• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

[Umfrage] Studie zur Zufriedenheit von Autoren

Begonnen von gbwolf, 18. Januar 2013, 13:11:17

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

gbwolf

Der VS hat eine sehr interessante Umfrage gestartet, die nicht nur für VS-Autoren ist. Ich bin schon sehr gespannt auf die Auswertung und ob man nicht nur vermutet, dass die Konditionen schlechter werden, sondern ob das wirklich so ist. Und vor allem, ob auch genügend Autoren ihre Verlage angeben und welche da gut oder weniger gut dastehen.

http://vs.verdi.de/aktuelles/pressemeldungen/umfrage

ZitatAutoren – wichtigste Mitarbeiter im Literaturbetrieb?
Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) startet länderübergreifende Studie

Berlin, 18. Januar 2013: Ohne Autorinnen und Autoren keine Krimi-Türme bei Thalia, keine Gedichte im Poetenladen; die Theater stellen nur noch Klassiker auf die Bretter, auf den Hörspiel-Sendeplätzen sammelt sich Schweigen. Ohne die Arbeiter am einsamen Schreibtisch liefe nichts Aktuelles mehr im Literaturbetrieb, Werke aus anderen Kulturen stauten sich an den Sprachgrenzen. Aber erfahren die kreativen Urheber auch jene Wertschätzung, die ihnen zusteht als Lieferanten des Rohstoffs, aus dem die Kulturgüter Buch, Film, Theater, Rundfunk zu großen Teilen gemacht sind?

»Wir wollen wissen: Wie zufrieden sind Schriftstellerinnen, Schriftsteller und literarische Übersetzer mit ihren Verlagen und Redaktionen? Gemeinsam mit den Autorenverbänden in Österreich und der Schweiz startet der Verband deutscher Schriftsteller (VS) deshalb eine umfassende Befragung aller im Wortwerk Tätigen«, so der VS-Vorsitzende Imre Török. »Unser Fragebogen soll zeigen: Stimmen die Verträge? Berücksichtigen die Verlage die Wortschöpfer bei allen wichtigen Entscheidungen, wenn es um deren Werke geht? Wie steht es um die Honorare? ... «

Eine Befragung in Frankreich hatte letztes Jahr ergeben, dass jeder dritte Autor mit seinem Verlag unzufrieden ist. Vor allem Mängel bei Vertrieb und Marketing, fehlende Transparenz und schlechte Kommunikation gaben dort Anlass zur Klage.

Alle Autorinnen und Autoren, nicht nur die Mitglieder des Schriftstellerverbandes, sind eingeladen, unter der Webadresse http://autoren-auteurs-autori-authors.org über ihre Erfahrungen zu berichten. – Zum ersten Mal wird es so möglich, die Situation der Schriftsteller, auch über Ländergrenzen hinweg, zu vergleichen.

Zur Leipziger Buchmesse werden erste Ergebnisse vorliegen, am Welttag des Buches wird die vollständige Auswertung präsentiert. Dann werden wir konkret wissen, ob die Urheber im Literaturbetrieb sich als Wortmeister behandelt fühlen oder eher als Handlanger und Hallodris.

gbwolf

Mehr als 1.200 Autorinnen und Autoren haben teilgenommen, die Ergebnisse sind jetzt online zu lesen: https://vs.verdi.de/projekte/umfrage/2013

Kaeptn

Danke, Nadine, sehr interessant.

Was die PR angeht, können Verlage wirklich noch eine Menge lernen. Ich wechsle ja gerade von der Games- mehr in die Bücher-Berichterstattung und kann mich nur wundern. Während im Spielebereich jedes noch so kleine Fitzelchen Information zu einer Meldung aufgebauscht wird, passiert im Buchbereich so gut wie gar nichts. Ankündigung, bestenfalls Trailer, Erscheinen, Ende.
Das erspart mir zwar, in mit Markting-Geblubber aufgepumpten Pressemitteilungen nach der eigentlichen Information zu fischen, andererseits hab ich über Bücher einfach so gut wie nichts zu berichten - außer das sie eben irgendwann rauskommen. Gerade bei Serien könnte man da noch viel, viel mehr machen, um einen Hype zu entfachen.

Was die anderen Fragen betrifft ist das ja wenig erbaulich. Ich frage mich nur, ob es nicht so eine typische Umfrage ist, an der naturgemäß vor allem die Unzufriedenen teilnehmen, während die halbwegs Zufriedenen keinen Grund sehen, sich groß zu äußern.

TheaEvanda

#3
Ich gebe gerne zu, dass ich am unteren Ende der schriftstellerischen Nahrungskette herumkrebse. Bis jetzt habe ich leider noch nicht einen Vertragsvorschlag gesehen, in dem ich mehr als 5% Anteil an Tantiemen im Bereich der Hauptrechte bekommen hätte. Nebenrechte, ja, mal 20%, wenn's hochkommt.

Früher habe ich selbst für meine Bücher Werbung gemacht, aber nachdem jetzt absolute Knebelverträge en vouge sind, ist da nichts mehr zu machen. Kein anteasern, keine Wasserstandsmeldungen auf der Homepage, nix. Bei bestimmten Sachen darf ich vor Erscheinen noch nicht mal zugeben(!), dass ich an dem Projekt beteiligt bin.

Ja, da ist noch viel Luft nach oben. Besonders bitter ist es, dass wir als Autoren auf Grundlage der Notstandsgesetze von Anno Dazumal im ersten Weltkrieg entlohnt werden. Notstand ist nicht mehr, aber die Halbierung des Autorenanteils an Publikationen, die ist geblieben.

Und nö, ich habe nicht an der Umfrage teilgenommen. Ich war im Januar zu verpeilt und habe sie wirklich erst jetzt gesehen.

--Thea
Herzogenaurach, Germany


gbwolf

Zitat von: Kaeptn am 22. April 2013, 14:48:57Ich frage mich nur, ob es nicht so eine typische Umfrage ist, an der naturgemäß vor allem die Unzufriedenen teilnehmen, während die halbwegs Zufriedenen keinen Grund sehen, sich groß zu äußern.
Also ich gehöre definitiv zu den Zufriedenen, die sich äußern. Dadurch steigt meine Tantiemen leider auch nicht über 10%. ;)
Spannend wäre noch eine Auflistung der Verlage. Den Verlag konnte man zu Beginn nämlich nennen. Dann könnte man sehen, ob jetzt beispielsweise 90% Kleinverlagsautoren etwas gesagt haben oder 20% Tandom House, 40% Lyx, ...