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"Und wann kaufst du dir das Haus am See?"

Begonnen von gbwolf, 03. April 2013, 12:41:13

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Alana

ZitatDiese Herumeierei ist es, die mir jede Lust nimmt, jemals komplett nur vom Schreiben leben zu wollen.

Ja, das kann ich gut verstehen, das ist wirklich ärgerlich. Es ist eben insgesamt einfach so wenig planbar, selbst dann nicht, wenn die Verlage theoretisch nicht abgeneigt wären, mit einem zusammen zu arbeiten, wie man ja an deinem Beispiel sieht. *seufz*
Alhambrana

Rhiannon

Vorneweg, ich habe keine Veröffentlichungen vorzuweisen, also kann ich zu den Veröffentlichungen ebenso wenig sagen, wie zu den Tantiemen usw. Bis vor einem Jahr hätte ich noch ungefähr ähnlich geantwortet, wie Mogylein: Warum muss man denn vom Schreiben leben können wollen? Ich hatte sogar den (damals zugegeben noch sehr kindischen, Eragon ließ grüßen  ::)) Wunsch nach Veröffentlichung komplett aufgegeben.
Ich wollte Tiermedizin studieren und das Schreiben als Hobby betrachten können. Als Hobby, das mir nicht noch zusätzlich Stress macht.
Allerdings stand ich mit meinem Studienwunsch ähnlich alternativlos da, wie manche mit ihrem Wunsch nach Schriftsteller als Beruf.

Und was soll ich sagen. Es hat nicht geklappt mit der Tiermedizin. Ich machte ein FÖJ und plötzlich war da der Gedanke: Was mach ich, wenn es dann auch nicht klappt? Ein Jahr der Absagen lag hinter mir und mein Selbstbewusstsein war ganz schön angeknackst. Und da kam der Trotz. Wenn ich es schon nicht mit dem Brotberuf hinkriegen würde, wollte ich wenigstens als Schriftstellerin den einen oder anderen Erfolg, das wäre in meinem Fall schon eine Veröffentlichung gewesen, landen können!
Ich fand während des FÖJs Gott sei Dank einen Plan B, aber dann ging es, als vergangenen August mein FÖJ endete, wieder los: Ich hatte die Deadline fürs Wintersemester verpasst und musste bis zum Sommersemester warten und da waren dann wieder die Fragen: Und wenn ich wieder abgelehnt werde, was mach' ich dann?
Ich arbeitete in einem Job, in dem ich unglücklich war, nur um nicht arbeitslos zu sein und klammerte mich ans Schreiben. Ich sagte mir, dass ich mich anstrengen musste. Vielleicht würde mir das Schreiben ja wenigstens einen Puffer bieten können, dass ich nicht zwangsläufig auf Dauer in diesem verhassten Job arbeiten musste, um ein bisschen Geld zu bekommen. Ich arbeitete damals in der Gastronomie und wer das Gewerbe kennt, weiß, dass die Löhne dort auch unter aller Sau sind.
Ich überwarf mich mit meinem Chef und habe, als sich die Möglichkeit bot, Knall auf Fall den Job gewechselt. Und obwohl das Schichtarbeit Vollzeit bedeutete, habe ich den NaNo geschafft. Weil ich es mir beweisen wollte. Ich brauchte einen Erfolg, der mir auch eine Rechtfertigung gegenüber meiner, mich damals noch mehr belastenden, Mutter bot.
Mittlerweile habe ich einen Studienplatz gefunden, wohne nicht mehr zu Hause und sehe das Ganze wieder entspannter.
Veröffentlichen würde ich immer noch gern. Aber jetzt nicht, weil ich unbedingt Geld verdienen möchte, oder eine Bestätigung brauche, um meine Psyche heil zu halten, sondern weil es meinem Hobby damit einfach einen weiteren Auftrieb geben würde. Wenn ich ein bisschen Geld damit verdienen kann, umso besser, das kann ein armer Student immer brauchen.
Aber ich weiß jetzt, dass ich auf keinen Fall Berufsautorin im Sinne von "8 Stunden am Tag Schreiben, um Brötchen auf den Tisch stellen zu können" werden möchte. Meine Jobs haben der Schreiberei auch Input gebracht. Ich schreibe heute über Themen, über die ich niemals schreiben würde, wenn ich nicht verschiedene Erfahrungen gemacht hätte, die ich ohne meine Jobs nie gemacht hätte.
Ob ich "auf Knopfdruck" schreiben könnte, weiß ich nicht, ich habe es nicht ausprobiert... Ich denke aber, ich würde es hinbekommen und ich glaube auch nicht, dass mir das wirklich den Spaß nehmen würde. Aber ich würde wohl irgendwann stehen bleiben. Und das wäre schade. Denn die bisherigen Highlights waren immer, wenn ich einen Text noch einmal gelesen habe und mir dann dachte "Wow, das hast du wirklich geschrieben?". Und das würde ohne Input nicht mehr in dem Tempo fortlaufen.

Mondfräulein

Ich will nicht vom Schreiben leben. Natürlich, ich liebe es wie nichts anderes und ohne könnte ich nicht leben, aber insgesamt gesehen spricht so viel dagegen und eigentlich kaum etwas dafür, dass ich mich ruhigen Gewissens in mein Studium stürzen werde.

Zum einen wäre da der Druck. Wer vom Schreiben lebt, der muss auch schreiben und ich will einfach nicht immer schreiben, das ist für mich ein kreativer Prozess und wenn es mal nicht will, dann will es nicht. Wenn ich mich nur dazu zwinge, dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr, dann freue ich mich nicht mehr darauf zu schreiben, dann denke ich nur permanent daran, was ich noch schreiben müsste, es schwebt wie eine dunkle Wolke über mir, Abgabedaten, Wortzahlen. Es geht bestimmt nicht jedem so, aber mir würde das wohl über kurz oder lang den Spaß am Schreiben nehmen.

Noch dazu kommt, dass Schreiben kein sonderlich lukrativer Job ist. Das mag nicht immer so sein, aber ich denke, dass ich durchaus sicherere und geldbringendere Jobs haben könnte als Auftragsarbeiten und E-Book-Verkäufe. Man kann vom Schreiben leben und gerade so seine Miete zahlen oder aber man leistet sich eventuell ab und zu noch einen netten Urlaub.

Schreiben ist für mich ein erfüllendes Hobby, aber ich will nicht davon leben müssen, denn eben so habe ich die Freiheit, nur zu schreiben, was ich will, wann ich will, wie oft ich will. Ich muss nicht darauf achten, was beim Publikum am besten ankommt, es reicht völlig, wenn es mir gefällt. Ich muss nicht dann und dann fertig werden, ich kann mir die Zeit lassen, die ich brauche, ich kann meine Ideen reifen lassen.

Noch dazu ist das Schreiben (bis auf Lesereisen) dann doch eine recht einsame Tätigkeit und ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, ich mag es, in einem Beruf mal rauszukommen, mein Umfeld zu verändern und eben nicht den ganzen Tag in meinem Arbeitszimmer zu sitzen. Das würde mich wahnsinnig machen. Noch dazu würden mir die Inspirationen fehlen, die ich zum Schreiben brauche.

Ich strebe keinesfalls an, vom Schreiben zu leben, denn das stelle ich mir weit weniger romantisch vor als es manchmal klingt. Wenn ich doch mal zufällig DEN neuen Bestseller schreiben sollte und auf einmal Millionen verdiene... dann wechsle ich doch gerne mal in eine Halbtagsstelle oder höre mit meinem Beruf ganz auf. Aber bleiben wir doch realistisch.

Leann

Obwohl ich noch Lichtjahre von einer Veröffentlichung entfernt bin, trau ich mich jetzt doch mal, was zu diesem Thema zu schreiben, da es mich seit einiger Zeit sehr beschäftigt. Zunächst muss ich zugeben, dass ich erst seit einem halben Jahr (wieder) schreibe. Also wage ich noch keine Prognose, ob ich auch in einem Jahr noch schreiben werde. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, jemals wieder ganz aufzuhören. Ob ich überhaupt gut genug bin, um vom Schreiben leben zu können lasse ich mal außen vor.
In euren Meinungen konnte ich mich teilweise schon gut wiederfinden. Wie Grummel bin auch ich schon alt (nämlich genauso alt) und habe eine zeitintensiven, dafür aber nicht gut bezahlten Job. Den will ich auch nicht aufgeben, da ich die Sicherheit eines regelmäßigen Einkommens brauche. Über eine Teilzeitbeschäftigung bei Schreiberfolg habe ich allerdings ernsthaft nachgedacht.
Wie Nadine und Alana hätte ich kein Problem mit Auftragsarbeiten. Ich würde sogar seichte Heftromane schreiben. Mit kein Problem meine ich kein Selbstverwirklichungsproblem. Probleme mit Deadlines würde es sicher geben, denn nun kommt das, was ich am Schwierigsten finde: Dauerhafte Produktivität!
Leider scheine ich Quartalsschreiberin zu sein, schreibe phasenweise äußerst viel und dann wochenlang nichts. Ein weiteres Problem sehe ich in der Disziplin. Wer von der Schriftstellerei leben möchte braucht sicher jede Menge davon. Ich kenn mich doch, wenn ich keine vorgegebenen geregelten Arbeitszeiten hätte, würde ich es vermutlich nicht schaffen, jeden Tag eine bestimmte Zeit lang zu schreiben. So schön die Freiheit auch ist, es gibt sicher genug Menschen, die damit nicht umgehen können.
Auch würde es mir überhaupt nicht gut tun, einsam Zuhause zu sitzen. Da geht es mir wie Mondfräulein und Coppelia. Ich muss unter Leute und was erleben.
Das alles ist mir objektiv klar, trotzdem träume ich oft davon, von der Schriftstellerei leben zu können. Aufstehen wann man möchte (davon träume ich besonders morgens um halb 6 wenn der Wecker klingelt), nach Herzenslust schreiben, Freiheit, keine nervigen Kollegen und Berufstress, herrlich. So denke ich besonders während der akuten Schreibphasen, denn dann stört der Job. Von halb 7 bis oft um 18:00 arbeiten und dann noch schreiben, das ist nicht schön. Der Beruf darf ja auch nicht darunter leiden. Nicht so günstig, bis 2 Uhr nachts zu schreiben und am nächsten Tag für die Arbeit fit sein zu müssen. Das wäre dann aber schon ein anderes Thema, die Wechselwirkungen zwischen Brotjob und dem Schreiben.
Dann gibt es aber auch die Schreibflaute, da bin ich heilfroh, einen sicheren Job zu haben.
Daher wird der Traum, nur vom Schreiben zu leben, für mich ein Traum bleiben. Ich habe einfach nicht die "Berufsschriftsteller-Persönlichkeit". Am besten wäre es natürlich, wenn jeder, der Interesse hat, mal ein Jahr aus dem Berufsleben raus könnte, um das auszutesten. Sozusagen als Berufsschriftsteller auf Probe. Wer weiß, was man dabei über sich erfährt. 
Sollte ich tatsächlich mal Geld einnehmen durch das Schreiben, dann mache ich davon einen schönen Urlaub (oder kaufe mir ein Eis ... ;) ).

Drachenfeder

#19
Vom Schreiben leben können.

Wenn man sich diesen Wunsch oder Traum  (sollte es denn einer sein) erfüllt, ist es  dann noch das Schreiben aus Leidenschaft oder ist es in gewisser Weise schon ein Zwang? Etwas was man tun muss, um sich das Leben zu finanzieren?

Ich habe früh gesagt ,,Ich werde Schriftstellerin", doch im erwachsenen Alter wurde mir schnell klar, dass ich das weder als Hauptberuf machen kann, noch möchte.

Ich bin nicht wirklich glücklich in meinem Brotjob, das gebe ich zu. Er ist unkreativ und stressig, aber sehr sicher. Daher kann ich meiner Schreibleidenschaft privat wunderbar nachgehen. Dazu kommt der Wunsch nach einer Familie. Mein Mann und ich wollen irgendwann ein Kind. Ich stelle es mir unheimlich schwierig und belastend vor, dann überhaupt noch regelmäßig und viel schreiben zu können, wenn ein Würmchen da ist. Nur noch schreiben kann man sich dann wohl nur leisten, wenn der andere Teil gut verdient. Arbeiten, Schreiben + Kind ist dann noch mal etwas anderes  (Nadine kann davon bestimmt ein Lied singen).

Mein großer Traum ist es, neben meinen Kurzgeschichten VÖs einen Roman zu veröffentlichen. Am liebsten bei einem kleinen bis mittelgroßen Verlag, denn ich bin keine Autorin für den riesigen Durchbruch. Nach meinem Burnout vor 5 Jahren weiß ich, dass ich lieber etwas im kleinen Rahmen und mit purer Leidenschaft mache, als mich unter Stress zu setzen und nach dem riesengroßen Erfolg zu streben.


ZitatAuch da bin ich typisch deutsch: Lieber erstmal keine Hoffnungen machen, freuen kann ich mich ja dann immer noch (Ja, ich bin komisch
Dann bin ich auch komisch. Genauso handhabe ich das auch.



Robin

Ich sage zwar, dass ich Autorin werden will - aber schlussendlich sehe ich auch die realistische Seite daran. Schreiben ist viel Arbeit, bei der am Ende (in den guten Fällen) ein wenig Geld herausschaut. Aber das ist für mich eigentlich nicht der vordergründige Aspekt. Das Geld ist ein schöner Nebeneffekt.

Aber ich könnte mir gleichzeitig nicht vorstellen, etwas außerhalb des 'Textbereiches' zu machen, um es so zu sagen. Ich habe mich letztlich einmal mit meinen Optionen auseinander gesetzt, und ich habe schon eine recht realistische Option für mich gefunden: Übersetzerin. Dabei arbeite ich mit Texten, kriege Input, und trainiere wieder mein Sprachgefühl für Englisch und Deutsch gleichermaßen.

Zudem habe ich beim Schreiben mittlerweile ein Leitthema, das mich hoffentlich noch lange begleiten wird. Die Rune Jera gibt mir dabei den Leitfaden, an dem ich mich zur Zeit vornehmlich orientiere. Denn ich schreibe ja nicht für den schnellen Erfolg, ich schreibe nicht um sofort ein paar hundert Euro (hach ja, sehr optimistische Träumerei) zu verdienen. Ich schreibe, weil es für mich eine Bereicherung ist. Ich schreibe, weil ich auf etwas aufbauen will, oder überhaupt erst die Grundlage schaffen will, um darauf aufzubauen. Wenn ich vielleicht einmal in zwanzig Jahren sagen kann, dass ich jetzt endgültig vom Schreiben leben kann? Das wäre schon gewaltig. Aber bis dahin ackere und säe ich lieber, damit ich wirklich etwas habe, auf dem ich in Zukunft aufbauen kann.

Außerdem, warum immer den riesigen Schritt zuerst versuchen? Viele kleine Schritte sind genauso zielführend. ;)
~Work in Progress~

Grey

Also ich lebe ja derzeit vom Schreiben. Also, vom schreiben-schreiben, was soviel heißt wie: Ich schreibe meine Geschichten, die mir wichtig sind, und die Verlage zahlen mir immerhin genug dafür, dass ich davon einigermaßen leben kann. (Einigermaßen sage ich deshalb, weil es trotz ordentlichem Vorschuss nicht genug ist, um etwas zurückzulegen. Und weil es mit den Verlagen nun mal oft ein Hin und Her ist und es immer wieder ewig dauert bis zu einer klaren Entscheidung, und vorher gibts auch kein Geld. Und dann steh ich mal wieder da, muss mir Geld leihen und den Rechnugsschreibern sagen, dass ich in nächsten Monat, oder übernächsten, oder überübernächsten, einen Riesenhaufen Geld bekomme und nur vorübergehend arm bin. Daher: Einigermaßen.)

Ich habe das immer gewollt und mein Leben lang darauf hingearbeitet. Nicht kopflos, das nicht, ich habe durchaus etwas studiert, was mit dem Schreiben überhaupt gar nichts zu tun hat. Einen Plan B gibt es also.
Es ist aber nicht nur das Schreiben selbst, warum ich als Schriftstellerin selbstständig am glücklichsten bin. Es ist vielmehr so, dass mir enorm viel daran liegt, mein eigener Chef zu sein. Klar, das ist auch stressig, vor allem bei der Steuererklärung, und wenn es um die Krankenversicherung geht, oder wenn man eben mal wieder gerade blank ist. Oft ist es sogar so stressig, dass ich mir doch überlege, mich wieder nach einem Teilzeit-Brotjob umzusehen. Aber dann wieder weiß ich, dass ich in einem Brotjob, von dem ich wirklich abhängig bin, ganz schnell wieder noch unzufriedener bin als in den stressigsten Phasen meiner Selbstständigkeit. Also bleibe ich wohl dabei, so lang es geht.

Klar, wie Coppi schon sagte, ohne Glück geht gar nichts, und ich habe wirklich mordsmäßiges Glück gehabt, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war (mit der richtigen Agentin). So kann ich vermutlich auch noch mindestens die nächsten zwei Jahre vom Schreiben leben. Was dann? Mal sehen, aber ich hoffe, dass ich irgendwann mal einen Befreiungsschlag lande, mit einem Buch, das mehr einspielt als das Garantiehonorar. Ich vertraue einfach erstmal weiter auf mein Glück - und träume von meinem Ninjahaus. Muss auch gar nicht unbedingt an einem See liegen. ;)

Alaun

#22
Oh, ein interessantes und zwiespältiges Thema.
Was Grey geschrieben hat, kann ich total unterschreiben: Ich muss definitiv etwas tun, bei dem ich mein eigener Chef bin. Ich bin eine wahnsinnig schlechte Angestellte  ;) Und deshalb bin ich seit einigen Jahren freiberuflich tätig. Fakt ist, dass ich (wenn ich mal nachzähle) momentan 5 verschiedene Jobs habe, die alle auf freiberuflicher Basis laufen. Eine illustre Mischung aus Übersetzen, Heilpraktikerpraxis, Dozent-sein, Texten - und Schreiben. Welche der Tätigkeiten überwiegt, schwankt durchaus, ich habe also nicht immer überall gleich viel zu tun. Aber genau das ist auch am stressigsten. Ich kann es mir momentan nicht erlauben, auch nur einen dieser Jobs an den Nagel zu hängen, für den Fall, dass ein anderes Standbein mal wieder schlechter läuft. Und was bleibt regelmäßig auf der Strecke? Das Schreiben. Und ich merke in letzter Zeit, dass dieser auf viele Tätigkeiten zersplitterte Fokus auf Dauer nicht durchzuhalten ist. Selbst, wenn man (wie ich) gerne viele unterschiedliche Dinge gleichzeitig stemmt. Ich habe ganz oft nicht mehr genug Energie für meine Texte übrig, und das ist wirklich kein befriedigender Zustand.

Ja, ich könnte mir vorstellen, vom Schreiben zu leben, und ich gebe zu, ich arbeite daran. Das wird bei mir dauern, denn ich habe einfach wenig zeitlichen Spielraum, um meine Texte zu entwickeln. Aber einer der für mich attraktivsten Punkte ist: ich kann das alleine machen! Wie großartig  :) Ich finde gerade den Fakt, alleine im Kämmerchen zu sitzen und mich nur mit mir selbst rumschlagen zu müssen, extrem angenehm. Das macht mir keine Angst. Der Druck, der sich automatisch aufbaut, wenn man von etwas finanziell abhängig ist, umso mehr. Den kann man nicht wegdiskutieren. Und sobald Existenzängste mitspielen, wird selbst die Tätigkeit, die man von Herzen liebt, schnell zu einer instabilen Psychoachterbahn.

Ich würde also sagen, ich arbeite an meiner finanziellen und beruflichen Freiheit. Und wenn es in diesem Rahmen möglich sein wird, nur noch schreiben zu dürfen, dann würde mich das freuen. Ein Haus am See übrigens auch  ;) Ich glaube, was mir durchaus Probleme machen könnte, ist diese Rumeierei bezüglich der Markttauglichkeit. Denn eins ist klar, ich bin keine Auftragsschreiberin. Vielleicht könnte ich eine werden, aber ich denke nicht, dass ich das wirklich möchte. Und ich schreibe sehr spezielle Geschichten, die nicht wirklich in die Schubladen passen. Entweder, diese Strategie funktioniert, oder eben nicht. Das wird sich mit der Zeit zeigen.

Mogylein

Ich möchte gerade gar nicht viel mehr hinzufügen, nur etwas fällt mir sehr stark auf: Es gibt doch relativ klar Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-Persönlichkeiten. Arbeitnehmer, die einen geregelten Tagesablauf und Kontrolle durch andere brauchen und Arbeitgeber, die sich nicht gern von anderen sagen lassen, was sie tun sollen. Arbeitgeberpersönlichkeiten passen selbstverständlich besser zu einem unsicheren, aber dafür freien Job wie der Schriftstellerei.

Ich bin - ganz und gar und völlig eindeutig - eine Arbeitnehmerperson. Ein Leben mit zum Beispiel fünf freiberuflichen Jobs (wie Aquamarin es tut) wäre überhaupt nichts für mich.
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

Cairiel

Vom Schreiben leben zu können ... Ob ich das wollen würde (wenn ich die Wahl hätte), ist eine gute Frage, und ich stelle sie mir oft. Auf der einen Seite fände ich es schon schön - ich habe z. B. auch kein Problem damit, Auftragsarbeiten zu schreiben oder Dinge, an denen mein Herz nicht so hängt. Aber ich kann auch die anderen Punkte nachvollziehen, die dagegen sprechen, wie die finanzielle Unsicherheit.

Oder auch den, dass der Input fehlt, wenn man nichts anderes tut. Ich merke es jetzt schon: Wenn ich eine ganze Weile lang nicht in die Akademie gehe und bis auf Freunde, Sport usw. daheim sitze und schreibe, bin ich viel uninspirierter und unmotivierter als wenn ich den ganzen Tag lang anderweitig beschäftigt war. Außerdem bin ich ein Mensch, der dazu neigt, sein Haus schnell mal zur uneinnehmbaren Festung auszubauen, aus der er nicht mehr herauskommt, wenn ich zu lange am Schreiben sitze und zu wenig hinauskomme. So toll ich es mir vorstelle, mit dem Schreiben mein Brot zu verdienen, glaube ich nicht, dass es mir auf Dauer gut täte.

Aber die Frage ist ja nicht nur eine des Wollen-würdens, sondern auch, ob ich es überhaupt schaffen täte. Und solange sich das nicht abzeichnet, will ich mir gar nicht allzu sehr den Kopf darüber zerbrechen. Ich fände es schön, wenn ich eines Tages z. B. halbtags oder nur an 2-3 Tagen die Woche arbeiten bräuchte und den Rest vom Schreiben bestreiten könnte. Für mich wäre das denke ich genau die richtige Mischung zwischen absolutem Traumberuf und anderweitiger Ertüchtigung, um nicht vor lauter Schreiben in meiner heimeligen Höhle zu verrotten.

Generell glaube ich aber schon, dass man vom Schreiben leben könnte, wenn man hart daran arbeitet, sich intensiv damit auseinander setzt, wie man es am besten anstellt, und eine Prise Glück und seeehr viel Durchhaltevermögen hat.

Runaway

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerpersonen - interessanter Gedanke. Hab ich letztens auf der Arbeit drüber nachgedacht, als wir über Home Office diskutiert haben. Fände ich megagut! Ich brauche keine Arbeitszeiten in einem Büro und Regelmäßigkeiten und Anwesenheit und Kaffeeküche und Tratsch und weiß ich was. Waaah. Ich hab's zwar noch nicht probiert, aber ich bin ziemlich sicher, als kleiner selbstständiger oder freiberuflicher Eigenbrötler wär ich glücklicher. Wenn ich bloß wüßte, mit was ;)

Valaé

Ehrlich gesagt, habe ich schon eine Weile aufgehört darauf zu spekulieren, einmal vom Schreiben leben zu können. Das hat bei mir allerdings nichts mit Desillusion zu tun - sondern mit einer ganz einfachen Haltung: Ich weiß es nicht, ob ich es mal können werde. Ich würde gerne. Wenn es nicht klappt, wird es letztlich nicht viel an meinem Leben und Handeln ändern. Ich werde dann etwas weniger Zeit (ok, viel weniger Zeit) dafür haben und das sehr oft bedauern - das wars dann aber vermutlich auch schon.

Wie die meisten habe auch ich damit angefangen, nur das hauptberufliche Schreiben als die Erfüllung zu erachten. Ich war eine weile demotiviert, als ich die Wirklichkeit gesehen habe und habe mich lange und intensiv mit der Frage beschäftigt, ob ich mir als Ziel setzen soll, einmal hauptberuflich zu schreiben oder ob ich das aufgeben soll  - Schreiben auf ewig nur ein Hobby?
Nein. Schreiben ist schon lange kein Hobby mehr. Es ist eine Leidenschaft - das ist etwas anderes. Und eine Leidenschaft fragt nicht danach, ob man davon leben kann. Man übt sie trotzdem aus, auch wenn man das nicht kann. Man tut es - und wenn es am Ende klappt mit dem "davon leben können" dann ist das großartig, wunderbar und vermutlich die Erfüllung eines Lebenstraums. Wenn es aber nicht klappt - macht man trotzdem weiter.

Ich muss in meinem Leben sowieso schon viel zu viel planen, wissen, einschätzen. Ich muss Entscheidungen treffen, die mir wirklich nicht leicht fallen wie: Welchen Weg möchte ich beruflich gehen, welche Ausbildung, welches Studium, welchen Job? Ob ich einmal hauptberuflich schreiben können möchte oder nicht, einen Plan B brauche ich auf jeden Fall - also fallen diese Fragen auch nicht weg, wenn ich mich für ein hauptberufliches Schreiben entscheiden würde. Ich kann nicht studieren oder ein Volontariat machen und sagen: Mal schaun was draus wird. Wenns klappt ist gut, wenns nicht klappt auch kein Beinbruch. Nein! Denn wenn mein Studium nicht klappt oder mein Job - dann stehe ich existentiell vor dem Nichts. Und das macht mir schon Angst genug, weil ich ein sehr offenes Fach studiere und da die Angst, einmal nicht das Richtige zu finden, sich falsch zu entscheiden oder einen Schritt in eine falsche Richtung zu gehen schon schlimm genug und allgegenwärtig ist. Ich brauche diese Zweifel, diese Angst und diese Unsicherheit nicht auch noch bei dem, das mir die größte Freude im Leben ist. Das Schreiben ist eine Zuflucht, in der ich mir eben nicht um solche Dinge einen Kopf zu machen brauche, sondern um Plotlöcher und störrische Charaktere, und wenn ich das sagen darf - darin, solche Probleme zu lösen, bin ich auch um Längen besser.

Warum sollte ich mir also all diese Fragen und diese Probleme auch beim Schreiben aufhalsen? Letztlich wird diese Entscheidung sowieso nie in Stein gemeißelt sein, denn das Leben ist nicht planbar und so etwas wie eine schriftstellerische Karriere ist es nach allem, was ich bisher so gehört, gesehen und gelesen habe, noch viel weniger. Da gehört auch Glück dazu. Das kann niemand vorher sagen. Ich kann mich jetzt entscheiden, es anzustreben und habe dieses Glück vielleicht nie. Dann werde ich mich aber in dieses Ziel verbeißen und das Schreiben wird vielleicht zum Zwang, weil ich das Ziel unbedint erreichen will. Ich werde verbittert und noch zynischer werden als sowieso schon ( ;)), demotiviert und mutlos - muss ich mir meine Leidenschaft auf diese Art künstlich zerstören?
Ich kann mich entscheiden, es nicht zu tun, doch die Frage, der Wunsch wird immer wiederkehren. Will ich zu meiner Entscheidung stehen muss ich ihn immer wieder abwiegeln und wer weiß? Wird am Ende nicht die Frage stehen, was wäre gewesen, wenn ich es versucht hätte? Muss ich mir dann nicht am Ende vorwerfen, zu feige gewesen zu sein, meinen Traum in die Hand zu nehmen und es wenigstens zu versuchen? Aufzugeben ohne Kamp war noch nie meine Stärke. Nein, das will ich mir nicht vorwerfen müssen.

Letztlich lässt sich diese Entscheidung also nicht in Stein meißeln - nicht für mich. Am Ende steht für mich eine ganz einfache Antwort auf die Frage, ob ich hauptberuflicher Schriftsteller werden will: Ja. Ob ich es aber ansteuere, darauf hinarbeite? Eine ebenso klare Antwort: Vielleicht. Es wird das geschehen, was geschehen wird.
Ich werde schreiben - so viel steht fest. Ich werde meine Arbeiten an Verlage senden. Immer und immer und immer wieder. Auch das steht fest. Alles andere wird die Zeit zeigen.
Vielleicht werde ich nie mehr veröffentlichen als Kleinverlagsanthologiebeiträge. Natürlich fände ich das schade und möglicherweise würde mich das öfter deprimieren. Aber ich würde trotzdem weiter machen und damit wird mich das Schreiben weiter begleiten und ich werde es wieder und wieder probieren. Und wenn das mein Leben so bleibt, dann ist das letztendlich in Ordnung.
Vielleicht werde ich einen oder auch mehrere Romane veröffentlichen und damit nie so viel Erfolg haben, um davon leben zu können. Natürlich würde mich das mehr freuen als Version eins und weniger als Version 3 - die Konsequenz jedoch? Ich werde schreiben, anbieten, mich daran erfreuen, mich manchmal ärgern, dass der große Griff nicht dabei war - am Ende nur eine minimale Änderung. Auch das ist vollkommen in Ordnung.
Vielleicht erreiche ich den ganz großen Traum und werde vom Schreiben leben können - dann wird der Traum zur Realität und weit weniger traumhaft sein als er mir jetzt erscheint, dessen bin ich mir sicher. Ich werde andere Dinge haben, über die ich mich ärgere und die mir Sorgen bereiten. Die letztliche Konsequenz? Ich werde schreiben. Und ich werde mich über Verlage ärgern, über zu spät kommende Honorare vielleicht, über die Sorgen eines Selbstständigen, vielleicht wird mir das Schreiben manchmal eher Ärger bereiten und wahrscheinlich werde ich mich auch oft unter Druck gesetzt fühlen - aber ich werde mich freuen und das alles genießen und eben vor allem weiterschreiben. Und auch das ist in Ordnung und wahrscheinlich die Variante, über die ich mich am meisten freuen würde - ob es jedoch auch die wirklich Beste ist, weiß ich gar nicht. Ich kenne dieses Leben (noch?) nicht - wie ich damit klar kommen werde, wird sich zeigen.

Und genau aus diesen Gründen, das ich gar nicht weiß, was für mich das Beste sein kann, weil ich nicht alle Möglichkeiten schon wirklich kenne und es sich sowieso nicht planen lässt halte ich es mit einem meiner Lieblingssätze: Que sera, sera.

Sicher ist nur: Was sein wird, wird mein Leben sein. Ich werde es führen und ich werde damit klar kommen. Und ich werde schreiben. Folglich kann mich auch keine der Bewegungen auf dem Buchmarkt wirklich demotivieren. Natürlich finde ich es schade, wenn die Chancen geringer werden und freue mich, wenn sie größer werden. Aber ich will und werde meine Leidenschaft nicht durch Statistiken zerstören lassen und noch weniger durch einen in Stein gemeißelten Entschluss, der letztlich doch nur Täuschung darüber ist, dass das Leben und besonders dieser Weg nicht planbar ist.

Nebeldiener

Ich habe manchmal auch noch die Träume, vom Schreiben alleine leben zu können und dann frage ich mich immer wieder, ob ich am Tag überhaupt ca. 6 Stunden schreiben könnte.
Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre meine Kreativität und das Schreibertum in einem Beruf auszuleben. Als Journalist oder so etwas.

Ich habe den Eindruck, dass das ganze Problem auch mit unserem modernen Konsumverhalten zusammenhängt.
Wenn man zu sich ehrlich ist, erlebt man sich noch oft vor einem Gegenstand im Geschäft zu stehen und zu denken, dass der Gegenstand eigentlich viel zu teuer ist.
Die Verlage müssen ja auch von etwas leben. Wenn also der Staat nicht mehr Geld besteuert, müssen ja fast die Bücher teurer verkauft werden. Dann kommt (meiner Meinung nach) wieder das Konsumverhalten des Einzelnen und sagt, dass es zu teuer ist und man lehnt es lieber aus.

Was ich mir aber auch immer überlege. Wenn man es schafft nebem dem Job im Jahr einen Roman (Idee, Schreiben, Überarbeiten) zu schreiben, wie viel schafft man dann, wenn man vollzeit schreibt (sofern man es wirklich aushaltet am Tag etwa 6 Stunden am Roman zu sitzen)?
Dann müsste man von einem Roman (rein theoretisch, habe keine praktischen Erfahrungen) vielleicht "nur" ein halbes Jahr leben können, weil man dann wieder einen neuen herausbringt?

Und ich finde es noch wichtig zu unterscheiden, ob man einen Roman à la Herr der Ringe oder Harry Potter etc. schreibt oder eine Reihe wie z.B. Sherlock Holmes.
Ich würde mal rein subjektiv behaupten, dass es schneller geht einen Band einer längeren Reihe zu schreiben, als bei einer Triologie. Das würde ja eigentlich bedeuten, dass man dann von dem einen Buch nicht so lange leben muss, wie von einem anderen.

(Meine Idee kurz zusammengefasst^^ : Vollzeitschreiben = Mehr Bücher = Schneller wieder eine neue "Geldquelle").

Ich finde aber trotzdem, dass es mit dem Schreiben besser läuft, als mit der Kunst.
Viele grosse Künstler hatten ihr ganzes Leben lang kein bisschen Geld gesehen und nach ihrem Tod sind ihre Bilder Millionen wert (deshalb stört es mich auch, dass man in der Schule fast keine modernen Autoren durchnimmt, genau wegen soetwas ... ist aber wieder ein anderes Thema).

Lg
Nebeldiener

Nayoni

#28
Hach, das mag ich so am Tintenzirkel, der rückt einem die Perspektive wieder gerade :) Als ich vor einem Jahr angefangen habe, meinen Roman zu schreiben, dachte ich darüber nach, irgendwann davon leben zu wollen und nichts anderes mehr zu machen. Das hat sich inzwischen ein wenig relativiert, denn inzwischen kann ich mir ansatzweise vorstellen, wie schwierig das Leben als Schriftsteller sein würde.

Also tritt Plan B in Kraft: Ich bin auf der Suche nach einem Job mit 4-Tage-Woche oder zumindest einem Job, der nicht so viele Überstunden beinhält wie mein jetziger. Die dadurch gewonnene Zeit könnte ich dann in das Schreiben investieren. Das hätte den Vorteil, mehr Zeit für meine Leidenschaft zu haben, aber die Sicherheit eines regelmäßigen Gehalts nicht zu verlieren.

Und auch die Frage, ob ich täglich schreiben möchte, hat sich nach dem Nano relativiert: Ich denke nicht. Mir würde die Teamarbeit fehlen, die Menschen, mit denen ich arbeite und auch meine jetzige Tätigkeit. Ich arbeite in einem kreativen Beruf, der mich inspiriert und setze mich mit unterschiedlichen Themen auseinander, die mitunter Einzug in meine Romanideen finden. Natürlich könnte ich gut auf den Stress und die Verantwortung auf der Arbeit verzichten, aber auch das könnte sich durch die Verringerung der Stunden ändern - also zwei Fliegen mit einer Klappe.

Verkürzte Arbeitszeit würde weniger Gehalt mit sich bringen, es wäre also schön, wenn sich dieser Gehaltsausfall zumindest ab und zu durch das Schreiben ausgleichen würde. Also dass man ein, zwei Monate im Jahr hat, wo man sich nicht einschränken muss. Den Rest des Jahres könnte ich mit den finanziellen Einschränkungen leben, schließlich hätte ich dafür mehr Freizeit. Diese Frage stelle ich mir sowieso seit Längerem: Was will man vom Leben?  Geld & Karriere oder mehr Freizeit? Ich tendiere zu Letzterem und damit auch zu meiner Leidenschaft, dem Schreiben. Im Nebenjob Schriftsteller, das ist wohl die Antwort auf die Frage.

Aber da ich nunmal ein Träumer bin, gibt es immer noch eine leise, flüsternde Stimme in den hintersten Windungen meines Gehirns, die sagt: Du hast Talent. Du könntest berühmt werden. Wieso eigentlich nicht? Hast schon oft Glück gehabt im Leben. Könntest den Mega-Bestseller schreiben. Und dir ein Haus am See kaufen - oder lieber doch am Meer? Oder beides? Gut, das wird sich dann klären. Viel wichtiger: Wer soll die Hauptrolle in dem Blockbuster zu deinem Bestseller spielen? Als Antagonist täte es Christoph Waltz... Mmh, vielleicht sollte ich direkt mein Manuskript öffnen und das Alter des Antas anpassen...

Grey

Zitat von: Cairiel am 05. April 2013, 19:26:41
Oder auch den, dass der Input fehlt, wenn man nichts anderes tut. Ich merke es jetzt schon: Wenn ich eine ganze Weile lang nicht in die Akademie gehe und bis auf Freunde, Sport usw. daheim sitze und schreibe, bin ich viel uninspirierter und unmotivierter als wenn ich den ganzen Tag lang anderweitig beschäftigt war. Außerdem bin ich ein Mensch, der dazu neigt, sein Haus schnell mal zur uneinnehmbaren Festung auszubauen, aus der er nicht mehr herauskommt, wenn ich zu lange am Schreiben sitze und zu wenig hinauskomme. So toll ich es mir vorstelle, mit dem Schreiben mein Brot zu verdienen, glaube ich nicht, dass es mir auf Dauer gut täte.


Da sprichst du noch was ganz wichtiges an, das mir an mir selbst schon aufgefallen ist, und von dem ich noch nicht so genau weiß, wie ich es lösen soll. Nämlich, dass ich das Gefühl habe, mir würde in meinem Selbstständigenalltag die Interaktion fehlen, die das Gehirn frisch hält und neue Ideen produziert. Ich bin schon eher der soziale Typ, und ich gebe gern zu, dass mir meine Kollegen aus der Uni fehlen. Deshalb gehe ich auch immer noch brav jeden Sonntag ins Café zum Jobben, auch wenn ich finanziell eigentlich nicht davon abhängig bin. Da komme ich unter Menschen, muss auf Fremde reagieren und sehe immer mal was neues. Aber dafür wieder in ein Angestelltenverhältnis zu gehen, will ich eben auch nicht ... Schwierig. Wie gesagt, ich habe noch keine wirkliche Lösung dafür. :-\