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Raus aus der Anonymität

Begonnen von Tigermöhre, 10. Juni 2016, 11:10:56

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Tanrien

Zitat von: Ryadne am 10. Juni 2016, 11:48:45
Mein Rat an dich wäre deshalb: Bring deinen Namen mit Positivem in Verbindung. Falls es dir liegt, veröffentliche z. B. irgendwo Gast-Beiträge oder bau dir eine Followerschaft bei Twitter auf (ich mag den Begriff nicht  ::)).
Finde ich einen guten Punkt. Je nach dem eigenem Job, kann man auch da anfangen - bei LinkedIn/Xing zu sein, beispielsweise, oder wenn in Branchenartikeln vertreten. Man hat ja meistens schon eine "Jobpersönlichkeit", die automatisch den Realnamen trägt, da ist es vielleicht leichter, dass von der Angst um den eigenen Namen zu lösen, weil es der Jobname ist (auch, wenn beide gleich sind).

Ich finde die Frage mit dem Realnamen als Autor und gleichzeitig in Job je nach Jobfeld viel schwerer, aber das war ja nicht did Frage hier (und ich glaube, wir haben es schonmal irgendwo diskutiert).

Tigermöhre

Zitat von: Maja am 10. Juni 2016, 21:01:26
Die - begründete - Angst, im Netz den eigenen Namen preiszugeben, führt auch manchmal zu Unsicherheit bei unseren Bewerbern. Wir verlangen bei der Bewerbung den richten Namen des Kandidaten, weil wir zu viele Inhalte haben, die wir schützen wollen, und insbesondere verhindern, dass jemand, der hier einen Erfahrungsbericht über einen Verlag schreibt, als nächstes selbigen an der Backe hat. Natürlich sind wir da auf die Ehrlichkeit der Bewerber angewiesen, aber es ist uns wichtig zu wissen, wer hinter einer Bewerbung steckt.

Das war übrigens mit ein Grund, weshalb ich ein Jahr gebraucht hatte, mich zu bewerben. ;) Doch irgendwann war der Wunsch dazuzugehören größer, als die Angst davor, meinen Namen preiszugeben. Obwohl ich auch befürchtete, nochmal angeschrieben zu werden, weil das doch ein Pseudonym ist. Gerade weil man ansonsten nichts von mir im Netz findet.

Zitat von: Lina Franken am 11. Juni 2016, 05:15:03
Lages Gerede-kurzer Sinn (sorry, lange öde Nachtschicht) Will sagen: Ich kann den Wunsch nach Anonymität gut nachvollziehen und finde Anonymität auch in Ordnung. Warum also nicht bei dem bleiben, womit man sich wohler fühlt?

Da hast du vollkommen recht. Mein Problem ist ja, dass ich mich damit nicht mehr wohl fühle. Aber nur aus (vermeintlichem?) äußerem Druck sollte man niemals seine Anonymität aufgeben.

Zitat von: Tanrien am 11. Juni 2016, 07:27:58
Zitat von: Ryadne am 10. Juni 2016, 11:48:45
Mein Rat an dich wäre deshalb: Bring deinen Namen mit Positivem in Verbindung. Falls es dir liegt, veröffentliche z. B. irgendwo Gast-Beiträge oder bau dir eine Followerschaft bei Twitter auf (ich mag den Begriff nicht  ::)).
Finde ich einen guten Punkt. Je nach dem eigenem Job, kann man auch da anfangen - bei LinkedIn/Xing zu sein, beispielsweise, oder wenn in Branchenartikeln vertreten. Man hat ja meistens schon eine "Jobpersönlichkeit", die automatisch den Realnamen trägt, da ist es vielleicht leichter, dass von der Angst um den eigenen Namen zu lösen, weil es der Jobname ist (auch, wenn beide gleich sind).

Klappt bei mir leider nicht, da ich seit fast 8 Jahren Hausfrau bin, und keine Jobidentität habe, aber das ist ansonsten eine gute Idee.

Sascha

@Maja: Deine Dozentin hatte ja wohl einen an der Waffel, was? :rofl:

@Tigermöhre: Es gibt wahrscheinlich weltweit nur einen Sascha Raubal. Also, vom Namen her. Und noch so einen Typ wie mich würde die Welt nicht ertragen, wie mein Vater immer sagte. ;D
Meine Webseite läuft unter meinem Realnamen, und ich habe sogar eine klare Verbindung zwischen IT- und Autorenseite. Auch, wenn einige meinten, das sähe unseriös aus. Wer Bücherschreiben allgemein oder Fantasy speziell useriös findet und sich dadurch davon abbringen läßt, mich als IT-Spezi zu engagieren, der kann mich mal. Umgekehrt habe ich mir von der Querverbindung halt auch Werbeeffekte erhofft, deshalb war für mich von Anfang an klar, daß ich kein Pseudonym will.

Im Impressum beider Seiten stehe ich mit vollem Namen, Anschrift und TelNr. Da hab ich schon erst überlegt, ob ich das mache, da ich natürlich auch der ITler-Paranoia unterliege. Die sorgt auch dafür, daß ich nicht bei FB oder Twitter zu finden bin, denn diese Läden (speziell FB) verfolgen ja alles mit, was man macht. Ob's sie was angeht oder nicht. Und genau das ist es, was ich vermeiden will. Deshalb mache ich auch bei Payback usw. nicht mit.
Was ich aber auf meinen eigenen Seiten veröffentliche, dazu stehe ich. In meinem Messetagebuch kloppe ich kräftig auf Nazis ein. Hier im Dorf sind eine Handvoll NPD-Wähler, und ich möchte nicht wissen, wie viele PEGIDA-Mitläufer. Wenn die jetzt ein Problem mit mir haben: Macht nix, ich hab ja auch eines mit ihnen. Wenn die meinen, mich anmachen zu müssen, putz ich sie weg.
Solche Sachen wirst Du nicht machen, oder? Hast Du politische/religiöse/gesellschaftliche Aussagen in Deiner Schreibe? Willst Du auf Deinen Seiten kontroverse Aussagen über Reizthemen bringen? Es ist alles Deine Entscheidung. Trau Dich oder laß es. Solange Du selbst die Kontrolle darüber hast, was Du veröffentlichst, mußt Du Dir keine Sorgen machen, denke ich.
Und die Paranoia, so gar keine persönlichen Daten im Netz zu veröffentlichen, stammt auch noch aus einer Zeit, als nur wenige Menschen dort vertreten waren. Meine allererste Homepage Mitte/Ende der 90er war recht gut besucht und ich hatte so einige Zuschriften wegen meiner Kurzgeschichten. Nicht, weil meine Seiten oder die Geschichten so genial waren, sondern einfach, weil ich damals noch nicht in der schieren Masse untergegangen bin. Genau das wirst Du aber tun, solange Du nicht wirklich eine Berühmtheit wirst. Und dann wird es immer Mittel und Wege geben, Deine Identität herauszufinden. Da mach Dir mal keine Illusionen.

Angela

Ich bin sowieso leicht auffindbar durch unseren Betrieb und schon allein deshalb leicht zu googeln, deshalb kann ruhig sonst jeder wissen, wo ich wohne.
Ich poste israelfreundliche Kommentare zu allen möglichen Gelegenheiten und werde da schon mal übelst als Hure oder whatever beschimpft, aber dabei blieb es dann bisher auch, da das in der Regel auf Englisch stattfindet, leben diese Sorte Typen wohl eher nicht in D.
Ich selbst google Leute schon mal, wenn sie etwas von mir wollen, sie mir merkwürdig vorkommen, und ich nicht weiß, was genau dahinter stecken könnte. Da beruhigt es mich schon, wenn ich da irgendwelche harmlosen Vereinsnachrichten mit ihren Namen sehe und weiß, dass sie tatsächlich existieren und es nicht nur eine Scheinexistenz ist, die mir irgendetwas vom Pferd erzählt.
Übrigens habe ich vor einiger Zeit jemanden gesucht und erst nichts gefunden, dann aber eine Emailadresse eines passenden Arbeitgebers (ich wusste, was sie mal gelernt hatte) mit einem Teil des Namens. Bingo. Wenn man Leute sucht und ein wenig Hintergrundinfos über sie hat, findet man sie vermutlich auch so. Einmal wollte ein Typ bei uns nicht bezahlen, war unbekannt verzogen und da bin ich auf der Suche ganz schnell auf seinen Vater getroffen ...

Erdbeere

#34
Mir ging es ähnlich wie dir, Tigermöhre. Auch mir wurde eingetrichtert, niemals und unter keinen Umständen, meinen Namen im Internet preiszugeben, von der Adresse oder Telefonnummer ganz zu schweigen. Aber das war zu Zeiten, als das Internet noch weniger verbreitet war, irgendwann Ende der 90er. Ich war elf oder zwölf, als mich meine Mutter damals zum ersten Mal ins Internet gelassen hat.
Dann kam Facebook und ich war geschockt, weil ich da meinen richtigen, vollen Namen angeben sollte. Hab's getan und nichts ist passiert. Kein Verrückter klopfte an meiner Haustür, niemand hat mich entführt. Ich habe allerdings sehr darauf geachtet, dass es keine Partybilder von mir gibt. Ich habe auch zu vielen politischen Dingen online nie Stellung bezogen, sondern nur privat.

Doch der Schritt, unter meinem Namen zu veröffentlichen, war etwas ganz anderes. Auch mich gibt es nur ein einziges Mal. Google spuckt mit meiner Vor- und Nachnamenskombination nur mich aus, weltweit. Dass ich da noch meine Adresse im Impressum angeben musste, war sehr unangenehm. Aber bisher ist nichts passiert. Ich bekomme auch keine unerwünschte Post. ;)
Ich arbeite im Verkauf in einem sehr familiären Umfeld, da fragen wildfremde Kunden nach meinem Namen. Der Job kollidiert auch nicht mit meinem Schreiben, und ich spreche auch offen darüber, dass ich nebenbei noch Schriftstellerin bin. [Edit] Und genau deswegen habe ich mich dazu entschieden, unter realem Namen zu veröffentlichen. Es gibt meinen Namen nur ein einziges Mal. Die Unverwechselbarkeit ist positiv, finde ich. (Auch wenn ihr Deutschen ihn immer falsch aussprecht ::))

Ich glaube, seit jeder praktisch rund um die Uhr im Internet ist, geht man in der Anonymität dort schnell unter, auch mit Namen. Es sind einfach zu viele Menschen online. Sie alle brüllen rum, seht her, guckt mich an, folgt mir, lest meinen Blog. Ist man nicht berühmt, ist man nicht interessant.

Guddy

#35
Bin seit 20 Jahren im Netz und habe diesbezüglich ein bisschen was erlebt - oder auch nicht erlebt. Daher möchte ich hier einfach mal meine Erfahrungen austauschen. :) Das soll kein Ratschlag sein, die vorsichtigste oder durchdachteste Person bin ich nun wirklich nicht. Aber ein subjektiver Austausch schadet da ja nicht!

Ich war noch nie vorsichtig, wenn es um meine Daten geht. Mein Gesicht sieht man auch auf der Straße, stalken kann man mich auch von der Haltestelle aus und wenn man wirklich herausfinden will, wer diese ominöse "Zeitzeugin" ist, die da bloggt, würde man es auch ohne Impressum können.  Dementsprechend führe ich ohne Scheu meine Blogs und einen Youtube-Channel mit Impressum, gebe ohne Schulterzucken meinen richtigen (Vornamen) raus und im geschützten Rahmen (die Interna des Zirkels, Arbeitsgruppen, denen ich vertraue etc.) auch meine Telefonnummer.
Es gab und wird immer Leute geben, die das, was ich schreibe, schrecklich, anstößig, peinlich oder einfach nur sch**** finden, gerade da ich meinen zum Teil infantilen Humor nicht verheimliche und auch über kontroverse Themen schreibe, die vielen gerade männlichen Zeitgenossen gerne sauer aufstoßen - und trotzdem habe ich noch keinen Hamsterkopf im Briefkasten gefunden oder Drohanrufe erhalten (dafür Fanpost ;D ). Tatsächlich habe ich in den ganzen 20 Jahren nur eine einzige Schmäh-E-Mail erhalten, was ich echt harmlos finde.

Was meine berufliche Laufbahn angeht: Nun, ich stehe zu dem, was ich mache und gemacht habe. Ich achte darauf, nichts allzu Peinliches zu posten (meinen Klarnamen gibt es übrigens auch nur ein einziges Mal und meinen Nachnamen tragen auf der gesamten Welt nur sechs Menschen), aber bei einer Bewerbung für einen hochseriösen Bürojob eines rechtsradikalen Frauenhassers mit Bieraversion (Also. rein hypothetisch. Rechtsradikale hassen grundsätzlich keine Frauen. Das weiß man ja. [/garkeineIronie] ) würde ich definitiv keinerlei Chance haben. Das, was ich mir für meine Zukunft vorstelle, ist mit meinem Onlineauftritt allerdings absolut kein Problem. Im Gegenteil. Ich habe schon sehr interessante Angebote erhalten. (Aber aus dem Rheinland wegziehen möchte ich momentan nicht.)
Ich denke aber durchaus, dass man sich frühzeitig überlegen muss, was man preisgeben möchte und ob das mit den eigenen Berufswünschen möglicherweise kollidiert.
Man ist, was man ist.


Insgesamt sind mir einfach Vertrauen und Ehrlichkeit unglaublich wichtig. Negative Erfahrungen habe ich bisher nur in anderer Richtung gemacht: Es gibt leider viele Menschen, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind und Vertrauen missbrauchen.

Aber mit meiner Transparenz bin ich bislang gut gefahren. Ich klopfe mal auf Holz. ;)
So viel Angst brauchst du also meiner Erfahrung nach nicht zu haben. Es wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. :)

Mogylein

Zitat von: Erdbeere am 11. Juni 2016, 19:19:33
Auch mir wurde eingetrichtert, niemals und unter keinen Umständen, meinen Namen im Internet preiszugeben, von der Adresse oder Telefonnummer ganz zu schweigen. Aber das war zu Zeiten, als das Internet noch weniger verbreitet war, irgendwann Ende der 90er. Ich war elf oder zwölf, als mich meine Mutter damals zum ersten Mal ins Internet gelassen hat.

Ich denke, das ist etwas, das wir nicht vergessen sollten. Erstens haben viele von uns diese "niemals die Anonymität aufgeben"-Einstellung eingetrichtert bekommen, als wir noch deutlich jünger waren, wir dementsprechend sorgloser und schutzbedürftiger waren. Außerdem kamen die Warnungen in den meisten Fällen von Leuten, für die das Internet etwas Neues, potentiell Gefährliches war (oftmals von unseren Eltern, die wenn sie sich nicht so gut auskennen auch lieber zu vorsichtig als zu nachlässig waren).

Ich kriege das auch nicht ganz aus mir raus und habe ein ganz mulmiges Gefühl, weil man in einem Impressum seinen Klarnamen inkl Adresse und Telefonnummer angeben muss. Aber ganz rational sind die Risiken nicht so groß, wie es immer erklärt wurde und wenn man auch noch die positiven Effekte (wie zB von @Tanrien angesprochen, die "Job-Persönlichkeit") bedenkt, kann man vielleicht daran arbeiten, die Angst abzulegen :)
   "Weeks of Writing can save you hours of plotting."
- abgewandeltes Programmiersprichwort

Cailyn

Tigermöhre

Ich vermute, dass die Angst, sich preiszugeben häufig ein angelerntes Denkmuster ist, das man von ganz anderen Orten zu sich transportiert. Hat oft viel mit Erziehung und der Umwelt zu tun. Datenschutz, Privatsphäre bis hin zu Bespitzelung und Stalkerei sind Themen, denen sich heute niemand mehr verwehren kann, wenn er im Internet mailt, bloggt oder Threads in Foren schreibt. Auch dann nicht, wenn man nie schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. Diese Themen tauchen immer wieder in den Medien auf und jeder hat sicher schon mal darüber diskutiert. Von daher ist es ein gesunder Selbstschutz, dass man sich kritisch damit auseinandersetzt. Aber es kann auch darin ausarten, dass man irgendwann das Denkmuster verinnerlicht, man müsse überall äusserst vorsichtig sein. Und vielleicht ist es das, was dich zögern lässt. So quasi eine irreale Angst vor dem, was du in den letzten Jahren (oder gar Jahrzehnten) über Medien und Datenschutz gehört hast.

Oftmals hilft es schon, sich bewusst zu werden, was andere über einen wissen dürfen und was nicht. Wenn man sich eine eigenen Grenze gesetzt hat, kann man sich dann besser von der Angst lösen. Ich war früher auch extrem verschwiegen und vorsichtig. Mein Mann hat mich da etwas aufgelockert, weil er sehr "easy" mit solchen Dingen umgeht. Und jetzt, wo ich selbständig bin und auch eine eigene Website für meine Kunden habe, hat sich das Rad ohnehin nochmal weitergedreht. Da ist man ausgestellt, mit Namen, Adresse und Foto. Anders könnte ich mein Business gar nicht führen. Wenn du jetzt z.B. Schreiben als dein Business siehst, dann wäre es sicher gut, wenn du für dich einen Platz findest, wo du dich zeigen kannst. Natürlich nicht privat und in allen Details. Aber wenn du weisst, was du mit deinem Schreiben tun willst und weisst, wo du wie persönlich rüberkommen willst, dann hast du dir einen Rahmen gesteckt, der dir auch Sicherheit gibt. Wenn deine Angst, dich zu zeigen, irrational ist (also das angelernte Denkmuster), dann wird diese Angst sofort verschwinden, sobald du dich mal raus getraut hast.

Häufig verliert man auch aus den Augen, dass man in seinen Jobs oder auch privat schon extrem exponiert war und dies als ganz natürlich betrachtet. Man denke an Firmen, in welchen man Spuren hinterlassen hat (Texte geschrieben, Projekte geleitet etc.) oder wie man sich jenseits der Social Media bewegt. Die meisten gehen ja nicht durch die Welt und schweigen über sich. Im persönlichen Gespräch, im Restaurant, an der Uni, am Elternabend bei der Schule, in den Ferien - überall, wo man im Alltag auftritt - überlegt man auch nicht, ob man jetzt seinen Namen preis gibt. Ich denke, der Punkt ist der, dass alles anders wird, sobald Informationen über einen selber schriftlich ablaufen. Geschriebenes kann nicht einfach im Sande verlaufen. Daher mache ich mir persönlich viel mehr Gedanken darüber, was ich überhaupt preisgebe, egal wem. Aber meinen Namen setze ich mittlerweile ohne Bedenken unter fast alles.

Liebe Grüsse,
Cailyn (oder Nicole Chisholm  ;D)

Alana

Es kommt halt immer drauf an, wie man im Netz unterwegs ist. In einem Autorenverein, in dem ich bin, überbieten sich die Erotikautoren mit der Anzahl ihrer Stalker.  :gähn: Daher würde ich sagen: wenn man Erotik schreibt, immer so anonym wie möglich.
Alhambrana

Franziska

Das ist ja gruselig, Alana. Ich hoffe, das trifft nicht auf Gay Erotik zu.  :gähn:

canis lupus niger

Wenn man veröffentlicht, wird man automatisch öffentlich. Mit Pseudonym und über einen Verlag, der statt des Selbstverlegers im Impressum steht, kann man noch ein bisschen anonym bleiben. Aber grundsätzlich kommt mit der Werbung irgendwie auch die Internet-Präsenz mit Namen und Foto.

Zit

#41
Ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich so locker-flockig mit den eigenen Daten umgehen sollte wie man durch den Thread glauben könnte.
Mir ist es auch ein Dorn im Auge, dass im Impressum private Daten auftauchen. Das liegt aber weniger daran, dass ich Angst vor Stalkern hätte, sondern dass ich eben gerne meine Jobpersönlichkeit und meine Privatperson von meiner öffentlichen Person abtrenne. Handel ist halt immer noch eine Branche, die recht konservativ ist, besonders, wenn man sich Arbeitskollegen oder Chefs gegenüber sieht, für die das Internet ein Buch mit sieben Siegeln ist. Hinzukommt, dass es meiner Meinung nach meinen Chef nullnadanichts angeht, was ich in der Zeit tue, die ich nicht bei ihm arbeite. Entsprechend bedeckt halte ich mich da und rede eher ungern darüber.
Aber auch im Web2.0 gibt es Dinge, die ich mittlerweile nicht mehr preis gebe (wie jeder andre musste ich den Umgang mit dieser digitalen Offenheit auch erst lernen). Es gibt Dinge, die ich bereue, von denen ich aber hoffe, dass sie irgendwann im Datennirvana verschwinden und sie nur auftauchen, wenn jemand gezielt danach sucht, weil er mich mit Dreck bewerfen will. Entsprechend froh bin ich, dass da nirgendwo mein Klarname drauf steht. Oder dass es sich um Nicknames handelt, die ich abgelegt habe.
Um ehrlich zu sein, mag ich die Sache mit den verschiedenen Personas je nach sozialem Umfeld sehr gern. Jeder Mensch ist zu bunt, um immer und überall 100% alles von sich zeigen zu können oder zu müssen. Ich finde es auch ganz erleichternd, je nach Name auf andere Schwerpunkte angesprochen zu werden oder mich austauschen zu können. Bisher habe ich auch kein Problem damit, wenn unter den bisherigen Pseudonymen Querverbindungen auftauchen solange die Grenze zu meiner Jobidentität/ Privatperson bestehen bleibt. Durch das Impressum wird das ein wenig aufgeweicht. Da ich aber sonst als Privat-/ Jobperson im Internet nicht auftauche, hält sich das bisher im Rahmen (mein Blog taucht tatsächlich sehr weit oben auf bei den Ergebnissen). Glücklicherweise ist mein Name (bisher) nicht einzigartig.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Alana

ZitatAber grundsätzlich kommt mit der Werbung irgendwie auch die Internet-Präsenz mit Namen und Foto.

Warum? Verlage halten auf Wunsch den Realnamen unter Verschluss und ins Impressum kann man die Agentur setzen. (Nach Absprache.)
Alhambrana

Lothen

#43
Zitatins Impressum kann man die Agentur setzen. (Nach Absprache.)
Wenn man eine hat.  ::)

Prinzipiell sehe ich das ähnlich wie Zitkalasa: Ich habe weder Angst vor Stalkern noch davor, dass jemand heimliche Untaten aus den Untiefen des Internets hervorzieht. Soweit ich weiß gibt es da auch keine nennenswerten.

Aber ich möchte Brotjob und wissenschaftliches Schreiben strikt vom Literarischen trennen, das eine hat ja schließlich nichts mit dem anderen zu tun. Von daher stört es mich auch ein wenig, meinen Klarnamen im Impressum angeben zu müssen, aber da ich ja irgendwann auch Lesungen geben oder mich auf Messen zeigen möchte könnte man den Rückschluss von einer Person auf die andere früher oder später sowieso ziehen. Insofern sehe ich das auch eher gelassen ...

Nycra

Zitat von: Lothen am 20. Juni 2016, 16:02:26
Zitatins Impressum kann man die Agentur setzen. (Nach Absprache.)
Wenn man eine hat.  ::)
Einige Verlage bieten auch an, ihre Adresse dort anzugeben, insbesondere Kleinverlage sind da sehr freundlich - einfach mal nachfragen.