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Fantasy-Story als wöchentlicher Blog

Begonnen von Nick P., 01. November 2018, 16:25:05

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Aphelion

#15
Zitat von: Nick P. link=topic=23386.msg1108373#msg1108373Magst du mir da sagen, was dich dazu bewegt hat, bei diesem spezifischen Blogroman aufzuhören?
Es gab viele Gründe, aber der Hauptgrund ist wahrscheinlich, dass die angedachte Vorgehensweise für mich einfach nicht passt. Die meisten Schwierigkeiten liefen jedenfalls auf diesen einen Grund hinaus. Der Blogroman war insofern auch ein hilfreiches formales Experiment, weil ich seitdem weiß, dass ich Episoden im Voraus schreiben muss. Komplett. Alle.

Als ich anfing, hatte ich einen kleinen Puffer, einen groben Plan, viele Ideen und die Hoffnung, dass mich das regelmäßige Posten motivieren würden, kontinuierlich an diesem einen Projekt zu schreiben. Ich hatte mich im Voraus informiert und bin immer wieder auf Aussagen gestoßen, wie gut diese Motivation bei den Betreffenden funktionieren würde. Nur: Bei mir wirkt dieser Schreib- und Veröffentlichungsrhythmus nicht motivierend ;D, weil ich dafür meine bevorzugte Arbeitsweise aufgeben müsste.

Meine Arbeitsweise ist vielleicht etwas speziell – ich bezeichne sie gern als chaotisch, aber das darf man nicht mit ineffizient oder unproduktiv verwechseln. Inzwischen weiß ich, dass ich damit am besten fahre, denn ich habe viel ausprobiert. Doch in relativ kurzem Abstand zu schreiben und genau das zu veröffentlichen, ist mit meinem Schreibprozess einfach nicht kompatibel, ohne erhebliche Nachteile in Kauf zu nehmen.

Ich mag die Blogroman-Idee immer noch und ich halte sie für das Format geeignet. Allerdings steht das Projekt im Moment überhaupt nicht mehr auf meiner Schreibliste, weil andere Projekte derzeit einfach dringender sind – wenn auch nicht unbedingt wichtiger. Vor ein paar Tagen habe ich meine "aktuellen" Schreibprojekte aufgelistet. Es sind 21. Alle mit unterschiedlichen Prioritäten, aber trotzdem alle "aktuell", d.h. ich arbeite aktiv daran. Der Blogroman taucht darin wie viele Projekte überhaupt nicht auf, weil ich irgendwo Grenzen ziehen muss.

... und deshalb sollte ich aufhören, darüber zu quatschen. Sonst komme ich noch in Versuchung, Nr. 22 auf die Liste zu setzen.  :rofl:

Edit, 9.11.18: Ich bin heute zufällig über ein Interview mit George R.R. Martin gestolpert. Es ist von 2014 und streift u.a. das Thema Druck. Natürlich ist sein enormer Erfolg eine Ausnahme, aber ich finde, das Interview passt trotzdem zu diesem Thread.

MynaKaltschnee

Websites wie Wattpad oder Sweek (wo man meines Wissens nach auch die Geschichten als E-Books verkaufen kann; also zumindest bei Sweek) bieten einen guten Rahmen, um Geschichten einzustellen und Feedback zu erhalten. Das kann ich dir wirklich ans Herz legen.

Ich habe auch eine Weile einen Blogroman geschrieben. Der wurde sogar von ein paar Leuten gelesen. Aber irgendwann hatte ich mich in die Ecke geschrieben und das Projekt abgebrochen. Daher mein Tipp: Nur abgeschlossene Geschichten (bzw. Bände) veröffentlichen. Aber so wie es sich anhört, steht dein erster Band ja schon.

Ich selbst würde vermutlich kein so ein Mammutprojekt lesen, einfach, weil ich nicht gerne am Bildschirm lese. Aber es gibt sicher durchaus Leute, die Interesse daran haben könnten.
Ich bin nur ein schwarzer Geist, dessen Spinnerei Wort für Wort auf das Papier tröpfelt.

Fianna

#17
Ich habe es nicht ins Ausschreibungsboard gepostet, da die meisten anscheinend zu sehr an ihren langen Geschichten hängen.
Aber der Alea Libris Verlag sucht einen (?) neuen Autoren, der regelmäßig Kurzgeschichten oder Fortsetzungsromane liefert. Erst als paid content auf dem Blog, später über den Verlag.

Zu den Bedingungen steht hier nichts, es wird individuell ausgehandelt.

AlpakaAlex

Ich komme aus dem Fanfiction-Bereich und habe immer schon viel über Online-Portale veröffentlicht. Insofern ist es eine Form der Veröffentlichung, an der bei mir wirklich das Herz hängt und bei der ich es schade finde, dass gefühlt nur selten in Autorengruppen darüber gesprochen wird. Speziell halt über Formate, die gar nicht versuchen irgendwie wie ein Roman zu sein.

Ich habe selbst lange Zeit im Fanfiction-Bereich halt Fanserien geschrieben, also Geschichten, die versucht haben, den etwaigen Aufbau einer Staffel des Fandoms zu übernehmen. So gab es da halt eben Episoden, anstelle von Kapiteln. Mein veröffentlichter Roman hat ironischerweise auch so angefangen, wurde dann aber in ein Romanformat umgearbeitet.

Aktuell schreibe ich halt an einem Urban Fantasy Epos (Mosaik), der gerade weil er so ein Epos ist, innerhalb des Genre nicht wirklich in die Verlagswelt passen würde. Anstelle von Blog veröffentliche ich aktuell über diverse Online-Seiten (wie zum Beispiel Wattpad, Animexx und Storyhub) und genieße es bei der Geschichte auch einfach mal vom Format her abweichen zu können. Da ich nicht den Druck der Veröffentlichung habe, kann ich den Nebenfiguren und generell den zwischenmenschlichen Aspekten mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen, als es mir in einem Roman möglich wäre. Hat alles, seine Vor- und Nachteile.

Persönlich aber mag ich Online-Fortsetzungsgeschichten als Format sehr gerne. Doppelt so, da man so auch ein paar Sachen findet, die Genres sehr ungewöhnlich bearbeiten.  :jau:
 

Sturmbluth

Zitat von: Trippelschritt am 01. November 2018, 16:48:53
Wenn Du ein Schreiber werden möchtest, der gut schreibt und zielgerichtet das Handwerk erlernen möchte, dann ist es der verkehrte Weg und ich würde empfehlen, zunächst einmal zu lernen, ie man eine gute Szene schreibt, oder, solltest Du wissen, wie das geht, an einer interessanten Figur arbeiten.
Diesen Punkt würde ich gerne aufgreifen. Ich mache etwas Ähnliches gerade. Habe mir einen neuen Twitter-Account eingerichtet, in dem ich Kurzgeschichten in maximal 280 Zeichen schreibe. War erstmal nur eine spaßige Idee. Mittlerweile bin ich aber der Meinung, dass das ein sehr gutes Training für mich ist: mit wenig Worten viel sagen.

Wer mal reinschauen will: https://twitter.com/kurzlesen