• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Titel Eigennamen Begriffe Volksbezeichnungen (Wenn etwas irgendwo vorkommt)

Begonnen von Erzbrecher, 19. April 2015, 10:07:04

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Erzbrecher

Der Titel des Themas ist etwas schwammig gewählt, aber ich hoffe dass man gleich erkennt, was ich meine. Mir ist bei Recherchen etwas aufgefallen. Verschiedene Autoren und Franchises benutzten ähnliche oder gleiche Namen, Titel und Begriffe für Dinge in ihrem Setting. Ich persönlich interessiere mich für Sci-Fi-Fantasy und habe bemerkt, dass gerade wenn es um Sci Fi geht, hier Namen über Werke und Franchises hinweg benutzt werden.

Denken wir an das Volk der grünen Orioner in Star Trek. Benannt nach dem Sternenbild Orion. So weit so gut. Aber auch in Babylon 5 (die Comics) als auch in einem Computerspiel kommt diese Bezeichnung für Aliens vor. Verhält es sich bei solchen Begriffen (Die ja auf den Namen von Sternen oder Sternenbildern beruhen) wie mit dem Begriff "Marsianer"? Wird es dann erst problematisch, wenn sich die Völker in ihrer Darstellung ähneln? Ich persönlich denke, dass zumindest von menschlicher Sicht aus Fremdspezies nach ihrer Herkunft bezeichnet werden, während man irgendwelche Eigenbezeichnungen, die jene für sich selbst verwenden, im Großteil gar nicht kennt oder ignoriert. Ebenso öfters aufgefallen ist mir der Begriff Andromedaner, sowohl in irgendwelcher UFo-Esoterik als auch in Star Trek. Bei Star Wars und Star Trek gibt es zwei Spezies, die den Namen Quarren tragen. (Hier also ein erfundenes Wort). Aber ich las bisher nicht, dass so etwas Ärger untereinander auslöste, da ja auch beide völlig verschieden dargestellt werden. Das Wort Voth bezeichnet eine Spezies in Star Trek und ebenso eine Spezies in dem Roman "Waisen der Sterne". Diese beziehen sich also gar nicht auf feststehende Bezeichnungen, doch stört sich scheinbar niemand dran. Sowohl Star Trek als auch Warhammer haben eine Spezies namens Tarellianer, nehmen in beiden Werken Franchises aber keine gewaltige Position ein. Star Trek benutzte einmal selbst den Planetennamen Alderaan. (Stammt ja vom wirklichen Sternennamen Aldebaran). Auch im Bezug auf Asimov wird gerne irgendwas als Terminus bezeichnet, das am Rand einer bekannten Sphäre liegt.

Auch was Planeten angeht, bin ich etwas verwirrt. Meist ziehen Autoren Eigennamen aus der Mythologie. Aber auch dann hat man Ähnlichkeiten. Ich weiß nicht mehr, aber ich denke es gibt in mehreren Werken einen Planeten namens Hades. Auch wiederholt sich die Bezeichnung einer ersten Kolonie mit "Terra Nova". Gerade in Franchises wie Wahrhammer, Star Trek oder Star Wars werden in den Wikis unendlich viele Namen an Orten, Welten und Spezies genannt, weil die zum Worldbuilding darauf angewiesen sind, ihre Galaxien gewaltig und riesig bevölkert darzustellen. Gute mythologische Namen werden da fix verschleudert, um nen Punkt auf irgendeiner Karte zu bezeichnen, der gar nicht groß ausgestaltet wurde. Und dann hat man natürlich dutzende Autoren, die in einem Jahr ne ungeheure Anzahl an Werken rausbringen können. Zwischen den Werken unterscheidet sich manchmal nur die Römische Zahl hinter dem Namen eines Planeten. Alpha Centauri hat vielleicht einen Planeten und sehr wahrscheinlich wird er, sollte er einen Spitznamen oder so etwas erhalten, trotzdem auch Alpha Centauri I oder Alpha Centauri A oder Alpha Centauri B heißen. Und die Bewohner würden Alpha Centauraner oder ähnliches heißen, zumindest wäre dies eine der Möglichkeiten. Ich glaube, sogar der Name "Vulkan" kam in mehreren Werken schon vor. Der Planet Mintaka ist die Heimat der Nebari in Farscape, wobei man nicht weiß, ob der um den wirklichen Stern gleichen Namens kreist und ebenso der Mintakaner in Star Trek, bei denen es eben ein Planet um den gleichnamigen Stern ist.

Und ich habe bisher zwei Filme und eine Serie gesehen, in der ein Schiff Prometheus genannt wurde. Natürlich verschiedener Baurichtung oder mit anderem Präfix wie USS vor der eigentlichen Bezeichnung. Oder Cortez. Etc.

Ebenso viel mir auf, dass der fiktive Name Tyrion (ich fand ihn zumindest in keiner Namensliste) sowohl in Warhammer Fantasy als auch in Game of Thrones vorkam. Der Name Malekith bezeichnet sowohl im Marvel Universum als auch bei Warhammer den Anführer der Dunkelelfen und Arya ist der Name von Arya Stark und ebenso von der Elfe Arya in Eragon. Auch Staatsbezeichnungen für eine interstellare menschliche Zivilisation gab es schon doppelt. Terranische Föderation und Galaktisches Imperium. Und wenn ich mir einen Fantasynamen ausdenke, ihn bei Google eingebe und sehe, dass irgendein Rollenspieler ihn in WOW verwendet, sollte er dann schon für mich tabu sein? Was wäre wenn zwei Zwerge in unterschiedlichen Werken den gleichen Wikingernamen hätten? Zufällig? Wie sieht es aus, wenn heute jemand für einen Vampir die Namen Marcus oder Edward verwenden würde. Oder wenn der Name Magnus schon mehrfach vorkam? Es gibt ja die Listen fiktiver Kreaturen nach Medium und Werk bei Wikipedia. Würden sie sich unterscheiden, vielleicht einen anderen Nachnamen haben, wäre das trotzdem ein Problem? Fiktive Namen doppeln sich nicht oft, aber auch das kommt vor. Den Namen Mark Sloan gab es schon in zwei Serien und gehörten einem Arzt.

Gibt es da irgendwelche Grundregeln? Mir geht es jetzt nicht darum, die besten begriffe und Namen anderer Werke zusammenzuklauen, nur wenn ich einen guten Namen habe und merke, dass er irgendwann mal irgendwo am Rande in gleicher oder ähnlicher Form vorkam, könnte man mir dann versuchen, einen Strick daraus zu drehen? Selbst wenn sich Geschichte und Darstellung grundlegend unterscheiden?

:pfanne:

Rajou

Also zu den Begriffen kann ich jetzt nicht viel sagen, aber ich hab mich aus eigenem Interesse wegen der Namen auch mal erkundigt. Rein generell sollte man die Namen benutzen dürfen, wenn sie nicht klares Markenzeichen von einer Geschichte sind und damit von allen in Verbindung gebracht werden.
Sprich: Namen von Randfiguren sollte man nutzen dürfen. Ich mache es meistens so, dass ich die Schreibweise der Namen etwas abändere, die Aussprache jedoch gleich bleibt. Das gibt weniger Probleme. (z.B. habe ich aus dem Namen Rawuhn mal Ravoon gemacht. Da bleibt der Klang gleich, aber es ist ein völlig neuer Name.)
Arya zum Beispiel ist auch ein normaler, eigenständiger Name, der sich als Kurzform von dem Namen Adriana herausgebildet hat. Da wäre es also völlig unbedenklich, den Namen zu benutzen.

Generell ist es heute schwer, noch ungenutzte Namen zu finden, da kommen Überschneidungen und Dopplungen schnell vor. Also solange der Name kein Markenzeichen einer Geschichte ist, kann man ihn unbedenklich benutzen, ist meine Meinung.
Maybe it's not about the happy ending. Maybe it's about the story.

AutorinAZ

Zitat von: Erzbrecher am 19. April 2015, 10:07:04
Zwischen den Werken unterscheidet sich manchmal nur die Römische Zahl hinter dem Namen eines Planeten. Alpha Centauri hat vielleicht einen Planeten und sehr wahrscheinlich wird er, sollte er einen Spitznamen oder so etwas erhalten, trotzdem auch Alpha Centauri I oder Alpha Centauri A oder Alpha Centauri B heißen.

*Klugscheißmodus an*:
Die beiden Planeten heißen in der Tat Alpha Centauri A und Alpha Centauri B.
*Klugscheißmodus aus*

Ich denke, gerade bei Planeten greift man oftmals zu Dingen, die bekannt sind. Und die daraus entstehenden Völkerbezeichnungen - warum das Rad neu erfinden?
Vermutlich werden viele Völker in unterschiedlichen Settings gleich behandelt, weil irgendwo entsprechende "wissenschaftliche" Abhandlungen vorhanden sind, die genau dieses Volk in diesem Erscheinungsbild "erfunden" bzw. als Möglichkeit dargestellt hat.

Quarren bei Star Trek? Mann, ich muss dringend mal wieder meine Ordner wälzen gehen, sagt mir ja gar nichts...

Ich glaube nicht, dass es dafür bestimmte Regeln gibt - außer bei Sonnensystemen, Sonnen und Planten, die bekannt sind. Da kann (sollte man tunlichst lassen!) nicht einfach mal was neues erfinden was zu den "wissenschaftlichen" Erkenntnissen nicht passt. Z.B. aus einem Gasriesen auf einmal einen Wasserplaneten machen oder aus einem roten Riesen einen Pulsar.
Gerade die Sci-Fi-Gemeinde ist dahingehend sehr intolerant.

ZitatDen Namen Mark Sloan gab es schon in zwei Serien und gehörten einem Arzt.
Du meinst hier nicht zufällig Greys Anatomy und Private Practice? PP ist ein Spin-Off und daher ist das nicht nur der selbe Name, sondern der selbe Mann!  :pfanne:

Erzbrecher

Eigentlich beziehen sich A und B als Großbuchstaben auf Sterne in Mehrfachsystemen fällt mir gerade auf. Nen Planet wäre dann Alpha Centauri Ab zum Beispiel. Die fangen soweit ich weiß mit b an, wenn welche gefunden werden. Aber das klingt nicht gut, um es in einen Text zu verwenden, der sicher nicht erst Nummerierungssysteme von Astonomen erklären möchte. Und keiner wird sich mal Alpha-Centauri-Abeaner nennen :D

Uhm ne. Hatte den Namen Mark Sloan bei Wikipedia eingegeben und es gibt unter fiktiven Personen da zwei Einträge aus zwei verschiedenen Serienuniversen. Wie das mit den "Wissenschaftlichen Abhandlungen" gemeint ist, verstehe ich leider nicht. Meines Wissens gab es da noch keine veröffentlichen Orioner, Rigellianer oder Andromedaner. Aber die Begriffe kommen trotzdem, als Bezug zu realen Namensbezeichnungen vor. Klar, Vulkanier mit spitzen Ohren und Logikfetisch sollte man wirklich nicht versuchen und jemand, der das Schreiben ernst nimmt, würde das auch nicht. Aber ein Planet namens Alpha Vulcanis I, der bekannt dafür ist, dass seine Bewohner ihre Schiffe in gewaltigen orbitalen Schmiede oder Fabrikkonstruktionen herstellen, wäre dann natürlich ne Eigenkreation, auch wenn menschliche Reisende den Planeten kurz "Als den Vulkan" bezeichnen.

Klingonen ist ja im Gegensatz dazu ein völlig eigener Begriff. Eldar bei Wahrhammer haben ihren Namen aber aus den Elbensprachen Mittelerdes. Hobbits hingegen ist ein fester vermarkteter Begriff, aber Halblinge benutzen andere Autoren auch, selbst wenn er nicht von ihnen erfunden wurde. Selbst aber ne Marke auf den Begriff "Space Marine" anmelden wollen, der eigentlich von Heinlein geprägt wurde?

Dass man Sterne nicht völlig umändern kann, die bisher gut erforscht wurden, ist mir klar. Aus dem Orion-Nebel macht man kein Schwarzes Loch. Mir geht es nur um die Eigennamen, die ja schon seit der Antike verwendet werden. Eine Autorin von Star Trek änderte den Namen Circassianer in Cardassianer, weil sie nicht wollte, dass es mit der historischen Personengruppe in Verbindung gebracht wird. Na schön, aber eine nach Römer strukturierte Spezies Romulaner zu nennen und ihnen die Zwillingswelten Romulus und Remus in die Hand zu drücken, ist in Ordnung.

Aber gerade was den Namen von Konstellationen angeht, arabischen Sternennamen und Zahlwörtern von Alpha bis Omega.

Sascha

Zitat von: Dranarca am 19. April 2015, 12:09:31
Du meinst hier nicht zufällig Greys Anatomy und Private Practice? PP ist ein Spin-Off und daher ist das nicht nur der selbe Name, sondern der selbe Mann!  :pfanne:
Ich kannte nur den aus "Diagnose: Mord", wo Dick van Dyke den Arzt Mark Sloan spielt. Grey's Anatomy war wohl nach meiner Fernseh-Zeit, schätze ich.
Ah sieh an, und bei der neuen Serie ist der Name tatsächlich eine Anspielung (Hommage wäre wohl besser?) an die alte (mit Dick van Dyke). Laut dieser Seite hier: http://de.greysanatomy.wikia.com/wiki/Mark_Sloan
Aha, der Typ ist also sexy. Soso ...

Sternsaphir

Aus diesem Grund googel ich vorher Namen oder Ortsbezeichnungen, um nicht mit bereits fiktiven oder realen Namen zu kollidieren. Es lässt sich nicht immer vermeiden, aber bei mir persönlich hinterlässt es einen faden Beigeschmack, wenn man einer außerirdischen Spezies dengleichen Namen gibt wie in Buch oder Film XY, vor allem wenn sie eine tragende Rolle spielen.
Ich habe mir auch so meinen Gedanken darüber gemacht, denn die meisten Namen beruhen auf irdische Maßstäbe. Also z.B. die Orioner nach Orion. Aber Orion ist eine irdische Bezeichnung. Wie nennen sich die Orioner selbst? Garaniert doch anders. Wir Erdbewohner würden unseren Planeten ja auch nicht umbenennen, nur weil eine außerirdische Rasse ihn unter einem anderen Begriff kennt.


Erzbrecher

Zitat von: Sternsaphir am 19. April 2015, 14:53:58
Aus diesem Grund googel ich vorher Namen oder Ortsbezeichnungen, um nicht mit bereits fiktiven oder realen Namen zu kollidieren. Es lässt sich nicht immer vermeiden, aber bei mir persönlich hinterlässt es einen faden Beigeschmack, wenn man einer außerirdischen Spezies dengleichen Namen gibt wie in Buch oder Film XY, vor allem wenn sie eine tragende Rolle spielen.
Ich habe mir auch so meinen Gedanken darüber gemacht, denn die meisten Namen beruhen auf irdische Maßstäbe. Also z.B. die Orioner nach Orion. Aber Orion ist eine irdische Bezeichnung. Wie nennen sich die Orioner selbst? Garaniert doch anders. Wir Erdbewohner würden unseren Planeten ja auch nicht umbenennen, nur weil eine außerirdische Rasse ihn unter einem anderen Begriff kennt.

Klar, die Orioner würden sich selbst anders nennen, aber ich überlege, ob der Mensch sie nicht nach diesen einfachen Mustern bezeichnen würde, die ihnen geläufig sind. Ich mag es nicht, wenn sich Echsenwesen irgendwo aus dem Sternbild Drache (das allein ist schon ne ziemlich fade Idee) Draconianer nennen etc. Aber ich kann mir vorstellen, dass es dann läuft wie bei dem "Indianer"-Begriff und diese Worte, die auf -ianer oder -onen eher dem menschlichen Sprachgebrauch entspringen würden. Wenige Leute sagen Inuit, aber viele sagen Eskimos. Also, wenn ich da differenziere, dann hätte ich die Möglichkeit, zu zeigen, wie viel oder wenig man von einander weiß oder von einander hält.

Sternsaphir

Zitat von: Erzbrecher am 19. April 2015, 15:14:32
Ich mag es nicht, wenn sich Echsenwesen irgendwo aus dem Sternbild Drache (das allein ist schon ne ziemlich fade Idee) Draconianer nennen etc. Aber ich kann mir vorstellen, dass es dann läuft wie bei dem "Indianer"-Begriff und diese Worte, die auf -ianer oder -onen eher dem menschlichen Sprachgebrauch entspringen würden. Wenige Leute sagen Inuit, aber viele sagen Eskimos. Also, wenn ich da differenziere, dann hätte ich die Möglichkeit, zu zeigen, wie viel oder wenig man von einander weiß oder von einander hält.

Die Begriffsendungen wie -iander oder -onen finde ich auch nicht sonderlich einfallsreich. Aber für Menschen, die ein Volk einfach nach ihrem Planeten benennen, indem sie diese Endung hinten ranhängen klingt es plausibel.
Das Beispiel Inuit-Eskimos trifft es ziemlich gut.
Oder anders: würden wir uns tief im Weltraum einer außerirdischen Spezies mit "Menschen" oder "Terraner" vorstellen?

Norrive

Zitat von: Erzbrecher am 19. April 2015, 10:07:04
Auch was Planeten angeht, bin ich etwas verwirrt. Meist ziehen Autoren Eigennamen aus der Mythologie. Aber auch dann hat man Ähnlichkeiten. Ich weiß nicht mehr, aber ich denke es gibt in mehreren Werken einen Planeten namens Hades. Auch wiederholt sich die Bezeichnung einer ersten Kolonie mit "Terra Nova".

Also gerade bei Dingen wie 'Terra Nova' ist aber eine Logik dahinter, die sich in der gesamten menschlichen Geschichte wiederfindet. Wie viele Städte gibt es denn, die New York heißen? Oder Neustadt, Neuwied... und was ist mit Neu-England und sowas? Dass man dieses System auch auf neue Erdkolonien anwendet, ist vor diesem Hintergrund nicht ungewöhnlich. Außerdem kann sich im Zweifel auch jeder, der bei der Koloniegründung dabei ist, mit Terra Nova identifizieren. Ebenso mit Begriffen aus römischer Mythologie. Die ist den meisten Menschen irgendwie bekannt und im Unbekannten sehnt sich der Großteil der Bevölkerung oft nach bekannten Dingen. Das sieht man heute auch, wenn Menschen einfach nur in ein anderes Land auswandern.

Ich muss sagen, es stört mich nicht wirklich, wenn in zwei Büchern mal der gleiche Planeten- oder Volksname auftaucht, solange es vielleicht nicht gerade ein Mond namens Pandora mit dem Volk der Na'vi ist oder die Mandalorianer von Mandalore sind  ::) Aber das wäre dann ja auch geklaut.

Und, was ich beim Schreiben von Vengeance bemerkt habe, es ist echt schwierig, sich viele Planetennamen auszudenken, die komplett neu sind und vielleicht auch noch gut aussprechbar sein sollen. Daher wundert es mich nicht, dass auch Autoren da auf das Bekannte zurückgreifen.

Erzbrecher

Was mir noch aufgefallen ist. In der Fantasy und auch Sci-Fi Fantasy werden wie gesagt realistische oder reale Kulturen mehr oder weniger herangezogen. Das ergibt Sinn. Aber ich bemerkte beim Warhammer-Setting und einem anderen Folgendes. Da werden die Stereotype von Völkern aufgegriffen und eins zu eins übernommen, um Orks oder Goblins zu bezeichnen. Bei der Welt, deren Name mir nicht mehr einfällt, waren die Orks so ziemlich das, was wir als arabische oder muslimische Kultur kennen und bei Warhammer wurden einfach mal Lebensweise und Titel der Mongolen übernommen, um Hobgoblins und ihre Horden zu beschreiben. Bei "das Schwarze Auge" werden Händlerzwerge visuell dargestellt wie die jüdischen Geldverleiher im Mittelalter...ich weiß nicht, ob das nur plump ist, damit die Masse es kauft, oder ob das schon ins Beleidigende geht. Nen pfiffigen sozioalen Kommentar erkenne ich da in der Darstellung nicht. Gibt es in dem Setting von Warcraft überhaupt Menschen nicht weißer Hautfarbe? Habe nur mitgekriegt, dass die Rolle der Chinesen in gewisser Weise von Pandabären übernommen wurde...das sah ich zuletzt in der Serie Käptn Balu, wo ja nun alle Rollen von Tieren übernommen worden waren.

In den Roman "Die Linke Hand Gottes" ging es so weit, dass man reale Vorbilder so gut wie eins zu eins übernahm. Eine Stadt namens Memphis, Juden (dort auch als solche bezeichnet mit ziemlich gleicher sozialer Rolle) das Christentum zumindest ein wenig abgewandelt (Ein Galgen statt Kreuz) und eine an Sparta angelehnte Kultur mit Sklaven und "Knabenliebhabern", deren Name einfach nur irgendeine abgewandelte Form des Begriff Lakedaimoniern enthielt. Da wundern mich ein wenig die Rassismus-Vorwürfe an Autoren wie Tolkien (ein Kind seiner Zeit mit gewissen Tendenzen, was er idealisiert, das ist wahr) Aber hier kann man zum Beispiel die bösen, geistlosen Orks keiner realen Kultur zuordnen, sondern eher einer gewissen Entwicklung, die an Industrialisierung erinnert. Sie wachsen ja sogar aus den Schleimlöchern und haben eigentlich gar keinen Vergleichspunkt, auch wenn ihr Aussehen der Propaganda antiker und mittelalterlicher Quellen gegen Skythen, Hunnen, Tartaren und Mongolen erinnert. Aber damit endet schon die Vergleichsbasis. Saurons menschliche Diener sind eine andere Sache, aber zu denen weiß ich zu wenig, erkenne aber, dass da wirklich keine besonders reflektierte Darstellungsweise gewählt wurde.

Das ist etwas, was mir an George R.R. Martins Welt gefällt. Trotz verschiedener Kulturen sind da die Menschen eben Menschen. Und auch die realen Vorbilder sind nicht eins zu eins übernommen. Die Dothraki entsprechen in ihrer Lebensweise allein den Reiterölkern des Reitertums und mit ihrem Khal-System und dem Fallen und Neuaufbau ihrer Gruppen und ihrer Strategie zu überfallen oder Tribute von sesshaften Kulturen zu erpressen. (So funktioniert nun einmal die Wirtschaft großer Reiterverbände, die selbst keinen Ackerbau betreiben). Aber gleichzeitig sieht man nicht einfach die Essos-Hunnen. Ihre äußerliche Darstellung ist völlig anders und das Blutreiter-System erinnert mehr an die japanischen Fürsten und ihre Samurai. (Selbstmord nach Tod des Herren). Die Ghiscari sind so ziemlich jede nahöstliche, nordafrikanische und kleinasiatische Kultur der Bronzezeit bis zur Spätantike mit so vielen Einflüssen, dass man sie keiner einzelnen Kultur zuordnen kann. Die Beziehung der Städte untereinander hat eher was vom vorbiblischen Kanaan, die Städte wirken dann wie ein halbes Babylon und die Pyramiden, statt Gräber zu sein, sind Sitze der hohen Familien, womit die Beziehung zu Ägypten auch wider nur vage bleibt. Der Hintergrund der Romane um Durzo Blint funktionierte so ähnlich, war den Vorbildern aber weitaus zuordbar.

Was die Welten angeht und Planeten. Na ja, man muss sich wohl eingestehen, dass würde der Mensch aufbrechen, die Namensgebung so ähnlich ablaufen würde wie in den Zeiten, als Europa die noch unbekannten Teile der Welt kolonisierte. Wahrscheinlich dann auch getragen von halbprivatisierten Unternehmen wie den alten Handelskompanien. Und man würde Kreaturen und Spezies Namen geben, die einem selbst leicht über die Lippen gehen, vor allem solange man sich als höherwertig betrachtet. (Namensgebung ist ja schon in der Bibel eine Form der Machtausübung und Hierarchie). Und menschliche Namen wären der Geschichte entlehnt. Nachnamen irgendwelcher Generäle oder Persönlichkeiten, Namen irgendwelcher Mythen, Orte oder Gegenstände. Gerade wenn es in einem Universum spielt, das unseres ist. Star Wars kann da machen, was es will. Die Menschen stammen da von Coruscant und nicht von der Erde.

funkelsinlas

Ich finde man sollte zu geprägte Namen nicht mehr nehmen. Einen Vampir Edward zu nennen ist jetzt einfach blöd, außer es soll absichtlich eine Anspielung sein. Ebenso sind Tolkins Namen eher tabu. Sonst würde ich sagen ist es ziemlich egal, ob man schon vergebene benutzt. Natürlich würde ich keinen Zwerg mehr Tyrion und vielleicht keinen Drachen mehr Saphira nennen. Aber warum nicht den Zwerg Saphira? 
Was das ganze bei Science Fiction angeht, würde ich eher abgedrehte Namen geben. Warum sollten die den Vokale haben? Oder vielleicht zischen sie wie Schlangen und der Planet bekommt von Menschen den Spitznamen "Der Unaussprechliche" oder das "Sch-Ding". So etwas fände ich sinniger, als davon auszugehen, dass unser Kehlkopf für jede Form der Kommunikation geschaffen ist.