Das "Drumherum" macht mir auch unglaublich viel Spaß und ich laufe auch durchaus in das Problem, dass ich einmal einen Schlussstrich ziehen muss, um mich nicht ewig bei der Entwicklung der Welt im Kreis zu drehen. Gerade weil immer wieder eine tolle Idee auftaucht, die ich natürlich noch unterbringen möchte. Eine Zeit lang habe ich das auch gemacht, leider mit dem Ergebnis, dass ständig der Plot auseinander gebrochen ist.
Um mich nicht endlos zu verlaufen, versuche ich auch möglichst bald herauszufinden, mit welchen Hauptpunkten ich mich beschäftigen möchte. Heißt, welche Aspekte der Welt ich in den Vordergrund stellen möchte. Ist es die Magie? Sind es die Völker? Ein althergebrachter Konflikt? Religion? Die Waffen und Kampftechniken?
Beim Brainstormen tauchen jede Menge Details auf. Manche bleiben, viele fallen weg oder werden durch andere ersetzt. Das ist manchmal ein langer Prozess und manchmal geht das aber auch sehr zackig bis ich bei einem Ergebnis bin, mit dem ich zufrieden bin.
Mir gefällt beim Weltenbau die Eisberg-Metapher sehr gut. 10% sind sichtbar (also, in der Geschichte verarbeitet) und die restlichen 90% sind unter der Wasseroberfläche und schimmert immer mal wieder durch. Man muss nicht jedes Detail unterbringen, andeuten reicht oft genauso und ich finde, dass eine Geschichte gerade durch diese Andeutungen sehr viel mehr Tiefe und Breite bekommt.
Und selbst wenn man die 90% nicht ausgearbeitet hat, dann kann man sich mit Andeutungen gut "drüberschummeln". Das ist nichts Verwerfliches und ich mach das in manchen Themengebieten lieber, als mich lange mit der Planung zu beschäftigen - gerade wenn mich das Thema nicht sooo brennend interessiert.