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Wie viel wisst ihr über eure Welt?

Begonnen von Nachtblick, 14. Juni 2009, 13:14:32

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Lucien

Mit übermäßig viel Weitergabe von Wissen bin ich persönlich eher vorsichtig, wenn es bedeutet, in eine lange Beschreibung übergehen zu müssen. Ich möchte das Wissen über meine Welt schon gerne auch in die Geschichte einfließen lassen, aber wenn es um Lebensgewohnheiten oder andere, abstraktere Dinge geht, lasse ich die Leser lieber auf "natürliche" Weise alles kennen lernen, so als ob sie wirklich in diese Welt "entführt werden" und Stück für Stück alles wichtige erfahren.
Wenn es allerdings um Orte geht, greife ich halt auch zur Beschreibung, weil es halt nicht anders geht, aber da versuche ich dann auch, immer was mit einzubinden, z.B. besichtigen die Charaktere ein ihnen fremdes Gebäude oder jemand klärt seine Gäste über die Räumlichkeiten auf.

Okay, ich glaube, ich weife grad zu sehr vom eigentlichen Thema ab. Um es auf den Punkt zu bringen: Lieber zu viel wissen, als zu wenig  ;D

Luciel

Da ich eine Fantasywelt erschaffen habe, die sich in einigen Punkten von den normalerweise auf der Erde vorherschenden Gegebenheiten unterscheidet (ich Idiot habe die Tag-und-Nachtwechsel abgeschafft  :wums: Kann sich jemand vorstellen, was das allein für ein sprachlicher Aufwand ist? Tagesritt / täglich / ...).

Da ich aber aus dem RPG-Sektor komme, habe ich großen Spaß am Weltenbasteln und so gibt es bei mir manchmal mehr Hintergrundmaterial als Story. Das kriegt der Leser nie zu sehen, aber es gibt der Geschichte Tiefe.
Ich kann mich auch an Einzelheiten total festfressen ... z.B. an der Frage, wie "funktionieren" Vampire in meiner Welt? Wie und warum wird man Vampir? Was sind seine Eigenschaften? Warum nuss er Blut trinken? .... Es gab eine lange Liste an Fragen, die ich mir selbst stellte, bis ich schließlich eine schlüssige Rassenbeschreibung hatte. Vorher hatte ich einfach keine Ruhe, ich hatte immer die Befürchtung, dass es sich am Ende mit meiner bisherigen Story widersprechen wird. (zum Glück hat alles zusammen gepasst).
Je früher man also mit den Hintergründen anfängt desto besser.

Lucien

Keine Tag-Nacht-Wechsel?  :gähn: Na, meine Prota würde sich freuen, kein Vollmond mehr  ;D

Das mit den Sprachproblemen kenne ich, ich habe eine Welt ohne Menschen. Da ist mir mal aufgefallen, wie oft so Dinge kommen wie "Mitmenschen", "menschlich", "Menschenmenge", "Menschheit" ... ARGH!

Mein Problem bei nachträglichem Weltenbasteln (ich habe mir grad eine Liste von grundsätzlichen Fragen zusammengestellt): wenn ich bemerke, dass etwas nicht so ganz zusammen passt, änder ich das nicht in meiner Geschichte, weil sonst wieder was mit dem Plot nicht passt, sondern ich biege es mir so zurecht, dass es dann doch wieder passt.  :seufz:

Fürs nächste Mal werde ich mir vornehmen, nur strickt nach vorher aufgestellten Regeln zu plotten. Was natürlich voraussetzte, dass ich meine Welt vorher schon einmal durchwandern muss... oje...

Angelus Noctis

@ Jenny:

Ich weigere mich auch strikt, dass Wort "mensch-" zu verwenden, wenn es nicht um Menschen geht. Es fällt mir in so vielen Filmen auf, dass da sogar Aliens von "Menschlichkeit" etc. reden - das nervt! (Hübsches Beispiel, in dem dieser Unsinn auf subtile Art angeprangert wurde: "Star Trek VI - Das unbekannte Land". Da sagt die Tocher des klingonischen Kanzlers, dass die Förderation nichts weiter sei als ein Homo-Sapiens-Club. - Ich erntete damals ein paar böse Blicke im Kino, denn von mir gabs Szenenapplaus. ;))
Bisher ist es mir allerdings ganz gut gelungen, diese Wörter zu umgehen; glücklicherweise gibt es viele Umschreibungsmöglichkeiten.  :)

Liebe Grüße!

Luciel

@ Jenny

Einen Mond gibt es schon ... aber nur auf der einen Seite der Welt  ;D

Menschen gibts bei mir auch nicht, das Problem habe ich also auch. Ich habe mich allerdings nach einiger Zeit, in der ich mir dauernd einen abgehaspelt habe, entschieden, die Begriffe: Mann / Frau / Kind / Mädchen / Junge zuzulassen. Sie gehören zwar strenggenommen zur Rasse "Mensch", aber ich finde, man kann sie für alle Humanoiden (z.B. Elfen, Vampire) gelten lassen.
Oder findet ihr, das geht gar nicht?

Angelus Noctis

Frauen, Männer und Kinder gibt es natürlich auch bei mir. Ich finde nämlich, dass dies in gewisser Weise übergeordnete Begriffe sind. (Schließlich lauten sie für Tiere auch ähnlich.) Warum also das Rad noch einmal neu erfinden?

Liebe Grüße!

Lucien

Jap, soweit behalte ich das auch für meine "Aufrechten", also alles menschenähnliche, zumindest im Sinne des Körperbaus.
Es nervt bloß ein bisschen, wenn Word mir ständig die Feen-Männer anstreicht.  :happs:
Ich kann ja schlecht "der Fee" schreiben.  :wums:

Mond nur auf einer Seite der Welt?  :hmmm: Coool!

Übrigens hat sich heute Nacht eine neue Welt bei mir eingeschlichen. Wirklich nur eine Welt, sonst nichts von wegen Plot und so ... Okay, ein etwas seltsames Geschöpf ist schon dabei.
Das ist praktisch. So kann ich endlich mal völlig ohne jede Hintergedanken eine Welt basteln und dann den Plot hoffentlich ohne schwerwiegende Logiklücken reinpflanzen.
Im Moment habe ich bloß leider keine Zeit, meine Welt kennen zu lernen, es gibt da schon zwei, die erstmal fertig werden wollen.