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Was bringt einem eine Literaturagentur?

Begonnen von gbwolf, 29. Dezember 2008, 23:32:48

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Sarina

Ich werde es auch mit einem Agenten versuchen, sofern nicht das Wunder geschieht und ich Heyne gewinnen sollte  :rofl:

Bin wirklich gespannt, ob eine Agentur dann, wenn auch das letzte Kapitel soweit fertig und überarbeitet ist, daran interesse hat.
Da ja in Deutschland viele Dinge (Trends) ähnlich wie in Amerika laufen (in der Wirtschaft), denke ich dass es auch darauf hinauslaufen wird, dass ohne Agent niemand mehr angenommen wird...

Hey, vielleicht sollten wir unsere eigene Agentur gründen... Ich melde mich für die Rechtsabteilung  :hmmm:
(kleiner Scherz  ;D)

Lila

Zitat von: Sarina am 03. Januar 2009, 12:51:59Hey, vielleicht sollten wir unsere eigene Agentur gründen... Ich melde mich für die Rechtsabteilung  :hmmm:
(kleiner Scherz  ;D)

Cool! Dann melde ich mich für Übersetzungen (Englisch) und für's Fremdsprachen-Lektorat (ebenfalls Englisch). ;D Nein, im Ernst. Ich finde die Idee gar nicht so schlecht! :snicker:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Lomax

Was eine Agentur vor allem mitbringt, sind Kontakte. Wenn ein Verlag Bewerbungen vom Agenten vorzieht, dann nicht deswegen, weil da jemand mit Manuskripten ankommt, der sich "Agent" nennt. Sondern weil dieser Agent schon für Verlage gearbeitet hat, weil er Lektoren persönlich kennt und sie ihn ... Und weil er dann von dieser Basis ausgehend sein Netzwerk weiter ausbauen und nach und nach noch weitere Lektoren und Entscheidungsträger persönlich ansprechen kann.
  Im Zweifel wollen die Verlagsmitarbeiter eben darauf vertrauen können, dass der Agent ihnen schon einen Teil der Arbeit abgenommen hat und dabei auch weiß, was er tut.

gbwolf

#33
Zitat von: Franziska am 01. Januar 2009, 19:04:34Es würde mich aber wirklich interessieren, ob die Agenturen auch an Kleinere Verlage vermitteln. Ich hatte mir das imemer so vorgestellt, dass sie erst an große Verlage schreiben und dann an kleinere, gerade bei einem speziellen Genre.
Als Diskussionsgrundlage zum vielleicht zu diesem Thema noch kommenden Thread, könnt ihr bei Montségur vorbeischauen. Dort ist just heute ein Mitglied mit genau dieser Fragestellung in den Ring gestiegen (Übrigens hat die Autorin in der SF-Anthologie Lotus-Effekt von Wurdack mit Weg mit Stella Maris eine wunderschön erzählte Kurzgeschichte vorgelegt, der ich in diesem Jahr alle Daumen drücke, beim deutschen SF-Preis auf den höheren Rängen zu landen.):

Agenturen und kleinere Verlage

Kaeptn

Mir kam da heute noch eine Frage in den Sinn... Bekommt der Autor Feedback von der Agentur über deren Vermittlungsversuche, sprich sowas wie "Diesen Monat haben wir ihr Manuskript bei A B und C vorgestellt."

Oder unterschreibt man den Vertrag und hört erst wieder was, wenn die jemanden gefunden haben (bzw wenn man nachbohrt)?

gbwolf

Also wenn ich keine Rückmeldung bekäme, würde ich kündigen  ;D

Kann sein, dass ein Agent vor der Buchmesse weniger gesprächig ist, weil da immer sehr viel Stress herrscht, aber sonst weiß ich genau, wo was von mir unterwegs ist und wer Interesse hat/hatte.

steffen_bs

Das kann ich nur bestätigen. Bin selber bei einer Agentur untergekommen und die Chefin hält mich eigentlich regelmäßig auf dem Laufenden.
Im Übrigen ist ein weiterer Vorteil einer Agentur der, dass die Verlage von den Agenten nach Absagen oftmals angerufen werden und nach den Gründen gefragt werden. (Bei mir ist das bislang zum Glück noch nicht vorgekommen, aber wer weiß...)
Wenn man als kleiner Autor dort nach einer Standardabsage anruft, wird man nicht viel über die Ablehnungsgründe erfahren, doch der Agentur wird oftmals mitgeteilt, woran es gelegen hat. Und dann kann (so macht es meine Agentur zumindest) die Agentur sich mit dem Autor zusammen setzen und die Fehler ausmerzen.

Cailin

#37
Eine Frage habe ich mkr bezügl. Agentur schon öfter gestellt:

Wie ist das eigentlich mit der 'Konkurrenz' der Autoren innerhalb einer Agentur?
Also z.B. wenn eine Agentur  zwei (oder mehr)  Autoren vertritt, die die gleiche Zielgruppe haben, sowohl was Verlage als auch Leser angeht (soll ja vorkommen), der eine aber schon dick im Geschäft ist, der andere sich vielleicht sogar auch schon einen Namen gemacht hat, aber verglichen mit dem 'alten bekannten Hasen' ein rel. Neuling ist. Für welchen der beiden wird die Agentur 'mehr' tun? (Jetzt nicht im Sinne von: Sie heben einen größeren Arbeitsaufwand, bis sie ihn vermittelt haben, sondern im Sinne von: Sie bieten seine Projekte 'besser' an und forcieren ihn mehr)
Wäre es denkbar, dass innerhalb einer Agentur ein Autor deutlich stärker vertreten wird, als ein anderer? Was meint ihr?

Und vor diesem Hintergrund: Falls dem tatsächlich so wäre: Kämme man dann nicht evtl doch OHNE Agentur weiter als mit, weil man eben nur sich selbst vertritt und als Neuling nicht evtl hinter den 'alten bekannten Hasen' hinten anstehen muss?

Ich will jetzt niemandem irgendetwas unterstellen, aber ich habe mich das dann doch schon das ein oder andere Mal gefragt  ???

Lila

Zitat von: Cailin am 23. August 2009, 16:51:58Wie ist das eigentlich mit der 'Konkurrenz' der Autoren innerhalb einer Agentur?

Oh, das ist, finde ich, eine sehr gute Frage, Cailin! Da kennt sich hier doch bestimmt jemand aus, oder? :hmhm?: Ich denke zwar nicht, dass man (gerade als Neuling) ohne Agentur dann besser dran wäre. Aber es wäre schon interessant zu wissen wie sie Agenturen das intern regeln. Im Prinzip dürfte doch eigentlich niemand aus irgendeinem Grund bevorzugt werden, oder? Aber ist eben die Frage, ob sich daran auch tatsächlich gehalten wird. Ist ja oft genug so, dass am Ende dann trotzdem einer dumm dasteht. ::)
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Tenryu

#39
Die Agentur ist kein Wohlfahrtsverein. Sie will in erster Linie Geld verdienen. Und daß sie mit einem bekannten Autor mehr und leichter ihr Geld verdient, als mit einem unbekannten Neuling, ist ja wohl klar. Also wird sie ihre Prioritäten entsprechend setzen. 15% von einer Million sind mehr als 15% von 1000€ Honorar. Und schließlich gibt es viele Agenten, und ein Agent wird es sich daher nicht leisten, einen guten Kunden zu verlieren. Also muß er auch dafür sorgen, daß seine Stars zufrieden gestellt werden. Und da Stars gerne ihre Allüren haben, ist ihre Betreuung auch entsprechend aufwendiger. Um so weniger Zeit bleibnt da für die übrigen.
Ich will nicht behaupten, daß ein Agent die weniger guten Kunden vernachlässigt. Aber bei beschränkten finanziellen und personellen Ressourcen, können eben nicht alle Kunden gleich behandelt werden.
Das ist ja in jeder Branche so. Wenn du dir ein neues Auto kaufen willst, wirst du vom Händler sicher nicht ganz so aufmerksam betreut werden, wie ein Firmenchef, der gleich 30 Dienstwagen auf einmal bestellt. Und wenn Madonna bei ihrer Plattenfirma anruft wird sie sicher anders behandelt, als das Volksmusik-Trio, das vielleicht 500 CDs im Jahr verkauft.

Steffi

Zitat von: Tenryu am 23. August 2009, 19:56:39
Und da Stars gerne ihre Allüren haben, ist ihre Betreuung auch entsprechend aufwendiger.

Na ja, meine Bekannte ist Bibliothekarin und trifft auf diese Weise schon mal "Stars" und da sind durchaus nicht alle Stars mit Allüren. Ich glaube, gerade tatsächlich erfolgreiche, professionelle Autoren haben gar nicht genug Zeit, um sich irgendwelche Allüren zuzulegen, sondern sind mit dem Schreiben durchweg beschäftigt. Außerdem ist das Buchgeschäft ja nicht "DSDS", und ich denke dass man sich als Autor gar keine Allüren leisten darf, es sei denn man heißt JK Rowling oder Dan Brown.
Sic parvis magna

Romy

#41
Ich denke mal, in Sachen Allüren kann man auch den erfolgreichsten Autor nicht mit irgendwelchen Popsternchen oder Hollywoodgrößen vergleichen  ;) Die hauptsächliche Arbeit eines Autors findet schließlich immernoch im stillen Kämmerlein statt und falls man sich nicht gerade eine Sekretärin leisten kann, ist man da völlig allein und niemand bejubelt und bedient einen.

Zitat von: Cailin am 23. August 2009, 16:51:58
Eine Frage habe ich mkr bezügl. Agentur schon öfter gestellt:

Wie ist das eigentlich mit der 'Konkurrenz' der Autoren innerhalb einer Agentur?

Ich weiß es ja nicht, aber ich würde mal vermuten, dass es für eine Agentur nicht so schwierig sein dürfte, ein Manuskript eines Bestsellerautors zu vermitteln. Folglich muss die Agentur für das Skript eines Bestsellerautors gar nicht sooo viel Zeit aufwenden, wie für einen Nachwuchsautor. Bedeutet also, relativ viel Geld, für relativ wenig Aufwand. Beim Nachwuchsautor dann andersherum.

Verdienen tut die Agentur an dem Bestsellerautor sicherlich mehr, aber ich denke/vermute mal, dass Agenturen auch etwas langfristiger denken als Verlage und deshalb auch eher bereit sind, Zeit und Aufmerksamkeit in einen vielversprechenden Nachwuchsautor zu investieren.  :hmhm?:

Tenryu

Zitat von: Romilly am 24. August 2009, 00:55:10Ich weiß es ja nicht, aber ich würde mal vermuten, dass es für eine Agentur nicht so schwierig sein dürfte, ein Manuskript eines Bestsellerautors zu vermitteln. Folglich muss die Agentur für das Skript eines Bestsellerautors gar nicht sooo viel Zeit aufwenden, wie für einen Nachwuchsautor. Bedeutet also, relativ viel Geld, für relativ wenig Aufwand. Beim Nachwuchsautor dann andersherum.

Das Vermitteln selbst geschieht vielleicht einfacher. Aber dafür sind die Verhandlungen umso zäher. Im Gegensatz zu einem Nachwuchsautor, den man leicht mit einem Standard-Vertrag abspeisen kann, wird der Erfolgsautor einen hohen Vorschuß und Sonderbedingungen im Vertrag verlangen. Hinzu kommt, daß ein Erfolgsautor mehr Verträge hat (Nebenrechte, Übersetzungen, Filme, Hörspiele, TV-Auftritte, Interviews, usw.) Das alles will gemanaged sein.

Antigone

Ich sehe das realtiv optimistisch: eine Agenur möchte Geld verdienen, und zwar mit ALLEN ihren Autoren. Klar bringt ein Bestsellerautor mehr Kohle als ein Anfänger, aber die hätten den doch nicht unter Vertrag genommen, wenn sie mit ihm nicht auch was verdienen wollten. Kleinvieh macht schließlich auch Mist.

Deswegen denke (bzw. hoffe) ich, dass sich Agenturen um alle Autoren kümmern. Ich denke, der potentielle Gewinn ist die beste Motivation für die Agentur, die sich ein Autor wünschen kann.

Aber genau wissen tu ichs natürlich nicht. Das wäre wohl auch eine interessante Frage fürs Montsegur, wo sich tatsächlich auch Agenten tummeln.

lg, A.

steffen_bs

Interessante Frage. Konkurrenz...
Ich habe mit den Autoren aus der Agentur ein super Verhältnis, also untereinander ist da kein Konkurrenzdenken. Man hilft sich gegenseitig, wo man kann.
Des Weiteren denke ich, dass es einem Neuling nur von Nutzen sein kann, wenn er einen großen Autoren neben sich in der Agentur hat.
Warum?
Ganz einfach.
Ein Verlag kriegt das Skript des Newbies auf den Tisch, sieht den Stempel der Agentur und denkt: "Hey, die haben doch auch schon den XY (großen Autoren) unter Vertrag und vermittelt. Wenn die den haben, legen die sicherlich Wert auf Qualität. Dann schau ich mir das Skript mal genauer an."
Sicherlich ist eine Agentur bemühter darum, bekannte Autoren bei Laune zu halten. Doch wie gesagt, die Neulinge profitieren umso mehr davon. Je mehr bekannte Autoren in der Agentur, desto besser das Ansehen der Agentur und des Jungautoren.

LG