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Audiobook vs Print

Begonnen von Maria, 24. Mai 2019, 20:01:39

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Maria

Danke für deine Einsichten.

Ich habe mir, auch wegen der einen Ausschreibung, überlegt, es irgendwann mal mit einem speziellen Hörbuchtext zu versuchen, eine Kurzgeschichte, nur um das Gefühl für das Hörbuchschreiben zu bekommen.

Ananke

Mit dem The Hörbuch-Fassungen beschäftige ich mich zurzeit auch stärker. Ich habe das Glück, dass mein Mann eine sehr angenehme Stimme hat und auch über eine grundlegende Sprech- und Gesangsausbildung verfügt – erstmal die perfekten Voraussetzungen als Einsprecher.
Allerdings fürchte ich, dass das für ein verkaufsfähiges, professionelles Hörbuch dann doch noch nicht ausreicht. Hat jemand hier Erfahrungen dazu, welche Möglichkeiten es für angehende Sprecher gibt, sich noch besser weiterzubilden?

KaPunkt

Er (oder du) könnte nach einem Gesangslehrer / Sprechtrainer suchen. Ich gönne mir eine Stunde pro Monat seit etwa einem Jahr. Ohne großes Üben außerhalb der Stunden bin ich schon deutlich besser geworden ( finde ich ), obwohl ich es vor allem zur Entspannung und Selbsterfahrung mache.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Sturmbluth

Zitat von: AngelikaD am 24. Mai 2019, 20:01:39
Daher, so glaube ich, müssten diese Menschen sich wohler fühlen, wenn man ihnen eine Geschichte erzählt als wenn sie diese selber lesen. Dazu haben es die kinästhetischen Menschen auch viel leichter, wenn sie eine Geschichte beim Joggen anhören als wenn sie ein Buch dabei lesen, oder?

So gesehen müssten sich mehr Audiobooks als Printbücher verkaufen.
Dazu würde ich gerne sagen, dass ich Hörbücher eigentlich nur deshalb verwende, weil ich sie während der Autofahrt hören kann. Ich ärgere mich in 90% der Fälle über die Sprecher. Zum einen darüber, dass viele das Buch nicht einfach vorlesen, sondern versuchen, ein Hörspiel daraus zu machen (und ständig ihre Stimme furchtbar verstellen), zum anderen deshalb, weil ich oft mit der Interpretation der Figuren nicht einverstanden. Da spricht z.B. eine Figur weinerlich, wo ich eher "normal" erwarten würde. Frauen werden von männlichen Sprechern meist devot hauchend gesprochen. Ich meine, als Autor wird man ständig darauf hingewiesen, den Leser nicht "an die Hand zu nehmen" und alles zu erklären; Interpretationsspielraum zu lassen. Aber die meisten Hörbuchsprecher machen genau das: sie interpretieren für den Hörer. Ich mag das nicht.

Angela

ZitatHat jemand hier Erfahrungen dazu, welche Möglichkeiten es für angehende Sprecher gibt, sich noch besser weiterzubilden?
Ich habe da bisher zwei Fortbildungen zu besucht und in erster Linie braucht es Leute, die auch gut schauspielern können. Nicht zu übertrieben und nicht zu gelangweilt. Kommt sicher auch auf den Text und die Zielgruppe an.

@HSB, ich bin ohnehin zu ungeduldig für Hörbücher, aber das ist auch noch ein Punkt, weshalb es für mich nicht geht. Ich will mir ein eigenes Bild machen. Neulich habe ich kurz in eine Lesung auf Youtube angehört, die einfach zu grausam übertrieben war.

DoroMara

Ich nehme hier die Diskussion nochmals auf: Ich denke, Hörbücher lohnen sich, weil wie von @AngelikaD  schon genannt, viele Menschen eher die auditiven Typen sind. Viele wissen das gar nicht und haben auch noch nicht ein Hörbuch gehört - deswegen wird das endlich in den Schulen eingeführt (ich bin Dozentin, husthust ...)

Ich selber nehme an, das ich der visuelle Typ und darum auch eine fanatische Lerserin bin. Trotzdem höre ich Hörbücher, bin aber extrem heikel, wenn mir die Sprecher nicht gefallen. Zu viel betont - zu wenig betont - schon höre ich nicht weiter. Ich kann schlechte Texte lesen, nicht aber schlecht gesprochene Hörbücher hören. Deswegen ziehe ich das Buch dem Hörbuch vor. Ich nehme aber an, dass dies damit zu tun hat, dass ich über das Visuelle funktioniere und ein Mensch, der eher auditiv veranlagt ist, nicht so heikel ist.