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Die Sache mit dem dringenden Bedürfnis

Begonnen von Antigone, 01. Juni 2007, 09:21:29

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Artemis

Wir sind doch alle friedlich, oder? Habs doch nicht böse gemeint, Manja  :innocent:

Um wieder zurück zum (Haupt-)Thema zu kommen:
Will Solatar nicht auf die Füße treten, aber wenn ich so eine Szene in einem eher ernsten Roman lesen würde, wäre es doch schon krass. Als Comedy ist es ja noch ok, aber in einem Buch mit Helden und Rittern würde so was die komplette Traumwelt zerstören, die man sich rund um den Darsteller aufgebaut hat. Ein stolzer Ritter, der geknickt und mit X-Beinen dasteht und sich verzweifelt nach ner ungestörten Ecke umschaut? Nein, will ich mir nicht vorstellen ...  :wums:

Deshalb hab ich mittlerweile eine Regel für mich gefunden: Ernsthafte und sehr korrekte Protas gehen nie, niemals mal hinter die Büsche, wenn ich als Autor grade hinschaue  ::)  Sollen sie von mir aus kneifen bis die Schlacht vorbei ist, aber Pullerpausen gibts keine *ganz streng zu den armen Rittern sei*  
Außerdem bräuchten die eh nen Knappen zum Ausziehen, bei dem ganzen Geraffel, das sie tragen ...


Chuck

Das sehe ich ähnlich... allerdings kommt es halt immer auf das gesamte Werk an.
Wenn die Geschichte sowieso einen leichten Humor aufweist, der als anders zu titulieren ist, dann ist es sowieso ok.
Aber es kann natürlich auch nur bei bestimmen Charakteren sein, die sowieso einen lustigen Part haben.

Solatar

@Artemis

Keine Sorge, meine Füße sind schon platt.  ;)
Die kleinen Passagen waren eigentlich zur Abschreckung bzw. eher zur  Erheiterung gedacht (weil mich Hr. Kürbis so schön darum bat), d.h. im Sinne von "was man in seinen Büchern und Geschichten lieber nicht schreiben sollte".

Ich jedenfalls für meinen Teil vermeide derartige Szenen in meinen Geschichten. Dafür sind sie viel zu ernst.
Aber wenn ich in einem überwiegend lustigen Roman so etwas vorfinden würde... :hmmm:...ich könnte und würde wohl laut darüber lachen. Wir bewahren uns den kindlichen Humor und die Schadenfreude und was weiß ich was.

Artemis

Zitat von: Solatar am 05. Juni 2007, 17:56:22
Die kleinen Passagen waren eigentlich zur Abschreckung bzw. eher zur  Erheiterung gedacht (weil mich Hr. Kürbis so schön darum bat), d.h. im Sinne von "was man in seinen Büchern und Geschichten lieber nicht schreiben sollte".

Nee, ist schon klar  ;D  Hab ja auch grinsen müssen, als ich das gesehen hab. Aber blöderweise schleicht sich dann beim Lesen ein Bild in meinen Kopf, und ich stelle mir gegen meinen Willen vor, wie so was meinen Protas passiert - und grade denen, die eh so steif sind, als hätten sie einen Besen verschluckt >_<
Argh, das ist so schrecklich ... aber es sind halt auch nur Menschen, muss man sich immer vor Augen halten.

Anathor

Wieso Menschen- bei mir ists ein Elf ;-)

Zum Thema:
Also Realismus in Ehren... Das geht für mich zu weit... Ich mein, solche Details interessieren mich weder als Leser noch als Autor. Ich mein, ihr werdet es doch auch nicht jedes mal erwähnen, wenn eure Protas nen Schluck Wasser trinken oder nen Happen zu sich nehmen? Ich meine, dass man sich darüber keine Gedanken machen muss....

Manja_Bindig

Wie gesagt, ich werfe hin, dass einer in die Büsche geht. Danach hats sich für mich mit Realismus. Nein, nein, nein. Dinge, die wir nie wissen wollten, die dritte.

Ary

Dass jemand mal muss, erwähne ich in Situationen, in denen es absolut unpassend ist, gerade jetzt aufs Klo zu müssen - sowas wie das schon erwähnte Lauern im Versteck und dann dieses "Ich muss mal!" - "Aber doch nicht gerae JETZT!"

Übergeben kommt auch schon mal vor, gerade, wenn sich ein Protagonist maßlos ekelt oder Zeuge widerlicher Dinge wird, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Magen umdrehen.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

*eben alles an Krakeleien durchgeschaut hat* Lustig. Sie kotzen mehr, als sie aufs Klo gehen. Die arme Speiseröhre.

Anathor

Zitat von: Aryana am 06. Juni 2007, 21:58:16
Dass jemand mal muss, erwähne ich in Situationen, in denen es absolut unpassend ist, gerade jetzt aufs Klo zu müssen - sowas wie das schon erwähnte Lauern im Versteck und dann dieses "Ich muss mal!" - "Aber doch nicht gerae JETZT!"

Übergeben kommt auch schon mal vor, gerade, wenn sich ein Protagonist maßlos ekelt oder Zeuge widerlicher Dinge wird, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Magen umdrehen.

natürlich- wenn es eine Rolle spielt kann man erwähnen  ;)
Das übergeben hatte ich auch schon drin... Einem sehr friedvollen Mann ist seine erste Schlacht auf den Magen geschlagen.

Termoniaelfe

He, das ist witzig. Meinen Protas wird immer nur schlecht. Meist bekommen sie ein Würgegefühl, aber übergeben hat sich bisher keiner. Und oh Gott, da fällt mir ein, das sie ja auch nicht auf Klo gehen. Ich denke, dass ich an einigen Stellen noch mal Hand anlegen muss. Es soll ja auch rigendwo, wenn auch Fantasy, realistisch wirken.
Oder ist das "aufs Klo gehen" wirklich völlig irrelevant für einen Roman?

LG
Termi

Lavendel

Also, ich finde es irrelevant. Wenn es nix mit der story zu tun hat, sollte man es weglassen. Wenn es natürlich ins Umfeld passt - sagen wir mal in einem Krankenhaus, wo einer mit Katheter liegt - will ich nix dagegen sagen :vibes:

Chuck

Aber dann könnte man auch jeden unwichtigen Bissen, den ein Prota zu sich nimmt, weglassen.

Daher bleibe ich getreu dem Motto: "Es kommt drauf an."

Lavendel

Naja, Chuck, Essen ist eine ziemlich soziale Angelegenheit. Während eines Essens können überaus wichtige Gespräche geführt werden - während der Erledigung anderer Dinge beschränkt sich die Interaktion meistens auf ein Minimum. Essen ist außerdem etwas, das man generell in der Öffentlichkeit tun kann, während man die verdauten Mahlzeiten nicht ohne Grund an einem 'stillen Örtchen' lässt.
Was ich meinte war: wenn es der Atmosphäre zuträglich ist, bitteschön. Aber ich fürchte es gibt recht wenige Situationen, in denen ein pinkelder Charakter zu einer atmosphärischen Darstellung der Szenerie beiträgt - außer eben vielleich in einem komischen Kontext. ;)

Artemis

Essen bringe ich sehr gern in die Geschichten - aber dann nur, wenn es besonderes Essen ist. Sei es die Tüte Süßigkeiten, um die sich alle streiten, weil jeder gern das Cremetörtchen hätte, oder der erlegte Hirsch, der für die Männer natürlich noch schön blutig sein muss wie das typische Steak, während die Frauen es gern totgegrillt hätten  :rofl:

Chuck

Zitat von: Lavendel am 07. Juni 2007, 09:40:41
Naja, Chuck, Essen ist eine ziemlich soziale Angelegenheit. Während eines Essens können überaus wichtige Gespräche geführt werden - während der Erledigung anderer Dinge beschränkt sich die Interaktion meistens auf ein Minimum. Essen ist außerdem etwas, das man generell in der Öffentlichkeit tun kann, während man die verdauten Mahlzeiten nicht ohne Grund an einem 'stillen Örtchen' lässt.
Was ich meinte war: wenn es der Atmosphäre zuträglich ist, bitteschön. Aber ich fürchte es gibt recht wenige Situationen, in denen ein pinkelder Charakter zu einer atmosphärischen Darstellung der Szenerie beiträgt - außer eben vielleich in einem komischen Kontext. ;)

Das mag vielleicht in sehr vielen Fällen der Fall sein und auch gewesen sein. Wenn man aber zum Beispiel an das alte Rom denkt, dann sind gemeinschaftliche Schachthäuser ja gängig. Sicher, für uns schwerer vorzustellen, aber durchaus gängig. Da wurden immerhin viele Geschäfte abgeschlossen. (daher ja der Spruch)
Heute ist das ja teilweise immernoch so. Frauen gehen ja nunmal desöfteren (nicht immer) zu zweit aufs Klo. Und auch Männer sind da nicht anders. Also vorallem, wenn man unterwegs ist, kann man sich während des Geschäftes sehr gut mit den Kumpels unterhalten.

Aber das kommt natürlich auch stark auf die Gesellschaft an, die es in der Geschichte gibt.  :)