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Seitenzahl - vorrausgeplant oder wie es halt so kommt?

Begonnen von Ognon, 16. Dezember 2006, 00:44:48

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Ognon

Hallo,

Mich würde mal interessieren, ob ihr eure Seitenzahl, die euer Buch haben soll, vorrausplant oder ob ihr einfach schreibt, und dann die Seitenzahl hinnehmt, die dann herauskommt?
Oder plant ihr "600 Seiten", und wenn es zu viel/zu wenig wird, schreibt ihr einfach Zeug zum strecken zwischenrein bzw. kürzt etwas heraus?
Tut ihr beim schreiben überlegen, "Okay, diese Wendung der Story lass ich weg, weil es dann doch etwas zu lange wird und jetzt zu Ende kommen sollte", oder baut ihr einfach alles ein, was ihr drinhaben wolltet, ohne eine geplante Länge ungefähr einzuhalten?

Nagi Naoe

#1
Hallo Ognon.
Interessante Frage.  
Wenn ich längere Sachen plane, (kommt momentan leider selten vor) und dann die Handlung aufgeschrieben habe, kann ich ungefähr einschätzen wie lang es wird. Bei kurzen Dingen lass ich die Geschichte einfach auf mich zukommen. So was gönn ich mir einfach hin und wieder, das die Geschichte tun kann, was sie will.
Grüße
Nagi

gbwolf

Ich schreibe mir in der Regel eine ausführliche Kapitel- oder Szeneneinteilung und schätze ungefähr ab, wieviele Zeichen es werden. Beim Runterschreiben komme ich dann auf ca. 20-25% mehr, die in der Überarbeitung wieder wegfallen.

Aber ich bin oft genug so chaotisch, dass ich das auf mich zukommen lasse  ;D

caity

Hallo,

also bei Kurzgeschichten plane ich das ziemlich genau, nach dem Motto: So und so viele Szenen hat es, das dürften ungefähr so und so viele Seiten werden.
Bei meinem Roman-Projekt ist das leider wesentlich schwieriger. Ich hatte mal 500 Seiten geplant, ganz am Anfang. Beim runter schreiben wurden des dann über 600, mittlerweile bin ich durchs kürzen auf knapp unter 400 gekommen, aber da wird wohl doch wieder etwas dazukommen, also schätze ich, dass es so insgesamt auf 400-500 Seiten kommen wird, um deine Frage knapp zu beantworten:
Ja, ich schätze, aber ob es genauso wird, wie ich geschätzt habe, oder nicht, ist mir eigentlich egal ^^

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Tesla

Da meine Geschichten so wie so spontan entstehen (bei Kurzgeschichten) kann ich kaum vorplanen. Bei langen Geschichte ist das aber auch so die Storys rennen einfach immer weg :hmhm?: ich kann sie einfach nicht aufhalten.

Deswegen hätte ich auch Probleme, wenn ich irgendwo max. 2 Seiten einsenden soll. Das ist so schwierig :schuldig:

Schelmin

Ich plane die Seitenzahl so ungefähr. Später kommt es doch anders, leider meistens kürzer als geplant. Deswegen versuche ich dann bei den Überarbeitungen an meinen Zielwert zu kommen.

Termoniaelfe

Kurzgeschichten schreiben kann ich nicht. Habs probiert und bin gescheitert. Seitenzahlen plane ich auch nicht. Ich schreibe drauf los und lass mich treiben. Bei der Urfassung von Termonia waren es dann am Schluß
564 Normseiten, was sich aber noch ändert, da ich vieles schon gestrichen habe und noch einiges streichen werde. Ich denke, ich komme, nach gründlicher Überarbeitung dann so auf ca. 400 Seiten. Mal sehen.

LG
Termi

Kalderon

Ich kann eine Geschichte nicht in Seitenzahlen pressen. Entweder sie ist fertig oder nicht. Nur danach beschließe ich, wie lang sie werden soll.

Rei

Eine Geschichte wird so lang, wie sie eben wird. Ich zwinge mich da zu nichts oder halte mich zurück.

Was soll das auch bringen?

gbwolf

Ich denke da weniger an Geschichten, als an Romanmanuskripte. Wenn ich abschätzen kann, wieviele Zeichen ich erreiche, kann ich den zeitlichen Aufwand besser kalkulieren.
Und ein bisschen träume ich schon davon, irgendwann mal ohne eigene Kosten zwischne zwei Buchdeckeln zu veröffentlichen. Dann kann es einem passieren, dass im Verlagsvertrag eine Seitenzahl festgelegt ist. Ich stelle mir das nützlich vor, wenn man dann im Voraus weiß, ob man bestimmte Stränge aus dem Exposé streichen kann, weil der Lektor sonst traurig wird, wenn man mit 100 Seiten mehr ankommt und seine Kalkulation nicht mehr stimmt. Aber gut, das hat auch mit träumen zu tun.  :hmmm:  Mir gibt es irgendwie ein gutes Gefühl und hilft mir, wenn ich etwa weiß, wieviel Zeichen es werden und wann ich ungefähr fertig bin.

Linda

Für Texte wie meine Romane, die eine feste Seitenzahl haben, plane ich diese Seitenzahl ein.
War bisher auch kein Problem, da ich bei festen Aufträgen nur mit Exposee arbeite und aus Erfahrung sagen kann, wie viel Platz eine Idee ungefähr braucht.

Und 5 - 10 % mehr oder weniger kann man immer ausgleichen, beim Überarbeiten werden meine Manuskripte meist um diesen Prozentsatz kleiner.

Kurzgeschichten laufen ja ähnlich, entweder es gibt Vorgaben oder keine - dann setze ich mir zumeist eine "Arbeitslänge".

Und ziellos Drauflosschreiben, das habe ich seit vielen Jahren nicht mehr gemacht.
 Es fördert einfach die Schreibsdisziplin, wenn man sagt, das Werk soll 300 Seiten haben und nicht (viel) mehr. Zum einen verzettelt man sich nicht so und bleibt bei der Handlung, zum anderen hat man ein klares Ziel vor Augen und ein schnelles Erfolgserlebnis, wenn der Roman beendet oder auf der Zielgeraden ist. Kann ich jedem nur empfehlen.

Gruß,

Linda

Elena

Ich mache es auch so wie Linda, also bei Romanen recht genau planen. Das hilft mir ebenfalls, mich nicht zu verzetteln (bei Kurzgeschichten besteht das Problem nicht, da ich sie meist an ein, zwei Tagen fertig schreibe), bei der Geschichte zu bleiben und zu sehen: so und so viel Seiten hatte ich anfangs geplant, wenn sich jetzt nicht sehr viel Neues während des Schreibens ergibt, bin ich zwischendrin wohl wieder ins Labern gekommen, wenn ich sehr viel mehr habe. Meist stimmt es dann am Ende auch, wirklich verschätzt habe ich mich bisher nur bei "Der Stein der Zeit", das sehr viel länger wurde, aber da kam ein zweiter Handlungsstrang mehr oder weniger unvorhergesehen dazu, ohne den es aber auch nicht laufen würde, deswegen ist das völlig in Ordnung.

Hr. Kürbis

Also ich kann gar nicht die Seiten planen, habe aber ja auch noch nicht soooo viel geschreiben. Immerhin, die Anzahl der Kapitel weiß ich schon mal so ungefähr, aber beim schreiben habe ich gemerkt, das durchaus eines dazu kommen kann oder auch wegfällt.

Um eine ungefähre Seitenplanung machen zu können, brauche ich noch mehr Erfahrung und dann würde ich das ganze runterbrechen:

Seitenzahl : Kapitel : Szenen = Seiten zur Verfügung für einzelne Elemente. Dann kann ich immer noch umschichten.

*probiert das mal aus* :buch:

MarkOh

Also ich würde auch sagen, es kommt wie es kommt... Entweder die Geschichte ist fertig oder nicht. Grob abschätzen ob es ein 600 Seiten Wälzer oder doch eher ein 250 Seiten Roman wird kann man vielleicht gerade noch so wenn man die Rahmenhandlung und den Ablauf in etwa im Kopf hat. Aber ob es dann doch 280 oder gar 350 Seiten werden...? Wer will das im Vorab schon wissen.
Kann ja meinen Protagonisten schlecht tödlich vom Pferd stürzen lassen obwohl er noch gar nicht da ist wo er hin soll, nur weil bloß noch 10 Seiten von den geplanten 278 übrig sind und ein kleiner Abspann auch noch rein muss. Oder?

LG MarkOh

Rei

Zitat von: MarkOh am 16. Dezember 2006, 22:27:34Kann ja meinen Protagonisten schlecht tödlich vom Pferd stürzen lassen obwohl er noch gar nicht da ist wo er hin soll, nur weil bloß noch 10 Seiten von den geplanten 278 übrig sind und ein kleiner Abspann auch noch rein muss. Oder?
Und sich dann den Zorn der Leser zuziehen, weil die Geschichte nicht fertig erzählt wird... Mit nem zweiten Teil siehts dann meistens mau aus, wenn der Hauptchara tot im Brabbel liegt...  ;D