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Diskussionsrunde: Love Interest

Begonnen von zDatze, 09. Mai 2011, 12:00:43

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Sven

Zitat von: Churke am 09. Mai 2011, 14:02:26
Warum eigentlich? Wenn ich sage, dass ein Plot durch die, äh, erotische Spannung zwischen zwei Figuren funktioniert, ist die Erlösung nicht viel mehr als ein Sahnehäubchen.

Stimmt. In manchen Fällen, ist diese "Erlösung" sogar kontraproduktiv. Akte X hat an Reiz verloren, als sich Scully und Mulder bekommen haben.
Ein Ende ohne diese "Erlösung" kann stärker sein und tiefer gehen. Da bietet sich einem die Möglichkeit, den großen Plot mit einem Happy End enden zu lassen, aber den Leser dennoch mit einem flauen Gefühl zurückzulassen.
Der Plot sollte in meinen Augen nicht zu sehr gezuckert sein. Den Teig darunter sollte man noch erkennen.
Die Gesamtkomposition macht den Geschmack aus und natürlich die Art der Torte. Eine rosa Sahnetorte ... nein, ich möchte diesen Vergleich nicht überstrapazieren  ;)
Beste Grüße,
Sven

Farean

#16
Zitat von: Churke am 09. Mai 2011, 14:02:26
Wenn ich sage, dass ein Plot durch die, äh, erotische Spannung zwischen zwei Figuren funktioniert, ist die Erlösung nicht viel mehr als ein Sahnehäubchen.
Wenn die romantische/erotische Spannung irgendwann in Stasis mündet, ist es aber auch nicht gerade ideal.

Sobald mir klar wird, daß der Autor nicht die Absicht hat, den beiden jemals ein Ende zu gönnen, sei es Happy oder sonstwie, verliere ich das Interesse an der Liebesgeschichte. Dann lieber irgendwann ein runder Abschluß, und wenn er sich auf ein "hätte nett mit dir sein können" beschränkt.

Zitat von: zDatze am 09. Mai 2011, 13:24:50
@Farean: Ich will hier auch keine Konstruktionsanleitung am Ende stehen haben.
Wollte ich dir auch nicht unterstellen, sorry.

Sven

Zitat von: Farean am 09. Mai 2011, 14:41:46
Sobald mir klar wird, daß der Autor nicht die Absicht hat, den beiden jemals ein Ende zu gönnen, sei es Happy oder sonstwie, verliere ich das Interesse an der Liebesgeschichte.

Aber woran würdest Du es erkennen?
Wenn einer bei dem anderen ständig abblitzt vielleicht. Dann würde aber die Spannung fehlen, und der Nebemplot ist, wenn nicht für eine bestimmte Motivation des Charakters benötigt, eh über.
Oder machst Du das an anderen Gegebenheiten fest?
Beste Grüße,
Sven

Farean

#18
Zitat von: Sven am 09. Mai 2011, 15:10:32
Aber woran würdest Du es erkennen?
Ganz allgemein daran, wenn im Grunde keine Bewegung mehr zu erkennen ist bzw. die Bewegung immer im Kreis plätschert.

Ein Beispiel, das mir da spontan einfällt, ist die Comicserie "Strangers in Paradise". Die lesbische Romanze zwischen Katchoo und Francine fing harmlos und unauffällig an, so daß man zunächst nur ein unterschwelliges Gefühl von "uh-oh" bei ihrer freundschaftlichen Zwei-Frauen-WG hatte. Während Sammelband 2 "I Dream Of You" nahm diese Geschichte rasant Fahrt auf, es kam zu diversen Enthüllungen, Bekenntnissen usw. Und danach flachte es ab. Eigentlich wußten beide, wie es stand. Die Zufälle, damit sie trotzdem nicht zusammenkamen, wurden immer absurder und immer weniger unterhaltsam. Die Muster wiederholten sich. Um überhaupt noch Bewegung in der Handlung zu halten, hat der Autor stattdessen nach und nach die Charaktere umdefiniert, immer neue, abstrusere Details aus ihrer Vergangenheit emporkommen lassen usw. usf. Am Ende bewegte sich so ziemlich alles, nur nicht die beiden aufeinander zu. Es war ein Krampf, den ich nicht mehr lesen wollte.

Romantische Spannung lebt für mich auch von dem Versprechen, daß irgendwann klare Verhältnisse herrschen. Ob sie sich kriegen, ob sie nur eine einzelne Nacht miteinander verbringen, ob sie auseinandergehen und es für den Rest ihres Lebens bereuen - egal.(*) Aber eine Endlos-Romanze, bei der sie für alle Zeiten umeinander rumschleichen, empfinde ich als genauso unterhaltsam wie den unkaputtbaren Schurken, der fünfmal besiegt und augenscheinlich getötet wird, nur um beim sechsten Mal wieder mit einem theatralischen "Ha-ha!" quicklebendig dazustehen. Wer's mag, dem sei es ungenommen, aber bei mir funktioniert so was einfach nicht.


(*) Naja, nicht ganz egal. Am liebsten ist es mir meist schon, wenn sie sich kriegen und glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende... :-*

Mika

Ich bekenne mich hier mal: Ich liebe Liebesgeschichten. Egal in welcher Form, egal wo und ich finde es herrlich wenn ich Bücher lesen kann in denen welche vorkommen. Ein zwingendes Muss ist es natürlich nicht, im Gegenteil, hab auch durchaus schon Bücher gelesen in denen mir der LI auf die Nerven ging oder Bücher die ganze ohne ausgekommen sind und trotzdem Spaß gemacht haben, ich bestehe also nicht prinzipiell darauf, aber ich leses so etwas eben gern.

Es beschränkt sich leider nicht nur aufs Lesen, manche Serie die ich im Fernsehen verfolge ist darauf ausgelegt, nie offen, sondern unterschwellig ob sich die Protas nun kriegen oder nicht. Jedes Mal wenn eine Staffel zu Ende geht und sich die beiden immer noch nicht bekommen haben werde ich schier wahnsinnig und gucke trotzdem die nächste. Ich bin also so ein klassischer Fall denn man mit so was wunderbar locken kann. :)

Was meine eigenen LIs betrifft. Momentan schreibe ich an meinem High Fantasy Monster, das oh Wunder, ohne Liebe gar nicht funktionieren würde, diese Liebe ist einfach eines der Leitmotive die ich mir als Basis genommen habe, ebenso wie das Welt-retten.
In diesem Monster ist die Liebe mal als Katalysator vertreten, mal um Reaktionen hervor zu rufen, die die Handlungen antreiben, mal sie ist sie verboten und die größte Sünde überhaupt, manchmal ist sie glücklich, meistens nicht. Ich würde also sagen in diesem Monster habe ich ziemlich viele Fascetten verarbeitet.
Geplant war das so allerdings nicht, klar ich hatte mir definitiv schon einen Chara ausgedacht, bzw. er war plötzlich da..., der meiner Protagonistin vielleicht gefallen könnte und irgendwo war auch unterschwellig die Idee da, dass die beiden zusammen kommen könnten, weil sie obgleich gegensetzlich, sich doch wunderbar ergänzen.
Nun ja... das Ende vom Lied war: sie haben sich verliebt (was für meienn Geschmack noch etwas zu rasch passierte, daran werde ich beim überarbeiten definitiv noch feilen müssen, er macht ihr einen Antrag (aha, das wollte ich sicher nicht) und dann geht er ex (wenn ich so ein Buch lesen müsste würde ich den Autor schlicht weg hassen).

Was ich damit sagen will: so genau ich auch plotte meine LIs sind so ein eigenartiger Unsicherheitsfaktor, bzw. als solche direkt sind sie meist nicht mal gedacht. Also die Figuren die sich bei mir verlieben tun das selbstständig, über meinen Kopf hinweg und genauso glücklich oder unglücklich geht es letztlich dann aus wie sie es haben wollen (naja, ist nicht ganz richtig, hier kommt schon wieder etwas mein Einfluss dazu, wenn es dann eben unglücklich ausgeht weil ich den Schmerz der bei einer der Figuren dadurch entsteht zum Beispiel als Katalysator für irgendetwas brauche).

Bislang habe ich noch keine Figur einfach eingebaut weil ich einen LI brauchte, ich habe es auch nicht vor, zum Glück haben meine Figuren eigentlich immer andere Funktionen und die Liebesgeschichte entwickelt sich meist einfach so. Ich fürchte nur ich wäre gar nicht in der Lage irgendetwas ohne eine wenigstens kleine Liebesgeschichte zu schreiben weil ich einfach dahingehend soooo schrecklich romantisch bin. (Ich finde es wirklich manchmal ätzend und wünschte echt ich könnte auch mal ohne Schmalz, aber es geht einfach nicht)

Kati

Ich mag Liebesgeschichten in Fantasyromanen, besonders welche, die eher auf die Romantik als auf Erotik angelegt sind. Deshalb schreibe ich ja auch für Jugendliche. Ich kann zwar nicht sagen, wie das aussehen wird, wenn ich selbst keine Jugendliche mehr bin, aber ich glaube nicht, dass sich das ändern wird. Ich mag diese Art Buch einfach: Eine hoffentlich originelle Fantasygeschichte mit einer hoffentlich schönen Liebesgeschichte drin. Die nicht immer gut ausgehen muss. Aber die Liebesgeschichte würde mir wohl auch nicht fehlen, wenn es sie nicht geben würde. Früher mochte ich sowas ja eh nicht, aber inzwischen...  ;D

Na ja, es gibt zwei Dinge an Liebesgeschichten und LIs die ich wirklich nicht mag:

1) Die "Die Liebe ihres/seines Lebens"-Kiste geht mir momentan echt auf den Zeiger. Zwei Teenager, beide unerfahren, treffen aufeinander und wissen schlagartig, dass sie füreinander bestimmt sind und niemals mehr auseinander gehen dürfen. Das ist unrealistisch. Ich mag es lieber, wenn Liebesgeschichten sich über das Buch hinweg langsam aufbauen. Auch habe ich nichts dagegen, wenn die Beziehung nur das erste Verliebtsein umschreibt oder eine ganz normale Beziehung ohne Romeo und Julia Geschwafel ist.  ;)

2) Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn das LI nur LI ist. Es passiert so oft, dass die Prota im Rampenlicht steht und das LI nur ein Sidekick ist, der ein paar Sachen sagen darf und nichts mit der Geschichte zu tun hat. Oder aber der Autor scheint das LI lieber zu mögen, investiert seine ganze Kreativität in ihn oder sie und der oder die eigentliche Prota bleibt blass und ein Werkzeug für den Plot. Wenn man ein Pärchen hat, sollten beide gleich wichtig sein.

Farean

Was ich in diesem Kontext bemerkenswert finde: ziemlich viele scheinen der Ansicht zu sein, sie müßten ihre Neigung zu Liebesgeschichten "bekennen", sich rechtfertigen oder entschuldigen. Woher kommt das?

Sven

Ich würde sagen, das liegt daran, dass Liebesgeschichten gemeinhin als Kitsch bezeichnet werden.
Kitsch ist in den meisten Fällen negativ behaftet.
Liegt vielleicht auch daran, dass RTL und Konsorten, dieses Romatikthema überstrapazieren. Da muss in einer Folge GZSZ die ganze Palette abgespult werden.
Umso wichtiger ist es, die Liebesgeschichte in einem Roman gut und weniger aufdriglich zu gestalten. Es kann eine Bereicherung sein, selbst wenn es in den Kitsch abgleitet. Es kann einen aber auch ganz schnell anöden.
Beste Grüße,
Sven

Wollmütze

#23
Ich bin für Liebesgeschichten, wenn es passt. Wenn man aber nur versucht, sein Werk ein bisschen aufzupolstern und unter diesen Umständen eben ein LI einfach mal einflechtet, ohne, dass diese Figur für den Rest der Story von Belang ist,- nope. Das funktioniert nicht. Es ist platt und ich finde, man merkt es. Teilweise kommt man sich sogar - entschuldigung - aber verarscht vor, weil der/die eingeworfene LI nur zur Herauszögerung o.ä dient.
Liebesgeschichten müssen sich für mich entwickeln, langsam, prickelnd. So, dass ich bei jeder Begegnung darauf hoffe, dass sie sich endlich anlächeln, küssen, berühren... so schnell kann ich gar nicht blättern, wie ich lese, wenn einem Autor das gelungen ist.
Einen LI eingebaut, nur für diesen einen Zweck, habe ich noch nie. Bei mir sind es bisher immer Prota/Prota Konstellationen oder Prota/Nebenprota(Nebenprota, kein LI!) und meistens gehen die Geschichten nicht gut aus, das ist aber meine persönliche Vorliebe beim Schreiben - ich hab einfach einen Hang zum Drama - allerdings lasse ich gerne andere in dem Zwist: Wird das was oder wird das nichts? Eindeutiges: Das klappt nie, gibt es bei mir nicht. So eindeutig ist es schließlich im wahren Leben auch selten, hm? Selbst wenn man sich trennt, kann man der Versuchung, es noch einmal zu versuchen oder auf einen Kuss bzw. Sex noch einmal anzuspringen, manchmal nicht widerstehen. Es muss für mich einen Sinn haben, dass die Geschichte da ist. Sie braucht gewissermaßen eine Daseinsberechtigung, genau wie die Charaktere in der Geschichte, aber ich finde nicht, dass sie zu weit in den Vordergrund gerückt werden sollte. Sie gehört zum Charakter, ist aber (außer in Büchern wie Bis(s) und anderem Liebeskladeradötsch) eigentlich nicht das Mainquest.
Mein Senf dazu,
Liebste Grüße,
Wolli   ;)

Runaway

Mich interessiert in diesem Zusammenhang der Begriff "Love Interest". Ganz subjektiv kenne ich den jetzt daher, daß er gern bei Filmkritiken verächtlich eingesetzt wird, wenn Charaktere eigentlich keine andere Bestimmung haben, als als Love Interest neben dem Helden gut auszusehen. Also eher eine oberflächliche und platte Sache, um dem Popkornkinomainstreampublikum zu gefallen (sorry, hatte grad Lust auf das Bandwurmwort ;) ).
Wie definiert ihr denn den Begriff?

In diesem Zusammenhang finde ich es jedenfalls blöd. Zum Beispiel kommt die Rolle von Megan Fox in Transformers mir gleich als gähnendes Love Interest in den Sinn. Die sieht doch da nuuuuur gut aus und ist zum Anhimmeln da.
Und das braucht erklärtermaßen kein Mensch!

Aber "Liebesgeschichten" im ernsthafteren Sinn - immer! Das habe ich auch immer drin. Das ist eine so starke Motivation und Triebfeder und ich lese sowas auch immer gern - Bücher, in denen der Held durch Liebe motiviert ist, haben erst so richtig Biß. Auch hier wieder ein (Gegen)Beispiel: Dan Brown. Er hat nur so Abziehbild-Frauenfiguren und sein Professor Langdon hat eine Menge Hirn, aber ansonsten ist bei dem absolut nix los. Menno... langweilig.
Ich brauch es einfach, daß Protagonisten sich verlieben und es beim Leser (oder in meinem schöpferischen Fall beim Autor) kribbelt. Super!

Sven

@ Dani: Transformers wäre mir in dem Zusammenhang nicht eingefallen, aber da hast Du absolut Recht. Die weibliche Nebenrolle ist in diesem Plot völlig über und nur im Film, damit Männer (noch) mehr Spaß haben. Ob das so ist, sei dahin gestellt  :engel:

"Love Interest" ist für  mich ein völlig neutraler Begriff und sagt nur aus, dass es eine Figur gibt, in die der Prota verknallt ist. Positiv, oder negativ wird es erst bei der Umsetzung.
In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, dass er bei Romanen als Punkt zum abhacken verkommt. Nach dem Motto: Gibt es in der Geschichte einen Love Interest? Ja? Super! Nächster Punkt ...
Beste Grüße,
Sven

Wollmütze

Genau wie du. Eine Person, die zu nichts anderem dient, als dazu, den Helden irgendwie zu umhüpfen und immer wieder an den blödesten Momenten zu rufen: Hier bin ich! Hallo! Lest diesen Dialog, auch wenn er nichts mit der Geschichte zu tun hat sondern der Autor nur Seiten plustern wollte!
Manchmal fühlt sich das echt so an, als wäre vorher gar keine Liebesgeschichte in dem Buch gewesen und beim lektorieren kam dann irgendwie auf: Mensch, mit ein bisschen Liebe würd' sich das Ding doch glatt besser verkaufen! Schreib mal was dazu bis nächsten Monat!

Megan Fox in Transformers ist da ein gutes Beispiel von dir. Hab zwar nur den ersten gesehen, aber da erfüllt sie keinen anderen Zweck, als zu zeigen "uncooler Typ kann heißes Mädchen DOCH haben." Wobei das noch nicht mal ein relevanter Zweck für die Story ist. Also. Love Interest. Nervig!


Telas

#27
Nachdem ich mich schonmal dabei ertappt habe, dass ich beinahe eifersüchtig auf meinen eigenen Chara wurde, mache ich wieder einen weiten Bogen um Liebesgeschichten frei nach dem Motto, was ich nicht kriege, das sollst du auch nicht haben :snicker:.

Aber ernsthaft, es gibt für mich wenige Dinge die schlimmere, literarische Todsünden sind als schlecht gemachte Liebesgeschichten. Kapitellanges Gesülze ist auch nicht mein Fall. Ich bin für Liebesgeschichten, die eher unerwartet kommen und die nicht so vorhersehbar sind.
Da ich das meistens selbst nicht hinbekomme, verzichte ich eben gerne auf dieses Element.

Farean

#28
Zitat von: Sven am 09. Mai 2011, 19:35:40
Liegt vielleicht auch daran, dass RTL und Konsorten, dieses Romatikthema überstrapazieren.
Aber warum haben die Leute dann keinerlei Scham, zuzugeben, daß sie voll auf Action, Explosionen und möglichst viel Krachbummpeng abfahren? Das wird von den Privatsendern genauso gnadenlos ausgelutscht, ist aber irgendwie in der alltäglichen Konversation salonfähiger. Oder kommt mir das nur so vor?

Zitat von: Sven am 09. Mai 2011, 21:20:30
In letzter Zeit habe ich aber das Gefühl, dass er bei Romanen als Punkt zum abhacken verkommt.
Ja, dieser Impuls beschleicht mich bei manchen krampfhaft eingeflochtenen Romanzen durchaus auch... ;D

Kraehe

Ich habe mir in letzter Zeit ehrlich gesagt auch die Frage nach dem LI gestellt. Und so. Ich habe gerade eine weibliche Erzählerin und sie lernt einen Typen kennen. Eigentlich ist er maßgebend für die Handlung, im Sinne von: er führt das Titelgebende und handlungsbestimmende Element ein und begleitet die Handlung als Initiator, Dialogpartner und und und.
(Jah, er hat also eine Rolle!)
Da die Zielgruppe in Richtung junge Leute/Jugendliche fallen könnte und es ja auch denkbar wäre bin ich auch nicht so sicher. Eigentlich wollte ich keine Liebesgeschichte.
Aber: die erste Person, die reingelesen hat meinte, da würde sich doch sicher noch was entwickeln, vonwegen Liebe und und und.
Meine Charas haben mich also ausgetrickst ::)

Generell lese ich aber selber durchaus gerne Liebesgeschichten. Wenn sie gut sind. Und von Handlung eingebettet, sozusagen. ;)
Ein wenig problematisch finde ich aber auch die Hass wird zu Liebe - Geschichte. Das ist momentan einfach sehr oft vertreten und man muss es doch recht gut lösen, um wieder originell zu sein.
Wobei es vielleicht druchaus stimmt, dass es sehr plausibel ist. Und es gibt vieleicht auch nicht so viele essentielle Möglichkeiten, eine Beziehung zu inszenieren oder zu starten.
Es stimmt eben:
Es ergibt eine neue Handlungsebene, neue Motivationen und dient nicht zuletzt auch der Charakterentwicklung. Aber es muss auch von den Charas ausgehen und nicht vom Autor, zumindest für mich als Leser sollte der Eindruck so sein.
Und nicht zuletzt ist es auch irgendwie ein Teil normales Leben, das man ja auch in den Charas wiedererkennen möchte - um sie greifbar und nahbar und nachvollziehbar zu machen. Normale Probleme eben, für (mehr oder weniger) normale Leute in vermutlich nicht so normalen Situationen/Geschichten :)