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Plot - wie kriegt man ihn zu fassen?

Begonnen von Alana, 11. August 2009, 21:29:37

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Alana

Hallo zusammen :)

ich plotte schon seit fast einem Jahr an meinem Roman.
Aber der Plot entgleitet mir immer wie ein nasser Fisch.
Immer wieder hab ich eine neue Idee und dann geht auch was vorwärts, aber trotzdem, es bleibt alles so glitschig.

Außerdem kann ich mich einfach nicht entscheiden, welche Plotvariante ich nehmen soll.
Da beide noch so nebulös sind, fällt mir das echt schwer.

Kennt ihr das auch?
Was macht ihr dagegen?

Einfach mal drauf los schreiben?
Ich möchte so gern endlich mal was zu Papier bringen, aber es ist einfach alles so schwammig, das blokiert mich total.

Ich wäre sehr dankbar für Tipps :)

Alhambrana

Churke

Beim Plotten arbeitet man auf einer viel abstrakteren Ebene als beim Schreiben.

Das ist so wie der Unterschied zwischen Planen und Basteln. Beides gehört irgendwie zusammen. Und was man am Zeichentisch nicht planen kann, das muss man eben durch Improvisation beim Basteln lösen.... Und andes herum.

Wenn mir gar nichts einfällt, ist das natürlich schlecht, aber wenn mir ein bisschen einfällt, dann schreibe ich und löse das Problem durch Basteln. Beim Basteln kommen die Ideen, und wenn man das Werkstück fertig gebastelt vor sich liegen hat, dann kann sicherlich noch mal zum Zeichenbrett zurück und eine Umkonstruktion mit gewissen Verbesserungen vornehmen.

Joscha

In einem solchen Fall, wenn ich merke, ich bin schon zu lange am Plotten, suche ich mir einfach eines der wenigen Dinge heraus, die ich schon sicher weiß und fange einfach an, dort drauf los zu schreiben. Das hilft meistens, da hat man schon mal einen festen Anhaltspunkt.

Romy

#3
Zitat von: AlanaPlot - wie kriegt man ihn zu fassen?

Tja, wenn ich das mal wüsste!  ::)

Meistens uns im Idealfall mache ich das Plotten sehr intuitiv. Da habe ich eine Menge Ideen und beginne die dann irgendwann aufzuschreiben und dabei in die richtige, chronologische Reihenfolge zu bringen und oft kommen mir dabei dann noch weitere Ideen, wodurch eventuelle Löcher gestopft werden. So entsteht im Idealfall der Plot.  :D

Wenn es nicht so läuft, dann führt das häufig dazu, dass ich das Projekt verwerfe. Und leider sieht es bei Teil 3 meiner Trilogie momentan, schon seit längerem, überhaupt gar nicht gut aus  :P
Nun gut, ich bin ja immer noch am Überarbeiten von Teil 1 und Teil 2 ist fertig geplottet und angefangen und muss auch erst Mal fertig geschrieben werden - aber bei Teil 3 hänge ich beim plotten an einer sehr kniffligen Stelle. Das Ende weiß ich (mehr oder weniger) und eigentlich ist mir auch klar, wie es weitergehen müsste, aber ich scheue mich etwas davor, diese Sache einem gewissen Prota wirklich anzutun  :'( Und da er ein Teamplayer ist, würde er es nicht tun, wenn nicht alle seine Freunde einverstanden sind. Und das sind sie nicht. Das Letzte, was ich wirklich sicher weiß ist, dass es einen riesigen Streit geben wird und wie es danach konkret weitergehen soll ... kein Schimmer, dabei fehlen mir bis dahin noch gut zwei Drittel des Romans ...  :seufz:
Schauen wir mal, ich hoffe mal, dass mir da früher oder später noch die Erleuchtung kommt, wie ich meine Protas (und mich) zu dieser wirklich schwierigen Sache überreden kann ...

Was konkrete Systeme angeht: Ich hab zwar nicht wirklich eins, aber wir hatten im Zirkel doch schon mal verschiedene Methoden besprochen, wie zum Beispiel die Schneeflockenmethode.

Abakus

#4
Das beliebte Thema Plot.

Der Kursleiter fürs kreative Schreiben bei der VHS hat mir im letzten Semester einige Muster zum Aufbau eines Plots gegeben. Damit komme ich bislang sehr gut zurecht.

Er unterteilte den Plot in drei Akte, so wie man es vom Theater kennt, wobei jeder der drei Akte eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Da ich gerne einen Rätsel-Plot erarbeite, beschreibe ich mal seinen Aufbau:

Akt 1: In diesem Abschnitt der Geschichte wird einmal der Protagonist, der Antagonist und das Rätsel vorgestellt. Diverse Hinweise werden verstreut und müssen vom Protagonisten gesammelt werden.

Akt 2: Im zweiten Akt werden die Hinweise entschlüsselt, die im ersten Akt gesammelt wurden.

Akt 3: Wie kann es anders sein: Der dritte Akt bietet die Lösung des Rätsels.

Beim Rätsel-Plot will der Leser natürlich mitraten und erwartet dabei eine faire Chance. Das bedeutet für den Autor, dass er die Platzierung der Hinweise mit besonderer Sorgfalt bedenken sollte. Natürlich können Hinweise im Plot den Leser auch auf eine falsche Fährte führen, doch was ich von meinen Betalesern gelernt habe ist, dass der Leser es als origineller betrachtet, wenn Hinweise sowohl richtig als auch falsch interpretiert werden können. Wenn der Leser nämlich am Ende des Buches zurückblickt und zu diesem Zeitpunkt die Lösung kennt, dann macht es plötzlich alles einen Sinn. Betaleser sind eine wahre Freude!  ;D

Ein klassische Beispiel dafür, wie man einen Hinweis am besten versteckt, hat Edgar Allan Poe in seiner Geschichte "Der entwendete Brief" geliefert: Ein Brief wird gesucht, aber die Polizei kann ihn nicht finden. Der Detektiv jedoch erkennt: Der gesuchte Brief liegt ganz offen herum und war damit für die Polizei von vornherein unverdächtig.
Interpretiert man dies auf einen Fantasyroman, dann ist das beste Versteck für ein Schwert die Waffenkammer und für ein Schwein nicht das Schlafzimmer des Königs, sondern der Schweinestall. ;)

Des Weiteren sind folgende Plotmuster möglich: Rivalität, der Unterlegene, das Opfer oder das stets aktuelle Thema: die Liebe.

Zum Thema Rivalität:

  • Der Autor stellt zwei ebenbürtige, aber nicht identische Charaktere gegeneinander.
  • Einer der Charaktere sollte einen guten Grund haben, aktiv zu werden, wodurch der Kampf in Gang kommt.
  • Der Protagonisten der Geschichte sollte erst im Laufe der Geschichte so stark werden, dass er die Konfrontation gewinnen kann.

Der Unterlegene:

  • Der Antagonist ist stärker als der Protagonist.
  • Dennoch sollte man darauf achten, dass der Protagonist eine Chance hat, zu siegen, damit sein Sieg auch glaubwürdig ist.

Das Opfer:

  • Besondere Sorgfalt ist bei diesem Plotmuster auf die Charaktere zu legen, so dass sie sich entwickeln können und ihr Opfer überzeugend und bewegend ist.
  • Das Opfer muss einen hohen Preis zahlen (beispielsweise, das eigene Leben oder einen moralischen Preis)

Die Liebe:

  • Der Autor baut große Hindernisse auf, um das Glück der Liebenden zu verhindern.
  • Hier sollte man jedoch auch sorgfältig seine Charaktere entwickeln und vor allem Klischees vermeiden, so dass ihre großen Gefühle und ihr Kampf um ihre Liebe glaubhaft und bewegend sind.

Vielleicht hilft dir das ein wenig. Wenn Ende des Monats das nächste Semester bei der VHS beginnt, werde ich den Kursleiter bezüglich Plot nochmals ausquetschen. Man lernt schließlich nie aus. :)

Luciel

Ich muss gestehen, dass ich kaum Plots schreibe. Wenn ich so in etwa weiß, wovon das nächste Kapitel handeln soll, dann ist das schon viel. Und nicht mal dann halten sich meine Protas dran  :pfanne:
Dann muss ich bei meiner Tochter eine Runde meckern gehen: "Die sollten eigentlich schon längst aufbrechen und weiterreiten, aber statt dessen sitzen sie immer noch am Feuer und labern und labern und finden kein Ende ..."
Genau dieses unplanmäßige Kapitel ist aber besonders gut geworden.

Was ich damit sagen will: Man muss ja nicht immer einen Plot schreiben bevor man mit seiner Geschichte loslegt. Bei einem Krimi ist das wahrscheinlich anders, aber im Fantasy kann man eine Story auch während des Schreibens entwickeln. Es macht mir auch Spaß kleine Szenen zu schreiben, von denen ich noch gar nicht weiß, wo sie später hinkommen werden. Das gibt mir eine besondere Freiheit beim schreiben, wenn ich nicht überlegen muss, ob die Szene denn auch ins Geschehen passt - das wird sie schon - irgendwo ...

Lucien

Ich plotte hin, ich plotte her,
Die Antwort fällt mir gar so schwer!  :wums:

Ich sorge dafür, dass die ersten Paar Szenen gut durchdacht sind, damit ich sozusagen eine "Startbahn" habe, auf der ich dann richtig in die Geschichte abheben kann. Und dann mal schauen, ob sich der Rest halbwegs in die gewünschte Richtung entwickelt. Dummerweise kommt dann irgendwann der Punkt, an dem es nicht mehr weiter geht, weil mir der Treibstoff ausgeht.
Also lege ich zwischendurch immer mal Plotpausen ein, auch wenn ich inzwischen kaum noch etwas davon niederschreibe, sondern lieber sofort in die Geschichte einbaue.

Und dann läuft es wieder so, wie jetzt in diesem Post: wo kommt verdammt noch mal das Flugzeug her??

Ary

ZitatUnd dann läuft es wieder so, wie jetzt in diesem Post: wo kommt verdammt noch mal das Flugzeug her??
Jaja, der Deus ex machina.
Sowas ist mir gestern aufgefallen. ich lese gerade mal wieder die "Unendliche Geschichte", und da gibt es diese Szene, in der bastian auf demDachboden der Schule hockt und liest und es lngsam dunkel wird. Die Suche nach einem Lichtschalter bleibt erfolglos, aber es gibt einen ollen Kerzenluchter mit siebnen Kerzenstummeln auf dem Dachboden. Und wie es der Zufall will, hat Bastian Streichhölzer in der Hosentasche (weil, so der Autor in Klammern, Bastian gerne kokelt, was aber vorher nicht mit einer Silbe erwähnt wurde). Zum erstan Mal habe ich mich da gefragt: Hat Herr Ende geplant, dass Bastian die Kerzen benutzt, oder musste er da fix improvisieren, weil der arme Junge sonst nicht hätte weiterlesen können? :)

Mein allerneustes Projekt hat tatsächlich mal einen in weiten Strecken durchgeplanten Plot - heißt, ich habe Protagonisten, ich weiß, was passieren soll, warum es passiert udn wie sich das ganze auflösen wird. Aber wie ich das Ganze mit leben fülle, das weiß ich noch nicht, noch nicht mal, wie ich anfangen soll.  ??? Plöt. Ich versuche es erst mal mit Szenen schreiben - einfach drauflos, ergänzen und streichen kann man später immer noch. Dazu gibts betaleser.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Coppelia

Dazu kann ich wohl leider auch nichts Schlaues sagen außer dass ich das gut kenne. Ich habe auch oft das Problem, dass ich denke: Der Plot geht so und so. Und auf einmal wird mir klar, dass es nicht klappen wird, weil ich irgendwelche Details nicht bedacht hab. Die blähen sich dann auf und führen zu einem unlösbaren Problem, sodass mir nicht selten die ganze Geschichte in die Binsen geht. :-\
Ich frage mich wirklich, woher die Profis immer ihre Plots nehmen - die können doch auch keine übernatürlichen Wesen sein, und eigentlich bin ich ja nicht aufn Kopf gefallen ...

FeeamPC

Mein Plot hoppelt. Hier ein bischen, dort ein bischen, und dazwischen große Lücken. Die darf ich dann mit viel Fantasie füllen. Und wenn dann der Plot (respektive die bereits vorhandenen Bruchstücke) nicht mehr paßt, wird er auf Biegen und Brechen abgeändert. Komischerweise kommt am Ende immer eine schöne, stimmige Geschichte raus.
Also: ich bin Bauchschreiber mit Überzeugung.

Alaun

#10
Ich habe bei meinem jetzigen Projekt auch mal einen wunderbaren, sehr durchdachten, in sich stimmigen Plot gehabt *seufz*. Der dann just in dem Moment gesprengt wurde, als ich Seite 3 beendet hatte und meine Protagonistin der Meinung war, die Idee mit dem Zwillingsbruder sei blöd. Naja. Sie hatte eindeutig recht, aber das hat mich und meinen wunderbaren Plot komplett zerlegt.

Inzwischen bin ich ihr dankbar dafür, denn der jetzige Plot gefällt mir um einiges besser- aber das Zähneknirschen, als ich quasi wieder von vorn mit dem Denken anfing, war sicher bis Island zu hören...

Was ich damit sagen will: mein Plot tut so, als wäre er einer. Und ist offen für Änderungen. Anders geht es bei mir nicht, zumindest nicht bisher. Vielleicht wird es ja irgendwann mal anders, das soll man ja nie ausschließen  :engel:

Luna

Also, bei mir bildet sich der Plot größtenteils während des schreibens... Soll heißen: Die Charaktere bestimmen von Anfang an mit, wohin es am Ende geht, die Bösen allerdings auch...

Allerdings bleibt mir dann hinterher nichts anderes übrig, als diverse Details bei der Überarbeitung geradezurücken, da ich ursprünglich in eine andere Richtung oder halt noch gar nicht sehr weit gedacht hatte... aber irgendwie scheint es ganz gut zu funktionieren ;)

Sprotte

Auch ich bin Bauchschreiberin.
Früher extremer, so daß ich mich wirklich mit einer nebulösen Grundidee vor den PC setzte und loschrieb. Heute bin ich leicht geordneter.
Bevor ich ein Wort im PC schreibe, weiß ich inzwischen grob, was passieren wird.
Das sieht dann so aus:
Römisches Artefakt, den Ägyptern geklaut, heute bei Feen in Aufbewahrung, Schrein erbrochen, ein Fall für Maynard, 1595

Super detailliert, aber ich habe fast alle wichtigen Eckpunkte, der Rest kommt beim Schreiben

Immortal

Ich hab früher immer ganz, ganz gaaaanz ausgefeilte Plots haben wollen, bei denen die Folge war, dass ich danach einfach keine Lust mehr zum Schreiben hatte, weil mir einfach der Freiraum fehlte. Für mein derzeitiges Projekt habe ich einen Plot von letzten Sommer hervor geholt. Dort steht drin was wann passiert und auch in etwa wie. Doch für eine Szene reichen 1-3 Sätze. Ich wollte den Plot immer weiter ausfeilen, jetzt habe ich mir gesagt: Schreib doch einfach, dann hast du deinen Freiraum. Und sieh an, ich hab es jetzt im Urlaub kaum mehr ausgehalten weiter zu schreiben und dabei steht bisher nur sehr wenig, aber ich hab die ganze Zeit an meinen Roman denken müssen.

Also ich finde, dass sich sehr viel definitiv erst beim Schreiben entwickelt und vieles auch verändert. 
Zahme Vögel träumen von der Freiheit, wilde fliegen.

Nachtblick

#14
Ich habe so ziemlich exakt das gleiche Problem wie du, Alana. Ich schreibe seit vier Jahren an einem Roman. An ein und demselben. Jetzt bin ich schon relativ weit, weiß, dass ich vier Bücher schreiben werde, und wie es ausgeht. Die Charaktere stehen, deren Geschichte auch. Trotzdem war der Plot, wie du so schön gesagt hast, wie ein nasser Fisch.
Ich bin im Plotten wie mein Protagonist im Fischefangen: mies. :wums:


Ich gehe so vor, um den Plot endlich zu fassen zu kriegen:

1. Ich fertige eine Liste mit allen Charakteren an und ordne sie in Kategorien, neben ihrer Wichtigkeit auch in die Gruppe, in der sie auftreten (Rebellen, irgendein Heer, eine Schauspielergruppe).

2. Ich fertige zu jedem wichtigeren Charakter eine Liste an mit Dingen, die ich über ihn noch erzählen will, und lege für jeden Charakter kurz umrissen an, was sein Ziel ist und wie er dort hinzugelangen plant, und wie er zum Hauptcharakter steht. Somit kann ich überblicken, inwiefern er in der Geschichte ein Rolle spielt, und darauf einen kurzen Handlungsstrang entwickeln.

3. Ich sehe nach, ob grundlegende Dinge geregelt sind – das waren bei mir Landkarte und Zeitstrahl. Wann war was, wer ist wann geboren und war wie alt bei wichtigen politischen oder für die Story relevanten Ereignissen?

4. Ich lege ganz grob einige Stichpunkte fest, so wie Sprotte. Und das wird Schritt für Schritt verfeinert. Dann muss ich versuchen, die Charaktergeschichten einzubinden und festzulegen, wann was passiert. Da hilft oft sogar, die Jahreszeiten noch mal für jedes Buch exakt festzulegen.

5. Ich lege mir eine Liste an, in der Banales, aber Wichtiges steht, wie: "F. ist am Anfang von Buch eins 16 Jahre alt, am Ende von Buch vier 17 Jahre" oder Ähnliches.

6. Zu allem, was nicht geklärt ist ("Wie kommt T. in den Wald?"), lege ich eine noch-zu-klären-Liste an, die ich mir ausdrucke und in meinen Schulordner hefte, damit ich mehrmals am Tag draufsehe und mich daran erinnere, dass ich noch Probleme zu lösen habe. Meist erledigt sich das mit der Zeit lang. Lösungen kommen mit ein bisschen Geduld fast von allein.

7. Ich setze mich hin und beginne ein kurzes Exposé zu "notieren". Ich lege anhand der Landkarte fest, von wo bis wo der Protagonist wandert, und sehe nach, wo was passieren soll, wo er auf andere Charaktere trifft und wie er sich dann entwickelt. Mit vielen Charakteren ist das natürlich mühsam, aber muss schon.

8. Ich lasse mir Zeit zwischen den einzelnen Schritten und vor allem mit den Ideen. Inspiration sammeln, wenn es nicht weiter geht, und sich auch mal der Schule widmen, *seufz*...

9. Ich schreibe eine Inhaltsangabe ohne lange Zögern einfach "runter", ohne dabei darauf zu achten, was wichtig und unwichtig ist. Das kann ich später bearbeiten. Ich fange mit der Inhaltsangabe bei einem Kapitel an und springe, sobald ich das Gefühl habe, es wird lahm, sofort zu einem anderen Punkt oder sogar anderem Buch. Später muss ich die ganzen Fetzen ja noch zusammenfügen, also lege ich vor jeder Inhaltsangabe eine kleine Notiz an:

Buch (Kapitel):
Zeitraum:
Beteiligte Charaktere:
Andere Charaktere sind derweil: (hier vergesse ich gern mal, wo meine Antagonistin gerade herumlungert, und notiere das ganz kurz, also auf welchem Stand ihre Ermittlungen sind und ob sie eine Ahnung hat, wo mein Protagonist ist, und für alle anderen relevanten Charaktere lohnt sich die kleine Ergänzung auch.)

10. Ich lese meine Liste mit dem will-ich-noch-erzählen-Dingen (das kann alles sein – wenn man erzählen will, dass der eine Charakter einmal ein Brot auf dem Markt gestohlen hat und das seither bitter bereut oder ob man noch unbedingt ein Erdbeben einbauen will oder Charakter A etwas Dramatisches zu Charakter B sagen lassen will... meine Liste umfasst weit über zweihundert solcher mehr oder minder wichtige und drastische Punkte).
Ich habe immer das Gefühl, dass sie die Geschichte bereichern, also sollen sie auch eingebaut werden. Das erfordert dann viel Arbeit und muss am besten regelmäßig abgeglichen werden.

11. Dann entwickle ich ganz allmählich entlang der roten Fäden die Geschichten, in denen die will-ich-noch-erzählen-Dinge eingebaut sind, sowie die Charaktergeschichten. Die genannten roten Fäden (Charakter verliert Vater – macht sich auf den Weg, um seine Kräfte beherrschen zu lernen – findet Gefährten – findet einen Meister – stellt sich seiner Vergangenheit – kämpft gegen seinen Feind – siegt) zu vernachlässigen wäre natürlich tödlich, aber an ihnen baue ich munter entlang und verknüpfe zum Schluss alles.


Uff.
Das ist mein Plan, und bislang funktioniert er. Ich denke mal, ich brauche noch bis Weihnachten, bis ich dann endlich fertig bin, aber so weit, so gut, denke ich, dass es funktioniert. Denn wenn ich diese Bücher nicht schreibe, werde ich wahnsinnig.

Jetzt schon. :darth:

Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen! Viel Glück beim Plotten – kann jeder ein bisschen was von gebrauchen...

Nox,
Nachtblick