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Tod eines Perspektivträgers oder: Will der Autor uns verarschen?

Begonnen von dat xrüsli, 24. April 2014, 20:10:30

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Lothen

Zitat von: Sanjani am 29. April 2014, 14:03:44
Ohne jetzt alle Beiträge gelesen zu haben, möchte ich dazu sagen, dass ich so etwas überhaupt nicht mag. Das hat aber nicht so sehr mit dem Tod an sich zu tun, sondern eher mit der Tatsache, dass ich nichts mit Perspektivträgern anfangen kann, die mal ein Kapitel da sind und dann wieder wegtreten oder mit solchen, die erst 20 Seiten vor Schluss eingeführt werden, weil der Autor anders nicht zeigen kann, was er will, oder solche, die kurz einen Einblick in den Anta geben und dann wieder verschwinden oder oder oder ... Einmal-Perspektivträger mag ich einfach grundsätzlich nicht, egal, ob im Horror, Krimi, Thriller oder sonstwo - das erinnert mich immer so an Wegwerfprodukte :).

Also obwohl ich prinzipiell auf der Pro-Perspektivträger-töten-Seite stehe, Sanjani, gebe ich dir da recht. So etwas ist extrem dämlich, aber nicht nur bei Perspektivträgern. Das kommt dann rüber, wie bei Raumschiff Enterprise: "Hat er eine Sprechrolle, ist er tot."  :darth:

Ich finde, man sollte dieses Mittel einfach dosiert einsetzen (Martin ist mir da zeitweilig schon fast zu heftig unterwegs ;) ) und gut timen, was sicherlich anspruchsvoll ist.

Sanjani

Zitat von: Lothen am 29. April 2014, 16:15:46
Also obwohl ich prinzipiell auf der Pro-Perspektivträger-töten-Seite stehe

Hehe, danke für den Hinweis, da hab ich doch glatt was vergessen. Ich finde das prinzipiell auch ok, wenn die Perspektive einfach ihre Zeit und ihren Raum hatte und der Tod unumgänglich ist, warum auch immer, dann kann man so etwas schon machen. Ich hatte mich jetzt eher auf das eingeführte Beispiel bezogen, wo der Tod des Perspektivträgers ja sehr schnell erfolgt, und da würd es mir dann nicht gefallen, weil bei mir diese Wegwerfprodukt-Assoziation entstehen würde. Ich mache da einen großen Unterschied.

VG Sanjani
Die einzige blinde Kuh im Tintenzirkel :)

Minhael

Ich mag unvorhersehbares. Und nichts anderes ist für mich der Tod eines Perspektivträgers, gerade wenn sich das ganze noch am Anfang der Geschichte abspielt. Das liegt vermutlich an den Romanen, die ich bisher gelesen habe und ist der Tatsache geschuldet, dass derartiges in keinem von ihnen vorkam. Zumindest fällt mir im Moment kein Beispiel dafür ein.

Wo ich der Mehrheit aber dennoch Recht geben muss, ein Tod nur des Todes wegen ist nicht's als Effekthascherei und fände bei mir vermutlich, wenn nicht absolut genial geschrieben, wenig anklang. Aber wenn der Tod ein Treiber für die Geschichte ist, meiner Meinung nach also seine Daseinsberechtigung hätte, dann wäre das defintiv ein Lesemoment, der mein Herz schneller schlagen lassen würde. Ich möchte das Geschichten Emotionen in mir wecken und eine derartige Entwicklung würde das tun. Ob ich davon im ersten Moment begeistert wäre, ist eine andere Frage. Es gäbe aber sicher keine Minuspunkte für die bloße Tatsache, dass ein Perspektivträger dran glauben musste.
Das schöne ist, wenn gut ausgeführt, gibt es meiner Meinung nach nur sehr wenig, was man beim Schreiben nicht machen kann/darf...