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Produktivität steigern: Die Pomodoro-Technik

Begonnen von Pandorah, 24. November 2013, 13:25:15

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Pandorah

Die Pomodoro-Technik ist ja auch eine allgemeine Technik, die nicht aufs Schreiben festgelegt ist. :) Ich habe sie nur fürs Schreiben genutzt. Von daher wünsche ich dir viel Erfolg, sie hilft auch in allen anderen (Arbeits-*)Bereichen.


*Ich glaube, dein Freund wäre nicht begeistert, wenn du mit Weckerklingeln eine Kuscheleinheit beendest. :rofl:

Phea

Ach, die Kuscheleinheit kommt doch sowieso erst heute Abend  :rofl:

Klecks

Und, hat es gestern geklappt, Macpheana? Das würde mich jetzt schon interessieren!  ;D

Phea

Es hat wunderbar funktioniert, auch wenn ich zwischen den 25-Minuten Sessions noch fünf Minuten TiZi dazwischen geschoben habe  :rofl:

Ansonsten kann ich es wirklich empfehlen. Man sollte sich aber nicht zu viel am Tag vornehmen, weil es sonst ganz schön frustriert sein kann, wenn man doch nicht so viel schafft, da man ja noch ganz viel anderes nebenbei mitmacht. Zum Beispiel habe ich gestern zwar das Badezimmer und den Flur geschafft, die Küche sieht dafür immer noch aus wie im Kuhstall. Ich habe zwar gestern an meinem Roman geschrieben, bin mit den 1,6k aber nicht ganz zufrieden. Womit ich wirklich zufrieden bin, ist, dass ich gebastelt habe  ;D

Das nächste Mal weiß ich also: Am Besten nur drei oder vier Dinge. Dinge, die man unbedingt machen möchte, abwechselnd in den 25-Minuten-Plan aufnehmen (Bei mir würden sich dann also Lesen und Zocken abwechseln, während Schreiben und Haushalt immer mit dabei sind.)

Und Dinge, die man sonst nicht oft macht aber anstrengend sein können, entweder mit verkürzter Zeit (ich habe beim zweiten Mal nur 15 Minuten Holzarbeiten geschafft, weil es doch ziemlich anstrengend war das Ganze zu sägen) oder nur zweimal in den 25-Minuten-Plan mit einbeziehen.

Ganz wichtig ist auch: Deklariere eine Startzeit und eine Endzeit. Wenn du also sagst "Ich beginne um zehn mit dem Plan und höre Abends auf" ist Abends ein weitläufiger Begriff. Das habe ich gestern gemerkt, als ich zum WoW-Gildentreffen war und danach nicht mehr weiter gemacht habe. Wenn man aber sagt "Ich beginne um 10 Uhr, bin von 17 bis 18 Uhr im Treffen und mache dann von 18 bis 20 Uhr weiter" fällt einem das viel leichter. Also, mir zumindest.

Klecks


chaosqueen

Bin gerade zufällig in diesen Thread gestolpert und habe mit Hilfe von zwei Tomaten mein Bücherregal weiter ausgeräumt. Ich brauche dringend einen neuen Tisch, die beiden, die hier stehen, sind voll. :rofl:

Ernsthaft, 25min sind eine gute Zeit, um konzentriert zu arbeiten. Meine Pause dazwischen war zwar einen Tick länger, aber ich habe eine Entschuldigung: Ich hab mir eine heiße Schokolade gemacht und meine Buchführung auf den neuesten Stand gebracht, das hatte dann drei Minuten Überlänge. ;)

Jetzt surfe ich noch einen Moment durchs Forum und lege dann ein bis zwei Schreib-Tomaten ein. :D

absinthefreund

Irgendwie erstaunlich, dass es einen Wissenschaftler (?) brauchte, um diese Methode zu "entwickeln", die doch so selbstverständlich erscheint.
Ich bin von selbst mal darauf gekommen, mir einen Wecker über dreißig Minuten zu stellen, um dann im Wettlauf mit der Zeit zu arbeiten. Das muss sein, weil ich ein ganz großer Prokrastinationskandidat bin, wenn das Internet in der Nähe ist. (Und das ist es immer.) Meine Idee war eine Art Wettlauf oder Prüfungssituation zu simulieren, während der ich gezwungen wäre, blind drauf los zu ackern, um zu "gewinnen", bzw. nicht "durchzufallen". Ich glaube, dass ganz schnell das Adrenalin im Hirn aktiviert wird, wenn die Uhr zu ticken anfängt. Ist das bei euch nicht auch so? Ich denke, die meisten von uns kennen das: In Prüfungssituationen sind wir oft in der Lage, über uns selbst hinauszuwachsen, weil wir unter Adrenalin so fokussiert arbeiten können. Ich finde es toll auf Adrenalin zu arbeiten, so funktioniert die Tomate bei mir. ;D

Toni

Ich kannte die Tomatentechnik auch schon ohne davon zu wissen. :D Allerdings nicht weil ich selbst darauf gekommen bin, sondern durch die App 30/30. Die nutzt automatisch 30 Minuten statt 25 (kann man aber auch verändern), funktioniert sonst aber nach demselben Prinzip. Man kann sich Task-Lists erstellen zB: Schreiben - Pause - Aufräumen - Pause - Lernen - usw. und hat noch ein paar andere Funktionen. Sehr praktisch muss ich sagen.
Ich bin eigentlich auch sehr begeistert von den Tomaten, leider komme ich nur mit den Pausen nicht gut klar. Sie werfen mich aus dem Workflow und hinterher will ich wieder prokrastinieren und nicht weiter machen. ;) Ich muss mich dann in Disziplin üben und wirklich weitermachen, anstatt im Internet zu versumpfen. Aber es stimmt schon, die Technik ist wirklich hilfreich, wenn man sich auf den Punkt konzentrieren will. Sonst neige ich dazu rumzueiern.

Faol

Ich grabe mal dieses alte Thema wieder aus in der Hoffnung, dass ihr einen Tipp für mich hat.
Ich versuche mich im Moment auch an der an der Pomodoro-Technik, allerdings aus dem Grund, dass ich dazu neige zu wenig Pausen zu machen und dann mit der Zeit immer unkonzentrierter und unproduktiver werde. Ich will mir also mit der der Technik angewöhnen regelmäßiger Pausen zu machen.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einer guten App. Ich habe auch schon einige ausprobiert. Mein Problem ist. Es passt nicht zu meinem Denkmuster, alles stehen und liegen zu lassen, sobald der Timer klingelt. Ich muss meinen Gedankengang noch zu Ende denken. Das kann auch schon mal eine Minute dauern. Viele der Timer, die ich ausprobiert haben, haben aber nachdem die Fokuszeit abgelaufen ist, automatisch mit der Pause angefangen, sodass ich dann immer eine zu kurze Pause habe.
Ich hätte gerne einen Timer, der mich zwar nach der angegebenen Zeit an die Pause erinnert, aber den Pausentimer erst beginnt, wenn ich wirklich mit meiner Pause anfange, also einen entsprechenden Knopf drücke.
Am tollsten wäre es, wenn mir die App in einer Auswertung auch noch angibt, wie lange ich wirklich insgesamt gearbeitet habe und nicht nur die Anzahl an Fokuszeiten. Also sprich, dass sie wenn meine Fokuszeit 40 Minuten lang ist und ich zwei Minuten in die Pause überzogen habe, auch 42 Minuten anzeigt.
Hat da jemand einen Vorschlag für eine gute App?
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Turiken

@ Faol
Bei deiner Suche kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Das klingt schon sehr speziell, was du da suchst.

Da ich derzeit auf der Suche nach Motivations- bzw. Antreibmöglichkeiten bin, um endlich mal wieder fröhlich in die Tasten zu hauen, werde ich diese Pomodoro-Technik mal in Ruhe ausprobieren. Ich lasse mich sehr gern von allem möglichen Zeugs ablenken, von YT-Videos über Nachrichten bis hin zu Mails. Da ich aber auch nicht mag, wenn komplett alles ausgeblendet ist und mich quasi auf meinen Text konzentrieren MUSS (da werde ich dann bockig und mag gar nimmer schreiben), ist diese Technik vielleicht ein guter Mittelweg. Wird ausprobiert und Bericht erstattet, wie es klappt. :)

Rosentinte

@Faol: Ich habe Focus To Do in den letzten Wochen benutzt (als App für Android, keine Ahnung, ob es auch anderweitig verfügbar ist). Das sollte alles haben, was du suchst.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Tasha

Ich mache seit kurzem öfter bei sogenannten "Schreibabenteuern" auf der Seite "Schreibnacht" mit und jetzt wird mir klar, dass diese auch nach dem Pomodoro Prinzip funktionieren. Da läuft es so, dass man die Aufgabe bekommt in einer bestimmten zeit so und so viele Wörter zu schreiben, um eine fiktive Aufgabe zu lösen. Nachdem die Zeit abgelaufen ist postet man die geschriebenen Wörter. Mich motiviert es da noch zusätzlich, dass man mit anderen zusammen arbeitet und seine Wortzahl öffentlich macht.
Aber im Grunde ist es das gleiche Prinzip.  :) :jau:
We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars (Oscar Wilde)

Coppelia

#42
Im Rahmen meiner Fortbildung zur Schreibberaterin habe ich gerade den Auftrag, mehrere Schreib- und Arbeitsmethoden auszuprobieren (wie cool ist das bitte?? Ich darf dabei quasi beruflich an meinen Romanen arbeiten!) und bin gerade von dieser Technik ziemlich überzeugt. Ich konnte meine 500 Wörter in 25 Minuten schreiben und erkenne gerade, dass ich offenbar nicht langsam, sondern unkonzentriert bin. Das hätte ich gar nicht vermutet. ::) Dachte immer, ich könne mich gut fokussieren. Offenbar doch nicht.
Hätte ich ordentlich geplottet, würde das wirklich neue Möglichkeiten eröffnen, meine Romane fertig zu stellen. Ich werde es erstmal weiter versuchen, glaube ich.
Ich werde die Methode auch zum Plotten benutzen, am besten nachher mal.

Definitiv eine gute Methode für Leute mit wenig Zeit, die sich schnell ablenken lassen. Problematisch ist aber wirklich, finde ich, dass absolut keine Ablenkung von außen sein darf. Keine Kinder, kein Mailprogramm, kein Telefon, kein Handy ... das ist z. T. utopisch. Außerdem reicht bei mir die Zeit zwischen mehreren Terminen meist für maximal einen Pomodoro, und wie ursprünglich vorgesehen soll man wohl 2 - 4 am Stück machen. :hmmm: Bei nur einer halben Stunde bis zum nächsten Termin lohnt es sich gar nicht, anzufangen.

Sonnenblumenfee

Wie schön, dass du die Technik für dich entdecken und etwas daraus über dich /dein Schreiben lernen konntest!
Im letzten Punkt würde ich dir aber (für mich) widersprechen: durch die Pomodoro-Technik habe ich gerade gelernt, dass ich eben auch in nur einer halben Stunde schon eine ganze Menge geschafft bekomme. Sicherlich, das Grundkonzept ist für lange Zeiten der Arbeit gedacht, aber das heißt nicht, dass es sich nicht auch auf kurze Zeiträume anwenden lässt - im Gegenteil. Ich glaube, die 2-4 Pomodori werden vor allem deshalb immer als Rat genommen, weil dadurch dann auch längere Pausenzeiten eingebaut werden.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Coppelia

So, ich hab die letzte Zeit weiter diese Methode genutzt, die mir wirklich sehr weiterhilft. Auf diese Art schaffe ich in weniger Zeit viel mehr Text - total super! Vielleicht bin ich doch nicht dazu "verdammt", meine Romane im schlimmsten Schneckentempo zu schreiben. Vergleichsweise langsam bin ich aber noch immer. Trotzdem: Mit zwei Pomodori schaffe ich im Durchschnitt so 800 Wörter, während ich sonst pro Tag in derselben Zeit nur 500 geschafft habe. Mehr als zwei Pomodori habe ich wegen Brotjob, Sport usw. aber auch noch nicht hinbekommen.

@Sonnenblumenfee Ja, ich glaube auch, es ist, wie du sagst!

Was bei mir etwas das Problem ist: Ich muss mir vorher (geht auch während der Pomodori-Zeit) Stichwörter machen oder mir überlegen, was genau ich schreibe, sonst bin ich einfach nur produktiv, kann aber ggf. hinterher alles wieder streichen, weil ich es nicht brauche. Das ist mir jetzt schon öfter passiert. Fine-Plotting, mein ewiger Feind. ::) Aber immerhin ist die Methode auch dazu gut, in relativ kurzer Zeit zu plotten.