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Länge von Romanen / Novellen / Kurzgeschichten / etc.

Begonnen von Rei, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Termoniaelfe

Also mein Roman hat 346 Normseiten.

Auf der Fan- Seite von Andreas Eschbach heißt es zu der Frage: Wie lang sollte ein Roman sein? , es kommt weniger auf Quantität, sondern viel mehr auf Qualität an. Wenn eine Storry spannend ist, dann ist es egal wie lang sie ist.

Für mich persönlich kann ein spannender Roman gar nicht lang genug sein. Bei Harry Potter, war ich jedesmal überrascht, dass ich schon am Ende angelangt war.

LG
Renate

Elena

Gott, bei mir schwankt die Länge der Werke zwischen um die 200 Normseiten (allerdings kein Fantasy, und es würde bei einer Überarbeitung noch ein bisschen länger werden) und beim Längsten mit ungefähr 900 Normseiten.

Ich hatte mal gehört, dass manche Verlage Neulinge, die deutlich über 500 Normseiten liegen, aussortieren (Klasse, was?). Bei Ueberreuter zum Beispiel (leider weiß ich nicht mehr, woher ich das hatte...) gibt es recht genauer Längenbegrenzungen. Aaaber, dann ruft man eber vorher an und fragt, so spart man sich das Porto. Ansonsten ist das eben nur eine Frage des Risikos für einen Verlag, wenn es zu lang ist. Zu kurz, na ja, ich kannte Leute, die fünf Seiten geschrieben hatten und das einem Verlag ehrlich als Roman andrehen wollten. Aber ich habe mal bei einigen grob überschlagen, viele Debüt-Romane haben so um die 40.000 Wörter (nicht Fantasy, das ist oft länger), was so um die 160 Normseiten sein dürften.

Liebe Grüße,

Elena

Linda

#17
Hallo,

ein Roman wird nicht (allein) durch die Länge zum Roman sondern vor allem durch die gewählte Form, das Thema und die Behandlung deselben.

Sagen wir mal ganz vage, es geht um ein allgemein menschliches Thema, das in verschiedenen Variationen im Roman durchgespielt wird.
Etwa Thema Liebe. Ein Paar findet sich nach vielen Irr/Wirrungen und ist glücklich. Im Bekanntenkreis kracht grad eine Ehe,  der Bruder der Hauptfigur macht einen Selbstmordversuch wegen einer unglücklichen Liebe und im Laufe des Romans erfährt man, dass sich die Hauptfiguren überhaupt nur kennengelernt haben, weil ihre Elterngeneration auch irgendwie verbandelt war...
  Das Liebes-Thema wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und gespiegelt, mehrere Stränge laufen so ineinander.
Zugegeben, das klingt arg literarisch, aber ich habe gemerkt, dass sich sowas beim Schreiben manchmal geradezu aufdrängt ;-)
In meinem Fantasy-Roman Schicksalstanz ist "Verlust" etwa so ein Thema, das sich durchzieht. Verlust von geliebten Menschen, Einfluss, Körperteilen (he he)... Die Figuren wandeln sich, oder zerbrechen daran.
Bei Mondsilber ist es u.a. das Thema "Familie / Wahlverwandtschaften". Es geht also  auch im Genre - und ich habe als Leserin sowas auch mal gerne, solange nicht der Roman an sich drunter leidet. Genrespezifische Themen: Bestimmung, Rache ... sind da auch beispielhaft.

  200 Seiten sind aber wohl genug, um als Roman anerkannt zu werden.
  Im Fantasy-Genre geht es eher nach dicken Büchern als nach dünnen, weil die Übersetzungen auch hier als Vorbild dienen (und die sind nun mal rund 40 - 50 % länger als das Original).
 Und das Neulinge keine langen Romane schreiben dürfen, etablierte Autoren schon ,hängt vermutlich eher damit zusammen, dass Lektoren bei Neulingen stärker eingreifen (denn wirtschaftlich gesehen macht der Seitenpreis bei einem Buch den geringsten Faktor aus -. zumindest für bekannte Verlage). Ist man erst mal J. K. Rowling oder Stephen King, kann man sich auch ein paar ruhigere Kapitel und späte Spannungsbögen leisten.. (Namen nur exemplarisch).

Gruß,
Linda

Termoniaelfe

Das ist in der Tat wahr. Die ersten 150 Seiten des 5. Harry Potters fand ich gähnend langweilig.

Kann ich nicht behaupten. Ist aber auch Geschmackssache denke ich.

Deswegen heißt für mich das Zaubermittel immer: Nebenhandlungen.

Das sehe ich ganz genau so. Ich halte es in meinem Roman auch so. Man weiß zwar um was es im Groben geht aber gerade das Drumherum ist eben auch sehr wichtig.

LG
Renate

Arielen

Ich denke mal, wenn man heute einen Roman bei einem Verlag einreicht, sollte der zwischen 300 und 450 Seiten haben, mir ist aufgefallen, daß die meisten Romane deutscher Autoren anfangs diese Länge haben, und ich finde die auch angenehm zu lesen.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Maja

Was mache ich denn dann mit der Spinnwebstadt, das sind gut achtuhndert Normseiten? Soll ich das Buch als ganzes verkaufen oder als Tetralogie - die vier Teile haben je zwischen 180 und 230 Seiten, und ich hatte nicht beabsichtigt, daß sie unabhängig voneinander gelesen werden, aber wenn jemand einen Tip für mich hat ...
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Lomax

Hi Maja,

ZitatWas mache ich denn dann mit der Spinnwebstadt, das sind gut achtuhndert Normseiten? Soll ich das Buch als ganzes verkaufen oder als Tetralogie - die vier Teile haben je zwischen 180 und 230 Seiten

ich fürchte, damit sitzt du zwischen allen Stühlen. Im Prinzip haben große Verlage mit 800 Seiten keine Probleme; denn bei höheren Auflagen spielt der Umfang in der Kostenplanung kaum noch eine Rolle. Aber: gerade bei neuen Autoren rechnet man erst mal mit kleineren Auflagen, und da rechnen sich so dicke Bücher nicht.

Andererseits: Jeder große Verlag geht zumindest mit Auflagen an den Start, bei denen die Druckkosten im Vergleich zu Kleinverlagen untergeordnet sind; und das nutzen sie auch als Marktvorteil: Bücher um 200 Seiten sind typische Kleinverlags-Dicken, und die Großen meiden das nach Kräften. 300-400 Seiten werden da auch von einem Neuling erwartet.

Also, wenn du es bei Kleinverlagen versuchst, ist die Viertelung optimal. Aber natürlich will man es ja zunächst mal bei einem großen Probieren, und da wirken so dünne "Hefte" merkwürdig. Ich kann dir also nur empfehlen, die 800 Seiten einzureichen und die Kalkulation dem Verlag zu überlassen. Wenn ihnen das Manuskript gefällt, können sie sich immer noch überlegen, ob sie das Risiko eingehen und den "dicken Wäler" drucken, oder ob sie das Buch aufteilen wollen - dann aber vermutlich in zwei Teile. Es kann dir passieren, dass sie eine Zweiteilung nicht gerne sehen und von dir verlangen, noch etwas "dazuzuschreiben", damit sie auf drei mindestens 300seitige Bücher kommen. Das ist alles schon vorgekommen, aber es bringt wenig, sich schon vorher darüber Gedanken zu machen.

Ich würde nicht sagen, dass du 800 Seiten gleich vergessen kannst. Aber ich halte die Wahrscheinlichkeit für sehr groß, dass dir der Verlag eine Teilung vorschlagen wird - aber damit kannst du dich auseinandersetzen, wenn es so weit ist.

Roland

Sehr lange nichts mehr gewesen hier, aber ich habe eine kurze Frage. Kann mir jemand eben sagen, wieviel Normseiten/Buchseiten eine DinA4-Seite ist? (Ich schreibe mit OO2)
Mal heißt es drei, mal zwei...manche behaupten sogar vier. Aber das geht nun wirklich nicht...dann hätten ja manche Romane nur 40 Seiten Geschriebens  ;D


                                         Lg Wulli!

Linda

#23
ZitatSehr lange nichts mehr gewesen hier, aber ich habe eine kurze Frage. Kann mir jemand eben sagen, wieviel Normseiten/Buchseiten eine DinA4-Seite ist? (Ich schreibe mit OO2)
Mal heißt es drei, mal zwei...manche behaupten sogar vier. Aber das geht nun wirklich nicht...dann hätten ja manche Romane nur 40 Seiten Geschriebens  ;D


                                         Lg Wulli!

Hallo Roland,

der "Umrechnungsfaktor" hängt von den Schreibgewohnheiten des Autors ab, ob er lange Sätze oder kurze schreibt, ob viele Absätze dabei sind.. Ich rechne allerdings je Seite 2,4 Normseiten und das passt immer ziemlich genau.

In welchem Programm du schreibst, hat damit nichts zu tun ;-) Du kannst in jedem Programm (von Word bis OO) die Seitenränder einstellen. Bei einem Seitenrand von 2 cm passt natürlich mehr auf die Seite als bei einem von 3 cm.

Gruß,

Linda

Lomax

Ich rechne eine Seite mit Standardeinstellungen in 12pt als ca. 2,5 Manuskriptseiten - obwohl das je nach Seitenrand und Schriftgröße schwanken kann und ich nur sagen kann, was bei mir hinkommt.


Moni

Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Termoniaelfe

Oh, ja. Sehr hifreich. Vor allem für mich, da ich von all den Dingen keinen Schimmer hatte. Auf was man aber auch alles achten sollte. :-/

LG
Termi

Roland

Kleine Frage: Wieviel Buchseiten (Taschenbuch, "normales" Format) sind eine Normseite mit 30 x 60-Regelung caaaa.?

Liebe Grüße, Wulli!

Schelmin

Du meinst sicher eine Normseite bei Word?

Als Beispiel:
Bei mir sind 102 Word-Seiten= 344325 Anschläge mit Leerzeichen= 225 Buchseiten.