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Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

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Aphelion

Ich sehe es auch eher als Chance - wenn es gut gemacht ist und noch "mehr" passiert, als dass der Protagonist von A nach B und weiter nach C läuft, sehe ich da überhaupt kein Problem.
Denk doch nur mal an "Herr der Ringe"... Frodo bringt den Ring zum Recycling. ;) Die Frage ist doch, was du daraus machst und wie sich dein Protagonist entwickelt, welche Hürden er überwinden muss... :)

Assantora

Ihr seid alle so lieb  :knuddel:

Das ist nun schon das zweite oder dritte Mal in dem Projekt, wo ich jammere und das eigentlich ohne Grund.
Ich hab's ja im Prinzip schon angesprochen.

ZitatIch muss mir die Frage stellen, ob dieser Mensch nur so tut, als ob alles ok wäre, doch innerlich sich furchtbaren Qualen stellen muss und in Wahrheit sich lieber um andere sorgt, als um sich selber.
Und die Antwort ist ja. Er ist förmlich der Seelentröster der Heldengruppe momentan. Eine Szene hab ich jetzt wieder geschrieben, wobei die Charas immer bessere Einfälle haben, als das, was im Plot steht und schwupps, handelt er, weil jemand anders zweifelt. Das ist gut :) (Ob seine Handlung vielleicht etwas übertrieben ist, muss ich mir dennoch mal überlegen)
Wann ich den Bruch des Charas einbaue, dass steht noch in den Sternen. Er muss doch mit seinen Ängsten konfrontiert werden *überleg*

@ Zitkalasa
ZitatErst nach der Hauptrolle schreien und dann Schattenspiele veranstalten, so geht das ja mal gar nicht.
mmh, Warum nicht? Es lenkt den Leser ab, dass ist klar, aber vielleicht übersehe ich nur, dass er momentan nicht im Mittelpunkt steht, ich nur krampfhaft versuche, ihn die erste Geige spielen zu lassen, obwohl er nur eine zweite ist, oder so. *wieder überleg*

@ Kayla

ZitatLass dich mal richtig  :knuddel:
Ach, das tut gut :)

@ Nirathina

ZitatEventuell liegt der "geringe Wert" deines Charas ja nicht am Chara selbst, sondern am Plot?
Da sagst du was. Die Geschichte ist nämlich förmlich eine Neuauflage meiner ersten Geschichte. Wenn ich mich zurückerinnere, die beiden Charas unterscheiden sich vollkommen, der alt war auch mehr im Schema "Auserwählter" zu finden, während der jetzige nur ein einfacher Soldat ist. Der Plot, daran kann es wirklich liegen. Er nur ein einfacher Soldat, die Geschichte dreht sich aber mehr um den Krieg, dem der Soldat plotbedingt momentan fernbleibt, Magiern und magischen Wesen.

@ Aphelion
ZitatDenk doch nur mal an "Herr der Ringe"... Frodo bringt den Ring zum Recycling. ;)
Ja und je häufiger ich ihn mir anschaue, umso mehr stelle ich fest, dass Frodo mit einem Satz vollkommen Recht hat: "Ohen Sam wäre er nie so weit gekommen." Vielleicht übernimmt mein Chara eine ähnliche Rolle.

Vielleicht habt ihr auch nur mal wieder Recht: Ich will zu viel. Vielleicht ist mein Hauptprotagonist nur einen Nebenrolle, ein Mensch, der eine Geschichte begleitet, sie nicht immer erzählt, aber seinen Begleitern hilft, wo er nur kann, sei es durch Aufmunterung, oder wie heute passiert, durch ein chaotisches Verhalten, welches ich selber nicht von ihm erwartet hätte.

Söfchen

So was ist mir Gott sei Dank noch nicht passiert. Bei mir war es so, dass ich damals erst den Charakter entwickelt habe und die Geschichte hat sich sozusagen aus dem Charakter heraus entwickelt. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, die Geschichte erstmal ruhen zu lassen und dass du weiter den Charakter erforschst?! Dafür wäre das Vorstellungsgespräch ja echt gut!

Arcor

*KlopfKlopf*

Ja, jetzt hat's mich auch erwischt. Und ich Idiot mach auch noch die Tür auf.  :d'oh:

Bei mir nagt es gerade hauptsächlich, weil ich ein Buch lese, dass vom Thema und Stil nicht ganz unähnlich meiner eigenen Geschichte ist, die ich gerade schreibe. Und da packt mich doch echt der Zweifel, weil ich dieses Buch so unglaublich gut finde. Verdammt, dass ist wirklich eine Geschichte, wo es mir total schwer fällt, mich von loszureißen. Das ist mir so schon länger nicht mehr passiert. Ich hatte ja gehofft, dass sie nicht so ganz unähnlich ist, damit man bei einer etwaigen Agenturbewerbung angeben kann "Meine Geschichte ist ähnlich wie Buch X, nur mit mehr Y und weniger Z" oder so. Dachte mir mal, dass das eventuell ganz gut käme, quasi als Argument, dass eine solche Geschichte auf dem Markt funktionieren kann.
Tja, und jetzt finde ich besagte Geschichte super toll und frage mich gerade, warum man meine dann noch bräuchte.  :happs: Vielleicht ist das auch nur eine Momentaufnahme, da ich mit meiner Welt noch ringe und gerade der Aufbau der Welt in dem Buch absolut großartig ist. Aber auch mein Plot fühlt sich auf einmal merkwürdig brüchig unter meinen Fingern an.

Mhh, und die Worte von Schommes' Agent aus dem TZ-Blog ("Die Fantasywelle ebbt ab") tragen gerade auch nicht zur Stimmungsbesserung bei.

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Faye - Finding Paradise

Michaela

#169
Oh Arcor lass Dich erst mal  :knuddel:

So ähnlich ging es mir vor einigen Tagen auch und der Spruch das die Fantasy Welle abebbt, hat da auch noch sein übriges getan. Nach einer Weile habe ich mich dann allerdings gefragt, ob das wirklich ein Grund ist, deswegen die Geschichte nicht zu schreiben.

Du bist Du und Du hast Deinen eigenen Stil. Es gibt ein Buch, das Deiner Geschichte ähnelt? Na und?
Es ist nicht dieselbe und Du wirst Deine ganz eigenen Ideen umsetzen. Vielleicht wird ein Anderer irgendwann Deine Geschichte genauso lesen und denken: schitt schreibt der aber gut und das ähnelt meiner Geschichte auch noch ...  ;D

Also Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen. Nur wer aufgiebt verliert wirklich!
Außerdem unterliegen Genres genauso wie Mode einem Trend. Alles kommt irgendwann wieder.

Sven

Vor allem würde ich Aussagen wie "Die Fantasywelle ebbt ab" nicht allzu ernst nehmen. Wellen ebben immer mal wieder ab, aber sie steigen auch wieder.
Fantasy hat es schon gegeben, als die ersten Geschichten aufgeschrieben wurden, und ich bin mir sicher, dass es sie noch geben wird, wenn das letzte Buch gedruckt wird.
Beste Grüße,
Sven


Silvia

Außerdem isses doch kein Wunder, dass diese Welle gerade mal etwas abebbt. Harry Potter ist zu Ende, Panem ist zu Ende, Biss ist zu Ende ... wo sollen denn die Renner so plötzlich herkommen, die in den letzten Jahren die Umsätze in die Höhe schießen haben lassen?
Also davon mal nicht beunruhigen lassen.  :)

Sanne

Genau - wird Zeit, dass aus dem Tintenzirkel Nachschub kommt!

Ich hab so etwas Ähnliches hinter mir, Arcor - und ich schreib fleißig daran weiter! Wem hab ich diese Erkenntnis zu verdanken?

Ja - dem Tintenzirkel! Dafür gibts gerne immer wieder  :gruppenknuddel:

Alessa

Lass dich  :knuddel: Arcor

Dein eigener Stil und deine Geschichte sind es, die sich von dem anderen Buch unterscheiden. Auch wenn sich beide vielleicht in der einen oder anderen Sache ähneln, so sind sie nicht gleich wie ein Zwillingspaar. Vielen Lesern gefällt vielleicht gerade deine Umsetzung des Themas und dein Stil, also nicht den Kopf hängen lassen, nur weil ein anderer sich an dem Thema bereits versucht hat. Ja?

Und auch wenn die Fantasy-Welle vielleicht eben einmal abebbt, so denke ich, das sich der Trend ganz schnell ändern kann. Ich glaube nicht, dass die Menschen nun urplötzlich gar keine Fantasy mehr lesen wollen.  :no:


Aphelion

Selbst wenn die "Fantasy-Welle" (das klingt so negativ  :hmmm: ) wirklich abebbt: Bis man sein Buch fertig geschrieben UND überarbeitet hat UND einen Verlag gefunden hat UND das Lektorat durch ist UND das Buch auf den Markt kommt, kann nochmal eine ganz schöne Zeit vergehen. Und bis dahin ist die Welle vielleicht schon längst wieder da. :)

Arcor

Ach, ihr Lieben, danke für eure aufbauenden Worte. :gruppenknuddel:

Ich habe heute jetzt erstmal nicht weitergeschrieben, dafür aber das MP3-Orakel ein paar Vorlieben und Abneigungen zu meinen Protas ausspucken lassen (sowie eine Idee für den Track17-Wettbewerb  ;)). Ich glaube, ich werde die nächsten Szenen erstmal in Ruhe durchplotten, bevor ich drauflos schreibe und wieder das Gefühl habe, dass alles Müll ist.

@Sven & Aphelion
So habe ich das Wellen-Bild echt nicht gesehen. Aber es stimmt ja. Es kommt und geht und kommt zurück. Der Gedanke ist gleich schon viel aufbauender.  ;D
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Faye - Finding Paradise

Alana

#177
Ich bin zwar spät dran, aber lass dich auch nochmal drücken. Das mit der Ähnlichkeit ist mir auch schon passiert (einfach ein paar Seiten zurück blättern ;D) das ist gemein. Aber mittlerweile denke ich, vielleicht ist es auch eine Chance zu erkennen, was das eigene Buch so einzigartig macht und von anderen abhebt. Das wird schon wieder!  :knuddel:

Das mit der Fantasy-Welle hat mich auch erst ein wenig bedrückt, aber ich sage mir: Was solls? Natürlich kann man die Markt-Mechanismen nicht verleugnen, aber ich lasse mir davon nicht diktieren, was ich schreiben soll. Ich schreibe, was mir gefällt und was mir Spaß macht. Und wenn es jetzt keinen Platz dafür gibt, dann vielleicht später und eine Agentur kann man damit vielleicht trotzdem von sich überzeugen, so dass sie einen zumindest mal in die Kartei aufnimmt.
Außerdem glaube ich einfach nicht, dass der Fantasy-Markt wirklich abebbt. Klar, es ist immer ein auf und ab, aber ich denke das liegt auch an den ganzen Klonen, die die Verlage produzieren. Sorry, das wird jetzt OT. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich glaube, dass man was solche Dinge betrifft, sich als Autor einfach ein dickes Fell zulegen muss. (Ich arbeite allerdings auch noch dran.  :gähn:) Und dass du dich deswegen nicht grämen sollst.  :knuddel:
Alhambrana

Arcor

@Alana
Das mit dem dicken Fell muss ich auch noch üben.  ;)
Danke für's spätabendliche Drücken.  :knuddel: Ich muss zugeben, dass es heute schon etwas rosiger aussieht. Ich habe mir über die folgenden Szenen ein paar Gedanken gemacht  und werde mich da heute Nachmittag mal dransetzen, nachdem ich was für meine Hausarbeit getan habe, so für's Gewissen und so.  ;) Mal sehen, wie es wird.
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Faye - Finding Paradise

Nirathina

Oh, ich böses Ding  >:( Jetzt war ich doch gar nicht da, um emotionalen Beistand zu leisten!

Also holen wir das nach: Lass dich 1000x  :knuddel: Arcor. Ich schließe mich den anderen an, vor allem der überaus passenden Metapher, die Sven geliefert hat, ist ja wohl mehr als aufbauend.

Einfach stur weiterarbeiten und immer daran denken: "Das war meine Idee ... ich war zuerst da"  ;)