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Wie steht ihr zu Piraten, die eure Werke illegal runterladen?

Begonnen von JarlFrank, 28. Juni 2016, 17:18:04

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FeeamPC

Nicht alle Gesetze sind sinnvoll, das stimmt. Aber über Sinn und Unsinn sollte die Gemeinschaft entscheiden, nicht jemand, der nur, weil es ihm gerade einen Vorteil bringt, das Gesetz für sinnlos erklärt.
Und ich finde, ein Autor hat einen überaus berechtigten Anspruch darauf, sein Buch bezahlt zu bekommen, egal, wer es aus welchem Grund liest.

Schreiben ist Arbeit.
Schreiben kostet Nerven.
Schreiben kostet Zeit.
Schreiben kostet real: Strom für den Computer, Papier für den Ausdruck, Heizung für das Arbeitszimmer usw.
Schreiben kostet für Qualität: Lektorat und Korrektorat gibt es keineswegs immer umsonst
Schreiben kostet für Werbung: Angefangen mit dem Cover ist auch da oft einiges an Geld geflossen

Wieso soll da irgend jemand entscheiden dürfen, dass ich für meine Arbeit und meine Kosten kein Geld verlangen darf, weil das "unfair" ist oder kulturschädigend oder was auch immer, und ich froh sein kann, wenn andere sich die Früchte meiner harten Arbeit gratis reinziehen?

In meinem Geschäft kann auch keiner einfach hingehen, sich ein paar Tablette einstecken und sagen, sei froh, dass die überhaupt jemand einnehmen will. Ich bin nicht bereit, einen Unterschied zwischen materiellen und immateriellen Gütern zu machen. Weil, Kosten und Zeit stecke ich gleichermaßen in beide.

Sascha

Zitat von: FeeamPC am 05. August 2016, 12:01:04
In meinem Geschäft kann auch keiner einfach hingehen, sich ein paar Tablette einstecken und sagen, sei froh, dass die überhaupt jemand einnehmen will. Ich bin nicht bereit, einen Unterschied zwischen materiellen und immateriellen Gütern zu machen. Weil, Kosten und Zeit stecke ich gleichermaßen in beide.
Du meinst, so wie manche Chefs: "Wie? Mehr Geld? Sei froh, daß Du überhaupt für mich arbeiten darfst!" ;D
Ich hatte so einen. Damals war das gar nicht zu Lachen ...

Aber das zeigt, wie diese Haltung eben heute "en vogue" ist. Es wird von "oben" so gelehrt.

FeeamPC

Dein damaliger Chef hat praktisch das Gleiche in grün (oder schwarz) gemacht, ja.

Feuertraum

Zitat von: FeeamPC am 05. August 2016, 12:01:04
Und ich finde, ein Autor hat einen überaus berechtigten Anspruch darauf, sein Buch bezahlt zu bekommen, egal, wer es aus welchem Grund liest.

Schreiben ist Arbeit.
Schreiben kostet Nerven.
Schreiben kostet Zeit.
Schreiben kostet real: Strom für den Computer, Papier für den Ausdruck, Heizung für das Arbeitszimmer usw.
Schreiben kostet für Qualität: Lektorat und Korrektorat gibt es keineswegs immer umsonst
Schreiben kostet für Werbung: Angefangen mit dem Cover ist auch da oft einiges an Geld geflossen

Wieso soll da irgend jemand entscheiden dürfen, dass ich für meine Arbeit und meine Kosten kein Geld verlangen darf, weil das "unfair" ist oder kulturschädigend oder was auch immer, und ich froh sein kann, wenn andere sich die Früchte meiner harten Arbeit gratis reinziehen?

In meinem Geschäft kann auch keiner einfach hingehen, sich ein paar Tablette einstecken und sagen, sei froh, dass die überhaupt jemand einnehmen will. Ich bin nicht bereit, einen Unterschied zwischen materiellen und immateriellen Gütern zu machen. Weil, Kosten und Zeit stecke ich gleichermaßen in beide.

Aber genau da liegt doch das Problem: Heutzutage ist es der Gesellschaft egal, was für Kosten der Anbieter hat, Hauptsache, er kriegt es billig(er). Kleines Beispiel: "Ich arbeite bei VW, ich habe Anspruch auf 20% Rabatt!" (kam übrigens des Öfteren, dieser Spruch.)
"Der Karton ist beschädigt, dafür zahle ich keine 30 € mehr, maximal noch zehn, und das ist mehr als großzügig."
Diese Beispiele lassen sich noch etwas weiterführen, sprengen dann aber den Rahmen des Postings.
Fakt ist: wir handeln immer mehr und immer stärker nach dem ökonomischen Prinzip, allerdings in extremeren Dimensionen: Der Computer muss die allerneueste und allerbeste Hardware haben, man muss da alle Ego-Shooter drauf zocken können, aber mehr als 200 € bin ich nicht bereit, dafür auszugeben.

@ Sascha: Solche Chefs sind großartig, nicht wahr? Das Fatale ist: in manchen Großkonzernen arbeitet man mit den übelsten Tricks, um die Belegschaft in Verträge zu "prügeln", in der sie für weniger Geld mehr Stunden und mehr Leistung erbringen "dürfen". Da werden Gewaltandrohungen gegen Betriebsräte ausgesprochen, da setzt man das Mittel von Erpressung ein (entweder so, oder die Filiale wird geschlossen und ihr verliert euren Arbeitsplatz).
Ich denke da nur an Schlecker, die eine Zeitarbeitsfirma gegründet hatte, alle seine Angestellten entließ UND ihnen gleichzeitig einen neuen Arbeitsvertrag für Schlecker anbot - natürlich zu den wesentlich bescheiderenen Konditionen.

Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

canis lupus niger

#79
Zitat von: Feuertraum am 05. August 2016, 19:34:10
Ich denke da nur an Schlecker, die eine Zeitarbeitsfirma gegründet hatte, alle seine Angestellten entließ UND ihnen gleichzeitig einen neuen Arbeitsvertrag für Schlecker anbot - natürlich zu den wesentlich bescheiderenen Konditionen.

DAS hat kürzlich sogar DHL gemacht, mit seinem Frachtdienst. Ist heute absolut üblich.

Weshalb (mehr) bezahlen, wenn ich etwas auch für weniger oder kostenlos bekommen kann. Mit dem Arbeitskräftemangel, der sich durch die schrumpfende Bevölkerung abzeichnete, hätte sich das (zumindest auf dem Arbeitsmarkt) etwas entspannt, aber warum ist besonders unsere Wirtschaft so sehr an den Millionen ungelernter und kaum sprachkundiger Zuwanderer interessiert? Genau: Billige Arbeitskräfte mit einem riesigen Nachholbedarf an Konsum. Ideale, anspruchs- und rechtlose Niedriglöhner, die man mit Brot und Spielen ruhig halten kann. Aber das sprengt ein bisschen die Diskussion um die Produktpiraterie.

Tintenteufel

Das ist ein Strohmann-Argument, Fee. Niemand hat gefordert, Autoren nicht zu bezahlen und alle Piraterie zu legalisieren.
Ich hatte gesagt, dass es Fälle gibt, in denen das illegale verbreiten digitaler Güter kein Diebstahl im moralischen Sinne ist, nur im juristischen. Und dass Einzelne das Recht haben, darüber zu entscheiden - weil viele Einzelne eben eine Gemeinschaft bilden. Oder was sind die paar hunderttausend illegale Streamer von Game of Thrones in diesem Land sonst? Hunderttausende unzusammenhängende Einzeltäter?

Klar ist es Diebstahl, wenn man in einem Laden einfach etwas mitnimmt. Hat niemand was anderes behauptet. Hat auch keiner gesagt, dass du froh sein sollst, dass andere deine Waren überhaupt stehlen wollen.
Ich hatte, sehr deutlich wie ich meine, gesagt, dass finanzielle Einzel- und Besitzinteressen in manchen Fällen eben einfach nicht wichtiger sind als die kulturelle Bedeutung. Die kulturelle Bedeutung. Wir reden hier nicht von Brot, das man an jeder Ecke kaufen oder selber machen kann, sondern von der Allgemeinheit gehörenden Gütern wie selbst Popkultur und Kunst. Das ist bei materiellen Gütern nicht anders. Wenn morgen die Kirche den Vatikan schließt und alle Touristen rauswirft, weil es ja eben ihr Gelände ist, würdest du dich wahrscheinlich genau so beschweren. Und das völlig berechtigt, weil der Vatikan vielleicht "im Besitz" der Kirche ist, aber eben auch uns allen gehört. Als Teil einer gemeinsamen Kultur.
Wenn du also keine Trennung zwischen immateriellen und materiellen Gütern machen willst, dann bitte in beide Richtungen.

Dass die Gesellschaft als Ganzes nur egozentrisch und geizig wäre stimmt auch nicht. Es gibt eine lange, lange Liste an sehr modernen Erfindungen und Entwicklungen, die sich auf rein freiwilliger Basis finanzieren. Gerade im Bereich immaterieller Güter. Fängt bei Patreon an, geht über Kickstarter, Twitch, diverse YouTuber (Spenden) und hört beim Humble Bundle auf, das immer wieder Unsummen einnimmt, obwohl man auch gar nichts bezahlen müsste.
Nur, weil man als Schreiber in diesem Fall selbst betroffen ist, sollte man doch bitte nicht den Untergang des Abendlandes herbei reden.
Klar gibt es Arschlöcher und Diebe, die gab es vorher aber auch schon und die gibt es überall.

FeeamPC

Kultur in deinem Sinne, Tintenteufel, ist auch nur möglich, wenn Geld dafür vorhanden ist. Entweder ein reicher Mäzen, oder viele kleine Leute, die kleine Summen zusammentragen. Gratis arbeiten können nur die, deren Bedürfnisse gedeckt sind, der Rest der Menschheit kann sich das nicht leisten, Kultur hin oder her. In den gemeinsamen Besitz der Menschen kommt die Kultur erst dann, wenn der Besitzanspruch eines einzelnen Menschen erloschen ist, beim Buch das Urheberrecht. Bis dahin hat der Autor ein Anrecht darauf, für die Nutzung seiner Arbeit entlohnt zu werden.
Wobei man sich natürlich über die künstliche Dehnung des Urheberrechts streiten kann, 70 Jahre nach dem Tod des Erschaffers ist maßlos übertrieben, dann leben meist nicht einmal mehr dessen Kinder. Aber das ist Disneys Verantwortung und eine ganz andere Arena.

Was ich völlig daneben finde, ist, wenn Kunst, die nicht mehr dem Urheberrecht unterliegt, zudem in staatlichem Besitz ist, also deren Besitz von der Gemeinschaft mit Steuergeldern finanziert wird, von einzelnen Museen unter Verschluss gehalten wird mit Fotografierverbot und so. Das wäre, als wenn man aus Goethes Werken nicht oder nur gebührenpflichtig zitieren dürfte, nur weil sie in einer Bibliothek stehen.

Aber noch einmal, alles gratis abzugreifen, nur weil eine bestimmte Anzahl Leuten beschließt, dass sie das dürfen, finde ich weder moralisch richtig noch förderlich für die Kultur, selbst wenn wir die Gesetze hier einmal außen vor lassen. Das führt am Ende dazu, dass Leute, die sonst bereit wären, der Gemeinschaft auch einmal etwas gratis zu überlassen, sich quer stellen und sagen: So nicht. Dann kostet eben alles.

Oder du musst hingehen und den Künstlern ein bedingungsloses Grundeinkommen zugestehen.
Dann wären vermutlich plötzlich sehr viele Leute Künstler.

Herbstblatt

Ich grabe hier diesen alten Thread wieder mal aus, da ich meinen Roman, den ich vor ungefähr einem Jahr veröffentlicht habe, nun auf merkwürdigen Downloadportalen aufscheint und wenn ich das richtig sehe, innerhalb von ein paar Tagen fast 2000 Bewertungen bekommen hat.
Mit ein bisschen google bin ich auch auf andere Autoren gestoßen, deren ebenfalls Werke frei zum Download bereit stehen. Äh. So etwas ist wirklich unter aller Sau. Ich bin ein wenig verwundert, dass einige hier das nicht als Diebstahl anzusehen scheinen. Kunst hat seinen Preis, sowie alles andere auch, anders kann man als Künstler nicht überleben. Außerdem sind Ebooks eh schon so billig.

Als Werbung oder Mundpropaganda könnte ich das in meinem Fall nicht bestätigen. Meine Verkaufszahlen haben sich nicht geändert.

Ich überlege, in Zukunft meine Romane nicht mehr als Ebook anzubieten, nur mehr als Taschenbuch, aber bringt das überhaupt etwas? Ich meine, es ist schon ein Unterschied, wenn man offiziell den Roman in digitaler Form runterladen, konvertieren und irgendwo hochladen kann, als wenn man sich mit dem Taschenbuch die Mühe machen muss, 600 Seiten erst mal abzutippen?


Maubel

Piraterie ist ein Problem, aber viele solcher Seiten sind gar nicht echt. Vor allem deine Beobachtung mit den 2000 Bewertungen hat mich stutzig gemacht. Meistens befinden sich nämlich gar nicht deine Bücher in den Dateien, sondern ein Virus oder was ganz anderes und die Bewertungen sind genauso fake und nur da um Leute zu deinem "Buch" zu locken. Kurzum, dir entgehen keine 2000 Leute, die alle in den letzten Tagen dein Buch gelesen haben. Wie du schon bemerkt hast, hat es nämlich keinen Effekt auf deine Verkaufszahlen, weil es eben gar keiner gelesen hat (also von dort). Es hat nur irgendein Algorithmus dein Buch mit aufgeschnappt und den Titel etc. diesen unseriösen Anbietern zur Verfügung gestellt.
Sicher gibt's auch irgendwo deine Dateien zur Verfügung, was natürlich ein Problem ist. Die kannst du anschreiben und bitten, es zu entfernen. Das müssen sie dann auch. Nur meistens ist es nach einer Woche wieder drauf, weshalb ich mich gar nicht erst damit befasse. Wer auch immer sich auf diese Weise Bücher zulegt (und es werden nicht mehr sein, als über legale Wege, zumindest in Bezug auf Leute, die dieses "Kostenlos"-Buch dann auch lesen), den würdest du sonst auch nie erreichen. Von daher, ja, ärgerlich, aber ich würde deshalb jetzt nicht das Ebook-Geschäft aufgeben. Und glaub mir, dein Roman würde trotzdem in den obengenannten Seiten stehen (und genauso wenig vorhanden sein).

Fianna

Es gibt eine Anleitung einer DELIA-Autorin, wie man vorgehen muss, um seine Ebooks auf illegalen Plattformen zu löschen. Leider kann ich es nicht direkt verlinken (pdf), aber in diesem Blogartikel ist es erklärt und verlinkt. 

Evanesca Feuerblut

Ich hatte 2018 auch mal darüber gebloggt, wie man sich das einstellen kann: https://schreibmeer.blogspot.com/2018/03/zeitsparend-gegen-ebook-piraten-kampfen.html
Es klappt mehr oder weniger zuverlässig, inzwischen habe ich aber auch eine höhere Sichtbarkeit, sodass man erst auf Seite drölf bei Google die Piraten findet.

Und Print only schützt nicht vor Piraterie, wobei ich nie rausfinden werde, ob es sich um eine echte piraterisierte Version handelt oder um so einen Fake-Virus:
ZitatAllen Ernstes eine Webseite, die eine eBook-Versionen meines am Liebsten totgeschwiegenen SP-Erstlings gratis zum Download angeboten hat.
Zunächst einmal: Okay, es ist nichts Besonderes dabei, dass Raubkopien von eBooks durchs Netz flitzen. Wie oben bereits erwähnt, dauert das manchmal keine halbe Stunde. Als ich "Licht und Schatten" allerdings 2009 bei BoD hochgeladen habe, war die elektronische Version noch nicht verfügbar. Erst ein- oder zwei Jährchen später hätte ich gegen 90€ das Manuskript in eine elektronische Form konvertieren lassen können, aber... Nein. Einfach nein xD. Habe ich nicht getan. Das Buch hat sich kaum verkauft und ich bekam schon den damaligen Preis für das Starterpaket nicht mehr rein, da war irgendein kostenpflichtiges Upgrade erst Recht nicht drin.

Wieso zum Geier gibt es also überhaupt ein eBook von "Licht und Schatten"? Hat da jemand die Seiten eingescannt - oder, angesichts dessen, dass eines der angebotenen Formate .txt ist - gar einfach ein gekauftes Exemplar abgetippt? :O
Hat der Mensch keine Hobbys?
Das war 2012.
Ich habe an den Betreiber eine freundliche Mail geschickt, mit der Bitte, das eBook runterzunehmen, da ich das Buch selbst 2014 vom Markt genommen habe (seitdem eiert das immer noch unverkaufte, letzte von Amazon vorbestellte Neuexemplar noch... auf Amazon herum, die 2,50€ dafür habe ich vor Jahren kassiert und niemand wollte es haben).
(Zitat aus einem alten Post von mir weiter vorne in diesem Thread.)

Elona

Was das angeht bin ich ja irgendwie total doof. Ich wüsste noch nicht einmal welche Seiten es da überhaupt gibt (um das überprüfen zu können).  :rofl:

Herbstblatt

#87
Oh, danke für die Links. Nur, @Fianna, deiner funktioniert leider nicht? :[

Für mich sieht das ein meinem Fall auch nach Scam aus. Stört mich immer noch, dass mein Titel in dem Zusammenhang ebenfalls aufscheint. Übrigens habe ich in der kdp-Community einen netten Thread dazu gefunden: https://www.kdpcommunity.com/s/question/0D5f4000015tYYECA2/know-your-pirates-copyright-infringement?language=en_US
Der Thread sagt so ziemlich das, was Maubel geschrieben hat. Das wirft für mich, die digitalen Inhalten grundsätzlich skeptisch gegenübersteht, ein anderes Licht auf die ganze Geschichte. Trotz meiner Bedenken möchte ich nicht auf das ebook-Geschäft verzichten.

Wenn man Printbücher nicht abtippt, werden sie wohl eher eingescannt...

Keine Ahnung, wie relevant die DMCA für uns europäische Autoren ist, vielleicht kann und möchte jemand hierzu etwas sagen?

@Elona: Google einfach deinen Titel oder deinen Namen... (auch wenn in dem kdp-Thread davon abgeraten wird, haha.) Ich hab meinen Künstlernamen gegoogelt, um zu sehen, ob sich der vielleicht mit einer anderen Person oder Sonstigem überschneidet. Da ist es mir aufgefallen.
Für mich ist das Ganze auch Neuland, haha.

/edit: ich sehe gerade, Evanesca Feuerblut schreibt in ihrem Blog über die DMCA.

Vidora

Mag schon was älter sein, der Thread, aber das Thema bleibt ja aktuell ...

Ich verstehe da keinen Spaß. Und es geht mir dabei gar nicht so sehr um entgangene Käufe, also das Geld an sich. Natürlich kann keiner genau sagen, ob und wie viele der Downloader es am Ende vielleicht gekauft hätten, wenn sie die Datei nirgends gratis hätten abgreifen können, aber ich denke, ein paar wären es schon. Ich meine, in irgendeiner Umfrage mal gelesen zu haben, dass ungefähr 30% der Befragten anonym angegeben haben, sie würden kaufen, wenn sie es nicht downloaden könnten.

Dennoch geht mir regelmäßig der Puls, wenn ich mich mit dem Thema auseinandersetze. Meine Bücher sind eigentlich fast immer innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung schon auf einschlägigen Seiten zu finden, und mich macht das wirklich wütend, weil es für mich ein Zeichen von Geringschätzung ist. Zusätzlich regt es mich auf, wenn sich die Uploader dann als Robin Hoods aufspielen, die "von den reichen Autoren nehmen und den armen Usern geben" ... sorry, aber da kommt mir alles hoch. Ich bin definitiv nicht reich, muss selber sehen, was ich mit meinem Geld mache.

Wenn jemand gar kein Geld hat, aber meine Bücher so dringend braucht, dass er ohne scheinbar nicht leben kann, dann soll er mir eine freundliche Mail schreiben, und mich fragen, ob ich es ihm schenke. Das würde mich weit weniger aufregen, als es einfach ohne meine Erlaubnis hochzuladen und sich dafür noch zu feiern. Ich verlose auch öfter Sachen, verschenke Bücher in meinem Newsletter, und alle meine Romane sind über KU ausleihbar ... wie gesagt, der potenzielle finanzielle Verlust ist bei dieser Sache für mich ein zweitrangiger Faktor; was mich anpisst, ist, dass es sich anfühlt, als wäre meine Arbeit nichts wert. Sie nehmen sich die Bücher einfach, weil sie es können und fühlen sich noch gut dabei.

Was mich zusätzlich massiv stört, ist das Ungleichgewicht, das zwischen Rechteinhabern und Uploadern herrscht. Die Leute, die meine Bücher illegal hochladen, machen 2-3 dumme Klicks, und zwar "hochladen" -> "Datei auswählen" -> "bestätigen". Auf vielen Hostern müssen sie nicht mal einen Account anlegen, sondern können sofort loslegen. Während ich als Rechtinhaber teilweise sogar meinen Ausweis einscannen muss, oder eine aktuelle Tageszeitung mit meiner Unterschrift (kein Scherz) ... würde mich nicht wundern, wenn bald noch eine Blutprobe verlangt wird. Das steht einfach in keinem Verhältnis. Wer außer dem Rechteinhaber könnte denn wohl ein Interesse daran haben, so eine Datei löschen zu lassen? Es ist einfach absurd. Aber ich höre jetzt auf, darüber zu reden, ist nicht gut für meine Gesundheit.

Ich bin persönlich extrem enttäuscht und abgestoßen von Leuten, die meine Bücher illegal hochladen.

Elona

So, mal einen kleinen Einblick von mir zu dem Thema.

Ich dachte, ich sei ja zu unbekannt, als das ich davon betroffen sei, hatte aber das große Glück beim Gewinnspiel von wirfinden.es das Premium Paket bis zum Jahresende gewonnen zu haben.

Dazu teile ich mal ein paar Zahlen und exemplarisch auch ein Buch mit Kosten und Einnahmen im Vergleich zum illegalen Download.

Insgesamt gab es 20 Download-Links, die auf mehrere Internet-Seiten verteilt waren und es gab sogar Suchanfragen, bei denen die Leute im entsprechenden Forum aktiv nach meinen Büchern gefragt haben. Den ersten Download-link gab es am 18.02.2019.

Auf manchen Seiten gibt es einen "Danke"-Button (ja, die Leute bedanken sich zum Teil, dass sie ein Buch illegal herunterladen durften). Hierüber konnte man bereits in Summe 549x ausmachen.

Beispiel von einer Seite wo mir ein Screenshot vorliegt. Wer mir auf Insta folgt, kennt die Zahlen schon.

Fatum IV
legal verkaufte Bücher 78 Stück
illegal heruntergeladene Bücher 369 + x (weil sich ja nicht jeder dafür bedankt und es noch andere Plattformen gibt)

Kosten für dieses Buch: 784 € (Lektorat Cover etc)
Einnahmen inkl KU: 290 €

Differenz also ein Minus von 494 €

Nehmen wir jetzt die 369 illegal heruntergeladenen ebooks wären das 708, 48 € gewesen.

Ich hätte also meine Kosten gedeckt und sogar einen kleinen Gewinn gemacht.

Ich kann @Vidora nur zustimmen. Ich bin stinksauer!

Und ich kann jedem empfehlen etwas dagegen zu unternehmen. Nicht, weil ich glaube, dass die alle meine Bücher dann auch gekauft hätten, aber wenn es nur ein paar gewesen wären, wenn sie es nicht illegal geschafft hätten, würde mir das schon helfen und ganz ehrlich, dabei geht es mir auch ums Prinzip!

wirfinden.es ist wirklich bezahlbar und super nette Menschen, die sich um die Löschung der Links kümmern.