Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00

Titel: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatUnd, nichts für ungut, es kursieren wirklich komische Geschichten über Berufsautoren. Eine Anekdote eines Kollegen, den ich nur übers Internet kenne:  Ein Bekannter von dem meinte zu ihm: "hey, du hast es ja gut, gehst jeden Tag da in den Verlag und schreibst bloß". Der dachte allen Ernstes, ein Autor sei fest angestellt bei einem Verlag und würde da 8 Stunden ins Büro kommen, um an seinem Roman zu arbeiten.  
 Willkommen in der Schreibfabrik - nein danke!  
Also das habe ich nicht einmal bei Vielschreibern oder Heftroman_Autoren jemals erlebt. - Die meisten sind Freiberufler, wenn jemand fest angestelllt ist, dann doch zumeist der verantwortliche Lektor.  Und auch da arbeiten viele Bearbeiter freiberuflich von Zuhause aus.
Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...
 
Linda

Da in diversen Threads immer mal wieder das Gespräch auf Autoren und die Vorstellung der "anderen " über selbige kam, hier nun ein eigener Thread zum Thema.
Damit nicht irgendwann der Admin Beiträge hin und her schieben muß...  8)
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
An meiner schule, besonders in meiner Klasse kursiert so die allgemeine Meinung, Schriftsteller seien irgendwelche schrägen Exzentriker(ala Moshammer[er ruhe in Fireden]) oder zurückgezogene, menschenscheue eigenbrötler.
Da sind se immer wieder erstaunt, wenn ich bemerkte, dass ich sehr gerne schreibe. Einmal kam dann die Frage: "Und wenn du jetzt bei nem Verlag angenommen bist, brichst du da jetzt die Schule ab?"
*hust*
Noch so ein Vorurteil: man verdient angeblich entweder keinen müden Euro, ist verlottert und lebt auf Steuerzahlers Kosten oder man scheffelt auf Anhieb so viel Geld, dass man einen schulabschluss und einen gelernten Beruf nicht mehr nötig hat.
Beides ist gleichermaßen falsch. Man kann zwar ganz gut von der Schreiberei leben - aber dazu müsste man einen Überraschungshit wie Harry Potter landen - oder ein Akkordschreiber wie Hohlbein sein.
Die meisten anderen Autoren sind - wie ein Großteil von uns - "normale" Otto-Normal-verbraucher, die zur schule gehen, studieren, arbeiten - oder, wenn sie Pech haben, arbeitslos sind(ob man sich dann um Arbeit bemüht, hat mit der Schreiberei ja nix zu tun).

Noch was: Fantasy-autoren gelten beim Querschnitt der Bevölkerung als Alt-Hippies, drogensüchig, was weiß ich nicht alles.
Gut, ich bin etwas menschenscheu, aber in den Grenzen des gesunden Misstrauens gegenüber Unbekannten. Und ich bin koffeinsüchtig. Sonst nix. Stinknormaler Teenager, der wie verrückt paukt(von wegen, realitätsfremd!), um halbwegs gute Noten zu ergattern.
(das einzige, was mich unterscheidet, ist eben meine Kaffeesucht)

Vorurteile sind ja so was Lustiges... besonders, wenn sie so absurd sind, dass ich mich jedes Mal vor Lachen beäumeln könnte, wenn ich eins höre.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
"Reichtum und Ruhm"

Wo ? ? ?   :) :) :)

Linda
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Na, die Vorstellungen der ? ? ?-Fans erlebe ich ja gerade am eigenen Leib. Entweder sie glauben, daß man den Vertrag eh nur durch Vitamin B bekommen hat, oder, daß man die aktuelle Göttin am Schreiberhimmel ist. Jedes Wort eine Offenbarung. *röchel*

Und meine diversen Fantasyfreunde murksen jetzt jede meiner Äußerungen mit dem Satz ab: "Naja, du als veröffentlichte Autorin kannst das vielleicht so machen, aber für uns Normalsterbliche geht [insert irgendein Thema here] ganz anders."

Meine Unterschrift hat plötzlich einen ideellen Wert, und  irgendwie komme ich mir total bescheuert vor. Ich bin doch nicht plötzlich ein anderer Mensch geworden, bloß weil der Verlag gesagt hat: "Okay, können wir nehmen." Das ist alles ziemlich krank.

Ach so - reich bin ich auch noch nicht.  ;D
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
"Reich und berühmt!" lautete der (legendäre) Trinkspruch der (legendören) Runenkratzer. Weswegen ich auch die Frage "Strebst du nach Reichtum und Ruhm?" in den Steckbrief eingebaut habe. Was habe ich da eigentlich geantwortet? Ich weiß es nicht mehr. Irgendwie haben mir beide Wörter mal mehr bedeutet ...
Ich habe tagtäglich zuviel mit Autoren zu tun, daran muß es liegen. Sie sind keine Götter mehr, oftmals sind sie nicht einmal mehr ernstzunehmen... und berühmt und reich sind sie natürlich auch nicht. Wenn ich wählen müßte - keine Ahnung, was ist noch zur Auswahl? Glück?
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitat"Reich und berühmt!" lautete der (legendäre) Trinkspruch.


wurden da jetzt Runen gekratzt oder getrunken?   8)

 
ZitatWenn ich wählen müßte - keine Ahnung, was ist noch zur Auswahl? Glück?

mich dünkt, Glück ist das beste davon
 :) :)

Linda
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Vor allem erreicht man es leichter als Reichtum und Ruhm.
Zumindest, wenn man aus Liebe zum Schreiben und Geschichtenerzählen schreibt.
Besonders, wenn man sich anschaut, dass man von der schreiberei nur leben kann, wenn man es wie Hohlbein macht - Akkordschreiben.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitatwurden da jetzt Runen gekratzt oder getrunken?   8)

 

Beides  ;D Und zwar in ausreichenden Mengen...  8)
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
 
ZitatSchriftsteller seien irgendwelche schrägen Exzentriker(ala Moshammer[er ruhe in Fireden]) oder zurückgezogene, menschenscheue eigenbrötler.

Ehrlich gesagt, Frau Bindig, diese beiden Typen trifft man auch unter Autoren an. Ich selber zähle mich zu den Exzentrikern...
Aber man darf es eben nicht verallgemeinern, da haben Sie selbstverständlich recht.

Zitatman scheffelt auf Anhieb so viel Geld, dass man einen schulabschluss und einen gelernten Beruf nicht mehr nötig hat.

Das ist übrigens korrekt: in den Vereinigten Staaten; dort kann man in fast allen Fällen so viel Knete verdienen, das man tatsächlich einen gelernten Beruf nicht mehr nötig hat (wobei es natürlich so ist, das viele Romane auch ins Ausland verkauft werden, was eben bei deutschen Autoren/Verlagen seltenst der Fall ist)

Fakt ist, man kann tatsächlich vom Schreiben leben; manche gut, andere weniger gut.
Natürlich kommt es darauf an, WAS man schreibt und es kommt noch ein gewisses Quentchen Glück dazu.
Hätte Astrid je einen Drei Fragezeichen Roman veröffentlichen können, wenn Sie Andre Marx nicht kennt?

Man kann mir erzählen was man will, aber ob jemand vom Schreiben leben kann hängt m.E. nicht nur von Fleiß und Talent ab, sondern auch, ob man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort mit dem richtigen Manuskript an den richtigen "Mann" gerät.

Gruß

Feuertraum
(der sich jetzt auch wieder an seine Lehrbriefe klemmen muß)
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Vitamin B schadet sicher auch als Autor nicht.  8)
Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob ich überhaupt vom Schreiben leben will. Denn mein Beruf ist Buchhändlerin, damit verdiene ich mein Geld. Aber das Schreiben ist mein Ausgleich zur Alltagshektik. Darum sage ich mir: Ruhm wäre ganz nett und Reichtum auch nicht zu verachten, aber es muß nicht durchs Schreiben passieren (obwohl mir jetzt spontan auch keine andere Möglichkeit einfällt..).
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Auf Ruhm kann ich ganz gut verzichten, jedenfalls auf massenweise Fans oder so. Einen guten Ruf in bestimmten Kreisen zu haben, mag ganz nett sein, aber mehr als das muss ich beim besten Willen nicht haben.
Reichtum... ja, Reichtum ist schön, sehr sehr praktisch, wirklich, aber sollte ich jemals welche erlangen, dann sicher nicht durch Bücher... Das strebe ich aber auch gar nicht an. Ich schreibe nicht, um damit Geld zu verdienen, ich schreibe, weil es mir Spaß macht, Geschichten zu erzählen.

(Wobei man meine Voraussagen erfahrungsgemäß nicht sehr ernst nehmen darf. Zu meiner Jugendweihe prophezeihte ich noch großspurig, dass mich in zehn Jahren garantiert niemand mehr nach den Schichten eines Laubblattes fragen wird.
Jetzt studiere ich Biologie. Hätt ich mir damals nie träumen lassen... ::))

Lastalda
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Eben... ich vermute mal, ganz realistisch/pessimistisch(was einem besser gefällt), dass ich vom Schreiben allein nicht werde leben können. Noch geh ich zur Schule und hab Eltern, die für mich blechen, hin und wieder verdien ich mir was durch Babysitting oder Hundehüten in der Verwandtschaft dazu, in den Ferien mal im Cafe kellnern. Gut. Nebenbei schreibe ich immer als "Aggressionsabbau", wenn man es so sehen will.
Diese Angewohnheit werde ich auch beibehalten, da kann sonstwas kommen. Aber da ich ziemlich wenig Vitamin B habe, werde ich einen "normalen" Beruf ergreifen und das Schreiben allentfalls als Hobby beibehalten.

Interessant ist das BoD-Phänomen: ich meine, wer sich auf diese Möglichkeit der Veröffentlichung beruft, hat es entweder noch nie bei einem Verlag versucht, weil er zu wenig Selbstvertrauen hat - oder er wurde immer wieder abgelehnt, WEIL er eben nicht gut genug ist, um dieLektorenhürde zu überwinden. Zusätzlich hat er noch ein dickes Konto oder er nimmt einen Kredit auf - die Produktionskosten gehen, glaube ich bei 2000 € los.  
Bis man das Geld wieder rein hat(ich gehe mal davon aus, dass man aus spaß schreibt - die Veröffentlichung dagegen ist von ökonomischen Geweggründen geprägt) könnten unter Umständen Jahre vergehen - bei einem GUTEN und EHRLICHEN Verlag hingegen wird man entweder angenommen oder nicht und zwar aufgrund der Qualität des Geschriebenen. Man muss nichts oder sehr wenig als Kostenbeteiligung aufbringen - also mir ist das sehr viel lieber als Book on Demand. *schauder*

Wie gesagt: wir schreiben aus Spaß - Veröffentlichung hingegen ist ein bisschen was fürs Ego(obwohl ein gesundes Selbstvertrauen diesen Kick eigentlich nicht braucht) und vielleicht ein bisschen was für den Geldbeutel. Stell ich mal so als These in den Raum, weil es so gut zu Reichtum und Ruhm passt.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitat


Hallo Manja, hallo Zirkel,

ich möchte zu den zitierten Zeilen einiges zu bedenken geben.  Das führt jetzt von der BOD_Diskussion weg, aber es ist mir trotzdem wichtig. Also nicht böse sein, wenn ich etwas direkt werde. Es ist NICHT persönlich gemeint, das Posting dient mir nur als Aufhänger. Denn mit falschen Vorstellungen ist keinem gedient.



ZitatInteressant ist das BoD-Phänomen: ich meine, wer sich auf diese Möglichkeit der Veröffentlichung beruft, hat es entweder noch nie bei einem Verlag versucht, weil er zu wenig Selbstvertrauen hat - oder er wurde immer wieder abgelehnt, WEIL er eben nicht gut genug ist, um die Lektorenhürde zu überwinden.

(...)

Bei einem GUTEN und EHRLICHEN Verlag hingegen wird man entweder angenommen oder nicht und zwar aufgrund der Qualität des Geschriebenen. Man muss nichts oder sehr wenig als Kostenbeteiligung aufbringen - also mir ist das sehr viel lieber als Book on Demand. *schauder*

das sind, Sorry, etwas naive Vorstellungen über das Vorgehen von Verlagen.
Fakt ist, dass die meisten eingesandten Manuskripte von Verlagsseite (mittlere bis große Verlage, bei den Kleinen sieht das schon besser aus) nur oberflächlich bzw gar nicht geprüft werden. In der Schwemme der eingesandten Manuskripte (Motto: "ich hab Schreiben in der Schule gelernt und außerdem besitze ich einen Computer / Drucker, als mach ich mal einen Roman, ist ja einfach*") gehen die prüfenswerten, guten Manuskripte häufig genug unter.

Bevor man an der Lektorenhürde scheitern kann, muss man überhaupt erst mal mit dem Manuskript auf den Schreibtisch gelangen. Dazu muss ein Werk schon 'gut' sein, und in der Regel scheitert es dann nicht mehr an Kleinigkeiten wie Rechtschreibfehlern oder Stil.
Klingt die Vorstellung interessant, gibt es oft ein externes Gutachten.  Danach entscheidet der Lektor. Aber der fragt nicht ob gut oder schlecht, der guckt nach anderen Gesichtspunkten. Ein qualitativ schlechtes Manu wäre längst auf dem Weg zurück zum Absender
Überlegungen des Lektors: passt es glatt es in mein Verlagsprogramm?
Habe ich ein Lesepublikum dafür oder kann ich es mit diesem und folgenden Titeln aufbauen?
 Kriege ich die Marketingleute dazu, dieses Buch zu unterstützen?
 Können meine Verlagsvertreter mit diesem Werk bei den Buchhändlern einen guten Platz auf dem Tisch in der Ladenmitte erreichen?
Neben den wirtschaftlichen Erwägungen gibt es natürlich noch andere Punkte, die aber seltener für Anfänger gelten:
Bringt das Buch meinen Verlag in die Schlagzeilen?
Zieht der Autorenname neue Kunden an?
Verleiht das Werk meinem Buchprogramm das gewisse, intellektuelle, glanzvolle oder publizistische Etwas?

All diese Fragen entscheiden über das Schicksal eines Romanes. Überzeugt er den Lektor, muss er das Script dann nur noch in der Konferenz durchbringen. Gelingt das nicht, geht das Manuskript zurück, als wäre nichts geschehen. Dann hat man immerhin schon mal einen Eindruck hinterlassen und kann mit dem nächsten Werk nochmal darauf aufbauen und hoffen, dass es besser läuft.

Und trotzdem rutschen den Verlagen immer wieder Bestseller durch die Finger - und Autoren werden bei der Konkurrenz veröffentlicht, weil die einfach ein besseres Gespür hatte oder grade diese Art von Buch haben wollte.


Ich wollte das hier ais mehreren Gründen ansprechen:

kommen die Bewerbungen immer nur gleich zurück, ist vielleicht die Bewerbung mangelhaft, oder die Leseprobe schlecht gewählt.

Werden die kompletten Manus angefordert, ist das ein gutes Zeichen für Bewerbung und Exposé.

Scheitert die Bewerbung dennoch, sollte man sich überlegen, ob es einfach der falsche Verlag war und einen neuen anschreiben.
Hat man ein (zumindest nach Meinung einger Testleser) objektiv qualitätvolles Manuskript, dann kann es immer noch am subjektiven Geschmack des Entscheiders scheitern.

Große Absageumschläge zu öffnen, ist keine Freude.  Aber es kann ebensogut am Manuskript wie an der Marktlage liegen, dass man eine Absage bekommt.
Das ist noch keine Aussage über die Qualität des Werkes und nicht immer ein Grund für Selbstzweifel.
Wenn man wirklich an das eigene Projekt glaubt, hilft  nur Hartnäckigkeit.

"Gut" oder "schlecht" gibt es nicht, es gibt bloß: "verkäuflich" oder "unverkäuflich".

Gruß,
Linda


* Fußnote: ich bin mir sicher, dass sich die Zahl der Einsendungen seit der Verbreitung des PC potenziert hat.
Früher, mit Schreibmachine und Co, war das Tippen noch Knochenarbeit, die lästigen Fehler und das Problem "Überarbeiten" haben den Ehrgeiz vieler Anfänger gebremst.
Mit den heutigen Möglichkeiten entstehen eben auch viele Werke, die es früher nicht gegeben hätte.
Positiver Effekt: das Überarbeiten ist leichter und eine gewisse Qualität lässt sich einfacher erreichen als früher, da man nicht alles dreimal tippen muss.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
@ Linda:

Ich muß in diesem Fall mal ein Zitat der Band "Fettes Brot" verwenden: "Ja, Nein, ich mein...Jain"
Eigentlich haben Sie mit Ihren Ausführungen schon recht, das eben Manuskripte aus wirtschaftlichen Gründen gewählt werden: Verkauft es sich, oder wird es ein Ladenhüter. Es ist nun mal so, das ein Verlag nicht bloß dazu da ist, Bücher aus Leidenschaft zu veröffentlichen, nein, sie wollen tatsächlich damit ihre Brötchen verdienen.
Zu allem Überfluß liefern sich die großen Verlage wie Heyne, Goldmann, Bastei, Knaur um nur einige zu nennen (die Anzahl ist natürlich größer) einen harten Wettbewerb, bei dem man sich natürlich jene Stückchen rauspicken muß, die eben einen Gewinn garantieren.
Das soll nun nicht heißen, das Deutsche Autoren bei großen Verlagen keine Chance haben; natürlich werden auch solche gefördert, WENN die Lektoren die Meinung vertreten, das man mit  diesem Autoren Geld verdienen kann.

Ein qualitatives Werk schön und gut.
Aber ob nun deswegen die Verlage gleich "Ja, hier, wird vom Fleck weg genommen" rufen, wage ich mal zu bezweifeln.

Und ob BoD (oder andere Druckereiunternehmen dieser Art)  deswegen geschnitten werden sollten?
In meinen Augen ist das vielleicht sogar die Chance, seine Vita so aufzupeppen, das die "großen, seriösen" Verlage einen noch interessanter  finden.

Gruß

Feuertraum
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitat@ Linda:


Das soll nun nicht heißen, das Deutsche Autoren bei großen Verlagen keine Chance haben; natürlich werden auch solche gefördert, WENN die Lektoren die Meinung vertreten, das man mit  diesem Autoren Geld verdienen kann.

Ein qualitatives Werk schön und gut.
Aber ob nun deswegen die Verlage gleich "Ja, hier, wird vom Fleck weg genommen" rufen, wage ich mal zu bezweifeln.

Und ob BoD (oder andere Druckereiunternehmen dieser Art)  deswegen geschnitten werden sollten?
In meinen Augen ist das vielleicht sogar die Chance, seine Vita so aufzupeppen, das die "großen, seriösen" Verlage einen noch interessanter  finden.

Gruß

Feuertraum

@Feuertraum

Bitte nicht übel nehmen, aber vielleicht das Posting noch mal lesen .... Ich glaube, da liegt eine kleine Verwechslung mit Manjas Posting vor! Naja, kann ja am Aschermittwoch mal passieren...
 ;)

ich habe nur gesagt, dass es vielerlei Gründe gibt, warum ein Manuskript genommen wird. Den größten Ausschlag geben die wirtschaftlichen Argumente.
Die Qualität spielt eine Rolle, aber nur als grundlegendes Kriterium wie z.B. dass ein Manuskript für einen deutschen Verlag  in deutscher Sprache geschrieben sein muss. Selbstverständlich.
Qualität und Güte eines Manuskriptes sind GRUNDvoraussetzungen dafür, in die engere Wahl zu kommen. Trotz der Qualität scheitert es oft.
Damit wollte ich dem Allgemeinplatz widersprechen, dass man nur gut genug sein muss, um veröffentlicht zu werden.


Zu BOD habe ich überhaupt nichts geschrieben. Ehrlich gesagt habe ich dieses Thema auf diversen Foren schon ungefähr 100 mal durchgekaut. (Gähn)

Sucht man lange genug, findet man für oder getgen alles ein passendes Beispiel. So auch bei pro / contra BOD.
Ich persönlich denke, dass es für die Vita keinen Vorteil bringt, weil jeder Lektor die Eigenveröffentlichung auf den ersten Blick erkennt.   Doch es sollen auch schon BoD-Veröffentlichungen zum Verkaufsrenner geworden sein und wurden damit für Verlage interessant. Sorry, Titel habe ich keinen parat, so oft geschieht das wohl doch nicht.

Das einzige, was ich für absolut tabu halte, ist DKZV, auch versteckten..
Aber das hat mit BOD nun wirklich nichts zu tun.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Um wirtschaftlich rentabel zu sein, muss ein Buch logischerweise den Nerv der Zeit treffen(für Fantasyautoren sind also etwas bessere Zeiten im Kommen, auch wenns wohl noch etwas dauert).
Aber es muss eben auch gut geschrieben sein und innerhalb des momentan aktuellen Lieblingsgenres eine vernünftige Handlung haben - ordentlich ausgearbeitete Charaktere inklusive. Ich meine, kein Mensch kauft ein Buch, dass eine sinnlose, weil konfuse Handlung hat, schlecht geschrieben(oder übersetzt) ist imd wo man sich bei den Figuren regelmäßig fragt, was sie sich bei ihren Aktionen denken(die ja wiederum die Handlung beeinflussen).

Dazu sind Lektorate nähmlich da, um Leuten, die solchen, auf gutdeutsch ausgedrückt, "Bockmist" fabrizieren(gibt es ja bekanntlich überall und zu allen Zeiten) abzufangen.
Jedenfalls sollte es die Arbeit eines guten Lektorats sein.
 Bei BoD is das, soweit ich weiß, nicht gegeben - da muss man nur ein wenig Geld hinblättern und gut.

Es is schließlich wirklich so, dass Verlage nach Büchern gucken, die sich wirtschaftlich rentieren - aber das sind eben nur qualitative Bücher(vorrausgesetzt, der Autor heißt nicht gerade Bohlen - da könnte man noch den größten Sch... schreiben und die Leute würden sich drum reißen)
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Lomax am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatEs is schließlich wirklich so, dass Verlage nach Büchern gucken, die sich wirtschaftlich rentieren - aber das sind eben nur qualitative Bücher

Na ja, das kann man sicher anders sehen. Jedenfalls habe ich auch schon eine Menge in Verlagen erschienene Bücher gelesen, die in gewisser Hinsicht wirklich schlecht waren - Plotlücken, hanebüchener inhaltlicher Unsinn oder Charaktere, die zum Himmel schreien. Und trotzdem sind sie nicht nur erschienen, sondern waren sogar erfolgreich. Entweder, weil die Mängel zwar theoretisch feststellbar waren, aber in Bereichen lagen, die die Zielgruppe nicht die Bohne interessieren. Oder weil diese "Mängel" nur von manchen als solche empfunden werden, während sie für andere gerade ein Bedürfnis bedienen. Das gilt z.B. auch für den hier im Forum schon irgendwo thematisierten "Kitsch".

Natürlich gibt es in bestimmten Bereichen Qualitätsstandards, über die sich Verlage selten hinwegsetzen, BoD-Bücher allerdings regelmäßig. Oder, anders gesagt: Schlechte BoD-Bücher sind auf andere Weise schlecht als schlechte Verlagsbücher ;) Was BoD-Büchern allerdings regelmäßig fehlt, ist nicht mal die Auswahl durch ein Lektorat, sondern vor allem auch das Lektorat selbst - denn die Bücher strotzen vor allem vor vermeidbaren Fehlern. Und sie leiden oft daran, dass der Autor zu viel an sich und zu wenig an die Leser denkt.

Aber das sind eher Fragen der Umsetzung, und es hat weniger mit der Art des Erscheinens zu tun. Gerade im Bereich der Kleinstverlage erscheinen auch viele Bücher, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie BoD. Klar, der Krankenpfleger, der nebenbei einen Verlag aufmacht, muss natürlich auch noch seine Erfahrungen sammeln und macht erst mal dieselben Fehler wie der BoD-Verleger. Und er hat natürlich u.U. nicht die Ausbildung, um Qualität zu erkennen und seinen Geschmack zu relativieren. Nach außen hin erscheinen Bücher bei ihm im Verlag, aber der Übergang zu BoD ist fließend.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Da es hier (irgendwo auch) um die Steckbriefe/Fragebögen geht:
Wie ich gerade bemerkt habe, ist meiner nicht auf der Homepage - kann ich vielleicht noch einmal einen Fragebogen zugesandt haben, den ich ausfülle, und der eventuell auf die Page gestellt wird? Ich weiß ja nicht, wie es momentan zeitlich aussieht, also wenn das passt...

Die Adresse wäre Adema.Unstable@gmx.de

Danke schon mal!

Elena
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Elena,

den Fragebogen findest du in den Yahoogroups.
ansonsten kleiner Tip: Kopier einfach einen der Fragebögen die Online sind in eine Textverarbeitung, entferne die Antworten und schreibe deine rein. Das ist eigentlich der einfachste Weg... ^^

LG
Moni
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
Frage dumm: Soll ich das nun auch machen mit dem Steckbrief? Oder nimmt man mich auch ohne so wie ich bin?

Gruß

Feuertraum
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatFrage dumm: Soll ich das nun auch machen mit dem Steckbrief? Oder nimmt man mich auch ohne so wie ich bin?

Gruß

Feuertraum
Ich meine mich zu erinnern, Sie um den Steckbrief gebeten zu haben... weiß aber nicht mehr in welchem Thread.
Bitte geben Sie an, ob er auch auf die Homepage soll/darf.

LG
Moni
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Frage noch dümmer: An wen kann ich den Steckbrief jetzt schicken, damit er auf die Homepage kommt? An dich, Yuvis?  :-[

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zu der Zeit, als ich meinen eingeschickt hab, ging das noch (wie alles für die Homepage) an material@tintenzirkel.de Ich nehm mal an, das hat sich nicht geändert.

Lastalda
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Genau so ist es, allerdings weiß ich nicht, wie schnell Maja den Steckbrief einarbeitet, da ist Geduld von uns allen gefragt... ::)

LG
Moni
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Muss man sich Sorgen um seine erkaufszahlen machen, wenn jemand eine sinnlose reimerei, die man sch*** findet, in den höchsten Tönen lobt(und diese Person auch noch keine Ahnung von Literatur hat?)
Nur, um endlich wieder aufs Thema zu kommen...
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich hab da mal ne Frage...
Und um es wie Feuertraum zu machen:
Frage dumm: Was ist jetzt genau ein BoD ???
(Ich weiß ich weiß nix, aber das ist erst der Anfang...)

ciao Steffi ;D
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Book on Demand.
Sowas wie ein Buchdrucksevice, der dafür bezahlt wird, dein Geschreibsel in Buchform zu bringen - falls du ein Negativbeispiel haben willst: Mein Buch.ch

Positivbeispiele: Ruckzuckbuch

Anders als ein Druckkostenzuschussverlag sind die kein wirkliches Verlagshaus, sondern nur ein Drucksevice. Du bezahlst alles selber.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 01. Januar 1970, 01:00:00
*staun* Boah...
Danke Man-ja! ... ;D (sag mir ruhig das ich fies bin!) ::)
Du weißt ja, dass es nit so gemeint is, ne!?
Aber ich wollt noch fragen, welche Verlage sich sozusagen für Anfänger 'eignen' wenn sie ein Buch rausbringen wollen.
(abgesehen von Solar[oder so]-Verlag, bei dem Manja is! ;D)

ciao Steffi ;D
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Termoniaelfe am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich möchte dieses Thema um Reichtum und Ruhm noch Mal aufwärmen. In meinem Steckbrief schrieb ich einst:

Zitat12. Strebst du nach Reichtum und Ruhm?
Nein! Meine Familie ist mir Reichtum genug. Aber ich würde lügen, wenn ich sagte, daß ich nicht nach Anerkennung streben würde.

Wenn ich aber ehrlich bin, dann geht es mir schon in gewisser Weise darum, mit meiner Schreiberei einmal Geld zu verdienen. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass ich nur schreibe weil es so ein tolles Hobby ist. Natürlich schreibe ich sehr gern, sonst würde ich es ja lassen. (was bin ich heute wieder scharfsinnig ::)) An Tagen, wie heute zum Beispiel, wünschte ich, dass ich den großen Durchbruch schaffe und dann vom Schreiben leben kann und nie wieder zu diesem Kunden fahren muss, der wenn er schlecht gelaunt ist, alles an mir auslässt. Einfach sagen zu können: Du kannst mich Mal, mach deinen Scheiß doch selber ..", dass fänd ich schon cool. So aber warte ich weiter auf meinen Durchbruch und hoffe das er bald kommt. Berühmt und in aller Munde möchte aber nicht sein. Das wäre mir zu stressig. Nein nur so viel mit der Schreiberei verdienen, dass man gut leben kann und nicht jedem potenziellen Kunden in den Hintern krichen muss, um einen Auftrag zu bekommen.

LG
Termi, die heute einen besonders schlechten Tag erwischt hat.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatINein nur so viel mit der Schreiberei verdienen, dass man gut leben kann und nicht jedem potenziellen Kunden in den Hintern krichen muss, um einen Auftrag zu bekommen.
Das wärs, Termi, das wärs... *träum*
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Möchtegernautorin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Da kann ich dann ja auch noch was zu los werden :)
Was nun Ruhm und Reichtum angeht... naja, gegen Reichtum hätte ich nichts einzuwenden. Dann könnte man das Haus hier endlich einmal von Grund auf überarbeiten und müsste sich nicht einen Kopf machen, was man sich den Monat leisten kann und was nicht. Allerdings war ich niemals der Meinung, dass das durch das schreiben geschehen könnte.
Genauso wie ich nicht glaube, dass man dadurch großen Ruhm erlangen kann. Den will ich auch gar nicht. Auch wenn Schriftsteller immer noch den großen Vorteil haben, dass nicht jeder Leser gleich weiß, wie man aussieht. Das ist bei Sängern oder so dann doch etwas anders. Die Illusionen aber ich mir allerdings auch nie gemacht und um ehrlich zu sein habe ich mich dann doch gewundert, wenn ich af Seiten gestöbert haben, die sich um's Schreiben drehten, dass erwähnt werden musste, dass man dadurch in den seltensten Fällen berühmt wird oder davon leben kann. Würde ich auch nicht wollen, wenn ich dafür Akkordarbeit leisten müsste.

Allerdings gebe ich zu, dass ich einen kleinen ,,Traum" habe, wenn man es denn als solchen bezeichnen möchte. Ich stelle mir vor, dass es ein Hochgefühl sein muss, wenn man in der Bahn sitzt, in einer Buchhandlung steht oder sonst irgendwo ist und zwei Menschen zuhören kann, die über das Buch sprechen, das man selbst geschrieben hat. Ich glaube, das wäre das einzige, was ich mir von Schreiben wirklich wünschen würde.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Schelmin am 01. Januar 1970, 01:00:00
hi!
ich finde es schon lustig, Leute Bücher kaufen oder lesen zu sehen, die Autoren geschrieben haben, die ich kenne. Es muß wirklich klasse sein, wenn es das eigene Buch ist.

Wenn man andere über eigene Bücher reden hört, hört man vielleicht nicht nur Gutes, damit muß man dann auch leben.

Aber es ist schon richtig, als Schriftsteller bleibt man oft unerkannt, selbst als berühmter. Ich würde Markus Heitz nicht auf offener Straße erkennen, oder Terry Pratchett, vielleicht noch nicht mal JKR. Wenn man so prominent ist, daß man bei jedem Stadtbummel fotografiert wird, und gar keine Privatsphäre mehr hat, das stelle ich mir übel vor.
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Deswegen will ich ja Schriftstellerin sein, nciht Sängerin oder schauspielerin(na gut, beim Singen scheiterts an meiner Stimme) ;D
Titel: Re: Reichtum und Ruhm
Beitrag von: Möchtegernautorin am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatWenn man andere über eigene Bücher reden hört, hört man vielleicht nicht nur Gutes, damit muß man dann auch leben.

Das stimmt <g> aber das wäre mir dann auch so was von egal, weil es wäre ja trotzdem das, was ich fabriziert habe.