• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

[Mediennutzung] Jugendliche und Chatrooms?

Begonnen von Lothen, 07. Februar 2017, 17:24:19

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lothen

Hey ihr Lieben,

ich bin gerade beim Plotten auf eine nicht ganz irrelevante Frage gestoßen: Nutzen Jugendliche (in meinem Fall 10-12 Jahre alt) eigentlich noch Chatrooms?

Es geht dabei um solche Chats, in denen man via Nickname ohne persönliche Daten preisgeben zu müssen mit Fremden in Kontakt kommt, also kein Facebook-Messenger oder Whatsapp.

Habt ihr vielleicht Kids, Patenkinder oder Schützlinge in dem Alter und könnt einschätzen, ob das noch gemacht wird? Oder ist das eher so ein Ding aus den 2000ern? ;)

Würde mich sehr über Einschätzungen freuen, ich hab leider wenig Kids in dem Alter in meiner Umgebung.

LG Lothen

Nuya

Also ich kannte niemanden, bei dem das im Alter von 10 - 12 Jahren der Fall war und mir sind auch heute keine Kinder oder Jugendliche bekannt, die das in dem Alter machen. Bei mir fing das "damals" erst mit 15 an, aber das war natürlich auch erst die Zeit, als es mit dem Internet überhaupt so richtig losging (private Nutzung, halbe Stunde ohne Flatrate usw.). Generell hat sich sowas wie Knuddels meiner Erfahrung nach (Bekannte mit Kindern in dem Alter, Berührung mit Kindern und Jugendlichen durch meine Schwestern und ihre Praktika/Praxissemester in Schulen) in den letzten Jahren überholt. Sieht man auch gut daran, dass zB MeinVZ tot ist, das fand ich immer sehr chat-ähnlich.

Araluen

Mein Bruder fing damals mit 13 an sich in Chatrooms herum zu treiben (das ist auch schon wieder 14 Jahre her... Gott ist der schon so alt? Irgendwie bleiben kleine Geschwister immer... klein). Knuddels hieß die Plattform, wenn ich mich recht erinnere und da trieben sich haufenweise Kids herum. Aber ob das jetzt noch In ist, wage ich in Zeiten von Facebook zu bezweifeln.

Lothen

Also ich war tatsächlich mit 11-12 Jahren viel in Chats unterwegs - aber das war halt vor 16 Jahren, da gab's weder die VZs noch Facebook oder Whatsapp.

Ich sehe halt eine etwas andere Nutzungsabsicht dahinter. In den sozialen Medien ist man ja primär mit Leuten in Kontakt, die man schon kennt, aber man lernt da ja keine neuen Leute kennen, oder? In den Chatrooms war das (früher) schon so, dass man da mit unbekannten Leuten gechattet hat.

Fianna

#4
Bei den VZs schon und bei Facebook auch. Da gibt es ja Interessengruppen, und man kann Leute anschreiben, die in derselben Gruppe sind (vor allem bei romantischen Absichten, da reichen das Foto und das Wissen um das gemeinsame Interesse) oder umso mehr, wenn jemand etwas Interessantes geschrieben hat.

Und jeder, der seinen Wohnort oder eine bestimmte Schule oder sonstwas angibt, wird angezeigt, wenn man da drauf klickt. Also alle Leute aus Tuttlingen, alle Leute, die auf der Sowieso-Schule gewesen sind... So kann man da auch Leute finden kann, die man nicht kennt,  bei denen man aber direkt ein gemeinsames Gesprächsthema hat...

Einer der Gründe, warum ich alles in meinem Profil nicht ausgefüllt habe oder auf unsichtbar stelle. Ich will keine neuen Bekanntschaften schließen, die aufgrund von geographischer Nähe oder Ähnlichem zustande kommen, ich möchte nicht, dass mich fremde Menschen anschreiben.

Evanesca Feuerblut

Ich hatte Internet, seit ich dreizehn bin und damals habe ich bei Übernachtungspartys mit meiner besten Freundin immer irgendwann Knuddels aufgesucht. Das war quasi unser "Programm nach 23 Uhr" - das lief ja noch ohne Authentifizierung und alles. Also haben wir uns bekloppte Nicknamen wie "YourSteffi" gegeben und dann "Perverse" veralbert, die Cypersex wollten.
Meine Schwester war seit dem Alter von 7 in Chatrooms unterwegs - da gab es aber welche, die speziell auf Kinder abzielten und hohe Jugendschutzauflagen hatten. Sie war z.B. auf Panfu.de

Nana

Meine beiden 9 und 11 aktuell sind, familienbedingt, total in das digitale Zeitalter integriert, aber Chatrooms nutzt keiner von beiden. Da ist lediglich whatsapp und youtube ganz hoch im Kurs.

Hanna

Mein Zwerg ist zehn und obwohl er quasi permanent online ist, weiß er wahrscheinlich nicht einmal, was ein Chatroom ist. Die Kids in dem Alter treiben sich auf YouTube rum. Und wenn sie etwas oline spielen, nutzen sie dort auch den Chat. Aber explizite Chatrooms wüsste ich jetzt nicht. Kenne ich auch von Julians Klassenkameraden nicht. Wenn dann eher What'sApp-Gruppen.
#happyverpeilt oder auch gründlich überfordert ...

energy

Also die 10-12 jährigen Kinder (meine sind noch zu klein) in meinem Freundeskreis und meiner Familie sind alle nur per Facebook, Instagram und Whats app unterwegs. Oder in verschiedenen Foren, mit speziellen Interessensgebieten. Die größeren sind in solchen Chatrooms, wie dieses Lenovo Partnersuche und Parship - Gedöns unterwegs.  Die VZ´s sind scheinbar voll old shool.  :hmhm?: Ich war echt platt als mein kleiner Bruder mir das erzählt hat. Scheinbar suchen die Jugendliche Kontakte nicht mehr im realen Leben und direkt, sondern schreiben sich erst an, wenn die Ansprüche mit dem Profil passen. Also nicht nur Partnersuche sondern auch Freundschaften.

Eluin

Als ich 10-12 war, hatten wir noch kein Internet. Später so mit 14 waren Chatrooms aber absolut unverzichtbar ;D
Heute dagegen merke ich, dass es kaum noch welche gibt - @Avery und ich hatten letztens mal einen gesucht und sind dann doch wieder im Tintenzirkel-Chat gelandet ;D
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.

Klecks

#10
Das, was ich von den Geschwisterkindern meiner Kindergartenkinder mitbekomme, was ich von den Schulkindern in meinem Praktikum mitbekommen habe (bis 11 Jahre), was ich bei meinen Schulkameradinnen zwischen 15 und 17 mitbekomme (die sind eindeutig in der Überzahl, weil viele Erzieherinnen von der Realschule direkt zur Ausbildung gehen, ohne Abi) und was ich in Medienpädagogik gelernt habe, bestätigt, was hier schon gesagt wurde. ICQ und Knuddles waren in meinen (vor allem frühen) Teenie-Jahren unverzichtbar, aber die Kinder/Teenies von heute scheinen das oder überhaupt Chats (außer in RPGs vielleicht) überhaupt nicht mehr zu nutzen (oder zu kennen). Dafür hat jeder WhatsApp, Facebook und Instagram ist wohl auch beliebt.  :hmmm:  Edit: Und laut meinem tollen Lehrer für Medienpädagogik ist besonders der soziale Status wichtig, der sich zum Beispiel durch die Likes ergibt, und die Tatsache, dazugehören und nichts verpassen zu wollen, was ohne diese Medien fast unmöglich ist.

Atra

Was mir noch stark auffällt, ist die Nutzung von Snapchat. Da wurde mir erst bewusst, dass ich älter geworden bin, als meine Schüler aus dem Praktikum wissen wollten, ob ich das nutze. Ansonsten weiß ich, dass einige, die sich dafür interessieren, RPG-Chats nutzen. Allerdings weniger zur normalen Alltagskommunikation.
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Imperius

 Nur für die Statistiker: Soweit mir bekannt, nutzen in dem hier in Rede stehenden Alter die meisten Kids whattsApp.
Zum Teil auch Instagramm ( ist aber kein "Chat" ). Vor ca fünf Jahren war das aber tatsächlich noch anders. 

Fianna

Über Instagram könnten die Figuren Kontakte knüpfen und dann die Nummern für WhatsApp austauschen...  :hmmm:

Lothen

Danke für eure Einschätzungen!

Die decken sich recht gut mit dem, was ich in der aktuellen JIM-Studie gefunden habe, da rangieren auch Whatsapp, Facebook, Snapchat und Instagram ganz oben.

Ich komm mir gerade echt massiv alt vor, weil ich ehrlich gesagt überhaupt keinen Plan hab, wie Snapchat oder Instagram eigentlich aufgebaut sind oder welche Funktionen die bieten. Wird Zeit für einen Acount. ;D