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[Kurzgeschichte] 31.12.2016 Fiction x Science

Begonnen von RockSheep, 12. August 2016, 19:14:27

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RockSheep

Ein Mitglied unseres Schweizer Autorenvereins ist Herausgeberin der folgenden Ausschreibung:

ZitatAusschreibung: Fiction x Science

Wettbewerb für eine Kurzgeschichten-Anthologie, welche beim Pako-Verlag in Hardcover erscheint.

Einsendeschluss: 31.12.2016

Einführung
Wir stehen an einem Scheideweg. Die Verschmelzung von Mensch und Maschine fährt in einem rasenden Tempo fort. Noch gibt es in unserer Gesellschaft Menschen, die kaum mit einem PC interagieren, wohingegen eine ganze Generation heranwächst, die eine Welt ohne Internet und Smartphones nicht mehr kennt. Wie werden einst ihre Enkel leben? Wir interessieren uns für die positiven Möglichkeiten dieser Welt. Wie sieht die Weltgesellschaft der Zukunft aus? Wir suchen spannende, fiktionale Kurzgeschichten, die in einer Welt der Zukunft spielen. Bitte die Welt nicht nur beschreiben, lasst sie durch Eure Charaktere, deren Handlungen und Dialoge lebendig werden. Sendet uns Eure Geschichten zum Thema Techno-Utopie! Wir möchten eine Sammlung von Kurzgeschichten in einem Band veröffentlichen, welche von optimistischen Möglichkeiten und Visionen - nicht Problemen - der Verschmelzung von Mensch und Maschine erzählen.

Stichworte: Solarpunk, Cyberpunk, Man-Machine-Interaction, Techno-Utopie, Smart Cities, künstliche Intelligenz,  Nanotechnologie, Biotechnologie, Weltraumerkundung, ...

Das Auswahlverfahren läuft etwas ander ab, als gewöhnlich. Die genauen Infos sind hier zu finden: http://phantastikautoren.ch/ausschreibungen/fictionxscience

Maubel

Das klingt total interessant, also das Verfahren an sich. Ich hoffe, mir fällt was gescheites ein.

Evanesca Feuerblut

Das ist unglaublich cool, sowohl das Thema als auch das Auswahlverfahren! Da will ich mir auch was einfallen lassen :D

Sturmbluth

Verstehe ich das richtig, dass die Autoren ihre Geschichten gegenseitig anonym bewerten und diese Bewertung in die Auswahl einfließt? Dann gibt doch einfach jeder jedem 0 Punkte, um seine eigenen Chancen zu wahren ...

Maubel

Ich nehme an, es ist wie beim wissenschaftlichen Peer Review ein textbasiertes Urteil und das muss ebenso überzeugen. Zumal es auffällt. Ja theoretisch könnten alle "null" Punkte bekommen, dass das nicht funktionieren kann, sollte aber jedem bewusst sein und jeder ernst zu nehmende Schriftsteller sollte fair urteilen, allein von sich aus. Dadurch, dass sich aber alle gegenseitig bewerten, wird das meistens automatisch garantiert. Jemand, der allen null Punkte gibt, fällt außerdem auf und damit auch sicher raus.

Sturmbluth

Zitat von: Maubel am 12. August 2016, 20:15:07Jemand, der allen null Punkte gibt, fällt außerdem auf und damit auch sicher raus.
Wie denn, wenn es doch anonym ist? Da fällt dann nur auf, dass jemand drei anderen Null Punkte gegeben hat, aber nicht wer. Sonst ist es nicht anonym.

Maubel

Für die Adminstratoren ist es nicht anonym, sonst wüssten sie doch auch nicht, wer nicht alle drei abgegeben hat. Es ist lediglich anonym für die Teilnehmer.

gbwolf

Zitat von: Maubel am 13. August 2016, 00:12:06
Für die Adminstratoren ist es nicht anonym, sonst wüssten sie doch auch nicht, wer nicht alle drei abgegeben hat. Es ist lediglich anonym für die Teilnehmer.
Wobei es ja heißt, die Plattform sei für Doppelblind konzipiert. Da bekommen die Mitglieder dann vielleicht Nummern und die Admins sehen dann Nummern, statt Namen?

Das Thema finde ich ausgesprochen reizvoll und herausfordernd - auch, dass es positiv angegangen werden soll. Ich weiß nur nicht, ob ich genügend Zeit für Recherche und Reviews haben werde.

RockSheep

Ich glaube doppelblind ist mehr gemeint im Sinn von: Du weisst nicht, wessen Geschichte du bewertest und erfährst auch nicht, wer deine bewertet hat.

Sternsaphir


Gamalda

So richtig verstehen tue ich das Auswahlverfahren nicht. Also bekommt jeder, der einreicht, drei Geschichten zugewiesen soll, die er bewerten soll. Aber wie denn? Da sollen wir dann Punkte zu den genannten Kriterien vergeben? Oder soll man die drei Geschichten untereinander vergleichen und der besten drei, der zweitbesten zwei und der nicht so guten einen Punkt geben? Oder ist das mit den Punkten nur eine Vermutung? Und man soll einfach seine Meinung zur Geschichte kundtun? Aber wie soll das dann in de Bewertung eingehen?
Es wird viele geben, die eine eigentlich tolle Geschichte nicht gut bewerten, damit sie sich nicht selber ins Fleisch schneiden...




Maubel

Ich rate mal ins Blaue und sage, entweder gibt es ein Punktesystem zu den einzelnen Punkten, was ich eher nicht hoffe, da Punktevergabe so subjektiv ist. Damit meine ich nicht, die wenigen (ja ich bin Optimist ;)), die das absichtlich sabotieren, sondern, dass jeder einzelne unterschiedlich kritisch an so etwas heran geht. Drei von fünf Punkten sind für die einen grottig, die anderen normal, und die anderen schon ziemlich gut.
Die andere Option ist, dass zu den jeweiligen Punkten in einer Art Rezension/Review jeweils auf Textbasis eingegangen wird. Das würde auch mehr dem Peer-Review der Wissenschaften entsprechen.
So oder so, werden sicher alle Reviews von dem Team geprüft werden und durchaus festgestellt, ob da nur Blödsinn steht, oder man sich keine Mühe gegeben hat. Von dem Gedanken, dass da jeder intrigant rangeht und versucht zur Veröffentlichung zu kommen, in denen er den anderen eins reinhaut, sollte man Abstand nehmen. Das sind meiner Meinung nach Ausnahmefälle - oder würdet ihr das machen? Man sieht doch hier im Forum auch ständig dutzend Tintenzirkler an der selben Ausschreibung teilnehmen und sich dabei sogar gegenseitig Beta zu lesen. Da würgt doch auch keiner dem anderen was rein oder?

Sturmbluth

Zitat von: Maubel am 14. August 2016, 17:55:13Von dem Gedanken, dass da jeder intrigant rangeht und versucht zur Veröffentlichung zu kommen, in denen er den anderen eins reinhaut, sollte man Abstand nehmen. Das sind meiner Meinung nach Ausnahmefälle - oder würdet ihr das machen? Man sieht doch hier im Forum auch ständig dutzend Tintenzirkler an der selben Ausschreibung teilnehmen und sich dabei sogar gegenseitig Beta zu lesen. Da würgt doch auch keiner dem anderen was rein oder?
Ich glaube zu denken "ich mache sowas nicht, dann tun das andere auch nicht",  ist sicher eine sehr optimistische Sichtweise der Dinge.

An eine schöne "Alle-Autoren-halten-zusammen-Welt" glaube ich nicht. Warum sollte es dort anders sein als in anderen Bereichen des Internets? Kaum ist Anonymität da, zeigen viele ihr wahres Gesicht.

Und dann noch speziell zu diesem Satz:
ZitatMan sieht doch hier im Forum auch ständig dutzend Tintenzirkler an der selben Ausschreibung teilnehmen und sich dabei sogar gegenseitig Beta zu lesen. Da würgt doch auch keiner dem anderen was rein oder?
Hier widersprichst du dir meiner Meinung nach selbst. Denn wenn sich Tintenzirkler gegenseitig helfen, herrscht keine Anonymität. Bei diesem Peer-Review, ist aber genau das der Knackpunkt. Keiner muss zu dem stehen, was er schreibt, wenn er eine Bewertung abgibt. Und da alle Teilnehmer in Konkurrenz zueinander stehen, bin ich mir sogar sicher, dass die anonymen Bewertungen nicht hilfreich sein werden.


In sofern muss ich konstatieren, dass mich persönlich diese Form der anonymen Bewertung nicht anspricht.

Maubel

#13
Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass Peer-Review für mich als Wissenschaftlerin an der Tagesordnung ist und da sind auch teilweise anonyme Reviewer dabei. Das Peer-review hat da einen Stellenwert, der im Autorendasein dem Lektorat gleich kommt. Deshalb finde ich die Vermischung hier interessant und sehe ihr eben eher optimistisch entgegen. Wenn nun Autoren alle nicht damit klar kommen und da nur ein gewinnen drin sehen, dann kann das nicht funktionieren. Ich schätze die meisten aber anders ein.

EDIT: Übrigens bekommt ja jede Geschichte mehr als ein Review (min. 3). Da sieht man dann ja auch, wenn einer scheinbar ne andere Geschichte gelesen hat, als die anderen zwei. Ich denke, da wird die Jury dann durchaus noch mal nachschauen und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie ein 3 für 3 machen, statt 1 für 1.

Fynja

Ich finde auch das Thema wie auch das Auswahlverfahren total interessant. Nur werde ich im Januar mit ziemlicher Sicherheit keine Zeit haben, um Reviews zu schreiben, schade, dass damit dann wohl die ganze Teilnahme flachfällt.

Ich glaube aber auch nicht, dass durch die Anonymität nur schlechte Reviews erstellt werden. Vielleicht sind ein paar Leute dabei, die durch das Schlechtmachen anderer von dem System profitieren wollen, kann sein, aber die allermeisten Autoren wissen, wie viel Herzblut in eigenen Geschichten steckt und ich würde dann darauf hoffen, dass sie gute Geschichten auch zu schätzen wissen und es den anderen nicht verderben wollen. Ein Versuch ist es zumindest wert, finde ich, zu 100% objektiv können Wettbewerbsentscheidungen ohnehin nie sein.