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Wie plottet ihr und wie habt ihr es gelernt?

Begonnen von Janika, 11. Dezember 2012, 14:10:52

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Fianna

Aber vorher setzt Du doch das Ende fest ;)
Hast Du da bestimmte Wendepunkte, an denen Du Dich entlang hangelst (Ereignis X passiert ca nach einem Drittel, dann passiert dies und jenes und dann kommt Ereignis Y)?
Oder hast Du Dir nur vorher überlegt, worum es geht und diesen Konflikt überlegt, wie er sich entwickelt und steigert und auflöst, aber genaue Ereignisse, die damit in Verbindung stehen, entwickelst Du erst mit dem Schreiben?

Pandorah

Ich mache das ziemlich genau wie Malinche. Ein Plot, der kein Stahlkorsett ist. Ich habe festgestellt, dass es sich für mich wesentlich einfacher schreibt, wenn ich weiß, was als nächstes kommt. Meine Charas können mich dennoch immer wieder mal überraschen, so dass ich umplanen darf. Und wie einzelne Szenen mit Leben gefüllt werden, ist trotzdem sehr spannend.

Seit ich plotte, bekomme ich Geschichten fertig. Noch ist das recht neues Pflaster für mich, allzu lange mache ich das noch nicht. Und all die Anfänge und halb fertigen Geschichten in den diversen Ordnern gegen das, was ich im letzten Jahr fertig bekommen habe, sprechen eine ziemlich deutliche Sprache, dass ich das Plotten beibehalten werde.

Takara

Ich bin mir zwar gerade nicht sich ob du mich meinst Fianna, aber ich antworte trotzdem ;)

ZitatAber vorher setzt Du doch das Ende fest ;)
Klar :D Ich weiß wo ich ungefähr hin möchte am Ende.

ZitatHast Du da bestimmte Wendepunkte, an denen Du Dich entlang hangelst (Ereignis X passiert ca nach einem Drittel, dann passiert dies und jenes und dann kommt Ereignis Y)?
Im Kopf hab ich eine Reihenfolge, wie meine Ereignisse ungefähr ablaufen sollen, aber ich lege mich da nicht so genau fest, weil ich meisten noch was großes dazwischen schiebe oder auch ein Ereignis weglasse.

ZitatOder hast Du Dir nur vorher überlegt, worum es geht und diesen Konflikt überlegt, wie er sich entwickelt und steigert und auflöst, aber genaue Ereignisse, die damit in Verbindung stehen, entwickelst Du erst mit dem Schreiben?
So ähnlich. Wie gesagt, ich hab ein paar Ereignisse wo ich drauf hinarbeite (gilt sowohl für die Haupthandlung, als auch für die Nebenhandlung) , aber wie gesagt ich lasse immer genug Raum, damit ich was ändern oder weglassen kann.

LG
Takara

Sternsaphir

Bei mir ist das unterschiedlich. Meist habe ich erst nur eine Idee. Diese Idee besteht oft aus einer einzelnen Begebenheit (z.B. Landschaft oder Kultur) oder einfach das Kernthema der Geschichte (was will ich erzählen?).

Dann fange ich einfach an.
Während des Schreibens fügt sich dann alles andere ein. Also ich bekomme immer mehr Ideen. Aus einer einfachen Szene schaffe ich dann die Nebenfiguren, ich bekomme Einfälle zu Geschehnissen und wie sie sich auf die Protagonisten oder die Grundstruktur der Geschichte auswirken.
Einen festen Fahrplan habe ich am Anfang meist nicht, oft weiß ich nicht mal, wie die Geschichte ausgeht (nur ganz im groben), wer überlebt, wer stirbt etc. Das entscheidet sich einfach während des Geschichteschreibens und dann geht es recht schnell: Je mehr ich schreibe, desto mehr entwickelt sich der Plot in meinem Kopf und nach ca. zwei Kapiteln habe ich dann auch die groben Eckpunkte für meine Handlung, die sich dann beim Schreiben immer mehr verfeinern.

z.B. Ich beginne die Geschichte mit einer Jagd. Also beschreibe ich die Jagd, dabei bekomme ich die Idee für einen Jagdunfall. Und schon habe ich eine Handlungsbeginn. Vielleicht kommt den Protagonisten ein Fremder zu Hilfe. Schon habe ich eine Nebenfigur, die vielleicht später sogar eine Hauptfigur wird oder zumindest noch mal auftauchen wird. Ich liebe es nämlich, alles miteinander zu verstricken.

Aber ich muss gestehen, dass ich doch deutlich mehr plotte als früher, wo ich einfach ohne überhaupt einen Anhaltspunkt loslegte.
Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Beim Plotten weiß man ungefär, was auf einen zukommt, beim "Einfach-losschreiben" kann man sich selbst noch überraschen lassen. Beim zweiteren musste ich aber öfters mal nachdanken, wie es weitergehen soll, während ich beim Plotten zumindest die Richtung weiß.


Darielle

Ich kann mich Sternsaphir nur anschließen. Anfangs habe ich ohne Plan drauflos geschrieben. Ich kam nie weiter als bis Seite 8. Beim zweiten bzw. dritten Projekt wurde ich dann schon genauer, ließ mir aber genug Luft, um beim Schreiben dennoch Überraschungen erleben zu können. Letztlich erwies sich dies aber als komplett hinderlich, weil ich dann nicht mehr von Punkt zu Punkt kam, denn der Prota bog zwischendurch einfach ab.
Heute plotte ich in Stichpunkten grob vor, um erstmal die ganzen Plotpoints klar zu haben, den Spannungsbogen eben. Wenn es dann an die einzelnen Kapitel geht, plotte ich die ganz konkret vorher im Detail vor. So kann ich im Kapitel noch etwas neues entdecken und komme trotzdem nicht vom Weg ab. Mein Problem ist nämlich, wenn ich zu intensiv plotte, dass es dann schon zu langweilig wird, die Geschichte auch zu schreiben.
Zusätzlich spielen die Charaktere mehr und mehr eine Rolle. Anfangs waren sie nur Mittel zum Zweck. Heute geht es mir neben dem Handlungsstrang auch sehr um die Figuren, ihre Motive und Gefühle. Ich schreibe jedoch keine Charakteristiken, denn ich kenne meine Pappenheimer einfach. Und so fügen sie sich in den Plot ein, bekommen je weiter die Geschichte voran schreitet, immer mehr ein Gesicht und werden eigenständige Wesen, ja geradezu menschlich. Diese Vorgehensweise ist für mich inzwischen ideal.

Natürlich habe ich mich auch mal mit der handwerklichen Seite am plotten befasst. Aber das ist mir zu umständlich. Bei mir müssen die Dinge sich einfach fügen, sie müssen natürlich wachsen, sonst entsteht viel zu sehr deus ex machina. Ich hoffe, dass sich die Technik auch noch für die Folgebände meines geplanten Mehrteilers als sinnvoll erweist.

Chris

Obwohl ich eine "Bauchschreiberin" bin, habe ich - durch Zufall - meine Plot-Bibel gefunden. Ist zwar unglaublich viel Vorarbeit, aber macht Spaß und mich bringt es auch über Seite 150 hinaus, ohne dass ich feststellen muss, dass mir ein Wendepunkt fehlt.

http://rockyourwriting.com/free-downloads/

Viel Spaß und liebe Grüße
Chris

Aylis

Also eigentlich bin ich jemand, der immer völlig planlos drauflos schreibt und einfach alles fließen lässt.
Da ich aber meistens dann irgendwann mittendrin anfangen muss, alles über den Haufen zu werfen, dachte ich ein wenig Planung schadet ja nicht.
Ich habe also einfach Interesse halber mal die Schneeflockentaktik ausprobiert und festgestellt: Planung kann auch mein Ding sein.
Allerdings verstehe ich jede Kritik daran vollkommen.
Ich mag es einfach, wenn mir mal ein wenig auf die Finger geguckt wird, auch wenn ich mich nicht ganz an Seitenanzahlen und Zeitangaben gehalten habe.
Da muss man meiner Meinung nach auch einfach varriieren können, denn hätte ich mir wirklich immer eine Woche oder eine Stunde genommen, wäre die Lust flöten gegangen.
Mir hat es außerdem sehr geholfen, dass ich eine Seite gefunden habe, die die nächsten Schritte gar nicht anzeigt.
Es ist tatsächlich wie eine Anreihung an Aufgaben, die ich erst einmal überstehen muss, bis ich den nächsten überhaupt einsehen darf.
Da lag einfach mehr Kitzel und Versteckspiel drin und es war dazu noch sehr anschaulich.

Fazit: Schneeflockenmethode klappt wunderbar für mich -  wenn ich mir gewisse Freiheiten lasse. Jetzt bin ich beinahe durch und hatte echt Spaß daran.  :jau:
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Felicity

Oh jee, die Schneeflockenmethode. Ich habe es einmal ausprobiert und bin schon ganz am Anfang verzweifelt. Das war mir viel zu viel Arbeit, viel zu viel Planung und irgendwie zu wenig Freiraum.
Ich plotte nach keinen bestimmten Prinzip, sondern teile mir den Roman in "Stationen", die die wichtigsten Geschehnissen im Buch darstellen. Dazu stelle ich mir die dann die Frage: Was soll passieren und in welcher Reihenfolge? Zu jeder dieser Station gibt es dann drei bis zehn Sätze, die ganz knapp den Inhalt des Ereignisses wiedergeben.
Anschließend überlege ich mir noch, welche Stationen sich in einem Kapitel zusammenfassen lassen und welche sogar mehrere Kapitel beanspruchen. Während ich schon schreibe, fallen mir dann oft auch noch neue Dinge ein, die unbedingt hineinmüssen und da ich alles in zeitlicher Abfolge habe, ist es dann nicht mehr schwer, eine neue Station einzubauen bzw. etwas bei einer Station zu ergänzen.
Gedankenblitze, die ich auf keinen Fall verlieren möchte, schiebe ich natürlich auch in diese Stationen. Dann schreibe ich vielleicht eine Szene, die erst viel später kommt und füge sie dann in die passende Station ein, um irgendwann darauf zurückgreifen zu können.
Alles in allem kostet mich die Plotarbeit nicht viel Zeit - vielleicht ein oder zwei Stunden. Doch ganz ohne Plot geht es auch nicht, so komme ich nicht weit.

Aylis

Ich denke, man muss immer sein eigenes Mittelmaß finden. Bei meinem Hauptprojekt beispielsweise, muss sicherlich noch einiges gemacht werden.
Nach der Schneeflockenmethode hätte ich es sicher nicht schreiben können, aber so ganz ohne Planung war es eben auch totaler Mist.
Jetzt muss ich von hinten herauf alles aufarbeiten  :wart:
Aber natürlich muss man vor allem das machen, was einem gefällt. Dieses Mal war es eben das Schneeflockenprinzip, das nächste Mal lege ich sofort wieder los.
Im Prinzip kann man das Plotten nur durch Erfahrungswerte lernen.
Und im Vordergrund steht für mich immer noch das Gefühl, die Botschaft, die ich vermitteln möchte. Das kann mir weder zu viel Chaos, noch zu viel Planung nehmen.
Letztens haben wir im Englisch Unterricht"Finding Forrester" gesehen und ich war sehr amüsiert  :jau:

"The first key to writing is...to write. Not to think." :)

Nun, ich denke, man sollte eben nicht an Planung verzweifeln. Aber man kann eben auch am Chaos scheitern und die Schneeflockenmethode kann dir dabei helfen.
Hauptsache, dir geht die Lust an der Sache nicht verloren.
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Felicity

ZitatIm Prinzip kann man das Plotten nur durch Erfahrungswerte lernen.

Da hast du definitiv Recht! Ich glaube, niemand kann einem vorschreiben, wie derjenige plotten soll/muss, das kommt ganz auf die Person an. Vielleicht bringen ja einige ein Buch zu Papier, ohne dass sie davor überhaupt etwas für den Plot tun und andere nur dann, wenn sie sich monatelang der Planung und dem Plotten widmen. Wäre ja auch ziemlich langweilig, wenn alle dieselbe Methode nutzen würden.

Cailyn

Schönes Thema ist das hier  :)

Früher habe ich einfach so drauf losgeschrieben. Ich hatte eine Idee, die ich intuitiv verfolgt habe. Das Ende kannte ich überhaupt nicht. Alles hat sich halt so ergeben. Das hat bei mir aber immer schlimme Folgen.

Erstens ist das Längenverhältnis der einzelnen Szenen nicht harmonisch. Einige Szenen sind dann viel zu kurz, andere viel zu lang, weil ich einfach so ins Blaue hinausgeschrieben habe. Gut, das kann man im Nachhinein noch ändern, aber das ist ja ein Aufwand für nichts.

Zweitens ergibt bei mir das Schreiben aufs Geratewohl enorme Mängel im Spannungsaufbau. Wenn man nämlich nicht weiss, worauf etwas überhaupt hinausläuft, kann man ja auch vorher gar nichts für den Leser einstreuen (...im Film nennt man das Antizipationselemente, also deutliche oder auch sehr subtile Hinweise, die man einstreut, um eine spätere Handlung glaubwürdig zu machen oder eine Spannung zu erzeugen). 

Drittens ist das ungeplante Schreiben total ineffizient für mich. Ich schreibe dann alles bis zu 5 Mal um und am Ende denke ich: diese Zeit hätte ich mir sparen können. Mein jetziges Buch hätte ich theoretisch in einem Dreivierteljahr schreiben können, wenn ich es von Anfang an geplant hätte. Das habe ich leider nicht getan. Mittendrin musste ich dann umdenken, alles mal richtig durchplotten und durchplanen, um einen Überblick zu gewinnen. Sicher, bei einem Roman von 200 Seiten mit einer Protagonistin und einem Handlungsstrang ist es schon möglich , "spontan" zu schreiben und nicht bis ins Detail zu planen. Aber wenn es mehrere Hauptfiguren gibt und mehrere Erzählstränge, dann steuert man geradewegs ins Chaos zu. Naja, ich kann ja nur von mir reden  ;D.

Ich habe also das Plotten noch nie von Anfang an gemacht. Aber beim nächsten Projekt werde ich wiefolgt vorgehen:
Zuerst einmal denken und nichts aufschreiben :hmmm:. Dann die grobe Handlung in einer Exceltabelle festhalten, Figuren ausarbeiten und schauen, mit welchen Hindernissen diese Figuren zu kämpfen haben, wenn sie so sind, wie sie sind. Dann überlegen: Passt das zu meiner groben Handlung? Anpassen. Schliesslich mache ich für jeden meiner Handlungsstränge Prämissen. Prämissen sind bei mir sehr wichtig. Also ohne kann ich gar nicht plotten. Somit sollte ich dann für jede Figur und jeden Handlungsstrang mal eine grobe Handlung haben.
Im Anschluss (wieder mit Excel) erstelle ich alle Szenen von allen Handlungssträngen und schaue am Ende, wie man die verschiedenen Handlungsstränge unterbrechen bzw. anordnen könnte. Wo will ich Cliffhanger drin haben? Wo soll ein Kapitel auch mal mit einem beruhigten Ausatmen weggelegt werden können. Und dabei schaue ich auch, ob die Spannungsbögen bei mehreren Erzählsträngen nicht gerade analog verlaufen. Klar, am Ende darf es bei jedem Erzählstrang dramatisch werden. Aber sonst die Höhen und Tiefen gut verteilt.

Tja, und dann fange ich mit Schreiben an.
Klar, da können sich während der Umsetzung noch viele Änderungen ergeben. Aber so weiss ich, wo es hinführt und habe das Ziel immer im Blick.

C.M.Spoerri

Mir geht es gleich wie Drachenkrieger. Ich plotte nicht sehr stark, sondern weiss einfach ungefähr, wo die Höhepunkte in meiner Geschichte sind und wohin die Reise führen soll. Den Rest überlasse ich der Kreativität und Intuition (und meinen Charakteren ;D). Das ging zumindest bis jetzt so. Jetzt, gegen Ende von Band 4, wo eben auch die Geschichte zu Ende sein wird, muss ich aber auch zum ersten Mal stärker plotten. Sprich, ich habe einige Schlüsselszenen bereits aufgeschrieben, obwohl ich mit der Geschichte noch nicht dort bin, und sie ungefähr unter die Kapitel geordnet, wo sie dann vorkommen werden. Dies, damit ich das Ziel nicht aus den Augen verliere. ;)

et cetera

Ich plotte auch nur sehr rudimentär. Ich überlege mir den Anfang, das Ende und ein paar Höhepunkt dazwischen, aber mehr auch nicht (ohne das Ende wenigstens ungefähr zu kennen, schreibe ich auch nur ungern los). Das hat zur Folge, dass ich beim Schreiben zwar genau sagen kann, was die nächsten 40 - 50 Seiten passiert, aber nur sehr nebulös, was danach kommt.

Irgendwann dachte ich mal, ich müsste das professioneller angehen und habe versucht, richtig zu plotten (Schneeflocken-Methode). Aber ich habe gemerkt, dass ich den Spaß am Schreiben verliere, wenn ich schon genau weiß, was passiert und die Ideen kommen auch nur sehr zögerlich. Deshalb bleibe ich lieber bei meiner Methode :)

heroine

#43
Es kommt auf den Text an wie ich plotte. Klingt merkwürdig, aber:

- was will ich rüberbringen?
Wenn es wirklich darum geht eine speziellen Inhalt rüber zu bringen gehe ich anders vor, als wenn ich einfach nur meiner Kreativität freien Lauf lassen will. Wenn es mir darum geht ein kritisches Thema zu beleuchten (z.B. Suchtverhalten oder Ängste), dann schaue ich mir im Vorfeld genauer an was dazu gehört, was schwierige Punkte dabei sind. Was da nicht fehlen darf und arbeite mich bis zur Eskalation stufenweise vor und schaue mir sehr genau an, was die logischen Schritte sind.
- wie ist die Idee zu mir gekommen?
Wenn ich nur eine ganz grobe Idee von einer Fantastischen Welt habe, dann will ich die Welt mit Leben füllen. Das bedeutet ich warte erst ab was zu mir kommt, ich sammle Eindrücke und Ideen, schreibe sie nieder und überlege mir erst später wie sie sich verbinden lassen und ob sich von ganz alleine ein Hauptplot entwickelt hat (über den ich besonders oft nachdenke).

Soviel zum Kreativprozess und jetzt zum eigentlichen Plotten:
Wichtig ist mir, recht früh einen Rahmen zu haben. Er muss nicht perfekt sein, aber das Gerüst muss stehen und genug Details haben, damit ich, wenn ich erst nach ein paar Wochen oder Monaten wieder Zeit habe mich damit zu beschäftigen nicht wie ein Ochs im Wald steh. Meistens sind die einzelnen Abschnitte nochmal konkretisiert in:
- Was (z.B. Begegnung Held Schurke)
- Warum (z.B. Persönliches Kennenlernen bringt den und den Vorteil für die Story)
- Wie (z.B. Aus Sicht des Helden, der Held soll vermeintlich in der Stärkeren Position sein)
- Kritisch (Ist die Szene hier zu früh? Ist es wirklich nötig?)
- Weiteres Potential (ev. Einbringen von weiteren Person, Zeigen von Fähigkeiten o.ä.)
Dann arbeite ich an den einzelnen Abschnitten, wie es mir gerade Spaß macht und füge es später zusammen.
Was mir dabei hilft sind Datenbanken zu den Fakten, zu den Personen. Personen haben bei mir auch meistens Steckbriefe mit relevanten Details (Vorlieben, Ängste, Ziele im Leben, Familienverbindungen, Entwicklungsverlauf (wenn es einen geben sollte)).

Hu, das war jetzt leider ein wenig sehr wirr und konfus. Ich versuch den Beitrag, wenn ich Zeit habe nochmal ein wenig zu editieren.


EDIT:
Entschuldigt, dass ich heute morgen so müde und etwas verwirrt war. Ich versuche es noch einmal etwas klarer zu strukturieren.
Vor dem Plotten steht bei mir ein Kreativvorgang. Das bedeutet, zuerst benötige ich Ideen und auch ein grobes Ziel. Wenn das da ist, hängt das Vorgehen von den genannten Faktoren ab: Ziel (Habe ich eine Aussage oder ist der Weg das Ziel) und Ausgangspunkt (Wie kam die Idee zustande).
Ausgehend davon wird strukturiert. Erst entsteht ein grober Ablauf, ein Grundplot. Im einen Fall Schritt für Schritt auf die Aussage hin oder durch das aneinanderfügen der Wegstrecken.
Wie detailiert ich bereits bei diesem Grobentwurf werden kann hängt dabei sehr stark vom Ausgangspunkt ab. Dabei helfen mir Werkzeuge wie Steckbriefe und genormte Formblätter (für Abschnitte, Orte, Szenen, Kapitel), die ich oben bereits grob angerissen habe. Die Unterpunkte und Stichpunkte variieren von Geschichte zu Geschichte. Sobald das Grobgerüst steht wird dann weitergearbeitet und die Lücken gefüllt.

Ich hoffe die Erklärung war deutlicher.

PS.: Der Ochs im Wald war genau so gemeint. Ich weiß es heißt Ochs vorm Berg. Aber in meinem Fall würde ich im Wald stehen und die wichtigen Punkte und Plotstellen vor lauter Punkte und Plotstellen nicht erkennen (Bäume / Wald).

Sprotte

Mal ab von dem Begriff an sich, denke ich, daß jeder Schreibende vor dem ersten geschriebenen Wort weiß, wo er oder sie hinwill. Bereits das ist eine Planung - oder eben Plotten - der Geschichte. Ich gehöre zu den Bauchschreibern, trotzdem kenne ich vor Beginn des Schreibens meine Hauptfiguren, Anfang und Ende des Romans. Und ein paar Stationen auf dem Weg von A nach E. Auch das ist bereits Plotten, auch wenn es bei mir deutlich weniger detailliert ausfällt als bei anderen, die sich z.B. einen Szenenplan erstellen oder eine Kapitelübersicht. Aber der Kern der Geschichte sollte vor dem Schreiben bekannt sein, der Grundplot also vorliegen.