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Ascribo

Begonnen von Leann, 09. Dezember 2014, 07:49:25

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Leann

Zu "Kreativ mit der Matrix" gibt es jetzt die passende Software. Das Programm kostet 19,90 € und kann für 30 Tage kostenlos getestet werden.   Ascribo

ZitatAscribo - die Kreativ Software© für Schriftsteller, Blogger und andere Texter. Ein Werkzeug, um effizienter Ideenzusammenhänge zu entwickeln.

Inspiriert durch das E-Book "Kreativ mit der Matrix" von Richard Norden, ist dieses Programm entwickelt worden.

Jeder der schreibt, kennt die Endlichkeit einer Karteikarte oder eines Blattes. Jeder, der »Kreativ mit der Matrix« gelesen hat, findet sich schnell zurecht, es sollte aber keine Voraussetzung sein.

Unser Bestreben war es ein unkompliziert zu handhabendes Programm zu entwickeln, welches dem Anwender eine vielseitige Flexibilität bietet, seine Ideenzusammenhänge zu sammeln. Die Konzentration aufs Schreiben musste im Vordergrund stehen, kein Gedanke, ob schon gespeichert wurde, sollte störend den Schreibfluss beeinträchtigen.
Die Entwicklung in Java, ermöglichte uns das Programm für die drei verschiedenen Plattformen (Betriebssysteme) anzubieten. Des Weiteren sollte eine flexible Exportfunktion zu Autorenprogrammen (z.b. Scrivener, Papyrus Autor) integriert sein, um ein nahtloses Weiterarbeiten zu ermöglichen.

Klingt ganz gut, werde ich testen und dann hier berichten.

Tokanda

Bin gespannt auf deinen Testbericht, Leann. Hatte mir das Buch von Norden durchgelesen, fand aber das Hantieren mit den Karteikarten lästig und ließ es deswegen wieder sein. Könnte mir allerdings gut vorstellen, mit einer Softwareversion davon zu arbeiten.
Da ich momentan keine Zeit zum Testen habe, würde mich auf jeden Fall interessieren, was du von der Software hältst.

ncjeur

Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, das Programm hört sich aber interessant an. Es wäre super, wenn du etwas (hoffentlich positives) berichten kannst! ;)

Leann

Ein wenig müsstet ihr euch allerdings noch gedulden, aber ab dem 20. habe ich zwei Wochen frei und kann in die Testphase gehen.

Malinche

#4
Danke für den Link, Leann. Da ich ein Fan der Matrix-Methode bin, habe ich mir Ascribo auch gleich mal genauer angesehen und bin gerade auch fleißig am Ideensammeln.*

Insgesamt gefällt mir das Programm sehr gut, es ist wirklich übersichtlich und gut handhabbar. Hier gibt es auch Screenshots, die noch mal erklären, was vielleicht nicht gleich verständlich ist.

Es gibt verschiedene Vorlagen für Projekttypen, z.B. Roman oder Kurzgeschichte, das wirkt sich dann auf die Anzahl der zur Verfügung stehenden Karteikarten (bzw. Elemente) aus, die innerhalb der Vorlage nicht verändert werden kann. Man kann aber auch neue und individuelle Vorlagen erstellen, das geht sehr einfach, und da dann auch mit entsprechend mehr oder weniger Elementen arbeiten, die für das Brainstorming genutzt werden.

Die Elemente, die man ausfüllen kann, sind dabei in verschiedene Kategorien gegliedert wie »Personen«, »Handlungsort«, »Gegenstand«. Deren Anzahl kann jeweils verändert werden, aber wie gesagt, das ändert nichts an der Gesamtzahl der Elemente, sodass ich entsprechend an verschiedenen Stellen schrauben und umverteilen muss. Ascribo meckert dann auch so lange, bis es von der Gesamtsumme her passt.
Diese Aufteilung in Kategorien ist  zugrundeliegenden Ebook auch angeregt – da heißt es z.B., dass es unklug ist, allzu viele große »Themen« wie »Macht«, »Liebe«, »Hass« auf die Karten zu schreiben, weil das eben sehr allgemein ist. Um da eine Balance zu halten, sind die automatischen Verteilungen – jede Kategorie ist auch farblich gekennzeichnet und kann außerdem nach Belieben umbenannt werden – schon sehr praktisch, auch wenn es erst mal eine Umstellung war, denn wenn ich mit normalen Karteikarten arbeite, gehe ich da doch eher intuitiv ran. (Beispiel, wie das aussehen könnte, von der Ascribo-Seite.)

Woran ich im ersten Anlauf gescheitert bin, was sich aber durch einen Blick auf das Beispielprojekt (das man sich mitinstalliert) aufgeklärt hat: die zwei Spalten. Man kann in der einen im Prinzip Attribute einfügen – wenn der Gegenstand ein »Sessel« ist, schreibt man ihn in die rechte Spalte und in die linke »ein alter«. Man kann aber auch direkt in eine Spalte »ein alter Sessel« schreiben. So weit ich es gesehen habe, werden die Attribute nicht vermischt, und deshalb erschließt sich mir der Sinn der zwei Spalten nicht so ganz. Ich würde also eher mit einer arbeiten.

Man kann außerdem Genre zuordnen (und auch diese individuell ergänzen oder löschen); es ist möglich, einem Projekt zwei Genres zuzuordnen, eines ist Pflicht.

Hat man alles ausgefüllt, erscheinen die Karteikarten auf dem Bildschirm und das Programm nimmt einem die Arbeit ab, selbst zu überlegen, welche Karte jetzt mit welchen umliegenden in Verbindung stehen soll. (Die Karten sind übrigens farbig umrandet, sodass man auf einen Blick sieht, welcher Kategorie sie angehören.) Assoziationen und Ideen kann man direkt bei der entsprechenden Karte eintragen (oder bei beiden) und danach mit einem Klick die nächste Verbindung angezeigt bekommen. (So sieht das aus.)
Die Ideen-Matrix arbeitet ja so, dass von einer Karte jeweils zu vier benachbarten Assoziationen hergestellt werden, wenn man sich durch diese vier geklickt hat, wird der abgearbeitete Begriff mit einem Haken versehen. Außerdem startet automatisch ein Timer, wenn man sich an ein neues Ideenpaar wagt. Er ist standardmäßig auf 120 Sekunden (pro Ideenpaar!) eingestellt, das kann aber auch verändert werden. Man kann die gerade aufgerufene Karte außerdem »schließen«, dabei bleibt der eingetragene Text erhalten, aber beim Neu-Öffnen startet der Timer neu.

Es lässt sich auch jederzeit eine Schnellansicht des Projekts anzeigen (dann sieht man, welche Begriffe »im Spiel« sind und welche Notizen man sich bislang gemacht hat). Exportieren nach RTF klappt problemlos – angeblich geht es auch nach Scrivener, das muss ich aber noch ausprobieren.

Insgesamt bis jetzt ein guter Eindruck: Das Programm ist schlank, intuitiv bedienbar, gut durchdacht. Ich werde noch ein bisschen weiter testen, aber es könnte echt sein, dass ich mir das auf Dauer zulege. Zwar liebe ich meine echten Karteikarten heiß und innig und bin manchmal echt froh, Arbeitsschritte jenseits des Laptops erledigen zu können, insgesamt ist Ascribo aber einfach schön praktisch. Ein bisschen Zeit zum ausgiebigen Testen ist ja noch.

_____
*Also strenggenommen bin ich am Prokrastinieren, aber dafür kann das Programm ja nix.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Tokanda

Malinche, vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!  :pompom:
Das klingt sehr vielversprechend, ich werde mir auf jeden Fall die Testversion herunterladen und mir das genauer ansehen.  :vibes:

Leann

Danke, Malinche, da warst du jetzt wesentlich schneller als ich  :)  Das hört sich alles sehr gut an. Ich bin schon sehr gespannt, wie ich damit zurechtkommen werde, da ich ja auch ganz gerne mit echten Karteikärtchen herumhantiere.

pink_paulchen

Eine Frage dazu: ich kenne das Buch nicht. Kann ich das Programm tatsächlich sinnvoll nutzen oder lohnt es eher mit "Begleitheft"?

Malinche

@pink_paulchen: Hm, da ich das Buch kenne, kann ich das jetzt nicht so gut einschätzen, wie es sich ohne darstellt.
Letztlich sollte es auch ohne Buch gehen, denke ich, denn die Grundidee - wie man die Karten auslegt und dann zwischen den Begriffen Assoziationen herstellt, die Ideen für das Projekt liefern - kann man sich relativ leicht auch so erschließen. Und bei Ascribo gibt es ja auch das vorkonfigurierte Beispielprojekt sowie die Screenshots auf der Homepage, die recht exemplarisch zeigen, was möglich ist.

Das Buch ist neben der Erklärung der Matrix-Idee auch noch ganz gut, um ein Gefühl für die Auswahl von Begriffen zu bekommen (z.B.: reine Protagonisten-Namen eignen sich nicht sooo gut, lieber mit "der zickige Königssohn", "die verträumte Polizistin" oder so arbeiten), um die Menge der Karteikarten abzuschätzen etc. Es ist auch nicht teuer und ich kann es wirklich empfehlen. Aber ich denke, Ascribo kann man auch ohne nutzen - du kannst es dir ja mal angucken und herumprobieren.

@Leann: Bot sich jetzt einfach an, da ich ein Projekt in der Schublade habe, das schon seit Wochen nach der Matrix schreit. ;D 
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

pink_paulchen

Ok, ich hab es getestet. Die Bedienung und das Handbuch waren super, alles hat funktioniert, ich hab auch alles kapiert. Soweit so gut. Allerdings ist es wie immer bei diesen Kreativ-Dingen. Ich habe keine Assoziationen und daran ändert das Starren auf Gegenstände (bis sie auf dem Papier waren habe ich ja auch gestarrt) und Personen irgendwie auch nichts. Mir hilft Brainstorming mit anderen - aber von allein klappt bei mir das mit der Matrix leider nicht besser als einfach so zu grübeln.
Schade, aber für die, die die Matrixmethode benutzen ist es sicher praktisch.