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Eigener Blog oder Website - ratsam?

Begonnen von Söfchen, 23. Dezember 2012, 11:14:08

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Söfchen

Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Ich halte eine Website heutzutage eigentlich für unentbehrlich, wenn man Autor ist. Ich erlebe im Freundes- und Bekanntenkreis immer häufiger, dass Leute mir begeistert davon erzählen, was für einen tollen Fanservice dieser oder jener Autor im Netz betreibt und wie sehr sie das schätzen.
Ich selbst möchte schon lange eine Website oder einen Blog. Auch gern mit Leseproben. Ich denke, dass das auf keinen Fall schaden kann, eher im Gegenteil, und Majas Erfahrungen bestätigen mich da nur.

Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss. Ginge es nur um mich, dann wäre das kein Thema, aber ich habe Familie und ja, da bin ich paranoid. Außerdem finde ich es ein Unding, dass man als Betreiber einer Website dazu gezwungen ist, seine private Adresse öffentlich anzugeben. Da müssen Alternativen her. Direkte Erreichbarkeit ist wichtig, aber die könnte man auch anders bewerkstelligen, als seine Privatanschrift für jeden Hinz und Kunz öffentlich zu machen. Nur lässt das Gesetz das nicht zu. Wer also keine Agentur und keinen Verlag hat, hat keine Wahl. Aber gut, dazu gibt es einen Thread, ich will damit jetzt diese Diskussion hier nicht sprengen, sondern dies lediglich als Grund für mich erwähnen, warum ich immer noch keine Seite habe.

Genau das ist auch der Haupgrund, warum ich so unentschlossen bin. Ich bin da auch sehr paranoid...
Andererseits, wo ich das hier jetzt alles so lese, denke ich fast, dass es ein MUSS ist eine Seite zu haben. Jeder Arbeitgeber schaut ja heutzutage auch im Netz, was die neuen Bewerber so treiben. Warum sollte das bei Verlagen nicht anders ein? Es stimmt schon, dadurch bekommen die nochmal einen ganz anderen Eindruck.

Brigadoona

Ich mach mir momentan um genau diese Sache Gedanken.
Website - ja oder nein?

Nun ist mir gesagt worden, am besten nicht selbst machen. Wenn schon Website, dann aber nicht stümperhaft, sondern professionell. Nichts ist eine schlechtere Werbung als eine stümperhafte Website.
Also, nichts mit Selbermachen, dachte ich mir und so schiebe ich das Problem weiter vor mir her.
Außerdem stellt sich dann noch die Frage, ob ich mich bei Facebook anmelden soll oder nicht.
Bringt das werbungstechnisch etwas oder nicht?

Und mein allergrößtes Problem ist, dass ich um solche Dinge gern einen ganz großen Bogen mache und ich mich damit auch so ganz und gar nicht auskenne.

pink_paulchen

Zitat von: Brigadoona am 23. Dezember 2012, 19:56:57
Außerdem stellt sich dann noch die Frage, ob ich mich bei Facebook anmelden soll oder nicht.
Bringt das werbungstechnisch etwas oder nicht?
Aus meiner Erfahrung mit derneuebuchpreis kann ich sagen: definitiv ja! Es kostet irre viel Zeit, aber definitiv macht es das, was man wohl "virales Marketing" nennt. Sprich: die Welt fängt an über dein Werk zu reden. Irgendwo gab es im TiZi einen Thread zum Thema "wie stell ich mich in der Öffentlichkeit dar" - den sollte man dabei nochmal mit beachten. Also eventuell eine Autorenseite, oder jedenfalls als private Person nicht alles sinnlos teilen (also - sowieso nicht, aber dann besonders nicht), wenn direkt danach das eigene Buch erscheint, kann das kontraproduktiv sein.

Ryadne

#18
Zitat von: Alana am 23. Dezember 2012, 15:37:40
Was mich bisher davon abhält ist, dass man tatsächlich seine private Adresse auf der Seite angeben muss.

Das hat mich auch lange vom Bloggen abgehalten. Zum Glück läuft der Blog jetzt auf den Verlag, sonst hätte ich mich glaube ich auch nicht überwinden können, das wirklich zu machen. Klar, jeder, der im Telefonbuch gemeldet ist, gibt seine Adresse preis, aber trotzdem ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, dass jemand so einfach an meine Adresse kommen könnte. Mein Name taucht natürlich dennoch auf, da habe ich auch manchmal Bammel wenn ich an die zukünftige Arbeitssuche denke. Aber ich habe mich eben dagegen entschieden, unter Pseudonym zu schreiben; wenn mich jemand googeln sollte, kann ich also eh schlecht verhindern, dass mein potenzieller Arbeitgeber auf meine schriftstellerischen Tätigkeiten aufmerksam wird. Und etwas anderes als diese behandle ich ohnehin nur in Ausnahmefällen auf dem Blog, sonst könnte ich ihn ja auch schlecht in die Verlagsobhut stellen.

Zitat von: Söfchen am 23. Dezember 2012, 19:36:31
Genau das ist auch der Haupgrund, warum ich so unentschlossen bin. Ich bin da auch sehr paranoid...
Andererseits, wo ich das hier jetzt alles so lese, denke ich fast, dass es ein MUSS ist eine Seite zu haben. Jeder Arbeitgeber schaut ja heutzutage auch im Netz, was die neuen Bewerber so treiben. Warum sollte das bei Verlagen nicht anders ein? Es stimmt schon, dadurch bekommen die nochmal einen ganz anderen Eindruck.

Hm, also so rum habe ich das noch gar nicht gesehen. Kann sein, dass ein Verlag sich da umschaut,  aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen schlechten Eindruck macht, wenn zu einem noch unveröffentlichten Autor keine Website zu finden ist.

EDIT:
Hier ist der auch von pink_paulchen genannte Thread zu finden, wo schon viel auf den Nutzen von Social Media und Co. für den Autor eingegangen wurde: http://forum.tintenzirkel.de/index.php/topic,10808.msg398814.html#msg398814

Maja

Was ich persönlich als unprofessionell empfinde, sind veröffentlichte Autoren, die ein werbebepflastertes Kostenlosangebot nutzen und keine eigene Domain haben. Webspace kostet so wenig, und 50 Cent im Monat für eine Domain sollten dann schon noch drin sitzen. Aber wenn dann die offizielle Autorenseite eine Jimdo-Seite ist oder eine Weiterleitungsdomain wie de.vu oder dergleichen nutzt, heißt das für mich als Leser, dem Autor ist seine Webpräsenz egal und nichts wert und der Leser, der sich dort umsieht, genausowenig - wenn ich das Gefühl habe, hier hat der Autor fünf Minuten lang seine Daten in einen Baukasten eingegeben, und das wars, dann kann ich ihm jedenfalls offenbar nicht so sehr am Herzen liegen.

Und nichts gegen Livejournal, blog.de oder wordpress.com, aber bei Profis ziehe ich es vor, wenn sie ihre Blogs unter eigener Domain selbst hosten. Die Installation ist kinderleicht, es stehen für den Bastelunwilligen fertige Designs zur Wahl, aber das Ergebsnis strahlt einfach nicht dieses "Ich will alles umsonst haben, es geht ja nur um das Marketing für mein Buch" aus. Bei Hobbyautoren ist das etwas anderes, und wer ab und an eine Kurzgeschichte in einer Antho hat oder einen Roman in einem Kleinstverlag veröffentlicht, wo er nichts dran verdient, ist das auch legitim, aber ab dem Moment, wo man für seine Schreiberei eine Steuererklärung machen muss, kann man auch den Punkt "Werbungskosten" nutzen und die Kosten für den Webspace absetzen.

Darüber hinaus kann ich nur sagen, Webdesign ist eine Freude und auch die Möglichkeit, für einen kreativen Menschen mit Wurstfingern schöpferisch tätig zu werden - wo es zum Malen und Bildhauen nicht reicht, kann ich mit meiner Tastatur und einem bisschen Quellcode kleine Wunder verbringen. Und auf die von mir gestalteten Autorenseiten - nicht nur meine eigene - bin ich auch dementsprechend stolz.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Alia

@ Maja: Die Seiten sind auch wirklich schön geworden.

Ich bin eher gut in Programmieren, nicht im Layout. Ich verzweifle im Moment an einem Layout für meine Kanzlei. Irgendwie ist das nicht meins. Wenn die Einnahmen noch etwas steigen, werde ich deshalb das Layout aus der Hand geben. Das ist mir mein Beruf dann Wert - auch wenn ich erstmal eine dreistellige Summe in die Hand nehmen muss. (Ich will es gleich richtig. HP, Briefpapier, Visitenkaren und Stempel bitte alles zusammenpassend.) Andererseits habe ich dann auch nicht mehr vor das so schnell noch einmal zu ändern. Ich denke da lohnt es sich.

Eine Autoren-HP wird es von mir erst zur ersten richtigen Veröffentlichung geben. Aber dann werde ich mir von meinen ersten Tantienmen etwas richtig schönes leisten.

Webspace habe ich für 6 Euro im Monat. Da sind 3 Domains, jede Menge Speicherplatz und Datenbanken inklusive. Da passt auch noch die Autorenseite bei ;-)

Janika

Ich habe bislang eine Jimdo-Gratis-Page, aber was Maja sagt, sehe ich eigentlich genauso. Wenn mein Buch raus ist bzw. jetzt irgendwann kurz davor, möchte ich mir ebenfalls eine eigene Domain zulegen. Mein Problem ist allerdings ebenfalls das Layout - ich hoffe, jemanden zu finden, der das für mich macht, da muss ich mich nochmal umhören! :psssst:
Auch, wenn ich bei einem Kleinverlag bin und so wirklich tolle Einnahmen nicht haben werde - mir ist es trotzdem wichtig, wenn ich veröffentlicht bin, nicht mehr mit einer Jimdo-Seite dazustehen.

Blogs finde ich auch sehr interessant, nur für mich selbst kommt es nicht infrage, weil ich so etwas einfach nicht mit Leben gefüllt kriege - ich freue mich aber immer, die Blogs von anderen leuten zu durchstöbern, so sie denn gut gemacht sind! ;)
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Maja

#22
Zitat von: Janika am 24. Dezember 2012, 16:38:16
Mein Problem ist allerdings ebenfalls das Layout - ich hoffe, jemanden zu finden, der das für mich macht, da muss ich mich nochmal umhören! :psssst:
Da musst du im Zweifelsfall nicht lange suchen. Frag einfach nach meinem Schülerspezialtarif, der ist unschlagbar, es sei denn, du findest jemanden, der dich dafür bezahlt, deine Webseite aufzusetzen.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Janika

#23
Ohh, das klingt gut! Sobald ich mich da reingefuchst hab, wo ich den Webspace am günstigsten kriege (da gibts ja auch noch Unterschiede, glaube ich, mit Speicher und Kosten und so?) und wo ich mir wie die Domain sichere, schreibe ich dich da gerne zu an! :knuddel:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

pink_paulchen

Unabhängig davon für welche Variante man sich entscheidet ist noch ein wichtiger Punkt: man muss selbst Inhalte ergänzen können (ohne das Layout zu zersemmeln). Nichts finde ich hässlicher als veraltete Seiten. Wenn es nichts Aktuelles gibt, ok. Aber ich habe zum Beispiel eine Seite zu meinem Hundesport. Wenn ich auf einem Turnier gerichtet habe und am nächsten Tag kein Artikel mit den Plänen online ist, kommen die ersten Beschwerden - wie ich finde mit Recht.

Deshalb habe ich sie mit joomla gebaut. Das ist ein content management system, das ich hochgradig empfehlen kann. Das Layout kommt aus der Dose, wenn man will. Wer ein Bastelfuchs ist, darf natürlich das komplette Design und Template so gestalten, wie er es schon immer haben wollte. Mit einem Klick habe ich ein Weihnachtsoutfit auf meiner Seite oder Halloween oder Ostern. Man kann Spielereien integrieren (Kommentare zu Artikeln, Fotogalerien, Linklisten, rss-Feeds - beliebig erweiterbar). Ganz unabhängig davon sind die Texte über ein Interface pflegbar und passen sich dann in Schrift, Farben, Größen etc. fein an. Und ich kann meine Artikel vorher schreiben und ihnen sagen, dass sie in der Nacht des Turniers bitte selbständig online gehen. Für mich unbezahlbar! (Wer sich jetzt ein Joomla bauen möchte, es gibt inzwischen komplett fertig gehostete Joomlapakete. Ich bin über die Jahre ganz gut drin geworden und helfe euch gern.)

Genau so würde ich das bei einer Autorenhomepage sehen. Wenn ich weiß, dass jemand Neues schreibt und Veröffentlichungen hatte, dann will ich das natürlich auf der Seite wieder finden. Danis Seite finde ich diesbezüglich vorbildlich - sie ist direkt in meine Lesezeichen gehopst.

Janika

Das heißt, ich könnte damit baukastenartig meine Texte und Bilder einstellen, das Layout ist aber eigenständig gestaltbar, wie mn lustig ist? Ich hab noch irgendwo HTML-Zettel rumfliegen etc., wir haben in der Schule mal das Thema Programmieren gemacht, aber ich kann echt nur die simpelsten Dinge ...  ::)
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

pink_paulchen

Zitat von: Janika am 24. Dezember 2012, 17:46:16
Das heißt, ich könnte damit baukastenartig meine Texte und Bilder einstellen, das Layout ist aber eigenständig gestaltbar, wie mn lustig ist?
Ja, deine Texte und Bilder heissen dann Beiträge und sind in Kategorien. Das Layout ist ganz getrennt davon. Was du brauchst ist eine Struktur, also die Überlegung was rein soll und wie etwa das Menü dazu aussieht. Der Rest ergibt sich.
ZitatIch hab noch irgendwo HTML-Zettel rumfliegen etc., wir haben in der Schule mal das Thema Programmieren gemacht, aber ich kann echt nur die simpelsten Dinge ...  ::)
Html ist eigentlich genau nicht programmieren, aber wie auch immer: wenn du nicht willst, brauchst du für die Pflege einer joomla-Seite keine Kenntnisse darin.

Janika

Oh, CSS ist besser, oder? Irgendwas war da mal ... in der Schule haben wir Spiele und als Klausur-Thema eine Weihnachts-Homepage gemacht, also von daher ... nichts großes! :D
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Yukan

Ich denke, dass das jeder für sich entscheiden muss. Eine Website, die nie gepflegt wird, ist genauso wenig wert, wie eine Seite, die gar nicht existiert. Ich wollte/musste einen Blog anlegen. Ich habe den Blog, aber als Website gestaltet. Website erstelle ich schon lange aus Spaß, aber hierbei musste ich eben einen erstellen, da die Verlage es so wollten. Durch die vielen Leute, die meine Video-Rezensionen sehen, wurden eben auch Verlage und Autoren auf mich aufmerksam, aber die Verlage wollten ohne Website nicht mit mir zusammenarbeiten. Für mich war es nicht schlimm, da es sozusagen das "Zündlein an der Waage war" und mich motiviert hat endlich eine Website zu erstellen und jetzt liebe ich sie  :knuddel:

Diese Website hat mir auch schon viele Umstände bereitet, die ich so nie erlebt hätte. Ich konnte mit Autoren schreiben, vor allem mit meinen Lieblingsautoren, ich habe mich mit Autoren angefreundet und einer wurde mein bester Freund. Ich durfte ein Video von mir auf der Website des Aufbau Verlages veröffentlichen und es macht einfach riesigen Spaß.

Aber natürlich ist es auch Marketing. Ich habe schon Absagen von Agenturen bekommen, die meinten, dass sie meine Unterlagen nicht pürfen können, da ihre Kapazitäten erreicht sind, was ich auch glaube, da bei diesen die Absage nach einem Tag oder 3-4 Stunden kam, aber dennoch kam auch die Rückmeldung, das sie es gut finden, dass ich Zuschauer/Leser habe, die eben auch das Genre lesen, das ich schreibe und ein Vorteil ist.

Textauszüge von mir poste ich auf dieser Website nicht, habe ich aber früher getan, aber nur bei Texten, die ich auch niemals vor hatte einem Verlag oder einer Agentur anzubieten.

Zusammengefasst: Eine Website kann einem helfen, aber man muss es auch wollen.

Liebe Grüße
Andi

Feuertraum

Sorry für das OFF-Topic:

@Janika: Ja, CSS ist besser. CSS (Cascading Style Sheet) ist die "Schminke" für die Homepage, als das Werkzeug, was dafür sorgt, wie die Seite aussieht. Allerdings ist das nicht der einzige Grund, warum man CSS nutzen soll. Durch das Trennen des HTML-Dokuments und des Layouts gestaltet man eine Seite barrierearm (was heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein sollte). Auch Menschen mit (starker) Sehbehinderung nutzen das Internet, und durch die Trennung Semantik/Layout schließt man diese nicht aus.

Übrigens kann ich sagen: derjenige, der sich in die Materie HTML einarbeiten muss, kann ein wenig Panik bekommen, wenn er denn sieht, wie viele Tags (nicht Befehle! HTML ist keine Programmiersprache) es denn gibt. Aber: den größten Teil davon braucht man überhaupt nicht (grob überschlagen müsste man mit 8 - 10 auskommen)
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