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Wie bringt man ein Buch zuende?

Begonnen von Manja_Bindig, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Silberweide

Noja, bei mir ist der Tod meines kleinen Engelchens eigentlich recht "normal": Immerhin lernt sie einen Vampir kennen...

Für mich liegt der größte Reiz, zu wissen: "Mein Hauptchara  stirbt am Ende" darin, dass ich die Geschichte so aufbauen will, dass schon im ersten Kapitel eigentlich klar wird, dass es tragisch endet, man aber dauernd und immer die Hoffnung und den Glauben hat, dass es doch noch gut ausgeht. Am Ende will ich diese Hoffnungen enttäuschen. Hört sich fürchterlich an, aber ich finde, es ist gar nicht so einfach, so etwas zu schreiben =J (Kann aber auch daran liegen, dass ich's noch nicht so lang mache.)

Ps: Nebencharas sterben grundsätzlich irgendwie alle bei mir... Ich kenn bisher nur einen, den ich am Leben gelassen hab, aber der wird im zweiten Teil umgebracht... Ansonsten sterben in meinem ersten Buch (13 Kapitel und 50 Seiten - Ich nenn das für mich persönlich schon ein kleines Buch) etwa *denk* 5 "Personen". Wenn man's genau nimmt, 5 1/2, denn die eine stirb nicht sonder redet nur davon, wie sie das letzte Mal umgekommen ist ^.^

Und zum Thema Geburten... Eh... Also ehrlichgesagt will ich das gar nicht schreiben ^^° Das mach ich mal, wenn ich's selbst hinter mich gebracht habe (das darf aber gern noch ein ganzes WEilchen dauern), oder erwähn das am Rande... Bisher also keine vorweisbar =)

Rei

Geburten... Da hatte ich bisher auch nur eine. Wieder mein Alana-Schatz. Ich habe das auch noch nie gemacht (Kinder gekriegt), aber es gibt ja so nette Sendungen wie "Mein Baby" und da kann man sich einiges abschauen...

Manja_Bindig

Noch keine Geburt.

Aber eine Szene, wo eine mutter ihr Kind umbringen soll... allerdings hat sie ein paar zu starke Mutterinstinkte. Aber für meinen armen Rinyl-Schatzi war das heftig... der war da acht.

Elena

War er denn derjenige, der umgebracht wurde? *augenplinker*

Bei der Geburt habe ich mich einfach an Buechern orientiert, wo so etwas passiert ist (und die von Frauen geschrieben wurden, die so etwas schon mal hinter sich gebracht haben)...
So etwas ist ganz praktisch, weil man da die Recherche mit dem Spass verbindet, hehe.

Ansonsten habe ich noch das Gegenteil von einer Mutter, die versucht, ihr Kind umzubringen: Ein Kind, das versucht hat, seinen Vater umzubringen... Ist aber leider gescheitert. Wobei ich finde, dass er es verdient haette *elendes Ar...* Ehehe *nervoeses Lachen*

Aber ich muss sagen, dass ich im Allgemeinen weder an meinen Welten (wenn es denn neue sind), noch an meinen Charakteren sonderlich haenge. Ich meine, ich mag sie und es macht Spass, fuer eine Zeit mit ihnen zusammen zu arbeiten, aber ich wuerde nicht weinen oder so, wenn sie sterben. Wobei ich meine jetzige Hauptperson sehr, sehr mag *knuddelt ihn*

Aber neue Ideen und neue Personen sind da einfach immer wichtiger und ueberlagern das Alte, sodass ich nicht mal Zeit dazu habe, mir um so etwas Gedanken zu machen. Der Schmerz des Abschieds (hach ja) wird dadurch gedaempft, dass ich gleich neue Personen kennen lernen (so in etwa) - und, dass ich sie ja nicht wirklich sterben lassen muss. Auch wenn sie keine Zunkunft mehr haben, weil sie tot sind, haben sie noch immer eine von mir unergruendete Vergangenheit, denn Vergangenheit koennen sie so viel haben, wie sie wollen - im Gegensatz zu echten Menschen sind sie da nicht begrenzt.

Also, meine Schaetzkens verlassen mich nie, wenn ich nicht will - aber Fortsetzungen schreibe ich auch nicht...

Elena

Moni

Ich denke, es hängt auch davon ab, wie lange man bereits an einem Projekt arbeitet.
Eine Geschichte, die man in 6 Monaten fertig gestellt hat, legt man vielleicht etwas schneller ad acta, als ein Opus Magnum, an dem man seit 5 Jahren werkelt.
Also mir würden die "Schattenhüter" fehlen, wenn ich da nicht ab und an dran schreiben könnte.

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
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Manja_Bindig

Rinyl sollte umgebracht werden... vor versammelter Mannschaft.

Lastalda

@Silberweide:

ZitatWas ich auch sehr gern mache: Den Lieblingscharakter des Lesers am Ende umkommen lassen. Dann hat die Geschichte wirklich ein Ende. Ist immerhin der Hauptchara. Das gibt der Geschichte immer einen schönen Schluss, wie ich finde Wink (Aber bisher gibt es auch IMMER in den Geschichten die Möglichkeit, einen Toten wiederauferstehen zu lassen. Das ist nicht einfach und erst recht deutet es nicht darauf hin, dass irgend ein Chara in meiner Geschichte stirbt, aber wenn ich dann 'n "Teil 2" schreibe, kann sich niemand beschweren.

Ich nmuss ganz ehrlich sagen, Charaktere wieder auferstehen lassen finde ich grässlich. Und leider wird es (gerade in der Fantasy) viel zu oft gemacht. Ich meine, wo ist der Sinn? Entweder, ein Charakter ist tot, oder er lebt. Wenn man die Leute einfach wieder aufstehen lassen kann, dann nimmt das dem Tod seine Bedeutung - weil er eben nicht endgültig ist.

@Manja:

ZitatTja... Lastalda lässt ihre Charas doch immer leben, damit sie weiterleiden, ne?

yup. ;D Bei mir sterben auch selten Hauptcharaktere (und wenn dann fast nie die, aus deren Perspektive die geschichte geschrieben ist) - aber deren Freunde und Geliebte schon eher... *evilgrin* ich mein, wenn mein Hauptcharakter tot ist, hat er's hinter sich - aber wenn er jemanden verliert, der ihm sehr wichtig ist, dann muss er damit klarkommen, was für mich zu den reizvollsten Dingen überhaupt gehört. Ihn dann auch noch sterben zu lassen wäre zwar gnädig - aber seit wann wäre ich denn gnädig? ;D

Manja_Bindig

*Hände vors Gesicht schlag und schnief*

Silberweide

Zitat@Silberweide:
 
Zitat:
Was ich auch sehr gern mache: Den Lieblingscharakter des Lesers am Ende umkommen lassen. Dann hat die Geschichte wirklich ein Ende. Ist immerhin der Hauptchara. Das gibt der Geschichte immer einen schönen Schluss, wie ich finde Wink (Aber bisher gibt es auch IMMER in den Geschichten die Möglichkeit, einen Toten wiederauferstehen zu lassen. Das ist nicht einfach und erst recht deutet es nicht darauf hin, dass irgend ein Chara in meiner Geschichte stirbt, aber wenn ich dann 'n "Teil 2" schreibe, kann sich niemand beschweren.

 
Ich nmuss ganz ehrlich sagen, Charaktere wieder auferstehen lassen finde ich grässlich. Und leider wird es (gerade in der Fantasy) viel zu oft gemacht. Ich meine, wo ist der Sinn? Entweder, ein Charakter ist tot, oder er lebt. Wenn man die Leute einfach wieder aufstehen lassen kann, dann nimmt das dem Tod seine Bedeutung - weil er eben nicht endgültig ist.
"Widerauferstehen" Darf man nun mal so sehen: Es ist bei mir immer in einem logischen Zusammenhang. Jemand, der überfahren wurde, steht nicht wieder auf. Jemand, der von einem Vampir gebissen wurde, steht - je nach körperlicher Verfassung- nach einiger Zeit wieder auf. Das lernt man in jedem Vampir"märchen" ;)
"Unendlich oft" geht das natürlich nicht, das ist mir auch klar. Aber ein Mal darf jeder, solange es nicht zu routiniert wirkt.
Ein anderer Punkt ist, dass ich einen persönlichen Iggy (=Yggdrasil) habe. Der steht am Ende des Universums auf einem winzig kleinen Planeten, der von 4 Kriegern (weiblich und männlich) und einer Hohepriesterin bewacht wird. Wer also eine geliebte Persönlichkeit wiederhaben will, muss es zu diesem Ort schaffen, gegen die Krieger ankommen, die Hohepriesterin davon überzeugen, dass man das richtige macht, Iggy (der hat ein eigenes Bewusstsein, schon fast sowas wie ein Gott) ebenfalls davon überzeugen, und VIELLEICHT bekommt man sie/ihn dann wieder. Dann darf's an die Heimreise gehen.
Allein das zu schreiben ist schon fast eine komplette Geschichte... Aber das habe ich bisher nicht benutzt ;) Bisher ist es lediglich in den Geschichten in meinem Kopf soweit gekommen, dass man Iggy anbetteln und anflehen muss ^.^

Lastalda

Jaja, Orpheus in der Unterwelt... ::)

Die Vampirsache finde ich okay, aber das ist ja keine Wiederauferstehung im eigentlichen Sinne - wer zum Vampir wird, ist nicht tot sondern untot, klarer Fall. :)

Silberweide

Naja, bei mir steht's einfach für 'ne Wiederbelebung ;)

Manja_Bindig

Tja... ich hab meine beiden kurz vorm Ende sterben lassen... und eigentlich wollten sie im Jenseits ihre Ruhe haben, aber nein... die götter haben sie einfach zurückgeschickt... böse Götter, böse, böse Götter... aber das war die einzige Reanimation, die ich je gemacht hab,. Sie sind scheiße zu schreiben.

Silberweide

Ich denke, es kommt drauf an, wie man sie verpackt. Wenn es spannend ist, tragisch, komisch,... dann kann es durchaus auch interessant sein, eine zu schreiben.

Manja_Bindig

Sie sind aber entsetzlich zu formulieren... die Szene, wo die beiden aufwachen und feststellen, dass sie mal so locker 200 Jahre weg vom Fenster waren, hat mich eine woche beschäftigt... ich musste begründen, warum so viel Zeit vergangen ist, warum sie zurückmussten, wo es doch rein theoretisch noch einen andern Weg gab - tja, grübel, grübel, grübel...

und jetzt sitz ich an meinem 2ten Roman - der Elfenblut-Zyklus gilbt für mich als ein großer roman - und grübel über Vyrens zweite und letzte Sterbeszene nach... ARGH!

Drachenkind

Hallo allerseits,

nun bin ich auf Seite 209 meines jüngsten "Kindes" und die Sache muss abgeschlossen werden. Der große Böse ist besiegt und liegt gefesselt zu Füßen des minderjährigen Helden. Die weise Schulleiterin, die erst auftauchte, als alles vorbei war, schickt sich an, mahnende Schlussworte zu sprechen.

Ganz so à la Dumbledore will ich ihr aber nicht das Feld überlassen (immerhin unterscheidet sie sich schon insofern, dass sie ihr Schlusswort in gesungener Form vorträgt).

Wie hört man am Besten auf?
Mit einer mahnenden und alle offenen Fragen klärenden Rede?
Mit einem Lachen aller Beteiligten(wie in den alten Daktari-, Fury-, Lassie-, Flipperfilmen)?
Mit einer idyllischen Alles-ist-wieder-gut-willkommen-im-Alltag Szene?
Mit einem eher besorgten Ausblick auf die Zukunft (Das war nur eine Schlacht, der Krieg ist noch nicht gewonnen)?
Mit einem Ausblick auf einen möglichen zweiten Band?(Ich habe extra ein oder zwei Elemente drin, an die man anknüpfen könnte)?

Wie?


:)
Drachenkind