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Dinge, die ein*e Autor*in nicht hören will

Begonnen von Nika, 20. Dezember 2012, 12:35:55

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vanya

Ich liebe es, wenn ich in der Schule am Handy oftmals einfach Ideen reintippe und oft 'sinnlose' Sätze aneinander stelle und dann jemand meint:

"Was bitteschön tust du da?"

"Ähm, nur Ideen aufschreiben."

"Achso, ich dachte was Richtiges."

Danke auch, gerngeschehen ::)
Magic can kill.
Knives can kill.
Even small children launched at great speed can kill.

Weltenwanderin

Oh ja, das kenne ich. Das passiert allerdings nicht nur in der Schule. Ich höre so etwas auch, wenn ich in eines meiner vielen Notizbücher kritzle und jemand glaubt, ich würde etwas über ihn schreiben. Wenn er dann die Wahrheit hört, kommt nur: "Ach so, ich dachte du machst etwas sinnvolles."

Aber Hallo? Ich tue durchaus etwas sinnvolles, denn ansonsten sind die Ideen futsch und das wäre eine Katastrophe.

vanya

Stimme ich dir voll und ganz zu! Meine Ideen sind schnell wieder weg, wenn ich sie nicht aufschreibe :engel:
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Captain Skadiosa

Oh je, was ist denn mit den Leuten in eurem Umfeld los? Warum sollte Ideenaufschreiben nichts "richtiges" sein?
Ich kann euch nur zustimmen: Wenn man seine Ideen nicht aufschreibt, sind sie doch viel zu schnell weg! Ich trauere immer noch einigen Ideen hinterher, die ich mitten in der Nacht hatte und nicht aufgeschrieben habe, weil ich dachte "Ach, daran werd ich mich morgen noch erinnern!" Ha, von wegen :gähn:

Zitat von: Weltenwanderin am 11. Oktober 2019, 18:22:38
Oh ja, das kenne ich. Das passiert allerdings nicht nur in der Schule. Ich höre so etwas auch, wenn ich in eines meiner vielen Notizbücher kritzle und jemand glaubt, ich würde etwas über ihn schreiben.
Das ist aber schon ziemlich egozentrisch von denen :rofl:

Mir hat noch nie jemand gesagt, ich würde nichts richtiges machen, wenn ich Ideen aufschreibe (oder ich kann mich zumindest an keine Begebenheit erinnern). Aber jetzt, wo ihr das erzählt: Ich habe damals in der Schule eine relativ lange Geschichte in meinem Block geschrieben und als eine Freundin das sah, meinte sie nur: "Keine Hobbys, oder was?" Worauf eine andere Freundin mich verteidigt hat mit "Ganz offensichtlich ja doch!" :rofl:

Trippelschritt

Ich finde das schlichtweg dumm oder oberflächlich, wenn man den Wert von Ideen nicht früh genug erkennt. Alles, was uns weiterbringt, basiert auf Ideen. Nicht nur kunst oder Literatur, sondern auch Wirtschaft und Wissenschaft. Ich habe sogar mal ein ganzes Buch über Ideenmanagement geschrieben.

Also: Wenn ihr das nächste Mal dumme Kommentare oder Gekicher hört, weil ihr etwas notiert, dann hört einfach weg. Man kann es Ideenignoranten auch nicht erklären. sie müssen von selbst darauf kommen.

In diesem Sinne
Ein schönes Wochenende
Trippelschritt

Captain Skadiosa

Zitat von: Trippelschritt am 12. Oktober 2019, 09:00:07
Alles, was uns weiterbringt, basiert auf Ideen. Nicht nur kunst oder Literatur, sondern auch Wirtschaft und Wissenschaft.
Ja, stimmt! Wenn ich mich richtig erinnere, stand in einem Buch auch mal die Geschichte, wie ein Mathematiker auf die Idee für imaginäre Zahlen gekommen ist, während er einen Spaziergang machte. Da musste er die Idee fix auf einem Schnipsel Papier niederschreiben, bevor er sie vergisst. Aber wenn gewisse Leute das nicht als etwas "Richtiges" ansehen, ist bestimmt ein Smartphone oder Auto für sie auch nichts Richtiges. :rofl:

Sascha

Zitat von: Captain Skadiosa am 12. Oktober 2019, 11:23:41
Wenn ich mich richtig erinnere, stand in einem Buch auch mal die Geschichte, wie ein Mathematiker auf die Idee für imaginäre Zahlen gekommen ist, während er einen Spaziergang machte. Da musste er die Idee fix auf einem Schnipsel Papier niederschreiben, bevor er sie vergisst.
Verdammt! Warum hatte der Kerl damals was zum Schreiben da? Mit etwas Glück hätte ich mich in der Schule nicht mit diesem Scheiß rumschlagen müssen. :wums:

Layka

Aber mit nicht allzu geringer Wahrscheinlichkeit hättest du dann jetzt auch nicht deinen Job :P

Zitat von: Captain Skadiosa am 10. Oktober 2019, 17:30:03
Mittlerweile überlege ich mir schon, wann jemand leiden soll und warum, damit es nicht in Folterporno oder dergleichen abrutscht, aber damals wollte ich halt gerne solches Zeugs schreiben. Heute finde ich es ein wenig "cringe worthy" wie man so schön sagt, mein 15-jähriges Ich dagegen mochte es, also wen juckt's ;D
Ich finde es mittlerweile auch so cringy, was ich damals geschrieben habe. Ich glaube, das ist einfach normal, aber argh, tut das manchmal weh, wenn ich alte Texte lese... :d'oh:

Ich hab heute auf Instagram einen schönen Comic gesehen, der finde ich auch zum Schreiben passt, obwohl er aufs Zeichnen ausgerichtet war: hier. Irgendwie erwarten beim Schreiben viele Leute, dass es etwas Sinnvolles sein müsste, das man verkaufen oder wenigstens Lob und Anerkennung dafür einheimsen kann. Dabei kann es genauso ein Hobby (nein, Kopf, nicht Hobbit...) sein wie ein Instrument zu spielen oder zu lesen. Nur, weil man etwas schafft, heißt ja nicht, dass man es für andere Leute schaffen muss, solange man selbst damit glücklich ist.
lights out.

Feuertraum

Zitat von: Trippelschritt am 12. Oktober 2019, 09:00:07
Ich finde das schlichtweg dumm oder oberflächlich, wenn man den Wert von Ideen nicht früh genug erkennt. Alles, was uns weiterbringt, basiert auf Ideen.

Nur: wie will man den Wert einer Idee bemessen? Ist eine Idee, die von anderen abgelehnt wird, schlecht? Ist eine Idee, die von den meisten akzeptiert wird, gut? Woran erkennt man eine gute Idee? Hat es nicht Einfluss auf die Masse, wenn man berücksichtigt, von wem die Idee kommt? Vielleicht lehne ich mich weit aus dem Fenster, aber ich kann mir vorstellen, dass eine Idee, die von einem Doktor/Professor kommt, wesentlich mehr Gewicht hat als von jemanden, der nie eine Uni von innen gesehen hat.

Sorry, dass ich mal wieder Off-Topic werde, aber ich finde dieses Thema spannend.
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

FeeamPC

Kommt sehr auf die Idee an. Wenn es eine wissenschaftliche ist, hat der Professor mehr Gewicht. Wenn es um eine gute Geschichte geht, kann die Idee eines Bauarbeiters oder eines Kindes oder einer halbdementen Seniorin im Altersheim den Keim für eine großartige Geschichte bergen. Da gibt es keine schlechten Ideen, nur schlechtes Schreibhandwerk, wenn nichts daraus wird.

Feuertraum

Zitat von: FeeamPC am 13. Oktober 2019, 10:48:46
Kommt sehr auf die Idee an. Wenn es eine wissenschaftliche ist, hat der Professor mehr Gewicht.

Dem beizupflichten bereitet mir leicht Magenschmerzen (symbolisch gesehen), weil es impliziert: Die Idee ist gut, weil sie von Professor kommt, die andere ist schlecht, weil sie von "Otto-Normal-Verbraucher stammt (ich meine jetzt explizit wissenschaftliche Ideen).



Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

flowrite

Es bereitet mir zugegeben auch mal Schwierigkeiten zu verstehen, wie jemand Stunden und Tage zubringt etwas zu schaffen, wovon hinterher auch andere etwas haben könnten, aber die chefs-d'oeuvres egal welcher Art dann in der Schublade oder auf der Festplatte versauern sollen, getan, vergessen, später wieder hervorgekramt, irgendwann wenn man es selbst vergessen hat, und rezipiert wie ein Leser/Zuschauer/Zuhörer. Und doch nötigt mir das Respekt ab, das ist Egodisziplin.

Während ich, gerade etwas erschaffen, schnell dabei war, das ouvre auf irgendwelche Plattformen zu stellen und mehr oder (realiter) weniger positive Kritik zu bekommen. Zum Glück gibt es solche Plattformen, sonst müsst ich ja Lesungen geben oder die Stories an Bushaltestellenrückwänden kleistern, ja noch scheußlicher, damit Beziehungen anbahnen ("Ich schreibe Kurzgeschichten ...  :hmmm: ... magst du sie lesen oder knattern wir erst mal n bissel?  :hmhm?:").

Wenn ich mir die Reaktionen auf eure Offenbarungen, dass ihr schreibt, so angucke, komm ich aus dem Fremdschämen gar nicht mehr raus, nicht für euch freilich, für die Unwissenden. Und überlege, was man idealerweise sagen sollte. Vielleicht sowas wie: "Ich schüttle den Duden und versuche, die Wörter, die rausfallen, zu was Sinnvollem anzuordnen. Manchmal kommen fast kleine Geschichten dabei raus, meist aber Murks."


Trippelschritt

Ob eine Idee gut, banal oder schlecht ist, lässt sich nicht bewerten. Eine Idee, die man selber hat, ist auf jeden Fall erst einmal gut, weil es die eigene ist. Und wenn sie einem gefällt, ist sie sogar so gut, dass es lohnt sie aufzuschreiben. Gut ist sie immer dann, wenn einer was daraus macht, selbst dann, wenn die Langzeitfolgen katastrophal sind, wie sich beim auto herausgestellt hat.  :darth:

Und woher die besten Ideen in der Wissenschaft kommen, ist völlig offen. Von den Professoren oft weniger, weil die gar keine Zeit mehr haben, für solche nichtsnutzigen Spielereien wie Ideen produzieren. Es gibt aber auch da Ausnahmen.

Liebt eure Ideen. Einen besseren Rat kann ich kaum geben.

Trippelschritt

Coppelia

#433
Ich liebe meinen besten Freund, wie er ist, aber manchmal ... ein bisschen weniger.

Ich: Ich habe ein paar Leute gebeten, mir zu sagen, was sie an meinen Geschichten gut finden. Aber keiner hat mir etwas sagen können.
Er: Mir fällt jetzt auch nichts ein.
:wums: :brüll: :'(

Ich weiß, so meint er es nicht. Aber es erinnert mich daran, warum ich eigentlich Freunde und Schreiben meist getrennt halte. :)

Cairiel

Zitat von: Coppelia am 26. Januar 2020, 09:26:28
Ich: Ich habe ein paar Leute gebeten, mir zu sagen, was sie an meinen Geschichten gut finden. Aber keiner hat mir etwas sagen können.
Er: Mir fällt jetzt auch nichts ein.
:wums: :brüll: :'(
Bezieht sich das auf die Frage in deinem Romanthread? Ich würde ja stark vermuten, dass die mitlesenden TiZis einfach noch ein bisschen Zeit gebraucht hätten.  ;) Manche waren vielleicht gar nicht online oder haben nicht in den Thread geschaut. Ich lese zwar gerne in den Romanthreads mit, aber die haben zumindest bei mir nicht die oberste Priorität, wenn ich in den TiZi schaue.