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Namen mit Y

Begonnen von Chrissy, 27. März 2015, 19:45:12

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Chrissy

Hallo Tintenzirkler,
ich hoffe, dass ich das Thema hier richtig platziert habe. Wenn nicht, sagt mir bitte Bescheid.
Ich überlege nun schon recht lange bzgl. des Namens meiner Protagonistin. Mir gefallen so viele Namen, ich habe aber gehört, dass Namen mit Y scheinbar sehr unbeliebt sind. Warum kann ich allerdings nicht sagen. Was ist eure Meinung dazu? ???
Lg Chrissy

KaPunkt

Ausgedachte Namen mit Y klingen häufig sehr nach 'das ist ein wunderschöner Fantasy-Name, der ganz doll mystisch klingen soll, und den ich mir ganz allein ausgedacht habe'
Ylenia, Ylara, Ylarion, Symon, Davyd, Elyria ...

Wenn dir viele Namen gefallen, haben die dann ein Y?

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Antigone

Ich denke, in erster Linie musst DU den Namen mögen. Und er muss gefühlsmäßig einfach zu deiner Figur passen. Ob er dann den anderen gefällt, oder ob er quasi "Fantasy-Klischee-Name" brüllt - ist doch egal. Aber meistens sind nicht-schreibende Leser eh viel weniger kritisch bei solchen Dingen als Schreibkollegen.

Also, wenn dir der Name gefällt, dann mach doch ruhig!

lg, A.

Edit: ach ja - zu deiner Welt bzw. den anderen Namen sollte er natürlich auch passen. Also eine Ylenyia zwischen lauter Kurts und Karls herumlaufen zu lassen, wäre tatsächlich ein wenig seltsam....  ;)

Norrive

[kurzes OT] @Antigone: Die Ylenyia zwischen Kurts und Karls wird aber immer mehr zur Realität  ;D Kleines Beispiel aus meinem Umfeld: Andreas, Christian, Thomas, Stefanie, Klaus und Zelda.  Wenn sie also in der heutigen Zeit Urban Fantasy schreibt...  :rofl:

Christopher

Lieber ein Name mit Y als eín Nàmê mit komischen Zeichen, die nicht mal die Franzosen selbst aussprechen können und der einfach nur gezwungen "anders" aussehen soll. Dann aber bitte nicht ein I durch ein Y ersetzen (Marya, Maryanne, Martyn, ...), denn das sieht wirklich aus wie übers Knie gebrochen fantastisch. Ist es ein eigener Name, kann mir das durchaus gefallen.
Be brave, dont tryhard.

Fynja

Dass so viele Namen mit Y nicht sonderlich mögen, habe ich noch nie gehört. Ich muss aber zugeben, dass ich ein großer Fan von Ys im Namen bin. (Was man ja auch gar nicht an meinem Nick erkennt ... ;D) In meinem aktuellen Projekt heißt meine Protagonistin Sanya, weil es um Träume geht und "Sanja" in irgendeiner Sprache Traum/Träumende heißt (war es Bosnisch? Weiß ich gar nicht mehr.) In einem anderen Projekt hieß eine Prota mal Ylendra, das hat aber, jetzt, wo ich darüber nachdenke, tatsächlich nicht gepasst, weil das Projekt in unserer Welt gespielt hat - gut, dass es auf Eis gelegt ist. ;D

Weshalb ich Ys so mag, kann ich gar nicht recht sagen, ich finde auch, dass Namen dadurch irgendwie mystischer klingen, aber bisher habe ich es nicht als klischeemäßig empfunden. Außerdem sehen Namen so ... ästhetischer aus. Das kann aber auch daran liegen, dass ich Synästhetiker bin.  :hmmm:

Ich stimme aber einen Vorpostern zu. Kümmer dich erst mal nicht zu sehr darum, ob andere Leute die Namen deiner Protas mögen oder nicht - auch bei gewöhnlicheren Namen ist es unmöglich, etwas zu finden, was allen Lesern gefällt. In erster Linie sollte er wirklich passen, natürlich auch zum Umfeld, aber vor allem zu der Figur. Allgemein, ob mit Y oder nicht, mag ich es, in Büchern auf Namen zu stoßen, die man in der Form oder noch überhaupt nicht gehört hat, solange sie irgendwie aussprechbar bleiben.


Sternsaphir

Ich hab auch noch nie etwas davon gehört, dass Namen mit Y unbeliebt sein sollen.
Und ich stimme Christopher zu: Ich finde Namen mit komischen Zeichen wesentlich anstrengender als mit Y, weil man nie so recht weiß, wie man sie aussprechen soll.
Namen mit Y klingen auch etwas altertümlicher, vor allem, wenn das y ein i ersetzt.

Sipres

Ich mag Namen mit Y sehr. Zwei meiner Protas haben ein Y im Name. Jay und Sayo. Gerade im englischen und japanischen Raum ist dieser Buchstabe recht häufig in Namen anzutreffen. Ich kenne auch niemanden, der je meinte, dass Namen mit Y unbeliebt sind.

Layka

Das Y in Namen trägt in manchen Fantasygeschichten zu dem Effekt bei, den Christopher erwähnt hat: Der Leser muss auf den ersten Blick auf den Namen, am besten ohne ihn wirklich gelesen zu haben, sehen, dass er da einen Charakter vor sich hat, der was ganz Besonderes ist. Gerade bei manchen Elfen-Fanfictions kommen dann so Sachen raus wie Máahryjâ als fantastische Variante von Maria. Ich denke, aus diesem zwangweisen Umwandeln von jedem i oder j in ein y kommt dann auch die Abneigung bei manchen Leuten. Aber wohldosiert, in einem passenden Setting, fällt es bestimmt nicht negativ auf. Also lass dich von einem einzigen Buchstaben nicht davon abhalten, deinen Charakteren einen passenden Namen zu geben!
lights out.

Shedzyala

Ich gestehe: Ich mag es, wenn bekannte Namen leicht variiert werden, auch gern durch ein Y. Allerdings denke ich dabei nicht an etwas elfisches, für mich macht ein y einen Namen brachialer und ich spreche es dann meist als einen Buchstaben zwischen i und e aus.

Zitat von: Sipres am 27. März 2015, 21:08:30
Ich mag Namen mit Y sehr. Zwei meiner Protas haben ein Y im Name. Jay und Sayo. Gerade im englischen und japanischen Raum ist dieser Buchstabe recht häufig in Namen anzutreffen. Ich kenne auch niemanden, der je meinte, dass Namen mit Y unbeliebt sind.

Auch im Polnischen ist das y sehr verbreitet, da es dort meist das e ersetzt. Ich kenne zum Beispiel einen Fryderyk und das ist keine fantastische Variante, sondern ein ganz normaler Vorname.
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Sipres

Interessant zu wissen. Mit polnischen Vornamen habe ich mich bisher kaum auseinandergesetzt. Ich brauchte bisher erst zwei und habe mich für Valeska und Wido entschieden. Aber es scheint ja recht interessant zu sein, wenn sie das Y wie ein E verwenden.

Shedzyala

Zitat von: Sipres am 27. März 2015, 21:39:52
Interessant zu wissen. Mit polnischen Vornamen habe ich mich bisher kaum auseinandergesetzt. Ich brauchte bisher erst zwei und habe mich für Valeska und Wido entschieden. Aber es scheint ja recht interessant zu sein, wenn sie das Y wie ein E verwenden.

Valeska ist ein sehr schöner Name, wobei diese Schreibweise eingedeutscht ist. Denn im Polnischen gibt es kein V (übrigens auch kein Q und kein X; man kommt aber trotzdem auf 32 Buchstaben). Das Y wird meist wie ein unbetontes E gesprochen, kann aber auch das I ersetzen – wo es sich dann wie eine Mischung aus E und I spricht, ganz so, wie ich das Y in den meisten Fantasy-Namen aussprechen. Unglaublich, was eine leichte kulturelle Prägung so alles anstellen kann :D
Wenn sie dich hängen wollen, bitte um ein Glas Wasser. Man weiß nie, was passiert, ehe sie es bringen ...
– Andrzej Sapkowski, Die Dame vom See

Lucien

Ich verwende auch gerne Y in Namen, allerdings nicht willkürlich, weil es gerade hübsch aussieht. Entweder möchte ich vermeiden, dass ein Name mit "ei" ausgesprochen wird, wie wir es im Deutschen eben tun, sondern wirklich e und i, wie z.B. in "hey". Oder um zu vermeiden, dass ein J englisch ausgesprochen wird ... oder weil es tatsächlich ein englisch angehauchter Name ist. ;D

Ratzefatz

#13
"Das Lied von Eis und Feuer" hat auch Namen mit Y, darunter ein paar recht wichtige Charaktere (Daenerys/Dany Targaryen, Tyrion, Catelyn, Arya, Tywin, Ygritte, Aerys, Arys, Oberyn, Syrio, Lysa Arryn, Margaery Tyrell, Pycelle, Renly, Petyr usw.). Ehrlich gesagt fällt mir erst jetzt, wenn ich bewusst darüber nachdenke, auf, wie viele Y da drin sind. Als störend habe ich das nie empfunden.

LG
Ratzefatz
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Rakso

#14
Ich finde, man muss ja unterscheiden, wie die ys verwendet werden. Stellen sie einen Konsonanten dar (Englisch, Spanisch, Umschrift Japanisch, Chinesisch), dann ist es ein ,,j". Ist es ein Vokal (wie Polnisch, Tschechisch, Walisisch, Schwedisch) bleibt natürlich die Frage offen, was für ein Vokal: ,,i", ,,ü", oder doch russisches jerj (also der gleiche Laut wie im Polnischen?) oder wird sowohl als Konsonanten und Vokal gebraucht (Französisch, Englisch)?
Dann würde ich mir auf jeden Fall wünschen, dass man die ys konsequent verwendet, dann habe ich eigentlich nichts dagegen, ist ja ein Buchstabe wie jeder andere auch.

Ich verwende auch ys und in meinem Hauptprojekt entspricht er immer einem Vokal, einem Schwa oder i-Schwa. Für dt. ,,j" verwende ich immer ,,j" (sofern es den Laut gibt).