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Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: Tejoka am 12. August 2017, 09:26:01

Titel: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 12. August 2017, 09:26:01
Hallo zusammen,

ich bin zwar nicht gerade eine Expertin auf dem Gebiet, aber für mich sieht es so aus, als ob der Trend zu kostenlosen Ebooks geht. (Und nicht nur Ebooks, auch Musik, Serien etc., aber das nur am Rande). Gleichzeitig scheint durch das Internet (vielleicht als Ausgleich?) auch das Crowdfunding-Modell immer mehr zu kommen, auch für Autoren, die von ihren Lesern unterstützt werden (können).

Jedenfalls hatte ich gerade eine Idee dazu. Wahrscheinlich eine Schnapsidee, aber ich dachte mir, ich werfe sie mal hier rein und bin gespannt auf Gedanken dazu. ;D

Für mich könnte die Zukunft des Buchmarkts gut so aussehen, dass Autoren ihre Bücher als Ebooks online (auf einer Platform o.Ä.) hochladen und Leser sie dort kostenlos herunterladen können. Das wäre vor allem vorteilhaft für arme Leute, die sich sonst keine/nur wenige Bücher leisten können. Die Leser auf dieser Plattform hätten dann die Möglichkeit, für die Autoren Geld zu spenden. Am Besten an alle mit der Option, einen bestimmten Betrag an den Autor zu geben, dessen Buch sie gerade gelesen haben und so toll fanden. Abgesehen von diesen Sonderzahlungen würde das ganze Geld gleichmäßig auf alle Autoren verteilt werden. Die Plattform an sich würde kein Geld nehmen, sondern sich z.B. durch Werbeeinnahmen von der Website finanzieren.
Wenn die Autoren also einmal da sind, können sie mit einem einigermaßen garantierten Honorar rechnen und müssen idealerweise auch nicht so viel Zeit auf Marketing etc. verwenden, sind aber immer noch incentiviert, tolle Bücher zu schreiben. Natürlich müsste man irgendwie checken, dass Autoren auch weiterhin veröffentlichen, bevor sie an so Zahlungen beteiligt werden, sonst bekommt jemand mit einem Buch genauso viel Geld wie ein anderer, der jedes Jahr drei Bücher veröffentlicht.

Da das alles Ebooks sind, sollte die Veröffentlichung an sich nicht so schwer sein. Entweder bleibt die Verantwortung für Lektorat, Cover etc. beim Autor, oder eventuell macht das irgendwann die Plattform, wenn sich das Modell bewährt.
Das größte Problem sehe ich darin, wer entscheidet, wer als Autor zählt. Sonst kommt womöglich eine Flut von Schund auf die Plattform. Natürlich könnte man eine Jury aus "Experten" einsetzen, aber das ist natürlich immer subjektiv und würde vielleicht nicht so gut ankommen. Eine andere Idee wäre, zufällig Leser auszuwählen, die angeben, sich für das Genre zu interessieren, und ihnen das Buch zum Testlesen zuzusenden. Wenn dann x von y Lesern das gut finden, wird es (mit Hilfe der Plattform?) veröffentlicht. Außerdem könnte der Autor so vielleicht Rückmeldung kriegen, wenn das Buch noch nicht so gut ist.

Das Ganze ist natürlich darauf ausgelegt, dass das Modell schon bekannt ist und gut läuft. Bevor das passiert - falls überhaupt, natürlich - dürfte es schwer werden, viele Autoren (und damit auch Leser) zu finden, weil die Ebooks ja kostenlos angeboten werden. Es wäre halt der selbe "Markt" wie andere kostenlose Ebooks, also wahrscheinlich vor allem Autoren, die Leser werben wollen, indem sie eines ihrer Bücher kostenlos zur Verfügung stellen.

So, das ist jetzt länger geworden, als ich gedacht hatte ;D Was haltet ihr von der Idee? Machbar? Oder total bescheuert und würde nie funktionieren? :ätsch: Vielleicht gibt es so etwas ähnliches schon und ich habe nur nicht davon gehört?
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Alana am 12. August 2017, 09:49:48
Diese Idee gab es hier auf jeden Fall schon, sie wurde ausgiebig diskutiert, ich weiß nur leider den Titel des Threads nicht mehr. Abgesehen davon: kennst du Patreon? Das ist nicht genauso, aber ähnlich. In D muss man angesehen davon mit dieser Art Pay what you want sehr aufpassen, wegen der Buchpreisbindung.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Eluin am 12. August 2017, 10:12:41
Ich erinnere mich auch, irgendwo hatten wir schon ein Thema in die Richtung  ::)

Zitat von: Tejoka am 12. August 2017, 09:26:01
Das wäre vor allem vorteilhaft für arme Leute, die sich sonst keine/nur wenige Bücher leisten können.
Und dafür gibt es Büchereien und damit eine Rückführung von Geldern durch die VG-Wort.

EDIT: Zwei gefunden:
Pay what you want (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=18386.0)
Freie online Literatur (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=19668.0)
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Alana am 12. August 2017, 10:20:19
Was natürlich nicht heißt, dass es eine schlechte Idee ist. :) Das Problem an solchen Konzepten ist,  dass sie von Mehrwert für Autoren ausgehen. Damit etwas erfolgreich ist, muss man aber Mehrwert für den User schaffen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 12. August 2017, 11:12:14
Sorry, ich wusste nicht, dass es dazu schon so viel gibt.
@Eluin Danke für die Links!
Zum Thema Büchereien: Da gibt es halt das Problem, dass (fast) nur erfolgreiche Verlagsbücher darin stehen. Außerdem ist das ziemlich auf gedruckte Bücher beschränkt, oder bei Ebooks zumindest nicht so üblich, wenn man mal z.B. Amazons Kindle Unlimited rausnimmt.
@Alana An die Buchpreisbindung habe ich gar nicht gedacht ::) Das Geld, das die Autoren bekommen, wäre ja eine Spende. Aber das hieße bei so einem Konzept wohl, dass die Autoren ihre Bücher dann wirklich nur kostenlos anbieten können.
Von Patreon habe ich schon gehört, auch wenn das nicht das Gleiche ist.
Der Mehrwert für den User wäre ja, dass sie Bücher kostenlos bekommen. Aber ich denke, ich verstehe, was du meinst. Wahrscheinlich würden auch nicht viele Leute so viel zahlen, wie sie es sonst täten.

Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Kaeptn am 12. August 2017, 11:49:44
Die OnLeihe von eBooks ist bei Büchereien eigentlich mittlerweile recht verbreitet. Ich kenne hier in der Gegend jedenfalls einige.

WattPad fällt mir konkret als eine Plattform ein, die in die Richtung geht, die du beschreibst - nur das man da eben nicht spendet und eben auch nicht lektoriert wird, weshalb genau das Problem auftritt, das du beschreibst: Haufenweise Schrott. Aber welcher Autor investiert schon in Lektorat/Korrektorat, wenn er das Buch dann kostenlos einstellt? Die Autoren erhoffen sich dort vor allem Feedback - und nicht mal das bekommen die meisten.

Womit wir beim eigentlichen Problem sind: Wenn es etwas kostenlos gibt und man nur spenden KANN, aber nicht muss, dann kommt die Geiz ist Geil Mentalität voll durch. Natürlich gibt es einige, die was geben, aber die Majorität würde das ganze einfach kostenlos mitnehmen, vermutlich zig eBooks runterladen, die sie dann niemals lesen. Im Endeffekt wären wir Autoren die Doofen die NOCH weniger kriegen als jetzt schon, davon bin ich überzeugt.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Aphelion am 12. August 2017, 16:39:02
Zitat von: Tejoka am 12. August 2017, 11:12:14
Zum Thema Büchereien: Da gibt es halt das Problem, dass (fast) nur erfolgreiche Verlagsbücher darin stehen. Außerdem ist das ziemlich auf gedruckte Bücher beschränkt, oder bei Ebooks zumindest nicht so üblich, wenn man mal z.B. Amazons Kindle Unlimited rausnimmt.
Zum ersten Punkt: Das ist, insbesondere mit dem Argument "ärmere Leute", allerdings auch sinnvoll. Das Ziel von gesellschaftlicher Teilhabe ist es nicht, alles zur Verfügung zu stellen, was jemand eventuell wollen könnte - sondern sozial/wirtschaftlich Schwächere nicht von der Mainstream-Kultur auszuschließen. Mir fiele jetzt auch nichts ein, was weniger erfolgreiche Bücher im Vergleich zu erfolgreichen zu bieten haben. Dabei geht es nicht um Vorteile für AutorInnen, sondern für LeserInnen.

Die Onleihe ist auch meiner Ansicht nach weit verbreitet, da stimme ich @Kaeptn zu.

Dieses Modell, freiwillig zu spenden schenken, gibt es z.B. auch in der Musik. Es lohnt sich aber nur für diejenigen, die ohnehin sehr erfolgreich sind, die Kleinen haben davon noch weniger als von klassischen Bezahlmodellen. Das ist beileibe nicht nur eine Befürchtung, sondern ein klares Ergebnis aus der Musikbranche.

Wegen der Buchpreisbindung bin ich mir auch nicht sicher. Wenn die Spenden Schenkungen zu allgemein gesammelt werden, müsste man auch klären, wie die KSK das sieht.  :hmmm:


Edit: Zitkalasas Hinweis aufgegriffen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Zit am 12. August 2017, 20:17:34
Nur eine Anmerkung zu der Gelspenden-Sache: Als Privatperson kann man keine Spenden erhalten. Wenn dir jemand Geld ohne (!) Gegenleistung gibt, dann ist das eine Schenkung.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 12. August 2017, 21:10:00
Hier scheint sich ja schon heraus zu kristallisieren, dass das Ganze sich nicht lohnen würde, weil Leute kein Geld dafür zahlen würden. Was natürlich ein logisches Argument ist.
Die Onleihe kenne (und benutze) ich auch, aber so verbreitet hätte ich sie jetzt nicht gesehen. Vielleicht habe ich das aber unterschätzt. Das Problem mit der Auswahl der Büchereien habe ich vielleicht falsch formuliert: Ich denke nicht, dass erfolgreiche Bücher allgemein schlechter sind, im Gegenteil. Es ging mir schlicht um die Auswahl, die in einer Bibliothek, auch in einer großen, einfach viel kleiner ist als die ebooks für kindle oder Tolino.
@Zitkalasa Danke für die Richtigstellung. Einen praktischen Unterschied dürfte das allerdings nicht machen, solange solche Schenkungen erlaubt sind.

Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Alana am 12. August 2017, 22:08:31
Wer weiß, vielleicht gibt es ja tatsächlich eine profitable Möglichkeit, und wenn ja, dann wäre das sicher ziemlich erfolgreich. Einfach mal weiter begrübeln. :)
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Sprotte am 12. August 2017, 22:19:51
Es gibt readfy (Werbeeinblendungen im E-Book) und Skoobe (Flatrate). Beides für Selfpublisher nur zu erreichen, wenn man z.B. über Xinxii veröffentlicht, glaube ich. Oder eines von beiden geht sogar nur mit Verlag. Dazu eine SP-Alternative schaffen, wäre wieder eine Möglichkeit.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Zit am 13. August 2017, 17:15:51
Zitat von: Tejoka am 12. August 2017, 21:10:00
@Zitkalasa Danke für die Richtigstellung. Einen praktischen Unterschied dürfte das allerdings nicht machen, solange solche Schenkungen erlaubt sind.

Es gibt sicher Unterschiede auf steuerlicher Seite/ für dich als Hoster bei der Einkommenssteuererklärung ans FA/ für deine Geschäftsbücher als Unternehmer und vielleicht auch in Richtung Haftung. Gerade auch dann bspw., wenn der Geldfluss über die Website läuft, d.h. die Backer das Geld nicht direkt den Autoren überweisen sondern es erstmal an einen Topf der Website geht, der es wiederum gesammelt am Stichtag ausschüttet. Ich würde mich da nicht in die Nesseln setzen wollen. Schon gar nicht, wenn es um die Geschäftsform und das FA geht.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Peftrako am 13. August 2017, 21:13:16
Die Einkünfte dürften vom Finanzamt ungeachtet der Bezeichnung (Spende, Schenkung, ...) als Einkünfte aus Gewerbebetrieb oder Freiberuf angesehen werden. Eine reine Schenkung wird es in den wenigsten Fällen sein, da vermutlich in den meisten Fällen eine mehr oder minder werthaltige Gegenleistung erfolgt. Nur wenn zwischen Schenkendem und nicht-Schenkendem auf einer solchen Plattform wirklich keine Unterscheidung erfolgt, könnte man eine reine Schenkung annehmen. Aber auch da wird das Finanzamt (die sind ja durchaus kreativ) die Nutzung einer solchen Plattform als eine Art gewerbliche Nutzung betrachten können und man hätte wieder Argumentationsschwierigkeiten.

Man könnte das ganze als Verein mit Gemeinnützigkeit betreiben. Verschiedene Autoren gründen einen Verein, bieten dann im Zuge des Geschäftszwecks kostenlos ihre Bücher auf einer entsprechenden Plattform für die breite Masse an (= Gemeinnutzen?) und könnten dann im Gegenzug tatsächlich Spenden einnehmen. Problem dann allerdings: Die Einnahmen landen nicht beim Autor...
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Maja am 13. August 2017, 22:08:47
Ich mag an dieser Stelle wie der letzte Kapitalist klingen, aber Bücher Schreiben ist für mich Arbeit. Und ich möchte für meine Arbeit bezahlt werden. Ich will keine Almosen, keine Spenden, keine Geschenke - ich möchte ein Einkommen. Und das gleiche gilt für alle Berufe, in denen ich in meinem Leben gearbeitet habe und die alle, bis auf einen, direkt mit dem Medium "Buch" zu tun hatten: Die Buchhändler, die Bibliothekare, die Verlagsmitarbeiter. Tolle Berufe, denen ich nicht ihre Lebensgrundlage nehmen möchte. Es gibt im Leben mehr als nur Autoren und Leser, die am Gelingen eines Buches beteiligt sind.

Kein Vielleser ist gezwungen, jedes Buch zum Vollpreis zu kaufen. Es gibt Büchereien, die jeden Büchersüchtigen durch das Jahr bringen. Es gibt Antiquariate, Flohmärkte und andere Möglichkeiten, für kleines Geld an gutes Buch zu kommen. Für den Leser besteht keine Not, und darum sehe ich in diesem Modell für ihn auch keinen Mehrwert. Und als Autor hätte ich persönlich lieber den Mehrwert, gut bezahlt zu werden von denjenigen, die an meiner Schreibe verdienen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Erdbeere am 13. August 2017, 22:23:48
Ich schließe mich Maja an. Bücherschreiben ist für mich längst kein Hobby mehr, sondern ein Vollzeitjob neben meinem eigentlichen Brotjob. Ich will für meine Arbeit bezahlt werden, denn das heißt für mich auch, dass von den Lesern eine gewisse Wertschätzung da ist. Ich will in absehbarer Zukunft vom Schreiben leben können, und zwar hier in der Schweiz. Ich will, dass mein Verlag grüne Zahlen schreibt und mich für eine zweite Serie verpflichtet, damit ich meinem Traum ein Stückchen näher kommen kann.

Ich will keine Spenden und keine Almosen von meinen Lesern, denn das nützt mir nichts. Spenden können mir nicht den Brotjob ersetzen, der immer noch meine Rechnungen bezahlt, und sie können mir auch nicht mehr Zeit schenken, damit ich schreiben kann. Wenn ich dafür dann auch noch Mehrleistung bringen muss, nur, damit die Leser einen Anreiz haben, mir ein paar Euros zu spenden - nein danke. Ich schreibe nicht zum Spaß, auch wenn es Spaß macht. Es ist mein Job. Und dafür will ich bezahlt werden.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Alana am 13. August 2017, 23:09:03
Ach, ich sehe das ganz pragmatisch. Geld ist Geld und Mäzenatentum gab es schon immer. Nichts anderes ist das eigentlich, finde ich. Zudem haben Pay what you want Modelle in Amerika großen Erfolg. Leute bezahlen gerne für gute Bücher und zwar teilweise deutlich mehr, als sie müssten. Nur geht das hier in D nicht, wegen der Buchpreisbindung. Bei so einer Plattform hätte ich aber auch Bedenken, dass dabei viel rumkommt, wobei es auch nicht schwer ist, die Einnahmen aus dem Büchereiverleih zu toppen. Mein Buch ist sehr gut in den Bibliotheken vertreten, trotzdem habe ich kaum etwas dafür bekommen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: FeeamPC am 14. August 2017, 01:35:39
Ich möchte geld sehen für meine Bücher. Macht einfach mehr Spaß und bestätigt einen mehr, wenn man Geld dafür sieht. Das schließt nicht aus, dass man den Lesern hin und wieder eine kleine Geschichte gratis spendiert. Aber die würde ich dann auf die jeweilige Autorenhomepage packen. Der Autor belohnt so seine treuen Fans. Seine eigenen. Nicht die vom Verlag, nicht die vom Verein oder was auch immer.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Erdbeere am 14. August 2017, 10:48:07
Eine kostenlose Kurzgeschichte, ein kleiner Spin-Off zu meinen Büchern z.B., für die Abonnenten meines Newsletters (wenn ich denn mal einen mache) - damit habe ich kein Problem. Das wäre ein Anreiz für meine Leser, eine Art Dankeschön von mir.

Wer Bücher umsonst haben will, hat jetzt schon genügend Möglichkeiten. Bei mir ist z.B. einer, der bisher bei jeder Leserunde mitgemacht und alle meine Bücher umsonst bekommen hat, aber nie auch nur ein Wort dazu geschrieben hat, weder in der Leserunde selbst noch in Form einer Rezension. So leid es mir tut, der Typ wird bei der nächsten Runde aussortiert. Ich habe ihn leider erst jetzt bemerkt, und das wurmt mich.
Letztens bekam ich meine erste 1-Sterne Rezension von einer Dame, die mich als dumme Geldmaschine bezeichnet hat, weil sie für alle 12 Bände meiner Serie insgesamt etwas über 30€ bezahlen müsste (für über 1500 Seiten Buch, wohlgemerkt!). Im Ernst, wer heute schon kein Geld ausgeben will, der muss nicht. Aber ich möchte einen gewissen Grad an Wertschätzung für meine Arbeit erhalten.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Eluin am 14. August 2017, 10:50:17
Stimme @Erdbeere und @FeeamPC absolut zu. Wer kein Geld zahlen will, bekommt auch keine Qualität. Aber ich muss auch von etwas Leben und investiere eine Menge Arbeit in meine Texte. Als Dankeschön, als Leserwerbung - für sowas kann ich mir Kurzgeschichten vorstellen. Ansonsten gibt es als Giveaways Postkarten aus Massendruck oder ähnliches.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 14. August 2017, 11:09:55
Da habt ihr natürlich recht. Wenn dieses Modell überhaupt funktionieren sollte (und es war auch eher als Gedankenexperiment gedacht), müssen genug Leser einerseits erreicht werden und andererseits auch Geld geben, dass die Autoren davon leben können, oder zumindest nicht weniger verdienen als heute üblich. Das wäre nicht leicht zu erreichen.
Im Übrigen ist es wahrscheinlich egal, was uns hier gefällt oder nicht - der Buchmarkt wird sich, ganz platt gesagt, vor allem so entwickeln, wie es die Leser wollen, und Autoren müssen darauf eingehen. Ich glaube, dass immer mehr kostenlose oder verbilligte Ebooks angeboten werden, und neue Modelle aufkommen gerade wie Patreon etc. Es wird auf jeden Fall interessant, das zu beobachten ;D
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Eluin am 14. August 2017, 11:40:52
Zitat von: Tejoka am 14. August 2017, 11:09:55
der Buchmarkt wird sich, ganz platt gesagt, vor allem so entwickeln, wie es die Leser wollen, und Autoren müssen darauf eingehen.
Das glaube ich nicht. Ja, zum Teil ganz sicher, aber auch wir Autoren haben unseren Anteil daran. Alleine bei Themen wie Preisdumping und co, gerade im Bereich der Selfpublisher können auch wir Autoren Einfluss nehmen. Sei es die Preisgestaltung oder die Inhalte, die wir bereitstellen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Erdbeere am 14. August 2017, 11:42:21
Zitat von: Tejoka am 14. August 2017, 11:09:55
Im Übrigen ist es wahrscheinlich egal, was uns hier gefällt oder nicht - der Buchmarkt wird sich, ganz platt gesagt, vor allem so entwickeln, wie es die Leser wollen, und Autoren müssen darauf eingehen. Ich glaube, dass immer mehr kostenlose oder verbilligte Ebooks angeboten werden, und neue Modelle aufkommen gerade wie Patreon etc. Es wird auf jeden Fall interessant, das zu beobachten ;D

Das heißt also, wenn wir Autoren immer mehr kostenlose Ebooks anbieten, sind wir quasi selbst Schuld daran, dass wir kein Geld mehr verdienen, weil die Leser das ja so wollen. Vielen Dank auch.

Ich glaube, du vermischst die Selfpublisher zu sehr mit den Verlagsautoren. Und in meinen Augen geht der Trend eher in die andere Richtung. Ich weiß von vielen Lesern und Bloggern, die gerne dazu bereit sind, Geld auszugeben, wenn sie dafür ein schön gemachtes Printbuch bekommen. Die Gefahr bei Gratis-Ebooks ist ja immer noch, dass die Qualität nicht stimmt. Lektorat und Cover kosten Geld, und da gehen nicht nur Verlage in Vorleistung, sondern auch Selfpublisher. Dieses Geld wollen sie wiedersehen. Bücher dann umsonst anzubieten, ist bereits aus rein wirtschaftlicher Sicht völlig bescheuert.

Darf ich fragen, wie sehr du dich mit dem Buchmarkt in den letzten Jahren auseinandergesetzt hast?


Edit: Falls ich etwas grantig rüberkomme: Dieses Thema beschäftigt mich seit einiger Zeit sehr und es macht mich stinksauer. Ich stecke sehr viel Arbeit in meine Bücher (hallo, ich bin Verlagsautorin mit einer monatlichen Serie), der Verlag steckt viel Arbeit in meine Bücher, und dann schreien irgendwelche Idioten, sie fänden meine Bücher (= meine verdammte Arbeit) zu teuer und hätten bitte schön gerne alles umsonst, weil sie das ja verdienen und ich als Autorin gefälligst keine Ansprüche haben darf.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 14. August 2017, 12:42:35
@Eluin Natürlich hängt es auch von den Autoren ab, aber im Endeffekt geht es ja darum, Bücher zu verkaufen. Trotzdem hast du natürlich recht, dass beide Seiten einander beeinflussen. Ich kenne mich jetzt mit Wirtschaft nicht aus, aber das ist wohl immer so (Angebot und Nachfrage, etc.).

@Erdbeere Tut mir leid, falls ich dich beleidigt habe, das war ganz sicher nicht meine Absicht. Und ich gebe zu, nicht so viel Ahnung vom Buchmarkt zu haben wie viele andere hier. Von daher glaube ich dir gern, dass es einen Trend in die andere Richtung gibt. Vielleicht gerade als Gegentrend zu den kostenlosen Ebooks. Das habe ich übrigens auch schon bei Selfpublishern gesehen, auch wenn ich nicht weiß, wie repräsentativ das ist, vielleicht, weil sie eben ebenfalls professionalisiert sind, Geld für Lektorat und Cover ausgeben etc. Im Übrigen muss man natürlich auch den englischsprachigen und deutschsprachigen Buchmarkt trennen. Viel von dem, was ich über kostenlose Ebooks gesehen habe, kommt aus ersterem.


Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Erdbeere am 14. August 2017, 13:06:01
Alles gut, ich bin nicht beleidigt. Ich finde es einfach ein wenig anmassend.

Den englischsprachigen Buchmarkt kann man nur sehr schlecht mit dem deutschsprachigen vergleichen (hinzu kommt noch die Unterscheidung UK und USA), weil er zum einen um Jahre voraus ist und zum anderen nicht jeder Trend von dort 1:1 zu uns hinüberschwappt. Auch für uns Autoren ist es wenig ratsam, sich daran zu orientieren. Deutschsprachige Leser lesen anders und wollen anderes, als es englischsprachige tun. Ebooktrends müssen nicht zwangläufg zu uns kommen, denn nicht alles funktioniert hier - und wenn sie dann zu uns kommen, ist drüben bereits wieder ein Gegentrend im Gange.
Meine Vermutung über diesen Gratis-Ebooktrend auf dem englischsprachigen Markt ist, dass es dort viel, viel mehr Autoren und Selfpublisher gibt. Jede Sparte ist abgedeckt, hat ihre Stars und Sternchen. Da noch auf sich aufmerksam zu machen, ist schwierig. Eine Möglichkeit ist dann eben, seine Bücher umsonst anzubieten. Aber das nützt im Endeffekt weder dem Autor noch dem Leser, denn sobald dieser Autor seine Bücher nicht mehr umsonst anbietet, springen die Leser ab, weil sie es ja bisher für lau bekommen haben.
Ein gefährlicher Trend in meinen Augen, denn normalerweise gibt es kaum etwas umsonst im Leben. Und wir Autoren und auch die Verlage, die sich dann gezwungen sehen, ihre Bücher ebenfalls günstiger anzubieten, ziehen dann den Kürzeren. Wirtschaftlich gesehen absolut nicht tragbar. Ein Verlag ist ein Unternehmen, das seine Angestellten (ja, auch Autoren sind dann so etwas wie Angestellte) bezahlen muss. Ein Selfpublisher ist ein Ein-Mann-Unternehmen, das einige Arbeiten wie das Lektorat ausgliedert. Auch das will bezahlt werden.

Aber das ist nun bereits weit abseits vom Thema dieses Threads. Ich habe meinen Senf dazugegeben.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Kaeptn am 14. August 2017, 21:11:14
Der größte Unterschied des englischen Marktes gegenüber unserem ist die schiere Größe.

Fakt ist aber, dass es auch hierzulande immer mehr kostenlose eBooks gibt. Als ich 2013 eine kostenlose Vorgeschichte zu meinem Roman veröffentlichte, war noch keinerlei Werbung nötig und das lief wie geschmiert, mehrere Wochen in den Top 50 der KostenlosCharts und es hat den Roman ordentlich angeschoben.
Aber jetzt? Die Kostenlos-Rangliste bei Amazon ist mittlerweile hoch vierstellig, meine kostenlose Vorgeschichte hatte letztens den KOSTENLOS-Rang 5677 bei Amazon. Das muss man sich mal vorstellen. Es gibt also mehr als 5700 (und wahrscheinlich noch weit mehr) kostenlose eBooks bei Amazon. Und das sind nicht nur Vor- oder Bonusgeschichten, ganze Romane. Totaler Irrsinn.

Und, damit wir den Bogen zur Eingangspost kriegen, man sieht da auch sehr schön, das man von den Nutzern solcher Angebote nichts erwarten kann. Über die Jahre wurde meine Vorgeschichte tausende Male runtergeladen, wie viele Rezensionen hat sie? 23. Nicht mal für Feedback reicht es, wahrscheinlich haben 3/4 der Downloader sie nicht mal gelesen, einfach nur "kostenlos, nehme ich mit" und vergessen.

Deswegen bin ich ganz bei meinen Vorrednerinnen: Kostenlos klappt nicht. Das werden professionelle Autoren nicht mitmachen und HobbyAutoren, die sich Korektorat/Lektorat sparen und entsprechende Qualität abliefern, will die Mehrheit der Leser wohl auch nicht haben.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Alana am 14. August 2017, 21:21:17
Ich denke, es ist bei jeder Aktion sehr wichtig, sich zu überlegen, welche Zielgruppe man auf Dauer ansprechen möchte. Wenn man ein Ebook hat, das 13,99 kostet, dann bringt es nichts, sich in der Zielgruppe von 99 Cent Käufern ein Following aufzubauen, denn die meisten davon werden wahrscheinlich das Ebook für 13,99 nicht kaufen. (Es gibt natürlich Überschneidungen, aber ich glaube, der Aufwand im Vergleich zum Nutzen ist hier zu hoch) Und wenn man immer Bücher in solchen Preisklassen hat, dann bringt es erst recht nichts, Bücher kostenlos anzubieten. Ich glaube, Bücher kostenlos auf Amazon anzubieten, bringt wirklich rein gar nichts. Lieber dann als Incentive für den Newsletter, so hat man noch was davon. Seine Bücher billig anzubieten, kann sich lohnen, um zum Beispiel den Amazon-Algorithmus für sich zu nutzen (Kunden kauften auch Verlinkungen), aber man muss aufpassen, dass man davon rechtzeitig wieder wegkommt.

@Ich will für meine Bücher bezahlt werden: Natürlich will man das, das ist legitim, das will ich auch, immerhin ist das mein Beruf. Aber wir haben eine freie Marktwirtschaft und Preisverfall war schon immer ein Mechanismus derselben. Es hilft leider nicht, sich darüber aufzuregen, dass andere das gleiche Produkt billiger anbieten. Man kann nur versuchen, sich abzuheben, so dass man höhere Preise nehmen kann. Seit ich versuche, gerade diesen Aspekt mehr als Businessbereich zu sehen, geht es mir viel besser, weil ich das alles völlig emotionslos betrachten kann. Man muss eben nach neuen Wegen suchen, Geld mit den Büchern zu verdienen. Seine Bücher billiger anzubieten, bedeutet im übrigen nicht unbedingt, weniger Geld auf dem Konto zu haben. Und das ist es doch, was am Ende zählt. Wie viel Geld hat mir dieses Buch eingebracht? Und nicht, wie viel hat der einzelne Leser dafür bezahlt. So sehe ich das jedenfalls. :)
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Aphelion am 15. August 2017, 16:49:08
Zitat von: Kaeptn am 14. August 2017, 21:11:14
Die Kostenlos-Rangliste bei Amazon ist mittlerweile hoch vierstellig, meine kostenlose Vorgeschichte hatte letztens den KOSTENLOS-Rang 5677 bei Amazon. Das muss man sich mal vorstellen. Es gibt also mehr als 5700 (und wahrscheinlich noch weit mehr) kostenlose eBooks bei Amazon. Und das sind nicht nur Vor- oder Bonusgeschichten, ganze Romane. Totaler Irrsinn.
Fallen eigentlich auch gemeinfreie Bücher, die Amazon (oder jemand anderes) anbietet, darunter? Ich gehe nicht davon aus dass die gemeinfreien Texte auch nur ein Drittel ausmachen, aber selbst sie werden immer mehr – soweit ich das überblicken kann.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Franziska am 15. August 2017, 17:26:32
Erstmal würde ich der These, dass die Leute alles kostenlos haben wollen widersprechen. Es hängt vom Genre ab, aber viele haben inwzischen kapiert, dass sie auch für gute Ebboks mehr als 99 Cent zahlen müssen. Viele nutzten kindle unlimited oder andere kostenpflichtige Abos. Genauso bei Serien und Musikstreams. Die Leute die es illegal nutzten, würden dann wohl auch nicht spenden.
Trotzdem finde ich die Idee interessant. Es geht ja in Richtung Kulturflatrate. Da ist wie du schon sagst, das Problem, wer entschiedet, was als Literatur, Kunst etc gilt. Ich glaube nicht, dass es sich demnächst umsetzten lässt.
Bei Büchern kommt man ja noch am einfachsten kostengünstig ran, die reine Onleihe kostet hier 25 Euro im Jahr, glaube ich. Dann kann man gebrauchte Bücher kaufen etc.

Was ich aber interessant fände wäre ein Spendemodell quasi zusätztlcih zum Buchpreis. Zum Beispiel über den eigenen Blog oder auf einer Platform.
So wie bei bandcamp.com (http://bandcamp.com) für Musik. Da kann man sich die Musik anhören und wenn man möchte kaufen. Die Künstler bestimmen, ob man zahlen muss oder nicht. Nach oben ist der Preis offen. Ich kann also sagen, das Buch kostet 5 Euro, aber du kannst mehr zahlen.
Das ginge hier wegen der Buchpreisbindung nicht. Aber es wäre mal interessant, ob es eben möglich wäre, wenn der Preis von 5 Euro ein Mindestpreis ist, ob es möglich wäre, dass die Leute freiwillig mehr zahlen.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Tejoka am 15. August 2017, 20:36:34
Eure Überlegungen zum englischen vs. deutschen Buchmarkt finde ich interessant. Hier müsste man wahrscheinlich noch berücksichtigen, welche Rolle Übersetzungen spielen, aber das führt hier zu weit.
@Aphelion Ich denke, schon. Zumindest unter den Bestsellern kostenlose Ebooks werden viele "Klassiker" gelistet, wenn ich mich richtig erinnere. Das müsste ja mit dem Ranking zusammen hängen.
@Franziska Das wäre wirklich ein interessantes Modell. Schade, dass es wegen der Buchpreisbindung nicht geht. Da könnte man auch evtl. mehr Daten zu der Frage sammeln, ob oder wie viel Leser zu spenden bereit sind. (Mehr, wenn das Buch eh schon was kostet?)

Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Lilian Bhara am 18. August 2017, 04:05:46
ZitatWas ich aber interessant fände wäre ein Spendemodell quasi zusätztlcih zum Buchpreis. Zum Beispiel über den eigenen Blog oder auf einer Platform.

So ein Model wwäre prinzipiell schon möglich, wenn man es vom Kaufpreis auskoppelt. Man könnte ein Preis für das Buch nach Buchpreisbindung fix machen und ein weiteres Eingabefeld einführen, dass 1. bei jedem Kauf dabei ist und 2. auch seperat für Geldgeschenke genutzt werden kann als eigener Kaufposten. Das ganz kann man dann in etwa so formulieren: "Wenn dir meine Bücher gefallen, würde ich mich freuen, wenn du mich bei der Finanzierung meines nächstens Projekts unterstützt". Das wäre dann quasi eine Art Crowdfunding über die eigene Webseite.

Damit ließe sich theoretisch die Spendenbereitschaft testen und auch negatives Feedback würde man sicherlich sehr schnell bekommen. Allerdings könnte es einen natürlich auch Leser kosten, wenn sie das unverschämt finden und dann gar nicht kaufen.

Generell bin ich aber auch auf der Seite, dass ich mit Büchern etwas verdienen möchte. Selbt wenn man Schreiben als Hobby ansieht, hat man eben einfach gewisse Auslagen für ein qualitativ gutes Buch. Da möchte ich mich ungern auf Spenden verlassen, denn irgendwie will ja auch das nächste Buch gezahlt werden und wenn man mit dem veröffentlichen dann immer solange wartet, bis die Kosten halbwegs gedeckt werden durch spenden, dürften sich wohl einige Manuskripte in der Schublade sammeln.
Titel: Re: Kostenlose Ebooks und Geldspenden - Idee für eine Webseite o.Ä.
Beitrag von: Fianna am 06. Oktober 2017, 05:14:47
Zitat von: Kaeptn am 14. August 2017, 21:11:14
Als ich 2013 eine kostenlose Vorgeschichte zu meinem Roman veröffentlichte, war noch keinerlei Werbung nötig und das lief wie geschmiert, mehrere Wochen in den Top 50 der KostenlosCharts und es hat den Roman ordentlich angeschoben.
Aber jetzt? Die Kostenlos-Rangliste bei Amazon ist mittlerweile hoch vierstellig, meine kostenlose Vorgeschichte hatte letztens den KOSTENLOS-Rang 5677 bei Amazon. Das muss man sich mal vorstellen. Es gibt also mehr als 5700 (und wahrscheinlich noch weit mehr) kostenlose eBooks bei Amazon. Und das sind nicht nur Vor- oder Bonusgeschichten, ganze Romane. Totaler Irrsinn.
Bin gerade auf diesen Thread gestoßen.
Viele Autoren veröffentlichen XXL-Bonus-Leseproben, die muss man auch abziehen. Also würde ich sagen, 1/3 bis 1/2 dieser Menge ist ein ganzer Roman, maximal. Das ist immer noch verdammt viel - aber auch dem amerikanischen Markt geschuldet.
Viele Selfpublisher bieten den ersten Band einer Reihe dauerhaft kostenlos an, das ist nach Deutschland geschwappt.

Und Marketing-Ratgaber (ich glaube, auch die Selfpublisher-Bibel) haben jahrelang zu zeitweiliger Kostenlosigkeit eines Romans geraten. (Weiß nicht, was Mattig gerade für eine Haltung dazu hat).


EDIT:
Super-Fia.
Eigentlich wollte ich eine PN schreiben  :brüll: es ist zu früh am Morgen.
Aber wenn man alles abzieht, was XXL-Leseprobe, Bonusgeschichte und gemeinfreies Werk ist, bleibt nicht mehr ganz so viel übrig.

@Kaeptn   Definitiv keine 5.700 aktuelle Romane.