Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Cailin am 13. Januar 2008, 19:51:51

Titel: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Cailin am 13. Januar 2008, 19:51:51
Seit einiger Zeit scheinen die großen Publikumsverlage - soweit ich das beurteilen kann - in der Fantasy verstärkt auf Trilogien oder mehrteilige Reihen zu setzen. Einzeltitel kommen immer seltener vor.

Woran mag das liegen?

Und vor allem: Was haltet ihr davon?

Greift ihr ganz bewusst lieber zu Einzeltiteln oder tendiert ihr doch eher auch zu Mehrteilern?

Wenn ihr euch für Mehrteiler entscheidet, muss für euch dann vorab klar sein, dass ihr tatsächlich einen Band einer Trilogie oder einer Reihe kauft?- Oder ist es für euch O.K. wenn ihr nach einiger Zeit feststellt, dass es Nachfolgebände zu diesem Roman gibt, ohne dass das von Anfang an ersichtlich war?

Bevorzugt ihr Trilogien / Reihen, in denen jeder Roman auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann, ihr also nicht gezwungen seid, z.B. alle drei Bände zu kaufen, um das 'Große Ganze' zu verstehen, weil das Buch allein keinen Sinn macht? - Oder ist es für euch interessanter, wenn die einzelnen Bücher ineinander verzahnt sind, so dass man sie alle lesen muss?

Was sind eure Kriterien bei der Entscheidung pro oder contra Mehrbänder, bzw. Einzeltitel?

Was sagt ihr zu dem Phänomen, dass Übersetzungen zum Teil in zwei (oder manchmal sogar mehr) Bücher gesplittet werden?

Was glaubt ihr, steht hinter diesem Trend? Stirbt der Einzelband auf lange Sicht aus?

Auf eure Meinungen dazu gespannt
Cailin
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 13. Januar 2008, 20:07:58
Hi Caiilin,

das von dir beobachtete Phänomen, ist so neu nicht mehr. Auch gilt es nicht nur für Fantasy, sondern auch für Krimis usw.

Ich habe an verschiedenen Stellen schon mal dazu Stellung genommen und versuche, das aus meiner Sicht nochmal zusammenzufassen ohne in die Einzelheiten zu gehen. Manchmal fühle ich mich schon wie ein Papagei...

Reihen * sind von Verlagseite aus immer besser als Einzeltitel. Mit jedem erschienenen Titel steigt in der Regel der Gesamtverkauf der Reihe, die dadurch immer bekannter wird.
Das ist meistens auch im Sinne des Autors, wenn er Geld verdienen will und sich nicht in allererster Linie als unabhängiger Künstler sieht.

Verlage legen sich aber ungern auf unerprobte Reihen fest. Von Neuautoren kaufen sie am liebsten selbstständige Bände mit der Option auf Fortsetzung. Das ist risikoarm für beide Seiten.

Leser mögen Reihen, Serien usw. Es ist bequem, weil man sich in die bekannte Welt fallen lassen kann wie in einen vertrauten Sessel. Ähnlicher Grund ist der Erfolg altbekannter Strickmuster. Wenn man mal ein Buch gelesen hat, das versucht, ja auch alles anders zu machen, der Versuch aber gründlich in die Hose ging, weiß man wieso "Standardepen" ihre Fans haben...

Übersetzungen werden aus mehreren Gründen geteilt. Keiner davon heißt:
Ich ärgere und vergraule meine Leser

Entweder es gibt ein sachliche Gründe, dadurch bedingt, dass Übersetzungen vom Englischen ins Deutsche mehr ein Drittel bis 50 Prozent länger sind. Oder es gibt finanzielle Gründe, weil die Lizenz zu teuer war, und man das Geld auf diese Weise wieder hereinholen muss. Englische, amerikanische Autoren, haben nämlich oft ziemlich falsche Vorstellungen von der Größe des deutschen Marktes für Fantasy.

Und ja, ich schreibe Einzeltitel und lese sie auch gern.
Ich hoffe weiterhin, dass es einen Markt für "one shots" gibt. Und von vielen Werken gleicher Baureihe ist für meinen Lesergeschmack eigentlich eins schon genug.

Gruß,

Linda

(*Trilogien usw)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Bane am 13. Januar 2008, 20:11:20
Wenn das Buch gut ist, hoffe ich auf eine Fortsetzung. Wenn mir das Buch nicht gefällt, ist es mir egal, ob es eine gibt, weil ich sie sowieso nicht lese  ;).

Bei Filmen ist es ja das Gleiche. Wenn etwas Erfolgreich ist, dann wird es fortgesetz, ob es die Handlung hergibt oder nicht. Besonders erfolgreiche Themen gehen sogar in Endlosserie und zwar solange, bis die Idee sich endgültig totgelaufen hat. Ich beklage das nicht. Es ist vollkommen verständlich, dass man eine gute Idee, von denen es ja nicht viele gibt, so kräftig wie möglich auspressen will. Als Autor hätte ich überhaupt nichts dagegen, Verfasser einer endlosen Reihe zu sein, wenn diese sich gut verkauft  ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: felis am 13. Januar 2008, 20:12:40
@Cailin, ich will doch schwer hoffen, dass der Einzeltitel nicht ausstirbt. Um einen Autor kennen zu lernen, greife ich viel lieber zu Einzeltiteln. Mehrteiler tue ich mir erst an, wenn mich der Autor schon überzeugt hat. (Z. B. hätte ich vermutlich niemals zu Tad Williams' MST gegriffen, wenn ich die Katzengeschichte nicht schon gekannt hätte.)
Den Serienwahn finde ich nervig, zumal meiner Meinung nach nicht mal die wirklichen Stars der Szene vernünftig "durchhalten."
Da hat mich doch bisher immer das Gefühl beschlichen: irgendwann gehts nur noch ums Seiten füllen. Traurige Beispiele sind die Bände ab 7 vom Wheel of Time (das nun wohl nie mehr einen vernünftigen Abschluss erreichen wird) oder der letzte Band vom Lied von Eis und Feuer...
Mit Reihen, wie z. B. Darkover von MZB ist es etwas anderes. Da kann ich die Einzeltiel ja auch unabhängig voneinander lesen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Grinsekatze am 13. Januar 2008, 20:13:22
Ich finde das ist eine sehr interessante Frage.
Ich lese sehr gerne Trilogien und Mehrteiler, vor allem die, die  "ineinander verzahnt" sind. Meiner meinung nach ist das wirklich besser, da Bücher ja nicht wie Serien sind bei denen man ausversehen eine Folge verpassen kann. Man hat alle Zeit der Welt auch alles zu lesen und ich glaube das in Mehrteilern mehr platz auch für Nebenplott und Charakterentwicklung ist, nicht zuletzt weil sie einen längeren Zeitraum einfassen können.

Was ich nicht so gerne mag sind Trilogien die nicht ursprünglich als solche geplant waren, und denen man es vor allem auch noch anmerkt.

Einzelbände an sich sind schön wenn sie nicht versuchen zuviel Handlung in ein Buch zu bringen und ein schönes rundes Ende haben. Denn genau das erwarte ich von einem Einzelband (sonst könnte ich ja auch eine Trilogie lesen :) )

Diesen Trend zur Trilogie (nicht das ich mich mich auskennen würde) sehe ich nur als Modeerscheinung. (Vielleicht auch als Kommerzerscheinung, nach dem Motto wer den ersten Band kauft, kauft auch die nächsten. Genau da würde ich es auch einornden das Übersetzungen in mehrere Bände gesplittet werden, auch wenn ich das noch nie bewusst irgendwo festgestellt habe.) Aber ich denke, dass das auch wieder vergeht.

grüße Grinsy  ;)

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Ary am 13. Januar 2008, 21:03:54
HI,
Ich lese gern "one shots", aber auch gern Reihen, allerdings unter einer Bedingung - es sollen keine Endlosreihen sein, bei denen man jahrelang auf die Fortsetzungen warten muss und die sich am Ende doch nur noch ziehen wie zäher Kaugummi. Trilogien oder Mehrteiler mit 5 bis 10 Bänden Maximum, ja, sehr gern, aber bitte keine dreißigbändigen Epen, die nie zuende gehen (und das nicht nur, weil zwischendrin der Autor wegstirbt wie beim "Rad der Zeit").
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dreamcatcher am 13. Januar 2008, 22:31:55
Hallo Cailin,

tolle Frage!  :jau:

Also früher hab ich mich eher davor gehütet, Reihen anzufangen, aus Angst, dass mich die Nachfolgebände enttäuschen.
Inzwischen hab ich aber immer mehr Trilogien und andere Mehrteiler in meinem Regal stehen (HP, HdR, Der Clan der Otori, Bis(s), Das Wolkenvolk, Die Avalon-Reihe ...). Ganz klar: Wenn einem ein Buch gefällt und es eine/mehrere Fortsetzungen gibt , greift man ziemlich schnell danach, weil man schon abschätzen kann, was auf einen zukommt, weil man seine Lieblingscharaktere auf ihren Abenteuern weiter begleiten will und auf die weitere Entwicklung des Ganzen gespannt ist. Vom Prinzip her ist es wahrscheinlich ähnlich wie bei einer guten Fernsehserie - man hat schlicht und einfach das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man nicht weiterliest/guckt.
Natürlich gibt's immer wieder den Fall, dass entweder schon der erste Band enttäuscht, oder dass die folgenden Bände stetig nachlassen. In den bisher sieben Monaten meiner Buchhändlerausbildung hab ich zum Glück etwas Wichtiges gelernt: Lass los, wenn du merkst, du wirst nicht warm damit. Und tret es in die Tonne, wenn du schon zwei Drittel durch hast und dich nach wie vor nach dem Ende sehnst. Da muss man gnadenlos sein. Was bringt es, sich für sein gutes Gewissen bis zu Seite 799 durchzuquälen, nur um danach festzustellen, dass das Beste am Ganzen immer noch der Klappentext war?
Also versuche ich, konsequent zu sein: Was mir nicht gefällt, wird weggelegt. Und selbst, wenn erst im zweiten Band das "Große Geheimnis" gelüftet wird, verzichte ich dankend darauf. Es gibt genug Bessers.
Hätte ich das ein bisschen früher erkannt, dann hätte ich mir "Der Pfad im Schnee" erspart und mein Geld nicht auch noch für "Der Glanz des Mondes" ausgegeben. Leider war dem ersten Band nicht anzumerken, dass die beiden Nachfolger so lahm werden würden ...  ::)
Ähnlich ging es mir mit dem "Wolkenvolk" von Kai Meyer. Band 1 war schon ziemlich langatmig und actionlastig, aber aus Neugierde, wie all die Rätsel nun aufgelöst würden, hab ich mich dann noch durch 2 und 3 gequält ... wobei in meinen Augen eigentlich nur der 2. Band wirklich lesenswert war.

Es klappt (jedenfalls bei mir) halt leider nicht immer mit dem Aussieben der "Guten" aus den "Weniger Guten". Manchmal aber eben doch (wie zum Beispiel bei "Blutige Küsse" von Laurell K. Hamilton, durch das ich gleich erkannt habe, dass die "Anita Blake"-Reihe absolut nichts für mich ist).
Einen Großen Bogen mach ich aber seit jeher um diese Endlosreihen (Blanvalet und Piper), die am Ende vornehmlich auf den Ramschtischen landen. Ich hab einfach keine Lust, mich auf eine dermaßen lange Reihe einzulassen. Drei Bücher sind gut, vier gehen auch noch in Ordnung, aber mehr müssen's nicht sein (außer, die Reihe heißt Harry Potter ;) ).
Dabei ist mir auch aufgefallen, dass ich mich veralbert fühle, wenn in Band 1 die ganze Zeit nur Fragen aufgeworfen werden und man am Ende mit nichts dasteht als - nun ja, einem ganzen Haufen ungelöster Fragen, die danach schreien: "Kauf Band 2 und 3, sonst war der hier umsonst, bätsch!" (Stichwort "Malfuria" von Christoph Marzi, über das ich mich einfach nur geärgert habe). Ein Band eines Mehrteilers sollte den Leser nicht zwingen, auch den nächsten zu kaufen, er soll ihn dazu verlocken. Ein Buch, in dem nur Fäden aufgenommen, aber wirklich ALLES offengelassen wird, ist in meinen Augen mit Betrug verlgeichbar. Als würde man einen Fernseher kaufen, der erst das volle Programm sendet, wenn man sich die Versionen 2 und 3 daneben stellt.    :hand:

Lange Rede, kurzer Sinn; ich bin Reihen gegenüber inzwischen sehr viel aufgeschlossener als noch vor ein paar Jahren, vor allem, da in letzter Zeit einige interessante Sachen erschienen sind. Was ich nicht mag, sind welche, deren Ende nicht abzusehen ist. Ich will lieber was Überschaubares. ;)
Fazit: "überschaubare" Mehrteiler, die nicht nur Mehrteiler sind, um Mehrteiler zu sein, find ich klasse und machen mich als Leser neugierig.  :hmhm?:


LG,
Dreami
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Antigone am 14. Januar 2008, 09:29:34
Welch ein großartiges Thema! Genau darüber wollte ich immer schon mal mit euch quatschen!

Sachlich hat das Linda ja schon bestens dargelegt, da kann ich gar nichts mehr hinzufügen. Daher also meine persönlichen Vorlieben:

Ja, ich mag am liebsten Reihen, wo jeder Band in sich abgeschlossen ist und wo man jedes Buch unabhängig von den anderen lesen kann und sich trotzdem noch auskennt. Wenn die (doch hin und wieder) notwendigen Informationen aus früheren Teilen auch noch kurz und dezent eingebaut werden, ist es noch besser.

Das ist es auch , was ich selbst schreibe. Warum? Weil ich einfach mit dem ersten Teil angefangen habe und gegen Ende gemerkt habe: he, jetzt sind mir meine Protas dermaßen ans Herz gewachsen und es gäbe noch soviel über sie zu erzählen, da wäre es doch schade, jetzt einfach damit aufzuhören. Und ich denke, so entstehen viele Reihen.

Wenn Reihen derzeit sehr gefragt sind, noch besser: immerhin beginne ich demnächst meine erste "Wie kriege ich mein Buch an den Verlag"-Runde. Dass Fortsetzungen geplant sind, schreib ich natürlich ins Anschreiben rein. (das aber nur am Rande...)

Serien, die man einfach der Reihe nach lesen muss, um sich auszukennen, sind nicht so übel, wenn klar ersichtlich ist, was Band 1 und so weiter ist. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass viele Bücher einfach nicht nummeriert sind? Woher soll man als Leser da bloß wissen, womit man anfangen kann. Und Serien sind OK, wenn sie schon ein Ende haben. Wenn man aber wie beim Lied vom Eis und Feuer darauf warten muss, dass der Autor weiterschreibt, dann ist das bitter. He - stellt euch vor, George Martin hat einen Autounfall und beendet die SErie vielleicht nie?? Wär doch schrecklich, oder?

Und grässlich find ich Reihen/Serien, denen man ansieht, dass sie nur deswegen entstanden sind, weil das 1. Buch erfolgreich war und evtl. sogar dann die Vorgeschichte verwurstet wird. Die Nebel von Avalon waren ja ganz toll, aber die beiden "Vorgeschichten" dazu waren echt nur Geldmacherei.

Aber was ich immer schon wissen wollte: Warum gibt es gerade im FAntasy so oft Triologien? Ist es die magische Zahl Drei? Wie nennt man eigentlich einen Vier- oder Fünfteiler? Oder einen Zweiteiler? (Fantasy-Duett???) Und warum ist der Teil 2 so oft der schlechteste?

Fragen über Fragen... Lg, A.

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Nitewolf am 14. Januar 2008, 10:07:19
Ich bevorzuge Trilogien oder kurze, abgeschlossene Reihen, bei denen die Einzelbände so wenig wie möglich in sich geschlossen sind, also optimaler Weise ein einziger langer Plot, der halt nicht in einen Band passt.

Grund: Ich mag ausufernde, komplexe Geschichten, die sich die Zeit nehmen, viele Details über die Chars und die Welt auszubreiten (nur bitte keine 100 Seiten Landschaftsbeschreibung). Andererseits lese ich eine Geschichte gerne am Stück, denn wenn ich zwischen den Bänden ewig warten muss und zwischendrin drei andere Sachen gelesen hab, verlier ich den Bezug und somit das Interesse. Wenn die Geschichte aber zu lang ist, wird das am Stück lesen langweilig, egal wie gut die Geschichte ist.

Also bin ich mit Trilogien voll zufrieden  :D

Was ich gar nicht mag, sind völlig abgeschlossene Geschichten, die dann mit Gewalt wieder "aufgebrochen" werden, um ne Fortsetzung dran zu basteln, oder blöde, unmotivierte Cliffhanger, nach einer eigentlich abgeschlossenen Geschichte. Oder lahme Fortsetzungen, die nur von revisits alter Bekannter leben. Man kann Fortsetzungen auch geschickt anlegen. Wenn man nix mehr zu erzählen hat, soll man's bleiben lassen und wenn man eine Sache schon ausnudeln will, um noch mal Geld raus zu würgen, sollte man wenigstend den Anstand haben, sich auch Mühe damit zu geben.

Das im Fantasy Trilogien so verbreitet sind hat wohl die gleichen historischen Gründe wie die Verbreitung von Elben, Zwergen und Orks, oder von bunt zusammengefürfelten Heldengruppen, die durch die halbe Welt ziehen müssen, um das große Böse zu vernichten  ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Möchtegernautorin am 14. Januar 2008, 12:52:57


Greetings auch :)

Also, ich muss zugeben, ich mag mehrbändige Werke, ob nun Trilogien oder meinetwegen auch noch länger, sehr gerne. Allerdings lege ich wohl wie die meisten hier Wert darauf, dass dann auch so einige Dinge stimmen.

Ersteinmal kaufe ich ein Buch nicht, weil es eine Reihe verspricht, sondern weil es eben interessant klingt. Und da ich dazu neige auch immer zu vergessen nachzusehen, ob und welcher Band von welcher Reihe es sein könnte, liegt es nahe, dass ich es dann doch lieber habe, wenn ein Band eine abgeschlossene Geschichte in sich hat.
War das Buch interessant, freue ich mich, wenn ich noch mehr mit den Protagonisten finde und erfahre wie es weiter geht – oder angefangen hat. Ist da noch ein langer zusammenhängender Plot dabei, der im laufe der Bände deutlicher wird und der erst zum Ende hin diverse Aspekte zusammenführt, empfinde ich das als noch besser (Wiedererkennungseffekt mit ,,Ach ja, da war mal was, stimmt"), sofern jedes Buch noch einen eigenen ,,Hauptplot" hat, den man auch ohne weiteres begreifen kann, ohne die anderen Bücher zu lesen. Sind also auch Verschachtelungen in langen Reihen, die ich sehr gerne lese.
Allerdings kann ich es auch nicht leiden, wenn man merkt, dass es wirklich nur über's Knie gebrochen ist, um irgendwas zu schreiben.

Da bei mir aber nun einmal viel von den Charakteren abhängt, hängt es vornehmlich von ihnen ab und wie gut sie mir gefallen haben, ob ich noch ein weiteres Buch lesen möchte oder nicht.
Das ist wohl auch der Grund, weswegen meine eigenen Planungen meistens auch über mehrere Bände hinausgehen. Ich mag meine Protagonisten natürlich und ertüftel mir Geschichten, die meistens etwas ausarten. Und nein, ich nehme mir nicht vor drei Bände zu schreiben, sondern eben so viele bis es zu Ende ist. Das Ende und den Weg dahin muss ich aber zuerst wissen, bevor ich anfange zu schreiben. Sonst wird es wirklich nie fertig und das möchte ich nicht.
Ich versuche mich eben daran, was ich gerne lese: Abgeschlossene Bücher mit ,,Überplot" innerhalb einer Reihe.

Was nun die Teilung von Übersetzungen in mehrere Bände angeht: Die Seite des Verlages kenne ich nicht und wie angemerkt können die gute Gründe haben so etwas zu machen.
Aber ich finde es grässlich. Nicht, weil ich dann mehr Geld ausgeben müsste und zwei Bücher kaufen und lesen, sondern weil es für mein Gefühl einfach unpassend ist ein Buch in der Hand zu haben, bei dem es in der Mitte aufhört und bei dem man merkt, dass es eben irgendwo einfach auseinender genommen wurde und kein richtiges Ende für das eine Buch existiert.
Letztlich hält es mich das nicht davon ab, den zweiten Teil zu kaufen, wenn es mir insgesamt gefallen hat.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: FeeamPC am 14. Januar 2008, 15:26:17
Das mit den auseinandergenommenen Büchern bei Übersetzungen ist der Grund, weshalb ich mir viele Bücher auf Englisch kaufe. Lieber drei hübsche, englische Taschenbücher als sechs deutsche , ist billiger und nimmt auch weniger Platz weg im Bücherschrank.
Was den Rest angeht:
Ich kann sehr gut mit Serien leben, wenn entweder jedes Buch in sich abgeschlossen ist, oder aber die ganze große Geschichte so gut und so spannend ist, das ich nie mehr aufhören möchte zu lesen und froh bin über jeden noch folgenden Band (zugegeben, das ist eher selten).
Mein eigene Schreibe geht mehr in Richtung einzelne Geschichte.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: JulyRose am 14. Januar 2008, 19:47:20
Ich mag Serien und Trilogien. Wenn sie zu Ende geschrieben sind. Sonst verhungere ich irgendwann in der Mitte des ersten Bandes, weil ja noch die Bände zwei, drei, usw. fehlen. Bei "Song of Ice and Fire" habe ich bis zum deutschen Band 6 gelesen (die nicht zu teilen, wäre unmöglich, mal ehrlich!), und jetzt warte ich halt 20 Jahre, bis er fertig ist. Oder lese nicht weiter.

Ähnlich erging es mir mit dem ersten Band der Kushiel-Trilogie. Ach, da kommen ja noch zwei. Darum landete Band 1 nach den ersten 600 Seiten erstmal auf dem SUB. Ich bin, was sowas angeht, durchaus geduldig.

Hier wurde gefragt, warum Band 2 immer durchhängt (stimmt, hab ich auch beobachtet ...). Ich glaube, es ist mangelnde Planung. Und das Trilogie-Schema, das hat uns ja Tolkien vorgemacht, wie's geht. Aber viele Autoren haben eine hübsche Geschichte für Band 1, den Einstieg in die Geschichte und auch für Band 3, das Finale. Dazwischen hängen sie so ein bisschen in ihrer Welt herum. Darum ist es ja doppelt wichtig, den zweiten Band genauso konsequent zu plotten und zu planen, bevor man mit dem Schreiben beginnt. (huch, gibt's dazu schon einen Thread? Ich geh gleich mal suchen ...)

Der Reiz von Mehrteilern ist natürlich, dass man eine größere Geschichte erzählen kann, gerade bei der Fantasy - eine Welt schüttelt man ja nicht gerade aus dem Ärmel, und da möchte man ja schon ein bisschen länger bleiben dürfen, auch als Autor.

Liebe Grüße
Juliane
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Drachenfeder am 14. Januar 2008, 19:51:02
Ich glaube im Genre Fantasy sind mehrteilige Erzählungen fast normal. Vorallem kommen sie öfter vor als in anderen Bücherkategorien.

Ich selbst lese sehr gerne Fortsetzungen (schreibe sie auch gerne) aber ab und am mal einen Einzelroman ist auch was wert.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Ary am 14. Januar 2008, 20:08:08
@JulyRose: *lol* Da liegt mein erster Kushiel-Band auch...
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Sandera am 14. Januar 2008, 20:53:07
Ich bevorzuge eigentlich Einzeltitel, gerne auch mit höherer Seitenzahl. Aber in Buchhandlungen sind sie doch seltener geworden, eher im Genre Mystik/Horror noch vorhanden. Trudi Canavan z.B. hatte ihre Triologie "Die Gilde der schwarzen Magier" eigentlich zuerst in einem Band vorgelegt und musste dann ihre Geschichte in drei Bände teilen. Ich finde, im Nachhinein merkt man das schon noch etwas.

Grundsätzlich bin ich anderen aber auch nicht abgeneigt. Ich mag es lieber, wenn jeder Teil eine abgeschlossene Geschichte hat, aber wer weiß das anfangs schon? Ich erinnere mich da ganz stark an Sara Douglass mit ihrem Zweiteiler, die Macht der Pyramide. Nach dem ersten Teil habe ich ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut, als der erste Teil einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Pyramide aufhörte. ???

Ich glaube für Mehrteiler ist es schwieriger, eine starke Geschichte Band für Band weiter aufrecht zu erhalten. Die sieben Bände von Harry Potter z.B. fand ich einfach viel zu viel, aber die sechs Bände "Unter dem Weltenbaum" fand ich sehr gut gemacht.
Grundsätzlich lechzt man eh nach dem nächsten Teil, wenn die Geschichte unterhaltsam, spannend war.

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 14. Januar 2008, 21:09:02
Zitat von: JulyRose am 14. Januar 2008, 19:47:20
Hier wurde gefragt, warum Band 2 immer durchhängt (stimmt, hab ich auch beobachtet ...). Ich glaube, es ist mangelnde Planung. Und das Trilogie-Schema, das hat uns ja Tolkien vorgemacht, wie's geht. Aber viele Autoren haben eine hübsche Geschichte für Band 1, den Einstieg in die Geschichte und auch für Band 3, das Finale. Dazwischen hängen sie so ein bisschen in ihrer Welt herum. Darum ist es ja doppelt wichtig, den zweiten Band genauso konsequent zu plotten und zu planen, bevor man mit dem Schreiben beginnt. (huch, gibt's dazu schon einen Thread? Ich geh gleich mal suchen ...)

ich glaube nicht, dass Mittelteile automatisch durchhängen. Nur, wo es Höhen gibt, da muss es Tiefen geben, denn ansonsten wäre alles eben. Ein Spannungsbogen wölbt sich nun mal - und wie wir alle aus der Kurvendiskussion wissen, gibt es keine Kurve ohne ein definiertes 0. (äh, ich hoffe, das stimmt so) Der Bogen steigt an und fällt auch wieder, sonst wäre es ja keine Kurve, sondern eine Spannungsgerade.
Hat man nur einen Erzählstrang ist es etwas problematisch, Spannung in die Atempausen (die Gefällestrecken und das zwischendurch) zu legen. Bei zwei Strängen kann man gegeneinander verschieben, so dass es immer gerade irgendwo spannend ist.
Bei einer als Gesamtgeschichte konzipierten Trilogie enthält der Mittelteil aber nun technisch gesagt meistens das "verzögernde Element" und hat damit quasi den Schwarzen Peter. Es erfordert etwas Sorgfalt und Planung, ist aber bewältigbar.

Apropos Kushiel: ohne zu spoilern, finde ich, du kannst den Band ruhig zuende lesen, denn er endet relativ abgeschlossen. Also keine Nägelkauer-Spannung. Offene Fragen betreffen nur eine Nebenfigur, das weitere ist eine deutliche Fortsetzung, nach eigentlich beendeter Haupthandlung mit Happy End.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: saraneth am 14. Januar 2008, 21:56:52
Hallo Cailin,

ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Einzelbände zu kaufen wesentlich "sicherer" ist, als beispielsweise gleich drei Bücher von einer Trilogie.
Ich habe hier eine davon stehen, die mir bis zur Mitte des ersten Buches noch zusagte, aber spätestens ab diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr das war, was ich lesen mochte und wollte. Ich hatte also völlig umsonst investiert.

Bei Einzelbänden hat man dieses Problem natürlich nicht. Entweder man mag das Buch oder nicht. Und wenn nicht, dann hat man wenigstens nur ein Buch, das im Regal steht und nicht gelesen wird.

Auf Grunde dessen greife ich lieber zu Einzelbänden oder schaue mir die Folgebände von Reihe sehr genau an.

In sich abgeschlossene Romane, die trotzdem eine Fortsetzung haben, finde ich eine geniale Lösung. Man hat eine Geschichte, die einem gefällt. Passt der Rest nicht mehr, dann ist es eben so.
Aber wenn doch, dann durchleidet man ein weiteres Abenteuer mit den Helden aus dem ersten Band.


Ich würde also entweder zu Einzelbänden greifen oder mich an Reihen wagen, die in sich abgeschlossene Romane enthalten. Der Alanna-Zyklus ist beispielsweise einer davon und diese Bücher habe ich sehr gerne gelesen.


LG
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Karin am 14. Januar 2008, 22:57:30
Ich bevorzuge auch Einzeltitel. Natürlich habe ich schon Trilogien gelesen, doch meist schrecken sie mich eher ab.
Wobei viele 1. Teile der Trilogie ja in sich abgeschlossen sein sollen. Bei Kushiel, habe ich gelesen, soll es so sein. Ist zwar 1. Band, hat aber tatsächlich ein Ende und könnte für sich selbst stehen. (Ich habe es aber noch nicht gekauft, die Information ist nur aus einem Newsletter.)
Bei Trilogien oder Serien kaufe ich höchstens Band 1 und sehe, ob mir dieser gefällt. Überzeugt das Buch nicht vollständig, kaufe ich die weiteren nicht und erfahre nie den Schluss. Das ist ärgerlich. Bei einem Einzelband ist das nicht der Fall.
Verlage mögen allerdings oft Trilogien oder Folgebände, weil sich die Werbung in einen Autor dann wirklich auszahlt. Ist irgendwie verständlich, auch wenn es meinen Lesevorlieben nicht entspricht.

Manchen Reihen sieht man allerdings irgendwann an, dass sie nur noch weiter geschrieben wurden, weil der/die Autor/in dafür bezahlt wurde. Das ist mir sehr, sehr negativ bei den Ayla-Büchern von Frau Auel aufgefallen. Der Abschluss der Reihe war wirklich ohne Herzblut.
Hoffentlich kommt das bei "Lied von Eis und Feuer" nicht auch so. Wäre schade darum.

LG, Karin
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: zDatze am 14. Januar 2008, 23:28:47
Ich denke, wenn ein Autor gut schreibt und seine(n) Roman(e) gut ausarbeitet ist es kein Problem drei oder mehr Bücher zu kaufen und zu lesen. Worüber ich mich aber immer ärgere: wenn ich im Buchladen vor dem Regal stehe und jedes 2.Buch das ich in die Hand nehme, eine Fortsetzung ist und ich niergends den ersten Band finde.
Ja, natürlich, man kann mal reinlesen und sich den anderen Band bestellen, aber irgendwie lege ich die Bücher (fast immer) angewidert zurück. Möglicherweise liegt es daran, dass ich gerade nicht sehr viel Zeit zum Lesen habe und daher zu keinen landatmigeren Reihen greife.
Einzelbänder sind ne schöne Sache, doch finde ich es immer schade, wenn ich mit dem Buch fertig bin. Irgendwie will man mehr lesen. ^.^
Wenn ich mir selbst einen Plot ausdenke tendiere ich auch immer  zu einem Roman mit epischer Bandbreite, aber diese Überlegungen bleiben oft in den Kinderschuhen stecken.  ::)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Antigone am 15. Januar 2008, 08:58:29
Zitat von: zDatze am 14. Januar 2008, 23:28:47
Ich denke, wenn ein Autor gut schreibt und seine(n) Roman(e) gut ausarbeitet ist es kein Problem drei oder mehr Bücher zu kaufen und zu lesen. Worüber ich mich aber immer ärgere: wenn ich im Buchladen vor dem Regal stehe und jedes 2.Buch das ich in die Hand nehme, eine Fortsetzung ist und ich niergends den ersten Band finde.

Mir geht es so in den Büchereien (ich bin nämlich der Alptraum jedes Autors: ich kaufe keine Bücher, ich borg sie mir immer nur aus). Oft ist da grade nur Band 5 einer Serie vorhanden. Jetzt kann man die Anfangsbände natürlcih vorbestellen, aber da kommt dann meistens auch Band 2 vor Band 1 zurück. Und die Vorbestellungen können ja auch mal monatelang dauern....

Lg, A.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Karin am 15. Januar 2008, 09:28:07
Ich bin auch der Albtraum der Autoren: ich kaufe Bücher gebraucht oder als Remittende und auch da bekommt man selten den ersten Band.
Am lächerlichsten wird es sowieso, wenn man erst bei dem achten Band auf eine Serie stößt und Band 1 ist schon nicht mehr erhältlich.  ::)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Bane am 15. Januar 2008, 09:28:27
Eigentlich kaufe ich mir nur alle Bände einer Trilogie oder mehrbändigen Reihe, wenn ich den Autor schon kenne und mag. Von mir unbekannten Autoren kaufe ich mir, wenn überhaupt, nur den ersten Band.

Leider muss ich sagen, bin ich inzwischen fast soweit, dass ich nur noch Bücher von Autoren kaufe, die ich schon kenne und den Rest vorsichtshalber gar nicht mehr ansehe  :(. Ich bin einfach schon so oft auf die Nase gefallen, dass ich mein Geld nicht mehr für etwas ausgeben will, das sich nach zwanzig Seiten als Zeitverschwendung entpuppt.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Berry am 15. Januar 2008, 14:37:51
Mir gefallen Einzelbücher, lange Serien, kurze Serien, alles. Oder eben nichts.

Mit jeder dieser Arten, Geschichten zu erzählen, habe ich Erfahrung. Jüngst habe ich Das Bildnis des Dorian Grey gelesen, vor einigen Jahren mit der Hexer-Serie Hohlbeins angefangen und natürlich war der Herr der Ringe einschließlich des Prologs Pflichtlektüre. Zudem habe ich durch Comics auch Erfahrungen mit "Endlos"-Serien oder Serien, die mit einem Ende geplant waren, nun aber scheinbar erst enden, wenn die Leserschaft bei null ist.

Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile. In langen Geschichten kann man einen langen Handlungsverlauf ausarbeiten mit vielen Nebencharakteren, Ereignissen, allem drum und dran, bis der Leser am Ende vielleicht sogar das Gefühl hat, statt einem zwei Leben gelebt zu haben. Aber wie leicht kann es da auch passieren, dass man den Faden verliert. Auch scheinen Reihen mit dem Vorurteil belastet zu sein, grundsätzlich  nur des Geldes wegen zu erscheinen.
In kurzen Geschichten kann man beweisen, dass man sich kurz fassen kann und es auch versteht, schnelle und kurze unterhaltsame oder auch tiefgründige Bücher zu schreiben.

Ich selbst werde mich an beidem versuchen, ebenso an Reihen, in denen nicht zwingend jedes Buch gelesen werden muss.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Warlock am 15. Januar 2008, 15:14:07
Genau das Selbe spielt sich auch in der Filmindustrie ab: Wenn ein Film die Kassen besonders gut füllt, dann setzt man häufig noch einen drauf.
Ich bin der Meinung, dass es niemals mehr als fünf Fortsetzungen geben sollte. Dann ist es einfach nur noch geschmacklos und ausgelutscht.

Mehrteiler, die aus mehr als fünf Bänden bestehen, sehe ich mir überhaupt gar nicht erst an; egal wie gut sie sind und was andere davon halten. Fün Bände sind echt das Höchste der Gefühle und die lese ich auch nur, wenn der erste Band meinen Zuspruch gefunden hat.
Ich favourisiere daher Einzelbände, obwohl eine gelungene Fortsetzung mich durchaus anspricht.

Ich lese nur Fortsetzungen, wenn sie sich auf das vorherige Buch beziehen,
meine größte Enttäuschung war Wolfgang Hohlbeins "Horus" (ich hatte eine Fortsetzung zu "Anubis" erhofft). Ich lasse mich auch auf Neues ein, dass mich dann aber überzeugen muss.

Ich denke nicht, dass Einzelbänden das Aus droht. Die meisten guten Bücher, die ich kenne, sind wirklich Triologien oder haben nich ein oder zwei Bücher mehr, dennoch finde ich, dass Einzelbände bald wieder verstärkt im Kommen sind.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: DarkDreamer am 15. Januar 2008, 15:33:58
Ich mag Serien oder auch Trilogien, bevorzuge aber Einzelbücher, da ich den Drang dazu habe, hier und dort einen Band zu kaufen und am Ende stehen dann die ganzen ersten Bücher im Regal, mit dem kaufen kommt man nicht hinter her und man hat sowieso vergessen, was da jetzt so bei jedem im ersten Band passiert ist. (Bin gerade beim Lücken stopfen, wo ich doch so gern die und die Reihe/Trilogie auch noch gern hätte. Gleich die ganze Trilogie kaufe ich nämlich nie). Von daher sind mir Einzelbücher lieber :)
Lesen tue ich aber beides, sodass es sich in etwas die Waage hält.

Wie schon von anderen angesprochen, ist es einfach herrlich, wenn man Mal etwas länger in eine Welt eintauchen kann und nicht von einer in die nächste hetzt. Sowohl als Leser, als auch als Schreiberling hat es Vorteile. In einer Welt steckt ja auch nicht gerade wenig Arbeit von Seiten des Autors ...

Ich glauber aber nicht, dass deswegen der Einzelband ausstirbt. Es hat zwar den Anschein, dass der Einzelband zZ etwas untergeht, besonders, wenn man sich in den Buchhandlungen umsieht, wühlt man sich aber etwas genauer durch das Verlagsprogramm fällt auf, dass durchaus einige Einzelbücher vorhanden sind. Bei kleinen Verlagen mehr, bei großen aber auch.

Der Aufsplittung von einem Buch in mehrere stehe ich etwas skeptisch gegenüber. Mehr Geld muss man auf jeden Fall ausgeben, wenn die Verlage es so halten, aber bei der Necroscope Saga von Brian Lumley ist es mir das auch wert! Es geht tierisch in die Geldbörse, aber ich liebe diese Bücher!! Ohne eine Aufsplittung wäre die Serie so schnell nicht im deutschen Raum erschienen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Füchslein am 15. Januar 2008, 16:56:48
Hallo,

in letzter Zeit scheine ich beim Kauf neuer Bücher nur noch an Reihen zu geraten. Manchmal ganz bewusst, weil ich schon von den Büchern gehört habe, manchmal entdecke ich erst später, dass ein Buch, das so interessant klang, nur der Anfang einer Reihe ist.
Grundsätzlich hab ich nichts dagegen. Gefällt mir ein Buch und mag ich die Charaktere, lese ich gern eine Fortsetzung; es ist doch immer schön, "alte Bekannte" wiederzusehen.  ;) Nur muss das Buch auch das Potenzial zu einer Fortsetzung haben. Manchmal ist es einfach besser, es bei einem Band zu belassen, weil die Geschichte gerade so schön abgeschlossen ist und alles Folgende nur noch aufgesetzt wirkt. Damit meine ich nicht, dass ich nicht in sich abgeschlossene Bände bevorzugen würde. Die Geschichte  sollte für mich am Schluss des Buches schon ein Ende haben, das, abgesehen von ein paar offenen Fragen, auch für sich stehen könnte. Ich mag es nicht, über Bände hingehalten zu werden, mit immer mehr Fragen aber kaum Antworten, weil das große Finale ja erst im letzten Band kommt. Die Gefahr, dass mir als Leser da vor dem letzten Band der Atem ausgeht, ist viel zu groß. Was auch dazu führt, dass einige Reihen eben unabgeschlossen im Regal stehen bleiben, weil mir einfach die Lust darauf vergangen ist (nein, das Risiko, die Reihe gleich am Stück zu kaufen, gehe ich in der Regel nicht ein; der erste Band muss mich erst überzeugen).
Deshalb glaube ich auch nicht, dass die Einzelbände aussterben. Genauso wie es viel weniger gute Bücher als veröffentliche gibt, gibt es auch viel mehr Reihen als wirklich gute Reihen. Nicht jede Geschichte bietet die Möglichkeiten zur Fortsetzung, nicht bei jedem Buch zahlt es sich am Ende auch aus. Da sind Einzeltitel, wie schon angesprochen vor allem auch bei neuen Autoren, deutlich risikoärmer.
Was das eigene Schreiben betrifft, versuche ich schon, Geschichten zu erzählen, die am Ende eines Buches abgeschlossen sind. Wobei ich die Möglichkeit, Fortsetzungen zu schreiben, nicht ausschließe. Es kommt eben darauf an, ob das Buch es hergibt, ob noch etwas erzählt werden muss, das interessant genug ist, einen eigenen Band zu bekommen. Das ergibt sich dann aber erst ziemlich am Ende.

Liebe Grüße,

Füchslein
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: BTSV67 am 15. Januar 2008, 17:27:23
Ich bevorzuge eigentlich Trilogien, da ich immer sehr wählerisch bei meinen Büchern bin. Wenn mir der erste Band gefällt, kaufe ich auch die beiden anderen.
Wenn mir der aber nicht so zusagt, dann kaufe ich die Fortsetzungen einfach nicht, das ist für mich kein Risiko, dass ich das Ende nicht erfahre. Da bin ich dann sachlich. Warum sollte ich das Ende von einem schlechten Buch wissen wollen? Ich habe Todeskreis gelesen, und dachte mir: Ne, das ist so ein Buch, da hat man immer das Gefühl, dass gleich aus dem Busch ein Attentäter springt - düstere Stimmung halt, ich mag es lieber locker. Der kleine Hobbit habe ich abgebrochen (Asche auf mein Haupt! :pfanne:), weil es mir einfach zu langwierig zu lesen war. Mich interessiert es keinen Deut, wie viele Ringe der jetzt verschluckt oder findet odere verbrennt. Soviel dazu.
Ansonsten lese ich lieber Trilogien, denn ich habe gerne eine enge Bindung an die Figur. Wenn ich da 300-500 Seiten davon lese, kann ich mich noch nicht wie ein guter Freund der Figur fühlen, auch konnte selbst die gute JKR ihre Welt nicht komplett in einem Band aufbauen - im Gegenteil! Man musste alle Bände lesen, um die ganzen Details mitzukriegen. Jetzt, da ich alles gelesen habe, fühle ich mich, als wäre ich in der HP-Welt geboren: Kenne alle ihre Einzelheiten, finde mich blind zurecht und habe seit ich 9 bin von ihr gelesen. Das, denke ich, sollte das Ziel jedes Autors sein. Als Einstieg kann man Einzelbände schreiben, aber will man etwas wirklich großes schreiben, dann braucht man mehrere Teile.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: THDuana am 15. Januar 2008, 17:41:15
@ Ernesto
Zitat von: Ernesto Garcia am 15. Januar 2008, 17:27:23auch konnte selbst die gute JKR ihre Welt nicht komplett in einem Band aufbauen - im Gegenteil! Man musste alle Bände lesen, um die ganzen Details mitzukriegen.
Ob Frau Rowling gut ist, weiß ich nicht, ich habe die Bücher nur auf Deutsch gelesen und kann vom Stil nichts sagen, den Aufbau lasse ich mal weg. Aber weißt du, sie konnte ihre Welt auch nicht nur in einem Band abhaken, weil selbst Harry Potter sich erst in die Welt einleben musste - wie der Leser. Wäre sie da in einem Band fertig gewesen, ich denke, da wäre man schlichtweg überfordert gewesen oder die Welt wäre nicht halb so ausführlich dargestellt.

Zu den Einzelbüchern und Trilogien etc. muss ich sagen, dass ich ein Freund von Einzelbüchern bin. Ist auch bei Filmen so. Ich mag es, wenn ich eine komplette Handlung innerhalb eines Buches lesen / eines Filmes sehen kann. Denn wenn ich mehr als ein Buch mit einer Hauptperson zusammen bin, kann ich mich nicht mehr so gut von ihr trennen und dann sitze ich da, mit fertig gelesener Trilogie und halb gebrochenem Herzen, dass es nicht weiter geht.
Reihen lese ich nur dann, wenn mich das Schema wirklich überzeugt. Nicht nur die Handlung, sondern auch wie der Autor seine Geschichte aufbaut, wie der Stil ist und so weiter. Meist komme ich deshalb nicht dazu, mehr als den ersten Band zu lesen, aber die ein oder andere Reihe bzw. Trilogie habe ich dennoch geschafft.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Wölfin am 15. Januar 2008, 17:59:49
Hm,

ich lese zwar gelegentlich auch gerne Reihen, aber beim Kauf achte ich meistens darauf, dass ich Eizelbände erwische. Damit ich nicht gleich wieder mein ganzes Geld für die restlichen Bände ausgeben "muss".
Dennoch passiert es mir ständig, dass ich eine Reihe erwische...Irgendwie Pech.

Was ich ganz schrecklich finde, sind Reihen, bei denen die Hauptfigur in den einzelnen Bänden wechselt. So etwas mag ich gar nicht lesen.

Okami
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: BTSV67 am 15. Januar 2008, 18:09:01
Zitat von: Duana am 15. Januar 2008, 17:41:15
@ ErnestoOb Frau Rowling gut ist, weiß ich nicht, ich habe die Bücher nur auf Deutsch gelesen und kann vom Stil nichts sagen, den Aufbau lasse ich mal weg. Aber weißt du, sie konnte ihre Welt auch nicht nur in einem Band abhaken, weil selbst Harry Potter sich erst in die Welt einleben musste - wie der Leser. Wäre sie da in einem Band fertig gewesen, ich denke, da wäre man schlichtweg überfordert gewesen oder die Welt wäre nicht halb so ausführlich dargestellt.

Genau das meine ich ja. Man braucht Zeit um Welten zu beschreiben. Da es bei Fantasy meist der Fall ist, lese ich fast nur Trilogien.

ZitatZu den Einzelbüchern und Trilogien etc. muss ich sagen, dass ich ein Freund von Einzelbüchern bin. Ist auch bei Filmen so. Ich mag es, wenn ich eine komplette Handlung innerhalb eines Buches lesen / eines Filmes sehen kann. Denn wenn ich mehr als ein Buch mit einer Hauptperson zusammen bin, kann ich mich nicht mehr so gut von ihr trennen und dann sitze ich da, mit fertig gelesener Trilogie und halb gebrochenem Herzen, dass es nicht weiter geht.
Reihen lese ich nur dann, wenn mich das Schema wirklich überzeugt. Nicht nur die Handlung, sondern auch wie der Autor seine Geschichte aufbaut, wie der Stil ist und so weiter. Meist komme ich deshalb nicht dazu, mehr als den ersten Band zu lesen, aber die ein oder andere Reihe bzw. Trilogie habe ich dennoch geschafft.

:( Kenne ich. Aber ich bin auch noch bei Harry Potter und Bartimäus drüber hinweg gekommen, meinen absoluten Lieblingsbüchern.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: THDuana am 15. Januar 2008, 18:10:01
Gerade wo Okami das anspricht, fällt mir ein, wie ich letzthin mit einer Freundin vor dem Fantasybücherregal in einer Buchhandlung stand (zugegeben, es war die Erwachsenenecke) und kaum ziehe ich ein Buch heraus, um hinten auf ihm zu lesen, steht da etwas wie "Der erste Band der xxx-Saga" / "Die Fortsetzung vom Bestseller yyy". Das finde ich etwas nervig, denn irgendwie gibt es nur wenige Bücher, die kein Teil einer Trilogie oder Größerem sind und auch noch gut.

Bei den Jugendbüchern sehe ich das irgendwie anders, da gibt es gar nicht so viele Reihen, wie bei den Erwachsenen, habe ich das Gefühl. Vielleicht auch, weil die jugendlichen Leser einfach noch mehr für das Lesen begeistert werden wollen (man sagt ja oft so schön, die Jugend lese nicht mehr so viel ...). Oder woran liegt es, dass es bei den Erwachsenen mehr Reihen gibt?

Edit:
@ Ernesto
Ich denke nicht, dass man bei Fantasy zwangsweise mehr als ein Buch braucht, um die Welt zu erschaffen und den Lesen hineinzuziehen. Das Buch "Nijura - Das Erbe der Elfenkrone" ist so ein Buch wo ich sagen würde, dass es da keine Fortsetzung braucht, denn es ist so vollkommen, wie es ist und außerdem hat mich die Welt gefesselt. Es ist dick, um die 300 Seiten oder mehr (normal für Fantasy ;)) und dennoch führt die Autorin einen sehr gut ihn ihre Welt. Liegt aber auch an ihrem Erzählstil.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Wölfin am 15. Januar 2008, 18:23:28
@Duana: Vielleicht liegt es daran, dass Erwachsene mehr Geld haben?  :rofl:
Oder man geht einfach davon aus, dass man als Erwachsener nicht mehr so kreativ ist, die Vorstellungskraft zurückgeht, etc.  und es daher einfacher ist, sich nur mit einer Welt auseinanderzusetzen?
Kinder wollen vielleicht einfach mehr Abwechslung, die interessiert es nicht so, die Entwicklung eines Charas mitzuerleben, wenn der auch noch schneller erwachsen wird als sie selbst.
Das ist zumindest meine Vermutung dazu.

Okami
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: THDuana am 15. Januar 2008, 18:31:11
@ Okami
Der Witz ist ja, dass die Charaktere in den Jugendromanen gar nicht so schnell altern, wie die in Erwachsenenromanen.
Am Geld glaube ich nicht, dass es liegt, denn ich habe auch Reihen gesehen, die haben 4 Teile oder so und da kostet eines der Bücher um die 10 €, während eine Trilogie bei den Jugendlichen schon einmal insgesamt 60 € kosten kann.
Was die Vorstellungskraft angeht, könntest du Recht haben, denn mir erscheint es zumindest so, als wären die Jugendbücher viel abwechslungsreicher, als die Erwachsenenromane. Bei den Jugendbüchern gibt es fast ja schon ein Werben, wer die meisten neuen Ideen hat (wo wir doch bekanntlich wissen, dass es sehr schwer ist, etwas noch nicht Erzähltes zu finden).

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sich der Jugenromanemarkt meiner Meinung nach immer wieder in eine andere Richtung wandelt. Da kommt es denke ich viel mehr darauf an, was gerade "in" ist und was nicht. Die Erwachsenen scheinen mir da im Stil schon beständiger. 
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Judith am 16. Januar 2008, 09:24:41
Dass man bei Fantasy zwangsläufig mehrere Bände braucht, um ein Bild der Welt zu vermitteln, glaub ich auch nicht. Da gib es ja viele Gegenbeispiele - die meisten McKillip-Romane, Gaimans "Sternwanderer", Kerstin Ekmans "Ruf des Raben" etc.
Ich mag Serien dennoch sehr gern, weil ich einfach manchmal Charaktere, Welt und Handlung über einen längeren Zeitraum kennenlernen möchte. Allerdings bevorzuge ich es, wenn die einzelnen Bände wirklich aufeinander aufbauen und nicht nur ganz locker miteinander verknüpft sind. Für mich sollte also am Ende eines Buches schon erkennbar sein, dass da noch mehr kommt. Wenn eine Geschichte völlig abgeschlossen ist und dann werden mehrere Fortsetzungen aus dem Ärmel gezaubert, finde ich das nicht so toll.
Da ich auch zu denen gehöre, die selten Bücher kaufen und sie lieber aus der Bücherei ausleihen (anders geht das bei meinem Lesetempo auch gar nicht, sonst wär ich in Windeseile pleite), ist es natürlich manchmal etwas schwierig, an alle Bände einer Serie zu kommen. Bei Jasper FFordes Thursday Next-Romane hatte ich Glück, da ich hab gleich alle 4 auf einmal ergattert. Beim RdZ hingegen hab ich nach Band 3 entnervt aufgehört, weil ich immer ewig auf den nächsten Band warten musste - und so prickelnd fand ich die Handlung dann ohnehin nicht.  ;D

Den Eindruck, dass es bei den Kinder- und Jugendromanen mehr Einzelromane gibt, hab ich übrigens nicht. Da hätten wir Harry Potter, Bartimäus, Eragon, His Dark Materials, Narnia, Alanna von Trebond, Redwall, Wellenläufer, die Merle-Trilogie, Artemis Fowl.
Und das sind jetzt nur mal die, die mir auf Anhieb einfallen. Ist das bei der Erwachsenenfantasy wirklich so viel mehr?  ???
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Shay am 16. Januar 2008, 16:22:43
Ich kaufe mir Bücher grundsätzlich einzeln, es sei denn, ich kenne den Autor sehr gut. Trilogien sind ok, denn man kann ja selten genug Seiten haben. Was mich dagegen heftigst nervt, sind endlose Reihen, die noch nicht abgeschlossen sind (Reihen, wie Bücher allgemein, denen man anmerkt, daß sie nur des Geldes wegen geschrieben wurden, sind sowieso sofort raus).
Ich mag es allerdings sehr gerne, wenn eine Geschichte in absehbarer Zeit zu Ende ist. Ich lese schnell, das dürfen schon um die 2000 Seiten sein, aber eben alles schon erschienen. Wenn ich aber dann später entdecke, daß der Autor noch mehr Bücher geschrieben hat, die in der gleichen Umgebung spielen, dann bin ich überglücklich. Barbara Hamblys Darwath-Romane sind z.B. so: eine Trilogie plus zwei Einzelbände. Oder als Jugendlicher habe ich die ganzen Karl May-Bände, Hornblower-Reihen etc verschlungen. Mein Favorit sind also eigentlich in sich abgeschlossene Einzelgeschichten, die irgendwie zusammenhängen. Und praktischerweise sind meine eigenen Geschichten genau so ein Netzwerk aus lauter Einzelgeschichten. Es gibt da z.B. Figuren, deren Charakter über mehrere Geschichten weg eine kontinuirliche Entwicklung macht, aber trotzdem ist die Handlung jeder Geschichte in sich abgeschlossen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dr. Borstel am 20. Januar 2008, 12:17:47
Ich lese sehr gern Reihen. Das heißt nicht, dass ich Einzeltitel grundsätzlich meide. Aber meiner Meinung nach braucht ein Großteil aller Autoren einfach länger als 400 Seiten, um eine Welt ausreichend zu schildern und eine befriedigende Story da hineinzuschreiben. Natürlich gibt es da Ausnahmen, aber gerade in der Fantasy braucht eine Welt ihre Zeit, um erzählt zu werden.
Ich bin Vielleser, mit einem Buch pro Woche komme ich für gewöhnlich lange nicht hin. Als solcher ist es natürlich angenehm, Reihen mit durchaus auch zehn oder mehr Bänden zu haben, um sich nicht alle paar Tage in eine neue Welt reinfinden zu müssen. Anders herum ist so eine Serie dann natürlich auch für Autoren angenehmer, da man nicht für jedes Buch eine neue Welt erschaffen muss, sondern maximal ein, zwei neue Orte und ein paar neue Charaktere. Für Verlage stellt sich sowieso der Vorteil, dass Reihen sich leichter vermarkten lassen, also zieht jeder etwas Positives daraus.
Das Prinzip ist ganz einfach, dass etwas, das einmal erfolgreich war, ohne Probleme auch ein zweites Mal Erfolg haben kann. Anders herum ist es aber schwieriger, mit etwas vollkommen neuem Erfolg zu haben, sich praktisch seine Fanbase von grund auf zu erarbeiten. Weniger Arbeit, mehr Erfolg, da ist es klar, dass der Einzeltitel mehr und mehr vomMaerkt verdrängt wird (wobei ich mir sicher bin, dass er nie vollkommen aussterben wird). Tolkien hat die klassische Trilogie vorgemacht und gilt heute als "Urvater" der Fantasy, darum hält sich diese Trilogie-Form bis heute. Allerdings geht der Trend meiner Meinung nach schon zu längeren Reihen. Ganz einfach, was dreimal erfolgreich war, kann ohne Probleme auch ein viertes oder fünftes Mal erfolgreich sein.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 20. Januar 2008, 12:42:29
Zitat von: Dr. Borstel am 20. Januar 2008, 12:17:47
Tolkien hat die klassische Trilogie vorgemacht und gilt heute als "Urvater" der Fantasy, darum hält sich diese Trilogie-Form bis heute.

Fehlannahme.
Der Herr der Ringe ist ein Buch! Es war als ein Roman geschrieben und konzipiert worden und ist nur aufgrund der Papierknappheit nach dem Krieg vom Verlag dreigeteilt worden. Tolkien war mit dieser Entscheidung nicht sehr glücklich.
In England gibt es daher, sehr viel länger als hier (in Deutschland allerdings auch problematisch wegen des Längenunterschieds, da eine Übersetzung) den Roman in einem Band.
Der Herr der Ringe ist also genau das Buch, das für ein Einzelprojekt spricht.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dr. Borstel am 20. Januar 2008, 12:59:06
Okay, das wusste ich nicht, danke für die Information. Dann wüsste ich ehrlich gesagt auch nicht, was so dringend für diese Trilogie-Form spricht. Ich persönlich finde Trilogien eher unsympatisch, wenn schon, dann entweder Einzelbände oder eben (bevorzugt) lange Reihen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Manja_Bindig am 20. Januar 2008, 13:05:48
Hm... mir sind Einzeltitel recht unlieb, es ist immer das Problem, dass verdammt viel - nämlich die Welt - in recht wenig - nähmlich einen Band - gepackt werden muss. Deshalb bevorzuge ich Romane, die in einer losen Reihe sind, in der gleichen Welt spielen, in der aber auch eine wechselnde Besetzung stattfinden kann(wenn die Geschichte eines Charas erzählt ist, muss er nicht mehr auftauchen - gebt ihm nen schönen Abschied und ich bin zufrieden).
So ähnlich halte ich es ja auch bei meinen Geschichten - meine Welt - viele Romane in verschiedener Besetzung(von denen allerdings etliche miteinander zu tun haben) und verschiedener Zeiten vor allem. Eine Trilogie, ein Nachfolgeroman, in dem nur noch einer der beiden Hauptcharas lebt und außerdem noch ein Einzelroman, der quasi aufrollt, wie diverse Ausgangssituationen entstanden und wer Schuld dran ist - das hängt zusammen und spielt... hm, die Trilogie und der Vorläufer dazu umfassen vielleicht einen Rahmen von 250 Jahren. Danach kommt ein Zeitsprung von vielleicht noch einmal 500 Jahren und wir sind bei dem Nachfolger, der mehr oder weniger an die Trilogie anknüpft. Damit wäre ein Rahmen von 700 bis 800 Jahren abgedeckt.
Danach... GANZ großer Zeitsprung, meine Welt befindet sich in der Moderne - und meine Heldin entwickelt sich nach und nach zur Schreckensherrscherin, die die Welt technisch gesehen mal flugs wieder ins Mittelalter befördert - willkommen in meinem Flügelzyklus.
So halte ich es eigentlich - eine Welt, in der mehrere geschichten erzählt werden, die mehr oder weniger miteinander verknüpft sein können. Und ich lese es auch bevorzugt so...
die einzige Ausnahme, die ich bis jetzt gemacht habe, war mein "Jana"-Plot... aber gut, der fällt eh aus dem Rahmen.

Allerdings betrachte ich auch meine Reihen als Einzelroman, wo ich lediglich nach einer Weile sage: "So, hier setzen wir nen Cut, Buch 1 zu Ende, Buch 2 fängt an." Ich kann nicht mehr in Reihenteilen denken.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: zitatus am 20. Februar 2008, 08:56:53
Zitat von: Manja am 20. Januar 2008, 13:05:48
Hm... mir sind Einzeltitel recht unlieb, es ist immer das Problem, dass verdammt viel - nämlich die Welt - in recht wenig - nähmlich einen Band - gepackt werden muss. Deshalb bevorzuge ich Romane, die in einer losen Reihe sind, in der gleichen Welt spielen, in der aber auch eine wechselnde Besetzung stattfinden kann(

Deshalb finde ich die Welt von Terry Pratchett so toll. Je mehr man von der Scheibenwelt liest, um so mehr erfährt man von ihr. Dabei ist es fast egal, mit welchem Band man anfängt, da alle Bücher in sich abgeschlossen sind.

Endlosreihen finde ich äußerst ätzend: Wie bei TV-Serien steht am Anfang meist eine gute Idee, die totgereizt wird. Wenn ich ausnahmsweise eine TV-Serie als Beispiel nennen darf: "Lost".

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Darkstar am 24. Februar 2008, 16:17:20
Also, ich finde ja auch Serien sehr nett (gerade TV-Serien), weil da Charaktere sich oft auch weiterentwickeln. So geht es mir dann mit vielem in der Literatur.
Dabei gibt es dann ja auch Mehrteiler, die direkt aneinander anknüpfen und die man zusammen lesen muss, damit die Story einen Sinn ergibt und Mehrteiler, die einfach nur in der gleichen Welt spielen, aber unabhängig voneinander gelesen werden können.

Zu dem Thema hat sich übrigens Kate Elliott (Sternenkrone) recht nett in ihrem Livejournal geäußert, auch im Bezug darauf, was Jung-Autoren angeht (wobei das natürlich eher auf den US-Markt zugeschnitten ist):

http://kateelliott.livejournal.com/60566.html#cutid1 (http://kateelliott.livejournal.com/60566.html#cutid1)

Übrigens finde ich es viel schwerer, einen guten Einzeltitel zu schreiben, der im Gedächtnis hängen bleibt.
Deshalb lese ich gute Einzeltitel wohl auch ab und an so gern!
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: SemSimkin am 25. Februar 2008, 17:38:28
Hmm ja schon sehr konträr. Eigentlich heißt es ja Land auf Land ab: Als Einsteiger nicht gleich eine Triologie oder Openend Saga anbieten, sondern einen soliden Einteiler. Andererseits stehen echt überall nur Mehrteiler in den Regalen !  :hmmm:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: hima am 20. Juni 2008, 13:47:30
Ich bin Mehrteilern oder ganzen Epen, die sich über dutzende Bände hinweg erstrecken, eher skeptisch eingestellt. Ich kenne mich - ich langweile mich schnell mal, wenn ich zu lange brauche, um die ganze Geschichte abzuschliessen. Ausserdem geht das ganz schön auf mein kleines Budget  :-\
Allerdings, wenn die Serie wirklich gut ist und auch was her gibt, lese ich gut und gerne alles. Und zum Glück gibt es Bibliotheken, wo man die Bücher ausleihen kann  ;D

In letzter Zeit stehe ich immer öfters vor dem Fantasyregal in meiner Lieblingsbuchhandlung und sehe immer die gleichen Bücher bzw. Ideen. Vielleicht liegt es nur an mir, aber angebliche Bestseller, die mir auch empfohlen werden, fesseln mich überhaupt nicht. Da komm ich kaum noch über die Hälfte des Buches hinaus. Momentan fehlt mir die Innovation, das Neue, das eine wirklich gute Reihe ausmacht. Vielleicht wende ich mich deswegen immer mehr gen Osten ;]
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Wilpito am 21. Juni 2008, 17:23:58
Ich persönlich bin Serienleser. Das heißt, ich suche mir häufig Geschichten die eine Fortsetzung haben. Wenn man ein Einzelbuch liest, in der ein neue Welt vorgestellt wird, so finde ich es schade, wenn man nach einem Buch (Bei guten Geschichten in 3 Tagen) die Welt schon wieder verlassen muss.

Selbstverständlich finde ich es auch Öde, wenn man in der zehnten oder 20. Fortsetzung ankommt, und der Autor damit anfängt alte Themen nur wieder neu aufzuwärmen. (Perry Rhodan Buchserie ab Band 30 oder Die Endlosen Fortsetzungen von StarWars) um nur zwei Serien zu nennen, die ich lange gelesen habe.

Ich selbst denke beim schreiben meine Bücher immer an Fortsetzungen. Ich dessigne meist junge Helden, die im Laufe des ersten Buches besondere Fähigkeiten erwerben, die sie in den Fortsetzungen dringend brachen werden. Dabei schließe ich jede Geschichte ab und beginne Fortsetzungen immer mit einem Kapitel "Was bisher geschah" oder so ähnlich.
Auch das Wiederverwenden von Welten für neue Geschichten finde ich gut. Warum soll es in einer Welt immer nur einen Held geben? Gerade im SciFi ist es doch Herrlich eine Welt mal bei der Entdeckung, einmal nach 300 oder 500 Jahren der Isolation oder bei der Wiederentdeckung durch die Erde zu betrachten.   

ZitatWas sagt ihr zu dem Phänomen, dass Übersetzungen zum Teil in zwei (oder manchmal sogar mehr) Bücher gesplittet werden?
Das Splitten von Büchern bei der Übersetzung empfinde ich schlicht und ergreifend als Geldschneiderei. Denn was soll man mit einem halben Roman anfangen? Wenn man schon aus technischen Gründen ein Werk splitten muss, z.B. weil die 1200 Seiten Grenze überschritten wird, dann sollte es generell so sein, das die Teile nur im Paket angeboten und verkauft werden dürfen.

ZitatWas glaubt ihr, steht hinter diesem Trend? Stirbt der Einzelband auf lange Sicht aus?
Ich glaube nicht. Aber aus meiner Sicht, wird es immer schwieriger als Autor mit einem Einzelband auf den Markt zu kommen. Wenn schon ein neuer Autor, dann gleich im Mehrfachpack. Dann Lohnt sich die Werbung für den Verlag eher. Einzelbände werden aus meiner Sicht langfristig vor allem von bekannten Autoren aufgelegt werden.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Churke am 21. Juni 2008, 18:09:15
Zitat von: hima am 20. Juni 2008, 13:47:30
In letzter Zeit stehe ich immer öfters vor dem Fantasyregal in meiner Lieblingsbuchhandlung und sehe immer die gleichen Bücher bzw. Ideen. Vielleicht liegt es nur an mir, aber angebliche Bestseller, die mir auch empfohlen werden, fesseln mich überhaupt nicht. Da komm ich kaum noch über die Hälfte des Buches hinaus. Momentan fehlt mir die Innovation, das Neue, das eine wirklich gute Reihe ausmacht.
Ich sehe in den Buchhandlungen auch lauter Klone, und die als Serien und Zyklen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das wie in Hollywood läuft: "Wenn wir nur 10 % der HdR-Zuschauer ins Kino kriegen, dann rechnet sich das schon."

Außerdem werden die Bücher anscheinend bewusst auf dickes Papier gedruckt, damit sie mehr her machen. Ein französisches Taschenbuch von j'ai lu ist mit 400 Seiten so dick wie ein deutsches mit 240. Hm... ::)

Wenn ein Buch sowieso nur aus Versatzstücken besteht, dann kann man daraus ja auch problemlos einen Zyklus machen. Für den Verlag leicht verdientes Geld.  :dollars: Aber es gibt eben auch originelle Werke, die man nicht aufpusten kann. Was würden wir denn von Brave New World als 20-bändigem Zyklus halten? Öh...
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Romy am 28. Juni 2008, 13:00:12
Zitat von: SemSimkin am 25. Februar 2008, 17:38:28
Hmm ja schon sehr konträr. Eigentlich heißt es ja Land auf Land ab: Als Einsteiger nicht gleich eine Triologie oder Openend Saga anbieten, sondern einen soliden Einteiler. Andererseits stehen echt überall nur Mehrteiler in den Regalen !  :hmmm:
Ja, darüber wundere ich mich allerdings auch!!!!!  :gähn: Was soll man davon halten  ???
Am besten wäre wohl, einen ersten Teil einer Trilogie oder eines Zyklus zu schreiben, der notfalls auch allein stehen könnte und die Veröffentlichung dem Verlag so schmackhaft zu machen. Das werde ich jedenfalls mit meinem derzeitigen Trilogie-Projekt so machen, falls es jemals fertig wird  ::) Da müsste man dann zwar das Risiko eingehen, dass Teil II eventuell nicht von demselben Verlag gedruckt wird, aber ich denke mir, wenn man erstmal eine Romanveröffentlichung vorweisen kann, findet man auch leichter einen anderen Verlag ...

Insgesamt habe ich aber immer den Eindruck gehabt, dass Fantasy-Autoren Mehrteiler sehr gerne mögen. Es überrascht mich ein wenig, dass sich hier so Viele dagegen aussprechen ...
Ich jedenfalls LIEBE Mehrteiler, sowohl was das lesen angeht, als auch das schreiben.
Beim lesen ist es mir relativ egal, ob es eine Trilogie/Reihe ist, die nur lose zusammenhängt, mit verschiedenen Helden, oder ob derselbe Held immer wieder auftaucht und 'nur' neue Abenteuer erlebt. - Wobei man die letztere Möglichkeit doch nicht über Gebühr ausreizen sollte, sonst sieht es ja doch nur noch nach Geldschneiderei aus und die Qualität bleibt meist auch auf der Strecke. Ich denke da z.B. an Wolfgang Hohlbeins 'Chronik der Unsterblichen' Ich glaube zuletzt habe ich Band 6 gelesen und fand den reichlich schlecht. Am Anfang ist der Zyklus Top, aber jedes Buch ist schlechter geworden!!!!!!  >:(
Aber auf jeden Fall will ich ein Buch haben, dass in sich abgeschlossen ist, auch bei Zyklen und Trilogien. Klar darf/muss Raum für die Fortsetzung bleiben, aber es sollte doch ein gewisses Ende vorhanden sein, dass es dem Leser erleichtert, die Zeit bis der nächste Band rauskommt zu überstehen (okay, wenn es die Reihe schon länger gibt ist ja gut, aber manchmal liest man ja auch eine ganz frische Reihe und wartet noch drauf, dass der Autor fertig wird  :hmhm?: )
Beim Schreiben hab ich es auch, dass mir immer noch ein Fortsetzung einfällt. Als ich mal als Teenie anfing zu schreiben, fielen mir die Fortsetzungen nach Fertigstellung immer hinterher ein, aber mittlerweile plane ich oft von Vornherein, wieviele Teile es geben soll - nicht das ich all meine Trilogie und Zyklen-Ideen schon umgesetzt hätte. Dafür würde ich JAHRHUNDERTE brauchen   :d'oh:
Naja und wenn ich wirklich mal ein Einzelstück plane, dann soll das Ganze trotzdem ein großes Epos mit 1000 Seiten werden. Für einen Erstling würde sich das ja dann angeblich ebensowenig eignen ...  :seufz:

Aber das Einzeltitel aussterben glaube ich trotz allem nicht und ich lese auch mal einen Einzeltitel. Allerdings muss ich gestehen, dass die mir dann oft nicht so im Kopf haften bleiben, es sei denn, es handelt sich wirklich um ein Spitzenklasse-Werk (oder ein anderes Genre als Fantasy, z.B. 'Tod und Teufel' von Frank Schätzing ist Weltklasse und würde ich nie vergessen!!!!).

Abschließend finde ich, wenn man sich als Autor erst die Mühe macht, eine ganz neue Welt zu erfinden, dann darf man die doch wohl auch über mehrere Bände hinweg verwenden. Realautoren haben es da wirklich einfacher, die können einfach die vorhandene, reale Welt benutzen.  ;D  Klar, dass es dann da weniger Zyklen gibt. Von Fantasy abgesehen finde ich es nur noch bei Krimis auffällig.

Ciao Romy  :winke:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Tenryu am 28. Juni 2008, 20:41:13
Da es für Verlage leichter ist, eine Marke (Autor) zu verkaufen, als Einzeltitel, haben sie natürlich ein Interesse daran, daß mehrbändige Werke erschaffen werden. Der Autor wiederum kann sich eine Menge Arbeit und Recherche sparen, weil er Figuren und Hintergründe rezyklieren kann und der Leser schließlich will eigentlich auch immer das gleiche. Wie hat ein kluger Kopf es einmal treffend formuliert: Die Leute mögen keine Neuerungen und keine klugen Einfälle, denn neues macht ihnen Angst und kluge Einfälle lassen sie sich dumm vorkommen.

Bei mir ist es so, daß ich mir zuweilen Trilogien ausdenke, davon aber nur einen Band schreibe. (meist den mittleren.)
Außerdem gibt es Themen oder Motive, die ich gerne von verschiedenen Seiten angehen möchte, so daß ich mir vorstellen könnte, mehrere Bücher zum gleichen Thema zu schreiben. Was aber streng genommen kein Mehrbänder ist.

Das einzige mehrbändige Werk ist meine Erz12!. Ursprünglich war die Geschichte nur auf einen band angelegt, aber dann hatte ich Lust, Fortsetzungen zu schreiben. Ich habe mir Plots für zehn Bände ausgedacht, aber lediglich einen davon angefangen. Da ich den ersten Band schon nicht an den Mann bringen konnte, hielt ich es für besser, mich vorläufig anderen Projekten zu widmen.  :omn:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Aidan am 28. Juni 2008, 20:49:47
Ich lese beides gerne: Einzelbände und Mehrteiler. Bei Reihen ist oft das Problem, dass sie irgendwann langweilig werden. Es kommt sehr stark darauf an, wie sie geschrieben sind und das Schlimmste ist, warten zu müssen, bis es weiter geht. Gerne habe ich lockere Serien, die auf der gleichen Welt spielen und damit zusammenhängen, aber unterschiedliche Geschichten erzählen.

Für mich selber bin ich froh, wenn ich meinen ersten Roman fertig habe. Gleich eine Triologie zu planen würde mich hoffnungslos frustrieren, weil viel zu umfangreich. Später würde ich gerne einiges aus meiner kleinen Rollenspielwelt schreiben, dort gibt es genug Platz für viele Geschichten. Eine lockere Reihe sozusagen, vielleicht auch Mehrbänder, sollte sich das ergeben. Vermutlich würden auch einige auf andere zurückgreifen, mal schauen. Aber das ist Zukunftsmusik.

Ich glaube auch nicht, dass mein Roman eine Fortsetzung bekommen wird. Bis jetzt würde es nicht passen, aber wer weiß, was sich ergibt.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mercury am 16. Juli 2008, 11:26:44
Es ist natürlich maßgeblich die Frage einer guten Planung des Autoren / der Autorin. Ich persönlich bin auch schon an Mehrbändern gescheitert, aber ich kann auch schwerlich Einzelbände schreiben, weil ich einfach zu viele Ideen habe.

Ich finde Mehrteiler immer schön, vor allem wenn mir der erste Band gefallen hat. Dann ließt man gerne weiter und fiebert mit den Charakteren einfach mit.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Junipera am 18. Juli 2008, 16:13:21
Hallo!

Ich selber mag sehr gerne Mehrteiler. Das einzige was mich daran stört sind die ewig langen Wartezeiten bis der nächste Teil erscheint.
Da ich sehr viel lese komme ich irgendwann mit den Handlungen durcheinander vor allem dann wenn man mehrere Mehrteiler anfängt.  :buch:
Wenn dann endlich die lang ersehnte Fortsetzung erscheint, muß ich teilweise echt beim ersten Band wieder anfangen, was ich meistens nicht tue und mich dann ärgere wenn ich auf Seite Hundert einer Person aus teil eins begegne und nicht mehr einordnen kann.  ???

Ich finde es daher immer gut wenn die Teile aus einem mehrbändigem Werk in sich abgeschlossen sind oder am Ende einen Punkt haben wo der Leser erstmal zufrieden sein kann.
Beispiele: Die Chroniken von Narnia oder aber auch Harry Potter, seine Ferien waren der Punkt an dem man als Leser eine Pause hatte und trotzdem wissen wollte wie es weitergeht.

Mag aber auch sehr gerne Einteiler, Hauptsache schön Dick mit viel Inhalt.

Lieben Gruß Junipera
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Stockfisch am 20. Juli 2008, 15:08:30
(Hui, endlich hab' ich den Link wiedergefunden ...)
Mir ist es grundsätzlich ziemlich egal, ob es sich um einen Einzeltitel oder Mehrteiler handelt, denn beides hat seine Vor- und Nachteile. Einzeltitel sind gut, wenn man grade ein "Leseloch" hat, das es zu füllen gilt, jedoch können in Mehrteilern die einzelnen Figuren und die Handlung allgemein besser ausgearbeitet werden. Wenn ich also mit dem Ziel, ein Fantasy-Buch zu kaufen, in einen Buchladen gehe, greife ich eher nach der Trilogie, wenn ich spontan und nur zum Stöbern dort bin, kaufe ich eher das abgeschlossene Buch.  :hmmm:

( :hmhm?: > Was für ein geiler Blick ist das denn?  ;D)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Luisa am 20. Juli 2008, 16:32:56
Ich lese allgemein, was ich gut finde und lehne ein Buch nicht ab, nur weil es (k)eine Fortsetzung gibt. Es gibt sowohl umwerfende Einzeltitel, als auch wunderbare Mehrteiler und Triologien
Allerdings finde ich, dass die Bücher vieler Reihen mit der Zeit immer langweiliger und einfallsloser werden.
Harry Potter hat mich zum Ende hin zum Beispiel ziemlich enttäuscht, verglichen mit den ersten Bänden.
Auch bei der Tintenherz-Triologie wurde die Handlung immer undurchsichtiger. Zumindest konnte ich dem dritten Band schwer folgen, nur weil ich den zweiten ein Jahr früher gelesen hatte (das kann natürlich auch an mir und meinem bravourösen Gedächtnis liegen  ;D), aber ich habe viele Bücher vor Jahren gelesen und kann die Handlung noch nachvollziehen.

Bisher habe ich noch keine Reihe gelesen, in der das erste Buch von den folgenden übertroffen wurde, und alles, was länger war als eine Triologie, wurde später schlechter, auch wenn es natürlich immer noch klasse war.
Fazit: Ich habe nichts gegen Mehrteiler, aber es ist anscheinend schwer für die Autoren längerer Reihen, die Qualität über mehrere Bücher hinweg beizubehalten.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Tenryu am 20. Juli 2008, 19:49:48
Ich denke, es kommt darauf an, ob die Reihen von Anfang an so geplant waren, oder ob der Autor dem Lockruf des Geldes erlegen ist.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mara am 20. Juli 2008, 20:06:38
Ich liebe Serien und sammle mehrere Serien, aber ich muss ehrlich sagen, das ich seit 2  Jahren nur noch englische Bücher lese.
Das hat mehrere Gründe:
1) Natürlich das die Sprache liebe.
2) Die Bücher aus der USA sind soooooooooo viel günstiger. Z.B zahle ich für ein Taschenbuch ca 5€,bekomme also durchschnittlich für 2 dt Bücher 3-4 englische Bücher.
3) Die Aufteilung der Übersetzungen ist manchmal echt schlecht! Und verteuert die Serien teilweise ins extrem. Ich habe zb. die Reihe "Wheel of time" angefangen, wo von es in englische 11 Bände bisher gibt. In Deutsch gibt es inzwischen ÜBER 30. Überlegt mal, ich zahle für einen fast tausen Seiten starken Roman auf Englisch ca 7,50€, für jeden deutschen Band zahle ich 8,90.

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Luisa am 20. Juli 2008, 20:32:51
ZitatIch denke, es kommt darauf an, ob die Reihen von Anfang an so geplant waren, oder ob der Autor dem Lockruf des Geldes erlegen ist.
Mit dem Geld hast du Recht, beim "Clan der Otori" zum Beispiel endet die Triologie mit einem völlig zufriedenstellenden Happy End, aber nein, es muss ja noch ein vierter Band sein.  ::)
Manchmal sind Reihen aber auch geplant und werden trotzdem ideenloser. Wie Harry Potter. Nicht, dass ich die letzten drei Bände schlecht fand, ich fand sie nur lange nicht so gut wie die ersten vier.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: zDatze am 20. Juli 2008, 20:39:19
Da darf man aber nicht vergessen, dass mit jedem guten Buch, das man liest, die Erwartungen steigen.

Geht man davon aus, dass der erste Band eines Mehrteilers eine "Sensation an neuen Ideen" war, dann erwartet man vom zweiten Band eine ähnliche Sensation. Als Autor ist es aber eben schwer immer wieder neue Aspekte in eine Geschichte zu bringen.

Außerdem kann es passieren, dass man nach dem 2.-3. Band das Schema des Autors durchschaut und man merkt wo er die versteckten Hinweise einstreut. Die Kunst ist es, sich weiter zu entwickeln. Wird eine Serie schlechter, liegt es oft daran, dass der Autor sich in seinem Schreibstil festgefahren hat.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Luisa am 20. Juli 2008, 20:59:05
ZitatGeht man davon aus, dass der erste Band eines Mehrteilers eine "Sensation an neuen Ideen" war, dann erwartet man vom zweiten Band eine ähnliche Sensation. Als Autor ist es aber eben schwer immer wieder neue Aspekte in eine Geschichte zu bringen.
Sie bringen schon immer neue Aspekte in die Geschichten, nur wirken diese Aspekte später oft nicht mehr wie Geistesblitze, sondern wie Lösungen, nach denen der Autor krampfhaft gesucht hat.
Na klar erwarte ich von Harry Potter einiges, und wenn ich sage, dass mir die Bücher mit der Zeit nicht mehr ganz so gut gefielen, dann wurden diese Bücher auf einem anderen Niveau "schlechter" als die meisten anderen Reihen.
Ich will die Autoren nicht als schlecht bezeichnen, nur weil manche ihrer Bücher besser sind als andere, für mich ist es aber eine Tatsache, dass Reihen zum Ende hin oft "aus den Fingern gesaugt" wirken.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 29. September 2008, 20:41:53
Eine Frage die ich schon seit Monaten loswerden will: Kann es sein, dass Reihen, egal in welcher Hinsicht, länger in Erinnerung bleiben als Einzeltitel? Ich meine zum Besispiel Star Wars[ist ein Film, macht aber nichts], Herr der Ringe [OK, war auchein Einzeltitel], Eragon [nervt, ist aber populär], His Dark Materials, Harry Potter, Scheibenwelt, usw. [?]

LG,
Alex
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: THDuana am 29. September 2008, 20:50:55
Zitat von: Alex am 29. September 2008, 20:41:53Kann es sein, dass Reihen, egal in welcher Hinsicht, länger in Erinnerung bleiben als Einzeltitel?
Liegt wohl daran, dass man mit ihnen mehr Zeit beim lesen/schauen verbringt. ;)
Wenn ich über Jahre hinweg eine Romanreihe lese, kann ich mich natürlich von Buch zu Buch weiter hineinleben und bin dann der Geschichte unter Umständen auch näher.
Allerdings bleiben mir Einzeltitel ebenso wie Trilogien und Reihen im Gedächtnis. Ich sehe da also keinen so großen Unterschied. Geht das nur mir so?
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 29. September 2008, 21:07:04
Zitat von: Duana am 29. September 2008, 20:50:55
Ich sehe da also keinen so großen Unterschied. Geht das nur mir so?
Ich sage das mal so: als Harry Potter und die Heiligtümer des Todes rauskommen sollte, hat doch die ganze Welt einen Riesen-Rummel gemacht [wird Harry sterben, wer wird sterben?].  Bei Einzeltiteln macht man mehr Werbung für den Autor als für die Werke [Jenny-May Nuyen, ein Ausnahmetalent der Fantasy]. Mehr weiß ich leider auch nicht..... :-\
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: THDuana am 29. September 2008, 21:11:46
Aber da vergleichst du meiner Ansicht etwas, das man nicht so wirklich vergleichen kann. Bei Harry Potter ist es logisch, dass da mit der Fortsetung geworben werden kann, weil man den ersten / welchen auch immer Band ja schon kennt!
Bei einer noch nicht erschienenen Trilogie wirbt man auch teilweise mit dem Autor, teilweise mit dem Titel. Und als Schlusssatz dann: Der Auftakt zur neuen Trilogie!

Wie sollte man denn sonst werben?
Aber dass diese Bücher dann länger im Gedächtnis bleiben, als Einzeltitel - das erschließt sich mir dadurch nicht. ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dorte am 29. September 2008, 21:56:14
Hm. Der Herr der Ringe, die Unendliche Geschichte, Momo, der (kleine) Hobbit, Watership Down (ist ja irgendwie auch Fantasy), Jonathan Strange & Mr Norrell, Der Sternwanderer, American Gods, viele Bücher von Patricia McKillip... es gibt doch eigentlich durchaus etliche bekannte Einzelwerke, die international erfolgreich waren.
Und es gibt auch etliche Serien und Reihen, die schon längst vergessen sind ;D
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Solatar am 29. September 2008, 22:49:43
Ich lese sowohl Reihen als auch Einzeltitel gerne.
Für die Reihen muss ich mir allerdings Zeit nehmen und greife meist erst dann zu, wenn bereits mehrere Titel erhältlich sind, weil ich eben nur sehr ungern auf die Folgebände warte.
Offene Reihen ohne absehbares Ende finde ich im Grunde für den Leser unzumutbar - Ausnahmen bestätigen die Regel - , bei diesen Reihen ging es mir bislang (Ausnahme George R.R. Martin) immer so, dass ich es nicht durchgehalten habe und irgendwann aufgehört habe.

Aktuelle Empfehlung meinerseits: Schattenfall von R. Scott Bakker.
Ich weiß, das ist jetzt nicht gerade neu. Aber es liest sich meiner Meinung nach sehr gut und spannend und kann mit Martin durchaus mithalten.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Tintenfalke am 29. September 2008, 23:23:20
Zitat von: Solatar am 29. September 2008, 22:49:43
Aktuelle Empfehlung meinerseits: Schattenfall von R. Scott Bakker.
Ich weiß, das ist jetzt nicht gerade neu. Aber es liest sich meiner Meinung nach sehr gut und spannend und kann mit Martin durchaus mithalten.

Unbedingt...was habe ich mich geärgert, als ich gelesen habe, dass das Paperback-Band 2 erst im Januar rauskommt  :wums: Aber naja, lese ich eben den Thron von Feuer und Eis mal endlich fertig...

Einzeltitel sind schön und gut, aber manchmal wünsche ich mir dann, noch mehr von dieser Welt und dem Protagonisten in der Welt zu erfahren - gerade weil Fantasy eben so vielseitig sein kann und ein einziges Buch eine Welt nur ausschnittweise zeigt. Manchmal will ich nicht so schnell Abschied nehmen von einem liebgewordenen Protagonisten und einer fantastischen Welt.  Manchen Autoren gelingt das. Midkemia, Song of Ice and Fire, Spiel der Götter, Schattenfall. Und weil ich dann ungeduldig bin, warte ich wie Solatar, bis weitere Titel der Reihe auf dem Markt sind.

Einzeltitel verschwinden schneller aus meinem Gedächtnis als Serien oder Reihen. Der größere Zusammenhang, die größere Geschichte bleibt viel länger haften als die Einzelromane. Deshalb suche ich mir wahrscheinlich auch gezielt eher Fantasy-Reihen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 30. September 2008, 12:20:03
...aus der Rubrik ungeliebte Wahrheiten des Verlagsgeschäftes Teil X:

Reihen ziehen mit jedem erscheinenden Band mehr Leser an (weil die auch vorhergehende Bände kaufen). Auch wenn die neuen Bände schwächer sind als die ersten (und wahre Fans stört das auch gar nicht, denn sie gehen mit einer positiven Erwartungshaltung an die Fortsetzungen heran, die evtl Schwächen ausgleicht  ;) ). Ein neu erscheinendes Buch macht somit für die anderen Werbung und Werbung jeder Art für den Einzeltitel ist Werbung für die komplette Reihe... Es werden also nochmal mehr davon umgesetzt.
Das erklärt, warum Verlage und Autoren Reihen mögen und da muss man auch nicht herumorakeln, ob und warum Mehrteiler besser im Gedächtnis bleiben. Ein Pilzsammler kann an einem Tag auch weniger Pilze sammeln als 3 in einer Woche oder 10 in einem Monat.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 30. September 2008, 14:01:22
Zitat von: Dorte am 29. September 2008, 21:56:14
Hm. Der Herr der Ringe, ......
Das zählt nicht, weil es als Trilogie veröffentlicht wurde (oder nicht). Aber irgendwie wurde durch HdR eigentlich das Zeitalter der Trilogien bzw. Mehrteiler eingeleitet oder? Naja, nicht zu viel der Spekulationen.......

@Linda: Ich dachte Verlage hassen es wenn neue Autoren sich bei ihnen mit einer Reihe bewerben?
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dorte am 30. September 2008, 14:39:28
Na, den HdR mal eben so abzukanzeln, finde ich ehrlich gesagt ziemlich heftig. Das Buch ist ziemlich deutlich ein Werk, keines der sechs Unterbücher ist in sich abgeschlossen, vom Handlungsaufbau her ist es auch nicht mit echten Reihen vergleichbar.
Nicht ohne Grund kann man den HdR neben der dreibändigen Ausgabe auch als Einzelband kaufen. Ich habe ihn als 7-Buch-Variante mit dem Hobbit im Schuber im Regal stehen. ;)

Ich denke, Verlage möchten gerne neue Autoren, aus deren Erstlingsidee man ohne Probleme bei Erfolg eine Reihe machen kann. Wenn das nicht geht, hat man eben ein erfolgloses Buch, wenn es klappt, viel Geld durch den Serieneffekt. ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Tintenfalke am 30. September 2008, 14:47:06
@Linda

Schon klar, ich bezog mich ja auf die persönlichen Gründe als Leser, warum ich eher auf Reihen stehe.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 30. September 2008, 14:50:49
@ Dorte: HdR wurde doch zur damahligen Zeit in 3 Teilen veröffentlicht, weil der Papier bzw. DRuckpreis beim Abdrucken in einem Buch zu teuer gewesen wäre, laut Wikipedia. Damit meine ich nicht, dass Tolkien mit Absicht eine Reihe geschrieben hat.

Was das mit den in sich abgeschlossenen Werken in einer Reihe angeht, so ist es doch so, dass sie zwar in sich funktionieren, sprich, dass sie untereinander abgeschlossen sind, daher also eine einzelne zusammenhängende Geschichte erzählen. Und das dürfte doch eigentlich ziemlich schwer zu bewerkstelligen sein, wenn der [Auftakts]Roman schon als abgeshlossenes Buch veröffentlicht wurde. Mir ist klar das es möglich ist, aber ich meine, dass man nicht ohne weiteres eine Fortsetzung an eine Geschichte dranhängen kann, die schon zuendeerzählt wurde.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 30. September 2008, 17:32:28
Zitat von: Alex am 30. September 2008, 14:01:22
@Linda: Ich dachte Verlage hassen es wenn neue Autoren sich bei ihnen mit einer Reihe bewerben?

Hallo Alex,

pauschale Aussagen sind nie ( :D ) gut - und in einem Bereich wo es etliche Gemüter gibt (Verlage werden ja von Lektoren vertreten und die sind durchaus unterschiedliche Menschen) schon gar nicht.

Wenn du eine superduper-geile (vermarktbare) Idee für eine Reihe hast, werden die Verlage sie dir aus den Händen reißen. Denn wenn das wirklich der HdR des 21. Jahrhunderts zu werden scheint, lohnt sich auch der Aufwand, das Buch zu ghosten oder 3 Lektoren dranzusetzen, die ein (nicht persönlich gemeint!) evtl. zielloses Erstlings-Geschreibsel zu einem Roman schmieden.

Aber meistens ist es halt eine vielversprechende Idee, bei der man mal gucken kann, wie es so läuft.
Besser ist es, wenn Teil 1 schon in akzeptabler Qualität vorliegt. Noch besser ist es, wenn die Reihe fertig ist.

Aber diese wenns stehen da nicht ohne Grund.

Viele Neuautoren kommen mit Abgabeterminen oder Druck anderer Art nicht klar. Und da ist das Risiko bei einem durchschnittlich vielversprechenden Roman für einen Verlag kleiner, wenn er erst mal einen abgeschlossenen Band rausbringt.
Für den Autor (der Geld verdienen will / muss) ist es auch sicherer, wenn er für seine Arbeit bezahlt wird und nicht erst 10 Bücher lang kostenlos in Vorleistung tritt, sprich die Dinger ohne Vertrag in seiner Freizeit tippt und dann erst anbietet.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Linda am 30. September 2008, 17:41:24
Zitat von: falke am 30. September 2008, 14:47:06
@Linda

Schon klar, ich bezog mich ja auf die persönlichen Gründe als Leser, warum ich eher auf Reihen stehe.

ja, dann ist ja gut.
Ich habe nur manchmal den Eindruck, dass marktwirtschaftliche Erwägungen in solchen Threads schnell unter die Räder geraten. Aber letztlich funktionieren Verlage nun mal betriebswirtschaftlich und nicht nach anderen Prinzipien.
Es erleichtert vieles, wenn man sich das einfach mal bewusst macht.


Gruß,
Linda
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Feuertraum am 30. September 2008, 18:03:42
Zitat von: Linda am 30. September 2008, 17:32:28

Wenn du eine superduper-geile (vermarktbare) Idee für eine Reihe hast, werden die Verlage sie dir aus den Händen reißen. Denn wenn das wirklich der HdR des 21. Jahrhunderts zu werden scheint, lohnt sich auch der Aufwand, das Buch zu ghosten oder 3 Lektoren dranzusetzen, die ein (nicht persönlich gemeint!) evtl. zielloses Erstlings-Geschreibsel zu einem Roman schmieden.

Ist der HdR des 21. Jahrhunderts nicht schon Tad Williams "Otherland" ?

Ansonsten gebe ich Linda recht: auch Einzeltitel sind "erfolgreich" (wobei Erfolg nun nicht an Extremmaßstäben gemessen werden sollte. Wer sagt, dass ein erfolgreiches Buch nur eines ist, von dem mindestens 100.000 Exemplare verkauft wurden,  der - finde ich - hängt die Messlatte viel zu hoch.
Zitat
Für den Autor (der Geld verdienen will / muss) ist es auch sicherer, wenn er für seine Arbeit bezahlt wird und nicht erst 10 Bücher lang kostenlos in Vorleistung tritt, sprich die Dinger ohne Vertrag in seiner Freizeit tippt und dann erst anbietet.

Damit wären wir dann aber bei den erwähnten: die nachfolgen Romanen sind dann nicht mehr so gut. Ich lehne mich einmal weit aus dem Fenster und sage, dass ein geübter Autor auch mittlerweile den Blick hat (!), um mit nur wenigen Überarbeitungen auszukommen und deswegen "wie am Fließband produzieren kann" (wenn man einmal Autoren wie Rellergerd, Hohlbein oder Stephen King nennt).
Zitat
Ich habe nur manchmal den Eindruck, dass marktwirtschaftliche Erwägungen in solchen Threads schnell unter die Räder geraten. Aber letztlich funktionieren Verlage nun mal betriebswirtschaftlich und nicht nach anderen Prinzipien.
Es erleichtert vieles, wenn man sich das einfach mal bewusst macht.

Ich sage einmal Jain.
Die meisten Verlage, insbesondere die großen Verlage, ja.
Es gibt aber auch welche, die der Liebe zum Buch mehr Enthusiamus fröhnen und draufzahlen (wollen). Zugegeben, Kleinverleger, die sich die großen, weltbekannten Autoren nie leisten können, aber die lieber (pauschal gesagt) 1000 € Verlust einfahren als zum Beispiel einen speziellen Bildband nicht herausgebracht zu haben.

LG

Feuertraum
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mrs.Finster am 14. April 2009, 11:39:39
Wie sieht es eigentlich mit einem Zweiteiler aus? Bisher ist mir sowas noch gar nicht unter gekommen. Üblich ist ja die Triologie aber zwei Teile  ???
Das trifft nämlich genau auf meinen Roman zu  ;D und daraus einen Dreiteiler zu machen, wäre wirklich schlecht  :no:
Wäre so etwas lesenswert?
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Junipera am 14. April 2009, 11:58:21
Hallo!

@Mrs. Finster:
Warum kein Zweiteiler? Was spräche denn dagegen?

Wenn du dein Werk als Zweiteiler ankündigst finde ich das als Leser in Ordnung.
Tue aber deinen Lesern nicht das an, was andere Autoren getan haben. Ihr Werk als dreiteiler ankündigen und dann doch vier daraus machen.
Da frag ich mich dann was soll das?

Liebe Grüße Juni
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: LoneRanger am 14. April 2009, 12:47:02

Hi,

ich wollte mit der Trilogie "Alden-Chronik" vor einem Jahr meine schriftstellerische Laufbahn beginnen. Dachte, das wäre eine gute Idee. Inzwischen ruht das Projekt, obwohl ist mir sehr am Herzen liegt und ich arbeite an einer einfachen, simpel gestrickten Fiction-Fantasy. Sie wird einen zweiten Teil haben können, aber damit werde ich keine Werbung machen. Ich habe es lange mit meinem Beta-Leser diskutiert - mit meinem Erstling mache ich keine Experimente - ich will ihn verlegt bekommen. Der Lektor darf einen Band II als Option in Aussicht haben, von mir aus eine ganze Serie, aber die Leser würde ich nicht mit falschen Versprechen locken.

Ich denke es gibt mehrere Aspekte für die Entscheidung, ob ich an mehreren Teilen arbeite oder nicht.

1. Habe ich bereits veröffentlicht? (Dann kann ich den Lektor meines Verlages fragen)
2. Ist es ein Erstlingswerk? (Dann sollte ich mich selber fragen)
3. Was steckt in der Story für ein Potential, wie lange hält sie das Interesse der Leser wach.

Gewisse Bücher mit vier Bänden liessen sich ja trotzdem gut verkaufen, aber ich habe von Leuten gehört, die dann irgendwann im dritten Band das Handtuch geschmissen haben.

Liebe Grüße
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Holly am 14. April 2009, 14:17:30
Ich liebe es wenn ich bei einem Buch weiß, dass es noch mehrere Teile gibt. Ich bin mit Harry Potter aufgewachsen und das war einfach das beste. Die ersten drei Teile habe ich hintereinander gelesen und dann habe ich immer warten müssen auf den nächsten. Das war einfach toll! Die Spannung was jetzt noch passiert. Das selbe Bei Biss zum Morgengrauen.
Blöd finde ich nur, wenn es zu Büchern noch irgendwelche Erweiterungen gibt. So wie bei Harry Potter z.B. die Märchen von Beedle dem Barden oder bei Biss zum Morgengrauen soll das ganz Buch noch mal aus der Sicht von Edward geschrieben werden. Das zerstört finde irgendwie, das wie man sich es bis jetzt vorgestellt hat
Einzelteile sind natürlich auch toll, aber für mich weit nicht so verlockend
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Murphy am 14. April 2009, 14:31:06
An und für sich mag ich Merhteiler durchaus auch. Reihen, in denen mehrere einzelabenteuer geschehen und im Hintergrund eine Hauptgeschichte die mit jedem Band weiter erzählt wird.
Andererseits nur dann wenn es auch passt.
Manche Reihen - ehrlich - da dachte ich mir schon nach dem ersten Band hätte die Autorin/ der Autor besser aufgehört. Dann ist der Erste Teil schön der Zweite Teil noch okay und ab dem Dritten wird es so schlecht das man keine Lust mehr hat und richtig gehend enttäuscht wird.

Als ein Beispiel das mich persönlich enttäuscht hat, kann ich von Wolfgang Hohlbein die Chronik der Unsterblichen nennen. Die ersten drei bis vier Teile habe ich gern gelesen. Dann nahm mein Interesse rapide ab und erst einen der letztens erschienen Teile habe ich mal wieder zu lesen gewagt. Irgendwo lässt ein Interesse, zumindest bei mir, nach. Vor allem, wenn sich im Grunde bei der Geschichte gar nichts ändert. Ständig der gleiche Quark passiert nur die Leute die den verursachen andere Namen haben.

Manchmal dünkt es mir, der Autor quetscht dann aus einer Geschichte die ursprünglich nur für einen Teil gebaut war mit viel würgen und ächzen mehrere Machen weil der erste sich so gut verkauft hat oder ihm so gut gefallen hat.

Also mein Fazit:
Mehrteiler können schön sein und spannend. Und sie können den Leser in eine Welt gefangen nehmen die mit jedem neuen Band eine neue Facette eröffnet. Aber sie können auch genauso schnell den Zauber der ersten Werke komplett vernichten.


@Mrs. Finster: Zweiteiler fände ich zum Beispiel auch gut. Warum nicht eine GEschichte in zwei Bänden erzählen? Wäre doch auch mal was neues un dwenn in zwei Bänden die Geschichte erzählt werden kann, sehe ich keinen Grund das nicht zu tun.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lila am 14. April 2009, 17:22:56
Von mir mal kurz und knapp:

Ich liebe Trilogien und Mehrteiler (im Allgemeinen, sie müssen natürlich gut sein)! Da habe ich, wenn ich mit dem einen Buch fertig bin immer etwas, worauf ich mich lesetechnisch freuen kann. :jau:
Und auch beim Schreiben muss ich gestehen, dass Drei- und Mehrteiler für mich schon allein vom Plotten her eine angenehme Herausforderung sind. Man hat mehr Möglichkeiten Charaktere zu entwickeln und Nebenhandlungen einzuflechten. Die Herausforderung dabei ist natürlich das gesunde Mittelmaß zu finden, das Ganze also nicht zu überladen.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 14. April 2009, 19:01:08
Ich bin ganz klar auch für Mehrteiler! Aber natürlich nur für gute (versteht sich ja von selbst) Weil ich meistens ziemlich süchtig werde, wenn mir ein Buch gut gefällt und dann immer mehr will. Aber es gibt auch gute Einteiler. Allerdings fällt mir gerade kein einziger Einteiler ein für den ich mich so begeistern konnte wie für Mehrteiler. (Alle meine Lieblingsbücher sind komischer Weise Mehrteiler  ;) )
Ich persönlich mag Reihen, bei denen man nach dem ersten Buch auch aufhören könnte. Dann steh es einem frei weiter zu lesen oder aufzuhören. Die restlichen Bücher können dann ruhig auch ineinander verflochten sein, denn wenn ich mich einmal für ein Buch begeistern konnte, so gefällt mir eigentlich IMMER die ganze Reihe (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mogwied am 14. April 2009, 19:38:57
Schwer zu sagen! Bei gut entwickelten Figuren, ist es schade, wenn es nach 500 Seiten nicht mehr weitergeht.
Ist irgendwie ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass es (immer) weitergeht.
Aber bei manchen Mehrteilern lässt die Story immer mehr nach. Wied immer aufgeblasener.
Beispiele hierfür finde ich immer Harry Potter (nur die ersten 3 Bände so richtig stark) oder Rad der Zeit (in der Mitte echt schwach).

Deswegen mein Fazit: Eigentlich pro Mehrteiler, aber nur, solange die Ideen da sind.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Schreiberling am 14. April 2009, 22:35:35
Ich weiß nicht, eigentlich mag ich Mehrteiler auch, nur sie müssen ihr Niveau auch alle Bände hinweg halten und inzwischen hatte ich da ein paar Exemplare, wo ich echt enttäuscht war. Ich mag es überhaupt nicht, wenn die Handlung gestreckt wird, da dann doch lieber ein gut geschriebener Einteiler. Momentan würde ich eher zu einem Einteiler greifen, weil ich von Mehrteilern erst mal die Nase voll habe.
Aber im Prinzip ist es mir egal, wie lange die Serie/Reihe/was auch immer ist. Hauptsache, das Lesen macht Spaß, es gibt gut ausgearbeitete Charaktere und man hat das Gefühl, dass der Autor auch am Schreiben seine Freude hatte.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 15. April 2009, 17:19:06
@Mogwied:
Waaas? Du findest, dass Harry Potter ab dem vierten Teil nicht mehr gut ist  :o ? DAs ist nicht dein Ernst oder? Ich konnte mich nie so richtig entscheiden, ob Teil 5,6 oder 7 mein Liebling ist  ;D Ich finde gerade, das ist J.K.Rowling so gut gelungen... Dass sie immer eine gut durchstrukturierte Story hatte... Naja. Ich hab aber auch nach dem dritten Buch mit jeglicher Kritik aufgehört und einfach nur noch angehimmelt... Vielleicht liegt es daran, dass ich jedem der Bücher so sehr entgegen gefiebert hatte... Wenn sie jetzt noch eines schreiben würde, so würde ich es lieben, auch wenn der Rest der Welt sagt, es sei Schrott... Naja... Egal!
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Leon am 15. April 2009, 17:25:31
Nein, Evenia

Du hast schon Recht. Harry Potter ist toll! Mir hatte der vierte Band am besten gefallen. ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 16. April 2009, 17:29:55
Danke  ;) ich habe immer Recht  :P ... Ne spaß  ;)
Jaa... der vierte ist auch nicht schlecht, aber da nervt mich die ganze Sache mit Cho und Cedric ein bisschen... Ich bin ja mal auf den 6. Film gespannt... Obwohl ich ja nach dem 5. nicht mehr viel erwarte!
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Kaeptn am 17. April 2009, 11:35:53
@Harry Potter: Ich fand den vierten Band mit Abstand am schlechtesten, weil mindestsns 200 Seiten zu lang. Auch Teil 7 hat seine Längen (Rumheulen im Zelt), 5 und 6 fand ich am besten, vor allem das Ende von 6...

Zur Debatte an sich:
Ich mag gute Einteiler, aber sie sind leider wirklich rar geworden. Andererseits habe ich immer mehr MEhrteiler, wo ich nach dem ersten Teil abwinke.

"Schwarzer Montag" war nett, aber 6 weitere Teile, nee, las mal
Lemony Snicket fand ich erst toll, aber nach 3x dieselbe Geschichte hats mir gereicht
Die Zwerge ist gut, aber da muss ich auch nicht sofort Teil 2 lesen
Und für die drei Teile des Goldenen Kopmpass hab ich mir auch VIEL Zeit gelassen
Einzig bei "Die Drachenkämpferin" halte ich nun anch Teil 2 in der Bibliothek Ausschau.

Aber Einteiler, grübel, gibt's die überhaupt noch? "Niemalsland" von Gaiman war das letzte aus dem Fantasy-Bereich, das ich gelesen hab.

Schön fände ich sowas wie Mankell und George machen. Die gleichen Charaktere aber in sich geschlossene Geschichten. Das gibt es in Fantasy zu selten finde ich.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 19. April 2009, 00:06:16
Ja. Der 6. ist so ziemlich der Beste! Deshalb habe ich auch Angst vor dem Film *ulgh*
@Holly:
Meinst du das Buch Edward????? Das ist einfache DER HAMMER!!!! Ich meine es gibt ja bis jetzt nur die ersten 12 Kapitel, aber *dahinschmelz und seufz* einfach toll!!!!!!! Gibt es leider erst bis zu der stelle, wo edward sagt: morgen bin ich dran mit fragen stellen... Ich habs im internet gelsen, weil es das ja auch nirgendwo sonst gibt! Ich dachte auch: Oh nein.... Das macht wieder alles kaputt!!!
Aber so war das nicht! Es hat alles besser gemacht! Viel besser. Manchmal ist mir edward ein bisschen auf die nerven gegangen, aber jetzt nicht mehr! Es ist einfach TOLL!!! Kann ich wirklich weiterempfenheln (Das mit Beadle dem Barden is auch was anderes!!! Das hat ja nicht wirklich viel mit der eigentlichen Geschichte zu tun!)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mrs.Finster am 19. April 2009, 10:01:15
@ Evenia: Da kann ich mich nur anschließen. Mir hat es erst auch davor gegraut, dieses Stück zu lesen. Aber ich war so positiv überrrascht und traurig, dass es dann doch nur so kurz war  :rofl: Es gibt ja bereits einen fünften Teil bzw er wurde angefangen. Aber irgendein Depp (entschuldigt den Ausdruck) hat das Manuskript geklaut und ins Internet gesetzt. Jetzt gibt es eine Gegendarstellung der Autorin auf ihrer Homepage, allerdings nur auf Englisch. Ich denke, wenn ich Zeit und Lust habe, werde ich mir das schöne Stück mal übersetzten. Aber mein Abi ist schon ein Jahr her und dem entsprechend ist mein Englisch auch eingerostet- das wird was geben  :rofl:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 19. April 2009, 10:11:22
ok... da kann ich dir jetzt behilflich sein  ;) Ich hab eine naja nicht perfekte, doch recht gute Übersetzung gefunden... Gib einfach mal bei Google folgende Begriffe ein: Lesekreis Edward Kapitel 2
Da kommt das dann eig ziemlich schnell... Aber das ist nicht wirklich ein 5. Teil. Sondern eigentlich nur der erste nochmal aus Edwards Sicht.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mrs.Finster am 19. April 2009, 10:27:32
Zitat von: Evenia am 19. April 2009, 10:11:22
ok... da kann ich dir jetzt behilflich sein  ;) Ich hab eine naja nicht perfekte, doch recht gute Übersetzung gefunden... Gib einfach mal bei Google folgende Begriffe ein: Lesekreis Edward Kapitel 2
Da kommt das dann eig ziemlich schnell... Aber das ist nicht wirklich ein 5. Teil. Sondern eigentlich nur der erste nochmal aus Edwards Sicht.

Danke  ;) werde ich gleich mal lesen. Aber ich meinte einen fünften Teil aus Sicht von Bella- also nicht den von Edward. Ich such mal, dann schick in dir den Link per PN  ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Cailin am 19. April 2009, 10:44:33
Zitat von: Mrs.Finster am 19. April 2009, 10:27:32
Aber ich meinte einen fünften Teil aus Sicht von Bella- also nicht den von Edward. Ich such mal, dann schick in dir den Link per PN  ;)

:o wie? es soll einen fünften band aus der Sicht von Bella geben? Die Story geht also nach Biss zum Ende der Nacht weiter? - An dem Link wäre ich auch interessiert! Schickt du ihn mir auch per PN?  :bittebittebitte:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lavendel am 19. April 2009, 14:13:44
So, meine Lieben, bitte verlagert eure Diskussion über eure Lieblingsbücher ins Off-Topic. Hier geht es um Mehrteiler oder Reihen allgemein und nicht um Harry Potter oder Edward Cullen.

Und liebe Evenia, spar doch bitte ein bisschen mit den Ausrufezeichen!!!!! Das wirkt so, als müsstest du ständig alle Leute anschreien!!! Und das WOLLEN wir nicht!!! Verstanden? :darth:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Evenia am 19. April 2009, 14:54:11
Upps... Ok, alles klar. Entschuldige bitte  :bittebittebitte: Ich werde mich beherrschen
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Dämmerungshexe am 09. Juni 2009, 10:19:46
Also Reihen an sich finde ich nicht schlecht, ich lese auch gerne mal mehr als drei Bände von einer Geschichte. Interessant finde ich natürlich Terry Pratchetts Scheibenweltromane, wo (fast) jedes Buch für sich gelesen werden kann, man aber immer wieder Figuren begegnet die man aus früheren Romanen kennt und liebt.
Was mich bei manchen mehrbändigen Romanen allerdings stört (aber das ist eher ein Problem der Gestaltung) sind fehlende Hinweise darauf, dass es eine Reihe ist. Es ist mir schon mehrmals passiert, dass ich in der Buchhandlung nach einem interessanten Titel gegriffen habe und zuhause feststellen musste, dass es Band zwei von fünf ist (o.ä.) Soetwas ärgert mich dann, weil auf dem Außencover nichts stand un man diese Information erst erhält wenn man in "Über den Autor" den letzten Satz liest.

Was meine eigene Arbeit betrifft tendiere ich nciht nur stark zu Triologien - ich glaube ich habe kein ernsthaftes Projekt, bei dem ich nicht auf eien dreigeteilte Story setze. Manche Romane (wie der eben fertig gestellte "Feuerberg") könnten an sich auch alleine für sich stehen. Ich habe nur im Lauf der Arbeit so viel Gefallen an den Figuren gefunden, dass ich ihre Geschichten einfach weiterspinnen möchte, zeigen möchte wie sie sich entwickeln.
Andere Geschichten ("Cardigan") haben eine durchgehende Storyline, die sich aber in drei Teile aufgespalten hat, auf Grund von neuen Informationen, die die Figuren haben und entsprechend derer sie anders handeln und andere Ziele verfolgen.
Oftmals ist es dann auch so, dass der erste Teil sehr unabhängig ist, während die beiden folgenen Teile eher eine durchgehende Geschichte haben.

Vielleicht schaffe ich es irgendwann einmal ein einbändige Geschichte hinzubekommen. Bis dahin bleibe ich bei meinen Triologien  ;)

Dämmerungshexe
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Steffi am 09. Juni 2009, 10:56:11
Zitat von: Dämmerungshexe am 09. Juni 2009, 10:19:46

Was mich bei manchen mehrbändigen Romanen allerdings stört (aber das ist eher ein Problem der Gestaltung) sind fehlende Hinweise darauf, dass es eine Reihe ist. Es ist mir schon mehrmals passiert, dass ich in der Buchhandlung nach einem interessanten Titel gegriffen habe und zuhause feststellen musste, dass es Band zwei von fünf ist (o.ä.) Soetwas ärgert mich dann, weil auf dem Außencover nichts stand un man diese Information erst erhält wenn man in "Über den Autor" den letzten Satz liest.



Das ist mir mit "Devil's Night" von Alan Campell passiert...ich hab mich schwarz geärgert.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Feather am 09. Juni 2009, 11:13:37
Ich für meinen Teil liebe Mehrteiler, je mehr desto besser. Vor allem wenn es sich um eine mitreißende Story handelt. Zwar lese ich auch Einteiler und so , doch meist sind die Bücher dann ausgelesen wenn es so richtig spannend wird und die Geschichte ist dann halt zu ende. Daraufhin starr ich dann immer mein Buch an und stell fest es gibt nichts mehr zu lesen.
Klar die Geschichte muss über die länge ihre Spannung halten als auch die Handlung und darf nicht zwischendurch abfallen, doch ich habe schon einige Reihen gelesen wobei sich der Autor sogar noch gesteigert hat. Meine Lieblingsreihe dazu ist Darren Shan vielleicht kenn das jemand von euch. Die Bücher sind zuerst als... ich sag mal Jugendbücher rausgekommen ,auch mit einem anderen Cover als die späteren. Und genauso die Story hat sich geändert sie ist anspruchsvoller und blutrünstiger geworden.

Naja gut ich schweife ab sorry und muss wieder arbeiten.

Lg Feather
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Mrs.Finster am 09. Juni 2009, 11:41:12
Zitat von: Dämmerungshexe am 09. Juni 2009, 10:19:46
Was mich bei manchen mehrbändigen Romanen allerdings stört (aber das ist eher ein Problem der Gestaltung) sind fehlende Hinweise darauf, dass es eine Reihe ist. Es ist mir schon mehrmals passiert, dass ich in der Buchhandlung nach einem interessanten Titel gegriffen habe und zuhause feststellen musste, dass es Band zwei von fünf ist (o.ä.) Soetwas ärgert mich dann, weil auf dem Außencover nichts stand un man diese Information erst erhält wenn man in "Über den Autor" den letzten Satz liest.

Das Problem habe ich auch immer wieder.  ::) Letztens waren es vier Bücher, zum Glück nur aus der Bücherei, aber dennoch super ärgerlich. Schlimmer wird es, wenn man die Bücher gekauft hat.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Kati am 09. Juni 2009, 15:06:10
Das kommt auf die Reihe an...
Vampire Kisses zum Beispiel: Cliffhanger nach jedem Band, Endlosreihe, die Bücher werden immer dünner. In meinen Augen keine gute Reihe.
Harry Potter hingegen ist mit sieben Bänden abgeschlossen (wie es von Anfang an geplant war) und jeder Band ist für sich auch abgeschlossen. Solche Reihen mag ich sehr gern.  ;D

LG,

Kati
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Leon am 09. Juni 2009, 15:32:03
Das kann ich so unterschreiben!  ;D Solche Reihen mag ich auch.
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Lord Zahnstocher am 17. August 2009, 04:28:50
Auch wenn der Thread schon älter ist möchte ich noch mal anmerken..... in letzter Zeit finde ich Buchreihen einfach nur noch zum Kotzen. Da ich es nun mehr schelcht als recht geschafft habe einige bereits angefangene Reihen zu Ende zu bringen, wollte ich mir auch mal den ein oder anderen Einzeltitel genehmigen - Pustekuchen.
Denn jetzt mal ehrlich: wenn man sich in der Rubrik Fantasy in einer Buchhandlung umsieht findet man zu gefühlten 90 Prozent nur noch Bücher aus Reihen. Doch bei Trilogien kann man es natürlich nicht belassen, die schreibt ja jeder. Sattdessen wirft man lieber Buchreihen mit 5 und mehr Titeln auf den Markt- Trilogien schreibt ja schließlich jeder, und Einzeltitel scheinen speziell für das Fanrasygenre nicht komerziell genug zu sein.
Und wenn man mit einer Reihe angefangen hat fühlt man sich meißt auch noch genötigt die Reihe dann auch zu Ende zu lesen - denn sonst hat man ja die Vorgängerbände ganz umsonst gelesen. Und wenn man dann am Schluss angelangt ist merkt man, dass die Autorin oder Autor wahrscheinlich selbst gar nicht mehr wusste, wie er das Werk beenden sollte, da er von den Verlgen oder sonstwem unter Druck gesetzt wurde immer weiter zu schreiben. So kommt es, dass der Schreiber alle seine erzählerischen und plottechnischen Trümpfe schon auf der Hälfte der Strecke ausspielt und den Rest der Reihe mit bloßen Füllelementen und Selbstzitaten füllen muss. Tja.
Dies wäre auch zu verkraften, wenn man denn jeden Roman von besagten Reihen einzeln lesen könnte, doch meistens ist das nicht der Fall, wodurch man alle Vorgängerbände eines Buches gelesen haben muss, um den Durchblick zu behalten/kriegen.
Auf jeden Fall wollte ich nur anmerken, dass ich mir von dem Genre aus literarischer Sicht ziemlich verarscht vorkomme. Muss denn eine Geschichte die zu 70 % nur aus Mittellalter- und Tolkien Klischees ( garniert mit einem 08/15 Plot) besteht auf ihre fünffache Länge aufgebauscht werden, nur damit man als Leser psychisch miterlebt, wie lang denn nun die Reise Eragons durch Moria und Schottland war - wobei jede Belanglosigkeit episch aufgebauscht wird, um auch ja die 800 Seiten vollzukriegen.
Meine Meinung: Einteiler statt Reihen, die jedoch länger sind als der Durchschnitt und keine Reihen schreiben nur um einer Reihe Willen. Was in drei Bücher geht, passt auch in eines. Und keine Reihen die mitten in einem Erzählstrang abbrechen.

LG,
Alex
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Leon am 17. August 2009, 10:05:22
Zitat von: Alex am 17. August 2009, 04:28:50
... Meine Meinung: Einteiler statt Reihen, die jedoch länger sind als der Durchschnitt und keine Reihen schreiben nur um einer Reihe Willen. Was in drei Bücher geht, passt auch in eines. Und keine Reihen die mitten in einem Erzählstrang abbrechen.

Hallo Alex

Zum Teil stimme ich dir zu. Allerdings die Aussage: "Was in drei Bücher geht, passt auch in eines" kann ich für meinen Teil so nicht übernehmen. Das hieße ja, bei guten Werken, würde man sich daran halten, müsste das eine Buch über 1000 Seiten stark sein. Und wer würde sowas kaufen? Ich denke mal die wenigsten. :hmmm:

Und was die Reihen angeht, so stört es mich nicht allzusehr, solange jeder Band in sich ein abgeschlossener Teil ist. Und ich aufhören kann zu lesen wann ich will.  :buch:
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: LinaFranken am 16. April 2019, 10:39:07
*staubsaug*
Einzelteile vs Reihen ist im Moment bei mir zu einer existenzialistischen Frage geworden. Ich habe schon immer gerne groß angelegte Storys und Welten gebaut. An der Welt/Story meines Blogromans fing ich als Kind an zu bauen. Um so frustrierender ist der Realitätscheck nach den bisherigen Veröffentlichungen. Was Verkäufe angeht sieht das so aus:
-Einzelband - ok
-Reihe mit jeweils abgeschlossenen Storys - super, ein neuer Band fördert sogar die Verkäufe des vorherigen
-Zusammenhängende, nicht abgeschlossene Reihe - wollen die Leser nicht mal gratis nachgeworfen bekommen
Die Aussagen "ich lese Mehrteiler lieber wenn sie fertig sind am Stück" oder "Ich lese lieber fertiges Buch statt auf einer Homepage" kann ich natürlich völlig nachvollziehen, andererseits ist es auch ein Todesstoß für laaange Reihen, die sogar über drei Bände hinausgehen, wenn kein Riesen-Verlag mit gigantischer Werbe-Maschinerie a la "Game of Thrones" dahinter steht. Englischsprachige Blogromane können sich vielleicht noch irgendwie behaupten, doch ich kann nur über durchrollende Wüstenrosen klagen. Im Grunde steht folgende Aussage im Raum: friss (=veröffentliche alles zusammen) oder stirb (=schreib in deinem dunklen Kämmerlein alleine vor dich hin und wag dich nicht vor dem Ende ans Tageslicht). Trostlose Aussichten. Wäre es nur irgendein Projekt, würde ich vielleicht sagen "Egal, ab in Schublade /Tonne. Irgendwann kann ich drüber lachen." Aber was tun, wenn es DAS Herzensprojekt schlechthin ist? An der Story liegt es ja im Grunde nicht, sondern eben an dem "Langzeit" - Format. Inzwischen artet das Ganze schon in eine Frage der Prinzipien aus und zieht Fragen nach sich wie: Macht Schreiben für die Schublade glücklich? Wie wichtig ist Feedback fürs Schreiben? Welche Ziele verfolgt man langfristig mit dem Schreiben? Gibt es ein Leben jenseits des Schreibens? Will man damit ernsthaft nen Penny verdienen? Kann man eine aufwendige, komplexe Geschichte in abgeschlossene Bände verwandeln? Wenn ja, dann wie? Und will man das? Wie soll man ein Projekt aufgeben, an dem man fast sein ganzes Leben hängt? Sind lange Reihen in Zeiten von "all you can read" zum Aussterben verurteilt? Macht es ein Geräusch, wenn ein Buch im Wald umfällt und niemand da ist, der es hören kann?  :-\ Ein Meer voller Fragen und kein Boot in Sicht... Für mich ist die Frage, wie ich so eine Reihe am Leben erhalten könnte, tatsächlich zu der schwierigsten geworden, mit der ich mich jemals im Bezug auf Schreiben und Veröffentlichen auseinandersetzen musste.

Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Christopher am 16. April 2019, 17:29:45
Kenne ich das Problem, so oder so ähnlich zumindest. Mein Herzensprojekt das ich über alles liebe und wo ich mich - zwingen - muss andere Sachen eher fertig zu machen, wäre nach aktuellem Plan mindestens als 6-Teiler ausgelegt. Wobei ich zur Unterschätzung neige.

Ich denke, dass es besser ist/wäre als alles was ich als Einzelband je zusammenkriegen würde, aber all jene hier, die deutlich erfahrener sind, sagen mit Fug und Recht, dass das an den Mann bringen einer größeren Reihe quasi unmöglich ist. Zumindest solange man nicht den einen oder anderen Bestseller vorweisen kann, der einem den Vertrauensvorschuss bringt, den man bräuchte  :omn:

Also was tun?
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Coppelia am 16. April 2019, 18:00:22
@Lina Franken
Für mich fallen die Fragen, die du stellst, mehr oder weniger bei jedem Projekt an, unabhängig vom Reihencharakter. Daher kenne ich sie gut.
Zitat
Aber was tun, wenn es DAS Herzensprojekt schlechthin ist?
Das sehe ich als eine der zentralen Fragen an, und meine Gegenfrage wäre: Willst du dein Herzensprojekt nicht schreiben?
Die Frage ist sicher nicht so leicht zu beantworten, es gibt viele gute Gründe für ja und nein, und auch ich bewege mich mal hier, mal da.
Letzten Endes fände ich persönlich es aber schade, ein Herzensprojekt nicht zu schreiben. Es ist ein wichtiger Teil von einem selbst, und es wäre bedauerlich, wenn es nicht existiert. Es gibt ja einen Grund, warum es so wichtig ist. Seine Existenz aber würde wieder neue Möglichkeiten eröffnen. Ich bin die letzte, die sich melden kann mit Phrasen wie "die kreative Arbeit macht glücklich, nicht der Erfolg und die Meinung, die andere von einem haben", weil ich oft selbst nicht daran glaube. Aber letzten Endes ist es ja tatsächlich so. Jedenfalls, wenn man nicht auf Einnahmen auf Veröffentlichungen angewiesen ist.

Vielleicht gibt es aber eine Möglichkeit, ein Herzensprojekt zu schreiben und außerdem noch andere Dinge - beispielsweise abwechselnd. Das versuche ich gerade. Dann dauert es bei einer Reihe zwar noch länger, aber du machst immerhin etwas dran.

Ja, ich halte es auch für unmöglich, eine längere Reihe mal eben so im Großverlag unterzubringen, aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten. Ich halte sie ganz und gar nicht für vom Aussterben verurteilt - ich persönlich würde dieses Format lieben - wenn die Reihe denn meinem Geschmack entspricht ;)
Titel: Re: Einzeltitel vs. Trilogie / Mehrteiler / Reihen
Beitrag von: Elona am 16. April 2019, 18:04:30
Einen Teil deiner Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Eben, was für einen Stellenwert das Schreiben für einen persönlich im Leben hat bzw. haben soll. Das kann sich auch ändern. Vor Jahren habe ich behauptet, dass das just for fun so hier ein Buch nebenher sein soll. Sehe ich jetzt nicht mehr so und habe sogar meine Arbeitsstunden reduziert, damit ich dem Schreiben mehr Raum geben kann.

Zitat von: Lina FrankenKann man eine aufwendige, komplexe Geschichte in abgeschlossene Bände verwandeln? Wenn ja, dann wie? Und will man das? Wie soll man ein Projekt aufgeben, an dem man fast sein ganzes Leben hängt?
Bin es gerade am Versuchen, weiß aber noch nicht, ob es geklappt hat. Kann ich dir dann sagen, wenn ich es aus dem Lektorat wieder habe.  :rofl:
Ich wollte mein Mamutherzensprojekt auch nicht aufgeben und bin dann letztendlich dazu übergegangen es umzuwandeln in eine Reihe mit jeweils abgeschlossener Hauptstory. Tatsächlich bin ich der Meinung, dass es meiner Geschichte ganz gut getan hat. Aber das ist, wie zuvor schon erwähnt, eine Frage, die nur du dir selbst beantworten kannst und deren Antwort für dich stimmig sein muss. 

Edit: Mit Coppi überschnitten.