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Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Yamuri am 01. Januar 2018, 08:23:05

Titel: Eine Multi-Plotmethode
Beitrag von: Yamuri am 01. Januar 2018, 08:23:05
In meiner Plotgruppe haben wir verschiedene Plotstrategien zusammengetragen aus denen ich eine Best-Off-Plotstrategie entwickelt habe. Besonderer Dank geht an Araluen, deren Vorlage mir dabei geholfen hat. Auch Barras und Mindis Input waren sehr hilfreich. Kurzzeitig überlegte ich die Strategie nicht in einem ähnlichen offenen Thread dazu poste, doch erschien es mir letztlich sinnvoller sie in einem eigenen Thread zu posten. Ihr dürft euch alle gern bedienen und sie für eure Plotplanungen nutzen, anschließend Erfahrungsberichte teilen oder mir gern auch Verbesserungsvorschläge mitteilen, so ihr welche habt. :wolke:

Die Plotmethode

Ausgangslage

Das Setting

Soziogramm

Charaktere

Handlungsbogen

Szenenplan für
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Trippelschritt am 05. Januar 2018, 16:45:01
Uff, und auf diese Art soll man einen Roman schreiben können? Na ja, warum nicht. Aber mein Weg ist das nicht.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Araluen am 05. Januar 2018, 17:09:44
Es geht doch ncihts über gute Struktur und Planung. Aber jeder ist anders. Dem einen hiflts und dem anderen nicht. Dass Bauchschreiber hierbei die Hände über den Kopf zusammenschlagen, kann cih gut verstehen. Ich habe mich shcon einmal daran versucht, bin noch nicht weit, finde es aber sehr inspirierend.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Aphelion am 06. Januar 2018, 01:44:58
Zitat von: Yamuri am 01. Januar 2018, 08:23:05
Schreibe 300 Wörter über deine Motivation, die Geschichte zu erzählen
Den Punkt finde ich interessant, weil er mit dem eigentlichen Plotten nicht viel zu tun hat - aber trotzdem kann ich mir vorstellen, dass dieser Schritt indirekt viel zur Geschichte beiträgt. Und sei es, den Schreibenden bei der Stange zu halten.

Hat jemand aus eurer Plotgruppe damit gute Erfahrungen gemacht?
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Barra am 06. Januar 2018, 01:58:09
Hat schon jemand?
Also ich versuche noch dieses ganze Ding zu zähmen. Und habe noch lange nicht bei allem etwas ausgefüllt. Wenn ich mein nächstes Projekt aber anfange, dann will ich das damit versuchen. Momentan versuche ich eher an schon bekanntem Material zu üben und all diese Punkte zu finden und zu vergleichen. Werde auch rückwirkend eines meiner fertigen Projekte damit mal abgleichen. Nur um mal zu schauen.

Das soll ja auch kein Zwang sein oder ein Garant. Für mich stellt das mal eine neue Möglichkeit dar. Habe festgestellt, dass ich mit ein bisschen plotten gut zurecht kam. Mal schauen wann es zu viel des Guten ist. Bin ja selbst Bauchschreiber und habe mich lange dagegen gewehrt, so was auch nur anzusehen. Aber alles was hilft (und wenn es daraus dann am Ende doch wieder nur Teile sind), nehme ich mit. Bisher hat das Ausfüllen dieses Monsterchens mir schon die ein oder andere Klarheiten beschert.

Speziell das: "eigene Motivation" gefällt mir, ist aber mindestens so schwer zu beantworten wie den Konflikt oder die Präsmisse zu beschreiben (für mich).
Zudem soll so ein kleines Monster mich ja nicht abhalten vom Schreiben, sondern dafür sorgen, dass ich irgendwo wieder ansetzen kann, wenn ich nicht weiterkomme.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Alana am 06. Januar 2018, 06:03:56
Ich arbeite auch ziemlich genau mit dieser Methode, die ja auch in vielen Schreibratgebern so oder so ähnlich empfohlen wird. Wer sich dafür interessiert und gerne damit arbeiten möchte, sollte ganz unbedingt das Buch "Rock your plot" von Cathy Yardley lesen. Das komprimiert so ziemlich alles Wissen aus allen anderen Schreibratgebern, die ich bisher gelesen habe und gibt einen tollen Praxisleitfaden. Besonders hilfreich finde ich auch ihre Anleitung dazu, in welcher Reihenfolge man die Plotpunkte am einfachsten festlegen kann. Ich schreibe damit wie gesagt alle meine Romane, es ist natürlich kein Rezept und keine perfekte Anleitung, aber es ist ein sehr gutes Grundgerüst, nach dem man sich eigentlich immer richten kann. Man sollte sich zwar nicht rein verbeißen, aber es ist eine gute Hilfestellung und auch ein guter Anhaltspunkt, wenn man das Gefühl hat, das mit der Geschichte etwas nicht stimmt.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Trippelschritt am 06. Januar 2018, 06:39:04
Warum ich 300 Worte über meine Motivation schreiben soll, ist eine für mich erklärungsbedürftige Empgehlung, mit der ich im Augenblick wenig anfangen kann. Wenn damit gemeint ist, dass sich der Autor immer darüber im Klren sein soll, dass er in jedem Roaman auch immer üer sich erzählt, dann ist der Punkt Motivation viel zu eng. Aber vielleicht kann Yamuri etwas dazu sagen.

Wichtig halte ich bei den ersten Punkten, dass es immer mehrere Plots gibt. Außen, innen und zwischen, und dass klar zwischen Thema und Prämisse unterschieden werden sollte, bevir man beginnt. Über das Genre hingegen mache ich mir wenig Gedanken. Aber das mag daran liegen, dass ich ohnehin immer Fantasy schreibe.

Was mir an der Liste gefällt, ist, dass sie auf eine gute Vorbereitung setzt. Die entscheidende Frage für die Charakterentwicklung ist aber, was man berücksichtigen muss, was man sollte und was man weglassen kann, denn nicht alles ist gleich wichtig. Und eine der schwierigsten Dinge ist es für den Autor herauszubekommen, was für eine bestimme Figur wichtig ist. Ungkücklicherweise erschließt sich das häufig erst im Verlauf des Schreibens.

Ich denke, dass der größte Unterschied zwischen meiner Art zu schreiben udn diesem Vorschlag ist, dass ich meine Figuren erst während des Schreibens kennenlerne. Ich kann sie mir nicht einfach so ausdenken. Ihre Ecke und Kanten kommen erst bei der Entwicklung des Plots heraus, innerhalb dessen sie sich bewähren. Andererseits ergibt sich der Plot aus dem Potential der figuren. Und so lase ich immer beide gemeinsam wachsen. Zugegeben, ein Stück Bauchschreiberei ist bei mir bestimmt dabei, aber ich plane auch. allerdings selten über einige Szenen hinaus. Bei mir ist ein Plot eine Reise auf einer unbekannten Route. Aber ich habe sehr wohl einen Zielort vor mir.

Ich möchte aber niemanden entmutigen, es auf die vorgeschlagene Weise zu versuchen. es dauert einige Zeit, bis man seinen eigenen Arbeitsweg gefunden hat und jeder Autor macht es etwas anders.

Viel Erfolg
Trippelschritt
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Tanrien am 06. Januar 2018, 07:06:16
ZitatWarum ich 300 Worte über meine Motivation schreiben soll, ist eine für mich erklärungsbedürftige Empgehlung, mit der ich im Augenblick wenig anfangen kann.
Ich denke schon, dass es wichtig ist, sich darüber bewusst zu sein, was die eigene Motivation ist: nicht mal nur inhaltlich (also Prämisse oder welche Themen ich beispielsweise bearbeiten will oder welche Botschaft ich senden will), sondern auch was mein Ziel mit dem Projekt selbst ist. Will ich das Projekt verkaufen? Will ich mal einen ordentlichen Thriller schreiben und es allen zeigen weil ich mit dem bisherigen Angebot unzufrieden bin? Schreibe ich das Buch nur weil mein Verlag es gerade will? Ist es die 57757. Fortsetzung meiner liebgewonnenen und liebhaberischen self-indulgent Selfpublishing-Serie, die seit dem zweiten Buch eh nur noch meine Oma liest? Die Antwort hat ja erhebliche Auswirkungen auf alles an Überlegungen und Aktionen, die danach kommen.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Alana am 06. Januar 2018, 07:09:41
Warum es 300 Wörter sein sollen, weiß ich nicht, aber ich mache das auch bei jedem Buch. Ganz einfach, weil das hilft, herauszufinden, warum du das Buch wirklich schreiben möchtest und das hilft dabei, sich bei der Wahl des Themas richtig zu entscheiden, nämlich für eins, das einen wirklich zieht und durch ein ganzes Projekt trägt. Es hilft, das Ziel des ganzen nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich den eigenen Spaß. Und das passiert erstaunlich schnell, wenn einen ein Plot einen begeistert. Manchmal merkt man dann erst an einer Schreibblockade, Unlust oder sonstwas, dass man zwar einen echt tollen Plot geschaffen hat, den man aber eigentlich nicht schreiben will. Für mich ist daher die Frage nach meiner Motivation fast die wichtigste überhaupt.  Denn wenn man die eigene Begeisterung aus den Augen verliert, wird schreiben echt mühsam und das Ergebnis leidet meist auch darunter.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Coppelia am 06. Januar 2018, 07:23:27
Ich könnte das beim nächsten Projekt versuchen. An sich halte ich nicht viel von Methoden, die einem als ultimativ empfohlen werden und bin ohnehin über die vielen strengen Regeln wenig begeistert, die zum Schreiben offenbar immer wieder vorgebracht werden. Die besten Bücher gehen in meinen Augen freier damit um.
Das hier klingt für mich aber trotzdem recht sinnvoll.
Ich habe auch meine Plotmethoden, aber sie könnten besser funktionieren.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Trippelschritt am 06. Januar 2018, 09:48:22
Der Punkt Motivation ist immer ganz entscheidend. Was mich verwirrt, ist warum ich ergründen soll, warum ich eine bestimmte Geschichte erzählen will. Für mich reicht es, dass ich weiß: Diese Geschichte will ich schreiben. Wenn ich mir da nicht sicher bin, lasse ich es sein. Wozu also brauche ich 300 Worte oder mehr oder weniger.

Und nein, eine ultimative Plotmethode gibt es nicht. In so fern ist die Überschrift etwas unglücklich gewählt und fordert Widerspruch heraus. Aber darüber zu streiten würde nicht helfen, das Potential der vorgeschlagenen Liste auszuloten. Vielleicht nur eine kurze Begründung, warum eine solche Liste nicht ultimativ sein kann. In dem Genre Kriminalgeschichten verändert sich der Protagonist in der Regel nicht. Deshalb gibt es dort auch so viele Serien um einen festen Kommissar herum. Es steht ein Kriminalfall und die Suche nach dem Täter im Vordergrund. Selbst Sherlock Holmes, der größte aller Detektive ist und bleibt eine zwar schillernde aber unveränderbare Figur.
Im Genre High Fanstasy mit Heldenreise geht es um die Veränderung eines Helden, der an seine eigenen Grenzen stößt. Das ist Drama pur. Der Dreh- und Angelpunkt einer solchen Geschichte ist die dunkle Seite des Helden, die viel zu lange veleugnet wird, bis er sich ihr stellen muss. Um diese beiden Romane zu schreiben, brauche ich zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, weil ich unterschiedliche Gewichtungen habe.

Und shon bin ich wieder bei characterdriven und plotdriven stories. Das muss man einfach wissen, aber wenn man es weiß, kann man für sich die passende Methode finden. Es wird etwas dauern, aber am Ende findet jeder Autor seine eigene Arbeitsmethode, in der garantiert Vieles von dem, was in der "ultimativen Plotmethode" vorgeschlagen wird, enthalten ist.

Also, ran an den Feind - oder so
Trippelschritt
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Arcor am 06. Januar 2018, 09:58:17
Ich finde das Modell durchaus interessant. Ich habe jetzt einmal drübergelesen und festgestellt, dass ich zum Teil ohnehin danach arbeite ;D, da kann ich mir gleich den Rest auch noch aneignen. Da mein Problem meistens ist, dass mir irgendetwas von Plot, Motivation der Figuren oder Logik zwischendrin auseinanderfliegt, kann eine sehr gründliche und detaillierte Vorplanung wie bei dieser Plotmethode nicht schaden.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Leann am 06. Januar 2018, 10:12:34
Danke für die Plotliste!
Das ist ja so ähnlich wie "Rock your Plot". Tatsächlich hab ich mir angewöhnt, jeden Roman mit "Rock your Plot" zu planen. Dabei kommen mir oft ganz neue Ideen, das ist für mich auch schon das wichtigste an der Methode. Ich empfinde das Schema nicht als einengendes Gerüst, sondern als Anregung und finde Denkanstöße, die mich einiges an meiner ersten Romanidee in einem neuen Licht sehen lassen.
Was ich nicht mache: Szenenpläne. Die würden mich im Schreibprozess total blockieren. Diese Art zu schreiben ist mir dann doch zu analytisch, wenn ich mich lieber auf mein Gefühl verlassen möchte. Ich habe allerdings festgestellt, dass meine Szenen sich von selbst nach diesen "Regeln" formen, ohne, dass ich es darauf anlege. Das könnte daran liegen, dass ich sehr viel lese (und gelesen habe) und darum ein gewisser Instinkt vorhanden ist.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Araluen am 06. Januar 2018, 10:16:40
300 Wörter für die Motivation des Schreibens war ein willlürlich festgelegter Wert. Das ist einfach eine schöne Schnipsellänge, die niemanden erschlägt. Wer möchte kann auch gern eine Seite oder wieviel auch immer dazu schreiben.
Ich finde den Punkt auch sehr spannend. Hier ergründet man, warum es jetzt ausgerechnet diese Idee sein soll. Geht es mir um die Botschaft? Will ich mir etwas von der Seele schreiben? Hab ich einfach Lust auf Abenteuer, Romance, etc.? Will ich mir und der Welt zeigen, dass ein Genre auch anders sein kann oder mir und den Lesern etwas beweisen? Hat mein Verlag mich dazu verdonnert? Möchte ich einer lieben Person eine Freude machen? Es gibt unzählige Gründe. Damit trennt man auch schon einmal die Spreu vom Weizen. Wenn ich diese Frage für mich nicht zufriedenstellend beantworten kann, ja dann ist das Plotbunny noch nicht mehr als eine lose Idee ohne Bezug und eben noch nicht projektreif.
Wenn ich dasWarum für mich beantwortet habe, weiß ich meist auch, in welche Richtung ich gehen will.
Eigentlich will ich nur eine fluffige Romance schreiben? Na dann kann ich ja mal schauen, ob sich mein Wordbuilding Almanach zum Totschlagen nicht etwas eindampfen lässt,  damit die Geschichte sich nicht sinnlos aufbläht und von unnötigen Politiksubplots verstopft wird, die ich ja eigetlich gar nicht schreiben will. Nur so als Beispiel.
Cathy Yardly empfiehlt übrigens den Zettel, auf dem man seie rigene Motivationfestgehalten hat, irgendwo gut sichtbar aufzuhängen/zu kleben. Stößt man beim Schreiben auf Zweifel oder ein Motivationsloch, kann ein Blick auf diesen Zettel heilsame Wirkung haben.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: caity am 06. Januar 2018, 20:52:48
Danke für den Vorschlag, Yamuri.
Manche Punkte empfinde ich momentan ebenfalls als etwas ausführlich, aber da ich momentan ein Projekt für meinen Verlag ausarbeiten muss und dort mit den mir bekannten Plotmethoden eher schlecht voran gekommen bin, werde ich es einmal mit dieser hier versuchen. Ich melde mich noch einmal, wenn ich fertig bin, was gut funktioniert hat und woran es bei mir vielleicht gehakt hat.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Yamuri am 18. Januar 2018, 15:05:17
Ich hab gar nicht mehr damit gerechnet, dass hier noch Antworten kommen. So viel Input. :) Ich bin ja selbst eigentlich mehr eine aus dem Bauch raus Schreiberin. Angesichts der Fülle an unterschiedlichen Methoden, wollte ich einfach eine Art Best Of zusammenstellen und vernetzen. Daraus entstand diese Methode. Daher auch teilweise Angaben wie "300 Wörter". Ich würde so eine Methode auch nicht zu eng gefasst sehen, sondern mehr als eine Art Richtlinie, eine Art roter Faden den man nutzen kann, wenn man irgendwo hängt und nicht weiter kommt. Manches kann man, je nach Bedarf auslassen, anderes genauer konzipieren.

Die Motivation erscheint mir besonders für Menschen wichtig zu sein, die sich leicht durch Kommentare Anderer verunsichern lassen. Mir sind Menschen begegnet, die Schreiben um des Schreibens willen, die aber weniger Wert auf die Zeichensetzung/Rechtschreibung oder eine klare Konzeption legen, weil es ihren Augen einfach ein Hobby ist das Spaß macht, die aber sehr demotiviert wirkten, als sie Kritik erhielten, die eigentlich mit ihrem Anspruch nichts mehr zu tun hat. Sich vorher im Klaren zu sein, was will ich mit meiner Geschichte, kann helfen in so einem Fall mit Kritik besser umzugehen. Für eine Fanfiction brauche ich keine perfekte Aufbereitung oder eine perfekte Rechtschreibung. Will ich mein Werk aber vermarkten, dann sind die Ansprüche der Leserschaft zweifellos höher. Beides vergleichen sollte man nicht und doch geschieht es manchmal. Insofern ist das mit der Motivation für Jene, die etwas brauchen um sich daran festzuhalten. Denn manche Menschen sind einfach sensibler und lassen sich zu schnell einschüchtern, obwohl ihre Geschichte eigentlich gut gewesen wäre. Kennt man aber seine eigenen Ansprüche, könnte ich mir vorstellen, ist es leichter die Ansprüche Anderer, die immer auch mit deren Motivation zusammenhängen, objektiver zu betrachten und nicht so nah an sich heran zu lassen.

Ultimativ habe ich die Plotmethode nur genannt, weil sie eine Art Best Of verschiedener Methoden darstellt und weil die Bezeichnung cool klingt. ;) Es hat nichts damit zu tun ob sie nun wirklich ultimativ ist. Ja, es mag auf manche provokativ wirken, aber ich finde die Bezeichnung einfach schön und kenne keinen deutschen Begriff, der ähnlich Emotionen bei mir auslösen würde wie der Begriff ultimativ oder episch in diesem Zusammenhang, auch wenn mir bewusst ist, dass ich damit den Begriff zweckentfremde. Vielleicht wäre es glücklicher gewesen Anführungszeichen zu setzen, um damit zu zeigen, dass der Begriff hier willkürlich basierend auf einer persönlichen Eigeninterpretation genutzt wird. Natürlich hätte ich auch eine Wortneuschöpfung machen können oder Best Of Plotmethode schreiben, was aber nicht so schön klingt. Letztlich spielt es aber denke ich keine Rolle ob man sie nun ultimativ nennt oder best of oder nur Plotmethode. ;)

Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte und dass ihr euch Gedanken über die Methode gemacht habt. Ich selbst habe sie bisher auch nur in Teilen verwendet, und nutze sie eher 'frei' im Sinne von, ich lasse Aspekte durchaus aus, wenn ich das Gefühl habe, das passt hier nicht. Zu streng denke ich, sollte man Methoden nicht sehen.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Ahneun am 23. Januar 2018, 12:36:00
"Rock your Plot"
Ja ähm, hab´s mal gegogglt. Das ist ja alles nur in englisch. Gibt es so etwas auch in für mich verständlichem Deutsch?
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Araluen am 23. Januar 2018, 13:25:22
Leider nicht @A9. Auf Deutsch kann ich von meiner Seite her empfehlen: "Plot & Struktur - Dramaturgie, Szenen, dichteres Erzählen" von Stephan Waldscheidt. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass er Gott ist und du... tja Nichts ;) Cathy Yardly ist da etwas netter, aber eben nur auf englisch.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Ahneun am 24. Januar 2018, 09:47:22
Danke für den Tip, Araluen.
Das Buch hat ja schlichtweg fast nur gute Kommentare bei "amazon" bekommen.
Aber, der eine Stern vom 31.12.2017 und die Kritik dazu stimmen mich etwas nachdenklich.  :hmmm:
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Trippelschritt am 24. Januar 2018, 10:31:24
Ich empfehle immer "Story" von McKee. Gibt es in deutscher Übersetzung. Es ist ein Handbuch fürs Drehbuchschreiben. Aber lass dich dadurch nicht täuschen. Drahbuchschreiber sind die, die das meiste von Plots verstehen. Zwangsläufig, weil ihnern ein wichtiges Werkzeug des Romanciers fehlt: Der Monolog.

Viel Erfolg
Trippelschritt
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Araluen am 24. Januar 2018, 10:34:17
Beim Waldscheidt? Also ich fands wirklich gut. Wie gesagt, der Autor hält sich für Gott, aber seine Tipps sind hilfreich. Mir haben vor allem die vielen Beispiele aus Film und Roman gefallen. Und die Kritik ist ja nun... etwas kleinkariert ;) Ich muss zugeben, die aufgezeigten Fehler sind mir nicht aufgefallen, bzw. ist der erste Punkt kein Fehler. Da war der Rezensent nicht aufmerksam genug beim Lesen, ganz einfach.
Ähm, da wir uns hier gerade ein wenig OT bewegen: Wenn du noch Fragen hast zu dem Buch oder so, dann schreib mich doch an :) Oder gibts hier einen Sammelthread für Schreibratgeber? Dann könnte man das da weiterbesprechen.

Kann mich trippelschritt nur anschließen. Waldscheidt bezieht sich auch sehr aufs Drehbuchschreiben.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Zit am 24. Januar 2018, 10:38:59
Ich bezweifel, dass der Monolog im Film nicht vorkommt. Allein die Anfangsszene von Adaptation (Film) ist ein reiner Monolog.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Trippelschritt am 24. Januar 2018, 12:34:35
Dann hast du eine der seltenen Ausnahmen gefunden, die Regisseure sonst zu vermeiden suchen. Die Stimme aus dem Off ist eine andere Verlegenheitslösung. Ist ja auch klar. Der Film lebt von den Bildern und Bilder und Monolog - ob gesprochen oder gedacht - gehen nur sehr schwer zusammen.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: zDatze am 24. Januar 2018, 12:36:51
Es gibt durchaus einen Sammelthread für Empfehlungen zu Schreibratgebern (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=7880.0). Wobei es auch einige Einzelempfehlungen gibt, aber ich hab grad nicht die Zeit die alle zusammen zu suchen.

Um zum Threadtitel noch ein kurzes Statement hinzu zu fügen: Ich finde, dass gerade für uns Autoren und Autorinnen es durchaus wichtig ist, passende Bezeichnungen zu finden. In meinem Buch gebe ich mich in der Regel auch nicht mit der zweitbesten Bezeichnung zufrieden, warum sollte ich es also bei einem Thread anders handhaben? Aber ja, das ist meine persönliche Sichtweise zu dem Thema und soll kein Angriff auf jemanden sein.

Aber ich möchte mich auf jeden Fall auch dafür bedanken, dass du (@Yamuri) bzw ihr (@Plotgruppe) so viele Methoden und Ansätze zusammengetragen habt und auch hier zur Verfügung stellt. Gerade wenn ein Projekt stockt ist es durchaus hilfreich auch andere Optionen und Zugänge zu haben, wie man sich einem Projekt noch annähern kann.
Und weil wir schon bei der ultimativen Methode sind ... die einzige ultimative Methode, die für mich existiert ist: Funktioniert XY für dich? Ja? Dann mach es. Nein? Dann lass es. Jeder hat seinen eigenen Schreib- und Entstehungsprozess und das ist auch gut so.
Titel: Re: Die ultimative Plotmethode
Beitrag von: Barra am 21. April 2018, 20:15:42
@zDatze: Genau. Nimm mit, was dir hilft.  :engel:
@ Ultimativ-Wort: nie, niemals, immer, einzige, ultimativ - ist euch mal aufgefallen, wie oft wir so was im Alltag 'versehentlich' benutzen?
Ich halte solche Worte auch oft für überbenutzt. Tatsächlich müsste der Thread demnach eher: "Multi" statt "Ultima" benannt werden, weil es eine Zusammenfassung (teils mit deutlichen Überschneidungen) mehrerer Methoden ist, die wir genau nach dem Prinzip: Was könnte denn so alles nützlich sein? - zusammengefasst haben. Hier in dem Fall würde ich als Synonym: "intensiv" vorschlagen statt "nicht mehr verbesserungswürdig".  ;)

Für mein letztes Projekt habe ich tatsächlich einiges aus den zusammengesammelten Tipps ausprobiert. In der Plotgruppe hatten wir zum Beispiel auch die Schneeflockenmethode angesprochen (aber ich will hier nicht ins Detail gehen über die verschiedenen Methoden), mit der kam ich so gar nicht klar.

Hingegen war die Herangehensweise des: "Starte mit dem schwärzesten Moment" und bau die einzelnen Steps rund herum drauf auf und schau dir dann an, wie das Ganze linear wirkt, recht gut. Ich hatte am Anfang das Gefühl, mir fehlt unheimlich viel. Dann habe ich erst Mal angefangen zu schreiben, jene Szenen die ich eh schon im Kopf hatte. Was dazu führte, dass ich meine 'Vorgaben' ändern musste. Nicht das was ich schreibe!
-> Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Egal wie viel du vorbereitest, dieser 'Plot' soll sich mir und meinen Figuren anpassen und nicht anders herum.
Klar, ich hatte und habe noch immer so meine Hakler und Problemchen mit dem Plot und dem 'Runterschreiben'. Es lag aber auch einfach an meiner Art: Ich wollte mich kurz fassen, aber für 'kurz' war da schon zu viel Plot zusammengekommen.

An dem besagten Projekt habe ich jetzt drei Wochen nichts geschafft. Ich bin mal gespannt, wenn ich das jetzt wieder aufnehme, ob ich dann doch mit Hilfe meiner Vorarbeiten wieder auf Kurs kommen kann.
Ich betrachte das ein wenig wie einen Feldversuch. Mal schauen, was ich wirklich benutzen will und kann und ob es nach einem Päuschem am Text genau das tut, was ich hoffe das es tut: Dass ich wieder reinfinde.
Titel: Re: Eine Multi-Plotmethode
Beitrag von: Yamuri am 24. Oktober 2018, 07:42:17
Fast ein Jahr später würde ich die Plotmethode nicht mehr ultimativ nennen. Danke für eure Anregungen und den Link zur Sammelstelle von Plotmethoden. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass meine Projekte eine einzige Plotmethode, und sei sie noch so komplex, dennoch sprengen und ich einfach mehrere Methoden brauche, die ich gleichzeitig anwende. Umso mehr, desto besser, umso komplexer, desto leichter komme ich damit klar. In dieser Hinsicht bin ich etwas seltsam, was andren leicht fällt, fällt mir manchmal unglaublich schwer und umgekehrt, wovon andre sagen es sei sehr kompliziert, das durchschaue ich manchmal recht schnell.

@Barra: Stimmt, wir verwenden das Wort ultimativ tatsächlich sehr häufig und ich hatte es auch etwas zweckentfremdet, was nicht so glücklich war, aber den Effekt hatte, dass er eine Diskussion angeregt hat, was sicher auch nicht schlecht war. Deinen Vorschlag "Multi" habe ich jetzt direkt übernommen. Ich finde ihn sehr treffend, da es sich um ein Sammelsurium verschiedener Methoden handelt. Möglicherweise wäre als Titel auch Patchwork Plotmethode gegangen. Für mich stellt das Ausprobieren der verschiedenen Methoden, so wie das Basteln einer Multimethode, bei der Verschiedenes zu etwas Neuem verknüpft wird, auch eine Art Feldversuch dar. :) Ich lerne auch gern Neues dazu und integriere es dann einfach. Werde mir nachher auch gleich die von @zDatze: erwähnte Sammelstelle ansehen.