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KNV insolvent

Begonnen von Janika, 14. Februar 2019, 14:01:10

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Zit

Inhabergeführte Buchhandlungen arbeiten tweilweise sicherlich immer noch mit Verlagsauslieferungen zusammen (die dann nicht nur Bücher eines sondern mehrerer Verlage liefern) bzw. gibt es auch Zusammenschlüsse mehrer Buchhandlungen, die dann gesammelt die Verlagsauslieferung in Anspruch nehmen. (Fragt mich aber nicht wie genau das mit den Zusammenschlüssen ist. Meine Ausbilderin hatte mir damals nur davon erzählt. Ich hab auch schon wieder vergessen mit welcher sie ehemalig zusammengearbeitet hatte.)
Wie Fee aber auch sagte, stimmt meiner Erfahrung nach eher: Regionale Trennung und zumeist nur ein Barsortimenter pro Buchhandlung.
Wenn Libri oder Umbreit sich anstrengen, könnten die aus der Misere als Gewinner hervorgehen, nicht Amazon. Probleme werden jetzt erstmal kurzfristig die Buchhandlungen bekommen, die nur an KNV hängen, hohe Remittenden haben und kaum Bücher auf Lager.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Silvia

Wenigstens ist es nicht gerade kurz vor Weihnachten.
*Lichtblick für die Betroffenen such*

Hanna

Zitat von: Silvia am 14. Februar 2019, 23:11:58
Wenigstens ist es nicht gerade kurz vor Weihnachten.
*Lichtblick für die Betroffenen such*

Nein, nur kurz vor der Buchmesse.  :d'oh:

Ich bin kein Fan davon, in Panik zu geraten und als Autor, der ohnehin nicht wirklich an seinen Büchern etwas verdient, trifft es mich ja auch nicht wirklich hart. Aber ich mache mir schon Sorgen um den einen oder anderen Verlag und diesbezüglich natürlich auch, ob geplante Bücher noch erscheinen werden oder eher nicht. Trotzdem wird jetzt erst einmal abgewartet und geschrieben.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

Churke

Zitat von: Silvia am 14. Februar 2019, 19:39:44
https://www.boersenblatt.net/2019-02-14-artikel-analyse_zur_knv-insolvenz_von_torsten_casimir.1599254.html?fbclid=IwAR1whnlF3gZv_6K2IYOqJdWn6aXCAE-Sk90ZfKTu3yo_590oyt3HCKlRD_A

Hier mal eine kleine Analyse, eben gefunden.

Die eigentliche Frage wird nicht beantwortet: Wie konnte das passieren?
Wenn ich der größte Großhändler in einem stagnierenden Markt bin und mit einer solchen Cash-Burn-Rate operiere, kommt irgendwann der Punkt, an dem ich kein Geld mehr bekomme.


Sturmbluth

Amazon hat eigene Lager, oder? Oder holen die sich ihre Bücher auch teilweise von KNV?

Aphelion

#20
Ich glaube nicht, dass Amazon auf KNV angewiesen ist. (Edit: Anscheinend arbeiten sie durchaus mit KNV, aber ich glaube trotzdem nicht, dass Amazon darunter leiden wird.) Allerdings habe ich diese prophetischen Worte von 2017 im Börsenblatt gefunden: *Link* (Bei der Kooperation ging es darum, dass KNV auch die Bücher von Amazons Verlag aufgenommen hat, woraufhin viele sauer waren - siehe Link.)

Man kann über einzelne Statements sicherlich diskutieren, aber der Tenor erweist sich im Nachhinein doch als sehr passend...

Nachtrag:
Bei Literaturcafe.de werden die (möglichen) Gründe der Insolvenz ein bisschen beleuchtet, fand ich interessant zu lesen.

Alana

#21
Ich glaube, eines der großen Probleme ist, dass KNV eben nicht wirklich die Bücher kauft, sondern nur bestellt, aber erst bezahlt, wenn sie auch verkauft wurden. Das bedeutet, dass die Bücher jetzt bei KNV im Lager liegen, die Verlage dafür aber noch kein Geld gesehen haben. Und wenn die Bücher in die Insolvenzmasse gehen, dann sehen die Verlage weder die Bücher noch einen Cent des Verkaufspreises wieder. Anscheinend kann man sich gegen sowas versichern, aber kleine Verlage werden diese Versicherung nicht haben, wie auch in dem einen Artikel steht. Auf jeden Fall haben die Verlage dadurch große Ausstände und müssen jetzt vielleicht Nachdrucke machen, die sie sonst nicht gemacht hätten, weil die ursprüngliche Auflage recht nah am Bedarf kalkuliert war. Das könnte viele Verlage ziemlich in die Bredouille bringen.

Allerdings ist es ja oft so, dass sowas noch abgewendet werden kann, insbesondere, wenn so viele andere Betriebe einer Branche dranhängen. Also erst mal abwarten.
Alhambrana

Sturmbluth

Zitat von: Alana am 15. Februar 2019, 17:15:45Und wenn die Bücher in die Insolvenzmasse gehen, dann sehen die Verlage weder die Bücher noch einen Cent des Verkaufspreises wieder.
Wenn die Bücher nicht KNV gehören, dann können Sie auch nicht in deren Insolvenzmasse gehen. Aber bis das geklärt ist, bleiben die Bücher dort im Lager und das dauert wahrscheinlich sehr lange. Für die Kleinverlage ist das am Ende ein ähnliches Ergebnis: Um Bücher JETZT zu verkaufen, müssen sie neue produzieren lassen. Wenn sie dann später die von KNV zurückbekommen, haben die Kleinverlage ihren (kleinen) Markt bereits gesättigt und sie bleiben auf "unverkäuflichen" Büchern sitzen.

Ahneun

KNV hat -hmm- hatte einen Stand auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig. (Stand D213, Halle3) Da ist ja jetzt was frei geworden.  :hmmm:

Außerdem fand ich auf der Homepage von KNV folgende Erklärung;

Zitat von:  der Homepage - KNVInvestorenverhandlung gescheitert – Insolvenzanmeldung der KNV Gruppe

Die Geschäftsführer der Unternehmen der KNV Gruppe haben heute Morgen beim Amtsgericht Stuttgart Insolvenzanträge gestellt. Die LKG (Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft mbH) ist davon nicht betroffen.

Die bis zuletzt erfolgversprechenden und kurz vor Abschluss stehenden Verhandlungen mit einem Investor für die ganze Unternehmensgruppe sind leider (am 13.2.2019 abends) überraschend gescheitert. Zuvor wurde von den Warenkreditversicherern den betroffenen Lieferanten mitgeteilt, dass die Limits für die KNV Gruppe auf den aktuellen Stand der offenen Posten eingefroren wurden. Die Finanzierer des Unternehmens waren auf dieser Basis nicht mehr bereit, das bestehende Engagement weiter fortzusetzen, obwohl seitens der Geschäftsleitung ein valides Fortführungskonzept ohne Investorenlösung vorgestellt wurde. Die Geschäftsführung hat daraufhin entschieden, dass die Grundlagen für eine bis dahin bestehende positive Fortführungsprognose nicht mehr gegeben waren. Die Geschäftsleitung war daher verpflichtet, die Eröffnung von Insolvenzverfahren zu beantragen.

Es wird davon ausgegangen, dass der vom Gericht zu bestellende vorläufige Insolvenzverwalter den Geschäftsbetrieb der KNV Gruppe fortsetzen und den Verkauf an einen Investor auf veränderter Basis weiterverfolgen wird. Das Management und die Mitarbeiter der KNV Gruppe werden alles daransetzen, eine für Geschäftspartner und Belegschaft bestmögliche Lösung für die Zukunft zu finden.

Die Geschäftsführer der KNV Gruppe haben über Monate mit aller Kraft dafür gekämpft, mit einem Investor wieder Stabilität zu erreichen und sind sehr enttäuscht und betroffen, dass dies kurz vor einem positiven Abschluss gescheitert ist.

Stuttgart, 14.2.2019
- Ein Diamant
ist

Maja

Mich erschüttert das gerade. KNV war für mich immer eine krisenfeste Institution. Wobei ...

Ich hatte um 1999 oder 2000 herum die Gelehgenheit, das KV-Lager in Köln mit meiner Buchhandelsberufsschulklasse zu besuchen (das war vor der Fusion von KV und KNO). Das war eine riesige Anlage, gefühlt groß wie ein Flughafenterminal. Wir reden hier von Abertausenden, wenn nicht Millionen, von Büchern. Sehr, sehr beeindruckend.

In dem Zuammenhang haben wir aber auch einiges über die wirtlschaftlichen Aspekte der Barsortimenter und mögliche Probleme erfahren. Ein krasses Beispiel, das einen Verlag, nicht jedoch den Barsortimenter, in die Insolvenz getrieben hat: Die Biographie von Bill Clintons Kurzzeitaffäre Monica Lewinsky wurde vom Verlag groß beworben - hatte doch die vom gleichen Autor Andre Morton verfasste Biographie von Prinzessin Diana in Deutschland Millioenn Exemplare verkauft, rechnete der Verlag, dass das neue Buch des autors ebensogut ankommen würde. Jeder Buchhändler, den ich kannte, konnte da nur den Kopf schütteln - die Diana-Bio lief so gut, weil die Deutschen ihre Lady Di lieben. Für die Lewinsky interessiert sich hierzulande kein Schwein.

Trotzdem, der Verlag bewarb den Titel groß, meldete KV, dass mit großem Interesse zu rechnen wäre, und KV orderte daraufhin 250.000 Stück. Die der Verlag, war ja bestellt, entsprechend produzierte. Bitte stellt euch 250.000 Bücher vor. Das allein sind ungefähr zwei mittelstädtische Büchereien. Der Titel entpuppte sich, wie zu erwarten, als Kassengift. Keine noch so große Werbekampagne kann die Deutschen dazu bringen, ein Buch über Monica Lewinsky zu kaufen, selbst wenn der gleiche Autor was über Lady Di geschrieben hat.

Die Bücher füllten bei KV eine Halle, keiner wollte sie haben, also meldete KV an den Verlag, dass man remittieren würde. 200.000 Exemplare, druckfrisch, zurück an den Verlag. Bitte Rechnungsbetrag erstatten. Der Verlag geriet in Panik. Das Hin-und-Her-Schieben des Schwarzen Peters begann. Der Verlag hatte doch nur so viele Bücher gedruckt, wiel KV die bestellt hatte. KV hatte doch nur so viele Bücber bestellt, weil der Verlag das als solchen Spitzentitel angekündigt hatte ...

Am Ende haben sie sich den Schaden geteilt. Der Verlag hat es meines Wissens nach wirtschaftlich nicht überlebt. KV jongliert natürlich mit anderen Summen, hatte den längeren Atem, aber auch da sind Köpfe gerollt. Das ist jetzt an die 20 Jahre her. Aber es zeigt, zu was für grandiosen wirtschaftlichen Fehlentscheidungen so ein Barsortimenter in der Lage ist. Und insofern wurdert mich diese Insolvenz jetzt schon ein Stückchen weniger.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alana

#25
@HSB: das ist bei Großverlagen genauso. Kaum ein Buch geht heute noch in die zweite Auflage. Und damit kann ein Buch komplett unrentabel werden.
Alhambrana

Aphelion

Zitat von: Alana am 15. Februar 2019, 19:58:13
Kaum ein Buch gwht heute noch in die zweite Auflage.
Leider.  :omn: Erst vor ein paar Tagen gelesen: Nur ein Prozent der Neuerscheinungen sei nach plus/minus 2 Jahren noch lieferbar und werde mittel-/langfristig in die Backlist aufgenommen – und das muss noch nichtmal eine zweite Auflage bedeuten. Die Zahl stammt von 2004, aber seitdem ist der Buchmarkt eher noch kurzlebiger geworden.

treogen

Zitat von: Katja am 14. Februar 2019, 15:01:20
Was genau kann denn dazu führen, dass das kleineren Verlagen das Genick bricht? Kann das kein anderer übernehmen? Warum wird nicht bei den Verlagen selbst bestellt?

Nun, KNV hat mit den Verlagen ziemlich unterschiedliche Verträge und hat dann auch unterschiedliche Zahlweisen vereinbart.

Bei mir beispielsweise war das Zahlungsziel von KNV an mich 30 Tage (bei 3% Skonto).
Andere Verlage hatten kein Skonto, aber ein Zahlungsziel von 90 Tage.
Jetzt rechne einfach mal zurück, wie weit die 90 Tage gehen! Genau: Bei manchen wird gerade aus einem richtig erfolgreichen Weihnachtsgeschäft ein riesengroßer 4- bis 5-stelliger Albtraum.
Denn:
Seit der Insolvenzerklärung gestern darf keine einzige Rechnung mehr bezahlt werden.
Alles, was jetzt an Rechnungen noch offen ist ... bleibt auch offen.

Was noch im Lager ist, ist an der Stelle Wurscht - vor allem, wenn es schon länger als 3 Monate im Lager ist. Weil das ist ja bereits ausbezahlt.
viel interessanter sind die Bücher, die KNV im Laufe der letzten 3 Monate bekommen hat, an einen Buchhändler weitergeliefert hat, dafür bereits Geld erhalten hat UND NOCH NICHT DIE RECHNUNG GEZAHLT HAT!
Da wird der Verlag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Geld mehr sehen.

Zitat von: Silvia am 14. Februar 2019, 19:31:10
Bei Thalia hatten wir damals sowohl Libri als auch KNV. Ist das bei Nicht-Ketten-Buchhandlungen anders, beschränken die sich auf einen Auslieferer? Klingt ja irgendwie so, wenn jetzt das halbe Bestellsystem dabei zusammenbrechen könnte ...

Die Barsortimenter sind sowohl, was ihre Lieferanten, als auch was ihre Kunden betrifft, wählerisch.
Nicht jeder Verlag ist bei allen drei großen (Libri, KNV, Umbreit). Und nicht jeder Buchhändler hat mit jedem der drei großen Barsortimenter einen Vertrag.
Und auch da gilt dasselbe, was bei einem Brexit für England gilt: Bis die betroffenen Buchhandlungen einen neuen Vertrag mit Libri oder Umbreit haben, könnte das Kind tatsächlich schon für einige Unternehmen ins Wasser gefallen sein.

Zitat von: HSB am 15. Februar 2019, 16:26:24
Amazon hat eigene Lager, oder? Oder holen die sich ihre Bücher auch teilweise von KNV?

Amazon wird sowohl von KNV, als auch von Libri beliefert.
Bei uns lief im Prinzip fast schon immer alles, was über den Buchhandel und Amazon lief, über libri. Sprich: für uns sind es "gerademal" 220, 230€, die wir verlieren. Bei anderen Verlagen, die hauptsächlich über KNV ausgeliefert haben, kannst du 1-2 Nullen dranhängen.

Zitat von: HSB am 15. Februar 2019, 18:14:47
Wenn die Bücher nicht KNV gehören, dann können Sie auch nicht in deren Insolvenzmasse gehen.

Ganz so einfach ist es nicht.
Aktuell ist, bis ein Insolvenzverwalter eingesetzt ist, eh alles eingefroren.
Wenn ein Insolvenzverwalter eingesetzt ist, sichtet er alle unterlagen und schreibt die Verlage an. Diese dürfen dann eine Insolvenzforderung stellen, welche dann erfüllt wird oder auch nicht - je nachdem. Wahrscheinlich werden alle die, die so wie ich Kleckerkram haben, mit 10€ abgespeist und alle die, bei denen Rechnungen mit 4-5 Stellen offen sind, die kriegen dann einen Hunni und gut is.


Zitat von: Alana am 15. Februar 2019, 17:15:45
Ich glaube, eines der großen Probleme ist, dass KNV eben nicht wirklich die Bücher kauft, sondern nur bestellt, aber erst bezahlt, wenn sie auch verkauft wurden.

Das wäre kein Problem. Ein Problem ist, dass auch Teile der Ware nicht mehr da ist - aber das Geld nicht mehr ausgezahlt wird, weil die Zahlungsziele so extrem hoch sind. Stell dir mal vor, du nimmst einen Job an und dein Arbeitgeber sagt dir: "Hee, ich hab auf dein Gehalt 90 Tage Zahlungsziel".
Mal davon abgesehen, dass du in den nächsten drei Monaten ganz übel knabbern musst - und so ging es uns allen. Ich hatte bei Libri am Anfang 180 Tage. Die haben bestellt wie die Idioten, die haben sich für 10.000 € Bücher ins Lager gelegt und ich musste jeden Titel, jeden GESCHISSENEN TITEL nachdrucken. Und ich konnte mich nicht freuen, dass ich so viel Bücher verkauft hatte, denn ich musste die Druckerei anbetteln: "Hee, kannst du es mir stunden, es sieht gerade richtig Kacke aus.". Aber wie gesagt, so ging es uns allen und irgendwann hat das rein und kommt mit den drei Monaten klar.
Solange in drei Monaten das Geld kommt.
Aber nun - Ausnahmezustand. In so einem Fall bleibt jede Rechnung, die vor den 15.11.2018 an KNV geschickt wurde, unbezahlt.

Zitat von: Alana am 15. Februar 2019, 17:15:45
Anscheinend kann man sich gegen sowas versichern, aber kleine Verlage werden diese Versicherung nicht haben, wie auch in dem einen Artikel steht. Auf jeden Fall haben die Verlage dadurch große Ausstände und müssen jetzt vielleicht Nachdrucke machen, die sie sonst nicht gemacht hätten, weil die ursprüngliche Auflage recht nah am Bedarf kalkuliert war. Das könnte viele Verlage ziemlich in die Bredouille bringen.

Diese Versicherungen sind im Bereich von mehreren Tausend Euro pro Jahr und rentieren sich eigentlich nur für Randomhouse und Co. Wobei die noch ganz andere Möglichkeiten haben, Insolvenzverluste abzuschreiben.

Zitat von: Alana am 15. Februar 2019, 17:15:45
Allerdings ist es ja oft so, dass sowas noch abgewendet werden kann, insbesondere, wenn so viele andere Betriebe einer Branche dranhängen. Also erst mal abwarten.

Nur, dass halt dann schon ein großer Teil des Schadens angerichtet ist.
Laut meiner Information verkauft KNV noch, wenn Buchhändler was bestellen, was an Lager ist - klar, ist ja Geld und erhöht damit die Insolvenzmasse.
Aber sie geben bereits jetzt keine Bestellungen mehr an mich weiter, wenn ein Titel auslaufen würde.
Und selbst wenn sie bestellen würden, würde ich aktuell auch kein einziges Buch mehr an sie schicken (und auch kein anderer Verleger, der bei Sinnen ist).
Bis das ganze Thema mit Insolvenzverwalter, Investoren finden, reinvestieren und retten durch ist, ist ein viertel oder sogar ein halbes Jahr rum. Und dann haben sich Umbreit, Libri und Könemann den Rest der Buchhändler unter sich aufgeteilt und die Verleger haben entweder die noch fehlenden Barsortimenter komplettiert oder weichen auf Runge und Co. aus.

Zitat von: Aphelion am 15. Februar 2019, 20:13:46
Leider.  :omn: Erst vor ein paar Tagen gelesen: Nur ein Prozent der Neuerscheinungen sei nach plus/minus 2 Jahren noch lieferbar und werde mittel-/langfristig in die Backlist aufgenommen – und das muss noch nichtmal eine zweite Auflage bedeuten. Die Zahl stammt von 2004, aber seitdem ist der Buchmarkt eher noch kurzlebiger geworden.

Wow - ich mach was verkehrt.
Ich hab bislang nur einen Titel (11 Jahre alt) aus dem Programm genommen.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Janika

Mit Tobias Wahl ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter gefunden. Klick.
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Slenderella

Hatte jemand denn in den letzten Monaten Probleme mit KNV? Ich hatte die nämlich, oder vielmehr einer meiner Verlage. Der Titel lag dort, aber sie haben nicht ausgeliefert. Müsste irgendwann Mitte letzten Jahres gewesen sein. Das ging über Wochen so, dass die einfach nicht verteilt haben.

Ich weiß gerade nicht, wie groß die aktuelle Charge vom Arschlochpferd bei KNV noch ist - aber die haben immer in dicken Mengen nachbestellt. Ich will's ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen ...
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert