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Zeit zum Schreiben

Begonnen von Silvia, 05. September 2006, 13:51:56

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Koriko

Ich zitiere meinen ABWL- Professur während des Studiums:
Der Tag hat 24 Stunden und 1 Nacht...
"Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." - Mark Twain

www.assjah.de
www.juliane-seidel.de
www.like-a-dream.de

Falckensteyn

Leider habe ich keine fixe Zeit, die ich mir zum Schreiben reservieren kann. Mein offizieller Arbeitsort ist knapp 100 km von zuhause weg und sehr gut mit dem Zug zu erreichen. Deshalb schreibe ich oft während dem Zugfahren.

Durch die Familie, Garten- und Hausarbeit kann ich mich abends frühestens ab 20.00 dem Schreiben widmen. Dann schaffe ich aber meist noch 1 - 2 Stunden, die ich in Ruhe verbringen kann.

Aber es gibt Wochen oder Wochenenden, an denen ich praktisch überhaupt nicht überhaupt nicht schreiben kann, und dann gibts wieder Zeiten mit viel Freiräumen. Das Berufs- und auch das private Leben ist oft eine chaotische Sache.

Immerhin mangelt es mir nicht an der Motivation. Schreiben ist für mich was grossartiges. Wie ein unglaublich variables Spiel, bei dem alles, wirklich ALLES meiner Kontrolle unterliegt.

Ein grosses Problem bereitet mir aber, nach ein paar Tagen Schreibpause den Anschluss wieder zu finden. Meine Geschichte ist manchmal so verschachelt und verbunden. Oft vergesse ich diverse Details und muss sie nachher mühselig noch einbauen.

Abakus

#62
Zum Geburtstag habe ich ein Buch mit dem Titel Zeit gewinnen mit dem inneren Schweinehund geschenkt bekommen. Da ich ab Juli meine neue Stelle antreten werde (und endlich dem nach gehe, was ich studiert habe), werde ich noch weniger Zeit zum Schreiben haben, als mir jetzt zur Verfügung steht. Meine Freundin und mein bester Freund wussten um dieses Problem und haben mir aufgrund dessen das Buch mit o. g. Titel geschenkt.

Die ersten 60 Seiten habe ich durch und ich muss mir wirklich eingestehen, dass, selbst wenn der Job zu arbeitsreich ist, man immer noch genug Zeit hat, um sich anderen Dingen zu widmen. Wenn man sich die Zeit dann nur genau einteilt. :) Wie das geht, steht im Buch und das ist wirklich einfacher, als man denkt.  :jau:

Gruß,
Markus

Lavendel

Ich kann diese durchgeplanten Tage nicht leiden. Irgendwo muss einfach Zeit für Spontanität bleiben. Auf dem Papier hören sich diese Modelle immer super an, aber wenn du alles planst und dann etwas nicht so klappt, wie du es geplant hast oder wenn du etwas nicht schaffst, was du dir vorgenommen hast, dann geht das ganz schön an die Nerven. Mir zumindest.

saraneth

@ Lavendel: Ja, ich mag solche Tage auch nicht. Jedenfalls aufs schreiben bezogen. Ich kann nicht kreativ sein, wenn ich es sein *muss*, weil ich es mir so vorgenommen habe. Das kommt einfach so (wobei sich Regionalbahnen wirklich hervorragend eignen ;D).


Abakus

Genau das ist es. Planen ist strikt verboten, weil dann der innere Schweinehund einen daran hindert, weil er genau weiß, dass z.B. die Zeit zwischen 18 Uhr und 20 Uhr für Schreiben reserviert ist. Also werden Täuschkörper gestreut, die einen daran hindern, genau das zu tun. Das Buch ist sehr amüsant geschrieben.

Zuvor habe ich auch daran gedacht, dass wahrscheinlich alles geplant sein muss. Aber das muss es allerdings gar nicht. Das hat mich sehr erstaunt. Die Botschaft des Buches ist: Lebe. Und leben haben viele Menschen im Alltag vergessen. Ich zähle mich dazu, jedenfalls bis zur Lektüre dieses Buches. :)

Issun

Noch unterliegt meine Schreibtätigkeit dem schulischen Arbeitsplan, aber immer hat sie bei mir oberste Priorität und wird entweder am Nachmittag oder Abend für durchschnittlich 1-2 Stunden in den Tagesablauf eingebaut. Natürlich variiert das, es gibt Tage, an denen ich gar keine Zeit zum Schreiben finde, sowie Tage, an denen ich stundenlang nichts anderes tue.
Am produktivsten bin ich in der Ferienzeit, da wurden schon oft ganze Tage zum Schreiben genutzt. Am schlimmsten sind für mich die Tage, in denen ich ein paar Minütchen, die sich vielleicht auf eine halbe Stunde summieren, entbehren kann, und mich in dieser Frist dann so unter Zeitdruck fühle, dass ich gar nichts annehmbares mehr zu Papier bringe.


Grey

Hmm ... also ... ich kann ja nicht mal planen, wenn ich will. Ich schreibe einfach dann, wenn mir was zu schreiben einfällt. Und wenn ich dann gerade nicht kann, sag ich es mir so lange im Kopf vor, bis sich die Gelegenheit ergibt, es schnell irgendwo hinzukritzeln. Das funktioniert eigentlich ganz gut.

Romy

Ja, diese komplett verplanten Tage mag ich auch nicht sonderlich. Eigentlich plane ich einen Tag nur ausführlich durch, wenn ich wirklich weiß, dass ich sehr viele Sachen schaffen muss - und ich bin dann immer erstaunt, wie gut das alles auf dem Papier aussieht und wieviel Zeit man doch haben könnte, wenn man sich nicht ständig durch Nebensächlichkeiten ablenken ließe ...  :seufz: Und das, obwohl ich in solchen Fällen immer versuche, sehr großzügig zu planen, falls ein Punkt auf der Liste mal länger dauert oder mich der innere Schweinehund doch mal kurzzeitig überfällt, damit ich dann nicht völlig aus dem Zeitplan fliege  ;D

Zitat von: IssunNoch unterliegt meine Schreibtätigkeit dem schulischen Arbeitsplan, aber immer hat sie bei mir oberste Priorität und wird entweder am Nachmittag oder Abend für durchschnittlich 1-2 Stunden in den Tagesablauf eingebaut. Natürlich variiert das, es gibt Tage, an denen ich gar keine Zeit zum Schreiben finde, sowie Tage, an denen ich stundenlang nichts anderes tue.
Am produktivsten bin ich in der Ferienzeit, da wurden schon oft ganze Tage zum Schreiben genutzt.

@Issun: In den Semesterferien kann ich ebenfalls am Besten schreiben. Ich versuche dann möglichst nichts anderes zu machen, um die unproduktiven Monate dazwischen aufzuholen und im Normalfall sprudelt es in den Ferien auch immer sehr gut ;D Während des Semesters ist oft so viel zu tun, momentan sollte ich mehrere Bücher lesen, letzte Woche fiel einer Dozentin ein, dass wir innerhalb der nächsten Woche doch mal ein komplettes Buch lesen sollen, als ob sie das nicht eher hätte sagen können   :pfanne:  ... ich hab es noch nicht, aber ich schätze, es ist nicht so locker flockig geschrieben, dass das so schnell ginge ... Die Kreativität bleibt dann leider ziemlich auf der Strecke, selbst wenn ich ausnahmsweise mal Zeit hätte  :seufz:
Aber eigentlich versuche ich schon, ein paar Stündchen in der Woche zu schreiben   :)

@Markus: Dieses Buch sollte ich mir vielleicht auch mal zulegen. Vielleicht nutzt das ja was  :D Vielleicht schreibe ich ja dann wirklich mal was, wenn ich Zeit hätte  :D

Ciao Romy

Judith

Ich finde durchgeplante Tage manchmal hilfreich, wenn ich sehr viel zu tun habe. Da hab ich dann nämlich immer Panik, dass ich vor lauter Stress etwas wichtiges vergesse. Und wenn ich alles ein wenig plane und Listen schreibe, dann arbeite ich effizienter. Meist steht dann auch neben dem ganzen Unikrams auch "so und so viele Wörter schreiben" auf der Liste.  ;D

Grundsätzlich finde ich ja selbst in der stressigsten Zeit immer ein bisschen Zeit fürs Schreiben. Am schwierigsten finde ich es immer in einer Woche wie der kommenden: Da muss ich jeden Abend arbeiten, was vor allem deshalb problematisch ist, weil ich gewöhnlich vor 18 Uhr nicht zum Schreiben komme (Uni) und nach 22 oder 23 Uhr zu müde/unmotiviert bin. Aber beim NaNo hat sogar das geklappt - ich brauch halt nur genug Druck.  ;D

Melchior

Meine Tage sind ohnehin meist komplett verplant: Schule, Hausaufgaben, Radfahren oder Tischtennis, den einen oder anderen Freund treffen. Für die restliche Zeit plane ich dann Schreiben. So weit, so gut - man sieht, wo ich leider meist als Erstes Abstriche machen muss. Mit Wörterzielen für den Monat habe ich das ganz gut hinbekommen, aber einmal hat es auch schon zur völligen Blockade geführt.

Sonst ist mein Schreibtag dreigeteilt: nach den Hausaufgaben, nach dem Abendbrot, nach der Tagesschau. Wobei mindestens ein Teil fast immer wegfällt und alle drei nicht die längsten sind. In den Sommerferien muss ich mehr schaffen!

Lavendel

In der Schule hatte ich unglaublich viel Zeit zum Schreiben. In der Oberstufe habe ich manchmal deswegen blau gemacht, wenn ich mal einen Flash hatte. Das Witzige ist, dass ich mit etwas weniger Zeit und ein bisschen mehr Disziplin auch mehr schreibe.

Artemis

Zitat von: Lavendel am 29. Mai 2008, 07:45:30
Das Witzige ist, dass ich mit etwas weniger Zeit und ein bisschen mehr Disziplin auch mehr schreibe.

Also gibts das Phänomen nicht nur bei mir - interessant  :hmmm:
Ich kann tatsächlich den ganzen frei haben und nichts, absolut gar nichts zu tun haben. Und wie viel bekomm ich da geschrieben? Vielleicht zwei Sätze  :gähn:
Sobald ich weiß, dass ich abends nur ne Stunde oder so Zeit hab, glühen die Tasten, und ich ratter locker zwei Seiten in der Zeit runter. Echt, das ist verrückt ...

Elena

Ich denke, das ist ein weitverbreitetes Phänomen ... Bei mir ist das auch so, allerdings kann ich in Tagen, in denen ich gar keine Zeit habe (wie jetzt), auch nicht schreiben.
In der Schulzeit habe ich auch mehr geschrieben, jetzt in der Uni geht das nur noch am Wochenende oder wenn mal wenig ansteht. Sonst gehen Dinge wie Protokolle und Aufgabenzettel, Nachbereitung und Lernen für Klausuren vor. Danach habe ich dann selten noch Lust etwas zu schreiben.

In den letzten paar Monaten habe ich vor allem geschrieben, wenn ich mit anderen zusammen geschrieben habe. Wir haben das für uns im NaNoWriMo entdeckt und seitdem immer wieder gemacht. Das klappt für mich ganz hervorragend, obwohl ich früher immer gesagt habe: Zum Schreiben muss ich alleine sein! Aber wenn die anderen dann mittippten, spornte das wahnsinnig an. :)

Liebe Grüße,
Elena

Möchtegernautorin

Stimmt irgendwie. Seit ich weniger Zeit habe, bin ich irgendwie produktiver :)

So.. und noch mal zum Thema allgemein: Erstaunlicher Weise lohnt sich die Tatsache, einen Garten zu haben. Mittlerweile kann ich wirklich im Garten sitzen, während mein Kleiner spielt und mich einfach dem Schreiben - oder derzeit ja eher korrigieren - widmen.
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