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Lesen das eure Eltern?

Begonnen von Schreinhüter, 13. August 2010, 03:48:10

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Darielle

Kein guter Thread für mich, muss ich sagen. Meine Eltern waren schon früher begeistert von meinen "Gedichten". Aber sobald ich anfing, mich von Bobrowski inspirieren zu lassen, haben sie nichts mehr verstanden. Ws soll ich sagen, ich liebe Metaphern^^

Von meinem Buch wissen sie natürlich, meine Mutter mehr, mein Vater weniger. Sie sind schon seit Jahren getrennt und ich mache auf literarischen Schienen schon längst mein eigenes Ding. Selbst Freunde oder so bekommen nichts großartig mit. ich möchte aber auch nichts groß an die Öffentlichkeit dringen lassen, bevor ich wirklich sicher bin, dass alles so klappt wie ich es will. Mein Roman ist noch laange nicht soweit wie ich ihn haben will, denn ich habs leider nicht so mit der Disziplin. Ich habe habe den festen Vorsatz niemals aufzuhören und mein Buch so lange zu schreiben, bis es fertig ist, egal wie lange das dauert. Das hat auch den Vorteil, dass ich daran lernen kann und es so immer mehr verbessert wird.

Mein Konzept jedenfalls scheint anzukommen, mein Freund ist sehr begeistert. *gg* Also auf einer Skala von 1 bis 10 liege mein Plot zwischen 8 und 9, was mich sehr freut. Trotzdem möchte ich alles am ende so überarbeiten, dass es eine 10 wird, denn nur so habe ich eine Chance auf dem ohnehin überfüllten Büchermarkt.

Ryadne

Was allgemein das Schreiben angeht, da kann ich mich nicht über mangelnde Unterstützung meiner Eltern beklagen. Gut, sie würden es ganz gern sehen, wenn ich mehr Zeit mit Dingen verbringen würde, die mir direkt Geld einbringen ;), aber ich sag mal, sie haben sich damit arrangiert, dass ihre drei Töchter allesamt ziemlich viel Zeit in fremden Welten verbringen. Bei meiner älteren Schwester haben sie auch noch recht große praktische Unterstützung gezeigt, indem z.B. mein Vater es anfangs übernommen hat, deren Werke Verlagen anzubieten, bis sie selbst volljährig war. Wobei das aber nie soweit ging, dass sie dafür bezahlt hätten, was ja gerade ein neuer Trend zu sein scheint, wenn ich mir so die Regionalzeitungen durchlese. Naja, bei mir und meiner jüngeren Schwester war das dann nichts mehr so was besonderes. Aber zum eigentlichen Thema:

Mein Vater ist ein großer Fantasyfan und er liest auch häufiger mal, was ich schreibe. Meine Mutter nur sehr selten, sie kann damit wenig anfangen. Und mir ist es auch etwas unangenehm, denn spätestens, wenn sich einer der Charaktere mit Selbstmordgedanken umtreibt, kommt meine Mutter zu mir und fragt mich, wie ich denn auf sowas komme  ::) Naja, das ist mir eher unangenehm. Geschichten, die sehr persönlich sind, gebe ich ihnen auch ungerne zu lesen, dann kommt früher oder später auch immer eine wenig schmeichelhafte Abhandlung über meinen psychischen Gesundheits-/ Geisteszustand.

Jade

Meine Eltern haben eigentlich noch nie was von mir gelesen. Das liegt aber wahrscheinlich größten Teils daran, dass keiner von beiden etwas mit Fantasy anfangen kann. Außerdem sind viele meiner Geschichten sehr persönlich und ich schreibe sie nur für mich und oft gibt es auch Szenen die mir einfach peinlich wären. ^^

Aber sie hören sich immer wieder an, wenn ich ihnen von meinem neuesten Storyplot erzähle.

Ich finde es viel leichter eine Freundin etwas von mir lesen zu lassen, als meine Eltern.  ;D

Drachenfeder

Als Burgenbrand im Dezember rauskam und ich meine Eltern besuchte, habe ich die Anthologie auf dem Wohnzimmertisch liegen sehen. Meine Mum sagte dann: "Das liest Papa gerade, weil deine Geschichte drin ist."

Erstens: Mein Vater liest etwas von M i r ?
Zweitens: Mein Vater liest überhaupt?

Boha was ein Erlebnis. Ich war richtig geflashed  ;D



Kisara


Meine Eltern haben mich finanziell unterstützt, wenn es nötig wurde - aber obwohl mein Vater zumindest immer behauptet hat, er würde etwas von mir lesen, hat er es nie getan. Und ich muss ganz klar sagen, mittlerweile bin ich ganz froh drüber. Ich glaube meinem Vater hätte es nicht gefallen, die "dunkle Seite der Macht" in seinem Töchterchen zu entdecken.

Im Ernst, wenn ich meine Protas verstümmle, vergewaltige und Morde begehen lasse, wenn sie herum huren, saufen und Kindergärten anstecken, dann will ich nicht wirklich, dass ich meinen Eltern dafür Rede und Antwort stehen muss. Und ich möchte auch nicht, dass sie jeden intimen Moment meiner PCs erleben, jede Schwärmerei und schon gar nicht, dass sie dann eventuelle Rückschlüsse auf meine Psyche ziehen.

Von daher, sie haben es nie gelesen und ich bin zuversichtlich, dass das so bleiben wird. Von der Familie bekommt man sowieso kein vernünftiges Feedback. Von daher ist okay. Und wohl auch gut so.  :vibes:

Erdbeere

Da sich meine Mutter nur für skandinavische Krimis interessiert, würde sie vielleicht höchstens aus Neugier oder Höflichkeit etwas von mir lesen - wenn ich ihr denn etwas zeigen würde. Und das Geschriebene dann so schonungslos verreissen, dass ich keinen Spass mehr daran hätte. Von daher, nö, meine Mutter kriegt ganz bestimmt nichts von mir zu lesen.

Und was meinen Papa angeht freue ich mich schon, wenn er mal mehr als nur die Lokalzeitung liest. ::) Und wenn er jemals ein Buch freiwillig in die Hand nehmen und ganz lesen wird, renne ich gackernd ums Haus. Aber ich glaub, wenn ich ihm eine Veröffentlichung (wenn ich denn jemals eine schaffe) unter die Nase halten würde, dann wäre er so stolz, dass er es lesen würde. Und das Buch dann überall breit grinsend und vor Stolz platzend herumzeigen, so à la "Schaut mal, meine Tochter ist jetzt Autorin." :rofl:

Sunflower

Da ich ja noch Schülerin bin und daheim wohne, bekommen meine Eltern natürlich mit, dass ich schreibe. Ich schreibe ja schon seit ich zwölf bin und genauso lange träume ich schon davon, Autorin zu werden. Es ist nicht so, dass sie mich je ausgelacht haben, aber sie betrachten diesen Traum mit einer Art "humorvollem Wohlwollen". Ihr Kommentar zum NaNo war: "Da sitzt du aber doch viel zu lange am PC!" und zum Schreiben allgemein: "Hauptsache, du vernachlässigst die Schule nicht.".

Ich will aber nicht unfair sein. Meine Mutter fragt andauernd, wann sie meinen Roman lesen darf. Also, Nebelschatten, dass ich ja vor kurzem beendet habe. Das Problem ist nur, dass sie mit spannenden Sachen nicht so klarkommt und dass viele blutige Szenen drin sind. Ich habe jetzt ein bisschen Sorgen, was sie danach von mir hält. Wenn meine Fantasie solche Dinge ausspuckt, kann mit mir ja was nicht in Ordnung sein.
Mein Papa liest viel Science Fiction und blutige Thriller, ihn könnte ich mir eher als Leser vorstellen. Aber er hat nicht viel Freizeit und wenn, dann will er vermutlich keine Versuche seiner Tochter lesen, etwas Spannendes zu schreiben. Hehe.

Von daher: Ob sie es je lesen oder nicht, kann ich nicht sagen. Fest steht, dass sie zumindest die Geschichten, die ich vielleicht hoffentlich irgendwann mal veröffentliche, kaufen würden und auch lesen. Und das würde mich dann schon freuen.
"Stories are, in one way or another, mirrors. We use them to explain to ourselves how the world works or how it doesn't work. Like mirrors, stories prepare us for the day to come. They distract us from the things in darkness."
- Neil Gaiman, Smoke and Mirrors

KaPunkt

Ich schreibe ja auch schon seit Teenie-Tagen und obwohl meine Eltern durchaus nichts dagegen hatten und auch stolz auf meine Erfolge waren (Schülzeitung, Begabten-Förderung, sowas eben, wurde allen Bekannten unter die Nase gerieben), war das Zeug, dass ich schrieb, so völlig außerhalb ihren Lebens, dass sie damit nicht anfangen konnten. Das habe ich immer akzeptiert. Als Teenie wären mit die Sex-Phantasien, die ich schrieb, oder die Gewaltausbrüche vielleicht auch unangenehm gewesen, aber nicht, weil ich nicht dazu stand, sondern weil sich meine Eltern bitte keine Sorgen machen sollten.
aber größtenteils ist es wirklich einfach so, dass sie an Fantasy keinen Spaß haben und ich nicht will, dass sie etwas lesen, nur weil es von mir ist.

Aber einmal war ich wirklich berührt. Da war ich so ungefähr vierzehn und von Erfolgen gleich welcher Art war nicht viel zu sehen. Ich hockte im Keller vor dem Rechner und habe fleissig getippt, als mein Vater reinkam, mich da sah und dann sagte:
"Na, wenn dir das Schreiben da soviel Spaß macht ... Sollten wir dann vielleicht mal über einen Kurs im Maschienenschreiben nachdenken?"
Das war so lieb von ihm.  :knuddel:
Hatte natürlich überhaupt keinen Sinn, weil ich damals getippt habe, um langsamer zu sein und mehr über meine Formulierungen nachzudenken, aber es zeigte mir zweierlei: Dass mein Vater mich wirklich unterstützen wollte, über mich nachdachte und mich wahrnahm, und dass er gleichzeitig nicht so Recht verstand, um was es eigentlich ging. (einen Kurs für Kreatives Schreiben hat er mir ja nicht angeboten  ;) ) Was bedeutete, dass er wollte, dass es mir gutging, egal, was mich glücklich machte und ob er das verstand. Kann es einen besseren Vater geben?

Und nein, ich gebe meinen Eltern von mir aus Nichts von meinen Sachen zu Lesen.

Wenn sie etwas haben wollen und das sagen, dann kriegen sie es. Aber das tun sie seit Jahren nicht mehr.

Wie gesagt, verschiedene Geschmäcker. aber sie wissen, dass ich schreibe und auch so ungefähr, was ich schreibe. Wenn ich bei Ihnen bin und abends verschwinde, dann kommen Bemerkungen, dass ich jetzt wohl wieder tippen gehe und wie es denn läuft. Und dann erzähle ich ihnen, wie es läuft.
Mehr brauchen wir nicht.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Alana

#68
Prinzipiell gebe ich meiner Mutter gerne Sachen zum Lesen, denn sie ist quasi vom Fach, wenn auch von der journalistischen Seite und hat ein gutes Auge für Texte.
Aber ich merke in letzter Zeit immer mehr, dass ich mich frage, ob ich sie mein Buch lesen lassen kann. Ich würde es nicht anders schreiben deswegen, aber vielleicht würde ich ihr ein paar Sachen einfach nicht geben. Andererseits, wenn man mit dem Gedanken spielt, etwas zu veröffentlichen, dann kann man es auch den Eltern zeigen, oder nicht?
Dass man sich nicht jede Kritik zu Herzen nehmen darf und auch nicht jede Anmerkung umsetzen muss, muss man sowieso lernen.
Das Einzige, was mich wirklich daran hindern würde, meiner Mutter etwas zum Lesen zu geben, wäre, wenn ich wüsste, dass es unsere Beziehung belasten könnte oder sie jemand wäre, der immer an mir herummeckert. Aber so ist es zum Glück nicht.
Alhambrana

Arcor

Meine Mutter hat sich bisher brav durch mein High-Fantasy Monster gekämpft (sogar mehrmals), ebenso mein Bruder und meine Freundin durch den ersten Teil. Von daher werden die vermutlich auch alle mit meinen weiteren Projekten gefüttert, sofern sie was taugen und sobald ich einigermaßen zufrieden bin. Ich mag es nicht, Texte in der ersten Version rumzureichen, da ich tendenziell erstmal zu Ende schreibe und danach überarbeite.
Bei meinem Vater brauche ich mir hingegen keine Hoffnungen zu machen, das ist nicht sein Genre. Ist aber auch nicht weiter schlimm.  :)
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Robin

Meine Eltern haben noch nie was von mir gelesen. Finde ich aber auch besser so. xD Sie sehen mich noch immer als ihre brave große Tochter (wer's glaubt...), und sollten wohl lieber nicht herausfinden, was ich meinen Protas so alles antue. ;D
~Work in Progress~

caity

Meine Mutter hat leider (dank mega vielen Tieren) kaum Zeit zu lesen. Mein Vater liest hingegen schon etwas, wenn ich es veröffentlicht habe, bzw. wenn es gedruckt ist. Nicht gedruckte Werke hat noch keiner von denen von mir zu Gesicht bekommen, und meine Kurzgeschichten lesen sie auch eher selten. Lustigerweise meint mein Vater immer, mir dann tausend Tips geben zu müssen, was ich anders machen könnte. Ist schon nett, aber manchmal denke ich mir dann auch: Oh, Papa, es ist Fantasy  ;D
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Ary

:) Inzwischen hat mein Vater "Feuersänger" gelesen, und es hat ihm gefallen. Das hat mir natürlich auch gefallen. Vor allem gefielen ihm die so gefürchteten erotischen Szenen gut, er meinte, ich hätte das sehr stimmungsvoll und ästhetisch gelöst. Hach. Da wächst man doch gleich zehn Zentimeter. Tessa will er auch haben, aber das muss ich ihm ausdrucken. Oder ich schenke ihm doch mal nen Kindle, dann kann ich ihm da PDFs draufpacken.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

chaosqueen

Mein Papa, der leider vor drei Jahren verstorben ist, hat selber viel geschrieben und mein Schreiben sowohl von Anfang an gefördert (mit acht hab ich ihm regelmäßig seinen PC streitig gemacht), als auch interessiert gelesen, was ich geschrieben habe - sofern ich es ihm gegeben habe. Er war früher mein bester Kritiker, denn er hat auch beruflich geschrieben (Journalist) und hatte ein phantastisches Gespür dafür, ob ein Text funktioniert oder nicht.
Mit Anfang 20 hab ich meinen Eltern ein Buch mit ca. 20 meiner Kurzgeschichten gebunden und geschenkt, das haben sie beide gelesen. Meine Mutter kann nicht mit allen meinen Geschichten etwas anfangen, aber das finde ich nicht schlimm.
Meine erotischen Kurzgeschichten hab ich ihnen aber nicht zu lesen gegeben, obwohl drei davon sogar veröffentlich wurden (zum Glück in einer Zeitschrift, die die beiden eh nie gelesen hätten ;D).

Mein Freund, der sonst nie liest, wollte neulich ja sogar in mein fertiges Manuskript von "Auf der anderen Seite" reinlesen, aber da hab ich ihn gebremst, weil ich es hasse, den ersten Entwurf anderen zu zeigen. Im schlimmsten Fall zweifel ich dann so sehr an mir selber, dass ich völlig blockiert bin, es zu Ende zu schreiben.

AngryMuffin

Meine Eltern lesen selbst sehr viel und auch gerne, allerdings nur Krimis und wenn man richtig Alpträume kriegen will, lässt man sich von meiner Mutter einen Thriller empfehlen. :)
Aber mit Fantasy haben sie beide gar nichts am Hut, dementsprechend gestaltet sich auch das Interesse an dem, was ich schreibe eher bescheiden. Dazu kommt, dass meine Mutter meine Schreiberei eh nicht ernst nimmt bevor sie Geld bringt, wie eigentlich alle Arbeiten. In ihren Augen lohnt sich keine Arbeit, die kein Geld bringt.
Aber ich habe mich damit arrangiert und blende ihre Beschwerden darüber, dass ich ja nur noch Laptop sitze einfach aus. Ich frage sie gerne, was sie von Plotideen (die keinen Fantasy-Anteil haben) hält oder welche Art von Liebesgeschichte zum Beispiel, sie am ehesten mag. Mehr aber auch nicht.

Von mir gelesen haben sie eigentlich noch so gut wie gar nichts, meine Mutter vielleicht ein oder zwei Kurzgeschichten und mein Vater - noch nichts. Davon dass ich schreibe und male sind beide noch nicht wirklich begeistert, da es - wie gesagt - kein Geld bringt und ich unter anderem auch die Einzige in der Familie mit so kreativen Neigungen bin.

Naja, ich mal sehen, wie sich das entwickelt, wenn ich evtl. mal eine Veröffentlichung schaffe.