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Wie sieht euer perfektes Schriftstellerleben aus?

Begonnen von Tintenteufel, 14. März 2016, 10:06:12

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Leann

Ich finde das auch nicht besorgniserregend. Träumen an sich finde ich nicht besorgniserregend. Ich glaube, in den meisten der auf den ersten Blick "unrealistischen" Szenarien findet sich etwas, das wir verwirklichen können. Bei mir ist z.B. so, dass ich zumindest ein paar Wochen im Jahr meinen Traum vom irischen Schriftstellerleben zum Teil verwirkliche, genauso wie meinen Traum vom Herumreisen. Zwar noch nicht als Dauerlösung, aber warum nicht schon mal davon träumen? Ich glaube an die Kraft der Träume, und daran, dass sie wahr werden können. Wer weiß, vielleicht treffe ich mich schon in ein paar Jahren mit Guddy in ihrem urigen Café, oder sehe mir den Blockbuster nach Akirais Roman an. Oder wir leben alle in einem irischen Dorf, unterhalten uns auf Gälisch und fiddlen ein bisschen.  ;D

Shedzyala

Ich glaube, ich muss mir diesen Thread irgendwo anpinnen. Denn ich hab mich jetzt durchgelesen und habe sofort tolle Gedanke, das hier ist so eine Art natürliches Antidepressivum ;D

Wenn ich jetzt auch einmal träumen darf, dann habe ich eine Eigentumswohnung mit riesigem Hinterhofbalkon in einer Großstadt, gern Bremen oder Hamburg. Da ich keinen anderen Job brauche, da einer meiner Romane schließlich gerade als Netflix-Serie angelaufen ist, konnte ich meinen Lebensrhytmus komplett umstellen, sodass ich bis 4 Uhr nachts arbeite und bis mittags schlafe. Mein Mann muss dank meines Einkommens nur noch halbtags arbeiten (also eigentlich gar nicht, aber so ganz ohne Job wird er unerträglich ;D), wodurch wir viel Zeit füreinander und die eventuellen Kinder haben. Meine Arbeitszeit würde so gegen 21/22 Uhr beginnen und die Wochenenden wären voll mit Reisen und kreativen Treffen mit anderen Schreibenden. Oder Messen und Preisverleihungen, man muss ja im Gespräch bleiben ;)
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Sascha

Zitat von: Tintenteufel am 15. März 2016, 12:00:12
ganz alleine Babelsberg wieder zu ner großen Nummer in der Welt machen (Hollywood...pfff.),
Babelsberg? Who cares? Wenn's um deutschen Film geht, denke ich an die Bavaria Studios in Geiselgasteig. ;D
(Die netterweise keine Stunde von mir entfernt liegen, was natürlich ein ganz wichtiges Kriterium ist. Konni Adenauer hat Bonn ja auch nicht zum Regierungssitz gewählt, weil's da so schön ist, ne? ;) )
So, Mittach. Mahlzeit!

K a t e

Lustig, erst vor ein paar Tagen habe ich mit meinem Freund über unsere Zukunft (bzw. meine Traumversion davon, die sich mit einigen seiner Wünsche deckt) gesprochen.

Ein Haus ist auch dabei. Aber es muss nicht unbedingt in Irland sein. Es ist natürlich ein kleines Eigenheim, dass man sich von seinen Ersparnissen gegönnt hat. Immerhin verkaufen sich in meinem Schriftstellerleben meine Bücher sehr gut, meine Muse hält mir den Rücken frei und mein Verlag lechzt nach mehr. Ich kann mich finanziell also nicht beschweren. Vor allem da mein zweiter Job sich sehr gut mit dem Schreiben vereinbaren lässt. Als Illustratorin kann ich auch noch meine eigenen Bücher illustrieren und die Covers erstellen. (Okay, zugegeben, bis dahin ist es noch ein sehr weiter weg mit einigen Hürden wie Studiengangwechsel, Finanzierungsproblemen usw. aber träumen darf man ja.)
Aber zurück zum Haus. Das liegt auf einem schönen großen, bewaldeten Grundstück. Innen gibt es hohe Decken (oh, diese Heizkosten), einen offenen Wohn-Essbereich und einen wunderschönen Ziegelsteinofen und die Wände sind auch teilweise unverputzt, damit man die Ziegelsteine sehen kann.
Oben ist ein kleines Arbeitszimmer mit einem bequemen Ohrensessel, wo mein Laptop immer griffbereit daneben liegt. Und durch eine Tür geht es in die Bibliothek, die sich mein Freund so sehr wünscht. Natürlich mit bis an die Decke reichenden Holzregalen.

Soviel zu meinem Traum. ;D Natürlich wäre es schön, wenn die Realität ähnlich aussehen würde. Eines wird sich aber mit Sicherheit erfüllen: mein Ohrensessel. Der wird früher oder später in meinem Zimmer stehen, sobald ich auf mehr als 10 qm lebe. :wolke:

Denamio

Ich habe garnicht wirklich die großen Ansprüche. Idealerweise könnte ich durch angenehme, konstante Arbeit davon Leben, ohne in finanzielle Engpässe zu kommen. Kein Schloß, kein Haus am See, kein ganzer Straßenzug wie ein Hohlbein. Zur Perfektion fehlen dann noch kleine Momente die mir zeigen, dass meine Geschichten bei den Menschen ankommen.

[_] Cosplayer für Figuren aus meinen Büchern wären toll.
[_] In MMOs läuft mir einer meiner Charaktere über den Weg. Statt LegolasDOOMSHADOW gibt es dann xX420xXxMeinCharakterXx
[_] Beim Pendeln liest wer eins meiner Bücher. Ich diskutier über den Plot und erzähl dann plötzlich vom nächsten Buch. Die andere Person: "Das ist schon draußen?" Ich: "Nein, aber ich schreib gerade dran". Andere Person: :o
[_] Meine Wortschöpfungen wie Deokrieger finden in den Sprachgebrauch.

Muß nicht genau das sein, aber einfach kleine Anzeichen, dass eine gewisse kulturelle Durchdringung stattgefunden hat. Das wäre für mich schon das perfekte Schriftstellerleben.

Sascha

Zitat von: Denamio am 15. März 2016, 13:26:01
[_] Beim Pendeln liest wer eins meiner Bücher. Ich diskutier über den Plot und erzähl dann plötzlich vom nächsten Buch. Die andere Person: "Das ist schon draußen?" Ich: "Nein, aber ich schreib gerade dran". Andere Person: :o
Au ja, DAS ist 'ne geile Vorstellung. :jau:

Dino

Zitat von: K a t e am 15. März 2016, 13:13:41
Eines wird sich aber mit Sicherheit erfüllen: mein Ohrensessel. Der wird früher oder später in meinem Zimmer stehen, sobald ich auf mehr als 10 qm lebe. :wolke:

Oh ja! Den Traum habe ich auch. Einen Ohrensessel in einem Raum voller deckenhoher Bücherregale die mit meinen Lieblingsbüchern gefüllt sind  :wolke: und daneben eine Stehlampe damit man auch Abends/Nachts gemütlich dort sitzen kann *seufz*.
Der Dino wurde von der Realität gefressen. Die Antwort kann daher etwas später erfolgen.

Araluen

Zitat von: Sascha am 15. März 2016, 13:28:02
Zitat von: Denamio am 15. März 2016, 13:26:01
[_] Beim Pendeln liest wer eins meiner Bücher. Ich diskutier über den Plot und erzähl dann plötzlich vom nächsten Buch. Die andere Person: "Das ist schon draußen?" Ich: "Nein, aber ich schreib gerade dran". Andere Person: :o
Au ja, DAS ist 'ne geile Vorstellung. :jau:
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen  :vibes:

Akirai

@ Kate: Ich zieh mit in deine Bibliothek  :wolke:

Oh ja, so ein riesiger Raum mit unzähligen Regalmetern, alle gefüllt mit wunderbaren Büchern ... Und ein wunderbarer Kamin (den man nie putzen muss), ein unglaublich bequemer Sessel ... Und zur Deko ein Glas Rotwein.
Wo ist die gute Fee? Ich will mir was wünschen - JETZT!  :bittebittebitte:

Waldhex

Jetzt habe ich mal alles durchgelesen und muss sagen, da sind wirklich sehr viele, sehr schöne Träume dabei.

Mein Traum vom idealen Leben, genialerweise auch der meines Mannes, sieht in einigen Bereichen ähnlich aus:
Genügend Geld um davon frei und unbeschwert und ohne jedliche Geldsorgen leben zu können (Bestseller oder Lottogewinn oder sonstiges ist mir da grundsätzlich egal). Dann je nach Lust und Laune, lesen, schreiben, mein Mann würde Musik machen, Musik hören, reisen, fotographiren, zu Konzerten gehen, sich mit Freunden treffen, mit anderen Autoren/Musiker treffen, spielen (also so richtig mit einem echten Gegenüber, egal ob Karten oder andere Gesellschaftsspiele), Sprachen lernen, auch wenn es mir nicht leicht fällt, nähen, malen vielleicht noch andere kreative Hobbys anfangen. Einen Verlag, der mir genügend Zeit für den jeweils nächsten Roman lässt und gute Verkaufszahlen dann noch als Sahnehäubchen oben drauf.  :wolke:
Realistisch betrachtet: Bis auf den letzten Satz mit dem Verlag mache ich das alles schon - allerdings halt wegen des Jobs in sehr kleinem Rahmen und mit unterschiedlichen Prioritäten. 

Araluen

Wenn ich jemals ein Haus habe, bekomme ich ein Lesezimmer mit Regalwänden voller Bücher. Das habe ich bei meinem Mann bestellt. Wehe er hält sich nicht daran. Dieses Zimmer ist geplant *nick* Dazu gehört dann noch ein gemütliches Sofa zum Lesen und eine Ecke zum Schreiben.  :wolke:

Alana

Ich hätte übrigens gern ein Arbeitszimmer und ein Café mit grandiosem Ausblick und Getränkeflatrate in der Nähe. ;D
Alhambrana

Drachenfeder

Zitat von: Araluen am 15. März 2016, 13:47:18
Wenn ich jemals ein Haus habe, bekomme ich ein Lesezimmer mit Regalwänden voller Bücher. Das habe ich bei meinem Mann bestellt. Wehe er hält sich nicht daran. Dieses Zimmer ist geplant *nick* Dazu gehört dann noch ein gemütliches Sofa zum Lesen und eine Ecke zum Schreiben.  :wolke:

So stelle ich mir das auch vor, wenn wir ein Haus hätten  ;D

Zitat von: Alana am 15. März 2016, 14:00:35
Ich hätte übrigens gern ein Arbeitszimmer und ein Café mit grandiosem Ausblick und Getränkeflatrate in der Nähe. ;D

Boha! Getränkeflat. Kaffeeflat reicht aus ;)



Alana

Alhambrana

Adiga

#44
Zitat von: Tintenteufel am 14. März 2016, 10:06:12
[GREY]
Hallo zusammen,

um einen anderen Thread vor dem OT zu bewahren, verlege ich einmal Cailyns spannende Frage und die bereits eingegangenen Antworten hierher. Viel Spaß beim Diskutieren! :)
[/GREY]

Zitat von: Cailyn am 14. März 2016, 09:39:45Witch
An alle
Mich würde noch interessieren wie in eurer Fantasie euer perfektes Schriftstellerleben aussieht?


Mein perfektes Schriftstellerleben sähe so aus: Ich arbeite 3-4 Vormittage die Woche an meinen Manuskripten. Dazwischen würde ich irgendwelche anderen Dinge erledigen, die sich aus dem Autorendasein ergeben. Und ein Mal jährlich würde ich für 2-3 Monate das Weite suchen und entweder dort in der Ferne schreiben oder gar nicht schreiben, sondern nur reisen. Schreiben wäre meine einzige Beschäftigung, gleich wie die letzten Jahre im Journalismus, als ich auch immer Teilzeit gearbeitet habe (was ja einfacher geht, wenn man Miete und andere Fixkosten nicht alleine tragen muss). Ich wäre dann also eine Teilzeit-Schriftstellerin ohne anderen Job, und das Geld würde reichen, um meinen Anteil an die Familienkasse zu leisten. Natürlich wäre es schön, wenn ich dann bei Anbruch des Rentenalters zufällig einen Beststeller lande, um meine Altersvorsorge etwas zu pushen.  ;D

Ich finde eigentlich, das verdient einen eigenen Thread! ;D

Für mich bestünde Schriftstellerdasein aus einem Komplettpaket. Ich finde es sehr schade, dass viele Schriftsteller kaum Künstler mehr sind, sondern Produzenten von Literatur - grade das Internet gibt uns jetzt aber die Möglichkeit an die Hand, mit Twitter und Instagram und der unglaublichen Nähe von Schreiber und Leser, das wieder zusammen zu führen.
Wenn ich völlig freie Hand hätte...Puh.
Also die Vormittage würde ich schreiben, alle, und überarbeiten für so drei Stunden. Damit käme gut und gerne ein Kapitel die Woche zustande. Nur für meine Hauptprojekte, solange der Kopf noch etwas diesig ist.
Mittags ein ausführliches Essen außerhalb mit Kollegen und anderen Intellektuellen, Besprechung von aktuellen Entwicklungen und Networking und Gespräche über akadem. Treffen...Ebenfalls so zwei Stunden.
Am frühen Nachmittag dann Arbeit an Nebenprojekten - Filme oder Serien oder Zeitungen, was sich ergibt oder mich gerade interessiert - weil ich glaube, dass Schriftstellerei für mich viel mit Kunst allgemein zu tun hat, nicht nur mit Belletristik.
Es folgte ein ausführlicher Nachmittagskaffee inklusive theoretischer Arbeit: Philosophie und Ästhetik und Rezensionen und Lesen und alles, was nicht mit eigenem Schaffen zu tun hat, sondern Kommentar ist.
Das reichhaltige Abendessen dann wieder mit Freunden und Kollegen.
Und ich glaube am Abend dann einfach nur entspannen im Theater oder der Oper oder bei einem guten Film. Oder dem Abendessen. ;D
Und leben würde ich glaube ich gar nicht so irgendwo in einem festen Haushalt. Ich würde versuchen durch Europa zu reisen dabei, Kontakte in anderen Ländern zu knüpfen und meine Sprachen zu üben und von ein bisschen Teilzeitgeld leben. Das meiste, was ich brauche, passt ohne Probleme in einen Handgepäckkoffer und Geld brauche ich auch nicht viel.

klingt für ein optimales Konzept für meinen Geschmack nach zuvielen unproduktiven Tagesphasen...