Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Chrissy am 23. November 2015, 18:58:58

Titel: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 23. November 2015, 18:58:58
Hi!
Vielleicht könnt ihr mir helfen - ich bin Schreibneuling und versuche gerade, ein paar Ideen zusammenzubringen. Bei den Überlegungen zum Hintergrund / Genre etc. stellte sich plötzlich die Frage:
Worin unterscheidet sich ein Jugendroman vom Erwachsenenroman?? Das Thema bzw. die Themen der Hauptfiguren könnte es sein, aber es gibt auch Beispiele wo das überhaupt nicht zutrifft. Also was ist es? Die Schreibweise, die verwendeten Formulierungen / Ansprüche der Sprache???
(Falls das Thema falsch sortiert ist, bitte verschieben.)
Lg Chrissy
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Malinche am 23. November 2015, 19:05:01
Hallo Chrissy,

ich habe dich in der Tat mal umgetopft - wenn du dich im Romanboard ein wenig umsiehst, wirst du feststellen, dass dort nur konkrete Projekte vorgestellt und besprochen werden. Für handwerkliche Diskussionen haben wir das Workshopboard, ich zähle die Frage nach Genrekonventionen jetzt mal dazu.

Und Achtung, Satzzeichen sind keine Rudeltiere. :) Eine Frage wird nicht dringender, nur weil sie mit mehr als einem Fragezeichen gewürzt ist. Danke!

Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Eluin am 23. November 2015, 19:34:23
Huhu Chrissy,

da gibt es definitiv Unterschiede. Sowohl thematisch, als auch inhaltlich (auch ein Blick in die FSK könnte helfen für eine Vorstellung, was bspw. nicht geht). Kinder/Jugendliche interessieren sich bspw. häufig für andere Themen, als Erwachsene, aber dann gibt es natürlich auch noch die All-Age Bücher.  Auch das Alter der Figuren ist nicht außer acht zu lassen.

Sprachlich, von der Länge und der Komplexität her ist auch wichtig, für welches Alter du schreibst. Es gibt hierzu aber gute Schreibratgeber. Wenn du dich noch gar nicht mit dem Thema auseinander gesetzt hast würde ich dir zwei Dinge empfehlen: Schnapp dir einen entsprechenden Schreibratgeber für Kinder- und Jugendliche UND (vor allem!) lies ganz viel, was in dieser Altersgruppe empfohlen und auch gelesen wird.

Ich habe mich mittlerweile denke ich schon einigermaßen gut mit dem Schreiben für unterschiedliche Altersgruppen auseinander gesetzt, aber so einen ganz allgemeinen Punkt könnte ich dir nicht nennen. Hast du vielleicht konkretere Fragen?

:winke:
Eluin
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Slenderella am 24. November 2015, 21:14:33
Der Jugendroman wird meist aus Sicht einer Protagonistin geschrieben, manche Labels sagen dir das auch knallhart - da gibt es dann die Absage, weil du einen männlichen Hauptprota hast.
Die junge Heldin zieht aus und rettet halt wie immer alles und jeden. Das normale Mädchen ist das, was dann eher die Jugendlichen anspricht. Romantische Themen sind da auch sehr wichtig, weil Jugendliche damit sich nun mal sehr viel beschäftigen (nicht alle, um Gottes Willen, aber es ist halt ein Teenythema das nie öde wird).

Carlsen hat mir eigentlich sehr klar mitgeteilt, was die als Jugendroman haben wollen - jugendlich aber nicht zu jugendlich (also nur ein keusches Küsschen geht nicht), bisschen Drama, bisschen Action, am liebsten in einem nicht komplett fantastischem Setting, sondern in etwas, wo man sich noch hineinversetzen kann. Auf jeden Fall eine junge Frau (Mädchen). Und ab dafür.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: PinkPuma am 24. November 2015, 22:26:46
Hmm ist es wirklich so, dass Verlage weibliche Protas für Jugendromane wollen? Ich will dir da nicht deine Kenntnisse absprechen, Slenderella, aber ich arbeite ehrenamtlich für ein Projekt der Uni Köln, welches sich für die Leseförderung von Jungen einsetzt und daher gezielt nur Bücher rezensiert, welche männliche Protas haben. Hier klaffen wohl die Wünsche von Verlagen und Lesern auseinander. :hmmm:


Zitat von: EluinSchnapp dir einen entsprechenden Schreibratgeber für Kinder- und Jugendliche UND (vor allem!) lies ganz viel, was in dieser Altersgruppe empfohlen und auch gelesen wird.
Vor allem letzteren Punkt kann ich mich nur anschließen: Lesen, lesen, lesen!  :)

Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 24. November 2015, 23:14:19
Ich lese gerne Jugendbücher. Das Genre ist vielfältig. Gemein ist natürlich, dass die Protagonisten Jugendliche sind, also zwischen 14 und 18 Jahren. Schreibst du für 12-jährige, sollten die Figuren um die 14, 15 sein, für 14-jährige 17-20. Ganz selten gibt es Jugendbücher ab 16. Das heißt natürlich nicht, dass auch eine ältere Nebenfigur eine Perspektive haben kann.

Dann natürlich die Themen. Erwachsenwerden, Identität finden, alles, was typisch ist, womit man sich in dem Alter auseinander setzt. Dazu zählt natürlich die erste Liebe. Jugendbücher ohne Liebesgeschichte kann man schlecht verkaufen. Dabei gibt es aber keine Beschreibung von Sexszenen. Auch wichtig sind Freunschaften. Da hat man dann gleich die Nebenfiguren.

Es gibt wie gesagt sehr unterschiedliche Jugendbücher. Romance, die oft auch etwas komsich sein darf, es gibt Gegenwartsromane, wo die Liebesgeschichte unwichtiger ist, dafür wird mit wichtigen Themen umgegangen (Gewalt, Mobbing, Sucht, ...)
Fantasy: Ja, HF geht im Moment wirklich schwer, aber es gibt Ausnahmen.

Natürlich gibt es erfolgreiche Jugendbücher mit männlichen Protagonisten. Die sollte man dann aber natürlich nicht unbedingt dem Verlag Planet Girl anbieten. Würde mich etwas wundern, wenn Carlsen weibliche Protas verlangt. Ähm Harry Potter?
Wenn Bücher von Jungs und Mädchen gelesen werden sollen nimmt man sogar eher Jungs, wobei das eigentlich nicht so sein sollte.

Manchmal wundere ich mich, was für heftige Themen in Jugendbüchern behandelt werden. Da darf es gerne von allem etwas mehr sein. Auch gerne sehr brutal in der Fantasy.

Den Unterschied, warum jetzt ein Buch Jugendbuch ist und ein anderes Coming-of-Age für junge und älter Erwachsene lässt sich nicht ganz leicht ziehen. Ich denke, es liegt daran, wie genau ein Thema behandelt wird, so wurde zum Beispiel Tsichick zuerst nicht als Jugendbuch veröffentlicht, später aber schon. Da gibt es mehrere Beispiele, dass Bücher zum Beispiel erst im Jugendbuchverlag rauskamen und dann vom Literaturverlag auch nochmal rausgebracht wurden. Auch ein Beispiel: Die Mitte der Welt. Das sind eher Bücher, die sich an ältere Jugendliche richten.
Interessant finde ich auch, dass komischerweise im Englischen das Genre YA offener ist und sich an ältere Leser wendet, während ich manchmal sehe, dass Bücher mit brutalstem Inhalt hier als leichte Lektüre für 12-jährige verkauft werden.

Stil: Da sehe ich eigentlich keinen Unterschied zu Erwachsenenbüchern, vor allem bei ab 14. Ich denke, man sollte die Jugendlichen ernst nehmen, und ihnen zutrauen, das verstehen zu können. Es würde mich interessieren, wie da Verlage im Lektorat eingreifen, aber ich habe schon Jugendbücher mit recht anspruchsvollem Stil gelesen.

Die einzige Methode um ein Gefühl für Jugendbücher zu bekommen ist ganz viele zu lesen ...
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: canis lupus niger am 25. November 2015, 16:31:35
Zitat von: Franziska am 24. November 2015, 23:14:19
Natürlich gibt es erfolgreiche Jugendbücher mit männlichen Protagonisten. Die sollte man dann aber natürlich nicht unbedingt dem Verlag Planet Girl anbieten. Würde mich etwas wundern, wenn Carlsen weibliche Protas verlangt. Ähm Harry Potter?
Wenn Bücher von Jungs und Mädchen gelesen werden sollen nimmt man sogar eher Jungs, wobei das eigentlich nicht so sein sollte.

Jaaaa, aber Frau Rowling (bzw. ihr Agent) ist mit dem Manuskript für HP auch ewig von Pontius zu Pilatus gelaufen und keiner wollte es haben. Es ist durchaus möglich, dass Carlsen GLAUBT, aktuell Jugendliteratur nur an Mädchen verkaufen zu können. Das hat nichts damit zu tun, was sich vor 15 Jahren gut verkaufen ließ. Wenn man eine derart konkrete Anforderung ausdrücklich vom Verlag bekommt, sollte man die schon ernst nehmen. Also deren Ansprüche erfüllen, oder sich an einen anderen Verlag wenden.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 25. November 2015, 17:15:41
Gut, kann natürlich sein, dass das bei Carlsen so ist, aber es gibt viele Jugendbücher mit männlichen Figuren. Kann natürlich sein, dass sich die weniger gut verkaufen, aber es gibt sie.
Beispiele: Die Raven-Boys-Serie von Maggie Stiefvater hat eine weibliche Prota und vier männliche, im zweiten Band hat ein Junge die Hauptperspektive.
Die Curseworker-Reihe von Holly Black hat durchgehend einen männlichen Erzähler.
Magisterium von Holly Black und Cassandra Clare auch. 
Ebenfalls die Bücher von Johannes Groschupf, Nils Mohl, Thorsten Nesch. z.B. Ja, wo ich jetzt darüber nachdenke stimmt es schon, dass die meisten einen weiblichen Erzähler haben.

Es würde mich echt interessieren, ob andere Verlage das auch so sehen. Das würde nur wieder bestätigen, dass sie sich bei deutschen Autoren weniger trauen. ::)

Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Eluin am 25. November 2015, 18:00:13
Das ist eine sehr interessante Frage. Bei  Bartimäus von Jonathan Stroud sind es auch männliche Protas.

Was ich an Jugendbüchern gelesen habe, da war es oft gemischt. Aber es kommt auch ganz stark auf das Genre an.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Alana am 25. November 2015, 18:03:32
Harry Potter ist, wenn ich mich recht erinnere, auch nicht in einem Jugendbuchverlag erschienen. Für Romance jeden Alters ist auf jeden Fall eine weibliche Hauptfigur gewünscht. Mir wurde vom Verlag ans Herz gelegt, mein Manuskript so umzuschreiben, dass es mit der weiblichen Perspektive anfängt, weil romantische Jugendbücher mit einer männlichen Perspektive am Anfang sich schlechter verkaufen. Generell kann man alles machen, es kommt halt auf die Zielgruppe an.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Slenderella am 25. November 2015, 18:23:59
Sobald Romantik einen größeren Bereich einnimmt als zwei Schnippsel (aka Harry Potter) - ist der weibliche Protagonist "Pflicht".

"und wird aus einer männlichen Perspektive erzählt – das ist schwierig bei unserer rein weiblichen Zielgruppe ab 14 Jahren."

Das steht wortwörtlich in einer Absagemail von Carlsen an mich.

Habe ich das klassische Abenteuerjugendbuch bin ich schneller beim All Ager und der Protagonist darf auch gerne männlich sein.
Deswegen habe ich auch ein Manuskript umgeschrieben, damit die dann endlich mal was damit anfangen können. Mit denen hatte ich bisher nämlich sehr guten Kontakt, sind aber leider beim ersten Manuskript kurz vor Unterzeichnung noch mal zurückgerudert :(
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 25. November 2015, 22:57:52
@Slenderella verstehe ich das richtig, dein Buch war Romance? Ja, dann verstehe ich das, stimt, Romance richtet sich an weibliche Leser. Ich hatte zwar auch schon welche mit männlichem Erzähler aber eher selten. Es gibt ja aber durchaus Bücher, die sich eher an Jungs richten, vor allem Action und Thriller. Es klang nur so, als würde Carlsen sagen, sie machen keine Jugendbücher für Jungs und das fände ich doch etwas seltsam.  :hmmm:
Und kurz vor der Unterzeichnung mit Carlsen? Oder geht es um impress? Auf jeden Fall schon mal toll, dass du soweit gekommen bist, auch wenn es noch nicht geklappt hat.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: canis lupus niger am 27. November 2015, 16:41:19
Zitat von: Franziska am 25. November 2015, 22:57:52
Und kurz vor der Unterzeichnung mit Carlsen? Oder geht es um impress? Auf jeden Fall schon mal toll, dass du soweit gekommen bist, auch wenn es noch nicht geklappt hat.

Das finde ich allerdings auch. Da kann man schon wirklich gratulieren!!!
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Katha am 29. November 2015, 20:38:27
Was ich mich bei den letzten Beiträgen gerade frage: Ist Romantik für Jungenbücher heutzutage eigentlich "Pflicht"?

Ich schreibe auch eine Geschichte mit einem männlichen Jugendlichen als Protagonisten. Meine Zielgruppe würde ich ungefähr bei 14-20 Jahren ansiedeln, also meiner Meinung nach durchaus ein Jugendbuch, geschrieben für beide Geschlechter. Einen Love Interest gibt es, allerdings nehmen die romantischen Szenen nur einen winzig kleinen Teil vom Plot ein.

Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass meine Geschichte nicht als "Jugendbuch" anerkannt wird, obwohl sie für dieselbe Zielgruppe geschrieben und auf die Zielgruppe angepasste Themen behandelt? Ich denke nicht. Vielleicht werde ich die Geschichte nicht an die großen Verlage verkaufen können, weil Romance im Moment total in ist. Aber ein Jugendbuch ist es meiner Meinung nach trotzdem, auch mit männlichem Protagonisten, auch ohne ausufernde Romantik.

Oder sehe ich das falsch?
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Slenderella am 29. November 2015, 21:03:48
Zitat von: canis lupus niger am 27. November 2015, 16:41:19
Zitat von: Franziska am 25. November 2015, 22:57:52
Und kurz vor der Unterzeichnung mit Carlsen? Oder geht es um impress? Auf jeden Fall schon mal toll, dass du soweit gekommen bist, auch wenn es noch nicht geklappt hat.

Das finde ich allerdings auch. Da kann man schon wirklich gratulieren!!!

Ne, ist ja leider nichts geworden. Grad haben sie noch was in der Prüfung, mal gucken, ob denen da zu viele tote Leute drin sind und es damit dann wieder nicht jugendlich genug ist :D

Romanze ist nur bei weiblichen Hauptprotagonisten "Pflicht". Bei männlichen wieder gar nicht :D
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 29. November 2015, 22:33:31
Wenn es darum geht, welche Genre Konventionen ein Jugendbuch hat, dann geht es ja auch darum, was sich verkauft. Klar kann man was ganz anderes schreiben und trotzdem sagen, dass es ein Jugendbuch ist, aber dann verkauft es sich wahrscheinlich nicht. Eine Liebesgeschichte sollte eigentlich immer dabei sein, dass heißt aber nicht, dass es Romance sein muss. Die Figuren können sich ja auch erst am Ende kriegen. Oder gar nicht oder sterben,. Das heisst ja nicht, dass die Liebesgeschichte am wichtigsten sein muss ,, nur solle eine vorkommen. Mir fällt jetzt kein Jubbu ohne ein
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Zit am 30. November 2015, 00:27:26
Jonathan Stroud Lockwood & Co 1, da gab es keine Liebesgeschichte, dafür war das Buch auch so ziemlich inkonsequent bei der Einhaltung seiner eigenen Regeln bzw. fand ich das Grundkonzept schon löchrig. :omn: Aber das ist jetzt nur das eine, das mir sofort einfällt. Der Rest an JuBu, das ich gelesen habe, waren doch eher "Mädchenbücher".
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Katha am 30. November 2015, 05:12:11
Zitat von: Slenderella am 29. November 2015, 21:03:48
Romanze ist nur bei weiblichen Hauptprotagonisten "Pflicht". Bei männlichen wieder gar nicht :D

Und wenn ich die Geschichte, über die ich vorhin berichtet habe, nun exakt so aus der Sicht eines Mädchens schreibe? Ist es dann kein Jugendbuch mehr, nur weil der Romantik-Anteil kaum bis gar nicht vorhanden ist? Kann ich mir kaum vorstellen. ;)

Zitat von: Franziska am 29. November 2015, 22:33:31
Wenn es darum geht, welche Genre Konventionen ein Jugendbuch hat, dann geht es ja auch darum, was sich verkauft.

Nö, sehe ich nicht so. Genrekonventionen sind nur dafür da, ein Genre zu definieren und Geschichten in diese Genres eingliedern zu können. Trends und Verkaufszahlen spielen da keine Rolle.

Natürlich liegt es nahe, in einem Jugendbuch eine ausufernde Liebesbeziehung zu beschreiben. Immerhin ist die erste große Liebe ein gewaltiges Thema bei Jugendlichen. Aber dennoch würde ich keinesfalls sagen, dass ein Buch ohne Romantik kein Jugendbuch sein kann. Denn es gibt doch genauso Jugendbücher, die z.B. keine familiären Probleme ansprechen, nicht die Frage nach beruflichen Perspektiven behandeln und in denen auch keine Partys mitsamt übermäßigem Drogen- und Alkoholkonsum gefeiert werden, obwohl all das ebenfalls große Themen für Jugendliche darstellen.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Zit am 30. November 2015, 21:49:25
Natürlich kannst du ein Jugendbuch ohne Romantik schreiben, gerade eben auch für Mädchen. Wird dir nur keiner der großen Verlage abkaufen bzw. werden sie fragen, ob du da nicht auch eine Liebesgeschichte einbauen kannst. Muss ja keine ausufernde Geschichte sein, aber einen LI gibt es trotzdem. (In This Song Will Save Your Life von Leila Sales ist die Liebesgeschichte auch nur Beiwerk bzw. merkt die Prota selbst irgendwann, dass es keine wirkliche Liebesgeschichte ist sondern eher nur ein intimeres "Wir-hängen-zusammen-ab" mit Fummeln und Knutschen. Am Ende trennt sie sich ja auch wieder von dem Typen.)
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 09. Dezember 2015, 21:28:29
Danke für`s verschieben, ich habe den richtigen Platz nicht gefunden.

Oh man, da muss man sich ja richtig ins Zeug legen und strategisch denken lernen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Romantik eher Mädchen und Frauen anspricht und da eine weibliche Schreibsicht den Leser besser ins Thema hineinführt. Besonders interessant wird`s meiner Meinung nach aber auch, wenn man ein paar Hauptfiguren hat, die in verschiedene Altersgruppen gehören. Aber dann wird die Einteilung in Jugend/Erwachsenenbuch wahrscheinlich noch schwerer, außer man hat eine herausragende Hauptfigur. Da muss man sich also alles vorher, abseits der eigentlichen Geschichte, genau überlegen. :omn:
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 26. Dezember 2015, 13:48:26
Was einbauen damit die Geschichte verkauft wird.- Also, ich weiß nicht so recht, ob es gut ist, seine Geschichte für den Verlag völlig zu ändern. Ich kenne jemanden, der ebenfalls taktisch so zu schreiben versucht, dass die modernen,von der Masse gewollten, Themen möglichst weit abgedeckt sind. Aber da stellt sich mir schon die Frage: Schreibe ich um meine Ideen zu schreiben oder schreibe ich um zu verkaufen? Das ist für mich ein großer Unterschied, auch wenn man sich wahrscheinlich annähern muss.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Slenderella am 26. Dezember 2015, 14:20:30
Man sollte verkaufen wollen, wenn man veröffentlicht. Sonst macht ja keiner mehr was von dir, wenn sich deine Bücher nicht verkaufen. Machst du es als Selfpublisher - klar, dann bist du dein eigener Boss. Aber Geld in etwas investieren und dann nie etwas zurückbekommen, weil es keinen so interessiert? Kann man alles probieren - aber man sollte dann nicht erwarten sofort den nächsten Bestseller zu schreiben. Und ein größerer Verlag wird eben nicht investieren, wenn sie merken, dass ihre Zielgruppe nicht angesprochen wird.

Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Trippelschritt am 26. Dezember 2015, 15:44:26
Meine Antwort ist ein lauwarmes sowohl - als auch. Für Verlage ist die Veröffentlichung eines Buches in erster Linie ein Geschäft. Im günstigsten Fall (es muss tatsächlich nicht immer so sein) verstehen sie den Markt und das Manuskript, und in diesem Fall tut es gut, sich die Vorschläge des Verlages anzuhören. Es gibt auch mehr als nur einen Bestsellerautor, der damit überhaupt keine Probleme hat (Sol Stein oder James Clavell zum Beispiel). In einem solchen Fall wird der auch tatsächlich besser.
Leider gibt es aber auch den bösen Fall, dass Marektingleute glauben, den Markt zu kennen und das Manuskript nur überflogen haben. Und dann Vorschläge machen, die nur dazu dienen ein Schema zu erfüllen, von dem sie glauben, es wäre ein Erfolgsschema. Das ist nicht unbedingt - äh - gut.

Eine Liebesgeschichte oder zumindest ein paar romantische Gefühle in diese Richtung sollte man schon investieren, denn die eifrigsten Leser sind in der Pubertät. Und da gibt es nichts Wichtigeres als irgendwie das Durcheinander, das die Hormone da anrichten, zu verstehen. Enid Blyton schrieb ihre Jugendbücher ohne solche Elemente, aber die waren für ein präpubertäres Publikum. Und bei Harry Potter begann alles präpubertär. Aber das hat sich im Verlauf der Schreiberjahre dann doch drastisch verändert.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 31. Januar 2016, 15:05:14
Ja, das kann ich gut nachvollziehen.
Aber wenn ich so über Harry Potter nachdenke, finde ich den romantischen Anteil nicht so wirklich berauschend. Genügen solche immer wieder kommenden Ansätze also bereits aus, was dann vielleicht bedeuten könnte, dass ein größeres Romanzenthema in der Geschichte schon wieder rasch zu viel sein kann?
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Amberle am 31. Januar 2016, 15:37:43
Was hier beim Thema männlicher oder weiblicher Prota noch vergessen wurde ist das 2-Protagonisten-Schema, dass sich zumindest in der Fantasy bei Jungenbüchern recht häufig finden lässt. Legend von Marie Lu und Under The Never Sky von Veronica Rossi (mir fallen die deutschen Titel gerade nicht ein) sind zwei gute Beispiele. Aber ich meine das Prinzip auch schon bei deutschen Bücher gesehen zu haben. Und ja, da ist eine Romanze dann Pflicht.

Zur Sprache: Der Stil ist nicht unbedingt einfacher als bei Erwachsenenbüchern, aber der Wortschatz ist es oft. Weniger Fremd- und Fachworte. Und auch das vorrausgesetzte Wissen (Geschichte, Literatur, Allgemein), dass von Erwachsenenbüchern teilweise gefordert wird ist geringer.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 31. Januar 2016, 18:22:36
Harry  Potter würde ich da nicht als Beispiel nehmen. Die ersten Bücher richten sich an jüngere Leser und sind eher Kinderbücher, da braucht man keine Liebesgeschichte.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 02. Februar 2016, 17:31:58
Ja genau. Darum finde ich Harry Potter nicht gerade als passendes Beispiel. Die Leser beginnen im Kindesalter und entwickeln sich mit ihm weiter. D.h. die Leser sind bereits gedanklich in die Welt eingetaucht, ist Aktion ohne Romanze drinnen oder mit, das ist dann weniger im Fokus. Das ist für mich ganz etwas anderes, wie wenn man direkt einen Einstieg zum jugendlichen oder erwachsenen Leser bedenkt, die zum Eintauchen doch verschiedene Aspekte vielleicht haben möchten oder sogar brauchen, um das Buch nicht wegzulegen.
Glg Chrissy
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Vic am 03. Februar 2016, 15:57:31
Persönlich habe ich das Gefühl dass ein Buch automatisch in der "Jugendbuch"-Ecke landet wenn die Hauptcharas Jugendliche sind. Ende.
Finde ich manchmal ganz und gar nicht passend - siehe die Hunger Games Trilogie, die meiner Ansicht nach absolut nichts für Kinder ist.  ::) 
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Amberle am 03. Februar 2016, 16:25:30
Bitte nicht Kinder und Jungendliche verwechseln. Hunger Games ist kein Kinderbuch, funktioniert als Jugendbuch aber ziemlich gut. Ansonsten stimmt es, dass ein Buch meist ein Jugendbuch ist, wenn die Protagonisten Jugendliche sind, sofern sie auch Jugendliche bleiben.
Die Protagonisten der Königsmörderbücher sind auch die meiste Zeit über Jugendliche, aber die Erzählperspektive macht da ziemlich viel an Unterschied. Ohnehin sind die Regeln in der High Fantasy etwas anders.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Franziska am 03. Februar 2016, 17:14:25
Ich hatte da neulich mal einen Artikel gelesen von einer englischen Autorin, es ist wirklich so, egal worum es im Buch geht, wenn die Hauptfigur jugendlich ist, wird es als Jugendbuch verkauft. Sie war damit unglücklich, weil sie fand, dass das Buch sich eher an Erwachsene richtet und es von Literaturzeitschriften etc. nicht besprochen wurde. Ich finde das auch etwas problematisch, andererseits hatte sie sich nicht wirklich mit Jugendbuchliteratur beschäftigt. Es ist einfach so, dass viele Jugendbücher von Erwachsenen gelesen werden, ich denke mal vor allem von jugen Erwachsenen, heißt ja auf Englsich auch Young Adult. So zwischen 14 und 35, würde ich die Zielgruppe ansehen, wobei es immer auch für 14 bzw. 16-jährige geeignet sein sollte. Das heißt nicht, dass Jugendbücher weniger literarisch oder anspruchsvoll sind, wenn man viele Jugendbücher liest, merkt man, wie vielfältig das Genre ist. Es ist nur dann schade, wenn ganz tolle Bücher weniger anerkannt werden, weil es Jugendbücher sind, aber ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, es gibt genug Preise für Jugendliteratur, und wenn die Bücher richtig gut sind, dann spricht sich das auch rum und viele Erwachsene lesen sie dann auch. Es wird nur dann wirklich schwierig, wenn man eine jugendliche Figur hat und das Buch sich definitiv nicht für jugendliche Leser eignet, da verstehe ich irgendwie nicht, warum die Verlage so ein großes Problem haben, das zu nehmen, es gibt doch sogar Bücher für Erwachsene, die aus Sicht eines Kindes erzählt werden.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Chrissy am 06. Februar 2016, 19:05:51
Ja, da bin ich toal bei dir. Ich tue mir nämlich selbst auch gerade dabei sehr schwer. Das ist auch bei Pan`s Labyrith meiner Meinung nach total unpassend. Da geht`s ziemlich zu, teilweise echt brutal und nix für Kinder, wird aber laut hören/sagen wie eine Kindergeschichte behandelt.  Auch die Begründung, dass der Prota jugendlich ist, finde ich etwas fragwürdig. Das Thema kann ja trotzdem auch für Erwachsene genau so interessant sein und der Prota entwickelt sich vielleicht auch weiter. Schwieriger wird's dann vielleicht, wenn man ein paar Progas hat und die unterschiedlich alt sind. Das ist aber auch bestimmt nicht einfach zu schreiben. Uff, und da soll man sich noch kreativ entfalten.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Silvia am 06. Februar 2016, 19:51:38
Ich finde diese Konvention, in einem Jugendbuch "muss eine Liebesgeschichte rein" - so gut sie sich auch verkaufen mag - persönlich eher nervig. Und auch schade - wo sind all die Abenteuergeschichten hin, die wir gelesen haben, als meine Generation mal im (Vor)Jugendalter war? Die kamen auch ohne Romanzenschmonzette aus. Allerdings ist das jetzt auch schon über 20 Jahre her  ;D Ich les ja nun auch noch gern mal Jugendfantasy, aber dass man immer schon weiß, wie es mit diesen Geschichten endet (Mädchen und Junge: egal, was vorher zwischen ihnen passiert, sie kriegen sich - Mädchen und zwei Jungen: wer neu dazukommt, kriegt am Ende das Mädchen, egal wie nahe dieses vorher dem anderen stand) - das ist auf Dauer sooo langweilig ...
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Hanna am 06. Februar 2016, 19:53:34
Edit: Silvia war schneller, jetzt muss ich etwas umformulieren.

Zu Pans Labyrinth:
Wer erzählt denn sowas? Pans Labyrinth wird erzählt vor dem Hintergrund des spanischen Bürgerkriegs und enthält sehr grausame Szenen. Die Protagonistin ist erst zwölf, das ist richtig, aber da könnte man genausogut behaupten, dass Es von Stephen King ein Jugendbuch ist. Tatsächlich habe ich es als Jugendliche gelesen und fand es damals ganz großartig. Viele Jugendliche lesen Bücher für Erwachsene, das macht die Bücher aber noch lange nicht zu Jugendbüchern.

Grundsätzlich nehmen Jugendliche Bücher nicht so gut an, wenn die Protagonisten Erwachsene sind. Aber das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass alle Bücher mit jugendlichen Protagonisten Jugendbücher sind.

Es ist wichtig, altersgerechte Themen zu verwenden. Und die Themen der Jugend sind nun einmal eigene körperliche Veränderungen (Pubertät), erste Liebe, Mobbing, erste Erfahrungen mit Alkohol oder Drogen, Schule und Ausbildung, Abnabelung von den Eltern. Diese Themen können in den Rahmen eines jeden Settings gesetzt werden. Da ist es dann einem selbst überlassen, ob man eine Dystopie schreibt, eine Urban Fantasy oder einen Gegenwartsroman.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: canis lupus niger am 07. Februar 2016, 14:26:28
Zitat von: Franziska am 03. Februar 2016, 17:14:25
Ich hatte da neulich mal einen Artikel gelesen von einer englischen Autorin, es ist wirklich so, egal worum es im Buch geht, wenn die Hauptfigur jugendlich ist, wird es als Jugendbuch verkauft. Sie war damit unglücklich, weil sie fand, dass das Buch sich eher an Erwachsene richtet und es von Literaturzeitschriften etc. nicht besprochen wurde.

Ähnlich ist es ja auch tragischerweise mit der hochkarätig besetzten und wirklich sehr gut gemachten Verfilmung von Tommy Krappweiss´ "Mara und der Feuerbringer" geschehen. In der Presse als Kinder-/Jugend-/Familienfilm angekündigt und vom Filmverleih in Nachmittagsprogramm (!) platziert, floppte diese seltene deutsche Verfilmung einer erfolgreichen deutschen Fantasy-Reihe an den Kinokassen unverdient. Von den Bildern her und auch hinsichtlich der komplexen Hintergründe (germanische Mythologie) war das wirklich kein Kinderfilm, trotz der jugendlichen Protagonistin (12 J).
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Vic am 07. Februar 2016, 17:28:39
Ich denke, das ist ein häufiges Problem.
Prota ist ein Teenager? --> Jugendbuch/-film. Wird entsprechend platziert und vermarktet und kann dementsprechend teilweise ganz schön floppen ... 

Dass die Sparte Jugendbücher weniger Anerkennung finden, ist bekannt, denke ich. Viele Autoren oder Kritiker belächeln diese Bücher ein bisschen, was ich ganz schön ätzend finde. Allein was bei Harry Potter für ein Wirbel drum gemacht wurde, dass es die Bücher in einer "Erwachsenen-gerechten" Form gibt mit dezentem Cover etc., damit man es auch ja in der Bahn lesen kann als Mensch über 20.  ::)
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Hanna am 07. Februar 2016, 17:57:13
Sehe ich nicht so. Ganz im Gegenteil. Seit ich schreibe, bin ich immer wieder, wenn ich erwähnt habe, dass ich schreibe, gefragt worden, ob ich Kinderbücher schreibe. Eben weil es etwas Ehrenwertes ist, für Kinder zu schreiben. Außerdem gibt es wesentlich mehr Kinder- und Jugendbuchpreise als andere Belletristikpreise.

Und ich habe auch nicht den Eindruck, dass Kollegen meine Arbeit belächeln. Eigentlich ist allgemein bekannt, wie anspruchsvoll es ist, für Kinder und Jugendliche zu schreiben, weil man eben so vieles beachten muss.

Und "Mara und der Feuerbringer" ist ein Jugendbuch. Das sieht man schon am Titel. Oder kennt ihr ein Erwachsenenbuch, das einen ähnlichen Titel trägt? Die Wallanderkrimis heißen ja auch nicht "Kurt und der Serienmörder". Dass der Film durchaus auch Erwachsene anspricht und es auch spätere Vorstellungen hätte geben sollen, steht auf einem anderen Blatt. Ich halte es ohnehin für schwierig, Bücher und Filme in einen Topf zu schmeißen.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Anila am 18. Juli 2019, 11:17:39
Ich puste mal den Staub von diesem Thema:     :winke:
Ich habe folgendes Problem (schon an anderer Stelle berichtet..) ein fast fertiges Manuskript, leicht angeschimmelt. Ich habe jetzt schon mit Eurer Hilfe herausgefunden, dass ich es wohl neu schreiben werde, weil ich an der Geschichte hänge, und sie gerne erzählen würde, aber sie zu löchrig ist um in dieser Version weiter mit ihr zu arbeiten.

Ich gab dieses modrige Manuskript, als es noch nicht so mottenzerfressen war,, schon mal einer  Jugendbuchautorin, und die Kritik die mich am meisten beschäftigt ist als sie sagte: " Es wird nicht klar für welche Altersgruppe Du schreibst.."

Ich selber lese gerne Jung adult Geschichten (zB Hunger Games) und mehr als dieses Niveau an Komplexität und Story traue ich mir als Autor auch bis auf weiteres nicht zu.

Also wollte ich meine Geschichte auf diese Kritik der Autorin hin in die Jung Adult Schablone pressen:

Mein Protagonist ist männlich und war in der ersten Version Mitte 30. (Das Geschlecht geht nicht, soviel habe ich in diesem Thread jetzt schon verstanden.) Also habe ich ihn gute 15 Jahre jünger gemacht (was in meinem Kopf noch nicht so angekommen ist.. ich sehe ihn immer noch mit grau melierten Schläfen), männlich durfte er erst mal bleiben. Aus der WG, in der die Helden zusammen wohnten, wurde dann ein betreutes Wohnen.. einer der Charaktere wurde über 20 , damit er den Sozialarbeiter für die Jugendlichen abgeben kann.

Leider haben ziemlich viele zwischenmenschliche Konflikte und Vorlieben meiner Charaktere mit einer gewissen Lebenserfahrung zu tun, und da wird das dann langsam unglaubwürdig mit meiner Wohngruppe von Halbwüchsigen. Das mit derJung Adult Schablone funktioniert also nur zum Teil.

Deswegen möchte ich nochmal aktuell die Frage vll anders herum stellen: was macht ein Erwachsenenbuch aus? Ist es nur das Alter der Protagonisten? Wäre Katniss Everdeen 20 Jahre älter gewesen, hätte die Geschichte dann nicht funktioniert? Oder wären nur die Jugendlichen Fans weggeblieben? Wäre es dann ein Erwachsenenbuch? Ich finde bei dieser Geschichte (Hunger Games) trotz Romanze die Themen gegen-eine-Diktatur-auflehnen, seine-Familie-beschützen und ungewollt-Held-werden eigentlich alterslos. Und es gibt noch nicht mal ein Disney Happyend!

Muss ein Erwachsenenbuch unbedingt vor Brutalität und Direktheit in den Beschreibungen strotzen? Fangen die emotionalen Probleme der Helden bei der Midlifecrisis an? Muss der Plot so komplex sein, dass man das Buch nicht zum Einschlafen lesen kann, weil man sonst den Faden verliert, damit es ein Erwachsenenbuch ist?

Ich bin ja nun schon eine ganze Zeit erwachsen aber vielleicht hoffnungslos naiv und literarisch einfach gestrickt? Bin ich dann auf die Jugendjahre festgelegt was meine Helden betrifft, weil ich solche Geschichten (schreiben) mag?

Ich würde mich über eure Meinungen freuen, und es würde mir wirklich helfen meine Helden für die nächste endgültige Version in der richtigen Lebensphase anzusiedeln.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Alana am 18. Juli 2019, 11:32:06
Zitatein fast fertiges Manuskript, leicht angeschimmelt

:rofl: Sehr schön.

Was dein Problem angeht, das ist nicht so einfach zu beantworten, ohne deine Geschichte zu kennen. Young Adult Bücher zeichnen sich im Normalfall durch Themen aus, die Jugendliche zwischen 14 und 18 bewegen. Das Alter der Protagonisten liegt dabei meistens um die 17 Jahre. Außerdem haben sie häufig eine schöne, direkte Sprache, die nicht immer simpel sein muss, ruhig auch mal poetisch sein darf. Häufig haben YA-Bücher eine recht starke Textstimme.

Ich glaube, was ich an deiner Beschreibung sehr schwierig finde, ist, dass du glaube ich wirklich keine Vorstellung hast, wer das Buch später mal lesen soll. Beschreib doch mal etwas mehr, was die Geschichte ausmacht. Was ist das Hauptthema? Ist dein Buch realistisch oder mit Fantasy? Wem würde diese Geschichte gefallen? Wen würde sie emotional ansprechen? Welches Genre ist es? Ist es überhaupt ein Genre?

Um es dir leichter zu machen: nenne mir fünf Bücher, die so ähnlich sind wie das, was du schreiben möchtest. (Nicht unbedingt thematisch, sondern emotional, dramaturgisch etc.)

Hunger Games ist zwar ein Jugendbuch, aber es ist kein perfektes Beispiel, weil es aufgrund sehr vieler Dinge ein bisschen aus dem Rahmen fällt.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Anila am 18. Juli 2019, 14:28:43
Hallo Alana, hier ist Anila! :rofl: (versuch mal Alana und Anila 10x schnell hintereinander auszusprechen..)

Vielen Dank für Deine prompte, und den Finger auf das Problem legende Antwort.

ZitatIch glaube, was ich an deiner Beschreibung sehr schwierig finde, ist, dass du glaube ich wirklich keine Vorstellung hast, wer das Buch später mal lesen soll.

Jaaa genau, aber wie soll man das wissen? Meine Tochter (13 Jahre) und ich lesen meistens die gleichen Bücher.. zumindest werktags, wenn ich das mal so sagen darf.

Meine Geschichte würde ich am ehesten als Urban Fantasy beschreiben. Sie spielt zur Jetztzeit in einer deutschen Kleinstadt. Die Helden reisen nachts durch ein Portal und kämpfen in einer Parallelwelt, die mit Energiebahnen mit Unserer verbunden ist um das Überleben des Lebensraums Erde. Dort sind sie in Tiergestalt, jeder Held ein anderes Tier.  Tagsüber spielt sich das Leben relativ normal in der Kleinstadt ab, die Helden haben einige Charakteristika ihrer Tiere in das Äußere integriert aber keine echten Superkräfte.
Soweit ziemlich Kinder- Jugendbuch: Rettung der Welt, gut gegen böse..

Ich finde in Büchern die ich lese immer die Protagonisten am wichtigsten. Wenn dieser authentisch und interessant ist, halte ich auch dicke Mehrteiler aus, nur um noch ein paar Seiten mit ihm zu verbringen. Das habe ich bei meiner Geschichte versucht und der innerer Konflikt meines Protagonisten nimmt einen ziemlich großen Raum in der Geschichte ein.
Ich habe ihn als erwachsenen, ernsthaften Einzelkämpfer erfunden, der für seinen Kampf um die Erde lebt ohne andere Interessen zu haben. Bis natürlich Probleme diesbezüglich entstehen.. Auch die weiblichen Protagonisten haben eher Erwachsenenprobleme wie Heldenmidlifecrisis  oder ähnliches.
Eine Liebesgeschichte gibt es auch, in der ursprünglichen Version sehr angedeutet, dann als ich versucht habe mehr Jugendbuch zu schreiben habe ich ein paar Mal "sein Atem stockte bei ihrem Anblick" und "ihre bloße Berührung fühlte sich an wie Stromstöße" eingefügt. :rofl:

Ich würde sagen, das Meiste dieser Geschichte spricht für Kinder-/Jugendbuch, oder?

Wenn ich es aber jetzt sowieso nochmal schreibe, kann ich natürlich die Grundidee verzerren, kann das Ganze dystopischer machen, dazu muss ich ja leider nur 20-50 Jahre in die Zukunft springen und die Geschichte in einer Welt spielen lassen, in der der Klimawandel fortgeschritten ist. Dann könnte alles düsterer und erwachsener werden. Im Moment sind die ganzen magischen Systeme ziemlich einfach gestrickt, auch das kann man natürlich verkomplizieren.

Ja, es ist ein bisschen ein Ökoschinken, aber ist das jetzt "Fridays for Future" Kinder - und Jugendbuch oder bewegt das auch noch Erwachsene (hoffentlich..)

Das hört sich jetzt so an als hätte ich noch nie ein Buch für Erwachsene gelesen, und wäre selber erst 17 1/2 Jahre alt. :o

ZitatUm es dir leichter zu machen: nenne mir fünf Bücher, die so ähnlich sind wie das, was du schreiben möchtest. (Nicht unbedingt thematisch, sondern emotional, dramaturgisch etc.)


5 Bücher..mhm:
Chroniken der Unterwelt: auch die Nebendarsteller echt gut ausgearbeitet und eine tolle, spannende Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen. Hab ich bis zum Schluss gelesen. Würde ich gerne auch so hinkriegen.
die Bestimmung: super ausgearbeitete Welt in die man voll eintaucht.. wir haben in der Familie uns selber in diese Gruppen eingeteilt.
Der goldene Kompass: die Idee mit den Seelentieren und die Dramatik die dadurch entsteht spricht mich sehr an.
Die Skyfall Trilogie: ein ganzes Magie- und Kampfsystem basierend auf Winden.. ich fand es durchgehend plausibel und würde das bei mir gerne genauso hinkriegen (nur ohne Wind)
Gods of Manhattan: Meine Lieblingsstadt New York wird von unzähligen großen und kleinen Göttern beherrscht und intrigiert.
Romeo und Julia: ich liebe Geschichten mit vielen Ebenen und Verstrickungen, Intrigen und Fallstricken.

OK, das waren jetzt 6.. wer zählen kann ist klar im Vorteil. Und in fünfen davon sind die Helden Jugendliche..aber hätte man die Chroniken der Unterwelt nicht auch mit erwachsenen Protagonisten schreiben können?

Aber ich glaube meine Geschichte geht Richtung Jugendbuch, oder was meinst Du/ihr?



Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Alana am 18. Juli 2019, 15:19:04
Hm, also das, was du jetzt über die Geschichte erzählt hast, klingt eher nach Erwachsenenbuch, finde ich. Gestaltwandler und Kampf Gut gegen Böse schließt das ja nicht aus. Oder zumindest würde das auch passen, Unterschiede gäbe es dann halt vor allem in der Umsetzung. Die genannten Vergleichsbücher sind natürlich eher Jugendbücher, aber hast du die jetzt genannt, weil dir wirklich etwas ähnliches vorschwebt oder weil du sie zum Thema Jugendbuch passend fandest?

Vielleicht solltest du dir mal die Frage stellen, welche Themen du bearbeiten willst. Helden in der Midlife Crisis - cooles Thema, definitiv Erwachsenenfantasy. Was für Ziele und Probleme möchtest du deinen anderen Figuren geben? Worüber möchtest du schreiben? Du scheinst ja noch an der alten Fassung zu hängen, an dem Helden mit den grauen Schläfen, warum willst du davon weg?

Teenager als Gestaltwandler hätten sicherlich ganz andere Probleme als Erwachsene. Ich würde an deiner Stelle mal versuchen, eine Liste zu machen, und wirklich Hand aufs Herz zu überlegen, worüber du schreiben willst. Es gibt ja in der Fantasy auch viel All Age, nichts, was 100% Jugendbuch ist, aber halt auch keine typische Erwachsenenfantasy. Und wenn du weißt, was du für eine Geschichte erzählen möchtest, fällt die Einordnung auch leichter.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Mindi am 18. Juli 2019, 16:05:38
Ich habe auch eher das Gefühl, als wolltest du gerade auf Teifel komm raus deine Geschichte in den Umschlag eines Jugendbuches pressen.

Vielleicht ist es einfach kein Jugendbuch und deswegen konnte die Jugendbuchautorin, der du dein Werk vorgestellt hast, es auch nur schwer einordnen, weil du es ihr als Jugendbuch vorgestellt hast? Wie hat sie es denn ausgeführt, dass man nicht weiß, für wen du schreibst? Lag es an der Sprache, an den Problemen der Figuren, mit denen sie sich herumschlagen? Für Erwachsene schreiben heißt ja nicht gleich, dass alles voller Blut, Sex und Gewalt sein muss.

Außerdem ist Urban Fanatsy ein Genre, und wenn du dir jetzt noch sagst "Ich schreibe für junge erwachsene", dann ist das doch eine Aussage. Es gibt ja auch noch etwas zwischen Jugendbuch und Erwachsenenbuch. (Wobei ich letzteres irgendwie schwer einordnen kann, das ist mir irgendwie zu weit gefasst)
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Anila am 18. Juli 2019, 19:54:23
 :wums: :wums: :wums:

Ich habe gerade schon eine ausführliche Antwort geschrieben und danach ist mir erst aufgefallen dass ich nicht eingeloggt war und dann war alles weg! Argh!
*tief durchatmen* Zweiter Versuch:

Liebe Mindi, liebe Alana,

Ich war völlig erstaunt von Euren Einschätzungen-mir kam meine Geschichte zuletzt zu blumig-naiv vor und ich bin wirklich erstaunt dass ihr dieser Geschichte in der (jungen) Erwachsenenwelt eine Chance geben würdet.

Nachdem ich heute Nachmittag viel über meinen Protagonisten nachgedacht habe, denke ich er wird Middle Age Probleme und graue Schläfen behalten. Er würde sonst viel Glaubwürdigkeit verlieren.

Das mit der Liste ist eine gute Idee und wenn ich weiß was ich erzählen will, würde ich diese Geschichte erstmal schreiben und dann schauen wie alt die Leser sein werden oder was meint ihr? Ist vielleicht auch wirklich blöd sich zuerst mal in eine Klassifizierung pressen zu lassen.
Meine anfängliche Frage (Was macht ein Erwachsenenbuch aus) beantworte ich jetzt so dass sich häufig (aber nicht immer) das Alter der Leser mit dem Alter der Protagonisten deckt, da der Protagonist Konflikte hat die auch den Leser in seiner Lebensphase interessieren. Bei der Geschichte ist die Umsetzung wichtig, grundsätzlich kann jede Geschichte als Kindergeschichte und als Erwachsenengeschichte erzählt werden.

Und bei Urban Fantasy bleibt es bei mir auf jeden Fall- zumindest das ist mal klar.

ZitatDie genannten Vergleichsbücher sind natürlich eher Jugendbücher, aber hast du die jetzt genannt, weil dir wirklich etwas ähnliches vorschwebt oder weil du sie zum Thema Jugendbuch passend fandest?

Die Bücher habe ich ausgesucht weil ich finde es sind tolle Geschichten die supergut funktionieren- unabhängig vom Alter eigentlich, aber die Protagonisten haben natürlich eher Teeniprobleme (erste Liebe, Eltern in Gefahr, Ausgrenzung usw).

Ich danke euch sehr für Eure Geduld und Zeit!
Meine erste Antwort war irgendwie durchdachter, aber hier zerren Kinder an mir und wollen etwas zu essen haben. Ihr habt mir auf jeden Fall sehr weiter geholfen. 
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Mindi am 18. Juli 2019, 21:45:30
Ich sag es Mal so, ich denke so ziemlich jede Grundidee, wie sie dir vorschwebt, kann als Jugendbuch, Kinderbuch oder für erwachsene Leser funktionieren.
Was es letztendlich ausmacht, sind die Charaktere, ihre Entscheidungen und die Konsequenzen ihres Handelns. Ich will nicht behaupten, dass ein Jugendbuch keine harten Konsequenzen haben darf. Aber ein Mann Mitte 30 hat auch schon einiges mehr an Lebenserfahrung. Er macht die Fehler vermutlich nicht zum ersten Mal und wird auch eher über seine und die Taten anderer reflektieren können und das auf einem anderen Level als ein 15-jähriger.

Frag doch deine Tochter: würde sie sich für die Geschichte eines 35-jährigen Einzelgänger interessieren, der vermutlich Mal von jemanden so derb verletzt wurde, dass er niemanden mehr an sich heranlässt. Ein Mann, der vermutlich keine süße oder auch prickelnde Romanze erlebt, sondern vielleicht wenn überhaupt nur lose Dinge am Laufen hat?
Denn mit 13 ist sie meines Erachtens schon bald in einem Alter, in dem sie Jugendbücher liest, denke ich.
Andererseits stell dir vor, wenn etwas Heftiges passiert: würdest du wollen, dass deine Tochter das liest, auch wenn es ansonsten eher Jugendbuch ist? Wie weit gehst du bei schrecklichen Erlebnissen ins Detail. Welche Werte sind den Figuren wichtig? Leben sie für die Arbeit, die Familie. Das sind Themen für erwachsene.

Der aktuell Spider-Man ist 15 oder 16 - und er will eigentlich nicht die Welt retten. Er will mit seinen Freunden zusammen sein und vielleicht Mal einem Taschendieb das Handwerk legen, die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft sein. Mach ihn 15 Jahre älter und schon sieht die Sache ganz anders aus.

Das Alter macht viel mit unseren Figuren. Und vielleicht musst du noch andere Dinge streichen und anpassen, um es erwachsener zu machen. Vielleicht zahlen die Figuren auch einen hohen Preis, um in die Tiergestalt zu kommen. Vielleicht gibt es da noch gefahren, wenn sie zu lange in der anderen Gestalt sind. Die Tiergestalten können sehr jugendlich sein, verpass dem Prozess des Wandels zusätzliche Gefahren, Zwänge und du hebst auch das auf ein anderes Level. Gibt es Menschen, die lieber in der anderen Form bleiben wollen? Oder wenn sie auch in ihrer menschlichen Form Eigenschaften der Tiere haben, haben sie durch ein "tierisches" Verhalten jemanden verletzt oder gar getötet?

Die Liste finde ich eine gute Idee. Sie kann dir auch helfen, letztlich die Aspekte, die noch nicht auf die angestrebte Zielgruppe passen, soweit anzupassen, dass es stimmig ist.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Alana am 18. Juli 2019, 22:37:20
Wenn man ein Buch an einen Verlag verkaufen oder im SP erfolgreich sein möchte, ist es schon wichtig, sich vorher über die Klassifizierung Gedanken zu machen. Wenn man dieses Ziel nicht hat, dann ist es natürlich egal. Ich würde dennoch immer erst mal davon ausgehen, was ich schreiben möchte und was mich wirklich an der Geschichte reizt. Danach schaue ich dann, wo diese Geschichte am besten reinpasst und welche Dinge ich dafür beachten sollte. Einengen lassen sollte man sich davon aber nicht. Muss man auch nicht. Ganz ehrlich? Mir hilft es einfach auch total beim Plotten und Schreiben, wenn ich genau weiß, wo diese Geschichte hinsoll.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: FeeamPC am 18. Juli 2019, 23:57:32
Für mich persönlich liegt der Hauptunterschied zwischen Jugend- und Erwachsenenbuch in einer stärkeren Geradlinigkeit der Jugendbücher.  Das könnte damit zusammenhängen, dass die Schreiber sich aus eigener Erfahrung daran erinnern, dass Jugendliche ihre Welt schneller und schwarz und weiß einteilen, kategorischere Urteile fällen, einfach weil sie sich selbst noch im Leben orientieren und diese Orientierung einfacher ist, wenn nicht ganz so viele Graustufen berücksichtigt werden müssen. Manche lassen diese Phase früh und schnell hinter sich, manche schaffen es nie ... Und ein gutes Buch spiegelt die Weltwahrnehmung seiner Leser, bevor es sie weiterführt.
Titel: Re: Jugendbuch/roman oder nicht
Beitrag von: Anila am 20. Juli 2019, 17:51:39
Danke nochmal für Eure Antworten.

@ Mindi: da hast Du eine Menge guter Anregungen und Denkanstöße in Deinen Beitrag gepackt.

ZitatDas Alter macht viel mit unseren Figuren. Und vielleicht musst du noch andere Dinge streichen und anpassen, um es erwachsener zu machen. Vielleicht zahlen die Figuren auch einen hohen Preis, um in die Tiergestalt zu kommen. Vielleicht gibt es da noch gefahren, wenn sie zu lange in der anderen Gestalt sind. Die Tiergestalten können sehr jugendlich sein, verpass dem Prozess des Wandels zusätzliche Gefahren, Zwänge und du hebst auch das auf ein anderes Level. Gibt es Menschen, die lieber in der anderen Form bleiben wollen? Oder wenn sie auch in ihrer menschlichen Form Eigenschaften der Tiere haben, haben sie durch ein "tierisches" Verhalten jemanden verletzt oder gar getötet?

Wow! Ja, das sind eine Tonne Möglichkeiten die mir auch zeigt was ich alles noch lernen muss. Das mit dem Preis und den Gefahren habe ich in Ansätzen schon drin, aber ein Teil meines Problems könnte wirklich sein, dass meine Tiere zu "jugendlich" daher kommen..

Achtung off topic: meine Tochter ist ein besonderer Fall-liest schon seit ein paar Jahren Jugendbücher .. mag immer die verrückten Randfiguren (zB Magnus Bane von den Chroniken) egal wie alt. Und ich finde kinderpsychiologisch irgendwie spannend: solange es ein Fantasybuch ist, kann alles passieren, aber ich jubel ihr mal so ein Buch unter in dem sich die Eltern scheiden lassen oder jemand einen Unfall hat.. zu schrecklich!

@Alana: So wie Du es beschreibst ist es der richtige Weg..führt wahrscheinlich auch bei so richtungslosen Menschen wie mir zu einer gewissen Struktur.

@FeeamPC: Weise Worte gesprochen Du hast. Ich bin ein bisschen eingeschüchtert.
ZitatUnd ein gutes Buch spiegelt die Weltwahrnehmung seiner Leser, bevor es sie weiterführt.
*Schluck!* Ich werd das versuchen!