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Idee verwerfen, weil für Leser eventuell zu kompliziert?!

Begonnen von Czara Niyaha, 09. Juli 2019, 20:21:11

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Mondfräulein

Die Frage ist, welchen Vorteil hat deine Geschichte von einer alternativen Zeitrechnung? Welchen Nutzen hat sie in der Geschichte?

Teben von Westend

Mir fällt dabei immer das Vorwort in Umberto Ecos "Der Name der Rose" ein. Er sagt in etwa, dass sein Roman wie eine Zwiebel aufgebaut ist. Zum einen kann man ihn ganz einfach lesen wie jeden anderen Roman, aber dem interessierten und geneigten Leser bietet er auch zusätzliche Schichten an, die ihn über das überlieferte Leben von Mönchen im Mittelalter, die Konflikte innerhalb der Kirche und die Einstellungen und Meinung der Menschen jener Zeit aufklären können. Ich denke, es ist eine große Kunst so zu schreiben, aber ich selbst verfolge einen ganz ähnlichen Ansatz.

Marandris

Ich schließe mich der Meinung vieler hier an. Du kannst jedes Zeitkonzept in deinen Geschichten verwenden, solange du es dem Leser auf die richtige Weise schmackhaft machst. Ich persönlich fände das Zeitkonzept von 40 Tagen pro Monat und 10 Monaten im Jahr okay, wenn du das geschickt in die Geschichte einbaust. Zu auffällig sollte das nicht sein, ich bin der Meinung, das funktioniert viel besser wenn man es beiläufig erwähnt. Vielleicht verbindet man die Information mit einem bestimmten Fest, das in jedem Zyklus auftaucht, oder mit dem Geburtstag eines Charakters. Besonders in der Science-Fiction würde ich es gar nicht absonderlich finden, dass ein Tag in einem anderen Sonnensystem mehrere unserer Tage andauert. Eine Fantasygeschichte kann ja auch in einem anderen Sonnensystem spielen. Ich als Leser würde da einiges gut aufnehmen  :)

Czara Niyaha

Bei meiner Welt ist es von Bedeutung, dass überall die gleiche Zeit herrscht. Daher ist sie auch nicht vergleichbar mit unserer Erde. Und genau dadurch entstehen meine Probleme. Verwende ich Begriffe wie Tag, Nacht, Monat, Jahr usw., dann hat der Leser automatisch eine gewisse Vorstellung. Aus diesem Grund tue ich mich schwer mit diesen Begriffen zu schreiben, weil sie nicht den Tatsachen entsprechen. In einem Jahr hat unsere Erde einmal die Sonne umlaufen, 1 Tag hat 24 Stunden, Tag und Nacht...  Ist es nicht widersprüchlich von Jahren, Tagen, Monaten, Tag und Nacht usw. zu schreiben, wenn sie zeitlich ganz und gar nichts mit dem Vertrauten zu tun haben?  ???
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Teben von Westend

Zitat von: Czara am 24. Oktober 2019, 19:53:02
Bei meiner Welt ist es von Bedeutung, dass überall die gleiche Zeit herrscht. Daher ist sie auch nicht vergleichbar mit unserer Erde. Und genau dadurch entstehen meine Probleme. Verwende ich Begriffe wie Tag, Nacht, Monat, Jahr usw., dann hat der Leser automatisch eine gewisse Vorstellung. Aus diesem Grund tue ich mich schwer mit diesen Begriffen zu schreiben, weil sie nicht den Tatsachen entsprechen. In einem Jahr hat unsere Erde einmal die Sonne umlaufen, 1 Tag hat 24 Stunden, Tag und Nacht...  Ist es nicht widersprüchlich von Jahren, Tagen, Monaten, Tag und Nacht usw. zu schreiben, wenn sie zeitlich ganz und gar nichts mit dem Vertrauten zu tun haben?  ???

Wie wär's, wenn du mal ein bisschen genauer erläuterst, wie genau die Welt als Planet (falls es einer ist) und das Zeitsystem überhaupt funktioniert. Vorstellen kann ich mir das nämlich nicht. Ein Tag ist in Fantasy-Jargon erst einmal nur "wenn es hell ist" - ob der jetzt 23,12 oder 26,39 Stunden dauert interessiert erst einmal niemanden. Aber wenn das System dahinter von Bedeutung ist, will man das doch schon erfahren.
Nacht = "wenn es dunkel ist"
Monat = aufgrund seiner Mondbezogenheit ein wenig tricky, aber im Grunde genommen auch machbar - eben die nächst kleinere Einheit eines Jahres
Jahr = "recht lange Zeit"

Solange sich das irgendwie in unseren Bahnen bewegt, sind die Begriffe vollkommen i.O. Nur wenn es komplett anders ist, kann es evtl. einen Leser aus der Bahn werfen.
"Oh, nein! Meine Hausarbeit ist morgen fällig!"
"Entspann dich, immerhin hast du noch 2282 Stunden Zeit ..."

Was heißt denn, es herrscht überall die gleiche Zeit? Das ist schon etwas sehr seltsames, das meine Neugier weckt. Gibt's da eine Sonne? Bewegt sich der Planet um sie herum? Oder ist es letztlich gar kein Planet? So eine Art Scheibenwelt? Ist Magie im Spiel? Wer kontrolliert das? Natürliche Abläufe oder irgendein Strippenzieher?

Czara Niyaha

Sorry, für meine verspätete Antwort. Irgendwie ist das im "Nano Stress" untergegangen.  :bittebittebitte:
Hmm...., wo und wie fange ich am besten an?!  ??? Genau genommen ist dieses Projekt schon vor etlichen Jahren entstanden. Zumindest die Grundidee. Im Laufe der Zeit hat sich die Welt immer weiter entwickelt. Auch heute ist die Welt bei weitem noch nicht komplett fertig. Ich verfolge Ideen, aber verwerfe sie dann doch wieder, weil es nicht ins Konzept passt oder die Umsetzung einfach zu kompliziert ist. Am ehesten lässt sich meine Welt im momentanen Entwicklungsstadium mit der Scheibenwelt vergleichen.  Der Wechsel von Licht und Dunkelheit (Tag und Nacht), geschieht durch meine Art von Magie in der Welt. Der Grundgedanke ist, dass es sich um eine Buchwelt handelt (Nicht, Buch in Buch Geschichte), sondern wortwörtlich. Das beruht auch auf der Entstehung meiner Welt, aber soweit will ich nicht ausholen.  Meine ursprüngliche Idee war, das Konzept eines Buches zeitlich auf meine Welt zu übertragen.

Zum besseren Verständnis: Seit Beginn des Zeitenflusses blättert sich eine Lichtseite (ungerade Ziffern) auf eine Dunkelseite (gerade Ziffer).
Eine Seite schreibt sich aus 21 Versen, die folgt unterteilt sind:

Vers 1-7: Frühabschnitt
Vers 8-14: Mittelabschnitt
Vers 9-21: Spätabschnitt

Die einzige Konstante bei allen Seiten ist die zum 18. Vers beginnende Dämmerung, die die nahende Seitenwende ankündigt. Ein Kapitel schreibt sich aus 40 Seiten. Insgesamt gibt es Zehn Kapitel, dann startet der Zeitzyklus wieder von vorne. Die zehn Kapitel zusammengefasst werden als Band bezeichnet. Tausend Bände ergeben eine Chronik. Dieser besondere Anlass wird mit einer zeremoniellen Chronikfeier bedacht.

Hier ein kurzer Ausschnitt aus meinem Text (etwas älteren Datums), wie sich das ganze liest:
ZitatDie Seite schrieb sich in den frühen Versen, als Althasior das Bedürfnis verspürte sich zu erleichtern. Vorsichtig stieg er über die Köpfe der Schlafenden hinweg, um in einer der Ecken seine Notdurft zu verrichten.

Lange Zeit habe ich an diesem Konzept festgehalten und wollte mich partout nicht auf was neues einlassen. Aber mein Zeitproblem war und ist bis heute nicht wirklich gelöst. Aktuell spiele ich mit dem Gedanken, Sternenbilder als Orientierung zu nehmen, und danach die Monate usw. zu benennen. Aber meine Welt "dreht" sich ja nicht wie unsere und daher ist es schwer mit den Begriffen wie Jahr, Tag, Monat usw. zu arbeiten... Momentan schreibe ich an meinem Nano Roman. Sobald der November vorbei ist, und ich wieder einen freien Kopf habe, dann werde ich mich dem anderen Projekt widmen. Vielleicht muss ich mich doch schweren Herzens von meiner Idee lösen. "Kill your darling..."  :'( Also, ich bin für alle Vorschläge offen. Die Ironie lacht mich geradezu an... Aber ich investiere lieber jetzt mehr Zeit in mein Zeitproblem und Weltenbau, als dass später beim Schreiben wieder alles einstürzt.

Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Teben von Westend

Also, wow, ich finde deine Idee klingt auf den ersten Blick richtig genial! Da steckt Potential dahinter, und auch wenn dieser beliebte "Kill your darling"-Spruch durchaus seine Berechtigung hat - schreib, was dich glücklich macht!

Natürlich habe ich tausend Fragen, die mich jetzt sofort überkommen. Wie "lebt" es sich denn in dieser Bücherwelt? Sind die Charaktere überhaupt Menschen oder menschenähnlich? Oder bestehen sie aus Tinte (was bei mir sofort Assozitationen mit "Flatland" geweckt hat) Es gibt ja zeitraffendes und zeitdehnendes Erzählen - bei dir klingt das so, als gäbe es nur zeitdeckendes Erzählen. Nur, was auch geschrieben steht, passiert überhaupt. Ein Charakter kann nur das tun, was auch tatsächlich geschrieben steht - existiert er überhaupt, wenn er gerade nicht in einem Vers vorkommt? Wovon handeln die Verse überhaupt? Ist das eine Art Magie oder Götterwirken, das die gesamte Realität unterwirft? Wenn da steht "Paul stirbt" - stirbt Paul dann?

Das Buch selbst und "dein Buch" sind aber zwei unterschiedliche Ebenen, oder? Sprich, du schreibst selbst in ganz normaler Prosa, beschreibst was in den einzelnen Versen (und drum herum?) passiert?

Das sind alles Fragen, die sich mir beim Lesen deines Buches bestimmt stellen würden (und ganz gewiss noch eine ganze Menge mehr!) Aber grundsätzlich halte ich es doch für möglich, das zu erklären!

Wäre es in deiner Welt bspw. angebracht zu sagen "Er hatte noch vier Verse Zeit für etwas"? Das wäre doch eine Art Formulierung, die einerseits selbsterklärend ist ("Aha, die rechnen ihre Zeit also in Versen...") und andererseits unheimlich neugierig macht ("...was ham die geraucht!?")

Gerne mehr, gerne auch per PN! Bin sehr gespannt, mehr von dir zu hören :)

Rewa Kasor

Moin @Czara!
Zitat von: Czara am 09. Juli 2019, 20:21:11
In meinem aktuellen Projekt habe ich eine komplett andere Zeitrechnung, die nicht mit der uns vertrauten zu vergleichen ist.

Zitat von: Czara am 26. November 2019, 17:27:28
Zum besseren Verständnis: Seit Beginn des Zeitenflusses blättert sich eine Lichtseite (ungerade Ziffern) auf eine Dunkelseite (gerade Ziffer).
Eine Seite schreibt sich aus 21 Versen, die folgt unterteilt sind:
Vers 1-7: Frühabschnitt
Vers 8-14: Mittelabschnitt
Vers 9-21: Spätabschnitt
Damit habe ich ein Problem. Ich assoziiere Lichtseite mit Tag und Dunkelseite mit Nacht und weiter Morgen, Mittag, Abend ... und erwarte ganz automatisch Wochen, Monate und Jahre - also die mir bekannte Zeitrechnung. Lese ich dann z.B. "Am Ende von Vers 9 ..." frage ich mich, warum es mir der Autor so schwer macht. Warum schreibt der nicht gleich "Am späten Vormittag"? Und was soll das mit den 21 Versen? Ein Tag hat doch 24 Stunden. Warum quält mich der Autor so?

Vorausgesetzt, ich habe dein Konzept richtig verstanden (ganz sicher bin ich mir da nicht), kann ich keine "komplett andere Zeitrechnung" erkennen. Eher eine Verkomplizierung der mir bekannten Zeitrechnung und das würde meinen subjektiven(!) Geschmack so gar nicht treffen.

Die Idee einer "Bücherwelt" finde ich ganz große Klasse! Ein klein wenig erinnert es mich an Tintenherz. Die Notwendigkeit einer eigenen Zeitrechnung erschließt sich mir noch nicht.

Zitat von: Czara am 09. Juli 2019, 20:21:11
Habt ihr schon einmal schweren Herzens eine Idee verworfen?
Nö! Vielleicht tausendmal. Aber einmal?  ;D

FeeamPC

Wenn es eine Buchwelt ist, braucht sie keine Jahre, dann reichen Kapitel.
1 Tag = zwei Seiten (hell, dunkel).
400 Tage  = 1 Kapitel
80 Kapitel = 1 Band
100 Bände = 1 Chronik

oder so ähnlich.

Aphelion

Ich finde deine Erklärung verständlich und sehe überhaupt nicht, wo das Problem liegen soll, wenn dir die Idee gefällt. :hmmm: Die Umsetzung im Text ist eine handwerkliche Frage, wie jemand in einem vorherigen Beitrag angemerkt hat.

Zu "Kill your darlings" hilft es, eines zu wissen: Der Spruch bezog sich ursprünglich nicht auf den Inhalt, sondern auf die Sprache. Inzwischen wird dieser Spruch auf die Spitze getrieben: Alles soll fettfrei sein. "Kill your darlings" war eigentlich gar nicht so gemeint, wird inzwischen aber häufig genutzt, um alles Ungewöhnliche, Besondere wegzubügeln, bis wir irgendwann bei den Fernsehserien in "Fahrenheit 451" ankommen, die so hohl sind, dass nicht einmal mehr die Rollen der einzelnen Figuren erkennbar sind. #Pessimismus :P

"Kill your darlings" war eigentlich die Antwort auf sprachliche Verzierungen, die nur der Autoreneitelkeit dienen. Das kann man mMn auch ruhig auf inhaltliche Elemente ausweiten. Die Frage ist aber nur, ob das Zeitkonzept überhaupt irgendeinen Zweck erfüllt oder ob es sinnlose Verzierung ist. Du schreibst, es erfülle einen Zweck – also kein Problem.

Verzierungen sind nicht per se schlecht, insofern betrachte selbst das Streichen jeglichen (sprachlichen oder inhaltlichen) Schmucks kritisch. Fett ist ein Geschmacksträger. ;) Zu viel schadet, zu wenig aber auch.

Sobald du fragst, ob du etwas streichen sollst, provozierst du diesen blöden Spruch, weil ihn fast alle Schreibenden kennen. Ich sage ihn auch manchmal, aber letztlich ist er halt nur ein Zitat, das oft ohne jeglichen Kontext angeführt wird, weil wir alle es ständig hören. Der vollständige Rat lautet übrigens, erst einmal alle sprachlich gefeilten Verzierungen, die du willst, zu schreiben – und erst dann zu selektieren. Und das halte ich für sehr sinnvoll.

Trippelschritt

@ Aphelion und alle anderen

Hallo Aphelion, das geht jetzt nicht gegen Dich, aber ich befürchte, Du bist - zumindest für mich - ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Mein Anfang dieses Posts ist jetzt völlig OT, aber "Kill your darlings", ist für mich einer der klügsten Merksätze überhaupt, weil er ein Grundproblem eines jeden Autors beleuchtet. Die Vorlieben!!! Das sollte sich auf alles beziehen: Phrasen und Formulierungen, die Optik von Figuren, und selbstverständlich auch kleine und große Ideen.

Wenn ein Autor erst einmal seine Geschichte, deren Sprache und Stimmung gefunden hat, dann sollte sich alles dieser Geschichte unterordnen.
Ende OT

Aber wenn eine Idee nicht von der Geschichte ablenkt, dann kann sie rein. Wenn sie ihr Farbe gibt, dann sollte sie rein. Wenn sie die Geschichte nur verziert - dann kann sie rein, wenn Dein Stil Verzierungen kennt.

Ich gebe aber gern zu, dass man über "Kill your darlings" nachdenken und manchmal sogar mit sich ringen muss. Aber genau das macht ihn so wertvoll.

Ich hoffe, Aphelion, Du kannst mit dieser Modifikation leben. Zumindest hatte ich den Eindruck, dass Du eine Warnung gegen vorschnellen Gebrauch der Phrase ausgesprochen hast. Und da hast Du mich sofort an Deiner Seite.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Mondfräulein

Ich finde die Idee sehr kreativ, aber zu kompliziert, um sie einfach nur drin zu haben und ab und an zu erwähnen. Als Leser würde ich hier erwarten, dass so eine komplexe Zeitrechnung auch eine Rolle in der Geschichte einnimmt, wie auch immer das geschehen mag. Dadurch hat der Leser das Gefühl, dass es sich gelohnt hat, sich damit auseinanderzusetzen. Sich in das System hineinzudenken erfordert einfach so viel Aufwand, dass man erwartet, dass das auch irgendeinen Sinn und Zweck hat. Wenn das aber später wichtig wird, kannst du damit eine sehr lebendige Welt erschaffen.

Czara Niyaha

Zitat von: FeeamPC am 01. Dezember 2019, 13:35:54
Wenn es eine Buchwelt ist, braucht sie keine Jahre, dann reichen Kapitel.
1 Tag = zwei Seiten (hell, dunkel).
400 Tage  = 1 Kapitel
80 Kapitel = 1 Band
100 Bände = 1 Chronik
oder so ähnlich.

Kommt meiner Idee schon sehr nahe.  :) Allerdings habe ich dann das Problem wenn ich beispielsweise die einzelnen Kapitel im Buch (schreiben/lesen) auch als solche bezeichne.

Zitat von: Teben von Westend am 30. November 2019, 23:03:47
Also, wow, ich finde deine Idee klingt auf den ersten Blick richtig genial! Da steckt Potential dahinter, und auch wenn dieser beliebte "Kill your darling"-Spruch durchaus seine Berechtigung hat - schreib, was dich glücklich macht!

Schön, dass ich dich begeistern konnte.  :vibes: Ehrlich gesagt war das bisher ein kleiner Einblick in meine Welt.

Zitat von: Mondfräulein am 02. Dezember 2019, 15:33:34
Ich finde die Idee sehr kreativ, aber zu kompliziert, um sie einfach nur drin zu haben und ab und an zu erwähnen. Als Leser würde ich hier erwarten, dass so eine komplexe Zeitrechnung auch eine Rolle in der Geschichte einnimmt, wie auch immer das geschehen mag. Dadurch hat der Leser das Gefühl, dass es sich gelohnt hat, sich damit auseinanderzusetzen. Sich in das System hineinzudenken erfordert einfach so viel Aufwand, dass man erwartet, dass das auch irgendeinen Sinn und Zweck hat. Wenn das aber später wichtig wird, kannst du damit eine sehr lebendige Welt erschaffen.

Nein, ich entwickle kein kompliziertes Zeitsystem um den Leser zu verwirren. Es hat schon eine essentielle Bedeutung in meiner Welt und auch für die Geschichte. Für "einfach mal so nebenbei" erwähnen führt die Zeitrechnung dann doch eher zu Verwirrung und Frust. Und genau da muss ich die Balance finden. Es muss verständlich sein, selbsterklärend beim Lesen und nachvollziehbar, aber es darf nicht zu abgehoben klingen. Eure Anmerkungen und Kommentare sind hilfreich, und stupsen mich (hoffentlich) in die richtige Richtung.  :)
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)