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Recherche: Wie korrekt sollten Bücher sein?

Begonnen von Cairiel, 30. Januar 2016, 11:09:33

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LinaFranken

#60
Als leidenschaftlicher Sammler von Sach- und Fachbüchern und Recherche-Junkie habe ich vielleicht eine strenge Meinung, aber ich denke: Man kann gar nicht zu viel Wissen haben. Und man kann nach meiner Ansicht auch nicht zu viel Wissen in ein Buch packen.
Argumente wie Zielgruppe und Genre finde ich zwar interessant und irgendwo auch berechtigt, würde sie aber persönlich beim Schreiben komplett ignorieren. Was der Leser nicht weiß, kann man ihm ja beibringen. Sicher ist es ein Aufwand Informationen in die Story einzubringen ohne einen Infodump zu fabrizieren oder die strenge Lehrerin zu spielen, aber wer sagt, das Schreiben einfach sein soll? Ich denke diese Mühe kann man sich machen.

Zum einen hat man im besten Fall den Leser klüger gemacht als er vorher war, was doch ein wundervoller Effekt ist. Als kleines Beispiel: Ich hab im Physik früher herrlich durchgeschlafen und hätte nicht mal sagen können, was ein Teilchenbeschleuniger ist, wenn mein Leben von abhinge. Dan habe ich Dan Browns Illuminati gelesen und wusste plötzlich ganz viel über Teilchen und Materie. Zudem hat es mehr Spaß gemacht als der öde Physik-Unterricht. -Hier hat der Autor was gutes geschafft, er hat die kleine, dumme Lina ne Ecke klüger gemacht  :jau:

Zum anderen stellt sich die Frage nach der Herkunft der Informationen und ihrer Korrektheit. Das liegt dann nach meiner Ansicht definitiv in der Verantwortung des Autors und ich finde es keineswegs zu viel verlangt, dass ein Autor sich mal durch das eine oder andere Fachbuch durcharbeitet. Schreibt man z.B. über Pferde und das auch noch öfter, finde ich schon das man dann erwarten kann, dass der Autor zumindest einige Fachbücher gelesen hat, wenn er schon nicht die Möglichkeit hatte, eigene Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln. Sicher ist es nicht gesagt, das man nach paar Fachbüchern gleich die Weisheit mit Löffeln verschlungen hat, aber man kann zumindest guten Gewissens von dem Thema sprechen, ohne fürchten zu müssen, dass man mit Anlauf in ein Fettnäpfchen springt. Zum Beispiel habe ich letztens ein ganzes Buch über gotische Architektur gelesen, nur um eine kleine Kirche beschreiben zu können, die in nur einem Kapitel auftaucht.

Und hier könnte man mit den Gegenargumenten anfangen:
-Ich hab einen Haufen Zeit vergeudet um ein Fachbuch zu lesen, das für Architektur-Studenten gedacht ist, obwohl die blöde Kirche letztendlich in nur einem Absatz auftaucht
-Ich nerve den Leser mit Architektur, die ihn nicht die Bohne interessiert
-Ich schwafel zu viel herum (wäre ja nix neues  ;) )
-Ich hab nicht mal 3% vom dem erworbenen Wissen in dem Text untergebracht
-etc..etc.. etc...

ABER: ich habe dieses Wissen! Und was auch immer ich mir vorwerfen lassen kann, ich muss mir nicht vorwerfen lassen, ich würde über Dinge sprechen, von denen ich keine Ahnung hab. (Höchstens das ich dieses Wissen nicht gut umgesetzt habe. -Aber dafür gibt es liebevolle Beta-Leser, die das einem um die Ohren hauen können.) Und ich persönlich finde nichts peinlicher auf der Welt, als doof zu wirken. (Liegt vielleicht an persönlichen Erfahrungen, aber trotzdem.) Vor Fehlern ist man nie gefeit, aber man kann sich zumindest bemühen und warum sollte man sich beim Schreiben nicht bemühen, wenn man das als Beruf oder Hobby ernsthaft und gut machen möchte? Für mich persönlich gilt daher fürs Schreiben und für Recherchieren die Devise: Lernen, lernen und noch mal lernen! Dankbar sein für jeden Fehler, den man aufgezeigt bekommt und dann weiter lernen bis zum Grab.  ;) Wirklich doof ist nur, wer glaubt, schon klug genug zu sein. Weder das Gehirn des Autors, noch das des Lesers hat ne beschränkte Kapazität, da geht immer noch was rein.
Wie man die Fachbegriffe, Beschreibungen etc dann letztendlich in das Buch einbaut um niemanden zu verwirren oder zu langweilen, ist dann natürlich eine Frage des Stils, verschiedener Techniken etc. Aber das kann man üben, herumprobieren, Erfahrung sammeln.

Trippelschritt

Du sprichst mir aus der Seele Lina. Denn ich erinnere mich immer gern daran, was ich aus Romaen - nicht aus Fachliteratur - alles gelernt habe. Ganz spontan fallen mir Clavell und dick Francis ein. Von Clavell habe ich mehr über Ostasien erfahren, als aus jedem Sachbuch und Dick Francis hat jedes seiner Kriminalfäll um ein bestimmtes Sachthema herumgebaut. Meist war der Protagonist Fotograf oder Banker oder Küchenchef oder er hatte eine Spedition oder ...
Das hat auch alles nichts mit Infodump zu tun. Infodump ist ein handwerklicher Fehler beim Schreiben. Und keiner dieser Autoren kam auf die Idee, irgend etwas erklären zu müssen. Bestenfalls in einem Halbsatz. Lesen bildet und viele Leser möchten aus einem buch aus etwas Neues erfahren. Und das auf eine möglichst interessante und spannende Weise. Für den Autor bedeutet das eine Herausforderung, die er aber gerne annehmen sollte.

Liebe Grüße
Trippelschritt

JarlFrank

Man sollte als Autor auf jeden Fall die Basics von dem, was man da schreibt, beherrschen. Wer in einem Krimi beschreibt, wie eine Schusswaffe abgefeuert wird, und das ganze falsch darstellt, wird einen Leser, der selbst im Schützenverein ist irritieren, weil er dann merkt: da stimmt was nicht. Ähnlich bei Science Fiction die so tut, als wäre sie wissenschaftlich korrekt, dabei aber viele Sachfehler mit einbaut. Es gibt für alles irgendwo irgendwen, der sich damit auskennt weil er es als Hobby betreibt, und darunter sind viele Aktivitäten, denen auch unsere Fantasyhelden des öfteren nachgehen (Bogenschießen, Schwertkampf, Reiten etc). Wenn man also ganz grobe Fehler einbaut riskiert man, dass ein paar Leser dadurch aus der Geschichte herausgerissen werden, weil sie feststellen: so wie der Autor das beschreibt funktioniert das gar nicht!

Deshalb ist Recherche wichtig. Man möchte ja eine überzeugende Welt bauen, mit überzeugender Handlung und überzeugenden Charakteren, und das funktioniert nur dann richtig, wenn man keine versehentlichen Sachfehler in die Geschichte eingebaut hat. Man muss ja nicht mit Fachwissen um sich werfen, das keinen interessiert, aber man sollte wenigstens ein wenig Recherche zu dem betreiben, worüber man schreibt, damit es auch authentisch rüberkommt. Ein Charakter sollte zum Beispiel die Fachbegriffe seiner Zunft kennen, je nachdem was er so tut: wenn ein Seemann auf dem Schiff von "rechts und links" statt von "backbord und steuerbord" redet, dann merkt man, dass der Autor einfach nicht genug recherchiert hat.

Allein um sowas zu vermeiden, ist Recherche wichtig. Und sie lohnt sich auch auf Dauer: dadurch, dass man sich ein breites Allgemeinwissen aneignet, kann man Dinge besser beschreiben und kann auch oft schöne kleine Einschübe bringen, wenn sie gerade zur Situation passen (wichtig! Es muss immer in die Geschichte passen, einen Charakter einfach mal eine ganze Seite lang über sein Hobby reden lassen weil man sich als Autor gerade darüber belesen hat ist keine gute Idee).

Ich stimme also zu 100% Lina Franken zu: sich in verschiedenen Bereichen zu belesen lohnt sich!

Und was noch dazukommt: vielleicht hat man ja eine zündende Idee für eine gute Geschichte, während man sich durch Sach- und Fachliteratur liest. Ein Artikel über astronomische Phänomene könnte zu einer Sci-Fi Story inspirieren, die sich genau mit diesem Phänomen beschäftigt. Oder irgendein reales Ereignis aus einem Geschichtsbuch ist so faszinierend, dass man das in einem fiktionalen Werk aufgreifen möchte.

Slenderella

Tatsächlich sind das meist bei mir die zündenden Ideen. Ein Spiegelbericht über Grytviken? Machen wir mal einen Horrorroman a la HP Lovecraft.

Ein Bericht über Müllstrudel im Pazifik? War Chant :D

Ich mag das. Ich hantiere auch ständig mit der NASA Seite herum, aber da ist der Plot einfach noch nicht spruchreif :D
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Judith

Zitat von: Lina Franken am 01. Februar 2016, 04:08:33
Zum einen hat man im besten Fall den Leser klüger gemacht als er vorher war, was doch ein wundervoller Effekt ist. Als kleines Beispiel: Ich hab im Physik früher herrlich durchgeschlafen und hätte nicht mal sagen können, was ein Teilchenbeschleuniger ist, wenn mein Leben von abhinge. Dan habe ich Dan Browns Illuminati gelesen und wusste plötzlich ganz viel über Teilchen und Materie. Zudem hat es mehr Spaß gemacht als der öde Physik-Unterricht. -Hier hat der Autor was gutes geschafft, er hat die kleine, dumme Lina ne Ecke klüger gemacht  :jau:
Nur kurz mal vorsichtig eingeworfen: ein Bekannter von mir ist Physiker und bekommt noch immer Lachkrämpfe, wenn man den Roman erwähnt. Da stellt sich dann die Frage, wieviel richtiges und wieviel falsches Wissen man eigentlich aus Büchern mitnimmt, wenn sie eben nicht so ganz korrekt recherchiert sind.

Fianna

Ich hane auch einen detailreichen historischen Roman einer Amerikanerin gelesen, der vor Fehlern strotzte. Da ich schon einen sehr gut recherchierten Roman und von deren Autorin empfohlene Veröffentlichungen zu dieser Person/Zeit gelesen hatte, ist mir das eben aufgefallen.

Sonst hätte ich das auch nicht gemerkt und mir falsche Sachen gemerkt.
Den Namen der schlampigeren Autorin weiss ich nicht mehr, weil ich das Buch schon vor Jahren ausgesetzt habe.

Dämmerungshexe

Ich bekenne mich mal ganz offen als recherchefaul. Was nicht heißt dass ich gar keine betreibe, ich vergraben mich nur nicht leidenschaftlich in solchen Dingen.
Wichtig finde ich vor allem das als Details, die für die Handlung und die Logik der Geschichte wichtig sind, korrekt und fundiert sind. Geht es nur darum beim Leser ein Bild zu schaffen, damit er sich in etwa orientieren kam, muss es meiner Meinung nach nicht immer einhundert Prozent korrekt sein. Wichtiger ist mir da, dass auf jeden Fall nichts absolut falsches geschrieben wird und vor allem, dass die Sachverhalte stringend sind (also wenn ich eine Sache beschreibe muss ich sie immer auf die gleiche Art beschreiben und nicht "nach Bedarf" anpassen, das verwirrt jeden Leser, nicht nur für, die sich mit einem speziellen Thema gut auskennen.)
,,So basically the rule for writing a fantasy novel is: if it would look totally sweet airbrushed on the side of a van, it'll make a good fantasy novel." Questionable Content - J. Jacques

Big Kahuna

Also ich bin in der Hinsicht relativ gnadenlos. Meiner Meinung nach sollte ein Autor, wenn er über etwas schreibt, sich damit auch auskennen. Anderenfalls läuft der Autor in meinen Augen Gefahr, sich zu blamieren, wenn er tatsächlich mal auf einen Leser trifft, der sich mit der Materie auskennt.
Gut, dass im Eingangspost das Beispiel Pferde genannt wurde. Ich stand nämlich vor einem ähnlichen Problem. Mein Prota ist Ritter und hat auch einen besonderen Bezug zu seinem Pferd bzw. zu Pferden im Allgemeinen. Also fand ich es wichtig, dass es glaubhaft und vor allem korrekt ist. In dem Fall hatte ich den Vorteil, dass meine Mutter früher geritten ist und meine Tante eine Pferdepension besitzt. Die hab ich gleich beide mal zum Interview eingeladen und sie alles Wissenswerte über die Reiterei gefragt (und habe dabei sogar scheinbar unwichtige Details wie etwa die Wichtigkeit des Fellbürstens erhalten).
Ebenso die Schmiedekunst - auch hier habe ich als LARPer den Vorteil, einen waschechten Waffenschmied zu kennen. Auch den hab ich mir geschnappt und alles Wissenswerte zusammengetragen. Wie viel man davon verwendet, muss man natürlich abwägen und man sollte auch nicht zu sehr mit seinem Wissen prahlen oder ganze Passagen einbauen, die einem Fachbuch ähneln.
Aber nur eine Vorstellung reicht in meinen Augen auf keinen Fall.

Wobei ich da auch etwas pingelig bin - ich muss beispielsweise bei vielen Kampfszenen immer lachen, denn wenn ich mir diese im Geiste vorstelle und dann mit dem vergleiche, was ich trainiere, weiß ich sofort, dass das so nicht funktionieren wird. Allerdings bin ich da etwas nachsichtig, da authentische Kampfszenen mit dem Schwert wirklich langweilig zu lesen wären.

Sternsaphir

Ich finde, man sollte als Autor schon gewisse Grundkenntnisse von dem haben, worüber man schreiben will.
Früher war ich auch sehr recherchefaul, aber inzwischen habe ich den Ehrgeiz, Korrektes wiederzugeben.
Wie lange braucht man zu Fuß für eine bestimmte Wegstrecke? Können Häuser so gebaut werden? Würde die Falle so funktionieren? Ist dieser Kampf realistisch?
Vor allem bei geologischen Themen bin ich seit meinem Studium sehr pingelig und hab auch bei Büchern und Filmen ein Argusauge darauf.
Man muss ja kein Fachidiot sein und alles bis ins kleinste Detail aufschlüsseln. Aber der Leser sollte zumindest das Gefühl haben, dass da jemand Ahnung vom Thema hatte.

Feuertraum

#69
Weil das Thema "Korrektheit" kurz im Kaffeeklatsch auftauchte und auf diesen Thread verwiesen wurde (der - Asche auf mein Haupt - irgendwie vollkommen an mir vorbeigegangen ist), will ich auch etwas dazusenfen.
Recherche ist wichtig, zumindest in dem Sinne, dass man keine extrem groben Schnitzer baut, also die Sahara nicht in Kanada liegt oder der 30jährige Krieg nicht von 1720 - 1750 stattfand.

Jetzt erlaube ich mir aber mal, ein Gegenbeispiel zu bringen, bei der man Fachwissen unter Umständen ignorieren sollte. In meinem Krimiprojekt gibt es eine Szene, in denen die Protas einen "etwas größeren" Schallplattentonabnehmer "basteln" müssen. Da sie kein geeignetes Material dafür zur Verfügung haben, müssen sie improvisieren.
Durch einen Zufall hatte ich (ohne das es geplant war) in einer früheren Szene eine Taschenuhr aus einem bestimmten Material erwähnt und in einer vorher geschriebenen Szene eine Tiffanylampe. Ich hatte das Problem, dass ich einen langen Stock und ein Teil der Uhr miteinander verbinden musste, und dafür musste nun die Tiffanylampe, genauer das Lötzinn, mit dem die einzelnen Glasscheiben verbunden sind, daherhalten. Um das Zinn zu schmelzen und somit dafür zu sorgen, dass sich "Nadel" und "Arm" "küssen", habe ich den Lampenschirm zerstört und einzelne Scherben mit Lötzinn an die improvisierte Nadel gehalten. Dann mittels Glühkörper zum Schmelzen gebracht und somit verbunden.
Allerdings flossen dann doch ein paar korrekte Rechercheergebnisse ein:

1. Die Helden konnten wissen, dass die Nadel aus Saphir sein konnte, da es zu diesem Zeitpunkt schon Tonabnehmer gab, deren Nadel aus Saphir bestanden.

2. Die Glühlampe selber jedoch bringt keine so große Leistung, dass sie das Lotzinn hätte schmelzen können.

3. Der Wolframfaden hingegen schon.

4. Macht man Glühlampe kaputt, zerstört man automatisch auch den Wolframfaden.

5. Wenn man die zerstörte Glühlampe dennoch in ihrer Fassung legt, die Lampe wieder ans Stromnetz angeschlossen und angeschaltet wird, entwickeln die Stäbe, die den Strom eigentlich an den Wolframfaden leiten, soviel Hitze, dass das Lötzinn doch schmelzen würde.

Gut, wird sich  jetzt wohl ein jeder sagen, wenn dass alles möglich ist, ist es doch sauber recherchiert und alles korrekt.
Klar.
Aber wenn ich bei Punkt 5 hätte schreiben müssen: Die Stäbe entwickeln auch nicht genügend Hitze, um das Lötzinn zu verflüssigen, dann hätte ich mir die künstlerische Freiheit erlaubt zu sagen: "Und wenn schon: Die Idee ist klasse, darum mache ich es genau so." Und dann ist es mir persönlich egal, ob jetzt die drei Elektrikermeister, die den Roman lesen und bei der Stelle die Augn verdrehen, sagen: Das geht aber nicht.
Manchmal muss Korrektheit der Spannung weichen. Oder - um Sascha zu zitieren -: Geht zwar nicht, ist aber geil. Und ich glaube, dass ist es, was ein bisschen die Oberhand behalten sollte. Wie beim Rollenspiel: Das System hat Regeln, aber wenn diese Regeln das Abenteuer unmöglich zu spielen machen, dann biege und breche sie.
Und ganz ehrlich: Ich würde lieber in einem Roman am Schluss lesen wollen, dass es natürlich nicht möglich ist, so und so zu agieren oder dass es physikalisch nicht möglich ist, dass dies oder das passiert, also sozusagen ein nachträgliches Aufklären, als dass ich als Leser/Autor auf eine Idee verzichte, die ich als so knorke empfinde, dass ich sie unbedingt drin haben WILL und mir deshalb die "künstlerische Freiheit" erlaube.

 
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Trippelschritt

Ach, wie lange habe ich das Wort Knorke nicht mehr gehört.  :vibes:

Ich habe Verständnis für diese Einstellung, teile sie aber nicht. Ich hätte mit den Elektrikermeistern geredet und überlegt, wie man dieses Problem auch noch lösen kann.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Churke

Ich sag's mal so: Für mich gehört zur Idee dazu, dass sie zumindest physikalisch funktionieren muss.

Yamuri

Das ist eine gute Frage.
Ich persönlich versuche gut zu recherchieren und realistisch zu schreiben.
Daher benutze ich gerade wenn es um historisch relevante Themen geht auch gerne Fachtermini, wozu Leser dann notgedrungen im Glossar würden nachschlagen müssen oder aus dem Text selbst erschließen, was gemeint ist.
In einem Nebensatz erkläre ich Fachwörter beim ersten Vorkommen normalerweise.

Dennoch empfinde ich es als in Ordnung sich Freiheiten in der Darstellung heraus zu nehmen.
Wenn es Fantasy ist, dann ist es durchaus möglich Berufe und Tiere anders zu präsentieren.
Allerdings würde ich in so einem Fall bewusst ein andere Wort erfinden für den Beruf oder das Tier.
Beispielsweise ein anderer Begriff für Pferd und dann erläutern, dass das Tier äußerlich dem was wir unter einem Pferd verstehen würden sehr ähnlich sieht.
Ich werde so einen Fall haben in meinem Hauptwerk.
Darin kommen Tiere vor, die im Prinzip Pferden ähnlich sind, aber wie Dromedare/Kamele über sehr lange Zeit ohne Wasser klar kommen. Damit es zu keiner Irritation kommt, plane ich einen anderen Begriff einzuführen für diese Tiere.
Auch der Berufsalltag der Menschen in dieser Welt wird sich zum Teil unterscheiden vom Berufsalltag der Menschen in unserer Welt, einfach weil dort andere Bedingungen herrschen.
Auch da stellt sich mir die Frage, bzw. sie hat sich bereits gestellt ob ich anstelle Militär nicht einen anderen Begriff verwende, da es ein Militär wie es dieses bei uns gibt, in meiner Welt nicht gibt, da eine solche Struktur dort nicht notwendig ist. Die Abteilungen, die dem Gouverneur direkt unterstehen umfassen wesentlich mehr Bereiche und haben mit echtem Militär nur noch wenig gemeinsam, wie ich festgestellt habe.

Das wäre bezüglich der Frage wie realistisch es sein soll meine Lösung, zumindest wenn es um Science-Fiction, Phantastik, Fantasy, Mystery etc. geht, einfach andere Begriffe erfinden, wenn ein Tier/Beruf bewusst anders dargestellt werden soll.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Silvasurfer

#73
Ich finde Youtuber echt hilfreich, welche detailliert auf Themen wie Burgen, Waffen und Rüstungen im Fantasy-Genre eingehen.
Die Fehler auf die sie in Filmen und Serien hinweisen sind wirklich extrem unauthentisch, ohne dass es einem jedoch als Leihe einfällt.
Zum Beispiel leuchtet es ein, dass zierliche Helden und Heldinnen, anders als Fantasyautoren es darstellen, niemals mit Pfeil und Bogen kämpfen würden. So ein Bogen braucht Durchschlagskraft und aus diesem Grund ist er aus massiven Holz gefertigt, sodass man ein ganz schöner Muskelprotz sein soll um ihn spannen zu können. Auchdass es vollkommen unsinnig ist, das Zwerge mit Äxten kämpfen würden wird einem sofort klar, wenn man das erst einmal aus dem Standpunkt eines realistischen Kampfes betrachtet.

Die meisten Leser sind zwar keine Nerds, allerdings kann man sich auf diese Weise mit Liebe zum Detail etwas abheben, vor allem da man als Autor erzählerisch das Thema erläutern kann

Shadiversity (Waffen, Burgen, Rüstungen etc): https://www.youtube.com/channel/UCkmMACUKpQeIxN9D9ARli1Q.

Scholagladiatora: (Kampftechniken mit diversen Waffen, Schlachten etc.) https://www.youtube.com/channel/UCt14YOvYhd5FCGCwcjhrOdA

Churke

Ich will, dass sich die Leser auf alles, was ich schreibe, verlassen können. Besonderes Augenmerk richte ich auf die unglaublichen Teile. Je absurder es klingt, desto wahrscheinlicher ist es Regel recherchiert und aus dem Leben gegriffen. 99,9 % der Leser werden es natürlich niemals merken...  :engel: