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Hat ihn jemand umgebracht?

Begonnen von Berjosa, 18. Mai 2024, 12:14:57

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Berjosa

Liebe Leute,

ich hätte da gern mal ein Problem. Ich möchte meinen NaNo-Roman von 2023 (Echse, Messer und die Zauberei) zu Ende schreiben.
Was ich bisher habe, endet damit, dass einer der Bösewichte (Jas) nach einer Massenschlägerei tot herumliegt, und seine Chefin (Horvada) schreit in die Menge: "Ihr habt ihn umgebracht!"

Schöner Knalleffekt, kann aber so nicht bleiben. Irgendeine Erklärung und halbwegs sinnvolle Konsequenzen sollten dabei schon herauskommen.

Ich glaube nicht, dass ich je wusste, wer es war, sonst hätte ich es in irgendeiner Form aufgeschrieben.

Theoretisch könnte jetzt noch jemand feststellen, dass Jas doch noch lebt. Von diesem Ausgang bin ich allerdings weniger überzeugt.

Die Situation im Allgemeinen: Aufstrebender Politiker (Alegi) reist aus der Zauberschule ab, wo "konstruktive Verhandlungen" um die zukünftige Regulierung von Zauberei geführt wurden.
Jas, Horvada und ihre Leute lehnen Zauberei vehement ab und sind mit der Entwicklung der Dinge nicht einverstanden. Jas ist davon überzeugt, dass sich im Umfeld der Zauberschule irgendwo ein Attentäter versteckt, der es auf Alegi abgesehen hat. (Es gab vor kurzem einen blutigen Zwischenfall, der Jas' Meinung nach nur auf Alegi gemünzt gewesen sein kann; die Polizei ermittelt da in die völlig falsche Richtung, etc.)
Jas will diesen nicht existenten Attentäter aus der Reserve locken. Deshalb stachelt er die Anwesenden mit magischen Mitteln zum Handgemenge auf. Dabei wird sich schon jemand auf Alegi stürzen, und diese Person würden Jas und seine Leute dann ausschalten. Leider kommt es anders.

Meine Idee, das Ganze aufzulösen, ist zurzeit eine Kombination aus "selber schuld" und "dumm gelaufen".
Jas ist zwar nicht gerade der Sympathieträger, aber auch kein Superschurke, den x Leute in seinem Umfeld auf dem Kieker haben. Deshalb kann ich mir nicht unbedingt vorstellen, dass jemand das Chaos ausnutzt, um ihm gezielt den Garaus zu machen. Eher, dass jemand von denen, die auf Jas' Geheiß hin eine Behelfswaffe dabei haben (Fackeln & Mistgabeln halt), damit verkehrt zuschlägt.
Andere Variante: Jas hat sich sehr eingehend theoretisch mit Zauberei und insbesondere ihrer Abwehr beschäftigt. Jetzt zaubert er tatsächlich - Zweck heiligt die Mittel -, und dabei könnte etwas schiefgehen. Vielleicht ist er damit körperlich/geistig überfordert, vielleicht macht er tatsächlich einen fatalen Fehler. Das könnte ihn, eventuell in Kombination mit Zaubern von anderer Seite bzw. dem etwas unkoordinierten Waffengebrauch, das Leben kosten. Es gibt in dieser Welt Krankheiten, Parasiten u. ä., die Zaubernde töten können, das zieht sich dann aber länger hin.

Jetzt frage ich mich, ob das, was ich oben beschrieben habe, eine sinnvolle Erklärung sein könnte. Oder wirkt das wie ein schlappes Rauswinden?


Aidan

Hm, wenn Jas gezaubert hat... Ist die Frage, welchen Sinn könnte sein Tod für den Roman machen. Zum Beispiel könnte er diejenigen argumentativ stützen, die Zauberei generell ablehnen.
"Schaut nur, was mit dem angesehenen Bürger geschehen ist, als er euch demonstrierte, welche Wirkung Magie haben kann." Oder so ähnlich.

Oder aber: "Seht, wenn man das Volk nicht mit behelfsmäßigen Waffen ausstattet, sondern die Zauberei erlaubt, dann können sie sich richtig verteidigen und es passieren keine so dumme Unfälle."
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Berjosa

Vielen Dank für den Vorschlag. Das sind gute Argumente.

Es werden sich mit Sicherheit auch Leute finden, die daraus eine Begründung für eine Art Magie-Führerschein für alle entwickeln. "Wenn er gewusst hätte, dass man Floskel A nicht mit Intonation B kombiniert, könnte er noch leben." Oder so ähnlich.

Dazu kommt wahrscheinlich eine sehr lautstarke Fraktion, angeführt von Horvada, die darauf beharrt, das Jas auf keinen Fall gezaubert hat. Niemand auf ihrem Hof würde das jemals tun. Erstens sowieso, zweitens aus Prinzip. Und woher soll er das überhaupt können? Da will nur jemand vom eigentlichen Attentäter ablenken ...


Berjosa

Update nach der Schreibrunde gestern Abend:

Es war Horvada mit der Bratpfanne. Das ergibt im Zusammenhang der Geschichte und der Szene im Besonderen am meisten Sinn.
Der Schlag war nicht gezielt, die beiden sind einander ins Gehege geraten, als sie ihre mutmaßliche Attentäterin schnappen wollten. Aber das Ergebnis ist das Gleiche. Und Horvada hat schnell eine Erklärung, warum es zwar keine Absicht, aber trotzdem richtig war, und außerdem die anderen immer noch schuld sind.

Ich hoffe, ich bringe den ganzen Wirrwarr von Gedanken und Gefühlen, die dazugehören, verständlich rüber. Dann wird vielleicht doch noch ein Schluss daraus.

Vielen Dank fürs Mitdenken und überhaupt für den Platz zum Ausbreiten der Überlegungen.