• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wann und wo schreibt ihr?

Begonnen von Alana, 21. September 2009, 15:43:32

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Angela

Als Gewohnheitstier schreibe ich nach Möglichkeit immer zur gleichen Zeit, abends ab cirka 18 Uhr bis 20 Uhr, wobei ich mich aber auch herrlich vom Internet ablenken lassen kann oder in dem Zeitfenster arbeiten muss. Ich setze mir ein Schreibziel, das ist aber mit mir verhandelbar und ich schreibe nicht auf möglichst hohe Wortzahl hin.
Tagsüber notiere ich mir Einfälle, Sätze, Ideen.
Das Ganze soll mir in erster Linie Spaß machen, kein zustzlicher Stress sein.

Rosentinte

#136
Also ich schreibe, der Schule geschuldet, meist nachmittags. Gerade am frühen Nachmittag kann ich dann auch richtig produktiv sein. Je später es jedoch wird, desto mehr quäle ich mich und bemühe mich nur noch, meinen Wordcount voll zu kriegen. Abends kriege ich dann kaum  noch ein paar Sätze am Stück zusammen, regelmäßig abends/nachts schreiben könnte ich unter der Woche nie.
Am allerbesten schreiben kann ich jedoch morgens. Eine Tasse Kaffee neben mir, ein entspannter Morgen... Und schon fliegen die Finger nur so über die Tasten. Leider ist mir das nicht allzu oft möglich - nur am Wochenende oder wenn ich mich unter der Woche, wenn ich später Schule habe, dazu aufraffen kann, früher aufzustehen.
Zitat von: Aphelion am 15. März 2012, 18:25:49
Morgens zu schreiben hat den Vorteil, dass man mit dem Gefühl in den Tag startet, bereits etwas geschafft zu haben; selbst, wenn es nur 100 Wörter sind.
Genau das kenne ich auch. Wenn ich schon morgens ein wenig geschrieben habe, fällt es mir nachmittags viel leichter, mich noch einmal hinzusetzen. Die Hemmschwelle ist nachmittags wohl einfach größer  ;)
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Brigadoona

Normalerweise schreibe ich am Liebsten morgens.
Neue Ideen sind mir - soweit ich mich erinnern kann - auch nie nach 18:00 Uhr einfallen.
Folglich wäre Schreiben "am Tage" ein Traum, der sich aber leider wegen der Kinder nicht erfüllen lässt.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich abends nach 21:00 Uhr hinzusetzen, nur dann ist mein Kopf meistens schon so entsetzlich leer.

Snöblumma

Ich finde es gerade erstaunlich, wie viele Morgenmenschen sich hier zu Wort gemeldet haben. Ich werfe mich also mal für die Nachtmenschen in die Bresche.

Am Morgen (also laut meiner Definition alles vor einer zweistelligen Uhrzeit) geht bei mir gar nichts. Ich brauche für alles dreimal so lange wie abends, und ganze Sätze sprechen oder gar schreiben geht auch nicht wirklich. Ich habe es eine zeitlang versucht, mir eine morgendliche Schreibzeit anzugewöhnen, weil bei uns zu Hause der Wecker um fünf Uhr klingelt, und bis acht Uhr, bis ich an die Uni muss, ist das ja eigentlich tote Zeit - weil nachdenken und an der Diss schreiben in dem Zeitfenster absolut gar nicht geht. Das Vorhaben habe ich aber schnell wieder aufgegeben, nachdem ich in diesen drei Stunden nicht mal das geschafft habe, was ich sonst in einer viertel Stunde schreibe. Jetzt döse ich lieber noch etwas vor mich hin, weil das mindestens genauso effektiv ist wie vor dem Computer fast einzuschlafen. Ideen sind mir in der Zeit noch nie gekommen, nicht eine einzige.

Am liebsten schreibe ich nachts. Ich werde insgesamt vor dem späten Nachmittag nicht richtig wach, alles davor läuft eben vor sich hin. Das ist perfekt, um an die Uni zu gehen und zu arbeiten, für das Schreiben reserviere ich meine wirklichen Wach- und Denkzeiten. Ich fange eigentlich nie vor 22 Uhr zu schreiben an. 22 Uhr ist bei mir aber eine halbwegs regelmäßige Startzeit. So richtig gut läuft es dann ab etwa 23 Uhr. Leider zwinge ich mich um Mitternacht immer zum Aufhören, damit ich spätestens um halb eins im Bett liege, um genug Schlaf abzubekommen.

Gelegentlich schreibe ich untertags, wenn ich mich von meiner Diss ablenken oder mich für ein paar Stunden besonders intensive Arbeit belohnen will. Aber die wirkliche Ruhe habe ich nachts, und die guten Einfälle kommen auch erst mit der Dunkelheit. Untertags habe ich immer das Gefühl, als ob jeder mich beobachten würde und meine Gedanken sehen könnte, und das blockiert mich. Klingt jetzt vielleicht bescheuert, aber genau so fühlt es sich für mich an.

caity

Ich schaffe - egal, was ich mache - am besten vormittags. Deshalb ist das nur immer so ein fieses Abwägen: Was würde ich jetzt gerne tun und was sollte ich eigentlich tun? Z.B. sollte ich jetzt definitiv schon wieder an meiner Hausarbeit sitzen und was für die UNI machen, würde aber viel lieber schreiben  :d'oh:
Also meine produktivste Zeit ist definitiv von 09:00 bis um 12:00. Es geht auch später, aber da habe ich teilweise das Gefühl, nur noch Mist zu produzieren. Besonders gegen Nachts. Ich finde die Leute ja immer bewundernswert, die sich erst um 21:00 hinsetzen und dann bis 0:00 oder sogar darüber hinaus noch ne ganze Weile schreiben können, das geht bei mir leider gar nicht, da schlägt gnadenlos die Müdigkeit zu.
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Alana

Ich kann eigentlich zu jeder Tageszeit gut schreiben. Früher war ich ein absoluter Nachtmensch, Tageslicht hat sozusagen meine Inspiration gestört. Aber mittlerweile kann ich auch tagsüber gut schreiben. Also schreibe ich, wann immer die Kinder mich lassen. Wenn der Kleine Mittagsschlaf macht und dann eben abends, wenn sie im Bett sind.
Alhambrana

Drachenfeder

In meiner Schulzeit und in der Ausbildungszeit hat es wunderbar bis früh in den Morgen hinein funktioniert.
Nachdem ich 2004 meine jetztige Stelle angenommen und eine eigene Wohnung hatte hat sich Nachts schreiben erledigt.
Unter der Woche bin ich Abends sehr schnell müde, und am Wochenende auch irgendwie.
Hm, vielleicht werde ich auch einfach älter  ;D



moonjunkie

Ich schreibe meistens wenn meine Tochter im Kindergarten ist, also Vormittags und dann wieder wenn sie im Bett ist, also abends nach 20 Uhr. Es kommt aber auch immer drauf an, ob ich dann wirklich in der Stimmung bin, manchmal verlaufe ich mich dann doch wieder im Tintenzirkel und mache es mir hier gemütlich oder ich schreibe Emails oder verliere mich sonst irgendwo im Netz.

Zumindest versuche ich fast jeden Tag zu schreiben, und wenn es nur eine halbe Stunde am Abend ist, bevor ich nach unten gehe und mich zu meinem Mann vor den Fernseher setze. Wenn er auf Geschäftsreise ist habe ich natürlich mehr Zeit zu schreiben und gucke überhaupt kein fern.

Kisara


Ich muss mich da Snöblumma anschließen.

Vor einer zweistelligen Uhrzeit geht gar nichts, außer ich habe es irgendwie geschafft wenigstens 3Tassen Kaffee zu trinken oder es ist so früh, dass ich eigentlich im Bett sein sollte (so die Zeit von 2-5am).
Meine besten Texte sind immer die, an deren Entstehung ich mich auf Grund von Müdigkeit nicht mehr erinnere.

Leider funktioniert diese Zeiteinteilung nicht mehr seit ich mit meinem Lebensgefährten zusammen wohne, denn der schleicht spätestens um 23.30 ins Bett - zugegeben, ich normalerweise auch, aber es zwingt mich eben auch manchmal abzubrechen, obwohl der Schreibfluss grade da ist.

Auch finde ich regelmäßig schreiben extrem schwierig. Deswegen ist die Zeit, die ich zum an- und abreisen in der Uni brauche reserviert worden und wann immer ich einen Sitzplatz im Zug ergattere, habe ich 5x in der Woche wenigstens 90Minuten zum Schreiben.
Alles andere ist extrem davon abhängig, wie ruhig die Woche ist und wie entspannt ich meine Zeit einteilen kann. Im Winter bin ich sehr viel produktiver als im Sommer, weil die Couch an der Heizung steht und der einzige, richtig warme Ort in der ganzen Wohnung ist.

Außerdem bin ich ein begeisterter StarBucks-Schreiber. Soll heißen, wenn ich die Zeit habe mich den ganzen Tag in Bonn in "meinen" StarBucks zu pflanzen, ist die Wahrscheinlichkeit dass ich etwas produziere viel höher, als wenn ich zu Hause bliebe. Daheim lenkt mich so viel ab, da ist es unglaublich schwierig etwas auf´s Papier zu bringen.

Aber solange ich Internet habe, ist die Gefahr natürlich groß, dass ich es ähnlich mache wie Moonjunkie:
Zitatmanchmal verlaufe ich mich dann doch wieder im Tintenzirkel und mache es mir hier gemütlich oder ich schreibe Emails oder verliere mich sonst irgendwo im Netz.
Das passiert mir auch oft - aber ohne Internet ist schreiben irgendwie auch doof...

Ach ja, es ist schon alles nicht so einfach  :omn:

Darielle

ZitatAm liebsten schreibe ich nachts. Ich werde insgesamt vor dem späten Nachmittag nicht richtig wach, alles davor läuft eben vor sich hin. Das ist perfekt, um an die Uni zu gehen und zu arbeiten, für das Schreiben reserviere ich meine wirklichen Wach- und Denkzeiten. Ich fange eigentlich nie vor 22 Uhr zu schreiben an. 22 Uhr ist bei mir aber eine halbwegs regelmäßige Startzeit. So richtig gut läuft es dann ab etwa 23 Uhr. Leider zwinge ich mich um Mitternacht immer zum Aufhören, damit ich spätestens um halb eins im Bett liege, um genug Schlaf abzubekommen.

Also das kann ich nur unterschreiben, Snöblumma! Nachts geht alles am besten. Wenn ich vorher munter bin, ists auch ok, dann mache ich Recherchen (die bei mir irgendwie immer deutlich öfter anfallen als das Schreiben an sich). Aber wenn ich viele Tausend Wörtchen tippen möchte, geht das erst wenn mein Männle ins Bett geht, wir wohnen zwar nicht zusammen, haben aber dennoch unsere gewissen gemeinsamen Zeiten, die dann eben immer abends stattfinden. Eigentlich würde ich auch gern ab 21 oder 22 Uhr schreiben, aber so muss ich zwischen 23 und 24 Uhr anfangen, das geht dann oft bis 3.
Im Moment kann ich mir das noch leisten. Möchte nicht wissen wie es mit einem Job wird.^^
Morgens zu schreiben hab ich auch schon versucht. Voller Elan um 5 oder um 6 aufgestanden, ab an den Schreibtisch und angefangen. Herausgekommen ist Mist. Zudem kann ich nicht so ewig am Fenster sitzen ohne zu frieren (sind halt alte Dinger). Die Ablenkung ist so oder so also riesig, egal ob ich daheim bin oder woanders. In der Bibliothek hab ichs mal versucht. Regelmäßig mit Schreibzeug hingehen und tippen. Das wollte mein Laptop nicht und irgendwie waren da auch immer zuviele Leute... Nein, nachts ist echt die beste Zeit. Ruhe satt und Ideen auch.  :wolke:

Assantora

Nachts schreiben? Vielleicht auf die Innenseite meiner Augen  ;D

Also als Tagmensch muss ich auch auch am Tag schreiben. Meist funktioniert das vormittags am Wochenende am Besten. Vorausgesetzt ich bin ausgeschlafen. Am Abend kann ich auch noch ordentlich was reißen, aber irgendwann sagt man Kopf Gute Nacht und dann ist Schicht im Schacht.
Ich bewundere die Leutchen, die sich vorstellen könnten, 8 Stunden am Tag zu schreiben, kurzum Vollzeitautor, aber das ist für mich illusorisch, dass werde ich wohl nie durchhalten  ::)

Mr. Yo

Vom Zeitlichen her kann ich eigentlich immer schreiben. Bei mir ist der Ort und die Ablenkung ganz wichtig...
Zu Hause habe ich zu viel Ablenkung. Wenn ich eine Spaziergang im Feld mache oder mir, wie gestern, im Rheinland die Landschaft anschauen, dann ärgere ich mich, dass ich kein Block oder mein Ipad dabei habe... Ich werde jetzt, wenn ich mehr Zeit habe, wohl öfters in den Taunus fahren und mich dort hinsetzen. Ein bisschen Schandmaul, die freie Natur oder Ruinen und ich schreibe stundenlang.

Thaliope

Ich stand da in letzter Zeit vor einem Dilemma:
Morgens bin ich zwar produktiv, mag aber noch nicht so recht kreativ sein, wenn man mich da vor ein leeres Blatt setzt, will ich lieber anfangen zu arbeiten.
Abends hingegen, wenn ich den ganzen Tag an meinem Compi gesessen habe, fällt es mir schwer, die Disziplin aufzubringen, mich nochmal ein oder zwei Stunden vor den Bildschirm zu setzen.
Ich habe viele Notizen, Ideen, Szenen und Entwürfe zwischendurch per Hand notiert, tippe sie aber nicht ab und produziere so ein ziemlich heilloses, dafür unproduktives Chaos.

Und dann zerbrach wie durch ein Wunder das Brett vor meinem Kopf: Ich schreibe im Laufe des Tages und abends von Hand auf Papier und tippe morgens vor der Arbeit ab. Dabei entstehen dann durchaus noch neue Sachen, aber ich muss nicht "ins Leere" schreiben.
Im Augenblick fühlt sich diese Lösung für mich ziemlich ideal an. Mal sehen, wie weit ich damit komme :)

LG
Thali

Drachenfeder

@Thali kannst du mir das beibringen?



Thaliope

@Drachenfeder: Im Prinzip immer gerne, aber was denn jetzt genau?