• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Absätze und ähnliches

Begonnen von Derexor, 05. Juni 2010, 15:36:09

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Sternenlicht

Zitat von: Geli am 10. September 2010, 09:23:31
Kleine Anmerkung - meines Wissens gehört vor wörtliche Rede immer in eine neue Zeile/einen neuen Absatz. Woraus im Beispiel das herauskommt:

Oha, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Das reißt doch aber den Sinn auseinander  ???
Ich mache es bisher so wie Romy und Thosuko

Thaliope

Wenn der Sprecher gleich bleibt, wird die wörtliche Rede auch im gleichen Absatz bzw. in der gleichen Zeile fortgsetzt, z.B. nach einem Einschub.
Bei jedem Sprecherwechsel kommt aber ein neuer Absatz.

LG
Thali

Rika

Zitat von: Thaliope am 10. September 2010, 13:50:06
Wenn der Sprecher gleich bleibt, wird die wörtliche Rede auch im gleichen Absatz bzw. in der gleichen Zeile fortgsetzt, z.B. nach einem Einschub.
Bei jedem Sprecherwechsel kommt aber ein neuer Absatz.
Ja, das habe ich auch so gelernt. Klar kann mensch sich auch über solcherlei Regeln hinwegsetzen, wenn es denn wichtig ist und der Geschichte wirklich etwas gibt. Ob/wie weit das ein Lektor/Verlag akzeptiert wird sich dann schon zeigen.

Wo ich tatsächlich manchmal schwanke ist die Situation, wenn ich meiner wörtlichen Rede direkt etwas vorsetzen will, was aber "dazu gehört".

Rika kratzte sich am Kopf. "Warum machst du das?"
"Weil ich es so gelernt habe, und ich es außerdem sinnvoll finde." In Geli's Stimme schwang die Sicherheit ihrer Erfahrung mit.

oder

Rika kratzte sich am Kopf.
"Warum machst du das?"
"Weil ich es so gelernt habe, und ich es außerdem sinnvoll finde." In Geli's Stimme schwang die Sicherheit ihrer Erfahrung mit.

ist da dann öfter mal die Frage.

Judith

Mein Bauchgefühl und ein Blick in ein paar Bücher sagen mir: 1. Variante.

Zwei vergleichbare Beispiele etwa aus Faunblut:

Zitat"Was war das?", wisperte sie.
Er schluckte. "Weißt du das nicht?", fragte er heiser.

Zitat"Du solltest vorsichtiger sein", hörte sie ihn sagen. "Du weißt nicht, wozu er fähig ist."
Jade dachte an die Blauhäher und schluckte. "Doch, das weiß ich."

Sprotte

So wie Judith mache ich es jetzt auch. Vorher Rikas Beispiel 2. Das heißt leider, daß ich 12 Maynard-Bände noch einmal durchackern darf. Den ersten hab ich schon geschafft *uff*

TheaEvanda

Ich habe da auch schon gemerkt, dass es am Verlag bzw. Lektor liegt, wie schlussendlich gesetzt wird. Ich habe bei Verlag A einen Text eingereicht, und am Ende sah die Sache so aus:

Zitat"Na, das ist aber ungehörig für einen so kleinen Geist, das weisst du auch!"

Er zog die bleiche Gestalt aus dem Rucksack und griste sie an. Dann öffnete er seine Faust. Der Geist verschwand heulend in der grauen Unendlichkeit der Zwischenwelt.

"Oops", machte er. "Jetzt ist er mir in den Mahlstrom gefallen."

Verlag B dagegen meinte, ich habe die Absatzeritis, und die Sache sollte so gesetzt werden:

Zitat"Na, das ist aber ungehörig für einen so kleinen Geist, das weisst du auch!" Er zog die bleiche Gestalt aus dem Rucksack und griste sie an. Dann öffnete er seine Faust. Der Geist verschwand heulend in der grauen Unendlichkeit der Zwischenwelt. "Oops. Jetzt ist er mir in den Mahlstrom gefallen."

Gibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Prinzipiell setze ich Absätze inerhalb und außerhalb der wörtlichen Rede so, dass größere Sinnzusammenhänge unterstützt werden.

Schöne Grüße,

Thea
Herzogenaurach, Germany

Rika

Ich tendiere auch eher zu meinem ersten Beispiel, aber manchmal schwanke ich halt ein bißchen. Und Theas Erfahrung, bei zwei verschiedenen Lektoren/Verlagen auf unterschiedliche Präferenzen zu stoßen überrascht mich nicht im Geringsten.

Zitat von: TheaEvanda am 10. September 2010, 18:09:38
Gibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Prinzipiell setze ich Absätze inerhalb und außerhalb der wörtlichen Rede so, dass größere Sinnzusammenhänge unterstützt werden.
Regel wäre mir jetzt keine bekannt, ich habe mich aber auch seit, ummm... 20 Jahren nicht damit befaßt. Generell halte ich es mit Absätzen ebenso - Sinnzusammenhänge unterstützen, und dem Leser damit ein bißchen Verständnishilfe geben. Absätze sind für mich damit ebenso ein Werkzeug wie Zeichensetzung. Zuviel/falsches kann verwirren, aber ohne wird es noch wirrer.
Beide meiner Beispiele finde ich aus der Sichtweise heraus akzeptabel, und würde vor allem Hoffen, daß ich in der Anwendung zur Sinnunterstützung konsequent bin.

Kraehe

Ich glaube, ich schließe mich Sprotte so etwa an.
Wobei ich mich gerade auch viel mit Absätzen zu beschäftigen versuche.
Allerdings mache ich gerade eher zu wenige; und sie sind ja wichtig um den Text aufzulockern. Sonst vergeht einem da die Lust zum Lesen..  :hmhm?:
Ich würde aber auf jeden Fall z.B. befürworten, beim Sprecherwechsel einen Absatz zu machen. (und evtl. auch wenn zu viel Text seit dem letzten Sprechen des selben Sprechers zwischensteht...)
Und sonst ist es ja auch eine Stilsache, wie schon gesagt/gepostet. Hab schon Bücher gelesen, wo es sehr inflationär verwendet wurde, andere bei denen sie gefehlt haben und andere, die da eine recht gute Methodik hatten und die Absätze Kontextwechsel etc. so gut geklärt haben, dass dafür auch keine Leerzeilen mehr nötig waren.

Sprotte

Bei Sprecherwechsel Zeilenwechsel, auf jeden Fall.
Und mitunter zerhacke ich einen längeren Text eines Sprechers mit nonverbaler Reaktion des Gegenüber.

"Im übrigen denke ich, daß Carthago zerstört werden muß", sagte Cato.
Caligula zuckte ungeduldig mit den Schultern und zappelte in seinem Thron herum. Der olle Cato sabbelte schon wieder viel zu lange!
Ungerührt fuhr Cato fort: "Ganz in Schutt und Asche muß es gelegt werden."

Zit

Zitat von: SprotteGibt es dafür überhaupt eine Norm bzw. eine Duden-Regel, die schlüssig anwendbar ist?

Nein, weil Absätze nicht unter Rechtschreibung einsotiert sind. ;) Sondern zur Typografie gehören. Regeln sind mir allerdings nicht bekannt - nur dass man sie hin und wieder einsetzen sollte, um den Text zu gliedern und optisch abwechslungsreicher und somit lesbarer zu machen. Dass man sich dabei am Sinn von Textabschnitten orientiert und danach gliedert, ist eine gut erbropte Hilfestellung.
(Wie gesagt: Mir sind keine amtlichen Regeln dazu bekannt.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Thaliope

@ Zitkalasas: Der Rechtschreibduden enthält durchaus auch Regeln zur Typografie und Textverarbeitung. (Ich bin jetzt gerade zu faul, nachzuschaun, ob auch Regeln zu Absätzen enthalten sind ... aber wenns bis nach meinem Urlaub keiner gemacht hat, hol ich das nach.)

LG
Thali

Zit

#41
Bevor ich gestern schrieb, habe ich tatsächlich im Duden 1 Die deutsche Rechtschreibung (24. Auflage) nachgeschaut, auch in den amtlichen Regeln - und da steht nix zu Absätzen und Zeilenumbrüchen.

So, und weil es mir einfällt, das ich das auch noch habe, schaue ich auch mal in Duden 4 Die Grammatik (8. Auflage): Wich ich dachte, finde ich da auch nichts zu Absatz.

Aber ja, zu Textverarbeitung steht etwas kleines in Band 1, wie man (geschäftl.) E-Mails und (Geschäfts-) Briefe aufsetzt; aber auch da finde ich nichts zum Absatz.

Kann aber sein, dass ich's einfach nicht sehe. *blush* Wäre also gut, wenn du selber schaust.

(Möglich, dass sich in Duden 9 Richtiges und gutes Deutsch etwas findet, aber den kenn ich nicht und habe ihn nicht daheim, die Bibliothek hat auch zu. Hm, das wurmt mich jetzt.)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

pink_paulchen

Darf man so alte Threads nochmal hoch kochen? Falls das total doof ist, sagt mir das bitte ;)
Also ich habe diese Beiträge alle gelesen, die Top Bestseller daraufhin überprüft und stelle fest: tatsächlich wechselt in 99% der Fälle der Absatz, wenn der Sprecher wechselt. Ulkig, war mir nie so aufgefallen.
Also habe ich das probehalber mal in meiner aktuellen Geschichte so angepasst. Sieht lockerer aus, liest sich auch schön. ABER:
Jetzt sind die Sinn-Absätze natürlich nicht mehr da. Ich hatte mir ja fein überlegt, warum ich an manchen Stellen umbreche. Also klar: neuer Ort, neue Person, aber auch: Achtung jetzt kommt was ganz wichtiges. Oder: Achtung hier wird ein Symbol von vorher nochmal wiederholt.
Und nun ist durch die Dialogregel diese Sache ganz futsch. Kennt jemand dieses Problem? Ist das halt so?

der Rabe

Natürlich darf man und soll man auch. :)

Ich glaub schon, dass es so ist.
Ich versuche es auch so zu machen, also wenn ich viel wörtliche Rede habe, dass die Absätze mit den Sprechern wechseln, vor allem, weil ich es übersichtlicher finde und man besser sehen kann, wer gerade am reden ist, auch wenn man den Sprecher nicht jedes mal nennt.

Ansonsten schlage ich mich auch oft mit ewig langen Absätzen rum, die teilweise über eine ganze Seite gehen. Wenn ich beim Überarbeiten versuche, sie zu kürzen, geht es auch nicht immer, weil einfach der Sinn andernfalls unterbrochen wird.
*Schultern zuck*

Ich denke, du musst das für dich entscheiden, wie du das machen willst. Eine richtige Regelung gibt es meines Wissens nach nicht dafür.
Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Alana

#44
Ich weiß nicht mehr, in welchem Thread das war, aber wir hatten das mal ausgibig diskutiert, weil mich das auch interessiert hat.
Ich mache Absätze, wenn der Sprecher wechselt, aber schon an der Stelle, wo ich zum ihm "hinfahre". Wenn er danach etwas sagt, kommt das in den gleichen Absatz.
Oder eben auch mal, wenn ein neues Thema kommt.
Ich suche den anderen Thread mal raus.

Edit: Und hier reiche ich noch den Link nach: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,660.165.html
Alhambrana