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Allgemeines => Tintenzirkel => Phantastik und Fantasy => Thema gestartet von: Spinnenkind am 05. Dezember 2010, 16:49:38

Titel: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Spinnenkind am 05. Dezember 2010, 16:49:38
Hallo ihr Lieben!

Mich interessiert, wer unter den Zirklern aktiv an einem Pen and Paper- Rollenspiel teilnimmt, sei es als Spieleleiter oder Mitspieler. Kreiert ihr gar ein eigenes? Was für Welten entwerft ihr da?

Was sind eure Erfahrungen? Welche PnPs sind besonders spielenswert?

Durch was für Eskapaden schickt ihr derzeit eure Abenteurer oder werdet ihr von eurem Leiter geschickt?
Ist das Schreiben von Quests nicht irgendwie wie das Schreiben von Romanen, aber doch ganz anders, weil lebendige Mitspieler sich leider nicht so verhalten, wie ihr das geplant habt?

Ich fang mal an:

Ich bin Gamemaster eines Warhammer-PnP Teams (Nicht 40k, sondern das ganz neue, mit einer Fantasywelt und nicht Science-Fiction).
Ich mag meine Leutchen unheimlich gerne, aber meinem Schriftstellerstolz sind sie manchmal wirklich nicht zuträglich.

Ich habe so eine tolle Geschichte für sie erfunden, da kamen Adelige und Geheimnisse drin vor, Kämpfe und ein Rätsel, Potenzmittel und lüsterne Damen, eben alles, was man so braucht, um Spaß zu haben.
Das lief alles mehr oder weniger glatt, bis zu dem Punkt, an dem sie in ein Kinderheim kamen, in dem Kinder anhand von Altären mutiert und dann an Erwachsene weitergegeben werden, um ihre Mutationen weiterzugeben (Mutationen sind im Warhammer-Universum ein Zeichen für die "Segnung" durch das Chaos).

So. Mein Plan war nun, dass meine zweifellos ehren- und heldenhaften Abenteurer die bösen Kultisten töten, die das Heim führen, die Kinder retten und mit ihnen durch die Kanalisation flüchten, zu der es praktischerweise einen Zugang gibt im Kinderheim (Die Kinder wurden da immer durchgeschleust, weil manche Leute ja nicht wollen, dass andere mitkriegen, dass sie adoptieren, blabla...).
Tja. Soweit der Plan.

Was passiert? Die arme alte Oma, die auf die Kinder aufpasst, wird von den Zwergen umgemoscht und geköpft. Sind ja gemein gefährlich, solche Omas, kennt man ja. Die Kultisten kommen gleich hinterher, werden umgeknüppelt. Ich halte schonmal meinen Plan von der Kanalisation bereit, durch den meine Helden gleich mit den Kindern flüchten werden.
Leider teilen sie mir einstimmig im Brustton der Überzeugung mit, dass sie jetzt rumgehen und die Kinder abschlachten werden.  :gähn: Weil, die sind ja vom Chaos befallen und bestimmt unheilbar. Besser so als dass die noch ganz viel Unheil anrichten.

Ich: "Aber, aber, ihr könnt doch nicht - ich meine, äh..."
Klar, für die Kinder hatte ich mir schon was ausgedacht, was mit denen passiert. Die Kanalisation etc., mein ganzer Plan wird mit einem Schlag obsolet. Das ist der Unterschied zum "normalen" Schriftstellern. *seufz*
Zu allem Überfluss entstand dann noch ein reger Konflikt zwischen einer Mitspielerin und dem Rest bezüglich der ethischen Vertretbarkeit von Kindsmord, auch, wenn es nur im Spiel ist...das war's dann auch, ich hab einpacken lassen.
Kam mir eh gelegen. Muss mir ja was Neues ausdenken jetzt.

Tja, da muss ich mir wohl was einfallen lassen, hilft ja alles nix...ich bin sehr versucht, die Kinder in Zombies zu verwandeln und sie den ganzen Trupp auffressen zu lassen ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 05. Dezember 2010, 17:31:58
Ich muss gestehen, dass ich in Bereichen Rollenspiel schon eher ein Faible für die nicht so bekannten Systeme habe.
So leite ich selber derzeit:

Private eye
Dunarion (in einer stark modifizierten Version)

Was ich gerne einmal leiten möchte (und möglicherweise auch irgendwann einmal mich aufraffen kann, die Systeme dafür auszuarbeiten):

Kobolde!
Hokus Pokus Regenbogen
Karma
Chronosaurus (da spielt man Dinosaurier)

Was ich spiele (so denn die Gruppe mal Zeit und Lust und Laune hat, mal wieder zu spielen):

DSA (keine Ahnung welche Version der SL da benutzt)
MERS
Rolemaster
PP&P
Paranoia

Was ich gerne mal spielen möchte:

Askalon
7te See

Und dann noch ein System, bei dem ich nicht weiß, ob ich es leiten oder spielen soll:

Paparazzi

LG
Feuertraum

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mika am 05. Dezember 2010, 18:31:54
Rollenspiele *seufz*
Bin noch nicht lange am spielen, erst gut ein Jahr aber ich bin voll auf begeistert und fiebere jedesmal kaum das die Runde wieder zu ende ist der nächsten entgegen. Zum Glück spielen wir wöchentlich, was die Wartezeiten nicht so schrecklich lang macht, aber gespannt bin ich jedes Mal wie es wieder weitergeht.

Angefangen habe ich mit DSA, meine Muse fragte mich letztes Jahr im Juli ob ich nicht bei ihrer Skyperunde mitspielen wollte, klar ich war augenblicklich Feuer und Flamme. Mein Charakter entstand in Kooperation mit dem Meister, irgendwie fand er die Idee von geflügelten Menschen klasse. So wurde aus einer Chimäre die eigentlich als NSC gedacht war prompt ein Spielercharakter. Nicht unbedingt der einfachste um in ein Spiel einzusteigen von dem man keine Ahnung hat. Aber ich hatte mich augenblicklich in meine kleine Sora verliebt die nichts von der Welt wusste da sie in einem Labor/Kerker aufgewachsen ist und ihrem Meister entkommen konnte und so auf die Gruppe stieß.
Mit dem Stigma der Flügel und Krallen über die ich verfügte zu spielen war irrsinnig schwierig, niemand durfte mich berühren, sonst hätten sie die verborgenen Flügel gespürt, niemand durfte sehen wie ich die Krallen ausfuhr und ich konnte es schier kaum erwarten mit der Gruppe so gut zu stehen dass ich mich ihnen offenbaren konnte. Schließlich sind Chimären ja Kreaturen des Bösen, ein schwieriges Unterfangen also. Aber es gelang, die Gruppe nahm mich an, auch die Elfe weil ihr einfach nicht bewusst war dass ich etwas war das ihrer gesamten Natur zu widerlief. Leider Gottes wurde es ihr irgendwann allerdings bewusst, meine Gruppe befand sich auf dem Weg zu meinem Meister um ihn zu vernichten damit er aufhörte mir irgendwelche Harpien hinterherzuschicken. Also hatte ich die Wahl, entweder die Elfe geht oder ich oder die Gruppe geht zu meinem Meister gegen den sie nicht hätte bestehen können. Ich entschied mich zu gehen und meine Sora schied aus der Gruppe aus.

Mein zweiter Chara in DSA war eine Schwarzmagierin aus Brabak, mit allem drum und dran. Dämonenbeschwören inklusive. Die Macht die mir gegeben war, war einfach zu verlockend und ich wurde aus der Gruppe verstoßen, wäre ich nicht gegangen wäre ich einen Kopf kürzer gemacht worden. Schade eigentlich, der Charakter hätte einiges an Tiefe gehabt die ich gerne ausgespielt hätten, innere Zerrissenheit, ein schönes Motiv und eine interessante Motivation... Naja vielleicht findet sich noch ein ander mal die Gelegenheit Lajana wieder einzuführen.
Also wurde Felicia de Luca kreiert, mein erster vollkommen Gruppenkompatibler Charakter ohne Stigma ohne verbotene Aspekte, relativ seicht konzipiert und genau das was der Gruppe fehlte Diebin und Wundärztin in Kombination. Leider wurde das Spiel von Seitens unseres Meisters allerdings eingestellt, er schreibt bald sein Examen. Ich bin aber mal gespannt auf den Januar oder Februar wo wir hoffentlich wieder beginnen werden.

Weiterhin ist für nächstes Jahr noch die G7-Kampagne geplant, freu mich schon drauf, dort werde ich wahrscheinlich eine Amazone spielen die die Weihe der Rondra noch nicht empfangen hat. Mal sehen, wird sicher spannend werden.
Wir spielen so weit ich weiß nach DSA 4.1, zumindest sind meine letzen Charaktere nach dem Regelwerk entstanden.

Meine regelmäßige Runde die ich momentan noch einmal wöchtentlich habe widmet sich Vampire Dark Ages.
Begonnen haben wir letztes Jahr im Oktober mit einer Mittelalter-Neugeborenen-Chronik in Köln um 1220. War wunderschön da Vampire entgegen DSA wesentlich mehr Rollenspiel an sich beinhaltet und nicht so viel Abenteuer durchgeacker wie DSA.
Mein Charakter dort gehörte dem minderen Clan der Ravnos an, Clansschwäche Diebstahl und natürlich eine Mindere war in Köln nicht ganz so schlimm war wie in anderen Städten. Aber warum sollte ich es mir mit meinen Rollenspielcharas einfach machen? ^^ Schwierig begonnen mit DSA und schwierig ziehe ich es weiter durch mit Vampire.
Was mir an Vampire so gefällt ist der Umstand dass die tatsächliche Geschichte Einfluss darauf hat, man nicht von Stadt zu Stadt reist sondern meistens an einem Ort bleibt und es mit unzähligen NSCs zu tun bekommt die einem entweder böses wollen (war in Köln oft der Fall da wir Spieler beide Mindere spielten) oder man mit ihnen einfach interagieren kann.
Zum Schluss dieser Runde hatte ich eine gut funktionierende Beziehung, Aussicht auf die Stelle der Hofkämmerin von Köln und einen Ritter der versuchte mich mit Minneliedern zu beeindrucken. Einfach herrlich. Und das wenn man bedenkt dass wir die Chronik als Menschen begannen, dann den Kuss empfingen und anfänglich unsere gesamte Zukunft auf wackeligen Beinen gebaut war. Ich habe es geliebt.
Leider fand unser Meister allerdings nicht mehr wirklich in die Geschichte hinein. Unsere Charas hatten für ihr junges Alter viel zu viel Macht entwickelt, leider ein logischer Bruch und der Plot bröckelte an allen Ecken und Enden, das Spiel wurde also eingestellt bevor wir zu unserem Finale gekommen waren. Fand ich unglaublich schade aber mittlerweile bin ich darüber hinweg.

Nun spielen wir eine Ancilla-Chronik (d.H. unsere Charaktere sind schon aus dem gröbsten raus, Verus ist glaub ich 175 Jahre alt, meine Julia Licinia ist 155) im alten Rom 75 vor Christus. Es ist unglaublich spannend und wir spielen nun die Chronik an der unser Meister schon seit Jahren arbeitet, der Plot ist ausgefeilt, es gibt Unmengen von NSCs (um die 40 glaub ich kenn ich bisher), er hat da weiter geschrieben wo die Regelwerke für Rom aufhören und bringt ganz eigene Konzepte ein, mal abgesehen davon das die Story abgesehen von den historischen Ereignissen nicht vorgestimmt ist, d.h. es ist alles selbst kreiert was ich für eine irrsinnige Leistung halte.
Anfänglich war ich nach dem abrupten Ende von Köln etwas deprimiert und wollte mich nicht richtig auf die neue Runde einstellen, mittlerweile bin ich allerdings mit meinem Chara glücklicher als je zuvor mit dem aus Köln. Julia Licinia ist eine Ventrue, sprich sie gehört dem höchsten der Clans an, sie ist Anwältin, ein unglaublich interessanter Beruf und momentan strebe ich mit ihr einen Platz in dem vampirischen Pendant zum Senat an, dem Blutsenat. Ich bin schon gespannt was uns bei der nächsten Runde erwartet, denke sie ist im Begriff sich in einen NSC zu verlieben  ;D das wird Spaß machen so etwas auszuspielen.

Dazu selbst Welten zu entwerfen bin ich leider noch nicht gekommen, ich wage mich mit meiner geringen Spielerfahrung auch noch nicht ans meistern heran. Aber irgendwann möchte ich es schonmal ausprobieren. Momentan beschränke ich mich noch darauf die Erfahrungen meiner Charas niederzuschreiben, in Vampire gleich während dem Spiel damit mir ja nichts entgeht, allerdings Handschriftlich, geklapper wäre lästig. Ich mache mir gern Gedanken über meine Charas, überlege wie sie wann und wo reagieren würden, versuche sie einfach rund und ordentlich auszuarbeiten. Aber große Teile überlasse ich dann einfach dem Spiel, wenn ich mich selbst ausblende, nur noch der Charakter bin. Es ist irrsinnig spannend sich in einen Charakter zu versenken, zu sehen wie er reagiert, teilweise so anders als man selbst und teilweise vollkommen entgegen der eigenen Moralvorstellungen. (so klagte meine Licinia neulich in Rom nachdem vier ihrer Sänftenträger ermordet worden waren: Die kosten auch Geld. Was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann  ;D)

Besonders empfehlen kann ich Vampire Dark Ages, dieses Spiel ist einfach großartig, leider ist es aber sehr schwierig geworden die Regelwerke dafür zu bekommen da sie nicht mehr gedruckt werden und es beinhaltet für den Meister einen imensen Arbeitsaufwand, aber wenn dieser gewillt ist ihn sich anzutun ist das Spiel der Hammer.

Und was die Sabotage des Meisters durch die Gruppe betrifft: kenn ich irgendwoher ^^ Vor allem unser DSA-Meister musste uns teilweise mit dem Holzhammer in Richtung der Brotkrummen stoßen die er uns ausgelegt hatte weil wir sonst weiß der Teufel was gemacht hätten, dafür hatte die Gruppe echtes Talent. Mal abgesehen davon dass wir uns gegenseitig immer sabotiert hatten weil jeder vor jedem Geheimnisse hatte. Aber so richtig schlimme Geschichten was die Sabotage betrifft habe ich von meinem Vampire-Meister schon gehört da muss schon mehr als eine Chronik in die Binsen gegangen sein als er selbst noch Spieler war. Bei uns ist das zum Glück noch nicht passiert, das wir Köln beenden mussten lag ja nicht an Sabotage oder ähnlichem, sondern schlicht an dem bröckeligen Plot.

Oh... jetzt habe ich viel geschrieben Oo
Wenn ich einmal anfange von unseren Runden zu erzählen kann ich meistens einfach nicht mehr aufhören *schäm* so begeistert bin ich meistens davon... *noch mehr schäm* Ich spiele eben einfach mit Herzblut und absoluter Begeisterung und bereue das Pen & Paper nicht schon früher für mich entdeckt zu haben...

Liebe Grüße
mika

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Thaumaturgon am 05. Dezember 2010, 18:40:21
Ich spiele (selten, wenn wir dazu kommen) an unserer Kampagne weiter, die in unserem selbst entwickelten RPG Weltennacht spielt. So heißt auch meine Fantasy-Serie.

Grüßle

Thauma :-)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Lomax am 05. Dezember 2010, 19:53:08
Ich spiele seit 1988 und habe das Rollenspiel über DSA bei der Bundeswehr kennengelernt - gewiss das beste Umfeld für die frühen Dungeon-Abenteuer. Ich habe nie wieder ein so perfektes Rollkommando erlebt wie meine damalige Gruppe. Wir haben da mit Plänen und Figuren gespielt, und diese Gruppe hat jede Falle und jeden Schatz entdeckt, sie stand in jeder Kampfsituation immer optimal platziert, dass einer den anderen gedeckt hat, und sie haben eigentlich nie einen Fehler gemacht ... wobei das auch nicht gerade Denkabenteuer waren, sondern halt nur "SWAT-Team hebt Dungeon" aus. Und das hatten sie drauf. Klar, die Runde war halt auch während der Zusatzausbildung als Bodenverteidiger im Objektschutz der Luftwaffe zusammengekommen, nach der Grundausbildung (wo ich das erste Mal vom Prinzip Rollenspiel gehört hatte).
  So etwa anderthalb Monate nach Spielbeginn und drei Abenteuer später war die Zusatzausbildung vorbei, alle Spieler wurden an die endgültigen Stationierungsorte versetzt, und die Runde war am Ende. Wie lange das noch interessant gewesen wäre bei der Konstellation, keine Ahnung. Aber ich denke immer noch wehmütig an diese meine erste Gruppe und ihre kalte Effizienz und Professionalität als eingespieltes Team zurück und habe so was später auch nie wieder erlebt.

Danach haben wir noch ein wenig DSA gespielt, ein wenig Midgard und anderes. Aber hauptsächlich sind wir langfristig bei Rolemaster/Spacemaster hängen geblieben (weil das System so nett ist, um Nicht-Mittelalterszenarien und vor allem übergreifende Szenarien zu spielen) und bei einem selbst entwickelten Spielsystem für meine eigenen Spielwelt, die ich irgendwann für Romane entwickelt habe. So kann ich meine Hintergrundmaterialien recyclen, und die sind immerhin ausführlich genug, dass es mich auch nicht ins Schwitzen gebracht hat, als eine Gruppe sich irgendwann mal an ein Zeitportal erinnert hat, dass sie nur für ein Abenteuer mal 1000 Jahre in die Vergangenheit gebracht hatte - und sie dann spontan beschlossen, mal eben zu diesem Portal zurückzugehen und in Zukunft in der Vergangenheit weiterzuspielen.
  Danach gab's dann ein paar Jahre Abenteuer in der Bronzezeit, und ich musste nur meinen anderen Satz Karten und Kulturbeschreibungen auspacken, getreu meinem Motto, die Spieler können hingehen wo sie wollen - der Spielleiter ist mit seinen Abenteuern schon da  ;D

In den letzten Jahren ist das Rollenspiel aus Zeitmangel rar geworden. Inzwischen kann man froh sein, wenn man die einzelnen Gruppen noch alle zwei Monate mal zusammenbringt. Da habe ich dann noch eine Fantasygruppe am laufen unter dem Codenamen "CSI Horome" - ich wollte mal abkommen von den bindungslosen Abenteurergruppen, und so sind die Charaktere jetzt Ermittler beim kaiserlichen Appelationsgerichtshof in Horome und lösen Kriminalfälle im Setting eines dekadenten und auf den Untergang zusteuernden Imperiums.
  Eine weitere Runde, die nach Rolemaster-Regeln lose auf dem Setting von "Matrix" beruhte, ist letztens ausgelaufen, weil mir irgendwann keine Matrix-Abenteuer mehr einfielen. Das lustigste in der Runde war sowieso immer die Einführung neuer Spieler, die anfangs nicht wussten, dass das Abenteuer in der Matrix spielt und ihre Erweckung das Ziel ist - wobei die anderen Spieler sich aber nicht vorzeitig offenbaren dürfen, weil sonst die neuen Mitspieler zu "Agenten" werden. Die Ausflüchte und Lügengeschichten, die sich die SC ausdachten, um die haarsträubendsten Ereignisse noch "logisch" zu erklären, waren schon lustig - und was die neuen Spieler an Abstrusitäten geschluckt haben, war dann auch immer sehr erheiternd für die schon Eingeweihten. ;D
  Aber, nun ja, vorbei. Jetzt spielen wir mit derselben Gruppe Cthulhu bei einem anderen SL. Und denken derzeit darüber nach, ob ich mittelfristig anstelle von Matrix wieder eine echte Spacemaster-SF-Gruppe auf die Beine stellen soll.

Die Fantasyrunden nach eigenen Regeln und eigener Welt sind immer etwas historisierend und ernsthaft. Es ist schwer, den Unterschied zu üblichen DSA-Runden zu verbalisieren, denn am Ende kämpfen die SC halt doch gegen Drachen und mächtige Zauberer, und dementsprechend greift es zu kurz, wenn ich sagen würde, dass es "realistischer" wäre oder "magiereduziert" - auch wenn es das in der Praxis ist. Aber genauso oft kämpfen die Spieler in meinen Mittelalterszenarien halt auch gegen Hunger und Krankheit und da schleicht sich dann in den ersten Abenden sehr schnell eine Spielweise ein, die bedächtiger ist als anderswo, ohne dass es dann noch wirklich bewusst ist oder man es bemerkt. Aber wenn der erste Satz Charaktere nach den ersten Kämpfen verstümmelt oder durch innere Verletzungen oder Infektionen dauerhaft kampfunfähig ausscheidet, ändert sich bei den Spieler beim zweiten Satz Charaktere die Kampftaktik und die Art der Problemlösung allgemein. Zumindest bei den Spielern, die damit klarkommen und dabeibleiben, war es bisher kein Problem, danach Spielfiguren zu haben, die auch wie echte Menschen agieren und sich im Spiel so anfühlen - und die nicht mehr wie Spielfiguren leichthändig übers Spielfeld geschoben werden und nach Punkten und Schätzen suchen.
  Aber wenn man so weit war, hatte man dann auch ein paar grandiose Kampagnen mit wirklich langem Storyarc und echten Gefühlen und sozialer Entwicklung in der Gruppe. :)

Meine Role-/Spacemaster-Gruppen sind anders. Eher actionbetont, mehr aufs Abenteuer ausgelegt als auf langfristige Entwicklungen. Für die Spieler, die mehr meiner ersten Gruppe entsprechen. ;)
  Und wer weiß, wie meine erste Gruppe war, der weiß auch, was ich im Prinzip erwarte, wenn ich eine SpaceMaster-Military-Fantasy Runde anbiete. Was ich dann in der Regel bekommen habe ...

ZitatSC sollen Geiseln befreien, die sich in der Hand von Terroristen befinden. Sie kommen zu dem Schluss, dass es leichter ist, die Geiseln auf der Straße zu befreien, wenn die Terroristen sie an einen anderen Ort bringen. Sie platzieren sich also an der Straße zum Terroristenunterschlupf, hacken sich erfolgreich in das Komm-System der Terroristen ein und fälschen die Stimme eines Kontaktmannes und schicken den Terroristen folgende Nachricht: "Hört zu, der Chef sagt, ihr sollt die Gefangenen umlegen."
Terrorist: "Okay" (legt auf)
Spieler machen die Waffen bereit. "Gleich müssen sie hier vorbeikommen." Warten. "Moment, umlegen ... hast du umlegen gesagt ... Oh scheiße!"
Rufen hektisch nochmal an: "Verlegen! Ich meinte, ihr sollt die Gefangenen verlegen!"

Oder, andere Szene, Außeneinsatz im Raumanzug. Im luftleeren Raum, natürlich. Eine Energieanomalie bedroht die Spieler.
Spieler 1: "Ich fliehe hektisch zurück ins Schiff und mache die Luke zu und trenne die Schleusen, damit die Anomalie nicht ins Schiff kommt."
Draußen gebliebene Spieler empört: "He, und was ist mit uns?"
Spieler 1: "Ich feuere einen EM-Impuls auf die anderen ab. Die Anomalie ist noch bei ihnen, und das stört sie vielleicht."
SL (würfelt): "Spielerin 2, der EM-Impuls beschädigt die Klimaanlage an deinem Anzug. Dir wird warm."
Spielerin 2: "Ich reiße mir sofort den Helm vom Kopf!" ???

Ja, "kalte Effizienz und Professionalität" wird weithin überschätzt. Es gibt unterhaltsamere Möglichkeiten zum Rollenspiel ...  :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Koriko am 06. Dezember 2010, 09:34:53
Ich bin ebenfalls leidenschaftlicher Rollenspieler. Begonnen habe ich 2002, damals hat mich Lysander in die Gruppe geholt und ich habe zum ersten Mal richtig gespielt. Seitdem habe ich viele Systeme getestet und die meisten spiele ich noch aktiv:

D&D 3E (damit hab ich angefangen)
DSA (spiele ich nur noch selten)
Castle Falkenstein (ein kleines Gesellschaftsrollenspiel, das in Steampunk- Richtung geht/ 19.Jh)
Vampire- The Masquarade
Vampire - Dark Ages
Call of Cthullhu (auch eher im 19. Jh. angesiedelt, sprich ebenfalls steampunkiger)

Große Runden gibt es leider kaum noch, dafür umso mehr kleinere, die zumeist eine Menge Spaß machen... ich hoffe, dass wir bald mal wieder mit einer großen Runde durchstarten - Lust hätte ich auf jeden Fall...
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Volker am 06. Dezember 2010, 13:40:31
Oh mann, bin ich alt.
Erstkontakt gegen Mitte/Ende der 80er mit DSA.
So richtig dann AD&D2nd Anfang der 90er, Mitte der 90er dann wild durch den Garten: viel AD&D2nd, CoC, MegaTraveller, StarWars, Midgard, Gurps.
Nach dem Start ins Berufs- und Familienleben wurde es dann schlagartig viel viel weniger und ist heute leider sehr sehr rar.
Kurz: wenn sich in Berlin zufällig noch etwas an freiem Rundenplatz findet, sagt bitte Bescheid.
;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 06. Dezember 2010, 14:05:39
@ Volker:

http://nexus-berlin.de/Termine

LG
Feuertraum
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ary am 06. Dezember 2010, 14:23:30
@Volker, mir gehts ähnlich.
Erste Kontakte mit MERS während des Konfirmandenunterrichts... also, nein nicht während, aber in der Zeit, als ich ihn hatte. Mein erster Carakter war ein Barde, Halbelf, kleinwüchsig. Ziemlich lustig. Dann kamen Midgard und Vampire dark Ages. Zwischendrin mal Ausflüge ins reich von DSA (nicht meins) und Rolemaster (ihhhhhhhhhhhhhhhh.... *fauch*... da sind ja mehr Tabellen drin als in einem handelsüblichen Tabellenbuch für Chemie und Physik!).
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Sternenlicht am 06. Dezember 2010, 14:40:14
Zitat von: Volker am 06. Dezember 2010, 13:40:31
Oh mann, bin ich alt.
Erstkontakt gegen Mitte/Ende der 80er mit DSA.

Das gilt auch für mich  ;D. Danach habe ich einige Jahre nur sehr selten gespielt, aber inzwischen bin ich mit dem weltbesten Gamemaster verheiratet   :knuddel:, der regelmäßig für geniale Kampagnen sorgt  :vibes:.

DSA, Cthulhu, Warhammer, AD&D, Pathfinder, Star Wars habe ich bisher gespielt. Keins der Systeme konnte mich 100%ig überzeugen, aber im Grunde geht es mir ohnehin nur um die Geschichte und die Charaktere. Ich mag es, wenn die Rollenpielelemente überwiegen, also nicht nur ein Monster nach dem nächsten abgeschlachtet wird...

Große Runden haben ihre Vorteile und ich hatte auch schon viel Spaß damit, insgesamt finde ich jedoch, dass die Nachteile überwiegen und bevorzuge Gruppen von höchstens 4 Spieler + GM.

Mein Lieblingscharakter im Moment ist eine halbelfische Schwertgesellin und Viertelzauberin (auch "Miss Metzel" genannt ;) ) in einer Kampagne, die auf der Warhammer Welt spielt, allerdings nach DSA 4 Regeln.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kaeptn am 06. Dezember 2010, 16:20:26
Ich habe auch DSA und Traveller Ende der 80er und Anfang der 90er gespielt, dann schlief es leider ein. Ich hätte durchaus Interesse das mal wieder aufzufrischen, vor allem in einer Runde die nicht so würfellastig ist und nicht hauptsächlich Monster gekloppt werden, sondern wo Geheimnisse aufzuklären sind und das ROLLENspiel im Vordergrund steht usw...  Werde nie vergessen, wie die Freundin eines Freundes einen männlichen Zwerg miemte. Die war derart chauvinistisch, das war nicht mehr feierlich :)

Wenn da jemand im Raum Essen/Düsseldorf eine Fantasy-Gruppe hat bzw mit mir aufbauen will, gerne PM an mich.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Lomax am 06. Dezember 2010, 16:37:10
Zitat von: Aryana am 06. Dezember 2010, 14:23:30Rolemaster (ihhhhhhhhhhhhhhhh.... *fauch*... da sind ja mehr Tabellen drin als in einem handelsüblichen Tabellenbuch für Chemie und Physik!).
... aber damit muss sich ja nur der SL auseinandersetzen, und der Spieler hat damit wenig zu tun. Außer, der SL ist ein 150%iger ... da erinnere ich mich an den Fall, wo ein Spieler zusätzlich zu einem 1001-Waffen-und-Technik-Kaufrausch im Wert von (umgerechnet) Millionen Euro bei SpaceMaster auch noch eine Packung Kaugummi kaufen wollte. Und ausgerechnet die Packung Kaugummi hat der SL nicht auf Anhieb in den Preistabellen gefunden. Er wollte sich aber auch nicht was aus den Fingern saugen, sondern alles ganz korrekt machen, als hat er ca. eine halbe Stunde gesucht.
  Als er sicher war, dass er nichts übersehen hat und der Kaugummi wirklich nirgendwo steht ... ging er an den Schrank und zückte sein Dutzen Erweiterungs- und Zusatzbände mit weiteren Tabellen und suchte dort weiter. Als er nach gefühlten zwei Stunden Suche da auch nichts fand ... fing er von vorne an zu suchen, was denn zu Kaugummi am ähnlichsten wäre und entschied am Ende des Spielabends, dass er einfach denselben Preis wie für eine Packung Schokolade oder Bonbons oder so was ansetzt. :(
  Okay, Spielabend kann man das eigentlich nicht nennen. Die meiste Zeit haben wir also rumgesessen, gegessen, geredet, beim SL umherliegende Zeitschriften gelesen, geschlafen ... was man halt so macht, wenn der SL stundenlang in Tabellen blättert.
  Aber wenn man das vermeidet, ist Rolemaster eigentlich ziemlich genial und vielseitig  ;D

Und ich erinnere mich an jenen denkwürdigen Tag im Copyshop, wo ich mir ein paar Blätter aus SpaceMaster-Companions für Fahrzeuge kopiert habe und der Angestellte mich irgendwann, als er die umherliegenden illustrierten Datenblätter mit diversen Panzern sah, fragte, ob ich Waffenhändler bin. ???
  Klar, die vervielfältigen ihre Angebotsblätter auch in Kölner Copyshops.
  Aber vermutlich war der Angestellte auch nur scharf auf einen der lasergesteuerten Raketenwerfer auf Panzerlafette, die ich gerade im Sonderangebot hatte  :P
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ryadne am 06. März 2012, 19:49:46
Ich analysiere Rollenspieler meist mehr, als dass ich es selbst spiele, aber ab und zu versuche ich mich auch daran. In der Theorie gefällt es mir sehr gut. Nur in der Praxis habe ich drei Probleme damit:

1. Der Zeitaufwand! Meine Schwester verbringt manchmal bis zu 16 Stunden am Stück damit, ich hab schon nach drei Stunden Kopfweh! Also irgendwann muss ich mir dann doch schon mal die Beine vertreten - außerdem fehlt mir der Nerv, mich so intensiv auf eine Sache zu konzentrieren, wenn ich noch viel anderes im Kopf habe, was ich erledigen will oder muss und das ist meistens der Fall. So alle 2 Wochen für 2,3 Stunden, ja, das wärs. Aber so eine Gruppe habe ich leider hier noch nicht gefunden, womit wir bei Problem 2 wären:

2. Mir fehlt der Anschluss zu Rollenspielgruppen. Hier gibt es zwar einige, aber ich bin nicht so der übermäßig aufgeschlossene Typ, der loszieht und sich eine Gruppe sucht. Und meine Freunde schätzen das nicht so als Beschäftigung.

3. Ich kann dabei nicht ernst bleiben. In der Theorie find ich die Vorstellung nett, dass da jeder alles spielen kann, aber ich muss einfach anfangen zu lachen, wenn da einer sitzt und den ehrenhaften Ritter spielt, obwohl ich ihn in der Realität als chronischen Ladendieb mit Nihilismusfaible kenne. Eigentlich ist dieses Jemand-anders-sein ja der Reiz des Rollenspiels, aber zum Ausblenden, mit wem ich da am Tisch sitze, reicht meine Phantasie dann doch nicht. Und hin ist die Atmosphäre. Und die anderen sind sauer, weil ich das Spiel nicht ernst nehme.

Jo, aber nichtsdestototz hab ich schon bei drei Spielgruppen mitgemengt.
Die erste war die von zwei Brieffreunden, über die ich überhaupt erst den Begriff des Rollenspiels kennenlernte. Da war ich 13 und ich habe keine Ahnung mehr, wie mein Charakter hieß, es war jedenfalls eine Dargonesti (Meerelfe) mit Bardenambitionen. Und ich hab ernsthaft gesungen. Wo hab ich damals denn nur das Selbstvertrauen dafür hergenommen?! Ach ja, wir haben D&D auf Krynn gespielt, oder vielleicht war's auch AD&D.

Meine zweite über Skype ist noch nicht so lange her, 2, 3 Jahre etwa. Da war dann Warhammer Fantasy dran und ich war Emilia, eine menschliche Adlige. War ganz nett, Problem 3 ist da entfallen, weil ich meine Mitspieler nur aus dem Internet kannte, aber die Welt fand ich nicht so spannend.

Zuletzt war dann die Rollenspielgruppe meiner Schwester dran, da habe ich Yulivee aus Bernhard Hennens Elfenreihe als Chara genommen. Pathfinder-System, Welt: Ravenloft, aber in abgewandelter Art. Joa, theoretisch könnte ich da immer noch mitmachen, ich glaube, die anderen schleppen Yulivee (wieder Bardin) immer noch mit sich rum. Aber wie gesagt, die haben so ellenlange Sessions und wohnen leider auch zu weit weg, als dass ich mich mal für ein paar Stunden eben einklinken könnte.

Hat mal jemand Engel ausprobiert? Ich hab mir sagen lassen, das ließe sich nicht gut spielen, aber die Weltenkonzeption finde ich faszinierend.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Zit am 06. März 2012, 20:10:29
Nun, Punkt 1 und 2 liegen ja nicht unbedingt an dir und lassen sich mit einer entsprechenden Gruppe gut lösen. 16h sind aber wirklich ober-nerdy. Bisher hatte ich nur Sessions mit max. 6h-7h, und da hatten wir alle irgendwann keine Nerven mehr. Wobei ich sagen muss, dass es auch auf meine Tagesform ankommt. Manchmal hatte ich schon nach 2h Kopfschmerzen oder von Anfang an, dann schob ich dann eine ruhige Kugel.

Punkt 3, finde ich, ist das Einzige, wo man überlegen muss, ob PnP von Angesicht zu Angesicht das Richtige ist. Aber letztlich lässt sich das auch lernen und am Ende hängt alles vom Meister ab. Der ist imho auch dafür verantwortlich, die Gruppe wieder zusammen zu raufen. Aber Scherze und dumme Sprüche nebenbei sind auch kein Ding. Vielleicht liegt es auch nur an der Gruppe. Die, in der ich spielte/spiele, ist da eher locker. Wir haben aber auch einen Goblin, der so Sprüche von sich gibt und genau im falschen Moment den Mund auf macht ... Aber die Figur passt auch herrlich zum Spieler. Manchmal ist es auch ratsamer, seinen Charakter näher an sich selbst anzulegen damit es nicht ganz so befremdlich ist, was man spielt, und dann vergeht auch der Aspekt des Lächerlichen. Letztlich ist es auch eine Frage der Übung.

Ich habe mich letztens bequatschen lassen, mal zu meistern (DSA). Und nachdem die Gruppe meinte, dass sie recht wohlwollend eingestellt ist, wenn ich als Meister nicht alle Regeln kenne ... Hab ja da eine Idee; Herrenhaus, Geister, Echtzeitkomponente ... Aber wann soll ich das noch machen, hab ja sonst nix zu tun. :rofl: Aber geil wärs schon. Vorallem, weil ich der Typ bin, der lieber zuhört und dann und wann was beiträgt als ständig aktiv zu sein.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Farean am 06. März 2012, 20:27:16
Zitat von: Ryadne am 06. März 2012, 19:49:46
3. Ich kann dabei nicht ernst bleiben. In der Theorie find ich die Vorstellung nett, dass da jeder alles spielen kann, aber ich muss einfach anfangen zu lachen, wenn da einer sitzt und den ehrenhaften Ritter spielt, obwohl ich ihn in der Realität als chronischen Ladendieb mit Nihilismusfaible kenne. Eigentlich ist dieses Jemand-anders-sein ja der Reiz des Rollenspiels, aber zum Ausblenden, mit wem ich da am Tisch sitze, reicht meine Phantasie dann doch nicht. Und hin ist die Atmosphäre. Und die anderen sind sauer, weil ich das Spiel nicht ernst nehme.
Das Problem hatte ich ganz am Anfang auch. ;) Das gibt sich aber nach den ersten paar Sitzungen, insbesondere, sobald man a) "sein Ding gefunden hat" und/oder b) eine Runde von Leuten, die ihre Rolle darstellerisch richtig toll rüberbringen.

Mittlerweile bin ich diesem Hobby seit 23 Jahren treu und derzeit nur deswegen abstinent, weil meine Frau und ich hier im hohen Norden noch keine neue Runde zusammengekriegt haben. Aber wir arbeiten dran.

Zitat von: Ryadne am 06. März 2012, 19:49:46
Hat mal jemand Engel ausprobiert? Ich hab mir sagen lassen, das ließe sich nicht gut spielen, aber die Weltenkonzeption finde ich faszinierend.
Speziell das Engel-System kenne ich nicht, dafür aber einen der Autoren persönlich, und ich weiß, in welchen Systemen er jahrelang schwer aktiv war. Wenn dich also sein Stil fasziniert, könnten dir auch noch die Rollenspiele aus der World of Darkness zusagen, also Vampire, Werewolf, Mage usw. (Warnhinweis: verlagspolitisch bedingt gibt es eine "alte" und eine "neue" WoD, das kann Neulinge schon mal durcheinanderbringen. Einzelheiten hierzu erläutere ich gerne auf Anfrage.) Ansonsten wäre vielleicht auch noch Fading Suns dein Geschmack, ein SciFi-Rollenspiel im "Dune"-Stil. Sozusagen Kreuzritter in einem sterbenden Weltall.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Arcor am 07. März 2012, 09:11:19
Zitat von: Ryadne am 06. März 2012, 19:49:46
2. Mir fehlt der Anschluss zu Rollenspielgruppen. Hier gibt es zwar einige, aber ich bin nicht so der übermäßig aufgeschlossene Typ, der loszieht und sich eine Gruppe sucht. Und meine Freunde schätzen das nicht so als Beschäftigung.

So ähnlich geht es mir auch.  :)

Ich habe früher immer mit dem Freundeskreis meines Bruders gespielt, die sind da irgendwie alle eher zu veranlagt als meine, auch was komplexe Brettspiele angeht, was ich ein bisschen schade finde.
Von daher ist es sicher ... 8-10 Jahre her, dass ich zuletzt P&P gespielt habe. Wobei wir glaube ich auch früher eher die Light-Version gemacht haben, also ohne die Dialoge unserer Chars zu sprechen.
Angefangen haben wir damals glaube ich auch mit MERS, später kamen dann DSA, Cyberpunkt, Warhammer Fantasy (das ich immer noch mag) AD&D 2nd Edition, D&D sowie Star Wars D6.

Aber ich bin auch früher schon daran verzweifelt, wenn die Spieler nicht das gemacht haben, was ich wollte das sie tun. Vermutlich hat man da schon meine Schreiber-Seele gemerkt.  ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ryadne am 07. März 2012, 09:27:11
Zitat von: Farean am 06. März 2012, 20:27:16
. Wenn dich also sein Stil fasziniert, könnten dir auch noch die Rollenspiele aus der World of Darkness zusagen, also Vampire, Werewolf, Mage usw. (Warnhinweis: verlagspolitisch bedingt gibt es eine "alte" und eine "neue" WoD, das kann Neulinge schon mal durcheinanderbringen. Einzelheiten hierzu erläutere ich gerne auf Anfrage.) Ansonsten wäre vielleicht auch noch Fading Suns dein Geschmack, ein SciFi-Rollenspiel im "Dune"-Stil. Sozusagen Kreuzritter in einem sterbenden Weltall.

Zu Vampire:The Masquerade "kenne" ich hier sogar eine Spielgruppe, das heißt, ich weiß, dass es sie gibt. Außerdem gibt es eine LARP-Gruppe, die sich regelmäßig in der Altstadt trifft und sich daran orientiert. Das würde ich eigentlich sogar lieber mal ausprobieren. Ein Pen&Paper-RPG nur zu Vampiren stell ich mir etwas einseitig vor, vielleicht gibt es da beim LARP mehr Abwechslung. Und wenn dann noch alle gewandet sind, kann ich mich vielleicht auch mehr in die Atmosphäre einfinden ;) Oder ich lache nur noch mehr.
Bisschen lustig finde ich ja, dass die das mitten in der Altstadt machen.  Sehr unauffällig.

SciFi-Rollenspiele sind eher nicht so meins. Wobei ich Serenity ganz gerne mal ausprobieren würde.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mika am 07. März 2012, 09:46:22
Zitat von: Ryadne am 07. März 2012, 09:27:11
Ein Pen&Paper-RPG nur zu Vampiren stell ich mir etwas einseitig vor, vielleicht gibt es da beim LARP mehr Abwechslung.

Ist es eigentlich gar nicht. Unsere WoD-Runde war alles andere als einseitig und teilweise so spannend, dass ich mir noch Stunden nach dem Spiel das Hirn zermartert habe, wie es beim nächsten Mal weiter geht. Das interessante an Vampire sind ja die verschiedenen Klans, man braucht gar keine anderen Monster, sondern muss einfach nur die klanspezifischen Fähigkeiten und die Feindschaften innerhalb dieser ausspielen, dann ist es wirklich sehr abwechslungsreich. So wie wir nur Vampire gespielt haben, war es eben eher intrigen- und rollenspielbetont (vor allem bei unserer Romrunde), wenn man natürlich mehr Monster schlachten möchte ist das eher nichts.
Leider ist die Gruppe allerdings zerbrochen, bzw. die Freundschaft zu Mitspielerin und Meister. Schade eigentlich. Irgendwie würde sich selbst sehr gern eine Vampire Dark Ages Runde aufmachen, nur leider sind die Regelwerke nicht mehr wirklich zu bekommen und wenn dann kaum noch finanzierbar und bei meiner alten Gruppe brauch ich gar nicht anfragen ob ich mir da was einscannen darf. Da herrscht absolute Funkstille. *seufz* Schade eigentlich, weniger um die Leute, mehr darum, dass ich nicht mehr spielen kann.

Momentan spiel ich nur mindestens einmal wöchentlich DSA. Leider via Skype. Irgendwie geht schon ganz schön was an Feeling verloren, wenn man sich nicht wirklich dabei sieht, aber die Entfernung macht regelmäßige Treffen einfach unmöglich.

Vielleicht werd ich irgendwann selbst mal ne Vampire Dark Ages runde aufmachen *grübel* Wenn ich denn die Regelbücher irgendwo herbekomm. Hat jemand von euch vielleicht ne Idee? In erster Linie bräuchte ich zum Anfangen wohl das Grundregelwerk (das neuere) und das Kompedium für Erzähler *grübel* und alles was ich sonst noch so kriegen könnte.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Arielen am 07. März 2012, 10:43:24
Ich habe überwiegend DSA gespielt, meistens gespielleitet, und das seit etwa 1985. In den letzten Jahren ist das allerdings eingeschlafen, da ich erst keine Zeit hatte, durch die Arbeit und später als die Zeit da war, keinen Mut mehr hatte, Mitspieler zu suchen. Mein größtes Problem heute ist wohl das Alter und die Immobilität - wer will schon was mit einer über Mittvierzigerin zu tun haben, die auch noch auf Bus und Bahn angewiesen ist - die in der Nacht sehr schlecht fahren.

Als Spielerin habe ich auch an Midgard-Runden und anderen, eher freien Systemen teilgenommen (eine Zeitlang habe ich bei Lomax und Linda mitgespielt) und da bei unterschiedliche Erfahrungen.

Mit DSA verbindet mich eine ganze Menge, allerdings habe ich es immer sehr frei gespielt und geliebt, dass meine ehemalige Rollenspielrunde so kreativ und rege war.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Robin am 07. März 2012, 10:49:20
Ich war ein einziges Mal bei der DSA-Runde meines Freundes dabei, und habe auch ein wenig mit gespielt - als ein stinkender Zwerg. ;D Aber abgesehen davon fand ich es echt cool, denn sie waren schon relativ weit gekommen, und die Charaktere hatten eine gewissen Entwicklung hinter sich. Es war etwas komisch, als einzige weibliche Person mit fünf Männern zusammen am Tisch zu sitzen, aber es war eine echt nette Runde.

Mir hat es echt gefallen, da der Spielleiter sich auch die Mühe gemacht hat, sich nicht allzu einfache Rätsel auszudenken, wie etwa ein Zahlenrätsel mit einem Code, der immer nach einem bestimmten Muster abgeändert worden war. Dazu hatten die Abenteuerer ein verbranntes Tagebuch gefunden, in dem die geänderten Codes erst aufgeschrieben wurden, später nur noch mit 'Code geändert' vermerkt. Aber wir hatten da ein paar Zahlenakrobaten dabei, also war das kein Problem.

Ganz zum Schluss hatte es noch einen Kampf gegeben, der allerdings etwas sehr eintönig ausgefallen war, da nur noch ständig gewürfelt wurde. Aber im Großen und Ganzen war es eine nette Erfahrung, und ich hätte gern öfter mit gemacht, allerdings geht es sich kaum aus, jedes Wochenende fünfstündige Zugfahrten nach und von Jena zu unternehmen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Dämonenbändiger am 21. März 2012, 19:02:55
Rollenspiele sind seit Jahren ein Hobby von mir. Angefangen habe ich mit 13 oder 14 als einige Schüler aus der Oberstufe eine "Rollenspiel AG" anboten. Wir haben damals mit DSA angefangen, müsste die zweite Edition gewesen sein.
Die Welt hat mich damals begeistert und ich habe auch irgendwann noch "Schatten über Riva" für PC gespielt, aber die Regeln und der Charakterbau fand ich viel zu steif und unflexibel. Im kommenden Jahr sind wir dann auf GURPS (ein Universal-System) umgestiegen, das damals auf Deutsch von Pegasus Press veröffentlicht wurde. Dem System bin ich bis heute treu geblieben, aber zwischendurch habe ich Deadlands gespielt (später auch mit GURPS-Regeln).
Zwischendurch gab es dann noch unzählige System, die ich angespielt habe: Cthulhu, Warhammer Fantasy, Midgard, Vampire WoD, Western City, All Flesh Must Be Eaten, Shadowrun, Chill, Savage Worlds, Cyberpunk, Fiasko ....

Was ich mittlerweile erkannt habe, ist das Rollenspiel eine Menge Verbindungen mit dem Schreiben hat. Man erstellt Charaktere, verknüpft sie, entwickelt Welten, Plots, erstellt Karten, usw.. Macht nicht nur Spaß, sondern man lernt eine Menge.
Was man aber vor allem lernt, wenn man den Spielleiter macht, ist das man sich mit Spielern einigen muss, dass man mit und nicht gegen sie spielt, dass man akzeptieren muss, dass ein Plot sich manchmal ganz anders als vorgestellt entwickelt und das man bereit sein muss zu improvisieren.
Dabei muss immer der Spaß aller im Vordergrund stehen.
Jeder Spieler hat natürlich eine andere Vorstellung, was Rollenspiel ist, aber ein guter Spielleiter kriegt alle unter einen Hut.

Aktuell teste ich wieder neue Rollenspiele, versuche offen für Neues zu sein. Regelmäßig (alle zwei Wochen) spiele ich im Moment GURPS Cabal - (Magische) Geheimgesellschaft in der Gegenwart, die Ritualen und Verschwörungen frönen. Bald leite ich aber wieder GURPS Deadlands.

Wenn ich ab und zu zurück denke, muss ich über mich selber den Kopf schütteln, wie ich früher dachte, wie Rollenspiel sein muss. Und oft geht mir das auch so, wenn ich auf Cons oder in Gesprächen erlebe, wie andere Leute spielen und sich dann wundern, warum ihr Spielgruppen nicht (gut) funktionieren.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kisara am 21. März 2012, 19:50:09

Irgendwie ist mir der Thread bisher nie aufgefallen...

Ich persönlich stecke tief in der Pen&Paper-Ecke drin und ich möchte das wirklich nicht missen. Endlich mal auf der "anderen" Seite der Feder zu stehen ist eine großartige Sache und ich könnte niemals so viele Romane, Kurzgeschichten und einzelne Szenen schreiben, wie ich im Rollenspiel ausleben kann. Ich könnte mir niemals solche großartigen Szenen ausdenken, wie sie am Tisch manchmal vorkommen und für die jeder Autor töten würde.

Meine komplette D&D3.5- bzw. Pathfinder-Kampagne läuft seit fast 5Jahren und basiert auf einer Romanidee, die niemals interessant genug für einen Roman gewesen wäre, sich aber hervorragend entwickelt hat.
Auch meine GURPS- und NWoD-Runden sind großartige Quellen für Ideen. Meine ganze Romanidee, die ich zur Zeit auch im Forum vorstellen, basiert auf einer Runde, die zwar seit Ewigkeiten brach liegt, aber mich nach wie vor unglaublich inspiriert.

Trotzdem, ich bin jetzt auch nicht der Ausbund an Selbstvertrauen, der loszieht und sich Freunde sucht. Ich hatte auch Hilfe. Und genau das möchte ich mit euch teilen. Einige, wenn auch vermutlich nur wenige, haben vllt. das Glück in der Nähe von Köln oder Düsseldorf angesiedelt zu sein und können mit dem Begriff "Bergisches Land" etwas anfangen.

Wir sind eine kleine, aber nicht winzige Gruppe von begeisterten und teilweise auch sehr erfahrenen Spielern und Spielleitern und wir haben immer eine sehr große, offene Tür für Neumitglieder, Interessierte und/oder Rückkehrer.
Und auch wenn das Forum zur Zeit wenig Aktivität vermissen lässt, traut euch und schaut rein. Kommt zum Stammtisch, wenn ihr Lust habt - traut euch! Wir arbeiten mit einigen Verlagen zusammen, übersetzen genauso wie wir schreiben. Aber vor allem sind wir eine kleine Gemeinschaft, auf die der Satz "Es ist das Abenteuer, das Freunde niemals trennt" hervorragend zutrifft.

So, und nach dieser kitschigen Ansprache, die verdächtig nach einem Werbetext klingt, bekommt ihr auch noch den Link zu unserem wundervollen
Forum (http://www.roleplaynetwork.de/forum_wbb3/index.php?page=Portal)
und Stammtisch ist jeden 1.Mittwoch im Monat in Solingen im Tom Bombadil. Und wer reinschaut, entweder einfach reinkommen und nach "Kisara" brüllen oder sich bei mir ankündigen  :vibes:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Farean am 21. März 2012, 20:52:50
Zitat von: Kisara am 21. März 2012, 19:50:09
haben vllt. das Glück in der Nähe von Köln oder Düsseldorf angesiedelt zu sein und können mit dem Begriff "Bergisches Land" etwas anfangen.
Warum tauchen jetzt, nachdem ich aus dem Ruhrgebiet weggezogen bin, in der Gegend plötzlich lauter neue Rollenspielrunden auf, bei denen ich hätte mitmachen können?! Ich wittere eine Verschwörung! :brüll:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kisara am 22. März 2012, 13:18:55

Na ja, neu sind wir jetzt nicht grade - allein den Stammtisch gibt es seit über 5Jahren  ;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ryadne am 07. Mai 2012, 14:51:45
Was ich zum Thema gerne mal in den Raum werfen würde: Ich habe mir von Gary Alan Fine das Buch "Shared Fantasy" durchgelesen, eine wissenschaftliche Abhandlung über Pen&Paper, die eigentlich ganz unterhaltsam geschrieben ist.

Aber an einer Stelle geht er darauf ein, dass der Frauenanteil so gering ist - das Buch ist aus den 80ern, da lag er wohl noch bei 3%, inzwischen sind es 9-11%, zumindest in Deutschland. Jedenfalls, was bringt der Kerl da als Begründung?

Frauen sind nicht so kreativ und haben weniger Vorstellungskraft. (<- meine freie Übersetzung, aber das ist sinngemäß tatsächlich das, was er sagt, wenn mein Englisch mich nicht vollkommen trügt... er bemüht sich nichtmal, es freundlicher auszudrücken oder um den heißen Brei drumrum zu reden)

Bin dafür, dass wir dem Kerl mal einen Besuch abstatten.  :wart:

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 07. Mai 2012, 16:40:48
Zitat von: Ryadne am 07. Mai 2012, 14:51:45
Was ich zum Thema gerne mal in den Raum werfen würde: Ich habe mir von Gary Alan Fine das Buch "Shared Fantasy" durchgelesen, eine wissenschaftliche Abhandlung über Pen&Paper, die eigentlich ganz unterhaltsam geschrieben ist.

Aber an einer Stelle geht er darauf ein, dass der Frauenanteil so gering ist - das Buch ist aus den 80ern, da lag er wohl noch bei 3%, inzwischen sind es 9-11%, zumindest in Deutschland. Jedenfalls, was bringt der Kerl da als Begründung?

Frauen sind nicht so kreativ und haben weniger Vorstellungskraft. (<- meine freie Übersetzung, aber das ist sinngemäß tatsächlich das, was er sagt, wenn mein Englisch mich nicht vollkommen trügt... er bemüht sich nichtmal, es freundlicher auszudrücken oder um den heißen Brei drumrum zu reden)

Bin dafür, dass wir dem Kerl mal einen Besuch abstatten.  :wart:

Auch auf die Gefahr, wieder Minuspunkte einzufahren, aber das kommt auf die Frau an. Oder eigentlich auf den Menschen, egal ob Mann oder Frau. Ich habe Spieler und Spielerinnen erlebt, die viel Kreativität und Fantasie und Vorstellungskraft haben, und ich habe welche erlebt, bei denen das nicht der Fall war.
Was ich aber sehr faszinierend fand, ist, das gerade die Frauen eher zu Gewalt- und Folterszenen im Rollenspiel neigen als das wir Männer es tun
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ryadne am 07. Mai 2012, 19:12:14
Zitat von: Feuertraum am 07. Mai 2012, 16:40:48
das kommt auf die Frau an. Oder eigentlich auf den Menschen, egal ob Mann oder Frau.

Öh, natürlich, das steht ja gar nicht zur Debatte.
Ich halte es nur etwas gewagt, anzunehmen, Frauen seien per se unkreativer als Männer.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kisara am 14. Mai 2012, 14:30:10

Ich stimme Feuertraum zu - die härteren Aktionen kommen (meistens) von den Frauen. ABER Frauen töten seltener.

Ein Hexenzirkel im Bekanntenkreis hat mal festgestellt, dass man über Voodoo fast alles mit Leuten machen kann, wenn man Körperteile von ihnen hat. Im Umkehrschluss hat der Zirkel angefangen sich zu prostituieren und eine gewaltige Sammlung Sperma angelegt, um möglichst viele Leute dazu bringen zu können alles mögliche an Unfug zu machen.

Zweiter Dame lernte, dass das Gegenmittel für den Fluch der auf ihr lag, eine frisch abgetrennte Hand war. Da sie nur ein Buttermesser hatte, war die Hand nicht mehr frisch genug - sie schleifte den armen NSC zum Metzger, lieh sich das Beil und stellte dann mit der frischen Hand im Beutel fest [als sie das Rezept des Gegenmittels noch mal las], dass auch ein sehr starker, gesüßter Pfefferminztee geholfen hätte - und schickte die Hand mit Schleife und einem Schild auf dem "Ups, tut mir Leid" stand an den Besitzer zurück.

Dagegen hatte ich einen Spieler, der ein 4-jähriges Bettelmädchen adoptierte. Sie erklärte, sie wolle nicht nach Hause, weil Papa Mama tot geschlagen hätte und er jetzt sie schlage und seine Freunde auch manchmal.
Der Spieler verstand es so, dass sie das Kind missbrauchten, schlich sich nachts ein und trieb ein Schwert durch den Magen des Kindsvaters - wofür er sich gute 5Minuten Zeit lies, die Klinge mehrfach drehte und den Kerl wimmern, jammern, schreien und betteln lies.


Will sagen, es hängt stark vom Individuum ab, und davon was der SL seinen Spielern vorwirft. Sie werden immer brutaler reagieren, wenn der betroffene NSC selbst grausam und brutal war. Dagegen habe ich es auch schon erlebt, dass ein Ritter einen Wissenschaftler (der einen Halbengel brutal zu Tode gefoltert hat) schmerzlos exekutierte, um ihn vor dem Zorn des Leibwächters des Celesten zu retten.

ZitatIch halte es nur etwas gewagt, anzunehmen, Frauen seien per se unkreativer als Männer
Und diese Diskussion hier im Forum entfachen zu wollen, ist wohl unsinnig; immerhin haben wir hier sehr viele Autorinnen und Autoren, die wohl alle zustimmen werden, dass es Unsinn ist, sowas per se überhaupt zu behaupten.  :rofl:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Lomax am 15. Mai 2012, 18:49:51
Zitat von: Kisara am 14. Mai 2012, 14:30:10Ich stimme Feuertraum zu - die härteren Aktionen kommen (meistens) von den Frauen.
Also, meine Erfahrungen sind da eher andere. Dass die Gruppen deutlich zivilisierter werden, wenn Frauen mitspielen. Nicht unbedingt, weil Frauen friedlicher spielen und den Durchschnitt aufbessern - aber auch die männlichen Spieler bemühen sich mehr um einen guten Eindruck, wenn Frauen am Tisch sitzen. Das finde ich ganz positiv, weil das Spiel insgesamt intelligenter und kreativer wird und nicht mehr so sehr "Haudrauf". Und die Gruppen sich auch besser in die Welt integrieren.
  Wenn andere in gemischten Gruppen andere Erfahrungen gemacht haben, liegt das vielleicht daran, dass man die Männer nur in diesen gemischten Gruppen erlebt hat und sie sich da mehr zurückhalten als die Spielerinnen? Das ist jedenfalls nicht der geschlechtsspezifische Normalzustand  ;)

Was mir sonst noch dazu aufgefallen ist: Die "härteren" Aktionen von Frauen halten nicht so lange an, wenn man explizit spielt. Ich erinnere da an eine Spielerin, die bei den Space Marines angeheuert hat und mit dem MG in eine Gruppe Feinde schloss. Nun pflege ich beim Spiel nicht nur Lebenspunkte abzuziehen, sondern möglichst zu beschreiben, was die Spieler erleben, und es nachfühlbar zu machen - mit dem Ergebnis, dass die Spielerin erst grün im Gesicht wurde, und dann den Dienst quittiert hat. Und das habe ich durchaus häufig so empfunden, dass Spielerinnen gerne etwas "härter" ausprobieren - aber schneller zurückweichen als Männer, wenn es dann nicht verspielt und abstrakt bleibt, sondern wenn man der Spielleiter die Gewalt plastisch darstellt.
  Männer kann man damit weniger verschrecken - ich kenne einige Spieler, die das eher anheizen würde, weil sie's einfach cool finden, wenn es splattrig wird. Ich denke also, wenn man die Frage stellt, ob "härtere" Aktionen eher von männlichen oder eher von weiblichen Spielern kommen, hängt das auch sehr vom Kontext ab, vom "wie" des Spiels, der Darstellung und des sozialen Umfelds, und gar nicht mal so sehr, dass irgendein Geschlecht "einfach so ist".
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Lomax am 05. August 2012, 00:12:28
So, gerade habe ich mal wieder einen Spielabend beendet und eine ganz neue Erfahrung gemacht - die Hälfte der Gruppe ist dem Endkampf einfach ferngeblieben, weil sie sich nicht getraut hat :o. Die Gruppe hat einen Dämon aufgescheucht, der das nahe gelegene Dorf verwüsten wollte (okay, ist was dumm gelaufen). Der Fürst, der Priester und die Kampfmönchin haben sich der Kreatur gestellt, um das Dorf zu retten; der Agentin, dem Alchemisten und dem Krieger war die Sache zu heiß, und sie haben sich lieber im Gebüsch versteckt und aus sicherer Entfernung zugeschaut. Dazu muss man sagen, dass unsere Gruppe keine sorglosen Abenteurer sind, sondern eine hochoffizielle kaiserliche Ermittlungstruppe mit Posten und Besoldung und Verantwortung - also nicht die Leute, die sich davonschleichen sollten, wenn ein Dorf bedroht wird, sondern die Leute, die man gemeinhin in so einem Fall rufen würde.

(Dialog aus dem Spiel - Leitende Ermittlerin: "Okay, na gut. Dann entzünde ich halt den Rauch des Exorzismus. Das kann ich ja noch machen." SL: "Der wirkt in einem Radius von 7m. Bringst du das Räuchergefäß dann auch zu dem Dämon hin?" Ermittlerin: "Bis auf 7m? Nein, auf keinen Fall. Den kann ja jemand bei mir abholen." Fürst und Reichskommissar ruft vom Dorfplatz: "Jetzt bring den schon her. Das ist ein Befehl." Ermittlerin: "Okay. Ich reiche das Räucherbefäß dem Büttel und befehle ihm, das zu den anderen zu bringen." Büttel: "Nö.")

Bis jetzt dachte ich immer, das 3. Kommissariat des kaiserlichen Appelationsgerichtshofs zu Horome kämpft heldenhaft als letzte Bastion für Recht und Ordnung in einem zerfallenden, dekadenten Kaiserreich. Aber irgendwie scheint die mangelnde Moral auch schon sehr weit in diese Institution abgefärbt zu haben :d'oh:.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Plotjäger am 05. August 2012, 09:47:15
Na dann will ich mal auch mein P&P coming out durchziehen. Ich bin diesem Hobby inzwischen seit 25 Jahren treu. Angefangen mit DSA und D&D. Dann kamen mehrere exotischere Experimente und vor 15 Jahren haben wir dann eine Vampire Dark Ages Runde begonnen, die immer noch aktiv ist. Daneben spiele ich noch Werwolf und Midgard. Insgesamt ca. 4 mal im Monat P&P, teilweise als Meister, aber auch als Spieler. Ach ja, und wir hatten immer viele Frauen (ca. 50%) in den Gruppen und ihr werdet es kaum glauben...sie waren und sind eine echte Bereicherung.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 05. August 2012, 10:06:42
Ich habe mir übrigens ein neues System zugelegt: Hero Wars (für einen Zehner und 2 € Porto bei hood). Ich werde mir wohl für dieselbe Summe noch den Quellenband zu kaufen und habe dann auch ein System, dass mehr in Richtung seriöses Sword and Socery geht  :D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Zurvan am 06. September 2012, 19:15:38
Ich spiele seit etwa einem Jahr D&D in zwei Kampagnen. ShadowRun wurde mal ausprobiert.
Engel habe ich bisher in zwei kleinen Gruppen geleitet. Habe aber festgestellt, dass mir das Spielen mehr Spaß macht. Auch wenn ich das Arcana-System ansprechender finde als stupides würfeln.

Man sagt mir den Fluch der magischen 4 nach. Egal mit welchem Würfel ich würfele, ich komme in einem von 5 Fällen über die 4...
Wenn ich nicht der [beliebiges Schimpfwort hier einfügen] der Gruppe wäre und trotzdem nicht so sympathisch, wär ich wahrscheinlich schon etliche Male gestorben. Aber Albino-Elfen kann man nur lieb haben.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gwendelyn am 04. Oktober 2012, 13:06:35
Ich bin eigentlich leidenschaftlicher Rolemaster-Spieler/Spielleiter, aber in den letzten Monaten hatte ich einfach kaum noch Zeit dafür.  :'( Von meiner ursprünglichen Gruppe (in der ich gespielt habe als ich noch in der Schule war) ist außer mir mittlerweile keiner mehr übrig. Ich habe zwar momentan wieder eine neue Gruppe, aber da wir alle berufstätig und/oder am Studieren sind, treffen wir uns für meinen Geschmack viel zu selten.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ary am 04. Oktober 2012, 13:13:51
Ach ja. Ich würde sooo gern mal wieder Vampire-the Dark Ages spielen, aber der versuch, das selbst mal zu meistern, ist nach hinten losgegangen, weil meine Spieler nicht wirklich wollten. Bisher hatten wir immer Midgard gespielt, und Spieler 1 ist nicht in der Lage, sich mal auf ein neues Regelwerk einzulassen. *seufz* Und jetzt sitz ich da mit meiner tollen Kampagne und hab keine Spieler. Ich bin schon kurz davor, meine Regelwerke zu verkaufen, Vampire und auch Ars Magica. Letzteres ist auch ein ganz nettes System (darin sind die Tremere, die bei Dark Ages schon Vampire sind, noch Magier), man spielt im historischen Mittelalter wie bei Dark Ages, nur eben mit real existierender Magie, mit Changelings etc. Ich war mal in einer ganz tollen Runde, die aber leider eingeschlafen ist.

Fall jemand Interesse an den Regelwerken hat, ich würde mich davon trennen. Sind allerdings beide auf englisch. Bei Interesse PN.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Marenzi am 17. Oktober 2014, 23:27:27
Dann entstaube ich das Thema hier mal ;D

Obwohl ich seit Jahren nun schon Online Rollenspiel über NWN 2 betreibe, hatte ich letzten Monat meine erste Pen&Paper Runde - angesiedelt in der Welt von DSA!
Der Wahnsinn. Hat irre viel Spaß gemacht und wenn alles glatt geht, wollen meine drei, vier Mitspieler das nun einmal im Monat wiederholen.
Ist etwas ungewohnt, wenn man sonst nur am PC in seine Figuren schlüpft, aber waren auf jeden Fall ein paar lustige Abende. :jau:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: FeeamPC am 27. März 2015, 01:08:23
Habe da einen wirklich netten Link für Rollenspieler gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=cmabZf0UnbE (https://www.youtube.com/watch?v=cmabZf0UnbE)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 27. März 2015, 10:40:58
The Gamers ist ein Klassiker und wirklich super. Auch der zweite Teil ;D.

Wir haben eine Tintenzirkel-Rollenspiel-Runde hier in Nürnberg. Wir mussten zwar ein Jahr pausieren, aber das geht auch bald wieder los *Chakka*!
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Koriko am 27. März 2015, 12:51:36
Ich liebe "The Gamers" - so sehr, das ich mir vor einer Weile die Filme auf DVD aus den USA importiert habe. Wobei ich den ersten Teil nach wie vor ungeschlagen gut finde.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kashi am 30. März 2015, 16:11:32
Ich hatte mal aus "The Gamers" einen Ausschnitt synchronisiert ... oh je, ist das lange her. Da habe ich gelernt, wie schwierig es ist, angemessen zu übersetzen und das dann auch noch auf die Lippenbewegungen anzupassen  :rofl:

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=TdA6BwOWrzc

Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=fDuF6XmNI3c
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Aljana am 14. April 2015, 19:00:45
Oh mein Gott auch noch ein GAMER-Thread :wolke:

The Gamers ist Pflicht!! für alle P&P-Begeisterten. Kennt ihr auch The Gamers 2? Oder Hands of Fate (von den gleichen machern) und dann noch ihr neustes Werk Journey Quest!!!!!  :pompom:
Habt ihr euch je in den Ork einer geschichte verliebt? Geht nicht? Geht doch !!! Ha so gut !!!

Wer übrigens the Gamers liebte und aufgeschlossen für wirklich verrückten Kram aus dem Bereich ist, der sollte sich 'Astropia' ansehen.
Das ist eine isländische Kinoproduktion in der ein IT-Girly zum Rollenspielen kommt. Sehr gut. Wir haben es von einem Freund zur Hochzeit geschenkt bekommen und ich dachte die ersten zehn Minuten "Was ist das denn" aber jetzt finde ich den Film genial.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shedzyala am 24. April 2015, 12:30:38
Zitat von: Aljana am 14. April 2015, 19:00:45
Wer übrigens the Gamers liebte und aufgeschlossen für wirklich verrückten Kram aus dem Bereich ist, der sollte sich 'Astropia' ansehen.
Das ist eine isländische Kinoproduktion in der ein IT-Girly zum Rollenspielen kommt. Sehr gut. Wir haben es von einem Freund zur Hochzeit geschenkt bekommen und ich dachte die ersten zehn Minuten "Was ist das denn" aber jetzt finde ich den Film genial.

Ja, der Film ist toll! Ich hab die DVD damals von einem Freund ausgeliehen bekommen mit den Worten "Vertrau mir! Lass ich nicht vom Anfang vergraulen!" und er behielt recht. Obwohl ich kein D&D-Spieler bin, musste ich so lachen. Dabei bin ich mir sicher, längst nicht alle Anspielungen verstanden zu haben. Den isländischen Rollenspielerladen soll es übrigens wirklich geben und er steht definitiv auf meiner Reiseliste, wenn wir nur endlich mal dazu kommen, Island zu besuchen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 24. April 2015, 14:23:22
"Astrópia" (also den Laden) gibt es genau so wie er im Film zu sehen ist. Nur nicht mit den Darstellern ;).
Ist großartig.


Aber mal wieder Back-to-Topic  :engel:.

Frage an alle Rollenspieler: Habt ihr auch Würfel, die ihr besonders liebt, eine bestimmte Art/Farbe/Beschaffenheit oder ist der Würfel für euch nur Waffe zum Zweck?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Lothen am 24. April 2015, 14:33:12
Also ich bin überhaupt nicht würfel-abergläubisch, ich nehm alle, die ich kriegen kann. ;) Meine einzige Macke ist, dass ich die Würfel immer so drehe, dass der höchste Wert oben liegt, wenn ich gerade nicht würfeln muss. Irgendwie fühlt es sich dann so an, als wäre es unwahrscheinlicher, den Wert noch mal zu würfeln (statistischer Bullshit, ich weiß, aber ein paar Marotten muss man sich doch leisten dürfen ;) ).

Ich hab aber einen Freund in unserer Runde, der würde einen Würfel sofort wegschmeißen, wenn ihn auch nur ein anderer berührt. Der ist da wirklich sehr eigen. ;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shedzyala am 24. April 2015, 14:34:13
Zitat von: Kamen am 24. April 2015, 14:23:22

Frage an alle Rollenspieler: Habt ihr auch Würfel, die ihr besonders liebt, eine bestimmte Art/Farbe/Beschaffenheit oder ist der Würfel für euch nur Waffe zum Zweck?

Mein besonderer W20 ist in einer echtsilbernen Schatulle, deren Deckel mit Onyx-Steinen besetzt und die mit violettem Samt ausgekleidet ist. Und das meine ich Ernst. Er ist nämlich ein intelligenter Würfel, er weiß, wann er die hohen Zahlen raushauen darf und wann ich eine 1 brauche (DSA). So seltsam das klingt, er hat mich in den letzten Jahren nicht enttäuscht, und dass obwohl meine Gruppe bei 200 Probewürfen festgestellt hat, dass er eigentlich überdurchschnittlich viele hohe Zahlen würfelt.

Okay, ich gebe zu, dass klingt ein wenig verrückt – aber jeder hat sein Recht auf ein bisschen Aberglaube ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tigermöhre am 24. April 2015, 14:38:12
Ich habe auch Würfel, die ich lieber mag als andere. Aber ich habe keinen absoluten Lieblingswürfel.

Aber wenn wir es endlich mal schaffen hier (http://www.critsuccess.com/index.php/shop.html) zu bestellen, könnte sich das ändern. ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Sipres am 24. April 2015, 14:40:22
Mein Lieblingswürfel ist ein stinknormaler blauer W6-Würfel. Warum ich ihn so gerne mag? Egal, wofür ich ihn benutze (Pen & Paper ist zwar leider schon eine Weile her, aber Mensch ärgere dich nicht geht ja auch), er würfelt immer das, was ich gerade brauche. Und wenn jemand anderes diesen Würfel benutzen will, kriegt er es mit mir zu tun.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shedzyala am 24. April 2015, 14:49:38
Zitat von: Tigermöhre am 24. April 2015, 14:38:12
Aber wenn wir es endlich mal schaffen hier (http://www.critsuccess.com/index.php/shop.html) zu bestellen, könnte sich das ändern. ;D

OMG der Shop ist ja awesome! Hätte ich den schon bei meiner Hochzeit gekannt, ich wüsste, wie unsere Eheringe jetzt aussähen ... :hmmm:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tigermöhre am 24. April 2015, 14:53:54
@Shedzyala, wir haben ernsthaft darüber nachgedacht.
Aber da wir uns über das Rollenspiel "Palladium Fantasy" kennen gelernt haben, habe ich auf Ringe aus Palladium bestanden.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shedzyala am 24. April 2015, 15:00:31
@Tigermöhre, das ist ja eine tolle Idee! Wir haben uns damals bei Shadowrun kennengelernt, deshalb hätten Würfelringe in der Tat auch gepasst. So mussten wir uns aber auf die ganz klassische Variante beschränken: Tätowieren.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 24. April 2015, 16:53:24
@ Tigermöhre: Jetzt muss ich mal dumm nachfragen: Handelt es sich bei den Ringen tatsächlich um Würfel? Oder sind es nur Ringe?

@Lothen: Hei, kennen wir denselben Menschen? Ein Bekannter von mir bringt es auch fertig. Jemand hat versehentlich einen seiner Würfel angefasst, dann wurde dieser Würfel weggeschmissen. Grundsätzlich. Und dann hat er noch einen Fluch über denjenigen ausgesprochen, sich einen neuen Würfel gekauft, und wenn er viel Zeit hate, diesen stundenlang eingewürfelt  :gähn:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tigermöhre am 24. April 2015, 16:58:49
Das sind richtige Würfel.
Um genau zu sein, sind das zwei Ringe, wobei der Innere drehbar ist. Wenn man ihn anschubst, dreht er sich und dann kann man das Ergebnis bei den Pfeilen ablesen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 24. April 2015, 17:00:34
Zitat von: Tigermöhre am 24. April 2015, 16:58:49
Das sind richtige Würfel.
Um genau zu sein, sind das zwei Ringe, wobei der Innere drehbar ist. Wenn man ihn anschubst, dreht er sich und dann kann man das Ergebnis bei den Pfeilen ablesen.

Das ist ja cool!
Ich glaube, ich weiß, was ich mir zum Geburtstag wünsche  ;D
Danke für die Info!

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Norrive am 24. April 2015, 17:24:16
Ich hab mein heißgeliebtes L5R Mantis D10 Set (Tsuruchi Archer  :wolke: ).
Das hat mir eine Freundin zu Weihnachten vor 2 Jahren geschenkt und irgendwie hat sie da scheinbar eine Fehlprägung erwischt, denn ich führe unsere ewige Liste mit 3 10en im Wurf an, obwohl ich die Hälfte der Zeit nicht da bin 8)

Andere Mitspieler behaupten, ich hätte einfach nur unverschämtes Glück, da ich mit allen Würfeln so würfele   :psssst:

Ansonsten bevorzuge ich prinzipiell Chessex-Würfel. Scarab Jade  :d'oh:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Koboldkind am 11. Mai 2015, 12:18:29
Vor etwa fünf-sechs Jahren hab ich mir D&D3.5 angefangen, und mit meine beiden Freundinnen hat sich die Gruppe im Kern auch erhalten. Die eine meistert heute die D&D nach DSA-Regeln-Gruppe, mein Freund hatte uns später nämlich vom DSA-System überzeugt  :) Er meistert jetzt die Myranor-Runde (DSA, nur anderer Kontinent).
Selbst hab ich mich auch mal am Meistern versucht, muss aber zu meiner schande gestehen, dass ich nach der Ankündigung, es nicht mehr meistern zu können, hab einschlafen lassen. Die Vorbereitung geht noch, aber ich hab Probleme damit, einen Plot für Spieler zu schreiben. Dazu hänge ich zu sehr an einer coolen Idee. Außerdem waren wir alle derart regelfremd, dass wir eigentlich jedes Mal neu die Regeln fürs Zaubern bestimmt haben. Schade eigentlich um die Welt, aber dann hab ich halt was in der Schublade.

So viele Charaktere meine ich, hab ich auch noch nicht. Meine Erste, die Gnomen-Bardin, kam nicht über D&DLevel 6, daher hab ich sie als Meister nochmal als Level 25 recycelt :)
Meine adelige Schurkin kommt ihr in vielem nach - ist eigentlich ein reiner Supporter, rennt aber oft genug vor und in tödliche Situationen. Die Schurkin hatte dadurch schon mal ihr Gesicht verloren - ja, das ist wörtlich zu nehmen. Warum musste auf der Kiste auch "Nicht öffnen!!!" stehen?  ;D Dank dem Kleriker, das ich jetzt schlauer bin. Vielleicht langs an dem Tag auch nur an der fortgeschrittenen Stunde. Meist spielen wir ca. 8h, aber seitdem wir die Essenspause in Fingerfood mit Rohkost und dem obligatorischem Knabberkram umgewandelt haben, gibts wenigstens nicht mehr den verdauenden Durchhänger.
Meiner Heiler-Optimatin ist zum Glück noch nichts derart tödliches passiert, aber bis sie mal verwendbar war und auch heilen konnte, das hat einige Stufen gebraucht. Die Schurkin und Heilerin sind mittlerweile Stufe 5, und es stimmt dass jetzt das Abenteuer erst los geht  :vibes:

Und was die Würfel angeht: Mein Beutel ist gefüllt und farbenfroh, dass jeder Shingwa neidisch wäre  ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Phea am 03. Juni 2015, 17:49:56
Ich hole den Thread mal wieder hoch. Ich spiele seit 5 Jahren Das schwarze Auge 4.

Leider sind meine Charaktere abhanden gekommen, die Bücher sind ebenfalls nicht mehr da (hatte von einer Freundin PDF - Dateien bekommen). Anscheinend ist das alles beim letzten Blackout meines Lap Tops verloren gegangen.

Eine Gruppe habe ich nicht mehr, ich suche gerade bei der Spielerzentrale eine feste Gruppe

Ich bin zur Zeit außerdem auf der Suche nach dem Buch "Wege der Helden - alles rund um die Charaktergenerierung", was ich mir eventuell ausleihen könnte.

Liebe Grüße,
Phea
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shedzyala am 03. Juni 2015, 18:00:24
WdH darf ich dir leider nicht ausleihen, aber wenn du noch keine Gruppe hast, vielleicht wäre dann DSA beta was für dich? Das Buch gab es ja als Gratis-Pdf. Inzwischen ist es zwar nicht mehr online, aber ich glaube, dann darf man das trotzdem noch teilen.

Bei DSA 4 kann ich dir ansonsten nur Charakterbögen empfehlen, bei denen schon möglich viel drauf steht, so dass man das Buch während des Spiels nicht mehr braucht. Die Generierung wird ohne aber wohl nicht klappen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Phea am 03. Juni 2015, 18:16:07
An Charakterbogen kann ich auch so gut kommen, ist eine Pdf-Datei, die ich noch in meinen E-Mails habe.

Ich bräuchte schon das Buch, da in dem Buch mehr Professionen und Rassen vorhanden sind. Ich hatte beispielsweise einen Achaaz, den ich gerne wieder ins Leben rufen würde. Es war eine Hexe mit einer Schlange als Vertrautentier.
Zudem sind die Sonderfertigkeiten super erklärt, ich schreibe sie mir gerne extra noch einmal auf, um das direkt da zu haben und nicht suchen muss. Genauso handhabe ich das auch mit den Zaubersprüchen, aber die stehen ja nicht in dem Buch drin.

Ich versuche gerade auch Kontakt zu einem alten Kameraden aufzubauen, mit dem ich ab und zu auch spiele, wenn er wieder im Ort ist. Vielleicht kann er mir das Buch ausleihen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Wallrabe am 16. September 2015, 09:01:26
Das ersetzt zwar auch nicht das Buch, aber was wir bei einer Spielgruppe hier für uns entdeckt hatte vor kurzem war die "Heldensoftware" - ein sehr umfangreich mit der Lore und dem Regelwerk gespeistes Programm zur Heldenerstellung, das wirklich ganz gut gemacht ist und das ganze recht fix von der Hand geht.
Wobei es leider unvermeidlich ist, dass man zum Nachschlagen einem unbekannter Professionen/Ausrüstung/Rassen/Herkunft etc. her nimmt, wenn man es nicht alles auswendig kennt^^...

Ich selbst bin ja momentan total verschossen in ein System namens "Dungeon World"... stieß darauf zufällig durch eine Spielgruppe auf youtube mit einem unglaublich coolen gamemaster und hatte es mir daraufhin aus den USA besorgt. Ich mag DSA und ich habe von einem Mitbewohner mitbekommen, dass sich mit 5.0 just beim Kampfsystem einiges verbessern soll, aber ich werde trotz einiger gespielter Abenteuer immer noch nicht so 100% das mMn recht komplizierte und contra-intuitive Kampfsystem. Dungeon World ist da dagegen so herrlich getrieben von der Erzählung :) Weiß ja nicht, ob das jemand kennt^^...
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Luna am 18. September 2015, 09:17:32
Zwischen dem ersten Mal dass ich dieses Thema gesehen habe und jetzt liegen nun schon ein paar Jahre und ... ja, endlich kann ich sagen, dass ich auch an einem solchen Rollenspiel teilhabe.
Das ganze läuft allerdings in englisch ab - die Spieler sind quer über die Welt verteilt und das System, das wir benutzen, ist, genau wie die Welt, eher unbekannt.
Letzteres wurde von dem entwickelt, der uns auch zum Spielen gebracht hat und ersteres wird gerade während des spielens halb umgekrempelt, damit es besser mit der Welt funktioniert.

Was Spinnenkind im Anfangsposting geschrieben hat, ist jedoch bisher nicht passiert - was nicht daran liegt, dass die Heldengruppe absolut ehrbar und gut ist ... nein, die "Helden"gruppe ist eher gemischt und kann auch schon mal brutaler sein (ich denke mal, dass hier das Alignment, wie in D&D ein wenig hilft, das Verhalten der Spieler voraussehen zu können).

Ansonsten muss ich sagen, dass er es geschafft hat, micht mit der ersten Geschichte umzuhauen (oder ich war einfach zu blind, die Hinweise zu sehen). Ansonsten haben wir ziemlich viel Spaß mit den eskapaden, die die Gruppe so hat. Ich denke, dass das die Hauptsache ist.

Und um Wallrabe noch zu antworten: Nein "Dungeon World" kenne ich nicht. (Falls es interessiert, wir spielen mit einem abgewandelten V(ictory)P(point)S(ystem)).
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 18. September 2015, 12:57:03
@AngelFilia : Wie heißt denn das System? Neue Systeme interessieren mich immer!

Meiner einer hat am "Mondagor"-System aus der Schweiz mitgearbeitet. Also Testspielerin und dann Feedback geben und so.
Und da gab es auch noch eines mit so Scheibenwelten (nichts mit Pratchett). Das war auch ziemlich cool. Müsste mal den Charakterbogen wieder finden.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: jokergirl am 18. September 2015, 15:18:05
Oh, testspielen klingt interessant. Wir (also hauptsächlich ich und dann gibt der Rest der Gruppe von Zeit zu Zeit seinen Senf dazu) arbeiten hier an einem kleinen Homebrew-Addon zu dem System, was wir eigentlich am liebsten spielen. Neuer Kontinent mit neuen Rassen, Zaubersystem usw.

Ansonsten spielen wir dazwischen Shadowrun, Victoriana und letztens auch Fiasco (da war ich aber noch nicht dabei, bin schon gespannt, wie das ist). Alles ziemlich rollenspiellastig und weniger auf Hack&Slash als auf interessante Storylines ausgelegt.

;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Guddy am 18. September 2015, 15:21:18
Oh Gott, Mondagor! Das hatten wir damals (2003?) mit dem Chefentwickler in einem DSA-Forum durchgenommen und ein paar Ideen mitgeliefert. Hatte die Idee eines Wüstenelfenvolkes mit riesigen Ohren eingebracht, sind die implementiert worden? ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Luna am 18. September 2015, 20:51:27
Zitat von: Kamen am 18. September 2015, 12:57:03
@AngelFilia : Wie heißt denn das System? Neue Systeme interessieren mich immer!

Das VictoryPointSystem - wird wohl bei "Fading Suns" benutzt, wurde aber inzwischen mehr und mehr abgeändert.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 18. September 2015, 21:21:44
@Guddy: Ja, ich erinner mich an etwas in der Art, aber ich glaube, das waren am Ende keine Elfen mehr ;). Ich war ein Sskresh (Predator-ähnliche Neutren) und hatte unglaublichen Spaß dabei.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Wallrabe am 18. September 2015, 21:47:44
Fading Suns bzw. das System von dem du sprichst Angelfilia ist mir bisher noch nicht untergekommen, bin da aber absolut nicht besonders bewandert. Klingt aber sehr interessant,w as ich davon mir gerade angelesen habe.
Von wegen Sci-Fi bin ich SEHR gespannt auf das kommende Infinity-RPG von Corvus Belli, welches grade ziemlich bei Kickstarter abräumt. Ich kenne Infinity nur über einen Mitbewohner, der das bisher als Tabletop pflegt, bin aber neben Fantasy für diese Shadowrun-artigen Welten auch voll zu haben. Bin sehr gespannt, was draus wird.

Just heute mit Dungeon World mit ein paar Bekannten mein Gamemaster-Debut gehabt. Großartiges Spielsystem. Super zugänglich bisher. Hatten eine dabei, die quasi noch nie ein P&P gespielt hatte und kam quasi auf Anhieb recht gut zurecht. Das System baut in großen Teilen auch auf schlichten 2D6 auf und folgt der Erzählung. Sehr treffend lautet da die Devise "play to find out what happens".
Von den coolen Charakter-Klassen, die zur Auswahl stehen einmal ganz zu schweigen...

Gab einen recht interessanten Einstieg, als der Fürst die Party für Gold darum bat, seine Tochter die Prinzessin zu retten. Er wusste nicht, dass die Party aus zwei autoritätsfremden quasi-Anarchisten, die noch dazu nichts von weltlichen Gütern halten und einem bösen Dieb bestand...die definitv nicht vorhaben, die Prinzessin zurückzubringen...^^
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tintenteufel am 30. November 2015, 10:52:14
*sich mal einklinkt*

Also ich...spiele seit ich Vierzehn bin jetzt Vampire: Maskerade und Vampire aus der alten Welt. Auch wenn ich unter den ganzen DnDlern hier damit wohl etwas einsam dastehe. Aber mir gefällt es sehr, vor allem weil man zu Zeiten des Internets mehr als die üblichen Kampagnen machen kann. Momentan leite ich z.B. ein Onlineforum, das mehr wie eine Sandbox funktioniert (nur halt mit Vampiren und Intrigen statt Hauseinrichtung) und weniger wie die Abenteuer mit einer festen Heldengruppe.
Was super, super cool für Hobbyschreiber ist, weil man unglaublich viel Kram im Hintergrund beleuchten kann, der sonst mehr weggewischt wird, um schnell zur Action zu kommen.
Meine momentane Lieblingsgeschichte ist von zwei Kerlen, die eigentlich zusammenarbeiten sollten. Beides Mönche, beide frisch in der Stadt angekommen und daran interessiert, eine Machtbasis in der etwas brach liegenden Kirche aufzubauen - die eher in Ruinen lag und der Boss ist noch vorchristlich aufgewachsen und hatte kein Interesse dran, sich da einzumischen.
Tja...die erste Begegnung zwischen beiden verlief etwas schlampig. Irgendwer hat sich nicht ordentlich vorgestellt, der andre war gekränkt. Fünf Ingame Jahre später hat der andre den einen in den Kerker des Bischofs geworfen, beide haben einige Dutend Leute in einem Kleinkrieg umgebracht, Unruhen auf den Straßen angezettelt, Klöster und Kirchen sind geplündert worden, ein Bischof auf offener Straße ermordet und die Inquisition in der Stadt. ;D
Oh die Freude, wenn alle Charaktere egomanische Verrückte sind.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Araluen am 07. Dezember 2015, 09:40:08
Neben freien Rollenspiel in MMOs spiele ich auch gerne Pen&Paper. Angefangen habe ich mit AD&D. Da spielte ich eine gnomische Druidin, die mit ihren anderen Zwangsgruppenmitgliedern (alle von Goblins entführt, dann mit dem Schiff gekentert und von der nächsten Crew zur Arbeit verpflichtet) eine Inselwelt erforschte, ehe sie in neue Dimensionen driftete. An dieser Stelle löste sich die Runde dann leider auf.
Hier und da stiegen mein Mann und ich noch in kleinere Runden ein, aber irgendwie hatte nie wirklich etwas Bestand. Schließlich beschloss ich selbst etwas auf die Beine zu stellen. Da unser Rollenspielfreundeskreis über ganz Deutschland verteilt wohnt, spielen wir online via Chat. Mein Mann hat dazu extra eine Chatplattform gebastelt mit integrierten Kartentisch, Würfeln, Lexikon und Charaktergalerie. Hier bespielen wir die von mir kreierte Welt Rythalia nach dem System von "Das Lied von Eis und Feuer Rollenspiel". Die Welt ist noch im Aufbau. Das was wir brauchen, habe ich bereits im Detail geplant. Der Rest steht in groben Zügen. Es gibt auf jeden Fall eine menge Adelshäuser, viele Intrigen, dafür wenig Magie. Je nach den Schichtplänen der anderen kommen wir ein bis zweimal pro Woche aber mindestens einmal alle zwei Wochen zusammen. Ach ja und ich bin der Spielleiter... manchmal sehr zum Leidwesen meiner Mitspieler. Ich kann ganz schön gemein sein. Aber der Spaß der Gruppe steht für mich im Vordergrund. Lieber schraube ich spontan einen Endgegner noch einmal runter oder vereinfache das Rätsel, als dass die Gruppe frustriert ist.
Demnächst steigen wir vielleicht noch in eine leibhaftige Runde hier in Jena ein, wo das System "der siebte See" bespielt werden soll.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Moorhenne am 09. Februar 2016, 10:43:21
Nachdem wir justament letzte Woche endlich mal wieder eine Warhammer (30k Regelwerk :) ) Runde hatten, klink ich mich hier auch mal ein. Hallohalli!  ;D
Unsere Truppe spielt seit jetzt ca 3 Jahren - und ich glaube wir sind relativ brav, was das befolgen der Storyline angeht. Unser Spielleiter... ich frag ihn mal, wie er das sieht.  :P Das einzige, an das ich mich erinnern kann, worüber er sich mal beklagt hat, war dass wir elendig viel Zeit für eine simple Reise von A nach B über mehrere Sessions ausgedehnt haben, indem wir das gesamte Raumschiff auf den Kopf gestellt haben um Waffen zu suchen, unabsichtlich eine Meuterei angezettelt haben und mehrere höherrangige Leutchens auf dem Schiff umlegen 'mussten'.  :engel:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Norrive am 11. Februar 2016, 22:16:36
Unser GM beschwert sich immer, dass er die Gegner doch wieder zu leicht gemacht hat, zumindest mit den Charakteren, die wir jetzt gut und gerne 3 Jahre im Legend of The 5 Rings Universum gespielt haben (low fantasy im feudalen Japan...Samurai!).
Unsere Charaktere sind alle so ziemlich am Ende der Fahnenstange angekommen (Clansdaimyo, General, Elemental Master,...) und wir spielen jetzt eine kurze Kampagne Mage: The Ascension, mit einem unserer Spieler als GM und GM als Spieler. Mage hat ein sehr nerviges Kampfsystem, an dem momentan ein bisschen die Motivation krankt und uns alle das Roll&Keep von L5R zurückwünschen lässt. Aber zum Glück ist das bald vorbei, sobald unser 'normaler' GM die neuen Abenteuer für uns geschrieben hat  ;D Dann lege ich die waffennärrische Hexe wieder ab und fange als waffennärrische Samurai mit Kriegskeule an  :rofl:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 12. Februar 2016, 00:07:28
Seit letzter Woche bin ich auch wieder vom Fieber gepackt.
Es waren erst mal nur drei Spieler (zwei Tintenzirkler und ein Gast), aber es war großartig, die drei zusammenzubringen und ihnen das Leben schwer zu machen. Wir versuchen nun tatsächlich, daraus wieder eine tolle TiZi-Runde zu machen, die sich regelmäßig zu kleinen Abenteuern trifft.
Ich will keine große Kampagne machen, da die Spielerzahl ständig schwankt.
Aber immer wieder in sich abgeschlossene Abenteuer sind ideal dafür, wenn mal die eine oder andere nicht kann. Da muss man den Charakter nicht mitschleppen. Bringt einiges für die Dynamik.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tintenteufel am 23. Juni 2016, 23:15:48
*pustet den Staub weg*

Grüße!

Ich habe heute die ehrenvolle Aufgabe bekommen, Werbung zu machen. Das schien mir an dieser Stelle angebrachter, als in einem eigenen Thread oder einem Schreibunterforum.
Und zwar möchte ich euch die beste und grandioseste Online Pen and Paper Runde nahe bringen, die es gibt: Genua - Stolz der Nacht. (http://genua-bei-nacht.de/)
Es gehört nämlich zu meiner allerliebsten Tradition an Spielen: Erzählspielen. Und es kombiniert die wundervollen Möglichkeiten des Internets mit der fast grenzenlosen Freiheit von Literatur. Und mit blutrünstigen, hinterhältigen Vampiren. :vibes:

Wir spielen da per Forum Vampire aus der alten Welt. D.h. jeder Spieler hat nur seinen ganz eigenen Vampir als Charakter (und was der so an Dienern, Geld und Schergen kontrolliert) und wird in eine Sandbox geworfen - in diesem Fall das mittelalterliche Genua mit einigen Änderungen, das wir liebevoll ausgearbeitet haben mit Plätzen, Vierteln, Straßenzügen und der ganzen Landschaft drumherum. Dort kann er dann seinen Charakter nach Lust und Laune ausspielen. Mit geheimen und verborgenen Aktionen Macht, Einfluß und Diener ansammeln, in öffentlichen Reden die Rivalen sabotieren, Allianzen schmieden oder verraten oder einfach persönlichen Horror erleben. Es ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.
Der Clou dabei ist, dass wir nicht in Echtzeit spielen, sondern jeden Monat ein Jahr weiter springen. Die Vampircharaktere altern also tatsächlich.  ;D Angefangen hatten wir im Jahr 935, mittlerweile ist es 981 und die Spieler haben die Unabhängigkeit der Stadt erreicht, einen eigenen Senat aufgebaut und generell das Schicksal der Stadt stark beeinflußt.

Das Ganze läuft also mehr wie gemeinsames Schreiben von Kurzgeschichten als eine übliche Tischrunde, ist aber eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Es ist eine echte Gelegenheit, schriftstellerische Übung - weil das Ganze eben völlig textbasiert ist - mit gemeinsamem Spaß zu verbinden. Und dabei noch coole Geschichten zu erleben.

Wer also Lust auf Intrigen, Verrat, einen Hauch italienische Leidenschaft und ein bisschen Blutlust hat, der ist gerne eingeladen, uns im Forum zu besuchen oder auf Facebook in unserer Gruppe (https://www.facebook.com/groups/873395826021448/) vorbei zu schauen. Alternativ beantworte ich natürlich auch gern hier Fragen.
Wir freuen uns immer über neue Mitspieler, insbesondere wenn sie kreativ sind und auch noch schreiben können. :)

So, genug der Werbung.
Ich habe hier in Wien auch endlich mal eine kleine Runde gefunden, mit ein paar losen Bekannten. Ich bin etwas nervös, weil es wahrscheinlich auf englisch als Verkehrssprache hinaus laufen wird...aber schauen wir mal. Meine erste Runde normales PnP und das direkt in schwer.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Bunt Speck am 05. September 2016, 20:10:00
Tach Gamer,

ich bin neu hier und haben diesen Thread gefunden. Auf dem Willkommensboard habe ich mich chon als RPGler bekannt und hänge mich hier nun mal an.
Ich spiele schon lange und habe mal regelmäßiger gespielt. Der Anfang: DSA, was sonst? Dann folgten Shadowrun und Earthdawn, ein selbstgebasteltes Sci-Fi-RPG "Space Raiders" ... und dann doch wieder DSA bis heute. Jetzt verzweifle ich an der der 5. Auflage des Klassikers, m.E. ein Fehlgriff, aber gut ... selbst ist der RPGler und lässt sich durch regeln höchstens inspirieren  ;)

Und natürlich noch eines: Magier, Elfen, Diebe ... alles macht Spaß, aber es geht nichts über einen rauf- und saufsüchtigen Söldner  :wums:

Gruß,
Bunt
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 14. März 2017, 14:42:30
Hallo an Alle,

ich hoffe einmal, der eine oder andere von Ihnen kennt sich zufällig mit dem Rollenspielsystem Cthulhu aus.
ich habe (leichtsinnigerweise) zu schnell zugesagt, dass ich einmal ein Horrorrollenspiel leiten werde, und leider haben mich diese Menschen nun darauf festgenagelt. Aber gut, ist (fast beinahe) kein Problem, habe ich doch einmal ein kleines Heftchen (DIN A5-Größe) mit den Einsteigerregeln für dieses System geschenkt bekommen und arbeite dieses nun durch. Für das eine Abenteuer sollte es auch ausreichen.
Allerdings stehe ich jetzt gerade vor einem kleinen "Problem" und ich hoffe, dass mir der eine oder andere von Ihnen da weiterhelfen kann.
Bei den Berufen, die man spielen kann, stehen diverse Fähigkeiten, die schon von vornherein zum Berufsbild gehören.
Bei einigen jedoch steht als Fertigkeit "Muttersprache". Und darüber stolpere ich gerade: nur bei einigen Berufen ist diese Fertigkeit aufgeführt, bei anderen fehlt sie. Und nun weiß ich nicht, wie ich das händeln soll: Kann eigentlich nicht jeder seine "Muttersprache"? Oder ist damit etwas vollkommen anderes gemeint?

Für die Hilfe bedanke ich mich im Voraus.
LG
Feuertraum
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Sternenlicht am 20. März 2017, 22:12:09
Hallo Feuertraum,

Wir (3. Edition, Gaslight) halten es so, dass jeder seine Muttersprache sprechen kann. Der genaue Wert differiert allerdings und ist abhängig von der Bildung: unser Gerichtsmediziner mit einem hohen Bildungswert hat inzwischen einen Wert von über 90% und kann somit auch sehr schwierige Texte lesen und verfassen, während die Charaktere, die der Arbeiterklasse angehören, einen wesentlich niedrigeren Wert haben.

Bei Pegasus kann man dazu Material herunterladen z.B.

http://www.pegasus.de/fileadmin/_downloads/cthulhu/Cthulhu_fuer_Einsteiger_3Ed.pdf

"Muttersprache (Grundchance BIx05) Jeder Charakter beherrscht seine Muttersprache fließend, was durch einen Fertigkeitswert von BIx05 repräsentiert wird."

Für die 4. Edition muss man den Wert dann entsprechend umrechnen. Für Cthulhu NOW ist der Wert wahrscheinlich nicht so relevant, aber bei uns spielt er schon ab und zu eine Rolle   :).

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Spielen!

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 21. März 2017, 09:11:25
Hallo Sternlicht,

danke für die Info. Es hatte mich halt sehr interessiert, dass bei einigen Berufsbilder die Muttersprache aufgeführt ist bei anderen nicht. Bei Ihrer Erklärung hat es jedoch *Klick* gemacht; ich muss einräumen, dass ich an die höhere Bildung nicht gedacht habe, was aber auch ein bisschen daran liegt, dass ich nicht wenige Menschen kenne, die jetzt keine höhere Bildungsschule besuchten und trotzdem so einiges auf dem Kasten haben und sich recht eloquent ausdrücken können.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Sternenlicht am 23. März 2017, 01:19:52
Hallo Feuertraum,

wenn Muttersprache extra bei einem Beruf aufgeführt ist, vermute ich, dass das bedeutet, es können Punkte bei der Charaktererschaffung darauf verteilt werden. Ist es nicht aufgeführt, gilt wahrscheinlich der Grundwert.

Den Grundwert an das Attribut Bildung zu knüpfen, war vermutlich das Naheliegendste, auch wenn man das so natürlich nicht auf die Realität übertragen kann ;-).
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: LeO am 28. März 2017, 00:31:42
Call of Cthulhu war für mich bis jetzt das beste (mag aber auch daran liegen, dass sich dieser Erzähler am meisten Mühe gemacht hat), Dungeonfighters ist auch lustig und relativ Neueinsteigerfreundlich

Allerdings hab ich jetzt mangels Gruppe längere Zeit kein Pen&Paper mehr gespielt, hätte ich aber durchaus mal wieder Lust drauf  :hmmm:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Yamuri am 18. Mai 2017, 18:50:35
Habe lang kein Pen & Paper mehr gespielt.
Würde aber gerne mal wieder bei einer Runde mitmachen, gern auch via Skype.

Bespielt hab' ich bisher nur Call of Cthulhu.
Das hat mir ziemlich gut gefallen. :)
Interesse bestünde bei mir aber auch für Vampire - The Masquerade/ Dark Ages (jedoch hätte ich da gern einen Old Tzimisque mit selbst gebasteltem Koldun Magie Pfad).
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Naudiz am 18. Mai 2017, 21:55:23
Ich beginne demnächst mit ein paar Freunden via Roll20 eine D&D 5e-Kampagne. Unser GM hält sich bisher noch mit der Story bedeckt, aber durch meinen erwürfelten Hintergrund weiß ich, dass es Hoard of the Dragon Queen sein wird. Theoretisch könnte ich mir das jetzt durchlesen und mir damit einen Vorteil verschaffen, aber ich bin natürlich fair und widerstehe der Versuchung. Es ist allerdings schön, zu wissen, dass wir es mit Drachen zu tun haben werden. Da kann ich schon mal richtig Panik schieben, dass wir alle sterben werden :rofl: Bin sehr gespannt auf die erste Session in zwei Wochen.

(Ich spiele übrigens eine Klerikerin des Kelemvor und habe von unserer GM eine supercoole Homebrew-Domäne erlaubt bekommen.)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Ezi am 10. Juni 2017, 00:28:39
Ich muss gerade feststellen, dass ich lange nicht mehr gespielt habe. Ich hab im zarten Alter von 14 meine ersten Berührungspunkte mit DSA 2 - zumindest glaube ich das es die Edition war - gemacht.
Bin dann gut zwei Jahre dabei geblieben und habe dann allmählich festgestellt, das es doch auch andere Pen&Paper Rollenspiele gibt. Nachdem dann bei einem Freund jemand aus der Gruppe abgesprungen ist, wurde ich doch gefragt ob ich nicht Interesse daran hätte Shadowrun auszuprobieren. Dabei ist es dann auch geblieben und somit war Seattle für gute 10 Jahre meine zweite  Heimat. Dabei habe ich dann natürlich auch Erfahrungen als Meister gesammelt und den ersten Leuten meine selbstgeschriebenen Abenteuer präsentiert. Vorher habe ich mich immer schwer getan eigene Texte jemanden zu zeigen, da ich diese für nicht gut genug befunden hatte, aber als jemand der gerne schreibt kennt man das ja... :omn:

Nebenbei haben wir in der Gruppe dann auch mal andere P&P's getestet, wie z.B.:
- D20modern
- PP&P (Power, Plüsch und Plunder) - ist vor allem Lustig, weil man ein Kuscheltier spielt, welches man auch mithaben sollte. Bei mir waren es zwei Robben, die sich als Schizophren herausgestellt haben  :-\
- Engel (in der Kartenversion ohne Würfel)
- Call of Cthulhu
- Vampire: The Masquerade (und das sogar als LARP)

Mit dem Umzug nach Belgien Ende des Jahres 2015 war es dann leider vorbei, da sich die Gruppe nicht in der Lage gesehen hat das ganze Online hinzubekommen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Scrivatore am 25. Juni 2017, 18:04:17
Seit längerer Zeit hat mein Freund mit ein paar Schulkollegen aus der BOS Vampire gespielt. Außerdem habe ich auch mal mitgeschaut, wie er sich einige Videos zu einem gespielten P&P angesehen hat. Ich fand es interessant und wollte es ausprobieren, so spielen wir seit einem Jahr DSA 5, mein Freund als Spielführer. Allerdings hatten wir aus verschiedenen Gründen erst zwei Runden gespielt.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Barra am 15. Juli 2017, 18:42:13
Wir haben letztes Jahr mal wieder eine oldschool DSA Runde gestartet.
Ebenso oldschool hatte ich mich dann mal wieder an einer Thorwalerin versucht. Es gab genau einen Abend und seitdem irgendwie wieder eingeschlafen. Ich würde so gern viel öfter spielen, aber das mit dem 'jedes WE' treffen ist nicht mehr realisierbar und selbst einmal im Monat ist schon schwierig.

Was dagegen einigermaßen klappt ist die Munchkin-Gruppe alle 4-8Wochen.  :) Das war zwar ursprünglich mal ein 'Turnier' aber wenn nur noch 6-10 Leute antanzen, hat man eben eine schöne lange Runde.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 04. April 2018, 18:42:05
Hallo an alle Freunde des gepflegten Rollenspiels,

da ich mir ja vor Kurzem die englischsprachige Version des Rollenspielabenteuers "Horror im Orient Express" zugelegt habe (und mein Englisch eher mau ist), wollte ich fragen, ob einer von Ihnen schon einmal die Kampagne gespielt/gemastert hat und mir verraten kann, ob es erst einmal ausreicht, wenn man erst Band 1 ausgearbeitet hat und somit leiten kann oder ob es sinnvoll ist bzw. sogar ein Muss, dass man alle 4 (5) Bände kennen sollte, damit man überhaupt weiß, was alles passieren kann.

Ich persönlich hatte mir vorgestellt, dass ich Band 1 ausarbeite, dann schon mal leite (wenngleich nicht mit CoC, sondern mit "Private eye"), und während ich mit den "Detektiven" spiele, wollte ich schon Buch 2 übersetzen und ausarbeiten, um dann "nahtlos" an Teil 1 anzuknüpfen.

Wenn es schon mal jemand gespielt/geleitet hat, wie viel Spielzeit hatte man (im Durchschnitt) für Band 1 benötigt, um bis zum Ende zu kommen?

Für die Antworten bedanke ich mich schon einmal im Voraus.
LG
Feuertraum
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Turiken am 14. April 2018, 10:04:02
Hach ja, die guten alten Rollenspiel-Zeiten. Dabei war und ist DSA meine einzige Leidenschaft gewesen. Allerdings in erster Linie die Romane und später online in Chatform. Als Jugendliche hatte ich mal an einer Runde teilgenommen, aber nach zwei Treffen hat es sich wieder im Sande verlaufen, weil keiner so richtig wusste, wie es lief, und andere Sachen cooler wurden. Um die Häuser ziehen zum Beispiel.

Mitten in meiner Vorbereitungsphase fürs Abi - also wenn man eigentlich gar keine Zeit hat - fand ich ein DSA-Forum, in dem man mir bitte Fragen zu meinem geplanten DSA-Roman beantworten sollte (aus dem Roman ist übrigens nie was geworden). Aber im Forum bin ich wegen der vielen netten Leute hängen geblieben, und irgendwann hat mich auch der Chat überzeugt. Im Laufe der Jahre sind dadurch viele interessante Charaktere entstanden, die hier und da auch immer mal wieder ein Plätzchen in meinen Geschichten finden. Das Chatspiel hat da tatsächlich richtig gut als Aussiebfunktion funktioniert: Welche Charaktere haben wirklich Tiefe und setzen sich durch, wo sind Unstimmigkeiten, wie verhält sich der Charakter in bestimmten Situationen usw. Und natürlich hat man das Schreiben geübt. Zwar spiele ich seit ein paar Jahren nicht mehr, aber ich habe viele gute Erinnerungen daran. :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Guddy am 15. April 2018, 19:58:13
Ich vermisse den DSA-Chat. :)
Nirgends sonst hatte ich die schnell so viele Ideen und Inspirationen sammeln können. Leider habe ich etwas Vergleichbares nie wiedergefunden.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Turiken am 18. April 2018, 13:37:18
Ooooooohhhh, Guddy, du warst doch nicht etwa auch im Vinsalter Forenchat aktiv? Ich glaube, wir müssen uns mal bei Gelegenheit näher austauschen. Das wär ja ein Ding, wenn wir uns dort schon mal über den Weg gelaufen wären!
Und genau das fand ich auch so großartig an dieser Spielform! Man ist förmlich überschüttet worden mit Inspiration, kleinen Bonmots, interessanten Figuren (oder Figuren mit gutem Ansatz, die man interessant machen kann ;D) und so weiter und so fort.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Arielen am 08. Juni 2018, 19:51:51
Mich interessiert, wer unter den Zirklern aktiv an einem Pen and Paper- Rollenspiel teilnimmt, sei es als Spieleleiter oder Mitspieler. Kreiert ihr gar ein eigenes? Was für Welten entwerft ihr da?

Ich habe lange Jahre (fast 20), DSA gespielt und gespielleitert, allerdings war nach der 3. Edition Schluss. Aventurien habe ich schon ganz gerne genutzt, aber immer recht frei ausgelegt. Und ich habe auch meistens nie mehr als Szenarien gespielt, weil meine Heldengruppe etwas speziell war ... weniger heldisch.

Mit einer Freundin spiele ich seit über 20 Jahren ohne Regeln, weil das am Telefon am besten geht und wir haben da einiges entworfen und aufgebaut. "Greif und Phoenix" vereint da so einiges.

Was sind eure Erfahrungen? Welche PnPs sind besonders spielenswert?

Neben DSA habe ich auch noch "Midgard", "Harnmaster" und ein selbstentwickeltes Rollenspiel gespielt. aber ich habe da keine Präferenzen. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, wichtig ist nur, sich nicht zum Regelsklaven machen zu lassen, sondern viel frei zu spielen und mit der Gruppe zu entscheiden. So gesehen wäre vermutlich FATE mein System in der heutigen Zeit, wenn ich noch Spieler fände.

Durch was für Eskapaden schickt ihr derzeit eure Abenteurer oder werdet ihr von eurem Leiter geschickt?

Wenn ich daran denke, wie oft ich meine Abenteuer improvisiert hatte ... weil meine Gruppe anders wollte als ich ... aber auch das hat sehr viel Spaß gemacht
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Yamuri am 08. September 2018, 07:11:56
Seit 2017 hat sich ziemlich viel getan. Noch im Sommer 2017 war ich auf einem Larp und hab eine total nette Gruppe von DSA Spielern kennen gelernt. Sie bespielen DSA5, kennen aber auch die älteren Systeme und haben diese bereits gespielt. Wir haben zwei Charakter-Gruppen parallel Laufen und spielen meist zweimal im Monat. Es macht sehr viel Spaß und ich hatte sogar schon die Idee mal was für DSA zu schreiben über die Abenteuer unserer Charaktere. Ein wirklich sehr inspiratives Spielsystem.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Aylis am 12. September 2018, 21:26:55
Wir fangen jetzt an, DSA zu spielen. Ich habe noch überhaupt keine Erfahrung und Ahnung davon, aber ich freue mich schon riesig. Mein Freund macht den Spielleiter und im Oktober gehts los. Dann tausche ich mich gerne nochmal mit euch aus. :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 14. September 2018, 09:22:43
Ich habe schon DSA, Vampires und Shadowrun gespielt, wir hatten da mal eine einigermaßen regelmäßige Runde, und es hat immer viel Spaß gemacht.
Leider ist es so zeitintensiv! In der Zeit, die ich abends habe, wenn die Kinder schlafen und bis ich selbst müde werde (also so zwischen 8 und 10, haha ;D ), schaffen wir ja noch nichtmal die Charaktererstellung...

Am besten gefallen hat mir eine Runde, in der wir in DSA eine Gauklertruppe gespielt haben. Wir hatten so viel Spaß bei unseren Auftritten, dass wir gar nicht richtig zu unserem eigentlichen Abenteuer gekommen sind  :D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Naudiz am 14. September 2018, 11:11:25
Die ersten drei Kampagnen, in denen ich mitgespielt habe, sind leider alle nach ein paar Sitzungen in die Brüche gegangen. In zweien waren es Streitigkeiten unter den Spielern. Die dritte hatte einen Spielleiter, der nur die Story erzählen wollte, ohne, dass unsere Entscheidungen irgendein Gewicht gehabt hätten. Wir haben noch versucht, mit ihm zu reden, aber er war komplett uneinsichtig, deswegen sind fast alle Spieler nach einer Weile ausgestiegen.

Mittlerweile habe ich aber zum Glück eine Gruppe gefunden, wo wirklich alles passt - DM, Mitspieler, Story, Balance. Entgegen meiner eigentlichen Präferenz für Kleriker spiele ich dort eine halborkische Bardin, mit der ich demnächst mit ein paar Leveln in Hexblade multiclassen werde (das System ist D&D 5e, was noch nicht auf Deutsch erschienen ist, deshalb verzeihe man mir bitte die englischen Bezeichnungen).

Außerdem spielleite ich jetzt auch selbst. Curse of Strahd, mit sechs Spielern, was teilweise anstrengend ist, aber wirklich wahnsinnig viel Spaß macht. Ich meine, hallo? Gothic Horror, dunkle Magie, Vampire? Es ist, als wenn jemand da ganz groß 'NAUDIZ' draufgeschrieben hätte, um mich anzulocken :rofl:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 14. September 2018, 11:34:59
Zitat von: Naudiz am 14. September 2018, 11:11:25
Die ersten drei Kampagnen, in denen ich mitgespielt habe, sind leider alle nach ein paar Sitzungen in die Brüche gegangen. In zweien waren es Streitigkeiten unter den Spielern. Die dritte hatte einen Spielleiter, der nur die Story erzählen wollte, ohne, dass unsere Entscheidungen irgendein Gewicht gehabt hätten. Wir haben noch versucht, mit ihm zu reden, aber er war komplett uneinsichtig, deswegen sind fast alle Spieler nach einer Weile ausgestiegen.

Sowas ist immer sehr schade... Zum Glück ist es jetzt ja besser!

Zitat von: Naudiz am 14. September 2018, 11:11:25eine halborkische Bardin [...] Gothic Horror, dunkle Magie, Vampire

Klingt beides spannend! ;D

Hattet ihr hier im Forum mal den Versuch, eine Runde online auf die Beine zu stellen? Das würde mich ja reizen irgendwie!
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Naudiz am 14. September 2018, 11:45:58
Zitat von: Gilwen am 14. September 2018, 11:34:59
Hattet ihr hier im Forum mal den Versuch, eine Runde online auf die Beine zu stellen? Das würde mich ja reizen irgendwie!

Ich glaube, ein paar von uns haben mal drüber nachgedacht, aber ich weiß jetzt gar nicht, ob da was draus geworden ist.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tintenteufel am 14. September 2018, 12:04:23
Ohhh, da wäre ich vielleicht auch dabei. Ich habe bisher nur Online-Chronik Erfahrung von Vampire (hab mal Genua erfunden und geleitet), die ja eher nach dem Sandkastenprinzip funktionieren.
Aber mir war der Zeitaufwand für die ganzen politischen Intrigen und den Hintergrund dann zu hoch in der Hochphase meines Masters... Weswegen ich es dann gelassen habe. Mittlerweile juckt es mir aber wieder in den Fingern und ich bin so kurz davor, ein Forum für Musketiere um 1700 in Berlin-Potsdam einzurichten. So kurz.  :wart:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 15. September 2018, 15:50:15
Zitat von: Naudiz am 14. September 2018, 11:45:58
Ich glaube, ein paar von uns haben mal drüber nachgedacht, aber ich weiß jetzt gar nicht, ob da was draus geworden ist.

Ich melde mal vorsichtig Interesse an!  :pompom: ;D

Zitat von: Tintenteufel am 14. September 2018, 12:04:23
ich bin so kurz davor, ein Forum für Musketiere um 1700 in Berlin-Potsdam einzurichten. So kurz.  :wart:

Klingt abgefahren  :o :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tintenteufel am 22. September 2018, 17:23:45
Zitat von: Gilwen am 15. September 2018, 15:50:15
Zitat von: Tintenteufel am 14. September 2018, 12:04:23
ich bin so kurz davor, ein Forum für Musketiere um 1700 n Berlin-Potsdam einzurichten. So kurz.  :wart:

Klingt abgefahren  :o :)

Ist es auch und macht sehr viel Spaß, mit viel Gelegenheit zum Weltenbau und Rollenspiel und allerlei Unsinn.  :wolke: Kostet nur so seine Zeit. Und obwohl es mir sicherlich was für meine Welt bringen würde, ist dann immer die Frage, ob sich überhaupt Interessenten finden würden und ob es das richtige für den Tintenzirkel wäre.
Wobei... Genua gibt's ja auch noch nach vier Jahren, zwei davon ohne mich.  :o
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. September 2018, 19:40:38
Das Problem bei Online-P&P-Rollenspiele ist, dass die Spieler versprechen, wenigstens 1 x in der Woche zu posten, damit das Spiel gut vorankommt, was dann auch tatsächlich einige Wochen gut geht, dann aber rapide abnimmt  :(
Ich habe vier oder fünf Versuche gestartet, bei dem es anfangs wirklich gut startete - und dann nach etwa fünf bis sechs Wochen im Sand verlief.
Die Argumente waren meistens: "Mir fehlt die Zeit" über "Warum soll ich immer als erstes einen Post schreiben?" und "dauert mir einfach alles zu lange".
Eigentlich schade, finde ich doch ein Rollenspielabenteuer über das Internet und Forum zu spielen in manchen Dingen sinnvoller: Man muss nicht krampfhaft einen Termin finden, weil jeder dann seinen Post schreiben kann, wenn er Zeit hat, er kann ausführlicher schreiben und beschreiben, er kann nochmal nachlesen, man kann auch auf Leute treffen, mit denen man sonst nicht zusammentreffen würde (ich z.B. würde nicht wegen eines Abends zum Beispiel keine 100 km+ fahren (ja, okay, Spielemesse in Essen kehre ich jetzt mal geflissentlich unter den Teppich).

Zugegeben, es gibt auch Aspekte, die für ein P&P direkt am Tisch sprechen, zum Beispiel dass man manchmal Patzer hat respektive Ideen, die das ganze durcheinander wirbeln und das eine gewisse Geselligkeit dabei ist. Aber da ist ja wieder das Terminfinden ein Problem; an wie vielen Runden konnte ich schon nicht mitspielen, weil es hieß: Wir treffen uns am Samstag um 13.00 Uhr.
Tja, und wenn ich dann am Samstag bis 20.00 Uhr arbeiten muss, gegen 20.30 Uhr aus dem Laden raus bin und dann noch zum Treffpunkt fahre, brauche ich gar nicht mehr einsteigen. Dann sind die Spieler seit 8 Stunden dabei und schon so gut wie durch (bei einem Oneshooter).
Und wenn dann noch eine Kampagne am Start ist und ich jedesmal die 8 Stunden später einsteigen würde ...

Darum bin ich ja so sehr für Online-P&P mit einer anständigen Quest. Eigentlich wollte ich ja ganz gerne "Horror im Orientexpress" mit dem System Private eye online leiten, aber da meine Erfahrungen eben sehr negativ ausfielen, traue ich mich das doch nicht so ganz.

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 22. September 2018, 20:31:14
Zitat von: Tintenteufel am 22. September 2018, 17:23:45
Und obwohl es mir sicherlich was für meine Welt bringen würde, ist dann immer die Frage, ob sich überhaupt Interessenten finden würden und ob es das richtige für den Tintenzirkel wäre.

Ja, es ist wahrscheinlich ziemlich speziell ;) Aber nichtsdestotrotz cool!


@Feuertraum

Bei mir ist das Problem, dass ich mir nicht einfach einen ganzen Tag dafür Zeit nehmen kann wie früher... Also online wäre schon gut für mich! :)

Wieviele Wochen braucht man denn etwa, bis man ein Abenteuer abgeschlossen hat? Ich kann das überhaupt nicht abschätzen.. Vielleicht müsste man das vorher kommunizieren, damit man besser abschätzen kann, worauf man sich einlässt. Und man müsste sich eine Möglichkeit ausdenken, wie man trotzdem spielen kann, wenn jemand aussetzt.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. September 2018, 20:57:20
Zitat von: Gilwen am 22. September 2018, 20:31:14


Wieviele Wochen braucht man denn etwa, bis man ein Abenteuer abgeschlossen hat? Ich kann das überhaupt nicht abschätzen.. Vielleicht müsste man das vorher kommunizieren, damit man besser abschätzen kann, worauf man sich einlässt.

Ich befürchte, diese Antwort kann Ihnen keiner geben, dafür spielen zu viele Faktoren eine entscheidende Rolle. Wie umfangreich ist das Abenteuer? In welchem Zeitfenster posten die Spieler? Wie clever oder "dämlich" stellen sie sich an, wann reagiert der SL auf Regelunklarheiten etc.pp.

Natürlich kann es passieren, dass zum Beispiel bei einem Dialog die Helden recht häufig an einem Tag posten und somit das Szenario deutlich vorantreiben. Es kann aber genauso sein, dass der SL liest, was ein Spieler macht und wartet, wie die anderen Spieler agieren, so dass sich da die Antwort etwas in die Länge zieht. Andererseits kann man als SL natürlich einem Helden, der sich gerade alleine vorwagt und die anderen einen anderen Weg gehen, so einiges rascher voranbringen, so dass man eventuell auch da von "Echtzeit" sprechen kann.
Gehen wir aber im Normalfall von mindestens einem Jahr aus, wenn es sich um ein recht kurzes Abenteuer handelt und um 3 - 5 Jahre, wenn es wesentlich komplexer ist.


ZitatUnd man müsste sich eine Möglichkeit ausdenken, wie man trotzdem spielen kann, wenn jemand aussetzt.

Das Aussetzen ist nicht das Thema. Gehen wir scherzeshalber einmal davon aus, Sie würden eine Spielerin bei mir sein und sagen: "So, ihr Lieben, ich bin vom 01 - 21. Oktober im Urlaub", dann wird Ihr Charakter zwar mitgeschleift, aber es wird ihm halt nichts passieren. Es wäre auch ziemlich unfair, wenn der Figur etwas passiert, wenn Sie keine Möglichkeit haben, vorher darauf zu reagieren, so dass der Figur (vielleicht) nichts passiert wäre.
Anders sieht es aus mit dem Aussteigen. Das empfinde ich als sehr unschön, erzeugt auch eher Frust bei Spielern und Spielleiter.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 22. September 2018, 21:17:13
Zitat von: Feuertraum am 22. September 2018, 20:57:20

Gehen wir aber im Normalfall von mindestens einem Jahr aus, wenn es sich um ein recht kurzes Abenteuer handelt und um 3 - 5 Jahre, wenn es wesentlich komplexer ist.


Das klingt ja leider, als wäre es nicht so einfach umzusetzen...
Und die Schwierigkeit mit dem Aussetzen macht es auch nicht einfacher, denn man mag ja auch nicht beispielsweise 3 Jahre am Stück jeden Tag daran spielen. Da ist irgendwie schon verständlich, dass die Motivation nicht mehr die beste ist :(

Vielleicht bräuchte man schnelle, kurze Abenteuer, auf eine bestimmte Zeit begrenzt, beispielsweise einen oder zwei Monate. Und wer beim nächsten Abschnitt keine Zeit oder Lust mehr hat, kann seinen Charakter entweder anderen zur Verfügung stellen oder aufheben für später. Wenn man nicht so viel Fokus auf die Charakterentwicklung legt, sondern mehr auf das Zusammenspiel mit anderen, könnte es vielleicht funktionieren. Also dass man auch später noch Zeit hat, einzusteigen und dann auch noch mit den anderen mithalten kann :)
Natürlich kann man in einem Monat nicht viel erreichen.. Aber man könnte ein großes Abenteuer in kleinere Schritte unterteilen.

Wir haben das Brettspiel "Maus und Mystik", ich weiß nicht, ob Sie das kennen? Da gibt es kleinere Kampagnen und festgelegte Helden. Pro Kampagne sind manchmal Helden vorgeschrieben, die man für die Kampagne auf jeden Fall braucht, aber die anderen sind frei wählbar. Und alle Kampagnen sind Teil eines großen Abenteuers. Vielleicht könnte man etwas in die Richtung versuchen?

Aber grundsätzlich bräuchte man für einen solchen Versuch einige Interessierte, ich weiß nicht, wie es hier im Forum so aussieht :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Zit am 22. September 2018, 21:23:16
Hm, die Gruppe meiner besseren Hälfte spielt momentan über Roll20 mit Discord als Sprach-Chat. :hmmm:

ZitatEigentlich wollte ich ja ganz gerne "Horror im Orientexpress" mit dem System Private eye online leiten (...)

Das klingt interessant. ;D Auch wenn ich zu dem Spielsystem auf die Schnelle nichts finden konnte.
(Muss allerdings dazu sagen, dass ich als "Rollen"-Spieler eher eine Niete bin und vornehmlich im Charakter mich selbst spiele. ;D Und ich steh dumm da, wenn ich ingame Räume oder neue Figuren selbst beschreiben soll. Hatte mal sowas von "Ich geh da in die Höhle" – "Okay, beschreibe mal, was du siehst." Wie, was, woher soll ich das denn wissen, was die Storyline jetzt für ein Setting braucht; du bist der Leiter, gib mir was vor. :rofl: Äh, also ja, schlecht für den Rollenanteil. Dafür bin ich aber im Rätseln besser. :versteck: Und ich finde kurze Abenteuer über einen oder zwei Abende interessanter. Naja, und ich teile das Zeitproblem mit Ihnen, was Samstage angeht ...)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. September 2018, 21:42:30
Zitat von: Gilwen am 22. September 2018, 21:17:13


Das klingt ja leider, als wäre es nicht so einfach umzusetzen...
Und die Schwierigkeit mit dem Aussetzen macht es auch nicht einfacher, denn man mag ja auch nicht beispielsweise 3 Jahre am Stück jeden Tag daran spielen. Da ist irgendwie schon verständlich, dass die Motivation nicht mehr die beste ist :(

Ich könnte ja jetzt einen auf  :darth: machen und sagen, ich kenne Leute, die spielen seit mittlerweile 10 Jahren jeden Tag ein spezielles Browserspiel ...

ZitatVielleicht bräuchte man schnelle, kurze Abenteuer, auf eine bestimmte Zeit begrenzt, beispielsweise einen oder zwei Monate. Und wer beim nächsten Abschnitt keine Zeit oder Lust mehr hat, kann seinen Charakter entweder anderen zur Verfügung stellen oder aufheben für später. Wenn man nicht so viel Fokus auf die Charakterentwicklung legt, sondern mehr auf das Zusammenspiel mit anderen, könnte es vielleicht funktionieren. Also dass man auch später noch Zeit hat, einzusteigen und dann auch noch mit den anderen mithalten kann :)
Natürlich kann man in einem Monat nicht viel erreichen.. Aber man könnte ein großes Abenteuer in kleinere Schritte unterteilen.

Jain. Prinzipiell kann man einen Oneshooter umsetzen, dann wäre man vielleicht bei einer relativ zügigen Spielweise vielleicht tatsächlich nach 3 - 4 Monaten fertig. Doch selbst ein Abenteuer, bei dem die Autoren nach diversen Probespielen eine Zeit von 6 - 8 Stunden am Tisch festgesetzt haben (so als Durchschnittswert), kann bei Online-P&P eben nach hinten losgehen und länger dauern als umgerechnet 3 - 4 Monate.
Wie gesagt: Muss ja nur ein Spieler wie ich auf eine Idee kommen, die logisch erscheint, die Helden aber auf eine falsche Spur führt (und der SL feixt sich einen)
Das Problem ist halt: Wo will man einen Cut setzen?
Nehmen wir mal als Beispiel, die Party bekommt den Auftrag, einen Gegenstand von A nach B zu bringen. Während des Weges sollen die Helden in einen Kampf verwickelt werden, 2 - 3 knackige Rätsel lösen, ihnen soll dieser Gegenstand gestohlen werden, so dass sie ihn sich erst wiederholen müssen und dann zum Ort namens B bringen.
Prinzipiell an einem Abend zu schaffen.
Spielen wir es online, sieht die Sache anders aus.
Frage 1: Wo soll man abbrechen, um später weiterzuspielen?
Frage 2: Wenn man das Abenteuer kürzt auf 1 Kampf und 1 Rätsel und meinetwegen dann keinen Diebstahl, so dass man es wirklich in 2 - 3 Monaten schafft, wie zufrieden oder unzufrieden ist man als Spieler bzw. Spielleiter?
Auch wenn ich kein Freund von Charakterentwicklung bin und mich vehement dagegen wehre, dass eine jede Figur aus ihren Leiden was lernen muss, so empfinde ich diese Art von Abenteuer einfach als: "Mann ermordet anderen Mann, Zeuge hat es beobachtet, Polizei nimmt Mörder fest, der gesteht. Punkt. Buch ist nach 7 Seiten ausgelesen.

ZitatWir haben das Brettspiel "Maus und Mystik", ich weiß nicht, ob Sie das kennen? Da gibt es kleinere Kampagnen und festgelegte Helden. Pro Kampagne sind manchmal Helden vorgeschrieben, die man für die Kampagne auf jeden Fall braucht, aber die anderen sind frei wählbar. Und alle Kampagnen sind Teil eines großen Abenteuers. Vielleicht könnte man etwas in die Richtung versuchen?

Ich habe Maus und Mystik bei mir stehen - aber leider bisher noch nie gespielt, weil entweder die Zeit oder die Leute fehlten (Grummelz)(Selbiges übrigens auch mit T.I.M.E-Stories).

@Zitkalasa Private eye ist ein Rollenspiel, in dem die Spieler u.a. Detektive im viktorianischen London spielen können (es gibt jedoch auch noch andere Berufe. Der Haupttenor liegt jedoch beim Detektivischen). PE ist jedoch so angelegt, dass man auch Cthulhu-Abenteuer spielen kann und somit auch Horror.

Sprachchat ist wieder ungünstig, weil Zeit fehlt.

Zitat von: ZitkalasaUnd ich finde kurze Abenteuer über einen oder zwei Abende interessanter.
Naja, ich nicht so sehr, aber Geschmäcker sind bekanntlicherweise unterschiedlich.

Zitat von: ZitkalasaNaja, und ich teile das Zeitproblem mit Ihnen, was Samstage angeht ...

Und dennoch maulen Kunden rum, dass es doch nicht zumutbar ist, dass die meisten Geschäfte noch immer am Samstag schon um 20.00 Uhr schließen, da hätte man ja gar nicht die Zeit, in Ruhe einzukaufen, schließlich kommt ja Fußball, und da muss man noch mit seinen Kumpels inne Kneipe und über das Spiel diskutieren, und dann ist man ja erst um 22.00 Uhr wieder draußen, und dann nicht mehr einkaufen zu könne? Unverschämtheit. In Amerika ist das ganz anders, dass muss es in Deutschland auch geben! 

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gilwen am 22. September 2018, 22:01:33
Zitat von: Zitkalasa am 22. September 2018, 21:23:16
Hm, die Gruppe meiner besseren Hälfte spielt momentan über Roll20 mit Discord als Sprach-Chat. :hmmm:
Roll20 klingt ja toll, ich hab das grade mal gegoogelt! Das kannte ich gar nicht.
Scheint irgendwie noch mehr Leute zu geben, denen es so geht :)


Zitat von: Zitkalasa am 22. September 2018, 21:23:16
Muss allerdings dazu sagen, dass ich als "Rollen"-Spieler eher eine Niete bin und vornehmlich im Charakter mich selbst spiele. ;D
Das kommt mir irgendwie bekannt vor!  :rofl:


Zitat von: Feuertraum am 22. September 2018, 21:42:30
Ich könnte ja jetzt einen auf  :darth: machen und sagen, ich kenne Leute, die spielen seit mittlerweile 10 Jahren jeden Tag ein spezielles Browserspiel ...
Ja klar, aber das spielt man ja für sich und ist nicht von anderen abhängig. Ich glaube, das macht in der Hinsicht schon viel aus. Wenn man sich selbst den Zeitpunkt aussuchen kann, wann man spielt und nicht auf andere warten muss, ist es viel einfacher.


Zitat von: Feuertraum am 22. September 2018, 21:42:30
Frage 1: Wo soll man abbrechen, um später weiterzuspielen?
Frage 2: Wenn man das Abenteuer kürzt auf 1 Kampf und 1 Rätsel und meinetwegen dann keinen Diebstahl, so dass man es wirklich in 2 - 3 Monaten schafft, wie zufrieden oder unzufrieden ist man als Spieler bzw. Spielleiter?
Ja, das stimmt... Je kürzer das Abenteuer, desto weniger kann man machen, da ist schon was dran.
Ich glaube, rein online ist es wahrscheinlich wirklich nicht möglich :(

Edit: Ganz vergessen: Maus und Mystik haben wir noch nicht sehr weit gespielt, aber es sieht sehr schön aus bisher! Obwohl man manchmal wirklich viel Glück braucht ;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. September 2018, 22:13:46
Zitat von: Gilwen am 22. September 2018, 22:01:33
Ja, das stimmt... Je kürzer das Abenteuer, desto weniger kann man machen, da ist schon was dran.
Ich glaube, rein online ist es wahrscheinlich wirklich nicht möglich :(

Auch wenn ich selber da nicht mit bei bin und deswegen die Ausage nur vom HörenSagen kenne, aber es gibt Rollenspiele online (also Foren), in denen es seit über 15 Jahren läuft, ohne dass die Spieler aussteigen. "Projekt Star wars" ist so eines. Von daher: Doch, es ist möglich. Und in meinen Augen eben sinnvoller, als wenn man einen Abend spielt (vielleicht an die 12 Stunden lang, mit diversen UNterbrechungen, versteht sich), vielleicht etwa ein Zehntel des Abenteuers schafft und dann 2 - 4 Monate warten muss, bis alle wieder Zeit haben und man sich für das nächste Zehntel treffen kann.

Übrigens wurde der Tipp gegeben (nicht hier), dass man es immer wieder probieren sollte mit den Rollenspielen, weil man auf diese Weise die Spieler findet, die sich nicht davon abschrecken lassen, dass ein Spiel über mehrere Monate/Jahre dauert und dann eben auch mit dabei sind.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Tintenteufel am 22. September 2018, 22:40:40
Also die Erfahrung von Feuertraum kann ich nur begrenzt Teilen. Das Sandboxprinzip funktioniert da nämlich ziemlich gut - da es keinen Plot gibt, von dem alle abhängig sind, kann jeder so viel oder so wenig spielen, wie er möchte. Jeder muss nur die paar Spieler finden, mit denen er sich in einen Plot begibt, um dort.
Tatsächlich bin ich bei beinahe allen meinen bisherigen OnlineRunden ausgestiegen, weil mir alle anderen zu konsequent und zu viel gespielt haben und ich nicht mehr qualitativ mithalten konnte.

Es springen zwar immer wieder mal welche ab, aber ein gewisser Kern an Spielern bleibt auch über Jahre vorhanden. "Genua", meine letzte OnlineGruppe im mittelalterlichen Genua, gibt es wie gesagt seit 4 Jahren. "Prag", mit dem ich angefangen hatte, online Rollenspiele zu betreiben, gab es ganze 18(!!) Jahre ununterbrochen.

Je nachdem, wie man so eine OnlineRunde organisiert, ist man da ja auch flexibel. Es gibt Runden, die funktionieren über Sprache, dann braucht man in der Tat ein paar Leute gleichzeitig, und es gibt andere, bei denen gibt es ein Forum und die Spieler spielen eben untereinander einzelne Begegnungen aus. Charakter A trifft C zum Reiten und nebenher noch zu einem anderen Zeitpunkt den Charakter B und D gleichzeitig beim Trinken. Da muss man zwar auf den anderen warten, findet aber immer jemanden, wo es gerade weiterging.

Also rein online ist eine ganze Menge möglich und das sehr erfolgreich und sehr gut und vor allem sehr, sehr spaßig mit viel mehr Details und Atmosphäre, als das am Tisch jemals möglich wäre.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. September 2018, 22:51:08
Wobei ich eben eher der Questetyp bin, nicht der: Ich erzähle jetzt mal irgendwas-Typ
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Arielen am 23. September 2018, 19:31:55
Zitat von: Aylis am 12. September 2018, 21:26:55
Wir fangen jetzt an, DSA zu spielen. Ich habe noch überhaupt keine Erfahrung und Ahnung davon, aber ich freue mich schon riesig. Mein Freund macht den Spielleiter und im Oktober gehts los. Dann tausche ich mich gerne nochmal mit euch aus. :)

Welche Edition denn? Die aktuelle 5. oder noch die 4.?

Ich muss zugeben, das meine große Zeit in der 3. Edition war, zumal meine Gruppe und ich keine Regelfüchse waren und wir das ganze Beiwerk beiseite ließen.

Ansonsten spiele ich ja jetzt schon seit Jahren nicht mehr, auch wenn ich das manchmal ein bisschen vermissen, aber mein alter und Mibilitätsgründe verhindern, dass ich noch mal eine Gruppe finde.

Die Sprachchats benutze ich für andere Dinge - darüber Rollenspiele zu spielen ist mir fremd, vielleicht auch, weil ich da ebenfalls Leute finden müsste, zu den ich passen. Von Forenrollenspielen lasse ich mittlerweile nach zwei sehr negativen Erfahrungen, die Finger.

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Aylis am 23. September 2018, 22:01:13
Zitat von: Arielen am 23. September 2018, 19:31:55
Zitat von: Aylis am 12. September 2018, 21:26:55
Wir fangen jetzt an, DSA zu spielen. Ich habe noch überhaupt keine Erfahrung und Ahnung davon, aber ich freue mich schon riesig. Mein Freund macht den Spielleiter und im Oktober gehts los. Dann tausche ich mich gerne nochmal mit euch aus. :)

Welche Edition denn? Die aktuelle 5. oder noch die 4.?


Wir spielen 4.1. Ich muss mich erstmal mit der Welt zurecht finden und mir alles durchlesen, ich denke das wird auch ein bisschen durch den SPielfluss ergeben.
Aber ich bin bereits ziemlich angefixt. Ich habe am Wochenende einem Mitspieler erstmal fast meinen ganzen Charakter verraten und mein Freund hat mich etwas harsch mit: "Das darfst du doch nicht alles gleich erzählen!" unterbrochen. :rofl:
Mich inspiriert das ganze schon ordentlich. Ich kann aber auch verstehen, wenn es mit dem Zeitaufwand und der Gruppenchemie schwierig ist, das wird sich jetzt herausstellen.

Mit wie vielen spielt ihr denn immer so zusammen?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Nirahil am 24. September 2018, 07:55:29
Noch etwas zu P&P Organisation:

Ich spiele in einer Shadowrun-Gruppe, die sich örtlich trifft und am Tisch sitzt. Diese Runden haben meist die von Feuertraum genannten 8 Stunden mit diversen Unterbrechungen in Anspruch genommen und der Fortschritt war .. naja. Es hat Spaß gemacht, es war gesellig, aber die Terminfindung ist eine absolute Katastrophe, wir haben seit Anfang des Jahres nicht gespielt.

Dann spiele ich noch in einer D&D-Gruppe online über Roll20 mit Discord als Sprach-Chat. Wir doodeln vorher die Termine (meistens Samstagabend), spielen so je nachdem 2x im Monat oder auch mal einen Monat nicht und bisher auch nicht länger als 1-3 Stunden am Stück, schaffen gefühlt aber viel mehr als in meiner Shadowrun-Gruppe an einem langen Spieltag. Und es entfällt halt der Fahrweg, man hat nicht das Gefühl, der ganze Samstag ist dahin, alles bleibt entspannt.

Mir persönlich sagt das "direkte" Rollenspiel inzwischen mehr zu, ich habe beides probiert. Es kommt in meinen Augen halt immer stark darauf an, was man spielen möchte, wie man es aufzieht und wer mitspielt, wie die Leute so drauf sind, wie der SL das Spiel gestaltet etc. Rein schriftliches Rollenspiel macht mir zwar schon auch Spaß, aber ich mag die Dynamik, wenn jeder sofort eingreifen kann (der Dragonborn setzt zum Schlag gegen den Feind an an und ich hab einfach Lust, spontan meinen Halbling in den Weg stolpern zu lassen - was da wohl passiert..), das geht beim Schriftlichen manchmal nicht ganz so einfach. Ich würde aber ehrlich jedem empfehlen: Probiert es aus. Wenn es nicht passt, die Gruppendynamik doof ist, die Terminfindung nicht hinhaut, kann man sich immer noch zusammensetzen oder sich eben eine andere Gruppe suchen, aber per se ist es schwer zu sagen, wie sich so was gestalten wird.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Holger am 27. September 2018, 22:19:43
Online habe ich früher auch so einige Sachen mal probiert. Gerade PBEM (Play-by-E-Mail). Leider ist das jedes Mal eingeschlafen. Aber ich kenne auch viele Forenrollenspiele, die wohl immer noch laufen. Es kommt vermutlich auch immer ein wenig darauf an, was und wie man es macht. Es existieren da größere Communities, die eher von der allgemeinen Gruppendynamik leben und weniger von einem Spielleiter oder Plot. Aber es gibt dann wohl auch diese eher spielleiter-zentrierten Gemeinschaften.

Womit Bekannte von mir recht gute Erfahrungen beim Online-P&P gemacht haben ist Fantasy Grounds: https://store.steampowered.com/app/252690/Fantasy_Grounds/
Selbst habe ich leider allerdings keinerlei Erfahrungen damit gesammelt. Dort scheint es auch zahlreiche Addons für ganz unterschiedliche Spielsysteme zu geben.

Die besten Erfahrungen mit Rollenspiel online habe ich kurioserweise eher über die MMORPGs. Angefangen hat es für mich mit Ultima Online. Da gab es Anfang 2000 zahlreiche sogenannte RP-Shards mit wirklich aktiven und schreibfreudigen Communities. Einerseits hat man dann im Spiel gerollenspielt, aber andererseits wurde das dann auch üblicherweise durch Foren unterstützt, in denen dann Briefe an die verschiedenen Charaktere geschrieben werden konnten oder Charaktergeschichten geschrieben wurden etc. Es gibt zwar sogar noch einige (inoffizielle) RP-Shards für Ultima Online, doch insgesamt ist die Community natürlich mittlerweile so alt, dass sie immer kleiner wurde.

Abgelöst hatte das eine Zeit lang die Neverwinter-Nights-Community, zu der viele der Ultima-Online-Rollenspieler abgewandert sind. Da gibt es wohl auch noch einige Server dazu, auf denen das Spiel ähnlich läuft. Und auch wenn NWN2 das Leben der NWN-Community deutlich verlängert hat, ist diese Community leider auch nicht mehr die größte. Da haben leider viele der "großen" MMOs wie WoW, GW2, FF14 oder auch SW:TOR viele Spieler abgezogen. Aber dort findet man immer noch ähnliche Rollenspiel-Communities.

Der Vorteil dieser Communities ist zu den klassischen P&P-Runden, dass man sich weniger verabreden muss und auch nicht unbedingt auf einen Spielleiter angewiesen ist. Denn häufig sind das wirklich teilweise kleine "lebendige" Welten ("Persistente Welten", wie es in der NWN-Community hieß), die eine gewisse Eigendynamik entwickeln - durchaus auch mal mit Spielleiter und Plots. Aber das lebt häufig doch mehr von den Charakteren und deren Dynamik untereinander.

Leider, wie bei vielen Rollenspielgemeinschaften, ist das natürlich häufig mit viel OOC-Drama und kann dann den letzten Nerv rauben. Insgesamt habe ich aber auch extrem schöne und tolle Rollenspielmomente dort gehabt. Auch kann man da als Schreiber auch mal Charaktere "Probe laufen" lassen. Zumindest konnte ich schon mehr als nur ein paar Charaktere als Neben- oder sogar Hauptfiguren in einigen Texten auftauchen lassen - und die waren dann durch das Rollenspiel schon so gut ausgearbeitet, dass das Rollenspielen eine schöne Fingerübung vorher für diese Charaktere war.

Natürlich ist das dann nicht direkt P&P und auch weniger klassisch. Aber dennoch wollte ich es einmal einwerfen, da es durchaus recht nahe an P&P-Online dran ist, aber einige Nachteile davon nicht hat und man nicht zu sehr auf Termine oder eine Gruppe angewiesen ist.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele [Und was machen die Helden so zwischendurch?]
Beitrag von: Feuertraum am 29. April 2019, 10:38:59
Mich beschäftigt gerade die Frage, was eine P&P-Party eigentlich zwischen zwei Abenteuern macht.
Gehen wir einfach einmal scherzeshalber davon aus, die Gruppe schafft ein Abenteuer, wird mehr oder minder reich entlohnt und ist bereit für ein nächstes Abenteuer.
Bei uns war es bisher immer so: Abenteuer vorbei. Nächstes Abenteuer beginnt nahtlos in einer vollkommen anderen Gegend.
So weit, so gut.
Aber ist das eigentlich korrekt?
Ist es bei Abenteuern nicht eher so, dass der Prophet zum Berg muss, man also auf der Suche nach anderen Abenteuern ist? Was aber die Schlussfolgerung mit sich bringt: Da muss man ja erst einmal hin.
Worauf sich mir weitere Fragen eröffnen: Sollte man das ausspielen? Und wenn ja, sollte man dann den einen oder anderen Kampf einflechten lassen? Oder ein kleines Dungeon? Sollte man irgend etwas hinbauen, was die Helden ein wenig beschäftigt, ohne das großartig etwas passiert? Und wenn ja: was? Oder ist es "Pflicht" eines SL, immer im Wechsel ein Stadt- und dann ein Wildnisabenteuer zu leiten?
Oder sollten die Helden wie bisher und scheinbar üblich einfach sofort am anderen Ort sein und sich in die nächste Herausforderung stürzen?

Was machen Sie als Spielleiter oder als Spieler, wenn n Tage zwischen zwei Abenteuern liegen? Nahtloser Übergang? Wechsel zwischen Stadt- und Wildnis? Basteln Sie sich gar einen neuen Charakter, weil es nicht so prall ist, eine lange Wanderschaft mit derselben Gurkentruppe, ich meine natürlich den edlen Recken und guten Freunden in der Not durchzuziehen, obwohl es immer wieder spannende und interessante Unterhaltungen gibt?
Oder machen Sie etwas vollkommen Anderes? Und wenn ja, wie würden Sie das händeln?

Neugierige Grüße

Feuertraum


Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Araluen am 29. April 2019, 10:54:30
Man könnte ein wenig improvisieren. Das hab ich zumindest selbst schon gemacht. Dann leitet man einen Abend mit den Worten ein: Nach den aufregenden Ereignissen von X kehrten die Helden für einige Tage in die Stadt Y zurück.
Und dann schaut man die Spielrunde erwartungsvoll an und schaut was passiert. Wer geht wohin und was gedenken die Leute zu tun, jetzt wo sie etwas Zeit haben? Was fällt einem selbst als SL spontan ein, um dem ganzen etwas pepp zu geben und wie schlägt man den Bogen zum nächsten Abenteuer? Oder man lässt den Helden die Wahl des nächsten Abenteuers sogar frei, indem man mehrere Köder auslegt und schaut, welchen sie schnappen. Sobald klar ist, wohin es dann geht, muss man als SL dann vermutlich irgendwann abbrechen, um das eigentliche Abenteuer dann vorzubereiten.
Es wird ein mühseliger und holpriger Abend, kann aber viel Spaß bringen, mit den richtigen Spielern, die auch mal etwas Eigeninitiative zeigen und man selbst darf als SL nicht im um schnell gestrickte Ideen verlegen sein.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Cooky am 29. April 2019, 12:04:07
Das mit den Pausen zwischen den Abenteuern kommt halt auch immer auf den Modus in dem man spielt. Hat man eine Kampagne, in der ein Ereignis das andere jagt, ist vielleicht kaum Zeit für Handlungen zwischen den Abenteuern. Gefällt manchen Spielern. Ich habe in der Vergangenheit schon ein paar Leute aus der Welt der Online-RPGs abgeholt, die kennen nicht anderes als monotones Metzeln von Monstern und für die ist es einfacherer, sich gleich in das nächste Abenteuer zu stürzen, weil die Priorität nicht so auf dem Ausspielen aller Rollenspiel-Facetten liegt (und teils auch die Erfahrung fehlt).

Andere Spieler brauchen aber auch eine Pause, in der sie mal aus den dunklen Verliesen rauskommen müssen, um ihren Charakter ausspielen. Dabei ergeben sich vielleicht auch ganz spontan andere Richtungen, in die sich das Abenteuer bewegen kann. Wenn sowas passiert, wird es natürlich für den Spielleiter schwieriger, weil man mit Improvisation irgendwann meistens an seine Grenzen kommt. Dann ist es, wie @Araluen sagt, sinnvoll abzubrechen und sich für die nächste Runde vorzubereiten. Oder das Abenteuer gleich so geschickt zu lenken, dass sein Ende kurz vor das Ende eurer Spielzeit fällt. :)

Am Ende geht es natürlich am meisten darum, was den Spielern und dem Spielleiter* Spaß macht. Eine richtige oder falsche Handhabung gibt es nicht wirklich. Der Dialog mit seinen Spielern (außerhalb des Charakters) , was ihnen gefällt, kann da auch richtungsweisend sein. Manchmal aber auch verheerend. :D

Wenn die Charaktere zwischen den Runden mit ihren Kontakten/Freunden/Familien agieren oder sich vielleicht um ihren Besitzt kümmern müssen, der sich im Laufe der Abenteuer angesammelt hat, kann das das Spielerlebnis wirklich vertiefen. Aber auch viel Zeit fressen. Manchmal reicht dann auch ein einfaches: "Nach einem halben Jahr ereignisloser Reise, erreicht ihr endlich den nächsten Queststartpunkt" ;)



*Falls der Spielleiter Spaß daran hat, seine Gruppe einfach nur zu meucheln, wäre die Problematik mit den Pausen übrigens hinfällig...
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Silvasurfer am 29. April 2019, 19:26:54
Kennt jemand von euch Dawn of Worlds?

Ich freue mich nämlich immer wieder, wenn ich Leute finde, die bock auf Pen'n'Paper haben vor allem, wenn es ein Open Source Rollenspiel, wie Dawn of Worlds ist, bei dem eine wundersame fiktive Welt zustande kommt - und zwar im Handumdrehen. Das gitb einem die Möglichkeit in dieser Welt zu Spielen über diese Welt zu schreiben oder was auch immer zu veröffentlichen.

Noch mehr würde ich mich freuen, wenn das interesse von Tizis geweckt wäre.

Also wer es nicht kennt: In Dawn of Worlds schlüpft man in die Rolle von Göttern, die gemeinsam eine Welt erschaffen.
Es ist ein rundenbasiertes Pen'n'Paper und eignet sich daher hervorragend sowohl für live-action als auch online über google.doc etc.
Einen Spielleiter in diesem Sinne gibt es nicht, denn Regel-Konflikte lassen sich entweder demokratisch lösen oder man einigt sich auf jemanden, der das letzte Wort hat.
Der Kreativität sind dabei keine grenze gesetzt das Spiel hat sehr wenige regeln und balanciert sich durch ein simples Punktesystem, welches in jeder Runde durch würfel bestimmt wird.

In der Praxis sieht das wie folgt aus: Man würfelt 2 W6, diese geben die Machtpunkte na, welche man einsetzen kann, um in die fiktive Welt einzugreifen. Auf einer Tabelle kann man diesbezüglich sehr übersichtlich sehen, was man alles damit machen kann... alles! Denn dabei stellt sich weniger die Frage, "Ist das möglich?", sondern viel mehr fragt man sich: Wie viele Machtpunkte wird es mich kosten und wir Tizis fragen uns hoffentlich auch: trägt es zu einer guten Geschichte bei?  :lehrer:

Bsp: Landschaft formen: 3 Punkte im ersten Zeitalter. (Wenn man "freidreht" sprich kein standart Low- oder High-Fantasy erstellt sondern Elemente, die wirklich ausarten, was normalerweise vorkommt, dann kann man sich im vorhinein fairerweise darauf einigen, dass man in diesem Fall die doppelte Punktzahl verwendet) 

Der Spielverlauf geht über drei Zeitalter hinweg:

Im ersten Zeitalter fokussiert man sich darauf die Karte zu zeichnen. Machteinwirkungen die also die Landschaft und das Klima betreffen sind begünstigt andere erschwert. Diese Machteinwirkungen gelten für einen quadratzoll der Landkarte und der Spieler darf diesen Teil der Karte dann nach eigenem Willen frei gestalten.

Im zweiten Zeitalter fokussiert man sich auf Völker ihre Subkulturen und zwar wie oben beschrieben.

Im dritten Zeitalter formen wir die Religionen und Wissenschaften, sowie politische Verhältnisse und führen aller wahrscheinlichkeit nach Kriege miteinander.

Nach 2-3 Spielabenden entsteht auf diese Weise meist eine sehr authentische, umfangreiche Welt voller Konflikte und potentiellen Geschichten, die sich auf allen wegen erählen lassen, die wir kennen.

Viele haben beim Spielen Angst um ihre Schöpfungen, die in der Tat auch vom Regelwerk geschützt werden. Dawn of Worlds macht es Spielern nicht leicht, eine Zivilasition gänzlich auszulöchen und so bleibt, selbst, wenn ein Spieler eine Katastrophe erstellt, welche das ganze Land zerstört und verwüstet immer noch ein paar überbleibsel und auch eine Dynastie, die endet, kann ja immer noch unbekkante Nachfahren haben.
Allerdings möchte ich betonen, das ich finde, eine Welt lebt von Vielseitigkeit und leidet oft an der einseitigen Kreativität von Individuen und genau da sehe ich die Stärke díeses Spiels, es entsteht spielerich und leichtfüssig eine Welt durch ein kollektiv na kreativität.
Beispielsweise ist es in einer vorgekommen, dass eine Mitspielerin einfach frech einen regelmässigen Blutregen auf mein geliebtes Land erschaffen hat.
Andere würden sich vielleicht ärgern, so habe ich mir meinen Pilzwald nicht vorgestellt, doch ich freue mich über eine Gelegenheit zu improvisieren und kaum war ihr Spielzug beenden kam mir die Idee: Ich erschuff einen Orden von Priesterinnen, die im alter von 12 ausgewählt werden, weil ihre Periode mit dem Blutregen synchronisiert und daher stehen diese Schamanninen in der Hierarchie ganz weit oben bzw später dann ein höchst seltsames Magiesystem, das mit ihrer Periode verbunden ist.
Und das ist nur eines von vielen Beispielen, wie dieser rundenbasierte Mechanismus wir-erschaffen-gemeinsam-eine-Welt und jeder macht sein eigenes Ding bzw das Ding des anderen "kaputt" in wahrheit doch recht pfiffige unvorhergesehene Ideen aus dem Hut zaubert.  :jau:

Wer hat also Lust auf eine solche Online-Runde mit dem Ziel natürlich über eine Welt zu verfügen mit der wir frei veröffentlichen können, was auch immer uns beliebt und zwar in jeder nur erdenklichen Form: Buch, Kurzgeschichten, RPG, eine neue Pen'n'Paper Welt, die uns gehört, bloggs, youtube  :prost:

Erfahrungsgemäss entsteht dabei selbst bei einer Gruppe von Leuten die sogar lediglich Powergaming und ihre Lieblingsserien im Sinn haben, die sie mehr oder weniger kopieren eine sehr vielseitige und daher dann immer noch erstaunlich originelle Welt mit viel Kopfkino.  :idee:

Ich frage mich was Tizis also zustande bringen könnten und möchte an dieser Stelle fragen, wessen Interesse geweckt ist.

Wir gehen es locker an, kommen aber mit Sicherheit zu einem frühen Punkt quasi als Schreibbuddies. Hier sind schliesslich so viele produktive, kreative Köpfe am Werk, die mit Herzblut ambitioniert dabei sind... Und es fällt leicht von der hand, spielerisch  :vibes:.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Starcat am 30. April 2019, 11:07:39
Habt ihr erfahrenen PnP-Spieler Tipps für einen leichten Einstieg in PnP-artige Spiele? Ich würde fast sagen: Einen »casual«-Einstieg, der keine große Zeitinvestition oder gleich eine Rollenspiel Gruppe erfordert? Am besten also eine Möglichkeit mal hereinzuschnuppern.

Mich hat das Thema immer interessiert, aber ich habe die Einstiegshürde nie gemeistert. Vielleicht auch, weil ich falsche Erwartungen hatte.
Über die Jahre wurde mir ein vielleicht verqueres Bild von PnP vermittelt.

Auf der einen Seite bin ich folgender Haltung begegnet:
- Es geht um riesige Welten, mit reicher Hintergrundgeschichte, die man erst kennen sollte, bevor man anfängt.
- Es geht um komplexe Regelsysteme, die man sowieso erst verstehen muss, bevor man anfängt.
- Wer nicht bereit ist diesen »Aufwand« zu investieren, ist sowieso »unwürdig« und falsch bei PnP.

Auf der anderen Seite die nüchterne Haltung:
- Die Welt ist umfangreich, aber es genügt sich mit dem Teil zu beschäftigen, in dem man sich gerade befindet. Geschichten sind das, was man als Spieler erspielt.
- Das Regelsystem ist zweitrangig und hat eine überschaubare Basis. Sonderfälle kann man nachschlagen.
- Es ist ein Spiel, keine elitäre Ersatzreligion und soll wie jedes Spiel unterhalten.

Welche Haltung nun näher am tatsächlichen Spielgefühl ist, weiß ich nicht.
Ausprobiert habe ich DSA, bin da allerdings nicht über die Charaktererstellung hinausgekommen, weil sich die Gruppe direkt wieder aufgelöst hat und keiner sich auskannte. Auch spannend finde ich die Welt von Shadowrun oder Battletech (obwohl das wohl eher in eine andere Richtung geht?).

Könnt ihr etwas empfehlen das in Richtung Cyberpunk oder Steampunk geht?

Dabei sei noch gesagt, ich habe neben meiner Autorentätigkeit einen Gamedesign Hintergrund. An sich ist ein Verständnis für Regelsysteme also vorhanden.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 30. April 2019, 16:41:08
Zwar kein Steampunk oder Cyperpunk, aber für einen ersten Eindruck:

Das E.R.S.T.E. (https://www.krimsu.de/deutsch/spiele/das-erste/das-erste.html)

Alles andere als Komplex, wenig einlesen, und ein Abenteuer nebst Helden ist auch mit bei.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gizmo am 30. April 2019, 17:08:39
@Starcat
Meiner Erfahrung nach kommt es absolut auf die Gruppe und vor allem den Spielleiter an, wie leicht einem der Einstieg fällt und wie casual ein Spiel läuft. Wenn du die richtige Gruppe findest, geht eigentlich alles. Ein guter Spielleiter wird dich in die Welt im Groben einweisen, und dir dann nach und nach während des Spiels die Details näherbringen. Ebenso mit den Regeln.
Als ich das erste Mal Vampire gespielt habe, wusste ich nichts über die Welt und die Regeln des Systems. Aber meine Spielleiterin hatte sich am ersten Abend die Zeit genommen, mit mir und der Gruppe nur ein kleines Abenteuer zu spielen, sodass alles immer übersichtlich blieb und mich nicht überwältigen konnte.

Den beiden Haltungen, die du beschreibt, bin ich so ähnlich auch begegnet, und beide haben ihre Anhänger, denen das Spielen auf die jeweilige Weise gefällt.
Eine ganze Weile war ich in einer Gruppe, die eher der ersten 'Fraktion' zuneigte, und in der Wissen und Regeln alles waren. Dabei waren die Leute keinesfalls arrogant, sie hatten einfach nur Spaß daran, aus den Regeln das meiste herauszuholen und ihre Ergebnisse in Kämpfen trotz der Würfelei zu maximieren. Für sie war es neben dem Rollen- auch eine Art Strategiespiel.
Am Ende bin ich dann aber ausgestiegen, weil das für mich nichts ist. Wenn ich spiele oder leite, möchte ich die Charaktere und die Geschichte im Vordergrund sehen. Regeln kommen an zweiter Stelle und werden auch mal gebogen oder umgangen, wenn es der Story dient.

Aus dem Genre Cyberpunk kenne ich nur Shadowrun, das ich einen ganze Weile gespielt habe. Die Welt finde ich ziemlich cool, aber es ist mit Abstand das System mit den meisten Regeln, dem ich bisher begegnet bin. Es gibt unglaublich viel Ausrüstung, Waffen, Zauber usw., und für alles Mögliche eigene Regelbücher. Es ist sicher nicht einsteigerfreundlich, aber ich habe damit angefangen und es ging, weil ich den richtigen Spielleiter hatte. :)

@Feuetraum
Wie ich mit den Leerläufen in der Haupthandlung umgegangen bin, kam immer auf meine Spieler an. Manche wollten ihre Runde wie eine TV-Serie: Ein Abenteuer der Woche, mit ein wenig Einleitung und Abschluss. Das ganze alltägliche Zeug, was zwischen zwei Folgen passiert, konnte man getrost weglassen.
So habe ich das für diese Spieler dann auch gemacht. Jeder konnte sich überlegen, was der Charakter am Anfang des Abenteuers gerade tut und womit er oder sie die letzte Zeit verbracht hat. Ich habe dann einen Einstieg improvisiert, um die Gruppe ohne viel Schnörkel auf den Weg ins Abenteuer zu schicken.
Alles außerhalb des Abenteuers lief in etwa so ab:
Spieler: "Ich rufe meinen Waffenhändler an, weil ich eine Pistole brauche."
"OK, was genau?"
"Eine McGuffin 32."
"Hat er da."
Fertig.

Eine andere Gruppe Spieler hatte unheimlichen Spaß daran, in die Welt einzutauchen. Zwischen den Abenteuern waren ihre Charaktere häufig in derselben Stadt, in der sie quasi ihr Hauptquartier hatten. Diese Spieler waren sehr aktiv und neugierig auf ihre Umgebung. Sie haben sich mit ihren Charakteren untereinander getroffen oder Kontakte zu Nichtspieler-Charakteren geknüpft.
Hier war es meine Aufgabe, eine möglichst lebendige Umgebung zu schaffen, in der sich die Spieler bewegen konnten. Der Waffenhändler aus dem obigen Beispiel hatte dann eben einen Namen, Hobbys, eine kleine Hintergrundgeschichte usw., und die Aktionen der Spieler konnten ihn beeinflussen. Wenn man hier ein wenig investiert, bietet das reichlich Stoff für kleine Nebenplots und ein wenig Drama, das zwischen der umfassenderen Handlung stattfinden kann.
In diesem Fall suchen sich Spieler selbst aus, was sie mit ihrer 'Freizeit' anfangen wollten.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Starcat am 03. Mai 2019, 08:46:32
@Feuertraum und @Gizmo: Danke für eure Tipps!
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 07. Mai 2019, 09:58:27
@Starcat : Wir haben mal ein paar Neulinge gehabt und brauchten für den Einstieg ein schnelles, absurdes Abenteuer. Da empfahl sich "Das Monster aus der Spätvorstellung". Die Charaktere sind theoretisch vorgegeben, es ist für Anfänger komplett geeignet (auch übrigens für Meister-Anfänger) und witzig. Man spielt eine Filmcrew, die die Dreharbeiten überleben müssen. Sehr witzig.
Meine ersten Spiele waren Hero Quest (ja, es ist ein Brettspiel, aber so fing es an), DSA, D&D, PP&P (Power Plüsch und Plunder), Warhammer, später noch AD&D, Shadowrun, Rolemaster, MERS (Mittelerde), Arcane Codex, Babylon 5, Mondagor, Rifts, Machoweiber mit dicken Kanonen (*hüstel*)....
Ja, ein wenig sehr viel, wie ich grad sehe.

Es kommt wirklich extrem auf die Gruppe an, stimmt die Chemie, kann der "Meister" die Gruppe gut anleiten und führen, bzw. unterstützen.


@Feuertraum : Meine Gruppen gehörten immer zu denen, die das Zwischen den Abenteuern zusammenfassend ausgespielt haben. Heißt, der Meister hat gefragt, was wir zu tun gedenken und hat uns dann in eine Richtung geschoben, in der unser neues Abenteuer liegt. Manchmal ist aus dem Zwischenspiel was total Tolles entstanden. Aber wirklich nur, wenn der Spielleiter und die Spieler mitmachen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kraehe am 07. Mai 2019, 10:13:13
@Starcat: Wir haben uns im Freundeskreis kollektiv als Newbies selbst in "Dungeonslayer" eingearbeitet, das ich als sehr rudimentär in Erinnerung habe (und woran ich sehr wenig Spaß hatte). Danach sind wir dann recht schnell auf "Splittermond" umgestiegen, da das doch etwas mehr Möglichkeiten bietet, was Charakterentwicklung, Komplexität und co. angeht. Ist allerdings ein High-Fantasy-Artiges Setting.
Shadowrun habe ich erst zweimal gespielt, finde ich aber ziemlich gut, plus es ist bekannt, man findet also vermutlich genügend Mitspieler überall. Bisher einmal mitgespielt habe ich in einer "Deadlands" Runde. Das war extrem unterhaltsam und ein recht origineller Ansatz - so eine Mischung aus Wild West und Zombie/Horror, mit dem originellen Twist, dass Spielkarten anstelle von Würfeln verwendet werden. (Außer wenn man in character Poker spielt. Dann werden Würfel benutzt. :rofl:)

Hier in Freiburg gibt es einen Rollenspielverein, er einmal im Monat einen Rollenspieltreff veranstaltet. Angeboten werden dann ca. 6 verschiedene Systeme und Runden mit je einem Spielleiter, der das Regelwerk kennt und eine Quest sowie eine Auswahl an spielbaren Charakteren vorbereitet hat. Manche Runden sind explizit nur für fortgeschrittene Spieler (oder für Leute mit eigenem Charakter), die meisten Runden sind aber offen für alle, sodass man jedes Mal ein anderes System, einen neuen Charakter und auch andere Mitspieler durchtesten kann. Das finde ich auf jeden Fall super, um probieren und Erfahrungswerte sammeln zu können. Man kann sich die Sachen anschauen, ohne gleich das Regelwerk beherrschen oder einen eigenen Charakter aus dem Nichts erschaffen zu müssen, und wenn einem ein System gefällt, kann man sich damit ja immer noch eingehender befassen und ggf. nach Mitspielern suchen.
Vielleicht gibt es sowas bei dir in der Nähe ja auch?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Kamen am 07. Mai 2019, 20:57:48
Zitat von: Krähe am 07. Mai 2019, 10:13:13

Vielleicht gibt es sowas bei dir in der Nähe ja auch?

Die Erfahrung zeigt, dass es in fast jeder größeren Stadt, bzw. im Landkreis so etwas gibt. Es gibt auch auf Facebook eine Menge Gruppen, die sich so organisieren.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 22. Dezember 2019, 19:57:11
Hallo an alle!

ich zerre diesen Thread mal wieder an die Oberfläche, weil ich ganz gerne in einem Punkt Ihre geschätzte Meinung als Spieler hören mag.
Für 2020 ist geplant, dass sich unsere Rollenspiel"gruppe" einmal im Monat an einem Sonntag zum Rollenspiel trifft. Wir wollen so gegen Mittag anfangen und gegen 21.00 - 22.00 Uhr aufhören, so dass wir in etwa eine effektive Spielzeit von 6 - 7 Stunden haben (zwischendurch quatschen, essen, blödeln ist bei uns an der Tagesordnung, so dass wir eben nicht volle 9 - 10 Stunden konzentriert durchspielen) und so - hoffentlich - auch ganz gut vorankommen.
Ich habe heute meine gekauften Rollenspielabenteuer durchgeschaut um zu sehen, welches ich leiten werde, wenn ich an der Reihe mit SL-sein bin (wir haben uns darauf geeinigt, dass jemand ein Abenteuer mit "seinem" System leitet, und wenn dieses durch ist, soll einer der vorherigen Spieler den Part des SL übernehmen. Ist dieses Abenteuer durch, kommt der nächste dran mit Leiten eines Abenteuers in seinem System usw, bis es wieder von vorne beginnt)
Dabei fielen mir natürlich meine ganzen Systeme auf, die sich bei mir im Laufe der Jahre angesammelt haben, seien es gekaufte, seien es welche, die die Entwickler zur freien Verfügung ins Netz gestellt haben.
Leider sind es einige mehr, doch wenn ich ehrlich sein darf: Es reizt mich sehr, diese alle einmal zu leiten.
Meine Frage an Sie als Spieler: Wenn ein SL mit neuen System ankommt, obwohl es ohnehin schon fünf - sechs Systeme sind, wären Sie dennoch bereit zu sagen: Kein Thema, ist ein neues System, probiere ich auf jeden Fall mit aus oder geht das eher in die Richtung Och nö, nicht noch ein neues System, bei dem ich neue Begriffe lernen muss, wie ich was zu machen habe, bei dem das Charakterblatt eine neue Gewöhnung bedeutet.

Wie sind da Ihre Erfahrungen?
Und in welchem Abstand wären Sie bereit, einem neuen System eine Chance zu geben?

Neugierige Grüße
Feuertraum



Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mondfräulein am 22. Dezember 2019, 22:39:22
Ich persönlich habe bisher nur it Dungeons & Dragons gespielt, da aber mit verschiedenen Versionen (3e und 5e). Die sind sich zumindest ähnlich, haben aber genug Unterschiede, um sich beim Wechsel neu einlesen zu müssen. Es würde mich persönlich nicht reizen, neue Systeme auszuprobieren, nur um sie mal ausprobiert zu haben. Ich beziehe mich jetzt nur auf diese beiden Systeme, weil ich nur damit Erfahrung habe, aber die Unterschiede erkennt man schon sehr deutlich, wenn man eines der beiden kennt und sich in das andere hinein liest. Da gibt es Vorteile und Nachteile, die stark davon abhängen, was man überhaupt für ein Abenteuer spielt und dann auch nochmal, welche Klassen und Rassen in der Kampagne vorkommen. Ich würde nicht unterschätzen, wie lange es dauert, sich noch einmal neu an jedes System zu gewöhnen - das hat mich doch ein wenig Zeit gekostet, obwohl sie recht ähnlich sind. Die Frage ist auch, wie lange man spielen muss, damit einem die Unterschiede so gut auffallen - das klingt ja eher, als wären eure Kampagnen kürzer als die die, ich spiele (wir haben 12 Sessions mit je ungefähr vier bis fünf Stunden gespielt und sind von der Handlung her gefühlt gerade erst am Anfang, alle gehen davon aus, dass uns das vielleicht sogar Jahre beschäftigen wird). Ich würde nicht sagen, dass ich schon gut einschätzen kann, wo genau die Unterschiede zwischen beiden Systemen liegen. Aber das ist nur meine Perspektive. Jemand, der viel Interesse daran hat, die unterschiedlichen Systeme auszuprobieren, wird das vielleicht anders sehen. Deshalb frag doch einfach mal die Gruppe. Besprecht, ob ihr Lust habt, alle Systeme einmal auszuprobieren, oder ob die anderen Spieler lieber bei gewohnten Systemen bleiben wollen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 14. September 2020, 21:11:29
Ja, schon wieder zeige ich mich als Thread-nach-oben-Zerrer.

Hat jemand von Ihnen schon mal "Itras by" gespielt und kann darüber berichten? Was ich bisher an Infos im Netz gefunden habe, scheint es ja ein sehr surrealistisches, kafkaeskes System zu sein, bei dem nicht Würfel, sondern Karten entscheiden und auch in surreale Situationen führen.

Wäre nur halt cool, wenn jemand das System kennt und seine Erfahrungen geben mag.

LG
Feuertraum
(der irgendwie eine Schwäche für Nichtmainstreamlastige Systeme hat)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mefisto am 16. Mai 2021, 09:22:25
Nachdem ich auch mal hier vorbeikomme (habe nicht so viel Zeit immer zu stöbern) - zerre ich auch mal an dem Thread. Würde mich einfach interessieren ob jemand hier aktiv noch irgendwas spielt und wie ...

@Feuertraum - habe das Spiel (Itras by) noch nie selbst gespielt, es gibt aber an der Drachenzwinge (Online-Forum) hin und wieder Leute. Mich persönlich reizt es weniger. Treibe mich eher im Star Wars oder Shadowrun-Universum herum ...
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 16. Mai 2021, 12:57:43
Hallo Mefisto,

danke erst einmal für die Antwort.
ich habe mir Itras by inzwischen als PDF zugelegt, habe mich derzeit allerdings nur wenig damit beschäftigt - geschickterweise (oder ungeschickterweise, je nachdem, wie man es sehen will), funkten mir einige Dinge dazwischen, so dass ich Itras by erstmal zur Seite gelegt habe.
Weil ich aber eventuell Pfingstmontag mit jemand Neuem (aus Österreich kommend) und generell einmal Online spielen möchte, gehe ich heute das System "Los Muertos" an. Das ist relativ kurz, so dass ich es heute ausgearbeitet haben könnte.

Danke für den Tip mit der Drachenzwinge. Da schaue ich bei Gelegenheit mal rein.

SciFi ist jetzt nicht so ganz mein Fall, auch wenn ich ein System für das Genre geschenkt bekommen habe (nennt sich Ultima Ratio. Hat ein Tintenzirkler - Xadhoom - mitgearbeitet). Ein Mensch aus meiner Rollenspielgruppe will Shadowrun mastern, und darum habe ich ihm die 5. Edition des Regelwerkes geschenkt (gab es kurz vor Rauskommen der 6. Edition als kostenfreien DL, von Pegasus freigegeben und sogar beworben).
Das war im Oktober 2019.
Immerhin hat er es bisher schon bis zum Vorwort geschafft ... ;D
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Minna am 17. Mai 2021, 14:52:17
Hallo Mefisto,

Ich bin vor ein paar Jahren über Dungeonslayers zum PnP gekommen und hole es immernoch manchmal raus, wenn es schnell gehen soll. Dann bin ich als Spielerin und Leiterin in zwei DSA Gruppen aktiv, in einer wegen Covid gerade lahmgelegten Pathfindergruppe und habe ganz frisch angefangen eine Cthulhurunde zu meistern. Und ich muss sagen von Cthulhu bin ich total begeistert- so ein schön unkompliziertes System (schaut zu DSA), dass trotzdem genug Raum für meine Bedürfnise gibt und die Materialien von Pegasus sind auch toll und erschwinglich (noch ein Blick zu DSA). Und hey, Spieler in den Wahnsinn treiben ist auch ziemlich lustig  :rofl:
Meistens spielen wir über Roll20.

Als Geheimtipp:
In "The deep forrest" (https://buriedwithoutceremony.com/the-quiet-year/the-deep-forest) baut man kooperativ eine Gemeinde von Monstern nach dem Krieg gegen die Menschen wieder auf- das ist ein schönes System für einen One Shot, wenn man mal Lust auf Cooperatives Geschichten erzählen hat.

Und auf meiner "Will ich irgendwann mal spielen" Liste steht noch: Behind the wall, Ryuutama und ein Pokemonsystem

Was würdet ihr gerne mal ausprobieren?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Shin am 17. Mai 2021, 17:34:27
Ich habe jetzt ein paar DnD Runden für meine Freunde geleitet und wir haben gerade unsere erste eigene Kampagne angefangen! (Die leitet allerdings ein Freund, so dass ich jetzt auch zum Spielen komme.)

Ansonsten würde ich ja immer noch gerne mehr mit In Nomine Satanis machen. Das Regelwerk ist sehr sparsam und gerade die Kampfregeln sind nicht wirklich gelungen, aber die Fähigkeiten sind einfach fantastisch für Roleplay und ich habe um die 5 Jahre gebraucht um endlich eine Kopie zu bekommen.

@Minna Cthulhu liebe ich auch und Deep Forest sieht super aus, das muss ich mir gleich mal als Lesezeichen setzen!
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mefisto am 17. Mai 2021, 21:12:08

@Feuertraum – oh bis zum Vorwort? Shadowrun hat ja nur 7-8 Regelbücher, die man kennen sollte und alle sehr dünn sind *hust* ... naja ihr habt ja vielleicht noch 1-2 Jahrzehnte bis ihr mal eine Proberunde machen könnt – oder? Also die Welt ist genial und es kann super viel Spass machen ... wenn man keine OT-Planer und Powergamer dabei hat ... .. ich drück dir die Daumen

@Minna – wenn du Jules Verne  und/oder Indiana Jones magst kann ich dir HEX (Hollow Earth Expedition) empfehlen. Das Spielsystem (Ubiquity) kann man auf fast alles einfach adaptieren – es ist herrlich einfach! Wir haben ein bisschen gebastelt und spielen damit, Star Wars, Herr der Ringe und vieles mehr...
Ich würde mal gerne Potter ausprobieren (gibt es kein richtig gutes Regelwerk was ich bis jetzt gefunden habe ...), wir wollten mal Guardians of the Galaxy spielen und irgendwann will ich noch mal Dresden Files was machen ... das Regelwerk von Engel steht auch im Schrank und fängt Staub ...

Cuthulhu geht wenige an mich ran ...
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 17. Mai 2021, 22:42:59
Zitat von: Minna am 17. Mai 2021, 14:52:17
Pokemonsystem

Meinen Sie Pokethulu?

ZitatWas würdet ihr gerne mal ausprobieren?

Okay, Sie haben es ja so gewollt (und gefragt)

1W6-Regeln
1W6 Freunde
Codex Regularis
Hero wars
Itras by
Quill (Brief Rollenspiel)
Englisch Errie
Romance of the perilous land
Tuquendria
Tunnels&Trolls
Dungeonslayer
Splittermond
Sternenmeer RPG
Kobolde
DSAventurien
Agone
Dorp
Menschen und Magie
In die Tiefen
Ratten
Endure – Das Survivalrollenspiel
Honey Heist
Laser & Feelings
Raumhafen Adamant
Midgard
Das Weltenbuch
Heredium
Annor
Drachensturm
7te See
Symbaroum
Dresden Files
We are all mad here
Das, was unsere Annie (glaube ich war das) ausgearbeitet hat
Protektor
AD&D
De profundis
Norm of the fates
Drachen und Intrigen sind inklusive (falls ich es mal finden sollte)
Karma
-----------------------------------------------------------------------------------------------------

Und auch wenn ich nicht sicher bin, ob es als Rollenspiel gilt, auch wenn es als Rollenspiel deklariert wird:
Die Robert Redshirt RPG-Show
Alice is Missing (Spiel, das einzig über einen Messenger funktioniert)

Und ich will noch sagen, dass ich bestimmt das eine oder andere, das ich gerne einmal ausprobieren will, vergessen habe zu erwähnen.




Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 27. Juli 2021, 13:59:16
Sorry fürs Doppelposting (mal wieder), aber ich habe eine unbescheidene Frage an die Rollenspielfreunde unter Ihnen:
Ich spiele mit dem Gedanken, mir das (englischsprachige) PDF des Systems "Paranoia" zuzulegen. Allerdings möchte ich mir eine der älteren Ausgaben zulegen.
Momentan gibt es auf Drivethru RPG sowohl die erste als auch die zweite Edition für je 7,50€.
Kennt jemand diese beiden Versionen und kann mir sagen, welche von beiden besser ist?

LG und danke schon einmal im Voraus :-)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Nirahil am 29. März 2023, 08:40:41
Hier wurde ja eine Weile nichts geschrieben. Ich werfe also mal ganz ungeniert eine persönliche Frage in den Raum - wenn ich so größenwahnsinnig wäre und überlege, Spielmaster zu werden, wie stelle ich das am Doofsten an? ;D

Ich habe vor einigen Jahren unregelmäßig Shadowrun gespielt und mochte das sehr, auch wenn ich zu meinem Leidwesen sagen muss, dass wir so unregelmäßig gespielt haben, dass ich die Regeln trotzdem nie wirklich verinnerlicht habe und viel nachschlagen musste. Vor vier Jahren oder so habe ich dann zwei kürzere Sessions D&D gespielt, das kannte ich bis dato gar nicht und kenne auch bis heute die Regeln nicht wirklich, weil das leider eingeschlafen ist. Ich hätte aber unheimlich Bock, wieder Pen and Paper zu spielen, allerdings hat der Gamemaster, der das geleitet hatte, recht wenig Zeit und überhaupt haben wir sonst keinen, der sowas schon mal gemacht hätte. Und da dachte ich mir, bevor wir gar nicht spielen, könnte ich das ja machen und mir mal ansehen. Wir hatten damals D&D Beyond zur Charaktererstellung genutzt und der Spielleiter hat uns quasi alles an Regeln dazu gesagt, wir hatten selbst kein Regelwerk.

Mein Problem ist jetzt - ich weiß nicht, ob D&D da so der beste Einstieg wäre. Das Regelwerk von Shadowrun habe ich da, aber ich möchte lieber etwas im Fantasysetting spielen. D&D kenne ich halt auch nicht wirklich und die digitalen Sachen bekommt man, soweit ich gesehen habe, nur auf Englisch. Wäre an sich nicht das Problem, auf Deutsch ginge es nur eben schneller, weil mein Englisch leicht angerostet ist. Vorteil bei D&D wäre aber definitiv Beyond, weil ich die Charaktererstellung damit sehr großartig fand. Jetzt gibt es ja da auch noch DSA, das kenne ich so überhaupt gar nicht. Da bekäme ich die Regelwerke digital auch auf Deutsch. Digital fände ich deshalb besser, weil wir ohnehin über Discord/Roll20 spielen würden, dann müsste ich nicht nebenzu in einem dicken Schinken blättern, zumal das ja erst mal vor allem ein Feldversuch ist, ob ich das überhaupt hinkriege. Ich bin eigentlich nicht so der spontanste Mensch, der sich auf etwaige Situationsänderungen schnell mit kreativen Ideen einstellen kann, falls die Gruppe was anders macht als geplant, aber ich habs eben auch noch nie versucht. Grundsätzlich würde ich mir aber auch den dicken Schinken dazu kaufen, notfalls verkaufe ich ihn halt wieder.

Frage 1 also: Welches der beiden Regelwerke ist einfacher für Einsteiger, D&D oder DSA oder keins davon?
Frage 2: Was eignet sich besser für eher kürzere Sessions (2-3h pro Spielabend) oder ist das egal/unabhängig vom Regelwerk? (Wir haben Shadowrun oft 6-9h gespielt, das ist mir echt zu lang)
Frage 3: Ich habe keinerlei Erfahrung darin, Kampagnen zu erdenken - gibt es vielleicht Crashkurse, die ihr empfehlen könnt? (Ihr müsst mir natürlich keinen geben, aber vielleicht kennt ihr Foren/Videos/Blogs, die ihr cool findet und die das näher bringen)
Frage 4: Überlegt ihr euch im Vorfeld schon mehrere Ausgänge für eine Situation, wenn ihr die Story schreibt oder ergibt sich das alles on the fly im Spiel aufgrund der Reaktionen der Gruppe?

Wahrscheinlich sind das die noobigsten Fragen, die man dazu stellen kann, aber ich habe einfach irgendwie ein Brett vor dem Kopf und ich weiß, es gibt hier einige, die aktiv Spielleiter sind. Vielleicht könnt ihr einem ahnungslosen Frischling ein wenig bei seinem Größenwahn behilflich sein. Ich danke euch in jedem Fall schon im Voraus sehr fürs Durchlesen und eure Antworten. :bittebittebitte: 
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Yamuri am 29. März 2023, 09:02:14
@Nirahil

Zu Frage 1: Ich selbst habe D&D noch nie gespielt. Ich habe aber Erfahrungswerte als Einsteiger bei DSA5. Ich empfand es mit der Unterstützung meiner Mitspieler:innen leicht hineinzufinden. Zwar habe ich bei meiner ersten Figur prompt versehentlich einen NPC erzeugt und das haben wir erst während des Spiels bemerkt, weil unser Spielleiter nicht genauer geschaut hatte, da meine Mitspieler:innen mir ja beim Basteln geholfen hatten (und das Online Wicki damals noch unvollständig war), aber das war eine sehr witzige Erfahrung. Als es uns auffiel hab' ich die Figur sogar bis zum Ende des Abenteuers weiterspielen dürfen und mir danach eine neue Figur gebastelt. Auf jeden Fall würde ich sagen, mir ist es leicht gefallen in DSA5 reinzufinden. Mit der passenden Gruppe ist das absolut kein Problem.

Zu Frage 2: hier würde ich klar sagen, Torg Eternity ist das besser geeignet als DSA. Bei Torg gibt es wirklich kurze Abenteuer, die man auch in 4 Stunden, ggf. auch 3 Stunden schaffen kann. DSA Runden haben bei uns immer länger gedauert, für DND habe ich keine Erfahrungswerte.

Zu Frage 3: Bei DSA5 gibt es auf jeden Fall vorgefertigte Abenteuer die man benutzen kann. Selbst ausdenken wäre mir bei DSA zu komplex und schwierig, weil der Weltenbau derart komplex ist, dass ich es mich nicht trauen würde, da mir zu viel Hintergrund Wissen fehlt. Ich würde für Anfänger im Leiten hier auf jeden Fall vorgefertigte Abenteuer für den Einstieg empfehlen. Ist aber nur mein subjektives Empfinden. Mich würde DSA zum Leiten halt überfordern, weshalb ich nur Torg Eternity leite, da war ich aber auch bei allen Tag 1 Abenteuern dabei und kenne mich aus.

Frage 4: Bei meinen Torg Eternity Runden lege ich mir immer ein Script an und ja, ich überlege mir, welche Möglichkeiten meine Spieler:innen so haben. Ich plane aber auch Improvisation mit ein, da Spieler:innen auch gerne mal auf Ideen kommen, die ich nicht bedacht habe. Daher, siehe Punkt 3, wäre mir DSA leiten zu schwer. Denn da könnte ich nicht improvisieren und müsste erstmal abbrechen, um intensiv neu zu plotten, was mühsam wäre.
 

Das Problem mit Spielleitermangel haben wir momentan leider auch. Wir würden anstelle von Torg Eternity gerne mal wieder DSA5 spielen, aber unser eigentlicher Spielleiter ist seit Monaten abgängig. Falls es hier aktive DSA5 Spielleiter gibt, die auch gern via Video-Call spielen, meldet euch gern. Auch weitere Mitspieler:innen sind bei uns willkommen. Im Moment sind wir vier Spieler:innen. Einer von uns würde ggf. meistern, aber wann er Zeit findet, was vorzubereiten steht noch in den Sternen.

Du schreibst, du magst Fantasy-Setting. Das ist mit Torg Eternity auch möglich. Figuren aus dem Cosm Aysle sind sehr Fantasy-lastig und ich wäre auch bereit für Neueinsteiger das Tag 1 Abenteuer von Aysle zu leiten. Ich hab hier an Regelwerken und Stuff alles da. Für die Tag 1 Abenteuer gäbe es vorgefertigte Charaktere, für den Einstieg, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen. Aysle ist der Fantasy-Cosm schlechthin. Bisher habe ich den Cosm eher nicht bespielt, weil er mich stark an DSA erinnert und ich mir dann dachte, ne also da spiele ich lieber DSA. Für Einsteiger-Spielleiter ist Torg Eternity definitiv geeignet. Vor Torg Eternity habe ich mich selbst leiten nicht getraut, bei Torg funktioniert es ganz gut und da mag ich sogar selbst ausgedachte Abenteuer lieber, weil die vorgefertigten meiner Meinung nach öfters mal Unstimmigkeiten enthalten, wo ich mir denke - äh? was hat sich der Autor jetzt hierbei gedacht? (Ich ändere das dann einfach ab oder gehe auf Kritik meiner Spieler:innen ein, wenn ich mit an das Grundabenteuer halte und meinen Spieler:innen noch andre Sachen auffallen. Das wird dann notiert und in künftigen Abenteuern berücksichtigt. Generell bin ich ein sehr Spieler:innenfreundlicher Spielleiter; nur manchmal tendiere ich zum spoilern).

Wenn du magst können wir gerne nach Ostern mal telefonieren via Discord (vorher hab ich leider keine Zeit) und ich kann dir was zu meinen Erfahrungen als Einsteiger-Spielleiterin erzählen. Selbst wenn du dich entscheidest lieber bei Shadowrun zu bleiben oder DSA bzw. DND zu nehmen, hilft dir vielleicht das ein oder andre weiter. Blogs dazu kenne ich jetzt keine. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Oder du kannst auch hier konkrete Fragen stellen und ich beantworte sie dir am Torg Beispiel. Könnte ja ggf. für andre auch interessant sein.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 29. März 2023, 15:27:30
Heiho,

zu Frage 1: ich habe zwar noch nie D&D gemeistert, habe aber schon von anderen gehört, dass dieses System für Einsteiger eher suboptimal ist. Selbiges mit DSA5.
Abora oder Destiny sollen recht einsteigerfreundlich sein (wobei Destiny sogar als kostenfreies System im Netz zu finden ist: http://www.aceofdice.com/?page_id=30 ).
Ansonsten können Sie sich auch "Das Weltenbuch" anschauen (https://dasweltenbuch.jcgames.de/ ), welches ein satirisches Rollenspiel darstellt, da es auf einer Doppelbuchseite spielt. Dennoch hat es einen ernsthaften Kern.

Allerdings können Sie auch so verrückt sein wie ein großer Teil von Spielleitern: Sich ein System schnappen und hinein ins kalte Wasser ...:-D ;-)

Zu Frage 2: Im Prinzip können Sie sich mit den Mitspielern darauf einigen, dass Sie ein Zeitfenster einhalten und in diesem Zeitfenster (eventuell mit +15 Minuten) einen Cut machen. Manchmal ergibt es sich auch so, dass die Gruppe innerhalb des Zeitfensters eine Szene soweit abgeschlossen hat, dass man sagen kann : Lasst uns für heute hier aufhören und dann beim nächsten Mal weitermachen. Sollten aber generell Abenteuer in diesen 2 - 4 Stunden fertig sein, dann sollten sie eher auf Systeme wie "Los Muertos" gehen, deren Abenteuer für diese Länge konzipiert sind. Allerdings wäre das System kein klassisches High-Fantasy, wenngleich man dieses schon als eine Art von Fantasy bezeichnen kann, treten doch auch Wesen auf, die man aus Fantasy kennt aber auch Wesen, die man jetzt eher weniger dort vermutet (zum Beispiel spuckende Kaninchen, deren Speichel Bäume und anderes Getroffenes versteinert).

Zu Frage 3: Ehrlich gesagt habe ich bei YT mal "So schreibst Du eigene Abenteuer"-Videos gefunden, aber bisher nie angeschaut  :-[ Aber dort finden Sie so einiges.

Zu Frage 4: Nein. Weil - so verrückt das auch klingen mag - die Spieler auf Ideen kommen, auf die man im Vorfeld nie gekommen ist. Man sollte als SL also improvisieren.

Ein kleiner Tipp noch: Auch wenn man sich im Großen und Ganzen an die Regeln halten sollte: Wenn es eine Regel gibt, die den Spielfluss (zer)stören würde, die Regel einfach brechen. Eine Geschichte aufrechterhalten hat immer Vorrang vor einer Regel.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mondfräulein am 29. März 2023, 16:00:48
Zitat von: Nirahil am 29. März 2023, 08:40:41Frage 2: Was eignet sich besser für eher kürzere Sessions (2-3h pro Spielabend) oder ist das egal/unabhängig vom Regelwerk? (Wir haben Shadowrun oft 6-9h gespielt, das ist mir echt zu lang)

Ich habe DSA nie gespielt, aber kürzere Sessions sind mit D&D definitiv möglich.

Zitat von: Nirahil am 29. März 2023, 08:40:41Frage 3: Ich habe keinerlei Erfahrung darin, Kampagnen zu erdenken - gibt es vielleicht Crashkurse, die ihr empfehlen könnt? (Ihr müsst mir natürlich keinen geben, aber vielleicht kennt ihr Foren/Videos/Blogs, die ihr cool findet und die das näher bringen)

Ich würde dir empfehlen, für den Anfang ein fertiges Abenteuer zu spielen. Ich habe zum Beispiel mal Death House gespielt. Das ist der Auftakt für Curse of Strahd, was eine längere Kampagne ist, aber Death House ist auch für sich alleine gut spielbar und ist kostenlos verfügbar. Das ganze lässt sich in 2 Sessions durchspielen und so einen klaren Leitfaden zu haben ist als erste Spielleiter-Erfahrung unglaublich hilfreich. In einer anderen Kampagne haben wir Lost Mine of Phandelver gespielt, das ist ein etwas längeres Abenteuer. Als das durch war, ging dann das selbstgeschriebene Abenteuer los.

Der Vorteil daran ist, dass du Erfahrung sammeln kannst und die Figuren erstmal beobachten kannst, bevor du dich an dein eigenes Abenteuer wagst. Du kannst sehen, wie sich die Dynamiken entwickeln und währenddessen bekommst du bestimmt viele Ideen, in welche Situationen du deine Spieler schicken kannst. Sich danach ein eigenes Abenteuer auszudenken ist einfacher als direkt damit zu beginnen.

Ansonsten ist glaube ich am wichtigsten, dass du Spieler hast, die mit dir arbeiten anstatt gegen dich. Lernt das zusammen, verzeiht euch Fehler, und am wichtigsten: Kommuniziert! Lass dir von deinen Spielern erzählen, was sie toll fanden und was nicht so. Sind die Kämpfe zu lang oder zu kurz, zu einfach oder zu schwer? Würden sie gerne mehr interagieren oder wollen sie einfach nur von einem Kampf zum nächsten reisen? Gute Kommunikation löst die meisten Probleme, schlechte Kommunikation ist für die meisten Probleme verantwortlich.

Und es ist absolut kein Problem, die Regeln anzupassen, um dir das Leben einfacher zu machen. Auch spontan. Als Spielleiter bist du Gott. Nutze das.

Zitat von: Nirahil am 29. März 2023, 08:40:41Frage 4: Überlegt ihr euch im Vorfeld schon mehrere Ausgänge für eine Situation, wenn ihr die Story schreibt oder ergibt sich das alles on the fly im Spiel aufgrund der Reaktionen der Gruppe?

Teils, teils. Es gibt die großen und die kleinen Momente. Ich hatte zum Beispiel oft einen NPC in der Hinterhand, der alle retten konnte, falls der Kampf drohte schlecht auszugehen. Ich hatte aber auch kein Problem damit, meine Spieler in die Richtung zu stoßen, in die ich sie haben wollte und sehe auch kein so großes Problem damit, das zu tun, wenn es nötig ist. Besonders am Anfang kann es sonst einfach passieren, dass du ein ganzes Abenteuer vorbereitet hast, die Spieler wollen aber in eine ganz andere Richtung und dann gibt es gar kein Abenteuer und viel Stress für dich. In solchen Fällen ist es oft gut, einen Plan B zu haben, wie du die Spieler in die richtige Richtung stößt. Besonders kleinere Interaktionen waren aber auch oft improvisiert. Also insgesamt eine Mischung aus beidem.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: tarepanDaya am 29. März 2023, 16:36:00
@Nirahil Ich finde es toll, dass du dir den SL-Hut aufsetzen willst - wir brauchen mehr SLs! Wenn du aber wirklich erstmal nur Antesten willst, ob Spielleiten was für dich ist, kannst du unter den One-Page-RPGs schauen, ob da ein System dabei ist, das dich anspricht. Da müsstest du dich nicht lange einarbeiten und kannst dich auf den Plot konzentrieren und schauen, was dir eher liegt: detaillierte Vorbereitung oder planloses Schaun-wir-mal-was-passiert (oder was dazwischen).

Tipps findest du auch auf Youtube, z. B. in der Playlist "GM Tips" (https://www.youtube.com/watch?v=6XikjjQok5Y&list=PL7atuZxmT9570U87GhK_20NcbxM43vkom) von Geek & Sundry.

Wenn du Blut geleckt hast und definitiv eine längere Kampagne spielen willst, dann lohnt es sich auch, in ein komplexeres System einzusteigen. DSA5 oder D&D nehmen sich vermutlich nicht viel. D&D gibt dir etwas mehr Freiheiten beim Setting und ist digitaler, DSA hat dagegen zahlreiche vorgefertigte Abenteuer (im Orkenspalter-Forum und im Scriptorium Aventuris sind viele auch kostenlos), die die Vorbereitung deutlich vereinfachen. Alternativ zu D&D gibt's noch Pathfinder, dazu kann ich aber nicht viel sagen. Wenn du beim Setting komplett frei sein willst, wäre vielleicht Fantasy AGE eher was.

Wenn du deine erste Runde geleitet hast, erzähl gern, wie es gelaufen ist! :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Nirahil am 30. März 2023, 08:16:46
Ihr seid großartig, vielen, vielen Dank! :wolke:

@Yamuri
Von Torg Eternity habe ich noch gar nicht gehört, das ist ja spannend. Muss ich mir mal unbedingt genauer ansehen, ich kenne nur sehr wenige Systeme und hab ja auch nur zwei jemals selbst bespielt.

Waren deine Mitspieler bei DSA denn schon erfahren oder waren das auch Neulinge? Ich würde mit Neulingen spielen bzw. weiß ich nicht, ob von ihnen überhaupt jemand jemals PnP gespielt hat. Bei einem denke ich es, meine Freundin hat mit mir zusammen die zwei Sessions D&D gespielt, der Rest glaube noch nie. Wir würden uns da dann zusammen irgendwie reinfuchsen. Stimmt, Anteile von fertigen Abenteuern umschreiben hat unser Shadowrun Spielleiter auch öfter gemacht, die waren leider teilweise auch einfach unlogisch ohne Ende. Daran hab ich gar nicht mehr gedacht.

Auf das Telefonat würde ich ggf. gern zurück kommen, ich habe aktuell auch nicht so die Zeit und muss mal sehen, was meine Sozialphobie dazu sagt, wenn es akut wird. ;D Aber ich danke dir auf jeden Fall schon mal für das Angebot und den Input!

@Feuertraum
Suboptimal ist natürlich schade, hmm. Ich dachte mir ja schon, dass meine Idee sehr größenwahnsinnig ist. :rofl:  Vielen Dank für die verlinkten Systeme, die schau ich mir auch mal genauer an! Und ja, notfalls hüpfe ich auch einfach ins kalte Wasser und dann muss halt jeder darunter leiden, dass ich erst mal nicht so den Plan habe, aber vielleicht wird das ja auch ganz witzig. ;D

Ein Cut klingt sehr interessant, das werde ich mal im Auge behalten. Falls ich mich als würdig erweisen sollte und das Ganze ernsthafter wird, könnte man so auch längere Kampagnen spielen. :hmmm:

@Mondfräulein
Nice, danke! Death House habe ich mir gestern gleich noch runter geladen und werde mir das durchlesen, sobald ich das Starterset-Grundregelwerk durch habe. Dazu habe ich sogar deutsche Notizen gefunden. :vibes: Vielleicht wäre das als Ausprobierkampagne dann gar nicht schlecht. Würdest du das mit schon vorgefertigten Charakteren spielen zum Einstieg oder die Leute ihre Charaktere schon selbst erstellen lassen?

Das mit der Kommunikation ist ein sehr wichtiger Tipp, danke. Unsere Shadowrungruppe war da nicht so kommunikativ und am Ende kam ich mit einem nicht so gut klar, er war erst Spielleiter, dann später Mitspieler und er hat zwar schon gesagt, wenn ihn was gestört hat, aber nicht so auf die konstruktive Weise. Leider hatte er ein Problem mit meinem Charakter. Der war halt manchmal bisschen doof, nicht mal beabsichtigt, aber der Mitspieler wollte das sehr ernsthaft spielen und da konnte ich einfach mit meinen Ideen nicht mithalten. Die D&D Runde waren andere Leute und ich habe mich da auch getraut, explizit einen exzentrischen Charakter zu spielen - das hat SO gut funktioniert. Ganz andere Atmosphäre. Die Kommunikation war auch viel offener und es hat zumindest mir deutlich mehr Spaß gemacht. Das möchte ich als Spielleiter auch erreichen, dass der Spaß im Vordergrund steht und auch unkonventionelle/bekloppte Ideen, die die Situation vielleicht sogar massiv verschlimmern, einfach lustig ausgespielt werden. Und Gott zu sein ist ein wirklich sehr verlockender Anreiz. ;D

Hmm, den Rettungs-NPC finde ich interessant. Der damalige Spielleiter hatte uns auch einen NPC oft zur Seite gestellt, im Vergleich zu uns kam der mir auch immer recht badass vor. Ich erkenne ein Muster, damals hab ich das nie hinterfragt. Ohne den wären wir garantiert alle drauf gegangen. Danke für deinen Input, das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf. Wie ich die Leute in die richtige Richtung schubse, muss ich mir definitiv überlegen, das ist auch so meine größte Angst - dass mir das Abenteuer komplett entgleitet und ganz woanders lang geht, als ich eigentlich wollte. Aber das ist vermutlich auch einfach Übung, das wird mir nicht einfach so in den Schoß fallen.

@tarepanDaya
Danke für das Lob! :wolke: Die One-Page-RPGs schaue ich mir auch mal an, davon hab ich auch noch nie gehört. Ich vermute jetzt mal, ein bisschen Planung bräuchte ich auf jeden Fall, ich neige zu absoluter Vergesslichkeit und würde meine Spieler wahrscheinlich in ein schwarzes Loch spielen lassen, wenn ich mir den Rahmen nicht abstecke. ;D

Ohhh, Geek & Sundry! Die kenn ich sogar, aber gar nicht mehr dran gedacht, dass es die gibt und ich da schauen könnte. Danke!

Freiheiten beim Setting gefällt mir, viele vorgefertigte Abenteuer sind aber natürlich auch nicht zu verachten. Hmmm. Da muss ich nochmal in mich gehen. Zu Pathfinder habe ich gelesen, dass das wohl eher noch komplexer als D&D wäre, aber da bin ich nicht sicher. Gehört habe ich davon zumindest auch schon. Von Fantasy AGE dagegen wieder nicht, das schau ich mir auch mal noch genauer an.

Mal sehen, wann ich dazu komme, die erste Runde zu leiten. ;D Aber ja, ich berichte sehr gerne dann!

Vielen, vielen Dank an euch, das hilft mir schon immens weiter! Und so nebenbei tut der Zuspruch gerade auch richtig gut. Ich hab nämlich schon echt Sorge, dass ich mich als komplett unfähig erweise und das so gar nicht hinkriege. Aber wenn ich es nicht ausprobiere, werde ich es nie wissen, also ran da!

Eine Frage zum Schluss noch, die mir gerade noch einfällt: Wie organisiert ihr euch, dass ihr auch im Kopf behaltet, was das Abenteuer gerade so vorsieht und welche Details ihr beachten müsst? Habt ihr Listen mit den Monstern, Positionskarten, wo die in etwa stehen? Ein komplettes Skript nebenzu oder eher stichpunktartig, was als nächstes passiert?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Yamuri am 30. März 2023, 09:29:27
@Nirahil

Wenn du lieber nicht telefonieren magst, können wir auch einfach nur Chatten (nach Ostern dann). :) Torg Eternity ist das coolste Pen & Paper, dass es gibt. ^^ Also das sagt Markus Plötz von Ulisses Spiele auch. :rofl: Aber ich stimme ihm da total zu. Ich liebe es einfach, weil es ein so vielfältiges System ist. Es ist auch sehr leicht verständlich, finde ich. Manche würden aber möglicherweise sagen, es ist sehr komplex. Die Tag 1 Abenteuer sind zum ausprobieren aber sehr gut gemacht, mit vorgefertigten Figuren, so dass man einen leichten Einstieg findet.

Also bei DSA waren die anderen Spieler und unser Spielleiter schon erfahren, nur ich war Neuling. Bei Torg Eternity würde ich sagen, wir haben als Gruppe mit den Tag 1 Abenteuern begonnen und sind gemeinsam reingewachsen, wobei ich eben als Spielleiterin noch etwas unerfahren bin bzw. bisher nur einige Runden Torg Etenity geleitet hab', sogar mit eigener Kampagne, die ich noch in Form bringen muss, damit ich sie auf DriveThru hochladen kann. 

Grundsätzlich ist unsere Gruppe sehr locker. Unser abgängiger Spielleiter, von dem ich gehört habe, es geht ihm inzwischen besser und er könne hoffentlich bald wieder P&P spielen, ist auch der Beste Spielleiter, den ich kenne. Er ist so cool drauf. Da darf ich sogar crossover-mäßig Figuren aus einem meiner Romanprojekte bespielen, nicht einfach nur nachgebaut und angepasst, sondern so richtig. Auch ein Stargate Crossover hat er mal zugelassen bei einem Tag 1 Abenteuer, das in Ägypten spielte. Fand ich voll genial, dass er da so offen ist. Also egal was für ne Art Figur man spielen mag, wenn es sich regeltechnisch umsetzen lässt, dann immer her damit. Also ja, ich würde sagen, es kommt echt stark drauf an, dass die Gruppe auf einer Wellenlänge ist. Bei den Tag 1 Abenteuern sind zwar vorgefertigte Figuren da, aber unser Spielleiter hat erlaubt, dass wir uns auch gleich was eigenes ausdenken, wenn wir das möchten.

Ich habe ein Skript mit Stichpunkten. Im Hintergrund habe ich meist eine Menge Fenster offen und verschiedene Ordner. Beim Würfeln vertrauen wir einander, dass keiner flunkert bei den Ergebnissen, da halt jeder für sich hinter dem Bildschirm mit physischen Würfeln würfelt. Ich komme persönlich mit digitalen Würfeln nicht klar und bin froh, dass wir da alle so locker sind. Wir hatten zeitweise roll20 benutzt für Karten, insbesodnere für Kämpfe. Ich mache das meist nicht. Ich merke mir das einfach oder vertraue meinen Spielern.

Also wenn ihr Torg Eternity ausprobieren wollt, kann ich wie gesagt anbieten, dass ich euch ein Tag 1 Abenteuer leite. Den Cosm könnt ihr euch dann aussuchen. Ich kann die Cosms vorher vorstellen und so. Aber ich kann halt nur via Video Call leiten und verstehe ich dich richtig, dass du mit einer Gruppe spielen willst, die du auch persönlich triffst?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Araluen am 30. März 2023, 09:32:12
ZitatEine Frage zum Schluss noch, die mir gerade noch einfällt: Wie organisiert ihr euch, dass ihr auch im Kopf behaltet, was das Abenteuer gerade so vorsieht und welche Details ihr beachten müsst? Habt ihr Listen mit den Monstern, Positionskarten, wo die in etwa stehen? Ein komplettes Skript nebenzu oder eher stichpunktartig, was als nächstes passiert?
Mein Mann hat alles zu unserer Kampagne in One Note gespeichert. Ich sammle meine Notizen ganz analog in einem Notizbuch. Dabei habe ich ein paar schön ausformulierte Texte für den Erzählerpart in Schlüsselszenen (kommen meist nur zu Beginn des Abends zum Tragen, wenn die Spieler noch keine Gelegenheit hatten, Unfug zu treiben ;))
Zufallsbegegnungen würfle ich mir vorher aus, auch um Fähigkeiten und Werte ggf. anzupassen. Ob und wo sie dann genau vorkommen, entscheide ich dann spontan, so wie es passt.
Festgelegte Begnungen notiere ich mir, wo sie in etwa stattfinden sollen. Wenn die Gruppe in der Kanalisation auf ein Werrattennest stoßen soll, dann passiert das, sobald es sinnvoll ist. Entweder geleite ich sie mit dem Erzähler direkt dorthin, wenn die Kanalisation selbst sonst nichts spannendes bereit hält oder ich lasse sie selbst ihren Weg suchen und schubse sie ins Rattennest, sobald es an der Zeit ist.
Generell plane ich Begegnungen nur pro Session. An einem Abend, der auf 2-3h angelegt ist, schafft man meiner Erfahrung nach begleitet von etwas Ambiente und/oder Rätselraten eine größere Begegnung.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 30. März 2023, 09:40:44
Ich selber bin da tatsächlich eher auf der Schiene, alles ziemlich genau auszuarbeiten, zudem auch noch alles mit der Hand und Füller auf Papier. Zugegeben, es dauert länger, aber ich kann es mir dadurch besser merken. Ich bin also eher der Typ, der sagt: lieber 200% Arbeit, um das Teil zu 100% vorbereitet zu haben (ein Mensch aus unserer Gruppe geht eher die 20:80 Methode: Wenn er etwas nicht weiß, schaut er während des Spieles sowohl im Regelwerk als auch im Abenteuer nach - und muss dann plötzlich an einer vorher leeren Stelle etwas auftauchen lassen, was zuvor noch nicht da war, damit das Abenteuer wieder passt. Und das - sorry - empfinde ich als den Spielfluss störend).



Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mondfräulein am 30. März 2023, 14:22:17
Zitat von: Nirahil am 30. März 2023, 08:16:46Würdest du das mit schon vorgefertigten Charakteren spielen zum Einstieg oder die Leute ihre Charaktere schon selbst erstellen lassen?

Das kommt ein wenig auf deine Spieler an glaube ich. Wenn ihr nur Death House spielen wollt, um das ganze mal auszuprobieren, gehen bestimmt auch vorgefertigte Figuren. Wenn ihr danach weiterspielen wollt, würde ich die Figuren schon selbst erstellen. Dabei kannst du aber auch natürlich helfen. Ich würde mich mit jedem Spieler einzeln hinsetzen und alles mit ihnen durchgehen, auch die Figur und ihre Eigenschaften, ihre Backstory. Ich glaube, die Recherche beim Erstellen des Charakterbogens hilft den Spielern vielleicht auch, mit dem System vertraut zu werden.

Zitat von: Nirahil am 30. März 2023, 08:16:46Unsere Shadowrungruppe war da nicht so kommunikativ und am Ende kam ich mit einem nicht so gut klar, er war erst Spielleiter, dann später Mitspieler und er hat zwar schon gesagt, wenn ihn was gestört hat, aber nicht so auf die konstruktive Weise.

Wichtig ist glaube ich auch die Haltung, mit der ihr alle an die Sache herangeht. Als Spielleiter bist du auch nur ein weiterer Spieler, der sich aber wesentlich mehr Arbeit macht als alle anderen. Ich würde von Anfang an klar machen, dass du nur dafür sorgen kannst, dass alle eine gute Zeit haben, wenn sie dir dabei helfen. Es bringt niemandem etwas, wenn sie Erwartungen haben, sie nicht kommunizieren und hinterher dann böse sind, wenn sie nicht erfüllt werden.

Zitat von: Nirahil am 30. März 2023, 08:16:46Und Gott zu sein ist ein wirklich sehr verlockender Anreiz. ;D

Ich meine das vollkommen ernst: Du macht die Regeln! Du bist die einzige Person, die sie brechen darf, wie sie will! Solange das die Spieler nicht merken, ist es vollkommen in Ordnung, wenn du deine Würfelwürfe fälscht oder die Health Points des Monsters im Kampf munter anpasst, damit der Kampf nicht zu schwer oder zu leicht wird.

Zitat von: Nirahil am 30. März 2023, 08:16:46Wie ich die Leute in die richtige Richtung schubse, muss ich mir definitiv überlegen, das ist auch so meine größte Angst - dass mir das Abenteuer komplett entgleitet und ganz woanders lang geht, als ich eigentlich wollte. Aber das ist vermutlich auch einfach Übung, das wird mir nicht einfach so in den Schoß fallen.

Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht schlimm, wenn deine Spieler merken, dass sie gerade an deinem Plan vorbeischlittern. Klar ist es ziemlich cool, wenn man Freiheiten hat und in einer offenen Welt spielt, aber irgendwie müssen sie am Ende auch wieder dahin kommen, wo das Abenteuer wartet, das du vorbereitet hast. Dafür sind NPCs auch super. Die können auftauchen und nochmal einen deutlichen Hinweis geben, wohin die Reise gehen soll. Am Ende sollte es ja auch nicht darum gehen, deine Pläne zu unterwandern. Sie sollten mit dir arbeiten, nicht gegen dich. Und ich liebe ja die Idee, dass jeder Tavernenbesitzer ein Level 20 Ritter in Rente ist. Damit es nicht zu einfach wird kannst du dem NPC ja einen Grund geben, nur dann einzugreifen, wenn es wirklich nötig ist, und die Abenteurer erstmal machen zu lassen. So erfahren sie vielleicht lange nicht, wie stark der NPC eigentlich wirklich ist.

Für D&D spricht glaube ich auch, dass es da wahnsinnig viele Ressourcen gibt. Es gibt zum Beispiel eine Seite, die dir ungefähr ausrechnet, wie schwer ein Kampf sein sollte: https://kastark.co.uk/rpgs/encounter-calculator-5th Für jedes Monster gibt es dann auch einen XP-Wert und das gibt dir eine ungefähre Idee davon, ob ein Kampf machbar ist oder doch eher nicht. Am Ende spielen natürlich auch andere Faktoren eine Rolle (Ist das der erste Kampf des Tages? Welche unvorhergesehenen Fähigkeiten hat das Monster? Wie ist die Zusammenstellung der Gruppe? etc.), aber ich fand das wahnsinnig nützlich, um eine ungefähre Ahnung davon zu haben, ob das jetzt ein Zuckerschlecken wird oder ob ich sie gerade in den sicheren Tod rennen lasse.

Zitat von: Feuertraum am 30. März 2023, 09:40:44ein Mensch aus unserer Gruppe geht eher die 20:80 Methode: Wenn er etwas nicht weiß, schaut er während des Spieles sowohl im Regelwerk als auch im Abenteuer nach - und muss dann plötzlich an einer vorher leeren Stelle etwas auftauchen lassen, was zuvor noch nicht da war, damit das Abenteuer wieder passt. Und das - sorry - empfinde ich als den Spielfluss störend

Ich bin da ehrlich gesagt anderer Meinung. Klar ist es besser, wenn man nichts nachgucken muss, aber das kann passieren und ich würde da ehrlich gesagt nicht so einen Druck machen - mir selbst nicht und anderen Spielleitern nicht. Ich habe schon im Spiel als Spielleiterin Tipps von Spielern bekommen, die an meinem Tisch saßen und wesentlich mehr Erfahrung hatten als ich - und sie dankend angenommen. Gerade als frischer Spielleiter ist es glaube ich fast unmöglich, nicht mal irgendetwas nachschlagen zu müssen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: tarepanDaya am 30. März 2023, 14:33:09
Also ich hatte vor Ewigkeiten auch mal geleitet (DSA, weil ich das länger gespielt hatte und mich da gut auskannte) - und ich bin wirklich nicht gut darin, viel zu nervös, viel zu durcheinander, aber wir hatten trotzdem total viel Spaß. Einige meiner Spielenden haben danach selbst die Rolle der SL übernommen, und wir hatten über Jahre mehrere Runden. Also keine Panik: Es muss nicht perfekt sein!

Abgesehen von meiner eigenen Erfahrung als SL hatte ich selbst schon ganz verschiedene SLs, die ich mehr oder weniger gut fand. Ob eine Spielrunde Spaß gemacht hat oder nicht, lag aber nicht nur an der SL, sondern an allen anderen am Tisch auch. Ich hatte sogar eine, die anfangs absolut nichts zugelassen hat, was den Plot gesprengt hätte (und ich selbst bin als SL in dieselbe Falle getappt) - machte aber nichts, die Runde war trotzdem lustig, und die SL ist in späteren Runden wesentlich lockerer geworden.

Es braucht ohnehin Erfahrung, um zu erkennen, wann man die Leute zu stark lenkt und wann zu wenig. Du weißt ja, was im Plot passieren muss - die Spielenden aber nicht, weshalb sie gern mal Hinweise komplett übersehen oder falsch verstehen. Für dich als SL ist das alles total offensichtlich, für uns als Spielende aber ganz oft nicht. Wenn du das Gefühl hast, du bist zu offensichtlich, ist es meist genau richtig. :rofl:

Wenn deine Spielenden neu sind, werden sie dir so einiges verzeihen, denke ich. Bei einem komplexeren System finde ich auch die Idee gut, erstmal vorgefertigte Charaktere zu nehmen. Gerade Neulinge sind schnell von all den Regeln bei der Charaktererstellung überfordert – das macht dann nicht unbedingt Spaß. Einige Rollenspielsysteme (besonders die einfacheren) haben die Charaktererstellung aber schon als Teil der Spielsession mit drin – das geht dann meist sehr schnell, und man legt währenddessen auch schon die Beziehungen der Charaktere untereinander fest, was den Einstieg ins Spiel deutlich vereinfacht.

Rollenspielsysteme und -settings gibt's übrigens wie Sand am Meer - wenn du (später mal) was total Spezielles spielen willst, frag hier nach, da findet sich garantiert was. Wir hatten mal mit einem Martial-Arts-System (Feng Shui) Suffragetten in London gespielt. Du willst lieber so etwas wie Buffy spielen? Dann bist du bei Monster of the Week richtig. D&D, aber dystopisch? Dann probier es mit den Verbotenen Landen. Piraten? 7te See! Rom? Lex Arcana! Musketiere? Flashing Blades! Telenovela? Pasión de la Pasiones! Es ist echt für jeden Geschmack was dabei.

Falls es dich nicht stört, Rollenspielrunden zuzusehen: Da gibt es auch zahlreiche Videos auf YT, die du zur Inspiration nutzen kannst. Nicht nur Critical Role, sondern auch Dimension 20, World of Darkness (die ,,... by night"-Reihe), HyperRPG oder eben Geek & Sundry – da findest du ganz unterschiedliche Arten, Spielrunden zu leiten.

Edit: Und was mir grad noch siedendheiß einfällt: Einige der komplexeren Rollenspielsysteme wie D&D und DSA haben auch Schnellstarter bzw. Einsteigerboxen mit den wichtigsten Regeln, mind. 1 Abenteuer und manchmal auch vorgefertigten Charakteren - damit kann man quasi direkt loslegen.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gizmo am 03. April 2023, 13:07:34
ZitatEine Frage zum Schluss noch, die mir gerade noch einfällt: Wie organisiert ihr euch, dass ihr auch im Kopf behaltet, was das Abenteuer gerade so vorsieht und welche Details ihr beachten müsst? Habt ihr Listen mit den Monstern, Positionskarten, wo die in etwa stehen? Ein komplettes Skript nebenzu oder eher stichpunktartig, was als nächstes passiert?

Ich setze mir meistens nur Eckpunkte, die in der Story auf jeden Fall passieren müssen, z.B.:

Für Punkte wie z.B. Charaktere zu treffen, denke ich mir noch ein "Auffangszenario" aus. Wie treffen die Spieler beispielsweise Charakter A, wenn sie halt nicht in die Taverne gehen, Mist bauen und sich verhaften lassen (soll ja vorkommen  ;D ) usw. In diesem Fall würde ich Charakter A vielleicht auf sie warten lassen und sie direkt ansprechen.

Kämpfe und Überfälle auf dem Weg bereite ich lose vor, sodass ich weiß, welche Gegner teilnehmen sollen, wie viele es sind, ob in der Nacht oder bei Tag angegriffen wird usw. Den genauen Ablauf improvisiere ich dann, da hier für mich zu viele Variablen im Spiel sind, beispielsweise wo und wie die Gruppe ihr Lager aufgeschlagen hat oder wer Wache hat und wie die Charaktere reagieren.
Außerdem (und das ist eine Stilfrage, andere halten es anders) habe ich keine Scheu davor, hinter meinem Spielleiterschirm Würfe zu verändern oder Gegner frühzeitig zu entfernen, wenn es für meine Spieler richtig mies läuft. Ich möchte nicht, dass Spielercharaktere in einem zufälligen, unbedeutenden Kampf mitten im Wald hopsgehen.

Für Aufträge wie den oben genannten Einbruch habe ich einen Plan vom Haus und von den Sicherheitsvorkehrungen. Ich weiß, wo das Zielobjekt ist, ob es Fallen gibt, wie viele Wachen postiert sind und wie ihre Runden sind. Außerdem baue ich Zugangsmöglichkeiten ein (z.B. einen schlafenden/faulen Wachmann, ein offenstehendes Fenster, ein blinder Fleck an einer Mauer) die meine Spieler nutzen können, wenn sie aufklären.
Den eigentlichen Einbruch plane ich aber nicht, ich reagiere darauf, was meine Spieler sich überlegen. Als Spielleiter kannst du 6 Alternativen vorbereiten, was deine Leute machen sollen, und sie finden todsicher die 7.
Wenn es dann losgeht, lasse ich einfach mein vorbereitetes Szenario ablaufen. Ich weiß z.B., wann eine Wache an einer bestimmten Tür vorbeikommt. Sind meine Spieler zu langsam, zu laut oder haben Pech, werden sie entdeckt. Machen sie ihre Sache gut, ist alles in Butter. Werden sie entdeckt, wird geschaut, ob die Wache noch Alarm schlagen kann und immer so weiter.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Nirahil am 04. April 2023, 08:47:33
Ich bin ganz geflasht von euren Antworten, Dankeschön! :wolke:

@Yamuri
Ich würde die Gruppe nicht im RL treffen, aktuell weiß ich noch gar nicht genau, wer sich von den Leuten final melden würde (das will ich erst abfragen, wenn ich auch ernsthaft etwas anbieten kann) und wir wohnen alle quer durch Deutschland verteilt. Das wäre also ein Discord Call mit vermutlich Roll20 für Maps und Hintergrundmusik.

Euer Spielleiter klingt ja richtig genial, sowas mag ich total. Da kommen auch oft die coolsten Geschichten raus!

Torg Eternity klingt richtig spannend irgendwie. ;D Ich würde zwar wahrscheinlich jetzt dennoch erst mal mit D&D starten, bin aber weiterhin nicht abgeneigt, zu Torg Eternity mehr zu erfahren, also ja, lass uns gern nach Ostern mal chatten, wenn es zeitlich passt. Auf dein Angebot, da ein Abenteuer zu leiten, komme ich eventuell auch gerne noch zurück, muss noch sehen, wie ich D&D so geregelt kriege.

@Araluen
Uh, OneNote ist ein interessanter Gedanke. Meine bessere Hälfte hatte gestern noch Obsidian in den Raum geworfen, weil man da auch auf andere Textstellen Bezug nehmen und per Klick direkt da hinspringen kann, aber das Programm kenne ich noch nicht, muss mal vergleichen, was da besser ist. Handschriftlich ist bei mir leider oft das totale Chaos. :versteck:
Wie genau würfelst du denn Zufallsbegegnungen aus, was muss ich mir darunter vorstellen?

@Feuertraum
Ich würde auch versuchen, so gut wie möglich vorzuarbeiten. Gegen zwischendurch nachschlagen habe ich nichts, allerdings weiß ich noch, dass das bei unserer Shadowrun-Runde hier und da auch massiv ausgeartet ist und wie langweilig das war, das möchte ich nicht. Dann biege ich spontan dann doch lieber die Regeln und informiere mich im Nachhinein genauer.

@Mondfräulein
Hmm, ich schwanke noch zwischen vorgefertigt und selbst erstellen. Vermutlich würde ich das bei der Anfrage dann einfach mit in die Runde fragen und schauen, wohin das Gefühl da tendiert. Eine langfristige Gruppe fände ich natürlich cool, aber ich weiß nicht, wie gut das funktionieren wird und wie ich mich anstellen werde. Für die Charaktererstellung würde ich aber im Vorfeld auf jeden Fall dann Zeit ansetzen, damit sich jeder damit richtig auseinander setzen kann.

Zitat von: Mondfräulein am 30. März 2023, 14:22:17Wichtig ist glaube ich auch die Haltung, mit der ihr alle an die Sache herangeht. Als Spielleiter bist du auch nur ein weiterer Spieler, der sich aber wesentlich mehr Arbeit macht als alle anderen. Ich würde von Anfang an klar machen, dass du nur dafür sorgen kannst, dass alle eine gute Zeit haben, wenn sie dir dabei helfen. Es bringt niemandem etwas, wenn sie Erwartungen haben, sie nicht kommunizieren und hinterher dann böse sind, wenn sie nicht erfüllt werden.
Das ist ein sehr guter Einstieg. Das werde ich am besten gleich von Anfang an so kommunizieren, damit da nichts in falsche Bahnen läuft (hoffentlich).

Die Level 20 Ritter in Rente in der Taverne finde ich sehr geil. ;D Die sind ja auch super flexibel eigentlich, das muss ich mir merken.

Es ist der Hammer, was es für D&D alles gibt! Vielen Dank auch für den Kampfrechner, das wird mir sehr weiter helfen. Ich weiß nämlich so überhaupt nicht, wann ein Monster stark und wann schwach ist und wie man das auf das Level anpasst (aber ich habe auch noch nicht so viel vom Regelwerk intus). Übers Wochenende habe ich auch noch zwei weitere kostenlose OneShots gefunden und auch Abenteuer gegen Geld (da würde ich erst investieren, wenn ich es ausprobiert habe). Hammer. In Roll20 gibt es ja auch immens Kram mit D&D, gestern habe ich mal versucht, darin einen Charakter anzufertigen, aber so richtig bin ich nicht damit warm geworden. Und es frisst meine CPU förmlich auf leider, Charaktere würde ich wohl extern direkt über D&D Beyond machen (lassen), so es sich dann ergibt. Nebenbei bin ich dann an den bereitgestellten Audiofiles von Tabletop Audio kleben geblieben, das wird suuuper. ;D

Ich denke auch, dass ich das als Frischling nicht so vorbereiten kann, dass ich nichts nachschlagen muss. Mein Plan aktuell ist, mir quasi ein kleines Kompendium zusammen zu schreiben mit den wichtigsten Regeln und das dann auch ggf. an die Charaktere etwas anzupassen, damit ich nicht alles ewig im großen Regelwerk nachschlagen muss, sondern da fix nachschauen kann. Das hatte ich für meinen Shadowrun Charakter auch gemacht. Welche Würfe mit welcher Fähigkeit/welchem Attribut und wie viele Würfel brauche ich dafür basierend auf meinen Werten? Wie und wann würfle ich Zauberentzug? Sowas eben. Das wird als Spielleiter vermutlich leicht ausarten, aber da reicht es ja theoretisch schon, wenn ich mir aufschreibe, welche Fähigkeit mit welchem Attribut zusammen gehört, dann können die Spieler auf ihren Bögen nachsehen und sich das selbst erschließen.

@tarepanDaya
Okay, nervös und durcheinander hake ich bei mir auch schon mal ab - check. ;D Mal sehen. Vielleicht wird es aber auch gar nicht so schlimm, immerhin ist es online, da bin ich zumindest etwas offener als RL. Und ich denke einfach ganz fest an meinen schusseligen Quatschbarden, für den man mir gutes Roleplay bescheinigt hat, ich kriege das also schon irgendwie hin, jawoll! ;D

Okay, Memo an mich selbst: Nicht zu sehr am Plot klammern. Das ist ein guter Hinweis, weil ich glaube, ich würde direkt in die gleiche Falle laufen. Da schreibe ich mir vielleicht lieber einen Plan B, wie ich die Leute wieder in die richtige Richtung schubsen kann, falls sie komplett abdriften. Dann gibt es einfach einmal den Zaun ins Gesicht. ;D

Zitat von: tarepanDaya am 30. März 2023, 14:33:09Wenn deine Spielenden neu sind, werden sie dir so einiges verzeihen, denke ich. Bei einem komplexeren System finde ich auch die Idee gut, erstmal vorgefertigte Charaktere zu nehmen. Gerade Neulinge sind schnell von all den Regeln bei der Charaktererstellung überfordert – das macht dann nicht unbedingt Spaß.
Hmhmhm, okay, das klingt plausibel. Ich werde auf jeden Fall vorgefertigte Charaktere in der Hinterhand bereit halten, vielleicht bietet sich da wirklich so ein Schnellstarterset an. Dann müsste ich mir das nur noch genauer ansehen und ab dafür.

Ich bin beeindruckt, wie viele Rollenspielsysteme es gibt! Also, dass Shadowrun, D&D und DSA nicht alles sind, wusste ich ja, aber ui! Das ist ja der Hammer!

Woah, mega, vielen Dank für den ganzen Input! Ich kann jetzt sogar stolz noch selber was beisteuern - ich bin am Wochenende über Dice Actors gestolpert. Da spielen fünf Synchronsprecher eine D&D Kampagne, gestern hab ich mir die erste Folge angesehen. StrawbellyCake kenne ich noch von ihren Covern auf YouTube früher. Es war super. ;D

@Gizmo
Vielen Dank für deinen Einblick! Ich glaube, die Eckpunkte sind auch so mit das Wichtigste, der Rest wird vermutlich eh nicht so laufen, wie man sich das vorstellt bzw. lässt sich spontan über NPCs vermutlich auch eher steuern. Gegner anpassen würde ich auch im Notfall, ich möchte auch nicht, dass meine Spieler direkt sterben, ich steh eher auf witziges Rollenspiel als brachial Regeln befolgen.

Zugangsmöglichkeiten ist ein sehr wichtiger Hinweis, danke! Da muss ich unbedingt drauf achten, sonst hab ich am Ende eine bombensichere Zitadelle, an der sich jeder die Zähne ausbeißt. :engel:

Ihr seid echt der Wahnsinn, ich bin so froh, dass ich hier gefragt hab. Da sind so wertvolle Infos dabei. Und natürlich auch vielen, vielen Dank, dass ihr euch so viel Zeit für mich nehmt!

Noch eine Frage ;D Ich hab ja gestern mit Roll20 rumgespielt. Da kann man auch Maps mit machen, allerdings sind die Vorlagen, die da drin sind, super dürftig. Wie macht ihr eure Karten? Zeichnet ihr die von Hand? Habt ihr die im Kopf und erklärt? Oder gibt es dafür (wenn möglich erst mal) kostenlose Kartenvorlagen/Programme?
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Mondfräulein am 04. April 2023, 08:57:35
Im Internet gibt es tausende kostenlose Karten. Fürs Erstellen hatte ich mal ein Programm mit dem ich total gerne rumgespielt habe, ich glaube das hieß Dungeon Master? Das koster aber. Aber viele erstellen gerne Karten und stellen sie kostenlos zur Verfügung. Google spuckt da schon viel aus.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Araluen am 04. April 2023, 09:37:46
ZitatWie genau würfelst du denn Zufallsbegegnungen aus, was muss ich mir darunter vorstellen?
Tatsächlich die Art der Zufallsbegegnung. Bei D&D gibt es Tabellen dafür. Meine Gruppe muss einen Wald durchqueren, also schaue ich in die Tabelle Wald, werfe den angegebenen Würfel (ich glaub es ist sogar ein W100, ist aber auch von Tabelle zu Tabelle unterschiedlich) und schaue nach, welche Begegnung sich hinter der geworfenen Zahl verbirgt. So hatte meine Gruppe eine Zufallsbegegnung mit einer Werratte und einem belebten Baum (im Stil vom "Alten Weidenmann" bei Herr der Ringe). Die waren beide nicht plotrelevant (wichtiger war, dass sie den Zaubererturm im Wald fanden), lockerten den Weg durch den Wald aber auf, sonst könnte man ihn ja auch einfach überspringen.
Ich hab mir dann während der Vorbereitung des Abenteuers die Werte aus dem Monsterbuch rausgesucht und diese ein bisschen rumgeschoben nebst Fähigkeiten. Der Baum wäre etwas heftig im direkten Kampf gewesen und ich hab ihn eher als Diplomatiebegegnung angelegt... So der ursprüngliche Plan meinerseits. Die Spieler sahen das geringfügig anders, zumindest eine von ihnen. Nun, nach einem kräftigen Warnschuss (ich habe den begleitenden NPC in den Status sterbend verfrachtet mit einem beherzten Wurzelquetscher, ohne den sie nicht ans Ziel kommen und was sie dann einen größeren Heilzauber kostete) einigten sie sich sehr schnell darauf, es vielleicht doch mit Verhandeln zu versuchen, um ihren NPC zurück zu kriegen.
Den Baum hätten sie auch umgehen können. Es schrie alles sehr nach Falle - so eine freie Lichtung mit nur einem Baum, schweren Blütengeruch und keinem Tierlaut in der Nähe - aber es war spät (ingame), die Gruppe war müde und der Meinung so eine freie Lichtung ließe sich immerhin gut verteidigen *schulterzuck*.
Die Werratte trafen sie dann später im Wald - ein verirrter wie nackter Wanderer, der eigentlich nur nach Hause wollte. Sie erklärten sich bereit, ihn zum nächsten Pfad zu bringen (manchmal sind meine Spieler fast schon niedlich naiv), der aus dem Wald raus führte, was eine Übernachtung mit einschloss... in der sich der Gute in eine Werratte verwandelte und die Nacht nicht überlebte. Der Zwerg der Runde entronn nur knapp einer Ansteckung dank erfolgreichem Rettungswurf, freut sich nun aber über eine schöne Narbe quer über dem Gesicht.
Nur mal so als Beispiel, wie es laufen kann ;)
Beiden Begegnungen hätten sie auch ausweichen können. Die Lichtung mit dem Baum hätten sie hinter sich lassen können und dem nackten Wanderer vielleicht was zum Anziehen und Proviant geben und dann weiter ziehen können (ihn zu begleiten schloss auch einen Umweg mit ein). Aber die Gruppe entschied sich gegen die Sicherheit und für das Abenteuer ;)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Volker am 04. April 2023, 14:00:06
Zitat von: Nirahil am 04. April 2023, 08:47:33Uh, OneNote ist ein interessanter Gedanke.
Vorsicht! Die alte 2016er-Version von OneNote läuft aus (massiv von Mocrosoft rausgepusht), das aktuell erhältliche O365er OneNote will nur gegen Online-Speicher speichern. Und Microsoft macht da keine Backups! Falsch verändert oder gelöscht (oder Schluckauf bei Microsoft) - und alles ist weg!
Export ist nicht wirklich sinnvoll möglich.

Nein, das ist nicht nur bei der "Consumer"-Version so. Und ja, Firmen feiern das weil Cloud ist ja sooooo toll. Argh!  :brüll:
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Feuertraum am 04. April 2023, 21:37:48
Zitat von: Nirahil am 04. April 2023, 08:47:33Ich bin beeindruckt, wie viele Rollenspielsysteme es gibt! Also, dass Shadowrun, D&D und DSA nicht alles sind, wusste ich ja, aber ui! Das ist ja der Hammer!

Und ich schätze, dass Sie trotz der großen Menge "nur" einen relativ kleinen Teil gesehen haben. Selbst meine Wenigkeit, der mittlerweile Jäger und Sammler geworden ist und auch schon so einiges an Rollenspielsystemen bei sich hortet (teilweise als PDF, teilweise als Printprodukt), findet immer wieder Neues oder Altes, dass er sich gerne zulegen möchte.
Die letzten drei war "HEX (Hollow earth expedition)", "Cypher system" und "We are all mad here" (was mich daran reizt, ist, dass es dabei um Märchen und Märchenelemente geht).
Und doch habe ich noch einige Bücher mehr auf meiner Wunschliste stehen. Sogar noch welche, die es nur noch gebraucht für teuer Geld zu kaufen gibt.

Bei der Gelegenheit: Hat jemand von Ihnen zufällig Erfahrungen mit dem P&P "Toon" von Steve Jackson? 
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Gizmo am 05. April 2023, 17:51:13
@Nirahil
Schön, dass wir dir helfen können! :)

ZitatNoch eine Frage ;D Ich hab ja gestern mit Roll20 rumgespielt. Da kann man auch Maps mit machen, allerdings sind die Vorlagen, die da drin sind, super dürftig. Wie macht ihr eure Karten? Zeichnet ihr die von Hand? Habt ihr die im Kopf und erklärt? Oder gibt es dafür (wenn möglich erst mal) kostenlose Kartenvorlagen/Programme?
Meine Karten zeichne ich meistens selbst. Als Vorlage nehme ich mir einen Atlas und suche mir eine Gegend, die von Topographie/Klima usw. her passt. Dann verändere ich sie, sodass sie zu meinem Settings passt. Das hilft dabei, dass Berge, Flussverläufe und ähnliches etwas natürlicher wirken.

Allerdings mache ich mir, wenn ich eine neue Runde starte, meistens nicht die Mühe, gleich eine allumfassende Karte bereitzustellen. Ich verliere mich gern im Worldbuildung und stecke da Zeit rein, die ich besser darauf verwende, das Abenteuer vorzubereiten. Außerdem ist das erste Abenteuer ist meistens eh zum Beschnuppern da und findet in einem begrenzten Gebiet statt.
In meiner letzten Runde ging es z.B. nur darum, dass die Gruppe in einer Stadt war, dort von einer Karawane als Eskorte angeheuert wurde, und dann ist auf dem Weg in einem kleinen Dorf etwas passiert. Für die Ausgangsstadt hatte ich nur grob die Viertel festgelegt, ein paar prominente Orte (Rathaus, Kirche, größte Kneipe usw.) und das war es auch schon. Wenn die Leute dann eine gute Zeit hatten und mehr wollen, dann gibt es auch die Karte, sobald es raus in die Welt geht.
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Waffelkuchen am 05. April 2023, 21:17:34
Zum Thema Weltenbau: Ich starte in zwei Wochen eine Kampagne in Pathfinder 2e und hatte am Samstag die vorbereitende Runde mit meiner Gruppe. Wir hatten schon mal "A Quiet Year" gespielt (kollaboratives Kartenmalspiel, in dem man eine Region mit Monstern (wieder)besiedelt, nachdem die Menschen abgehauen sind) und daraus habe ich die Idee für kollaborativen Weltenbau für die Kampagne mitgenommen. Warum alles selbst machen, wenn man was an die Spieler:innen auslagern kann? ;D

Weil "gemeinsames Google Doc und schreibt eure Erfindungen rein, wenn ihr wollt" in der Vergangenheit nicht geklappt hat, habe ich ein eigenes Minispiel dafür zusammengebastelt. Und weil das so gut funktioniert hat und wir alle riesigen Spaß hatten, wollte ich euch das mal als Anregung dalassen.



"Lorekeepers" - Kollaborativer Weltenbau

Schritt 1: Ich hatte ein prinzipielles Konzept für die Welt, das Klima, zwei große ausgearbeitete Städte und eine grobe Vorstellung der Topographie drum rum. Das Konzept habe ich für die Gruppe auf einer DinA4 Seite zusammengefasst und schon im Vorfeld rausgeschickt, damit sie sich Gedanken zu ihrer Figur machen konnten.

Schritt 2: Auf einer Spielmatte habe ich zur Orientierung ein paar feststehende Punkte eingetragen. Aus "A Quiet Year" hatten wir die Erfahrung, dass es echt schwer ist, mit einer ganz leeren Karte anzufangen - irgendwas zum dran Festhalten ist sehr hilfreich gerade für Spieler:innen, die sich unkreativ fühlen und gehemmt sind, ihre Ideen auszusprechen.

Schritt 3: Meine Spieler:innen haben ihre Figuren ganz grob vorgestellt. Danach mussten sie die Heimatstadt ihrer Figur auf der Karte platzieren und eine drei Wörter lange Beschreibung dazu liefern (z.B. "verschlafene künstlerische Kleinstadt"). Die Spieler:innen wurden dann von mir zu "Lorekeepern" (wir spielen auf Englisch) ihres Ortes ernannt.

Schritt 4: Reihum zieht jeder Lorekeeper eine von mir vorbereitete Fragekarte (z.B. "Wer hat hier Macht und wie zeigt sich das?" "Über welchen lokalen Skandal wird hier auch Jahre später noch gesprochen?" "Wie reagiert der Ort auf Neuankömmlinge?"). Beantwortet wird die Frage aber von den anderen (inklusive Leitung, wobei ich keine Sonderrechte hatte ;D ).

Schritt 5: Der Lorekeeper bestimmt, wer "die Wahrheit" über ihren / seinen Ort gesprochen hat und darf dabei auch mehrere Antworten zu einer Wahrheit kombinieren. Diese Spieler:innen durften zur Belohnung je einen weiteren Punkt auf die Map setzen - z.B. eine Siedlung, ein einzelnes Gebäude (Tempel, Gasthof ...), ein Landschaftsmerkmal ... Dabei habe ich keine Details verlangt, aber die habe ich manchmal gratis dazu bekommen. :D Als einzige Regel habe ich hier einen maximalen Abstand zu anderen bereits feststehenden Punkten auf der Karte eingeführt, um mir genug kreative Freiräume und den Spieler:innen erkundbares Terrain zu sichern.

Schritt 6: So viele Runden davon, wie man gut findet. Wir sind beim Beantworten der Fragen oft sehr ausschweifend geworden und hatten schon nach zwei Runden das Gefühl, die Heimatorte ganz gut zu kennen. Gedauert hat es ungefähr 2 Stunden bei fünf Spieler:innen.

Schritt 7: Den Heimatorten offizielle Namen geben.



Ich bastel gerade eine schöne Karte aus unserem Gekritzel und fülle die Lücken. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich nie wieder eine Kampagne ohne so eine Einheit starte - meine Spieler:innen konnten das Setting so auf eine ganz andere Art begreifen und ihre Begeisterung war ansteckend. :vibes: Ich bin sehr gespannt, wie es sich dann auf das tatsächliche Spielen auswirkt.

Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Maja am 12. April 2023, 17:08:12
Aus aktuellem Anlass: Sucht gerade jemand zwei Spieler bzw. würde gern selbst mal (oder mal wieder) spielen, hat aber keinen Meister?

Unsere Rollenspielgruppe hat uns gerade freigestellt, weil wir aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Monaten zu selten da waren, aber wir würden gern zumindest über Discord wieder spielen (bzw. leiten). System flexibel, gern Pathfinder (High Fantasy), haben aber auch DSA, Gurps, Shadowrun ... Hauptsache, wieder jemanden zum Spielen haben!

Wir sind nett, geduldig und lernen auch blutige Anfänger gerne an. Bei Interesse bitte PN an mich. :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Yamuri am 12. April 2023, 18:04:58
@Maja: Also wir würden gerne mal wieder DSA spielen, wären vier Spieler:innen ohne Meister:in derzeit, da Jens und ich nur Torg Eternity leiten. Also falls eine große Gruppe für euch okay wäre und DSA5, dann könnte ich über gmail mal Kontakt zwischen euch und meiner Gruppe herstellen :)
Titel: Re: Pen and Paper - Rollenspiele
Beitrag von: Volker am 13. April 2023, 20:45:07
Spielen würde ich auch gerne mal wieder. System flexibel.

Meistern - da bin ich gerade etwas raus, suche noch nach einem schönen System und einer guten Idee, ist aber nicht ausgeschlossen.