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Autoren und ihre Mütter

Begonnen von Maja, 05. Oktober 2007, 23:36:46

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Maja

Interessante Frage an jene Autoren, deren Mütter die Werke ihrer Sprößlinge auch lesen: Inwieweit laßt ihr euch, vor allem, wenn ihr lange erwachsen seid, von euren Müttern in eure Plots reinreden? Wenn sie sagt, daß ihr etwas gar nicht gefällt und sie so etwas nicht würde - schmeißt ihr dann euren Plot über den Haufen? Oder bringt ihr es fertig, ihr dann zu sagen "Tja, dann gefällt es dir halt mal nicht."?

Ich frage deswegen, weil sich bei mir - man kann es sich fast denken - gerade genau diese Situation ergeben hat: Ich erzählte meiner Mutter den Plot für mein Nano-Buch, einschließlich ziemlich böser und finsterer Magie, die dort vorkommen wird. Konkret geht es um ein Land, das in völliger Dunkelheit liegt, dessen Bevölkerung aber ohne Licht nicht überleben kann: Mittels Schwarzer Magie werden dort Menschen (bevorzugt: solchen, die man im hellen Nachbarland gefangen hat) die Seelen entzogen und in Kugeln gesperrt, die dann leuchten.
Nicht nett, ich weiß. Eigentlich ist es das Böseste, was ich jemals in eine Geschichte eingebaut habe - auch wenn es jetzt nach Fantasystandards sicher nicht das Allerschlimmstmögliche ist. Meine Mutter, die eigentlich alles von mir gelesen hat und mir immer sehr ernst gemeinte Kritik verpaßt, auf die ich große Stücke halte, verkündete nun, daß ihr das ganz und gar nicht gefiele und ich den Plot doch noch mal überdenken solle.

Aber ich muß jetzt sagen: Das will ich nicht. Ich mag meinen Plot, böse und finster wie er ist. Auch wenn meine Mutter sich nicht vorstellen kann, daß die halbe Welt in ständigem Licht und die andere Hälfte in ständiger Finsternis lebt, wie auf einem Schachbrett... Ich hätte gedacht, meine fantasyaufgeschlossene Mutter könne weiter abstrahieren: Es ist eben kein planetoides System. Es gibt keine Sonne, keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Es ist eine eigene Welt. Und ich freue mich sehr darauf, dieses Buch zu schreiben. Ich bin stolz auf meine Ideen. Aber jetzt hat sie es glatt geschafft, mir das zu vermiesen.

Ich hätte den letzten Nanowrimo nicht ohne die ständige Hilfe meiner Mutter geschafft. Aber ich weiß auch, daß ich ihn ebensowenig schaffen werde, wenn ich etwas schreiben muß, daß mir nicht gefällt. Und der Kampf zwischen Licht und Dunkel ist nun einmal eine extreme Sache...
Kennt ihr diese Situation? Und wie verhaltet ihr euch dann?
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Lomax

Meine Eltern sind eigentlich keine Fantasy-Leser, und daher gebe ich ihnen meine Texte auch nicht zu lesen. Ich weiß nicht, ob sie meine veröffentlichten Bücher gelesen haben - aber da sie "so was" normalerweise nicht lesen, habe ich sie irgendwie auch nie als Zielgruppe angesehen. Wenn ich mal was schreibe, von dem ich davon ausgehe, dass sie es als Geschichte wahrnehmen und nicht nur als etwas, was ich geschrieben habe, dann wird sich das vielleicht ändern ... Aber ich will, dass meine Texte für sich selbst stehen und nicht für meine Person, und dass sie so auch wahrgenommen werden.

Vergleichbare Erfahrungen kann ich neuerdings trotzdem beisteuern, seitdem ich letztens zumindest meine Schwester als Testleserin für eine Thriller-Leseprobe gewonnen habe. Zunächst einmal hatte sie Bedenken, ob ich mich durch kritische Anmerkungen auf die Füße getreten fühlen könnte - und ich fand die Vorstellung irgendwie erheiternd, dass ich Kritik am Text persönlich nehmen könnte.
  Und danach versuchte sie mich an einer Stelle zu einer Änderung zu bewegen, bei der ich skeptisch war; und als sie erfuhr, dass es noch zwei weitere Testleser gibt, wollte sie wissen, was für mich den Ausschlag für die Übernahme eines Änderungsvorschlags gibt - ob es "eine Mehrheitsentscheidung der Testleser ist", oder ob ich Wertigkeiten aufstelle, "welchen Testleser ich ernster nahme". Auch den Gedanken, dass ich über meine Geschichte abstimmen oder mich zu irgendwas überreden ließe, fand ich so abstrus, dass ich schon in Terry-Pratchett-Stimmung geriet.
  Ich habe das als völlig abwegige Vorstellungen darüber empfunden, wie Autoren ihre Geschichten gestalten ... aber wenn ich darüber nachdenke, weiß ich natürlich, dass es bei manchem Autor oft genau so läuft.

Aber zumindest bin ich mir dabei bewusster geworden, wie ich selbst mit so was umgehe. Ich übernehme Anregungen, die mich selbst überzeugen; bei denen ich entweder das Gefühl habe: "Stimmt, das ist wirklich nicht so glücklich. Da habe ich was übersehen"; oder: "He, das ist ja wirklich viel besser."
  Und ansonsten denke ich, wenn ich Testlesermeinungen höre, zu sehr an den Text, als dass ich mir noch viele Gedanken über den Testleser oder seine Beziehung zu mir machen könnte. Dass ich durch die Rückfragen m :-*einer Schwester an diese Metaebene erinnert wurde, habe ich regelrecht als unwirklich empfunden. Ich habe nach Testlesermeinungen schon viel an Texten geändert, weil ich die veränderte Variante als besseren Text empfunden habe. Aber ich glaube nicht, dass ich auf dieser persönlichen Ebene - "ich möchte das lieber anders haben" - wirklich zu erreichen bin.
  So viel zu meinem Verhalten in solchen Situationen. Und ohne daraus eine allgemeine Regel formulieren zu wollen.

Coppelia

#2
Ich glaube, mir geht es da eher wie dir, Maja. Meine Mutter hat oft meine Geschichten gelesen. Wir haben wohl zum Teil auch ähnliche, sagen wir mal, Moralvorstellungen, und ich habe von ihr meist brauchbare Kritik bekommen.

Aber inzwischen schreibe ich meist, ohne meine Mutter (oder jemand anders) zu fragen, was sie davon hält, und erzähle ihr auch den Plot nicht mehr genau. Denn mir ist eingeleuchtet, dass wir trotz allem ganz unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Vorlieben sind. Und meine Mutter ist auch nicht mehr gerade jung und verträgt Aufregung nicht so gut. Daher sind ihr Geschichten, in denen kräftig was passiert, sowieso nicht so angenehm, ich dagegen bin jung, und mir sind sie angenehm.

Wenn ich mir noch nicht sicher bin, behalte ich die Plots immer bei mir, denn wenn dann Verbesserungsvorschläge kommen bzw. Aussagen wie "Da muss die Hälfte ganz anders laufen", kann das der Tod der neugeborenen Geschichte sein. Und es ist ja auch so, dass sich Plots nicht beliebig ändern lassen. Daher verunsichert es mich, wenn meine Plots kritisiert werden, wenn ich weiß, dass ich sie nicht ändern kann. Zumindest, wenn die Geschichte noch ganz frisch ist. Ich mache in der Phase höchstens Andeutungen oder sage grob, worüber ich schreiben will. Und manchmal muss ich mich zwingen zu sagen: "Ich finde die Idee gut!"

Denn meine Geschichten laufen mir zu, sie sind, wie sie sind, und niemand darf ihnen die Existenzberechtigung absprechen, außer vielleicht mir selbst im schlimmsten Fall. Wenn sie geschrieben sind, höre ich mir alle Kritik an.
Aber den Plot ändern kann ich nur, wenn quasi der Film in meinem Kopf anspringt, wenn ich wirklich einsehe, dass diese Handlungsvariante sinnvoller ist und wenn mich die Idee sofort kreativ macht. Ansonsten ist es so, als müsse man versuchen, an der Realität zu drehen, und das ist ja fast unmöglich.

Es ist bei meiner Mutter übrigens so, dass sie meine neuen Geschichten immer zuerst schlecht findet, weil sie an die neuen Gedanken noch nicht gewöhnt ist, und hinterher gut - sogar solche, von denen sie mich früher mal abbringen wollte. Inzwischen hab ich ihr das abgewöhnt, das wird auch wirklich Zeit.

Hr. Kürbis

Ich möchte meiner Mutter nichts unterstellen, aber wer sonst eigentlich nur die typischen "Frauenbücher" (ihr wisst schon...) liest, kann sich über meine Texte kein Urteil erlauben. Meine Mutter und Fantasy, dass ist wie Feuer und Wasser und passt überhaupt nicht zusammen, deswegen liest auch niemand aus meiner Familie meine Texte, bzw. ich gebe sie niemandem. Erst veröffentlichte Sachen werden denen unter die Nase gehalten, und so lange, wie es noch nicht so weit ist, bleibt mein "Hobby" für sie eben etwas abstraktes.

Ich hab nur einmal den Fehler gemacht, meiner Mutter aus dem Rowohlt-Beitrag vorzulesen, an dem dann herum gekrittelt wurde. Das wäre viel zu brutal und gruselig, das soll doch für Jugendliche sein, bla bla bla... Schon war es um meine Motivation geschehen und das Werk ist nach wie vor unbeendet. Aus Fehlern wird man aber klug und Mama bekommt zumindest unvollständige Werke NIE WIEDER zu Gesicht.

Selber Schuld, Helli! :pfanne:

Chuck

Meine Mama ist da eine ganz Feine! :)

Fantasy habe ich ihr mit den Herr der Ringen Filmen nahgebracht. Prompt hat sie dann auch die Bücher gelesen und war begeistert. Sie hat mir dann auch das erste Elfenbuch von Bernhard Hennen gekauft, was mittlerweile zu einem meiner Lieblingswerken gehört.
Von daher kann ich mit ihr auch über Fantasy sehr gut reden.

Das sie dabei gewisse andere Vorstellungen von Harmonie hat, ist gar nicht mal schlecht. Zum Beispiel kann sie sehr gut weiterhelfen, wenn es um soziale Gefüge, wie Familie geht.
Außerdem bringt sie einen ganz anderen Blickwinkel mit ins Spiel, der eben über das rein Objektive hinausgeht.

Allerdings pflege ich mit ihrer Meinung und Kritik genauso umzugehen, wie mit jeder anderen. Ich überdenke sie und nutze sie oder lasse sie eben fallen, wenn ich nach reiflicher Überlegung damit nichts anfangen kann.
Im großen und ganzen lasse ich bisher sowieso noch sehr sehr selten jemanden etwas lesen, aber wenn, dann ist meine Mama vorne mit dabei.

Dorte

Meine Mutter liest viel von dem, was ich schreibe. Aber ich mache es mit ihr und allen anderen eigentlich gleich - die kriegen das, was geschrieben ist, wenn ich mich sicher genug fühle, es zu zeigen. Im Vornherein über den Plot sprechen tu ich ganz selten. Eigentlich spreche ich mit niemandem über Geschichten, deren Plot mir nicht ganz klar ist.
In jedem Fall würde ich mir in der Planungsphase aus Prinzip nicht reinreden lassen. Es kann ja sein, dass ich sowieso beim Schreiben noch was ändere. Wenn allerdings meine Mutter ernste Kritik an geschriebenen Sachen anmerken würde, dann würde ich drüber nachdenken. Allerdings kam das bisher nie vor, meine Mutter hat da eher die "mach mal"-Einstellung bzw. "was haben wir da eigentlich für eine merkwürdige Tochter" ;)

Cailin

Meine Mutter will meine Bücher erst dann lesen, wenn sie in gedruckter Form vorliegen.

Und so hart das jetzt vielleicht klingt: Es ist mir irgendwo egal, was sie von meinen Sachen hält, oder ob sie sie liest. Nachdem es sie nicht wirklich interessiert, wenn ich einen Verlagsvertrag angeboten bekomme, hab ich auch nicht mehr vor, nach ihrer Meinung zu meinen Bücher zu fragen, wenn sie dann endlich erschienen sind. :no:


Grey

Meine Ma liest eigentlich am liebsten historische Romane.
Sie hat aber unsere (Lavendels und meine) ersten drei Werke gelesen, als wir noch klein waren, und da hat sie nicht viel dazu gesagt, vielleicht um uns nicht auszubremsen ^^. Danach hat sie sich aber geweigert, die aktuelle Zusammenfassung aller drei Bände zu lesen und sich nicht überzeugen lassen, dass es jetzt quasi eine komplett neue Geschichte ist. Sie hat sich aber gedulidig alles angehört was ich ihr darüber erzählt habe. ;D

Grundsätzlich will sie jedenfalls nur Sachen lesen, die ich auch fertig habe, und da ich seit Rückkehr noch keinen Roman mehr abgeschlossen habe, hat sie seither auch noch nichts mehr von mir gelesen. Bis auf die Kurzgeschichten, die haben ihr gefallen :) Aber sie will und sie wird, und dann kann ich vielleicht mehr darüber sagen, wie meine Mutter ein Buch von mir kritisiert ...

Maja

Mir war und ist es irgendwie immer sehr wichtig, daß meine Eltern stolz auf mich sind. Mein Vater liest keine Fantasy (tatsächlich liest er nur noch in Ausnahmefällen überhaupt Romane) und dementsprechend auch nicht meine Bücher. Das ist seine Art, mich ernst zu nehmen - es bedeutet, er nimmt meine Romane für voll genug, um sagen zu können, daß sie ihn nicht interessieren - aber es schmerzt mich doch sehr. Heute nicht mehr so sehr wie früher.

Aber meine Mutter, die wirklich so ziemlich alles gelesen hat und mit der ich psychologisch über die Elomaran-Chroniken diskutieren kann (sie war früher Sonderschullehrerin, das hilft) - daß sie jetzt ausgerechnet von Lichtland nichts hält, das ist schlimm. Ich schreibe das Buch trotzdem, und ich schreibe es so, wie ich will. Vielleicht wird es auch mal Zeit zu sagen, meine Mutter muß auch nicht alles von mir gut finden, mein Vater tut es ja auch nicht... Aber trotzdem möchte ich, daß sie stolz auf mich sind.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Ary

#9
Hi!

Ich möchte auch, dass meine Eltern stolz auf mich sind, aber auch sie sind überhaupt keine Fantasyleser - mein Vater schon, aber meine Mutter so gar nicht. Sie liest sowieso kaum Bücher, und wenn, dann am eherstn Anthologien. Meine Mutter ist eine sehr realistische Person - und dazu auch noch, auch wenn das kaum passen will, sehr religiös. Ich denke nicht, dass ihr meine Fantasygeschichten, und schon gar nicht die Homoerotik darin, gefallen würden. Was ich ihr zu lesen gebe, sind Märchen, Geschichten für Kinder und Kurzgeschichten, die nicht allzu phantastisch und realitätsfern sind. Und da ist sie dann auch eine sehr ehrliche Kritikerin.
Mein Vater hat schon einiges an Fantasy von mir gelesen und meine älteren Sachen auch durchaus hart kritisiert (Originalton: Versuche nicht, wie Tolkien zu schreiben, schreibe wie DU, finde DEINEN Stil). 
Aber gerade mein NaNo-Buch werde ich meinen Eltern nicht zum Lesen geben, auch nicht dem fantasybegeisterten Herrn Papa. Das ist ganz allein meins, und es wird auch nur von meinen engsten Freunden gebetat werden, bevor ich es der schenke, für die ich es schreibe.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Kristin

#10
Ach, das ist bei mir auch so eine leidige Geschichte  :-\

Antigone

Ich hätte auch gerne, dass meine Eltern stolz auf mich sind, aber das werd ich zumindest mit der Schreiberei nicht erreichen. Ich glaube, das einzige, was da funktioniert hätte, wäre, wenn ich Pianistin geworden wäre.... Jedenfalls waren alle anderen Hobbys von mir meinen Eltern zutiefst suspekt, und das Schreiben ist zwar nicht so lebensgefährlich (sagen meine Eltern) wie der Reitsport, aber beeindrucken kann ich sie damit nicht. Und mit FAntasy schon gar nicht. HdR kennen die - glaub ich - nicht einmal, geschweige denn was anderes.

Das einzige Mal, wo ich meine Mutter soweit genötigt hatte, dass sie was von mir gelesen hat, war ihr einziger Kommentar: "Naja, da kommen aber schon viele komplizierte Namen vor...."  :o Tja, was soll man da machen?

Naja, genug geraunzt. Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen: ich würde mir von niemandem - ob jetzt Mutter, bester Freund, Ehegatte oder sonst wem (bei Literaturagenten und Lektoren würd ich evtl. ne Ausnahme machen  ;)) etwas ausreden lassen. Zumindest keinen Plot - bei Sinnfehlern oder logischen Löchern schaut das ganze wieder anders aus. Aber das Werk muss in erster Linie dem Autor gefallen, sonst wird das nichts. Und auch wenn die Idee nichts für zartbeseitete GEmüter ist - irgendwo da draußen gibt es Leser, die nur so danach lechzen. Bestimmt!

Lg, A. (die mit ihren Eltern so einige Probleme hat - das hättet ihr jetzt wohl nicht gedacht, oder?)

Judith

Meine Mutter liest zwar viel und gerne (v.a. auch recht anspruchsvolle Literatur), aber überhaupt keine Fantasy. Trotzdem hat sie von mir zwei Kurzgeschichten gelesen (die mochte sie sogar) und wird vielleicht auch meine längeren Texte lesen, wenn ich sie denn mal fertigbekomme. Und sie ist stolz auf mich, auch wenn sie sich vermutlich wünscht, ich würde ein anderes Genre schreiben.
Da sie aber so gar keine Ahnung von Fantasy hat und auch nicht viel damit anfangen kann, rede ich mit ihr nie über meine Plots.

Allerdings kenne ich das ganze mit meiner besten Freundin. Ihre Meinung ist mir unglaublich wichtig, und sie hat mir auch oft schon über Plotlöcher drübergeholfen. Wenn ihr nun ein Konzept von mir nicht gefallen würde, dann wäre das ganz schön schlimm für mich. Ich denke, dass ich es trotzdem so schreiben würde, wie ich es will, aber es würde mir schon schwerfallen. Insofern kann ich dich verstehen, Maja.
Aber es ist nun mal wichtig, dass man das, was man schreibt, selbst mag. Ich persönlich finde deine grundlegende Idee sehr spannend (und ich denke, dass ich damit nicht die einzige hier bin  ;) ) und würde es daher sehr schade finden, wenn du deinen Plot aufgrund einer einzigen Meinung (selbst wenn es eine für dich sehr wichtige Meinung ist) umändern würdest.

Manja_Bindig

Mit Erstaunen hab ich dann festgestellt, dass Mama durchaus eine gute Leserin für meine etwas harmloseren Kurzgeschichten(und auch für ein, zwei weniger harmlose) ist, nachdem sie aufgehört hat, das Schreiben zu boykottieren.
Ab und an darf sie meine Kurzgeschichten für eine Wettbewerbseinsendung auswählen, sie hat eine Fantasyerzählung von mir gelesen - und lustigerweise war sie es, die mich darauf gebracht hat, den Plot der Erzählung zu einem Roman auszubauen. (was so alles bei rauskommt, wenn man versucht, sich besser mit den Eltern zu verstehen...)

Allerdings werde ich ihr wohl nie einen meiner Romane zu lesen geben, auch nicht den, an dem sie mitschuld ist.

1:
Gib ihr was Längeres als 100 Seiten und du kannst 5 Jahre warten, bis sie fertig ist.

2:
Sie mag keine Fantasy(und hält alle, die Fantasy schreiben, für mehr oder minder... naja, gestört)

3:
Slash... homosexuelle Charas... ääääh... also, ich bin mir nicht sicher, wie viel Mamas Toleranzgrenzen aushalten.

4:
Ich habs geschafft, ihr deutlich zu machen, dass ich keinen Schaden hab, nur weil ich über Elfen schreibe. (wenn ich einen Schaden hab, dann liegt der woanders begründet, weitab von der Fantasy). Ich bin nicht so dumm, diesen Eindruck zu zerstören, indem ich ihr vorführe, wie grausam ich ab und an mit meinen Charas umspringe.



Hm... man kann sagen, Mama und ich nähern uns da eher langsam an... allerdings ist sie eine gute anlaufstelle, wenn man Beschreibungen(von Orten) hat, sie hat ein gutes Vorstellungsvermögen - wenn sie sich das Beschriebene nicht vorstellen kann, sollte man dringend noch mal ran. :)

Moni

Meine Mutter liest zwar alles, was ich ihr unter die Nase halte (genau wie mein Vater), aber sie kritisiert es nicht. Das ist sowohl gut, als auch schlecht. Manchmal würde ich mir schon wünschen, daß sie etwas mehr als nur "Ja, gefällt mir" sagen würde. Aber das ist nicht ihre Art und ich muß für mehr Reaktion schon explizit nachhaken.
Die ganze Schreiberei sehen meine Eltern eher gelassen. Ich muß es nicht verteidigen und kann mit ihnen drüber reden, aber sie erwarten jetzt nicht irgendwelche Bestseller von mir. Vielleicht weil sie es einfach als mein Hobby erkennen und wissen, daß der Buchhandel mein Beruf ist, von dem ich mich nicht zugunsten des Schreibens trennen würde.
Ich kann also glücklicherweise in diesem Thread nicht über meine Eltern klagen.  :vibes: 
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol