• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Landkarten

Begonnen von THDuana, 18. Januar 2007, 19:48:24

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Blaustein

#495
[Disclaimer: Uff. Der Post ist extrem lang geworden. Sorry dafür. Ich hoffe, er lässt sich gut lesen  :hmmm:]
Ich liebe Karten! Ich benutze Karten immer als Vorbereitung für neue Projekte oder einfach für Ortswechsel innerhalb bestehender Geschichte. Oberflächlich gibt es also immer auch Karten von Städten und Dörfern - die dann selten ästhetisch sind, aber es mir ermöglich, widerspruchsfreie Wegbeschreibungen zu liefern.

Das sind aber Karten für mich. Ich möchte aber etwas anderes ansprechen und hier habe ich jetzt das Problem, dass ich nicht alle 33 Kapitel dieses Threads durchgelesen habe.
Ich halte den unreflektierten Gebrauch von Karten in Fantasy für problematisch. Sofern wir es nicht mit einer Urban Fantasy zu tun haben, die weitestgehend in einer Art von Moderne spielt, einer Lebenswelt ähnlich der unseren oder gar dort "eingepflanzt", ist die Verfügbarkeit von Karten und das Know-How für die Kartographierung extrem von der Stellung der Protagonist:innen abhängig.

Warum sollte die Karte im Buch überhaupt etwas mit den Protagonist:innen zu tun haben? a) Weil sie aussehen wie Nassbirnen, wenn wir die ganze Welt kennen, aber die Figuren, denen wir folgen nicht. b) weil sich die Frage stellt, wozu wir Informationen über Orte brauchen, an denen die Charaktere noch nie gewesen sind und von denen sie möglicherweise nicht einmal wissen?

Wie gesagt: Ich liebe Karten in Fantasy. Ich habe in meinem ersten Anlauf zum Worldbuilding mit 16 Jahren sofort eine eigene Karte erstellt. Ich möchte hier nicht generell die Idee in die Tonne kloppen, den Leser:innen eine Karte zu geben, sondern einen anderen Umgang mit Karten anregen:
Den Kartographen des Jahres 2022 steht eine Flut von Informationen zur Verfügung, die sie kanalisieren können in thematische Karten, ob das jetzt politische Gebilde sind, Rohstoffvorkommen, klimatische Regionen, Kombinationen mehrerer dieser Aspekte... you name it.

Die Kartographen frührerer Epochen mögen einen ähnlich hohen Anspruch an Genauigkeit gehabt haben - aber sie hatten wahrscheinlich besonders viel Wissen über ihre Heimat, eine passable Menge Informationen über Nachbarvölker... und da endet meist schon der Horizont. Dahinter haben unsere armen Kartenschreiber ein paar übertriebene Reiseberichte von Händlern, die auf sich aufmerksam machen wollen mit Geschichten von Menschen, die so schwarz sind, dass ihre Haut das Sonnenlicht einsaugt oder Frauen, die vier Brüste haben, weil ihr Kaiser es so befohlen hat (keine historischen Beispiele, aber auch nicht fern von der Abstrusität dieser).

Hinzu kommt, dass nicht einfach ein Bauernsohn eine Woche Skillshare abonniert hat und sich dann entscheidet, eine Karte der Welt zu zeichnen. Wenn wir eine schöne Karte haben, dann stammt sie sehr wahrscheinlich aus herrschaftlichem Auftrag. Wenn diese Karte dann nicht die Heimat des/der Schöpfer:in verherrlicht und andere Staaten in einem weniger guten Licht darstellt, dann sollte das einen guten Grund haben.

Ich finde Karten spannender, die ihre eigenen Flausen haben und damit mehr über ihren Herkunftsort sagen als rein geographische Orientierung zu bieten - und im Falle von richtig schön ausgestalteten Karten überlege ich mir zumindest immer, wie die Protagonist:innen überhaupt in Berührung damit kommen: Sind sie zu Gast bei einem Herrscher, der diese Karte über seinem Thron hängen hat? "Sie es dir an, Simba, das ist unser Königreich!" Ist die Karte vielleicht in der Hauptstadt des Königreiches an die Tore des königlichen Palastes gemalt? Man muss die Figuren nicht zu V.I.P.s machen, damit sie eine solche Karte zu Gesicht bekommen, aber ich finde es sinnvoll, die Existenz der Karte sinnvoll in die Story einzubauen.
Es gibt schließlich auch sog. "Itinerare": Also grob gesagt  Zettel auf denen steht, wie viele Tagesmärsche man von einer Reihe von Städten zur nächsten braucht. Verschiedene solcher Orientierungshilfen können sogar Fragen aufwerfen, die Handlung vorantreiben: "Warum ist diese Stadt nicht auf der Karte unseres erlauchten Königs zu finden?" "Warum ist diese Insel nur zu einer Seite von Wasser umgeben? Was ist auf der anderen Seite?"


Ich habe mal als Spielerei für mein eigenes Worldbuilding eine "Weltkarte" erstellt, die von einem Mitglied einer kaiserlichen Dynastie gezeichnet worden ist. Ich habe in den jüngeren Kapiteln dieses Threads gesehen, dass eigens erstellte Karten hochgeladen wurden, und schließe mich da an - in der Hoffnung, hier keine Regeln zu verletzen.

Kommentar zu dieser Karte: Es schmerzt mich, dass in der Legende dieser Karte die Zeitrechnung eines völlig anderen Reiches verwendet wird, mit dem das Reich von Ur kaum Austausch hat. Natürlich ist das alles nicht 100% historisch akkurat, denn zu dem Zeitpunkt, da die Akkader durch ein Dimensionstor in "meine Welt" eingetreten sind, hatten sie natürlich noch nicht die Darstellungstraditionen muslimischer Kartographen wie Al-Idrisi, an dessen Weltkarte aus dem 12. Jahrhundert diese "Weltkarte von Prinzessin Puabi" angelehnt ist.

Aus den Kommentaren zu der Karte seht ihr, dass die Prinzessin recht viel von ihrer Familie hält und weniger viel von anderen Völkern dieser Welt. Ich würde diese Karte so nicht in meine Bücher packen, sondern sie erstmal professionell ausgestalten lassen - und dann entsprechend meinen Protagonisten zeigen, z.B. wenn sie bei einem reichen Händler zu Besuch sind, dem dieser Schatz aus der zerstörten Hauptstadt Ur "in die Hände gefallen" ist.

Zum Abschluss: Ich weiß, dass es auch gute Gründe gibt, es mit den Karten nicht zu übertreiben - aber jeder Versuch, bestimmte Aspekte einer Welt "realistischer" zu gestalten, eröffnet mE eine Fülle von Möglichkeiten, noch feinere und packendere Konflikte, Plots und Charakter-Hintergründe zu entwickeln.


[Dateianhang durch Administrator gelöscht]
"[...] Und solang du das nicht hast - dieses: "Stirb und werde!"
Bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde."
Auszug aus "Selige Sehnsucht" (1814, von Johann Wolfgang von Goethe, Gedichtsammlung: "Westöstlicher Diwan")
Instagram: Blaustein.autor

Arcor

@Blaustein
Interessanter Ansatz zu Karten, den du da beschreibst. Prinzipiell stimme ich dem auch zu, dass Karten immer Ausdruck desjenigen ist, der sie darstellt, was Farbe, Größe einzelner Teile, Ausrichtung, Zentrierung etc. angeht. Viele mittelalterliche Karten waren mit Jerusalem im Zentrum ausgerichtet, dazu mit Osten "oben" auf der Karte, wo auch das Paradies vermutet wurde. Auch unsere heutigen Atlanten, die man hier kauft, setzen Europa ins Zentrum, Amerika eher links am Rand und Asien rechts. Atlanten in den USA z. B. könnten auch eine andere Ausrichtung haben.

Im Hinblick auf Romane finde ich diesen Ansatz aber schwierig, zumindest in manchen Fällen. Denn wenn die Karte keine objektive Karte darstellt, wie wir sie (von der Zentrierung abgesehen) aus heutigen Atlanten gewohnt sind, verfälscht das mitunter das Leseerlebnis. Es wäre eine unglaubwürdige Karte, so wie es ja auch unglaubwürdige Erzähler geben kann, denen nicht in jeder Hinsicht zu trauen ist, sondern ihre verfälschte Sicht einer Geschichte wiedergeben. Das mag bei Karten spannend sein, wenn sich dieses Element des einseitigen, voreingenommenen Blicks in der Geschichte wiederfindet und es dort thematisiert und vielleicht auch aufgebrochen wird.
Ich hätte aber keinen Spaß daran, wenn ich eine Karte habe, die das, was im Buch beschrieben ist, verfälscht, weil der fiktive Zeichner eine bestimmte Perspektive einnimmt, diese aber im Buch nicht weiter auftaucht. Für mich sind Karten eher ein Orientierungswerkzeug für die Lesenden und als solches sollten sie - vom obigen Beispiel abgesehen - die fiktive Welt darstellen, wie sie ist, sodass sie Länder und Reiserouten und Landschaften nachvollziehen können. Über den Detailgrad von Karten (Maßstabstreue etc.) lässt sich dann ja noch gesondert streiten.

Zitat von: Blaustein am 17. Januar 2022, 11:51:13
Dahinter haben unsere armen Kartenschreiber ein paar übertriebene Reiseberichte von Händlern, die auf sich aufmerksam machen wollen mit Geschichten von Menschen, die so schwarz sind, dass ihre Haut das Sonnenlicht einsaugt oder Frauen, die vier Brüste haben, weil ihr Kaiser es so befohlen hat (keine historischen Beispiele, aber auch nicht fern von der Abstrusität dieser).
Hierzu ein Hinweis: Das Beispiel von dir ist leider maximal unglücklich gewählt. Du sagst zwar, dass es keine historischen Beispiele sind, aber wie du richtig anmerkst, ist es auch nicht fernab dessen, was Realität in entsprechenden Beschreibungen und Berichten war. Entsprechende Beispiele sind deswegen jedoch stark mit Kolonialismus und Rassismus verknüpft und können damit People of Color triggern oder auch verletzen. Bitte achte deshalb in Zukunft darauf, solche Beschreibungen zu vermeiden. Dein Beispiel hätte schließlich auch mit Drachen und Seeungeheuern funktioniert. 
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Wolfson

Hallo zusammen,

Ich nutze, das schonmal nenannte inkanate-Create Fantasy Maps Online und habe mir da jetzt auch das Jahresabo für die 25$ geholt. Ich bin zwar noch nicht so gut in der detailreichen Nutzung, finde es aber sehr Hilfreich, gerade da ich bei meinem Buch eine Fanfiktion umschreiben muss. Gedanklich bin ich meist noch in der Karte der original Welt und muss mich dann immer wieder anhalten, nicht an diese Map zu denken. Dafür habe ich mir dort eine eigene Landkarte zusammengeschellt, die mir dann dabei hilft die Fanfiktion abzuwandeln.

Da ich zudem ein sehr visueller Typ bin, nutze ich das Tool auch gerne um die Gebäude, die meine Charaktere häufig begehen oder bewohnen, zu bauen. Dann festigt sich das besagte Haus zum Beispiel besser und ich habe weniger Zettel an Zeichnungen über meinen Schreibtisch fliegen XD.

Zeichnen tu ich dennoch viel, ob es dann Routen auf der Karte sind oder die einzelnen Regionen mit eigenen Gebietsgliederungen, manchmal auch Wappen oder Banner der Fraktionen oder Volksgruppen.

Brillenkatze

Landkarten in Fantasy-Büchern liebe ich.  :herzchen: Die werden dann von mir als Leser auch gern erforscht und die Routen aus den Geschichten brav nachverfolgt.

Da meine bisherigen Hauptfiguren in der Regel sehr reiselustig sind, helfen mir Karten von meinen eigenen Welten schon ab dem Plotten. Dabei kommen beim Füllen von weißen Flecken ja auch Ideen für die Storyline zustande. Der Detaillierungsgrad und damit auch das von mir gewählte Medium hängt jeweils von der Geschichte ab, die ich erzählen will. Aufwendigere Karten zeichne ich am PC (mit gimp), weniger aufwendige mit der Hand.

Als Architektin Karten zu zeichnen, stellt mich vor einige Krisen. Passt der Maßstab jetzt auch? Wie lange braucht die Figur denn nun von A nach B? Wie schnell ist eigentlich so ein Riesenlaufvogel mit Gepäck? Ach, so lange sollte der Arme zu Fuß aber nicht wandern müssen... da verpasst er ja am Ort Z alles. U.s.w.
"But have you ever noticed one encouraging thing about me, Marilla? I never make the same mistake twice."
"I don't know as that's much benefit when you're always making new ones."
- Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery

Wolfson

Das selbe Problem hab ich da aber auch Brillenkatze, dann hinterfragt man auch schnell mal den Maßstab der Karte. Ich lasse daher Maßstäbe generell weg und muss dann schauen, was wäre denn ca realistisch, oder womit mache ich es einfacher. Da nimmt man sich eben mehr Zeit oder reist mit einer Karawane mit Pferdekarren etc.

Mit dem Inkarnate habe ich auch einfach eine Grundrisskarte der Wohnhäuser gemacht, erstmal mit den Räumen die ich schon genau wusste, wie sie sein sollten und dann bleibt halt mal was leer, dass sich dann im verlauf noch füllen kann oder manchmal fehlen dann räume, die je nach Zeitalter quasie noch dazugehören sollten.

Sparks

Zitat von: THDuana am 18. Januar 2007, 19:48:24Wenn ihr an euren Fantasyromanen schreibt und eine ganz andere, neue Welt erfindet, macht ihr dazu dann auch eine Karte?
Also, eine dieser netten Landkarten, auf denen der Leser (in einem gedruckten Werk) schön mit dem Finger den Weg der Charaktere nachfahren kann?


Eher umgekehrt. Ein Geständnis: Ich bin eine Art Landkartenfetischist.
Ich kann gut mit Landkarten umgehen, und habe Orientierungslauf als Sport betrieben.
Als Kind habe ich viele Landkarten und Grundrisse gezeichnet. Diese Orte inspirierten dann mein Kopfkino zu Geschichten, oder oft eher Szenen, die dort Spielten.

In den Träumen, die ich notiere, blitzen gelegentlich "Typlokalitäten" durch. Es sind aber weniger typische Fantasylandschaften, also deutsche Mittelgebirge wie Sauerland oder Eifel, und dahinein mischen sich dann Industrie und alte Bunker. Eher keine repräsentative Schlösser oder Sakralbauten. Alles eher schlicht und heruntergekommen und im 20er bis 50er Jahre Stil.

Irgendwie so ähnlich wie Lovecrafts Innsmouth und Arkham, die er als fiktionale Landschaft in eine real existierende amerikanische Landschaft eingebettet hatt.


Zitat von: THDuana am 18. Januar 2007, 19:48:24Wenn ihr das tut, hätte ich ein paar Fragen:
1. Ab welchem Zeitpunkt macht ihr das? Malt ihr die Karte gleich im Vorhinein, also, nach dem planen der Geschichte? Oder während der Geschichte? Danach?

Aktuell schreibe ich nur so kurze Sachen, die zwar in einer Landschaft nach obigem "Look and feel" spielen, aber nicht so ausgeprägt, alsdass es einer expliziten Karte bedürfte.

Allerdings: Die Imagination der einzelnen Orte feuert schon meine Fantasie an.

Zitat von: THDuana am 18. Januar 2007, 19:48:242. Malt ihr selbst, oder lasst ihr zeichnen?
3. Macht ihr überhaupt solche Karten?

Bisher habe ich nur eine vage Vorstellung einer solchen Karte.
Es wäre ein relativ einsames Flusstal (von West nach Ost fließend) ähnlich der Ruhr oder Wupper mit Seitentälern. Eine Eisenbahnstrecke mit einigen Stichstrecken und eine Landstrasse führt längst hindurch. Da wo der Fluß an seinem östlichen Ende in den Rhein mündet, ist eine Kleinstatt mit einigen Industriebetrieben. Ansonsten Auwiesen und Wälder. Im Verlauf des Tales sind einige kleinere, meist aufgegebene, Bergwerke, Steinbrüche und Industriebetriebe. Ansonsten Waldwirtschaft mit wenig Weiden und Acker. Einige Obstwiesen. Am westlichen Ende des Tales erhebt sich ein die Landschaft prägender markanter Berg mit kahlem Gipfel.
Eingebettet ist diese Landschaft in die Eifel, nördlich des Laacher Sees und südlich der Ahr. Aber Weinbau findet dort nicht statt, das Klima ist zu rau. In der Realität wäre dort auch nicht genug Platz, um diese Landschaft einzubetten.

Als Skizze hätte ich kein Problem diese Karte zu Zeichnen.
Zum Vorzeigen, naja.
Ich würde mich bei den openSource Tools umsehen, mit denen man aus openstreetmap Karten topografische Karten erstellen kann.
Dann würde ich diese Karte in Openstreetmap Notation erstellen und daraus eine normale topografische Karte erstellen........das Einbetten in die Realität ist das Problem.
Die Eifel ist halt viel kleiner als Lovecrafts fiktive Landschaft, die sich irgendwo an der US Ostküste als Mittelding zwischen Rhode Island und Massachusetts befindet.  ;O)
Ich fürchte, wenn ich wirklich eine solche Karte zeichne, werde ich immer noch Gegenden im Kopf haben, die dort platzmäßig nicht mehr passen.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Villyana

#501
Bei Karten in Büchern bin ich zweigeteilt. Am Anfang sagen sie einem halt einfach nichts. Was ich noch nie gesehen, mir aber mal gewünscht hätte, wäre eine Karte beim Kapitelwechsel oder so. So ein "wir sind jetzt hier und da soll es hingehen". Es muss aber nicht wie geplant laufen. Das wäre mal was anderes!

Eine Karte während dem Schreiben finde ich aber auch ganz hilfreich. Komme hier aber wie @Brillenkatze auch zu der Frage, wie lange dauert das eigentlich? Wie schnell ist man mit Gepäck unterwegs, mit dem Pferd etc. Kann man ja alles recherchieren.

Als ich dann meine erste maßstrabsgetreue Karte zeichnen wollte (Jede Karte angepasst an das Volk, das in dem Land lebt, also keine Weltkarte) kam ich direkt zu der ersten Schwierigkeit, an der es scheiterte. Welches Symbol wähle ich denn für die Hauptstadt? Für Städte allgemein? Bei speziellen heiligen Städten oder kleinen Dörfern wusste ich schon, was ich wähle, aber bei einer großen Stadt? Ein bestimmtes Symbol? immer das gleiche? Sollte ich das Wahrzeichen der Stadt wählen? Welches ist das Wahrzeichen bei zwei gleichwertigen Fraktionen etc.  ???

So viele Fragen, da hab ich das erstmal auf Eis gelegt.
Ich hab mich dann übrigens an realen Entfernungen orientiert. Es gibt einen Ort, der mir sehr wichtig ist und der ist xxkm entfernt. Für eine längere Reise sollten meine Figuren die gleiche Reise durchmachen wie ich, also ist das Maßstab. ;) von A nach B und alles was auf dem Weg liegt wird dann so drumherum gebastelt.

Eine "richtige" Karte mache ich davon erst, wenn auch alles fertig ist.
Ich zeichne die übrigens gerne per Hand und auf A3. Ein Freund von mir hat mir auch angeboten sie als Vektorzeichnung ein zu scannen um Entfernungen besser zu bestimmen, aber ich mach das gern selbst.

Übrigens kenne ich wenige Karten aus Bücher, die einen Maßstab haben. Oder fällt mir das nur nie auf?  :hmhm?:

Sparks

Hallo Villyana.

Zitat von: Villyana am 10. März 2023, 12:51:34Eine Karte während dem Schreiben finde ich aber auch ganz hilfreich. Komme hier aber wie @Brillenkatze auch zu der Frage, wie lange dauert das eigentlich? Wie schnell ist man mit Gepäck unterwegs, mit dem Pferd etc. Kann man ja alles recherchieren.

Das ist auch wichtig für Leute mit Orientierungssinn. Die wundern sich nämlich, wieso Du überhaupt irgendwo ankommst, weil Du ja immer nur nach links abbiegst, und dich somit im Kreis bewegen würdest.  ;)
Einwürfe wie: "Die Strasse bog sich in einer langen Kurve nach Osten" könnten den Reiseweg geradebiegen und transparenter gestalten.

Zitat von: Villyana am 10. März 2023, 12:51:34Als ich dann meine erste maßstrabsgetreue Karte zeichnen wollte (Jede Karte angepasst an das Volk, das in dem Land lebt, also keine Weltkarte) kam ich direkt zu der ersten Schwierigkeit, an der es scheiterte. Welches Symbol wähle ich denn für die Hauptstadt? Für Städte allgemein?

Klassisch wurden für Städte eine stilisierte Stadtmauer gezeichnet. Für große Städte halt eine größere, und für Hauptstädte eine doppelte Mauer, um die Existenz einer Zitadelle anzudeuten. Dörfer wurden durch eine Gruppe von Häusern Symbolisiert. Ein einzelnes Gehöft durch ein einzelnes Haus. Eine Burg wurde durch einen einzelnen Turm symbolisiert, eine große Burg vielleicht durch zwei Türme.

Sehr früh wurden auch schon eher abstrakte Symbole bei Karten größeren Masstabs verwendet. Du könntest z.B. mit einem Kreis und einer Fahne oben drauf eine Burg kennzeichnen. Ein Kreis mit einem Religiösen Symbol oben steht für eine Stadt und die dortige religiöse Gemeinschaft. Das orientiert sich an den aktuellen Zeichen für Topografische Karten, die haben von ihrer Symbolwahl schon Sinn. Du könntest sie abwandeln, statt Kreis eine Raute oder ein Dreieck ec.

 


Zitat von: Villyana am 10. März 2023, 12:51:34Bei speziellen heiligen Städten oder kleinen Dörfern wusste ich schon, was ich wähle, aber bei einer großen Stadt? Ein bestimmtes Symbol? immer das gleiche? Sollte ich das Wahrzeichen der Stadt wählen? Welches ist das Wahrzeichen bei zwei gleichwertigen Fraktionen etc.  ???

So viele Fragen, da hab ich das erstmal auf Eis gelegt.

Da sie mal an, Ideen hast Du genug. Du müsstest Dich nur entscheiden.  :)

Zitat von: Villyana am 10. März 2023, 12:51:34Übrigens kenne ich wenige Karten aus Bücher, die einen Maßstab haben. Oder fällt mir das nur nie auf?  :hmhm?:

Das ist schon ok, weil das auch eher eine Erfindung der Neuzeit ist. Früher war man froh, wenn man eine Übersichtszeichnung hatte, die so lala in etwa die richtige Richtung wies (Winkeltreue). In der Realität wirst Du Dich sowieso nach Möglichkeit an vorhandenen Wegen orientieren, und wenn es nur Trampelpfade sind, weil du als Alternative quer durch Sümpfe, dichtes Unterholz und Gestrüpp und sehr steile Hänge müstest. ;)
Die Entfernungen konnte man zwar überraschend genau bestimmen, hat es aber eher selten gemacht, weil aufwändig. Tagesreisen zählen war die Genauigkeit, die man sich erlaubte. Aber Karten zeichnen, die auch noch  Maßstabsgetreu (Längentreu) waren, wäre sehr aufwendig geworden.

Gerhard Mercator mit der Mercator-Projektion lebte von 1512 bis 1594. Die Mercator Projektion ist für Weltkarten im wesentlichen immer noch aktuell.

Viele Grüße: Bernd
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Villyana

Hallo @Sparks (oder ist dir Bernd lieber?)

Danke für die Antwort.
Ja, die Symbole sind wohl eher eine Entscheidungsfrage und würde bei mir je nach Karte varriieren. Eine grobe Weltkarte habe ich eigentlich, die nach und nach ergänzt wird. Die Maßstabsgetreuen Karten wollte ich für mich zeichnen und jede dann in dem Stiel, wie es das Volk tun würde, dass dort lebt :) das war eine schöne Abwechslung. Leider habe ich aber mit den nördlichen Elfen angefangen. Die Leben an einem Ort, etwas kleiner als Deutschland von der Fläche und es gibt nur 3 Städte  :D die Karte gibt dann nicht so viel her, es ist aber auch das Ziel in dieser unwirtlichen Gegend zu leben, um nicht einfach angegriffen werden zu können.
Nur: wie zeichnet man eine große Eisfläche ohne dass es langweilig wird. Wie würden wohl die Elfen ihre Hauptstadt zeichnen? Bei den Menschen finde ich es einfacher, weil einfacher dargestellt.

Auch die Windrose wird jedesmal anders gezeichnet. Diese ist verschnörkelt und in Pastellfarben. Die von einem nordischen Volk der Menschen wird zB mehr wie ein Steuerrad gezeichnet etc.
Eine ganz nette Ablenkung vom schreiben, aber ich habe es lange nicht mehr gemacht.

Ich denke mal, dass die Elfen wohl etwas detailierter ihre Karten zeichnen. Hier wird auch das Gebirge anders dargestellt, als in den Karten der Menschen.

Hach wird Zeit, dass ich mich da mal wieder darüber hermache.

Sparks

Hallo Villyana.

Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Hallo @Sparks (oder ist dir Bernd lieber?)

Nicht so wichtig, Hauptsache, ich bin eindeutig benannt.  :)

"Bernd" hat 5 Buchstaben, "Sparks" dagegen 6. Theoretisch wäre also "Bernd" kürzer, aber "Sparks" wird von der Forensoftware automatisch eingefügt.....

Von wegen kurze Namen....ich verwende z.b. gerne "sprechende Dateinahmen" und die sind oft sehr lang.  :)


Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Leider habe ich aber mit den nördlichen Elfen angefangen. Die Leben an einem Ort, etwas kleiner als Deutschland von der Fläche und es gibt nur 3 Städte  :D die Karte gibt dann nicht so viel her,

Ok, es gibt nur drei Städte, aber könnten nicht Leute, die in so einer einsamen Gegend leben und vermutlich einen sehr engen Kontakt zu ihrer Umgebung haben, entsprechend mehr Gewicht auf die Kennzeichnung der natürlichen Landmarken legen?

Bezüglich der Topographie könnte ich mir dann extrem detailierte Karten vorstellen, wo nicht nur einzelne Hügel und Berggipfel verzeichnet sind sondern auch einzelne Felsen, markante Bäume, die Vegetation sehr genau beschrieben wird. Bei Gewässern markante Strudel oder Bachrauschen, aber auch ruhigere Stellen?

Die Abwesenheit einer urbanen Zivilisation heisst ja nicht Abwesenheit von Zivilisation generell.



Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15es ist aber auch das Ziel in dieser unwirtlichen Gegend zu leben, um nicht einfach angegriffen werden zu können.

Das man in der Einsamkeit und in unwegsamen Sümpfen vor Angreifern sicher ist, dachten auch die Bataver am Niederrhein. Hat wohl auch eine Weile ganz gut geklappt, bis dann Cäsar vorbei kam und sie eroberte.


Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Nur: wie zeichnet man eine große Eisfläche ohne dass es langweilig wird. Wie würden wohl die Elfen ihre Hauptstadt zeichnen? Bei den Menschen finde ich es einfacher, weil einfacher dargestellt.

Ok, eine Eiswüste. Ich stelle die mir jetzt mal als Antarktis vor. Die hat ein inneres Hochplateau, das komplett vergletschert ist. Die Gletscher bewegen sich dort nur sehr langsam, was dazuführt, das z.B. auch Gletscherspalten eher selten sind. Da ist erstmal wenig los. Eine weisse Wüste, in der vom Wind Schnee hin und her geweht wird, und z.b. Schneewehen bildet. Wie Dünen in einer Wüste oder anderweitigen Sandgegend.

Dünen bewegen sich aber langsam, und wenn sie sich nicht bewegen, wie z.B. viele Sterndünen, so verändern sie doch ihre Gestalt. Das ist eine Herausforderung für jeden Karthographen, wenn seine Objekte weglaufen.  :)

Und es gibt dort Gebirge, die komplett im Eis versunken sind. Möglicherweise sogar geringerer Vulkanismus, der es nicht durch das Eis schafft. Unter dem Eis gibt es große Seen. Wie weit reicht der Kenntnistand der Bewohner darüber? Wenn sie es wissen, könnten sie es in einer Karte verzeichnen.

Irgendwann erreichen die Gletscher den Rand des Hochplateaus. dort stoppen sie entweder ganz, weil die Berge zu hoch sind, oder sie fliessen schneller, weil es steiler bergab geht. An Unregelmäßigkeiten im Untergrund bilden sich Gletscherspalten. Die können für vorbeikommende gefährlich sein, und es ist besser, wenn sie kartiert sind....soweit das bei solchen auch nicht ganz ortsfesten Objekten eben möglich ist. Aber zumindest sollten die Bereiche, wo sie oft auftreten können, ebenfalls kartiert sein. 

In solchen Gegenden wie der Antarktis wehen die Winde oft lange aus einer Richtung....das könnte einen Hinweis in einer Karte bedingen. Und obwohl Geltscher fluide, mobile Objekte sind, können sie langsam genug sein, das Gletscherflüsse unter dem Eis Bahndammähnliche Oser zusammensedimentieren.

Bis auf Mt. Erebus ist die Antarktis nicht für Vulkanismus im Eis bekannt. Aber dafür Island. Auch das gibt es viele Erscheinungen, die einen Eintrag in einer Karte Wert sind. Wenn man weiss, das wo Vulkane sind, sollte man immer ein Wachsames Auge darauf haben, wenn man die Zeichen zu lesen vermag.
Tagesaktuelle Karten (Von einer magischen Kartenzeichnen Anlage geschaffen) könnten aktuelle Warnlevel enthalten. Oder, wenn Tagesaktualität eine zu hohe Anforderung ist, zumindest von Gletscherfluten, Laharen und pyroklastischen Strömen gefährdete Bereiche markieren.

So einfach nur konturlose Eiswüste ist eben nicht.  :)
Die optische Konturlosigkeit kann allerdings gehörig die Navigation und damit auch das Kartieren erschweren.


Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Auch die Windrose wird jedesmal anders gezeichnet. Diese ist verschnörkelt und in Pastellfarben. Die von einem nordischen Volk der Menschen wird zB mehr wie ein Steuerrad gezeichnet etc.

"Nordische Menschen"? Du denkst an Wikinger? Naja, genetisch unterschieden sich die Leute, die im innern von Schweden lebten deutlich von denen, die als Wikinger an der Küste lebten. Die im inneren Lebende Bevölkerung lebte da schon sehr lange, und hat sich lange nicht mit den Wikingern vermischt. Sie unterscheiden sich auch deutlich von den Samen, die als nomadische Viehzüchter umherziehen. Nordisch muss also nicht Seefahrer heissen, und auch die recht seetüchtigen Wikingerschiffe hatten kein "Steuerrad".

Windrosen gibt es schon sehr lange. Ob man nun die Windrichtungen in vier, acht, zwölf oder noch mehr Richtungen aufteilt, hat lange geschwankt, und tut es, je nach Kultur, immer noch, trotz GPS.

Allerdings, solange man keinen magnetischen Kompass kannte, hatten diese keinen "Zeiger". Symbolisiert wurden die Himelsrichtungen durch Winde und Sterne bzw. mit diesen Winden und Sternen assoziierte Götter. Aber natürlich könnte es auch magische Kompanden geben, die eine Richtung "zeigen". Diese könnten auch in Gegenden funktionieren, wo aufgrund der geophysikalischen Eigenschaften Deiner Welt ein magnetischer Kompass nicht mehr funktionieren könnte.

Eine Welt ohne starkes schirmendes Magnetfeld könnte starke Auroren zeigen, auch in niedrigen Breiten. Das könnte zumindest optisch für interessante Settings sorgen, und dazu noch für nächtliche Beleuchtung.
Wenn Du Cyperpunk mäßig eine rudimentäre Funkkommunikation zulässt, könnten die stark schwankenden Funkbedingungen und auch der Einfluss auf eine mögliche Funknavigation zum Setting beitragen. Lovecraft macht das mit der schlechten Kommunikation in "Berge des Wahnsinns". Die beschriebenen Bedingungen würde man heute als "Polar Cap Absorbtion" bezeichnen. Zum Lovecrafts Zeiten war die Ursache nochg unbekannt, aber das er sie eingebaut hat, zeigt, wie weit er auf der Höhe der damaligen Entwicklung war.

Ebenfalls Cyperpunk Setting: Kreiselkompasse. Die waren zu ihrer Einführung kurz vor dem ersten Weltkrieg noch so groß wie Waschmaschinen und so teuer, dass sie nur auf den größten und teuersten Schlachtschiffen verwendet wurden. Tatsächlich wären sie aber schon in der Antike machbar gewesen. Den Leuten, die den Mechanismus von Antikythera bauten, die waren schon nicht mehr soweit davon weg. Was ihnen noch fehlte wäre eine Spitzenlagerung gewesen, und die Kenntnisse der Kreiseleigenschaften sowie rudimentäre Kenntnisse über Gasturbinen. Die Kreiselkompanden von Flugzeugen wurden mit Turbinen und dem Unterdruck der Vergaser der Motoren betrieben. Strom ist dazu nicht unbedingt erforderlich.

Bienen orientieren sich an Streifen am Himmel, die nur durch ein Polarisationsfilter erkennbar sind, was aber Bienen haben. Bei uns Menschen geht das halt nicht so einfach, und bevor man etwas von Polarisation wusste und passende Filter herstellen konnte, wäre es möglich gewesen, bestimmte Kristalle, die eine doppelbrechung aufweisen, für den Zweck zu verwenden. Die Wikinger hätten Zugang zu solchen Kristallen gehabt, und es gibt Indizien, das sie solche Kristalle an Bord ihrer Schiffe mit sich führten. Diese Indizien könnten sich aber oft auch auf Magnetit für einen Magnetkompass beziehen, wofür es ansonsten keine Hinweise gibt, dass die Wikinger ihn kannten.

Egal, sie haben es jedenfalls über den Atlantik geschafft. Und die Polynesier schafften es ohne solche Kompanden über den Pazifik, es scheint also auch ohne mit noch anderen Methoden zu gehen. Ok, die Inseln im Pazifik lassen "Insel hopping" zu, und die Besiedlung von Hawai oder der Osterinsel war vielleicht ein Unfall, der gerade noch gut ausgegangen ist. 


Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Eine ganz nette Ablenkung vom schreiben, aber ich habe es lange nicht mehr gemacht.

Tolkien hat sich seine Settings für Mittelerde über lange Zeit aufgebaut. Karten gehörten dazu.
Wenn es den der Kreativitätssteigerung dient, ist es keine Ablenkung.  ;)

Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Ich denke mal, dass die Elfen wohl etwas detailierter ihre Karten zeichnen. Hier wird auch das Gebirge anders dargestellt, als in den Karten der Menschen.

Landkarten sind immer eine Abstraktion und beinhalten auch eine gewisse Komplexitätsreduktion. Darum schreibt jede Zivilisation das in ihre Karten, was ihnen am wichtigsten erscheint, und sie verwendet dazu die Methodik, die gut beherrscht wird und wenig Aufwand bedeutet. Und das wandelt sich natürlich über die Zeit.

Das siehst Du übrigens aktuell in vielen überarbeiteten topografischen Karten: Die Standorte aufgelassener Bergwerke werden gestrichen, dafür werden Naturschutzgebiete nach Art sortiert eingeführt. Und wir verwenden Karten auf einem Display, statt welche aus Papier oder Pergament.

Zitat von: Villyana am 11. Mai 2023, 01:17:15Hach wird Zeit, dass ich mich da mal wieder darüber hermache.

Viel Erfolg!

Grüße: Bernd
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression

Villyana

@Sparks Naja, eine Karte im Stil der Arktis wäre ja eben genau mein Problem, denn in diesem Gebiet leben die Elfen, für die Zeit keine/kaum eine Rolle spielt. Da geht nicht jemand ständig los und aktualisiert irgendwelche Karten, die doch "nur" hunderte von Jahren alt sind. Außerdem werden die Karten ja liebevoll und aufwendig gestaltet.
Die Mönche früher haben ja auch nicht "Mal eben" ein Buch neu geschrieben. Alte Geschichten wurden aufwendig verziert und medizinische Bücher zB enthielten viele Zeichnungen, die man erst ein Mal auch anfertigen und kopieren können muss. Hat man eine Ewigkeit Zeit muss es weder schnell noch einfach sein.

Mit "nordischem" Volk, meine ich das Volk meiner Geschichte . Da reagiere ich etwas allergisch auf Vergleiche mit unserer Welt.
Da meine Völker in unterschiedlichen Entwicklungsstadien sind, sind natürlich auch die Karten entsprechend anders, bzw der Fokus. Für wen Fischgründe und Handelsstädte wichtig sind, der wird diese natürlich anders markieren. Da gebe ich dir Recht, das kommt dann ganz auf den Fokus an und verändert Karten.

Ob es bei mir wirklich Seen unter einem Eis gibt, das seit Jahrhunderten nicht schmilzt, da bin ich mir nicht so sicher. Tatsächlich haben die Elfen auch nicht so viel erforscht, wie sie glauben. Außerdem ist die Gegend aus verschiedenen Gründen gefährlich. Etwas das vergleichbar mit der wilden Jagd ist, gehört hier dazu. Nur bin ich deutlich besser im zeichnen von Gebirge, als im Zeichnen von Wölfen/ Hunden  :versteck:

Cyberpunk spielt für mein Setting gar keine Rolle. Ich bin da eher an Märchen orientiert und weiß aus Erfahrung, das ein abergläubisches Volk zum Beispiel keine Karten vom Wald erstellt. Zumindest war das ein Gebot noch in meiner Kindheit  :psssst:
Für manche gilt es also sogar Furcht in ihren Karten zu berücksichtigen.

Sparks

Hallo Villyana

Zitat von: Villyana am 19. Juni 2023, 02:12:29Naja, eine Karte im Stil der Arktis wäre ja eben genau mein Problem, denn in diesem Gebiet leben die Elfen, für die Zeit keine/kaum eine Rolle spielt.
~~~
~~
~
Hat man eine Ewigkeit Zeit muss es weder schnell noch einfach sein.

Naja, der Taktgeber für die Zeit ist dann vielleicht weniger die Lebensspanne der Elfen, sondern die Veränderung der Landschaft, wenn die Karte noch zur Landschaft passen soll.
Gletscher sind aber relativ langsam, und auch in der Antarktis gibt es z.B. die Trockentäler, wo sich tausende von Jahren fast nichts getan hat, wegen der Kälte und der Trockenheit.

Zitat von: Villyana am 19. Juni 2023, 02:12:29Mit "nordischem" Volk, meine ich das Volk meiner Geschichte . Da reagiere ich etwas allergisch auf Vergleiche mit unserer Welt.


Ok, ich sehe.....Idee: Um die Assotiationskette zu brechen, die sich vom "nordischem" Volk zu den Wikingern schlägt, könntest Du das Volk ja vom Nordpol zum Südpol verlegen.
Der Südpol unserer Welt ist (so gut wie) unbewohnt, und kein Volk hat dort eine Tradition. Bei einem "südlichen Volk" denkt jeder an Tropen oder auch eine heiße Wüste, was dann mit Eiswüsten gebrochen wird.

Zitat von: Villyana am 19. Juni 2023, 02:12:29Ich bin da eher an Märchen orientiert und weiß aus Erfahrung, das ein abergläubisches Volk zum Beispiel keine Karten vom Wald erstellt. Zumindest war das ein Gebot noch in meiner Kindheit  :psssst:

Holla! Darf ich fragen, wo das war?

Idee: Dann wäre trotzdem eine Karte von so einem Wald ein Machtmittel, weil es erlaubt, sich dort besser bewegen zu können als jemand ohne Karte. Abgesehen vom Eigenleben, das ein Aberglaube entwickeln kann, wer also könnte Interesse daran haben, dass sich da keiner gut Bewegen kann, und wer könnte ein Interesse daran haben, das genau das sich ändert?

Ups....ich bin unkonzentriert.....es ging ja um Eiswüsten, nicht um Wälder.

Zitat von: Villyana am 19. Juni 2023, 02:12:29Für manche gilt es also sogar Furcht in ihren Karten zu berücksichtigen.

"Hic sunt dracones"

( https://de.wikipedia.org/wiki/Hic_sunt_dracones:D

Viele Grüße: Bernd
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression