• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Sprachen

Begonnen von Moni, 01. Januar 1970, 01:00:00

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Rakso

#60
Szervusz an alle,

Mein größtes Problem ist, ich entwerfe eigentlich ziemlich viele Sprache. Kaum kriecht ein neues Volk aus meinem Kopf, da bilden sich auch schon Ansätze ihrer Kultur und Sprache. Leider lassen sich diese Sprachen, besonders wenn sie mir gut gefallen, in nicht so in eine Buch einarbeiten, wie ich es gerne hätte. Deshalb beschränke ich mich in der Regel eigentlich nur auf Namen.

Und mein zweites Problem ist, ich bin ein riesiger Fan von Sprachen mit einer komplexen, aber manchmal für Laien unaussprechbaren Orthographie.

Aber bei einem Projekt, dass ich gerade wieder ausgebuddelt habe, kann ich mich mit Sprachen austoben, denn da wimmelt es nur so von schamanischen Sprüchen, Floskeln, Gebeten und Besänftigungswünsche. Außerdem tragen Götter, Geister, Berge und Flüsse nicht nur einfach Namen, sonder ganze, Titel. z. B.: isa-mama-de-tengoa-rihi Aetengoa für die Hauptgottheit.

Gruß

Faol

Ich hoffe ich bekomme jetzt keine Pfanne, wenn ich hier einen Link poste, aber das passt meiner Meinung nach hier her:

http://www.j-hennekes.de/1578666.htm

Das ist ein Link zu einer Excel- Datei, die man als Wörterbuch nutzen kann. Und zwar kann man eigene Sprachen eintragen und eigene Vokabel.
Ich fand das echt praktisch für die von mir erfundene Sprache:

• Das Wörterbuch ist für 2 bis 6 Sprachen nutzbar.
• Über Schaltflächen können neue Sprachen hinzugefügt bzw entfernt werden.
• Bei Eingabe eines Suchbegriffs werden jeweils alle Treffer gelistet.
• Die Such-Maske ändert sich dynamisch. Die gewünschten Sprachen sind somit schnell angepasst.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Rosentinte

Hallo,
der Download funktioniert aber nicht  :-\
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Rakso

Unheimlich praktisch, danke Faolan  :jau:

Zitat von: Rosentinte am 27. Februar 2011, 18:42:37
der Download funktioniert aber nicht  :-\

Benutzt du Firefox? Ging bei mir auch nicht. Aber mit dem Internet Explorer von Microsoft ( :P ) funktioniert's.

Gruß,
Szajkó

Faol

Auf dieser Seite gibts die Datei auch und da hat der Downloade mit Firefox funktioniert.

http://www.office-loesung.de/ftopic282910_30_0_asc.php#1852688
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Siliel

Toll, so was könnte ich echt gebrauchen, weil ich mir in den Kof gesetzt habe, unbedingt mal eine Sprache zu entwerfen. Leider scheitert es bei mir ja immer an der Disziplin, aber trotzdem... Danke! Und Faolans Link funktioniert übrigens tadellos.

Rosentinte

Herzlichen Dank, Faolan!
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Thaumaturgon

Hm, nicht schlecht: hätt ich vielleicht auch so machen sollen.

Für meine sprache hab ich einfach ein Word-Dokument mit den Vokabeln. Mit der Suchfunktion kann ich auch zu den Ergebnissen springen; das allerdings scheint bei der Excel-Variante besser gelöst zu sein. Tja nu - so kurz vor dem Ziel ändere ich das auch nicht mehr :-)

Faol

Von Word nach Exel dürfter man das doch recht leich kopieren können. Aber sonst halt für die nächste Sprache  ;)

Ich bin begeistert, dass sich meine Sprach jetzt nach einigen Monaten Pause weiter entwickelt und ich schon die ersten Sätze darauf schreiben und sprechen kann.
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost - The Road Not Taken)

Naudiz

Ah, Sprachen.

Gleich vorneweg kann ich sagen, dass ich ein absoluter Sprachfreak bin. Dementsprechend liebe ich es, für meine Geschichten eigene Sprachen zu entwickeln.

Grammatikalische Grundregeln und dergleichen habe ich natürlich entworfen, aber wirklich anwenden könnte man weder mein Elfisch noch mein Dämonisch. Von Zwergisch wollen wir gar nicht erst reden; das steckt noch in den Kinderschuhen, und außerdem wird's momentan auch nicht gebraucht. Die Zwerge bekommen eh nur ein paar wenige Sätze, da sie in meiner Welt nicht sooo häufig anzutreffen sind und keiner meiner Protas sonderlich viel mit ihnen zu tun hat.

Auch wenn man es annehmen könnte - das Finnische hat mich in der Entwicklung meiner Sprachen nur wenig beeinflusst. Meist habe ich einfach nur ein bisschen mit Buchstaben herumprobiert. Wenn mir dann etwas gefallen hat, habe ich es mir genauer angeschaut, ihm eine Bedeutung gegeben und es dann mithilfe der grammatikalischen Regeln auseinandergenommen, umgeändert, neu zusammengesetzt, etc.pp.

Das Einzige, was mich persönlich immer noch stört, ist meine Angewohnheit, alles wortwörtlich zu übertragen. Gut, ich habe andere grammatikalische Regeln, es endet also nicht so wie in TheaEvandas Beispiel.

Meine Methoden sind ein wenig plump, aber es macht einfach höllisch Spaß ;) Und außerdem bin ich kein Tolkien, der seine Welt nur entwickelt hat, um einen Hintergrund für seine Sprachen zu haben. Bei mir waren Welt, Charaktere und Storyline vor der Sprache da.

Was ich immer richtig dumm finde, ist, wenn die Sprachen entweder zu ähnlich oder gezwungen verschieden klingen. Deswegen habe ich das vermieden.

Mein Elfisch ist leider recht klassisch geraten... Schöner, weicher Klang. Aber im Nachhinein bin ich viel zu faul, da noch etwas zu ändern. Es reicht, dass meine Elfen an sich nicht unbedingt Klischee sind.

Minas Avaros = Der Erste Engel.
Entwickelt hat sich das aus "mina" = eins. Die Endung "-s" ist immer männlich, wird aber nicht auf Namen angewandt, nur auf andere Substantive. "ava" bedeutet "Flügel", die Endung "-os" bezeichnet immer den Besitzer von irgendetwas; "Besitzer" an sich bedeutet "rios".
Artikel gibt es im elasischen Elfisch nicht; die Übersetzer haben sie einfach hinzugefügt.
Minas Avaros ist sowohl der Beiname des Erzengels Vyrion als auch des elasischen Äquivalents des Monats Oktober. Der Monat trägt diesen Namen, weil angeblich der erste Engel zu dieser Zeit geboren wurde; Sprachgelehrte jedoch vermuten, dass er nur so getauft wurde, weil zu dieser Zeit die als "Engelsflügel" bekannten, libellenartigen Insekten besonders aktiv sind.

Sowohl das Elfische als auch das Dämonische haben auch ihren eigenen Runensatz bekommen; die Runen stehen für einzelne Buchstaben (auch nach dem realen Alphabet  :seufz:), aber auch für Eigenschaften - eine Anlehnung an das nordische Futhark.

Das Dämonische zeichnet sich durch einen - klischeebedingt - etwas raueren Klang aus und hat recht viele Apostrophe und Konsorten (jaja, ich duck' mich ja schon... sowas ist eigentlich nicht so gut, und auch hier gilt, dass ich es im Nachhinein nicht wirklich mag, aber einfach nur verdammt faul bin).
Besonders an dieser Sprache ist, dass sowohl die männlichen als auch die weiblichen Personalpronomen gleich sind und sich nicht verändern; "ia" kann also sowohl "sie" und "er" als auch "ihre" und "seine" bedeuten. Das macht das Dämonische eine schwer verständliche Sprache für jene, die es nicht von Geburt an beherrschen.

Ähm, okay, und jetzt habe ich eindeutig zu viel geschrieben. Tja. Sprachfreak eben  ;D






Zit

Hey, unter Weltenbauern kannst du von sowas nie genug erzählen. ;)

Dein Beispiel finde ich auch schön. Besonders, weil du für die Funktion als Monatsnamen mehrere Erklärungen gibst. Das macht deine Welt gleich ein Stück komplexer. ;D

Ich habe ja auch immer Respekt vor denen, die ihre Sprachen tatsächlich halbwegs auf Anwendungsniveau gebracht haben. Und wenn es vor lauter Apostrophen strotzt - du hast da etwas, mehr oder weniger, fertig. Das ist bedeutend mehr als viele andere schaffen, mich eingeschlossen. Wobei ich mich mittlerweile selber darum drücke und "fremdsprachlichen" Ausdrücken in meinen Welten keine Bedeutung einräume, da muss ich also auch nicht mit dem Sprachenwerkeln auseinander setzen.

Zitat von: NaudizWas ich immer richtig dumm finde, ist, wenn die Sprachen entweder zu ähnlich oder gezwungen verschieden klingen. Deswegen habe ich das vermieden.

Das verstehe ich nicht. Wie sind dann deine Sprachen, wenn sie weder zu gleich noch zu gewollt verschiedenen sind?

PS.: Kannst du die Apostrophen aus deinem Dämonischen nicht einfach rausstreichen? Oder haben die tatsächlich irgendeine Funktion?
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Naudiz

Zitat von: Zitkalasa am 26. Juni 2011, 16:01:41Das verstehe ich nicht. Wie sind dann deine Sprachen, wenn sie weder zu gleich noch zu gewollt verschiedenen sind?

Ich meinte damit nur, dass mir auch schon Werke untergekommen sind, bei denen sich die Sprachen extrem ähnelten und somit für mich kaum auseinanderzuhalten waren. Andere Sprachen werden bis zum Get-no verzerrt, nur, damit sie anders klingen. Meist endet das in einem unaussprechbaren Desaster.

Die Apostrophe haben tatsächlich eine Bedeutung, das ist ja das Dumme. z.B. werden sie zur Wörtertrennung benutzt; wenn man den Apostroph dann wegstreicht, bekommt die Aussage dann eine andere Bedeutung.
Wenn ich z.B. "Tra'anaa!" sage, bedeutet das "Sei gegrüßt!"
Sage ich "Tra anah!", heißt das, wörtlich übersetzt, "Sei fort!" Es bedeutet also "Hau ab!"
Gesprochen ist der einzige Unterschied die Pause bei "Tra anah". Bei "Tra'anaa" zieht man die Laute mehr oder weniger zusammen.

Ivy

Bin gerade schwer beeindruckt, wie ihr das mit den Sprachen für eure Werke macht und wie eisern ihr an euren selbst erfundenen Sprachen arbeitet.

Da bin ich doch eher faul zu nennen, wenn ich mir das hier so gerade anschaue ...
oder ich könnte es ja auch so formulieren, dass ich diesbezüglich wohl noch ziemlich am Anfang stehe (ähem).

Bei mir gibt es bisher mehr Flüche und Beleidigungen in erfundenen Sprachen, natürlich auch die Namen von Personen, Orten, Ländern etc. ...
doch bis zu einer sinnvollen Grammatik habe ich es noch nicht geschafft.

Sollte mir mal gar nichts einfallen, egal ob Namen oder Beleidigungen (so als ganzen Satz), würfel ich einfach ...


Zitat von: Naudiz am 26. Juni 2011, 16:31:13

Die Apostrophe haben tatsächlich eine Bedeutung, das ist ja das Dumme. z.B. werden sie zur Wörtertrennung benutzt; wenn man den Apostroph dann wegstreicht, bekommt die Aussage dann eine andere Bedeutung.
Wenn ich z.B. "Tra'anaa!" sage, bedeutet das "Sei gegrüßt!"
Sage ich "Tra anah!", heißt das, wörtlich übersetzt, "Sei fort!" Es bedeutet also "Hau ab!"
Gesprochen ist der einzige Unterschied die Pause bei "Tra anah". Bei "Tra'anaa" zieht man die Laute mehr oder weniger zusammen.

Bekomme ich jetzt 'Haue', wenn ich mich (als Einzig??) oute, dass ich auf Apostrophe stehe?

I support we need diverse books !

Rakso

#73
Ich bin gerade selber über mich erstaunt, dass sich auf meinem Rechner 19 ( :o ) selbsterfundene Sprachen befinden. Plus noch zwei Proto-Sprachen. Nun ja, die meisten dieser Sprachen bestehen aus ihrem Lautinventar und ihren Alfabeten. Genaugenommen sind es nur vier bis fünf Sprachen, die ich für verschiedene Projekte oder einfach nur so aus Langeweile geschrieben habe.

Mir ist es wichtig, dass ich einen Blick auf die Sprache werfen kann, und sofort weiß in welcher Welt sie gesprochen wird und was es für eine Sprache ist. Entsprechend vielfältig ist dann mein Schriftbild. Meine absolute Lieblingssprache ist mein turasikka oder auch da fiena tuasienk. Die bereitet mir auch am häufigsten Kopfzerbrechen. Inspieriert haben mich  Ungarisch, (Alt-)Spanisch/Katalanisch/Sepharadim, (Alt-)Französisch, Gotisch, Tschechisch, Kornisch, Maltesisch und Estnisch. Hier mal ein Beispiel:


Ingesamt hat mein turasikka zwölf Kasus, zwei Genus, maskulin und feminin, sowie die typischen zwei Zeiten, Singular und Plural. Die Aussprache ist (fast) deutsch.

Das Alphabet:

a  b  c  d  e  f  g  h  i  j  k  l  m  n  o  p  r  s  sz  t u  ü  v  w  z plus ch ll ng rz sh tc tz und zh

Zitat von: Ivy am 08. August 2011, 16:00:25
Bekomme ich jetzt 'Haue', wenn ich mich (als Einzig??) oute, dass ich auf Apostrophe stehe?

Von mir nicht   ;) , ich liebe nämlich selbst Okinas und Apostrophe. Ein Beispiel aus einer Sprache für meinen geplanten Atlantis-Roman:

Keroʻõra-ʻa roʻa tahi-ʻes ho agõ kerpe – Der Trägert trägt den neuen Eimer (gefüllt) mit Wasser  ;D

EDIT: Ach ja: Das Apostroph (in diesem Falle Okina) ist natürlich nicht bedeutungslos. Es stellt den Knacklaut da, denn es auch im Deutschen gibt. ʻ ist also der Verschluss des Kehlkopfes, der bei uns den Unterschied zwischen verreisen und ver(Knacklaut)eisen ausmach. Man könnte auch verʻeisen schreiben.

Einsamer Falke

Ich glaube auf Apostrophe stehen ist eine Sache, sie aber total sinnlos irgendwo reinfeuern, einfach nur um sie drin zu haben ist eine andere.
Ich nutze Apostrophe zum Beispiel als Trennzeichen bei anzeigen eines Besitzes. So bedeutet "Brea'negdon" Wort des Baumes / Baumwort (Brea:Baum, Negdon: Wort), während "Breanegdon" Baum des Wortes / Wortbaum bedeutet. das Apostroph dreht also die Beziehung der beiden Wörter zueinander um.

Gruß
Eric