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Und alles ohne Liebe?

Begonnen von Coppelia, 17. August 2006, 12:47:28

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Arielen

Zitat von: Rei am 22. August 2006, 16:59:16
Zitat von: Kalderon am 22. August 2006, 16:55:09
Zitat von: Arielen am 22. August 2006, 16:15:07
Zitat von: Rei am 22. August 2006, 13:44:15
Hmm, das denke ich auch. Es gibt so viele gute Fan-Fictions, aber warum müssen sie um alles in der Welt um yaoi oder yuri erweitert werden?

Weil es IN ist und Hetero langweilig?

Ich hoffe, es ist nicht irgendwann IN, eine Frau zu sein. Ich habe keine Lust auf eine Geschlechtsumwandlung.

Hihi, stell Dir das mal vor... Da hast Du Dich gerade umgewandelt, dann sind Frauen plötzlich vollkommen out...

Wieso ist hetero langweilig? *schulterzuck* Ich hab nix gegen andere Paarungen wie m/f, aber man muß ja nicht auf Teufel komm raus... oder...?

Na ja, für die Harten Yaoi-Fans ist "Hetero" wohl ausgelutscht und gibt nicht mehr den Kick. Aber wenn man auch zu viel Yaoi hat, dann wird es plötzlich langweilig und man kommt ganz schnell wieder auf das "Normale" zurück oder spart es sich ganz.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Lana

Ich bin auch dafür, dass man nicht über all Liebe und S** reinbringen muss. Warum muss dass denn immer sein.
Ihr habt sicher alle Matrix gesehen. Mir hat der erste Film so gut gefallen. Klar, er und Trinity verlieben sich, aber sie machen nichts, was Pärchen dann so machen. Wenn das passiert wäre hätten auch alle blöd geguckt.
Dann bin ich ganz euphorisch in den 2. Teil gegangen (Kino) und war so enttäuscht dass die schon am Anfang meinen sie müssten "Liebe machen". Ich wäre am liebsten raus gegangen. Für den Verlauf der Geschichte ist es uninteressant. Wenn man uns mitteilen wollte, dass sie noch zusammen sind, hätte man sie sich auch küssen sehen können, nein, immer gleich volles Programm...  :nöö:

Na gut. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich würde mir keine Gedanken machen, wenn mal keine Liebe im Spiel ist, egal in welcher Hinsicht. Ich denke, dass man ab und an auch einfach mal ein Abenteuer erleben kann, ohne das Held und Gerettete oder sonst wär immer gleich ein Paar werden.

LG Lana  :D

Arielen

Ich habe gemerkt, daß die schönsten Liebesgeschichten diejenigen sind, in denen sich eine Liebe unerwartet - auch für den Autor unerwartet - entwickelt, weil die Chemie zwischen den Charakteren stimmt. Wenn man auch als Leser das Gefühl hat, daß sich da langsam und zart was entwickelt, dann hat man auch viel mehr Spaß, die Liebe mitzuverfolgen, als wenn gleich mit dem Holzhammer zugeschlagen wird.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

ZitatNein, die Yaoi-Gemeinde ist aus mir unverständlichen Gründen einfach ziemlich groß geworden und ich befürchte, die KÖNNEN gar nicht meh "normal denken", wenn sie zwei Männer auf einem Haufen zu sehen kriegen. 

@Silvia: :pfanne: :)

(kann ich noch normal denken, wenn ich zwei Männer auf einmal sehe? Ja - sonst hätte die halbe Uni Angst vor mir. Ich eingeschlossen)


Was meinen Liebesschmalz betrifft:
Elfenblut - ja, da hab ich schön tief reingegriffen in den Schmalzpott... und NEIN es ist NICHT meine Schuld, dass Rinyl eine extrem männliche Frau abgeben würde... der wollte sich kein Kleid anziehen lassen, basta(andererseits hat sich Vyren auch noch nie beschwert...)

Seelenuche... hm... da hatt ich eher eine einseitige Liebe geplant - zwischen meiner süßen, kleinen Malenka und Vyren(der ja aus ganz anderen Gründen an ihr interessiert ist, als sie es in der Ur-Fassung gerne hätt). Aber ehe es so weit kam, taucht ein Elf namens Lasgylen auf, er und MAlenka sehen sich und... BAUZ. Projekt "Einseitige Liebe" erlitt Schiffsbruch und zwischen MAlenka und Lasgylen begann etwas Zartes zu keimen... das fand ich im Nachhinein aber so niedlich, dass ich es gelassen hab. Malenka starb also nciht, wie geplant, sondern wird glücklich.
Vyren... ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn sterben, in seiner Einsamkeit(weil: Rinyl tot) versumpfen oder ihn was ganz anderes machen lassen soll... ARGH...
ach ja, und ich lasse eine "Teenager-Liebe" auseinanderbrechen.
"Seelensuche" bietet also das vole Programm - und das ist sogar in die Handlung integriert. Wahooo!

Spiegelbilder.
35 Kapitel lange Charakteristik von zwei ehemaligen Nebencharas. Inzwischen bin ich bereit, es als "Roman" zu bezeichnen.
Die Charas sind Zwillinge. MÄNNLICHE Zwillinge. Da ich nix gegen yaoi und nur bedingt was gegen Inzest, aber dafür etwas gewaltiges gegen yaoi-Inzest habe, kann sich der yaoi-Extrem-Fan die Hoffnung allerdings sparen. Die beiden hängen extrem aneinander, die zu trennen wäre ihr Tod, aber das liegt daran, dass sie eben nur sich haben. Bis auf ein paar (weibliche) Affären haben sie auch nich wirklich was mit Frauen.
Dafür hab ich an anderer Stelle ein Karusssell von unerfüllter Liebe eingebaut - und damit mindestens vier Charas unglücklich gemacht(bin ich gut oder bin ich gut? )

In der "Verlorene Worte"-Sache liegt der Fall wieder anders. Ich hab wieder ein Paar(? ) bei dem ich mir aber nicht sicher bin, ob ich mir da nicht nur was einbilde.  Wenn ich mir nix einbilde und die beiden haben wirklich was am Laufen, spielt das in der Handlung eine sehr untergeordnete Rolle. Genauso wie Janas Beziehung, die irgendwan im fünften Kapitel in die Brüche geht und erst der Auslöser für ihre Schreibblockade ist.

Und "Flügelzyklus"... äh... ja... meine Shia - MEschenhasserin sondersgleichen - verliebt sich in einen MEnschen - der sie töten soll und der für sie allenfalls Mitleid empfindet. Auch nicht das wahre.


Ich habs irgendwie nciht so damit, Paare glücklich werden zu lassen, scheint mir... auch wenn in jedem meiner Romane etwas Beziehungshickhack drin ist.

Ary

Hi!

Mal sehen, ob ich es in Wüstenfeuer so schön subtil hinbekomme, wie Arielen es beschrieben hat. Ich weiß ja schon, wer sich in wen verlieben soll, und das wird auch klappen. Und ja - es IST shonen ai (um den begriff yaoi zu rechtfertigen, müßten die geplanten Liebesszenen deutlich expliziter beschrieben werden, als ich es vorhabe). *duck*
Allerdings soll die Beziehung sich langsam entwickeln, auch wenn schon früh angedeutet wird, daß mein lieber Prinz Jhamal von einem etwas anderen Ufer ist als der Rest der Menschheit. :)

LG,
Aryana (bekennender shonen ai-Fan)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

*Ary die Hand reich*

Wobei mir aufgefallen ist - wie ich mir Elfenblut gedacht habe, hat es schon gepasst. Die beiden mussten im Ersten Band zusammenkommen, sonst hätte der zweite nciht so recht geklappt.
Sie sind zusammengekommen. Ein bischen BAUZ BAUZ, aber sie sind zusammen. Und ich hab das vage gefühl, dass es halbwegs passt(ich meine, ich hab ihnen ein paar hübsche Eifersüchteleien verpasst - hach wie süß...)
Aber wirklich ernst wurde es eben erst im zweiten Band mit den beiden. Im ersten hatten sie sich quasi auf Freundschaft + Sex + mehr oder minder gegenseitige "Besitz"ansprüche geeinigt. Lustigerweise kam die richtige Liebe aber erst später.

:)

@Rei: Die sind nicht schwul. Die sind BI! Das is ganz was anderes! *quengel*

Serenitatis

Zwei Fragen... meiner Meinung nach eine Antwort: Ja.

Als Nichtautor und Leser ist mir eine Geschichte, die eine Freundschaft beinhaltet, sehr lieb.
Als Leser nimmt mich es mich gefangen, wofür ich auch im realen Leben und meinen Träumen
Interesse habe... und ich lasse mich gerne überraschen.
Also nicht nur, womit ich täglich zu tun habe, wie Liebe und Leid, oder was ich mir erträume, wie
Action und Helden zum Beispiel.
Ich suche es mir doch aus, was ich lese. Den Zufall lasse ich mal aussen vor.
Will ich geheimnissvolle Liebe, lese ich einen alten Gaslichtroman, will ich einen Helden (mit aussichtsloser
Liebe), warum nicht ins Genre Western, ein alter Lassiter.   ;)
Ich lese so gerne Fantasy, je dicker das Buch, um so besser... und die Charaktere entwickeln sich, meine
Phantasie wird angeregt, ich kann vom Alltag abschalten. Ich fange bei Seite 1 an, ich weiss nicht, was
der letzte Satz ist.
Da muss keine Liebe drin sein. Ich bin der Leser, ich entscheide, ob ich eine Geschichte interessant finde.
Sie nimmt mich gefangen, ich denke nach Ende des Buches nicht "da war ja keine Liebe dabei,
doofes Buch"...
Ich denke, man muss sich als Autor nicht an ein Schema halten, nur weil es Erfolg verspicht, andere
Erfolg mit dem Schema hatten.
Wenn ich schreibe, ob mails oder Briefe, sehe ich immer wieder an den Reaktionen, egal ob ich fröhlich
schreibe oder mal nicht so, mein "Geschreibsel" wird geliebt. Mit Kindern kann ich Geschichten erfinden,
wo sich dann alle "Erwachsenen" wundern, wo wir bleiben.
Ich hoffe, meine Erklärung für mein doppeltes Ja ist nicht zu umfangreich ausgefallen und hilft ein wenig,
diese beiden Fragen mit einer Antwort mal aus der anderen Perspektive zu sehen. :)

Mit liebem Gruss
Serenitatis

Sphinx

#37
Da kann ich nur zustimmem. Es kommt auf das gesammte Buch an, und nicht etwa darauf eine Checkliste abzuarbeiten. Solange da alles stimmig ist, braucht auch am Gefühlsrädchen nicht herumgedreht zu werden.

So nach dem Motto:

Liebe? - Habe ich.
Herzschmerz? - Jep
Ein gefühlsbelastetes Chaos voller Banalitäten und hochtrabendem Geschwülstel? - Aber Logo!

Liebesschnulzen sind auf Dauer einfach nur langweilig, insbesondere wenn man dem ganzen zu viel Wichtigkeit (und Seitenplatz) beimisst, darum halte ich sie aus meinen Geschichten auch konsequent heraus. Sex ist da schon etwas anderes. Solche Stellen sind nicht nur beim Leser beliebt (und das wesentlich mehr als der Gefühlsrausch mit rosaroter Brille), sondern machen auch beim Schreiben riesig Spaß ... *Händereib*

Felsenkatze

ZitatSex ist da schon etwas anderes. Solche Stellen sind nicht nur beim Leser beliebt (und das wesentlich mehr als der Gefühlsrausch mit rosaroter Brille), sondern machen auch beim Schreiben riesig Spaß ...

Hmmm... also in den meisten Büchern, die ich gelesen habe, empfand ich die ewig ausgewalzten Sexszenen als langweilig und irrelevant, meistens waren sie völlig übertrieben. Gerade bei Fantasy, aber auch in historischen Romanen habe ich das Gefühl, der Autor meine, unbedingt Sex unterbringen zu müssen, auf Teufel-komm-raus. Und wenn das unmotiviert ist, finde ich es genauso schlecht wie unmotivierte Liebe.

Sphinx

#39
Ja, das ist vermutlich etwas dran. Es gibt immer Autoren, die zu heftig würzen, wo sie doch eigentlich sparsam sein sollten ... Alles in Maßen eben.

Vielleicht kommt es aber auch auf die Lesergemeinde an. Schreibt man nun für eine hauptsächlich männliche oder weibliche Zielgruppe?
Ein großer Fehler dürfte es sein, beide mit den entsprechenden Schlüsselreißen ansprechen zu wollen, wenn die eigenen Vorlieben in eine völlig andere Richtung gehen. Ich habe den Eindruck, dass es vielen Autoren nicht leicht fällt, sich selbst treu zu bleibe, insbesondere wenn sie mit einem Auge stets darauf achten, was sich denn nun verkaufen lässt, und was nicht so gut. Manch einer baut eine Liebesszene ein, schlicht und einfach weil er glaubt, dass es so sein muss oder weil der Verlag es so haben will. Das ist schon irgendwie traurig ...

Hr. Kürbis

Liebe? Nö, muß nicht sein... In meinem geplanten "Mammutwerk" kommt die zwar auch vor, aber ich stehe auf einseitige Lieben, die sich nicht erfüllen. Nur unerfüllte Liebe kann sich nicht abnutzen und in Banalitäten abgleiten, deswegen habe ich es lieber tragisch :d'oh:. So wie in "Was vom Tage übrig blieb"...

Sex? Nö, muß auch nicht sein, schon gar nicht als Mittel zum Zweck. Ich finde, das ist eine Sache zwischen den Charkteren und da bleibe ich als "Elternteil" lieber vor der Tür stehen. Sollen sie Spaß haben, aber so lange wie es der Geschichte nicht dient kommt es nicht auf die leere Seite... obwohl ich bestimmt so richtig schweinisch werden könnte! :hmhm?:

Manja_Bindig

Was den Sex betrifft steh ich ja sowohl als LEser als auch als Autor auf ein hübsches andeuten und dezentes ausblenden - ich habe bei solchen Szenen einfach zu viele Hemmungen. Es ist einfach zu privat.
Da rege ich lieber die Fantasie an, beschreibe, wie sich die Beteiligten näher und näher kommen, lasse vielleicht ein Oberteil fallen und dann - SCHNITT.

Voila.

Sex reingebracht und doch nciht reingebracht.
(wobei ich mich bei Bettgeschichten eh zurückhalte schreibtechnisch)

Kalderon

Zitat von: Manja am 31. Oktober 2006, 23:45:04
Da rege ich lieber die Fantasie an, beschreibe, wie sich die Beteiligten näher und näher kommen, lasse vielleicht ein Oberteil fallen und dann - SCHNITT.

Und dafür bin ich dir sehr dankbar. Alles andere ist echt aufdringlich. :nöö:

Arielen

Zitat von: Manja am 31. Oktober 2006, 23:45:04
Was den Sex betrifft steh ich ja sowohl als LEser als auch als Autor auf ein hübsches andeuten und dezentes ausblenden - ich habe bei solchen Szenen einfach zu viele Hemmungen. Es ist einfach zu privat.
Da rege ich lieber die Fantasie an, beschreibe, wie sich die Beteiligten näher und näher kommen, lasse vielleicht ein Oberteil fallen und dann - SCHNITT.
Voila.
Sex reingebracht und doch nciht reingebracht.
(wobei ich mich bei Bettgeschichten eh zurückhalte schreibtechnisch)

Es kommt darauf an, was ich schreibe, bei erotischen Geschichten gibt es entsprechende Sex-Szenen, die auch schon mal etwas expliziter ausfallen, aber meistens führe ich die entsprechenden Szenen nicht unbedingt weiter aus, es sei denn, es passiert in ihnen etwas Handlungsrelevantes. Interessanterweise kommt das auch in Phasen. Vor zehn Jahren waren solche szenen höchst interessant, heute stehen wie wieder im Hintergrund.
Alles liegt im Auge des Betrachters

Manja_Bindig

Keine Ahnung, ob das bei mir mal so wird... ;) vielleicht liegts am eigenen Männermangel, dass ich mich bei Matzratzensport zrückhalte. ;)

Aber andererseits - ich schreie solche Szenen wirklich nicht gern. Zum einen meine Hemmschwelle - zum anderen die Tatsache, dass es sich schwer schreibt und ich genau weiß, dass ich das nicht kann(hab mich vor kurzem wieder rangewagt - und diese Szene ersatzlos aus der Fanfiction gestrichen, weil sie einfach nur miserabel war)

Gekonnt andeuten ist mindestens genauso schwer. Das ganze Umeinanderherumtanzen darf ja nicht im Kitsch ausarten(noch so eine Angewohnheit von mir - sie fallen nie wirklich überraschend übereinander her.) . Grässlich zu schreiben. Aber ich hab bei solchen Szenen weniger Hemmungen und kann auch meistns vom Endergebnis sagen, dass es gut ist. (am besten sind noch solche "Andeut-Ausblend"-Szenen, wo ein ungesagtes "ich liebe dich" in der Luft hängt - an solchen Szenen sitz ich gut und gern eine Woche - ohne was anderes laufen zu haben)