• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Überblick über Charaktere behalten

Begonnen von Kyvenn, 14. Oktober 2018, 15:16:53

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kyvenn

Zitat von: Sikania am 14. Oktober 2018, 21:19:54
Wenn es nur ums Handling der fertigen Charaktere geht, finde ich die Figuren-Sammlung von Papyrus Autor ganz praktisch. Bevor ich das gekauft hatte hab ich immer Charakterbögen bei LibreOffice gemacht. Das ging auch gut  :jau:

Ansonsten für neue Charaktere mache ich auch (sofern es ein Hauptcharakter ist) gerne einen Persönlichkeitstest (light). Das bringt mir die immer ganz gut nahe und lässt mich sie besser einschätzen (auch wenn sie später eh andere Ziele haben als ich mit ihnen :pfanne:)

Papyrus Autor ist doch dieses Schreibprogramm, oder? Ist das wirklich so gut?
Persönlichkeitstests bekomme ich nie auf die Kette, irgendwann mache ich die aus meiner eigenen Sicht und mein Charakter schaut mich dann fassungslos aus der Ecke an :rofl:

Sikania

Ja genau, das ist ein Schreibprogramm.
*kurz Offtopic (dafür gibts eigentlich einen eigenen Thread  ;)*
Ich muss sagen, für Prosa ist es echt gut, meiner Meinung nach. Vor allem, weil es eben mit u. a. der Figuren-Datenbank und einem Zeitstrahl (für Kapitel mit Datumsangaben z. B.) wirklich gute Möglichkeiten gibt das zu organisieren. Aber es ist noch nicht perfekt. Ganz intuitiv ist es nicht und für wissenschaftliche Texte mit Literaturzitaten definitiv zu kompliziert/nicht kompatibel mit gängigen Literaturdatenbanken. Für nicht-wissenschaftliche Texte ist es aber mein absoluter Favorit.
*Ende OT*

Zurück zur eigentlichen initialen Frage:
Ist natürlich ... äh ... unpraktisch, wenn du aus der "Rolle" fällst.  :rofl: Aber je nach dem WIE fassungslos der Charakter ob deiner Antworten reagiert, ist das doch auch schon mal eine Antwort!

Aphelion

Ich gehe jedes Mal ein bisschen anders vor, insofern habe ich auch kein Patentrezept. Beim Lesen des Threads sind mir allerdings zwei Fragezeichen in den Sinn gekommen.

Fragezeichen No. 1: Baust du überhaupt die "richtigen" Details ein? Meistens ist es egal, ob die Augenfarbe grün oder blau ist. Wenn es nicht egal ist, wirst du es vermutlich auch nicht vergessen. Harry Potters Augenfarbe wird deshalb so häufig erwähnt, weil es die Augenfarbe seiner Mutter ist.

Zu wissen, wie die Persönlichkeit einer Figur zumindest grob gestrickt ist, ist hingegen ein ziemlich essentieller Punkt. Ich sehe kein Problem darin, eine Figur erst beim Schreiben zu entwickeln - aber natürlich musst du die unterschiedlichen Teile irgendwann anpassen. Eventuell hast du in deiner Rohfassung dann zehn verschiedene Persönlichkeiten, obwohl alles eigentlich nur eine Figur sein soll.

Das führt mich zu Fragezeichen No. 2:

Wenn du deine Figuren am Anfang noch gar nicht kennst, wie willst du den Überblick behalten – wo du dir den Überblick doch erst einmal verschaffen musst, bevor du ihn behalten kannst? Ich halte es für möglich, dass du zu den Schreibern gehörst, die ihre Figuren erst beim Schreiben entwickeln. "Allerweltspersönlichkeiten" sind mMn ein Hinweis darauf.

Wenn das der Fall sein sollte, brauchst du eine andere Herangehensweise. Die Frage ist dann nicht, wie du den Überblick über Personen und einzelne Details behalten kannst, sondern wie du später die Rohfassung überarbeitest, sodass du am Ende konsistente und distinkte Figuren hast. Werde nicht zu schnell zu perfektionistisch (sagt die richtige  ::)), sondern erlaube dir in der Rohfassung ruhig Ungereimtheiten, um ein bisschen herumzuprobieren, wie die Figur denn jetzt eigentlich sein soll.

Kyvenn

Zitat von: Aphelion am 17. Oktober 2018, 14:36:11
Fragezeichen No. 1: Baust du überhaupt die "richtigen" Details ein? Meistens ist es egal, ob die Augenfarbe grün oder blau ist. Wenn es nicht egal ist, wirst du es vermutlich auch nicht vergessen. Harry Potters Augenfarbe wird deshalb so häufig erwähnt, weil es die Augenfarbe seiner Mutter ist.

Zu wissen, wie die Persönlichkeit einer Figur zumindest grob gestrickt ist, ist hingegen ein ziemlich essentieller Punkt. Ich sehe kein Problem darin, eine Figur erst beim Schreiben zu entwickeln - aber natürlich musst du die unterschiedlichen Teile irgendwann anpassen. Eventuell hast du in deiner Rohfassung dann zehn verschiedene Persönlichkeiten, obwohl alles eigentlich nur eine Figur sein soll.

Die Augenfarbe sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass ich irgendwann meinen Charakter nicht mehr bildlich im Kopf habe und alles über ihn weiß, sondern dass ich eben dadurch, dass ich meine Aufmerksamkeit so aufteilen muss, bei den Charakteren durcheinander komme.
Ich glaube, ich habe einfach eine ziemlich festgefahrene Denkweise, die sich über die Jahre entwickelt hat... Das ist wohl auch einfach mein Perfektionismus.

Zitat von: Aphelion am 17. Oktober 2018, 14:36:11
Das führt mich zu Fragezeichen No. 2:

Wenn du deine Figuren am Anfang noch gar nicht kennst, wie willst du den Überblick behalten – wo du dir den Überblick doch erst einmal verschaffen musst, bevor du ihn behalten kannst? Ich halte es für möglich, dass du zu den Schreibern gehörst, die ihre Figuren erst beim Schreiben entwickeln. "Allerweltspersönlichkeiten" sind mMn ein Hinweis darauf.

Wenn das der Fall sein sollte, brauchst du eine andere Herangehensweise. Die Frage ist dann nicht, wie du den Überblick über Personen und einzelne Details behalten kannst, sondern wie du später die Rohfassung überarbeitest, sodass du am Ende konsistente und distinkte Figuren hast. Werde nicht zu schnell zu perfektionistisch (sagt die richtige  ::)), sondern erlaube dir in der Rohfassung ruhig Ungereimtheiten, um ein bisschen herumzuprobieren, wie die Figur denn jetzt eigentlich sein soll.

Der erste Satz ist für mich eigentlich ziemlich wichtig, darf ich mir den so über das Bett hängen? :hmmm:

Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, hier noch etwas hinzuschreiben - es beruhigt mich ziemlich, auch mal von anderen zu hören, dass nicht alles sofort am Anfang festgelegt und perfekt sein muss! :jau:

Simara

Ich mache bei längeren Projekten immer ganz brav und altmodisch Steckbriefe, in denen ich dann bei Gelegenheit nachschlagen kann. Beim Korrigieren liegen die dann im Besten Fall ausgedruckt oder auf Karteikarte neben der Tastatur, damit auch wirklich alles einheitlich bleibt und Isabel nicht in jedem dritten Kapitel immer mal wieder Isabella heißt (Beispel frei erfunden, ist mir natürlich nie passiert, nee, gar nicht  :rofl:).