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Eure ersten Versuche als AutorIn

Begonnen von Anne C. S., 14. Mai 2020, 13:54:48

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Leann

Hm. Das würde ich ja schon alles gerne lesen.

Mein erster richtiger Roman hieß "Die Burg der Räuber" und handelte von einem Mädchen, das als Sklavin in einer Räuberburg lebte. Im Verlauf der Geschichte konnte sie fliehen und suchte ihre Eltern. Sind mehrere hundert Seiten, auf der mechanischen Reiseschreibmaschine meines Vaters getippt. Nebenbei bastelte ich dünne illustrierte Heftchen mit Geschichten über Nixen, Gespenster und Piraten. Mein größter Erfolg war jedoch die "Gebrauchsanleitung für das Wasserklosett", das mit den schönen Worten beginnt: "Darmentleerungen von Zeit zu Zeit sind notwendig. Nur, wohin damit?"


Fynja

Ich liebe diesen Thread jetzt schon. ;D
Meine allerersten Geschichten habe ich leider nicht mehr, die habe ich in der zweiten Klasse mit Tinte auf ein DinA4-Blatt geschrieben. 1 Band pro Blatt, Titel der Serie "Sissy, die Abenteuerprinzessin", ziemlich emanzipiert für eine 7-Jährige. 8) Den ersten Roman habe ich mit 8-11 Jahren geschrieben, da ging es um ein Mädchen, das in ein Zauberinternat kommt und die Welt retten soll. Kam mir damals furchtbar originell vor, Zauberschulen, sowas gab's noch nie! Das Projekt ist sogar auf über 120 Seiten angewachsen, aber am Ende hatte ich keine Lust mehr auf die Geschichte und meine brillante Auflösung lautete dann "Das supergefährliche Antagonisten-Monster liebt Bananen, und lässt sich davon so sehr ablenken, dass meine Protas die Töchter der Königin früher als geplant retten."

Yamuri

#17
Ich habe meine ersten handschriftlichen Geschichten, mit mittlerweile etwas verblasster Schrift, noch in einem Ordner. :) Meine allererste Geschichte war eine Science Fiction Geschichte, ziemlich berichtartig (mit 10-11 Jahren) geschrieben über einen Jungen, der ein Raumschiff baute und zusammen mit einem Roboter dann auf die Reise ging. Die Geschichte nannte ich "Die Suche nach der Unsterblichkeit". Inspiriert war das Ganze durch Perry Rhodan. Auf seinen Reisen traf der Junge viele Leute und fand neue Freunde, die ihn dann auch begleiteten. Schließlich gelangten sie ans Ende des Universum, oder was sie dafür hielten, wo sie ein Geistwesen trafen, also ein körperloses Wesen, das aus reiner Energie bestand. Das Wesen ermöglichte ihnen eine Reise in das Innere des Jungen. Die Reise ins Innere war ein wenig inspiriert durch Kafka's Der Prozess, der Teil mit dem Turm und dem Mann, der sich nicht traut hinein zu gehen. In meiner Geschichte machte sich der Junge aber auf den Weg hinein. Bei jeder Tür musste ein Gefährte zurückbleiben. Am Ende vor der letzten Tür sagte der Roboter, der noch bei ihm war: durch diese Tür musst du allein gehen. Ich kann dich nicht begleiten. Dahinter ist das Herz deiner Seele. Niemand kann diesen Ort betreten, außer du selbst. Der Junge ging hindurch und fand dort heraus, was für ihn Unsterblichkeit bedeutet und erkannte dabei, dass das für jeden Menschen anders sein kann.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Möwe

Der Thread erinnert mich sehr an etwas, das @Sunflower und ich im vergangenen Jahr mal gemacht haben. Wir haben uns zusammengesetzt und uns gegenseitig Passagen aus unseren ersten Werken vorgelesen - und das bei gutem Met. Es war herrlich. :rofl:

Mein erster Roman ist ein ziemlicher Twilight-Abklatsch. Nur dass mein LI sich in einen Falken verwandeln konnte (der Rest der Familie bestand allerdings aus Vampiren) und meine Protagonistin meiner Meinung nach tougher war als Bella Swan. :P Und irgendwie beginnt fast jedes Kapitel damit, dass die Protagonistin aufwacht und ihr Aussehen erst einmal im Spiegel analysiert. Oh, und der LI hat türkise Augen, das wurde auch nur circa hunderttausendmal erwähnt. *hust* :rofl:
How do you write like tomorrow won't arrive?
How do you write like you need it to survive?
How do you write every second you're alive?
(Hamilton - Non-Stop)

Anne C. S.

Da sind ja viele richtig witzige Ideen dabei!  :D
Ich würde die Geschichten gerne alle mal lesen.

Und @Yamuri : Die Science Fiction Geschichte finde ich richtig spannend! Wäre ein Buch, das ich mir tatsächlich kaufen würde!

Evanesca Feuerblut

Ich startete mit Fanfiction - und Comics. Ich wollte selbst ein Comicheft im Stil der Sailormoon-Heftchen aus den 90ern. Also habe ich ein Deckblatt gemalt, ein Extra raufgeklebt (und es dann später rausgeklaut, weil ich damit spielen wollte). Dann gab es eine kurze Comicgeschichte, die eine Origin-Story einer Figur namens "Mega-Kyt" darstellt (die auf Megavolt basierte... Sie hatte jedenfalls in ihrer Menschenform auch einen Stecker auf dem Kopf und kugelschreiberblaue Frizzelhaare nach der Verwandlung) und ihr Verwandlungsspruch war "Strom, mach mich zur Kyt".
Dann gab es natürlich Steckbriefe der Guten in ihren drei Formen (Menschenform, Kyt-Form und ... Galarobe, warum auch immer) mit ihren Attributen, eine "Vorschau" für ein fiktives künftiges Heft, das ich nie gebaut habe, ein Kreuzworträtsel mit "Gewinnspiel"... Ich hatte Spaß.

Die Story ist sehr ... wirr. Die Hauptfigur plärrt, wo bitte Mega-Kyt sei. Mega-Kyt wird ziemlich schnell gefunden und erweckt. Dann gibt es zwei Böse, die einen Edelstein aus einem Museum stehlen wollen. Also steigen die Guten (samt neu-erweckter Mega-Kyt) in ein Kyt-Mobil und besiegen die zwei Bösen mit Hilfe von unter anderem einer Bärenfalle am Hintern, einer Schale mit Hunde-Aa, in die eine von ihnen fällt und der Macht der Freundschaft.
Dann wird thematisiert, dass die Kyt regelmäßig mit ihren Alter-Egos Plätze tauschen müssen (und Kyt-Katarina = mein Self-Insert) kippt einmal in der Schule um und muss aufgeladen werden. Woraufhin die Superheldinnen mit ihren Alter-Egos im Superheldinnengeheimversteck Verstecken spielen (What?) und aus irgendeinem Grund aus Kyt-Katarina dann ein Haufen Herzkristalle (???) spawnd, die sofort zu Kleinkind-Kyt werden, gleich fertig mit Heldinnencape, die dann durch das Versteck wuseln und ihre Kräfte vorstellen.

Ich war 8 oder 9. Und ich glaube, man merkts.

phoe

Eine schöne Idee...  :vibes:

Meine ersten Versuche waren auch so mit 8 oder 9.  :hmmm:
Mit zehn hatte ich auf jeden Fall meine erste Anthologie (ohne zu wissen, was das ist  :D ) Das Büchlein 12x8 cm "groß" nehme ich gern zu Lesungen mit. Vor allem, wenn die im kleinen Kreis stattfinden.
Die erste Geschichte darin trägt den Titel "Das Blatt". (Ich wollte schon lange mal ein paar Fotos davon machen. Heute habe ich es endlich getan. Danke für die unbeabsichtigte Erinnerung.)
Die zwei ersten Geschichten sind so ziemlich die einzigen in diesem Büchlein, die ein gutes Ende haben. Alle anderen haben für die Figuren kein gutes Ende. Entweder wird gestorben oder gemordet. Und das geschrieben mit 10 Jahren!  :o  "Was ist damals schief gelaufen?", frage ich mich manchmal.

Wenn ich so lese, was ihr in dem Alter schon geschrieben habt. Wahnsinn! Da sind meine Kindergeschichten dagegen wirklich nur Kindergeschichten.  ;D

[Dateianhang durch Administrator gelöscht]

pyon

@Pety
Oh, das Büchlein ist ja toll.  :wolke: Und die Geschichte vom Blatt ist herzallerliebst!


Mein erster Versuch war ähnlich....
Ich hatte auch ein kleines Büchlein, in welches ich viele kurze Geschichten geschrieben habe. Aber leider weiß ich wirklich nicht mehr, wo dieses kleine Büchlein gelandet ist. Wahrscheinlich (leider) irgendwann im Müll.  :-\

Zu meinen ersten .... großen Versuchen:
Die hab ich noch alle. Das sind Word Dokumente von gefühlt anno dazumal, die irgendwann mal auf Disketten gelandet sind und ich erinnere mich noch daran, dass ein Dokument viel zu groß für eine Diskette wurde und ich es in zwei Parts aufteilen musste.  :rofl: Die Disketten hab ich aber noch!

Grundsätzlich werfe ich aber keine Ideen weg. 
Diese erste Geschichte, damals noch unter dem Titel "Dark Sunlight", gibt es noch. Damals war es eine Geschichte von zwei Mädeln, gegen die Mächte des Bösen, die beide aber insgeheim Göttinnen sind, unzähligen Charakteren, jeder mit einer eigenen Hintergrundgeschichte, epische Schlachten, alles ein wenig wie Herr der Ringe. Von alledem hat der Roman inzwischen viel verloren. Aber vieles blieb auch erhalten.

Jap, ich plane noch, ich plotte noch. ;D Es geht voran, wenn auch langsam.

Aktuell hab ich auch wieder ein Projekt von vor über zehn Jahren ausgegraben. 

Ich mag es einfach zu sehen, wie sich Projekte entwickeln.  ;D

Yamuri

@Anne C.S.

Danke, das freut mich :) nur leider war die Geschichte vom Grundaufbau absolut unlogisch - die Kritik meiner Schwester war vernichtend  ;D - kein Teenager wäre in der Lage allein, ohne Hilfe ein großes Raumschiff zu bauen.  - womit sie leider recht hat -> allerdings könnte ich die zweite Variante, in der der Junge jemanden findet, der mit seinem Raumschiff abgestürzt ist und dann später die Möglichkeit erhält mitzufliegen umsetzbar sein :) Vielleicht greif ich also die Geschichte irgendwann mal wieder auf, die Grundlagen müssten halt verändert werden
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Christopher

Hm. Danke, dass ihr alle eure Geschichten so teilt. Fühlt sich für mich irgendwie schwierig an, aber so wird es leichter ;D (Memo an mich selbst: Ich sollte offener werden).

Meine erste Geschichte... Ich denke, die erste die ich wirklich aufgeschrieben habe (im Kopf hat man ja tausende) handelte von einem Magier der Botschafter für einen Drachen war. Dieser begab sich auf eine Reise auf einem... Wesen? (Einen Namen dafür habe ich nicht mehr) das quasi verschoben zur Realität frei durch den Raum, also durch Wände, den Boden etc. fliegen konnte. Es war quasi blind, konnte nur Wärme sehen und jagte, indem es aus dem Nichts auftauchte und ahnungslose Beute die es so erspäht hatte in einem Happs verschlang. Ziemlich furchterregende Vorstellung... ein riesiges, geflügeltes Wesen, das man nicht aufhalten kann, da es durch quasi alles hindurch fliegen kann und über Wärmesicht alles sehen kann und Menschen mit einem Happs verschlingen und wieder verschwinden kann...

Das war auch irgendwie das interessanteste an der Geschichte. Einen Plot gab es nicht, nur wilde Ideen, ein paar gute Konzepte wie dieses Wesen, eine abartige Foltermethode die der Drachenherr sehr gerne einsetzte und ein paar Randdaten... Es ist glaube ich nie über 20-30 Seiten hinaus gegangen.

Hat dann aber noch ein paar Jahre gedauert, bis ich die Schrebversuche wieder aufgenommen habe.
Be brave, dont tryhard.

Gizmo

#25
Oh, das ist ein toller Thread! ;D

Meinen ersten Romanversuch (den ich noch habe) hatte ich glaube ich in der zehnten Klasse unternommen. Ich war ziemlich inspiriert von Terry Pratchett, und es ging um einen eitlen Barbaren-Heroen, der sich zu Tode langweilte, weil er gegen jedes Monster und jeden Feind bereits gekämpft und sie besiegt hatte. Der eigentliche Protagonist war jedoch der Barde, der ihn ständig begleitete und überall, wo sie durchzogen, von den großen Taten seines Chefs singen musste.

Zitat
Er war breitschultrig, gutaussehend, führte ein Schwert, das beinahe größer war als er selbst, und leistete sich keinen besonderen Intellekt. Er hasste es einfach, Erwartungen zu enttäuschen.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Wildfee

Wieso habe ich jetzt den Witcher vor Augen?  :rofl:

Mara

Das klingt nach einem guten Einstieg in einen humoristischen Fantasyroman :D Was war da denn noch so an Plot geplant?

Ich habe als Teenager auch mal handschriftlich mit so einer Portal Fantasy angefangen, in der zwei Schwestern nach einem Umzug ein schillerndes Portal auf dem Dachboden finden. Durch das Ding gelangen sie in eine Fantasy-Inselwelt, in der sie natürlich prompt von der Elfenkönigin Esmeralda persönlich in Empfang genommen werden, die sie natürlich hergezaubert hat, weil nur sie die Welt vor der Bedrohung durch die bösen Zentauren retten können. Also sehr viel Klischee. :D
Ich habe die Geschichte an dem Punkt dann wieder aufgegeben, weil ich keine Ahnung hatte, wie sie eigentlich weitergehen sollte. Die Zentauren kamen wahrscheinlich daher, dass ich keine Pferde mag, aber mir ist bis heute nicht klar, was sie eigentlich verbrochen hatten. Wahrscheinlich einen Ring gebastelt xDD

Trippelschritt

Ich habe mit ungefähr zwanzig ein paar Kurzgeschichten geschrieben, die noch irgendwo herumfliegen müssen.
Sie waren alle schlecht.
Nicht so schlecht, dass man darüber lachen könnte, aber immer noch schlecht genug.
Ich glaube der Hauptfehler war, dass ich über Orte schreibe oder von Dingen, die ich eigentlich gar nicht kannte.
Die beste war - glaube ich - eine Ätsch-Geschichte. Also keine, die jemand gerne liest. Der Held hatte Kontakt zu einem höheren Wesen, das die Umwelt wunderbar verschönte. Dessen aufmerksamkeit suchte - und es gelang ihm. was für ein Erfolg! Aber leider vergiftete dieses Wesen ihn und rief seiner Frau zu, dass mal endlich etwas gegen diese verdammten Ameisen getan werden musste.

:wums: :wums: :wums:

Trippelschritt

Felix Fabulus

Haha. Sooo cool, was hier alles an die Oberfläche gespült wird.

Meinen ersten Romanversuch begann ich mit zwölf. Zuerst entstand eine Landkarte. Dort zeichnete ich "Die Schreckensinsel" ein. So hiess dann auch die Geschichte, die nach etwa zwanzig handgeschriebenen Seiten endete. Ich glaube, das Ganze war der Versuch einer Melange aus Tamora Pierce und Tolkien. Wenn ich das jetzt so lese, hatte ich durchaus Sinn für Szenendramaturgie, aber keinen Plan, wohin die Geschichte führen sollte.  ;D Hach lustig.
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.