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Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Rei

Hallo Zirkel,

jeder kennt das ja, mit der heißgeliebten Schreibblockade. Jeder hat sie, mal kürzer, mal länger. Aber... was macht Ihr dagegen?

Verratet doch einfach mal Euer Geheimrezept!

Und ich mache den Anfang (die, die gerade eine zweijährige Blockade hinter sich hat...):

Also, ich habe mir zuerst so einen DinA5-Block geholt und den innerhalb eines Monats vollgeschrieben. Mit Gedanken, Ideen vollgestopft, es als Tagebbuch mißbraucht und gehörig über alle möglichen Leute geschimpft. Ein paar Texte sind auch entstanden, naja, eher Passagen, aus denen mal Texte werden könnten. Eine Homepage habe ich darin geplant, all sowas. Ich glaub, sogar einen Einkaufszettel habe ich reingeschrieben. Hauptsache, das Ding ist voll, und ich habe geschrieben. Irgendwas. Das war letzten Monat. In der Zeit habe ich dann auch eine Methode aus "alten Tagen" angewendet, einfach eine Passage (oder mehrere für mehrere Texte) aus einem Buch, das ich noch nicht gelesen habe, rausschreiben und weiterdichten. Egal, ob das, was ich da schreibe zum richtigen Hergang des Buches paßt oder nicht. Wurscht, hauptsache geschrieben.

Ja, und jetzt (ich verkünde es gaaaaanz stolz): Ich bin auf der vierten, getippten Seite einer neuen Geschichte!! Und so richtig motiviert. Gott, jetzt merk ich erst, wie sehr mir das Schreiben, das Phantasieren gefehlt hat.

Also, her mit Euren Tipps!  ;)

Gruß, Julia

Lastalda

Hm, ich schreibe dann meist Szenen, Abrisse, irgend etwas. oder ich bastel an älteren Sachen herum.
Die letzten zwei Jahre habe ich kaum geschrieben, weil ich irgengwann festgestellt habe, dass ich nicht schöpferisch kreativ bin. Ich kann keine Ideen, nichts völlig Neues schaffen, geht einfach nicht.
Dafür stellte ich dann irgendwann fest, dass ich aber, wenn ich einmal eine Idee von irgendwoher habe, diese hervorragend ausbauen und zu einer Geschichte machen kann. Seit ich das akzeptiert habe, kann ich wieder schreiben. Gutes Gefühl!

Das heißt, mein Rezept wäre dann wohl: Ursachensuche. Eine Schreibblockade kommt normalerweise nicht einfach so. Also: gucken wo sie herkommt und da was zu ändern (oder akzeptieren) versuchen.

Lastalda

Moni

#2
Wenn ich mal nicht schreiben kann und dieser Zustand nicht allzulange anhält, akzeptier ich ihn erst mal. Dauert es länger mach ich was anderes, wie malen, Gitarre spielen oder an meiner Homepage basteln. Oder ich schnapp mir was handwerkliches, was schon lange darauf wartet fertig gestellt zu werden.
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Erfolgserlebnisse in anderen Bereichen auch das Schreiben begünstigen.   :D
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Kaeptn

Ich lass es einfach liegen.... Aus früheren Erfahrungen hab ich gemerkt das ich selbst Überabeitungen aus einer Unkreativen Phase im Nachinein doch nur wegschmeisse.

Was heisst eigentlich Blockade? Ich meine, schreiben kann ich immer.... Aber ich habe manchmal eben einfach keine Lust, bin nicht motiviert => unkreativ => es kommt nix dabei rum.

Einen echten Boom krieg ich immer durch Filme. So was richtig mitreissendes, egal ob nun von wegen Spannung oder Gefühlen usw.... Herr der Ringe war sowas. Nachdem ich da aus dem Kino kam, diese Wahnsinnsatmosühäre gespürt hatte, da war ich inspiriert, motiviert und kreativ....

Shaevairc

Hm... Schreibblockade... wenn dann passiert mir das nur, wenn ich zwanghaft zu nem bestimmten Thema schreiben will, dass mich sowas packt. Aber sonst... oft hab ich einfach keinen Bock was zu schreiben, aber ich würde das nicht Schreibblockade nennen.
Was Käptn gesagt hat, von wegen Filmen, dem muss ich zustimmen. Allerdings geht bei mir derartige Motivation nach hinten los. Anstatt neue Ideen für eine vorhandene Story zu bekommen, bekomme ich lauter Ideen für neue Stories...  :-[

Lastalda

Also, gerade so geniale Filme lenken mich eher ab weil ich mcih dann zu sehr auf das konzentriere, was mir an dem Film gefallen hat. Neue ideen löst sowas bei mir nicht aus, im Gegenteil... Aber ist wohl geschmackssache.

Lastalda

Arielen

Ich stecke im Moment in einer hefrigen Schreibblockade, habe auch keine Ideen mehr, so daß mir nichts anderes übrig bleibt, mich erst einmal mit meinen alten Texten zu beschäftigen und zu versuchen, Ideen weiterzuschreiben, oder eben was ganz anderes zu machen und das Schreiben ruhen zu lassen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Moni

Neben dem Beschäftigen mit alten Texten hilft auch das Lesen der Texte Anderer.
Bei mir weckt das immer den Ehrgeiz, mit der eigenen Geschichte weiterzukommen.  ;D
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
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Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Feuertraum

Hallo!

Meine "Schreibblockaden" heißen leider Ideenlosigkeit und ereilen mich zumeist dann, wenn ich alleine über eine Geschichte nachbrüten muß.
Nun bin ich allerdings auf einer weiteren Autorenschreibseite und habe dank des Chats dort alle 14 Tage Brainstorming mit dem Ergebnis, das meine (zumeist sehr skurille) Fantasie fließt wie blöd.
Brainstorming ist meines Erachtens bei Schreibblockaden sehr zu empfehlen.

Gruß

Feuertraum
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Ary

 :-/ Ich stecke auch gerade mal wieder ganz tief im kreativen Loch. Allerdings sind Ursachen wie Streß, chronischer Zeitmangel und Dauermüdesein auch nicht so liecht aus der Welt zu schaffen...
Allerdings, was mich bei der Stange hält, sind tatsächlich die Geschichten von anderen oder die Diskussion mit anderen über das Zeug, das bei mir herumliegt und darauf wartet, weitergeschrieben zu werden - so eine Art Partnerbrainstorming, wie ich es am lezten Wochenende mit Lastalda produziert habe.Jetzt muß ich nur noch sehen, was dabei rauskommt.

Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Maja

Ich glaube nicht, daß es ein Geheimrezept gegen Schreibblockaden gibt. Es sei denn: Das Geheimrezept ist die Schreibbliockade selbst. Gibst sie uns doch die Gelegenheit zu leiden. Und zu jammern. Sich von aller Welt bemitleiden zu lassen. Alle Welt um Inspiration anzuschnorren...
Wie sollten die Leute merken, daß ich Autorin bin, wenn ich keine Schreibblockaden hätte? Wenn ich nur still in meinen Block schmiere - das merkt doch kein Aas. Aber vor dem Block sitzen, ud seufzen. Den Füller aufnehmen, den Füller weglen, wieder seufzen. Auf und ab gehen. Zum Telefon greifen, den Liebsten anrufen, oder die Busenfreundin: »Ach, ich habe so eine schlimme Schreibblockade!«

Und das tolle ist, man bekommt Gehör. Wann passiert einem das sonst?
»Ich habe Zahnschmerzen!« - »Geh zum Arzt.«
»Mir tut der Kopf weh.« - »Nimm Aspirin, geh zu Bett.«
»Und erst mein Ischias!« - »Meine Oma ißt so gerne Fischplatte ...«

Kein Mitleid in dieser weiten Welt. Doch die Schreibblockade dagegen!
»Hast du schonmal mit Kochen versucht, warte, ich mail dir mal ein leckeres Rezept ...«
»Ein feiner Wein, wie wär's damit? Tu dir mal was gutes ...«
»Nimm ein heißes Bad, entspann dich mal ...«
»Wir können ja ins Kino gehen ...«
»Vielleicht hilft es, wenn wir einen Ausflug machen ...«
»Erzähl mir doch mal, wo da gerade hängst, vielleicht hab ich ja eine Idee ...«
Und schon steht man da, wo man als Autor hinwill: Im Mittelpunkt. Lerne klagen, ohne zu leiden, heißt die Devise.

Ich habe mal in der Bahn einen Juzngautor mit Schreibblockade erlebt. Er seufzte und litt, daß es eine helle Freude war. Schrieb Zeilen in seine Block, seufzte, riß die Seite heraus und knüllte sie zusammen, hub wieder von vorne an ... Er litt immer mehr, offensichtlich aber darunter, daß ihn niemand darauf ansprach. Ich saß ihm gegenüber und lächelte nur wissend. Und machte mir im Kopf folgendes Gedicht, von dem, da ich es niemals - bis heute - aufgeschrieben habe, nur die letzten Zeilen erhalten sind:

Drei Stifte hat er wohl zerkaut, zehn Seiten sind zerrißen:
Die Muse hat ihn nicht geküßt - sie hat ihn wohl gebissen
[/i]

Wenn ich eine Schreibblockade habe, denke ich gerne einen Moment lang an diese Szene zurück.
Und dann stürze ich mich genüßlich ins Elend.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Shaevairc

Über DIESEN Aspekt einer Schreibblockade habe ich noch gar nicht nachgedacht *gg* mir gefällt der Vers dazu  ;D

Manja_Bindig

Zitatrei Stifte hat er wohl zerkaut, zehn Seiten sind zerrißen:
Die Muse hat ihn nicht geküßt - sie hat ihn wohl gebissen

Ohhhh... ich kann ihn so gut verstehen...
Ich lass mir bei sowas Zeit... sie dauern bei mir nie länger als zwei Wochen, dann rollt die Sache wieder.  Warum ich sie bekomme... keine Ahnung. Schreibblockaden sind wie Männer: man weiß nciht, wie man an sie gerät, man hat seine liebe Not, im sclimmsten Fall deprimieren sie ungemein... kurzum:man ist froh, sie wieder loszuwerden(merkt man, dass ich was gegen die Männerwelt hab? sorry an alle Jungs...)

Allerdings hilft es mir, mcih so langem it etwas zuzumüllen, bis ich etwas schreiben MUSS, um es loszuwerden. zum beispiel hab ich mich mal bereit erklärt meiner kleine Verwandtschaft zigtausendmal "Rapunzel" vorzulesen. am Ende hatt ich das so über, dass ich die schönste Verarsche rausgehauen hab - und schau an, es gin wieder!

Feuertraum

[(merkt man, dass ich was gegen die Männerwelt hab? sorry an alle Jungs...)

PÖH!!!

Frauen
Grummelz

Feuertraum
(glücklicher Single)
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Manja_Bindig

#14
So... wegen meinem Vergleich Schreibblockade - Männer.
Es gibt einen WESENTLICHEN Unterschied zwischen ihnen, zumindest akut und bei mir:
die einen bin ich los und die anderen... kündigen sich an.
Anders gesagt: Kerle bin ich los, Schreibblockade ist im Anmarsch.
Vielleicht wäre es ganz gut, ich hätte wieder ein bisschen Zeit für andere Dinge, aber da gibt es so ein kleines Problem:
Sobald ich besuch von diesem Ding bekomme, leide ich an akuter bis chronischer Antriebslosigkeit. Schreiben ist sozusagen mein innerer Antrieb, mit dem ich mir sage: "So, wenn du diesen beknackten Satz von Ovid(ich hasse ihn) übersetzt hast, kannst du wieder eine Seite kritzeln."
Ja... wenn ich dann weiß, dass ich ohnehin keine Ideen habe, is das ein bisschen ungünstig...  
Aber selbst wenn... ich hab bei einer Blockade wirklich zu gar nix lust... nicht mal zu meiner geliebten Quetschkommode(will sagen Akoordeon) zieht es mich wirklich hin...
Die Folge ist dann... das kaffeesüchtige Etwas st gereizt. Meine Mitmenschen meiden mich in dieser Zeit seeeeehr großzügig.
Mal sehen, wie ich das diesmal loswerde...

24. 01. 05: Neues Geheimrezept: zeichnen. Sobald ich eine Blockade habe, werd ich die Szenen, an denen es hängt, auf Papier bannen. Auf einmal gings nach Kunst wieder... da hab ich mich intensiv mit der Graphitkreide und einem leeren Blatt Papier beschäftigt und die Szene über die ich gebrütet hab, gezeichnet... sah nciht grad schön aus, aber es hat geholfen... noch ein paar Blockaden mehr und meine bilder werden halbwegs ansehnlich.