Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Das Sprachbastelboard => Thema gestartet von: Arielen am 01. Januar 1970, 01:00:00

Titel: Altertümer
Beitrag von: Arielen am 01. Januar 1970, 01:00:00
Damit meine ich Worte, die heute nicht mehr oder nur noch selten verwendet werden, aber wunderbar in eine Geschichte passen.

Durch meine ehemaligen Chefs habe ich "respektive" kennengelernt, das sie in zwei Zusammenhängen benutzten, einmal um etwas zu verstärken, andererseits um ein Beispiel zu geben.

Kennt ihr auch solche Altertümer?
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Respektive ist altertümlich? Das ist eines meiner Lieblingsworte!

Altertümlich sind für mich Sachen wie:
"Es deucht mich, daß..." (Es kommt mir so vor, als ob)
Vetter und Base statt Cousin und Cousine
Oheim und Muhme statt Onkel und Tante
etc

to be continued...
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Jules am 01. Januar 1970, 01:00:00
ich dachte oheim würde Großvater heißen.

'es dünkt mich' = 'ich glaube/mir drängt sich der Verdacht auf, dass...'
ok, ist vermutlich das gleiche wie deuchen. Deuchen und dünken. Schöne Wörter. Ansonsten fällt mir nicht wirklich was ein.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00

"Respektive" verwende ich auch ganz normal... vielleicht hab ich ja einen altertümlichen Wortschatz...  8)

"Gehabt euch wohl" sinngemäß "Mach's gut"


ZitatOheim (auch Ohm), heute ein abgekommenes deutsches Wort für ,,Onkel", bedeutete früher den Mutterbruder, im scharfen (auch rechtlichen) Unterschied zum Vaterbruder (,,Onkel").
(http://de.wikipedia.org/wiki/Oheim)
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Gehobene Bürger sagten gerne "Wir werden ausgehen", statt "Ich werde ausgehen".
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Ravenwild am 01. Januar 1970, 01:00:00
@ Manja:
Bevor Du von Dir im Plural sprechen darfst, bzw durftest, musst Du erst König sein. Nicht umsonst heißt der der Stil, wenn man in der ersten Person Sing von wir redet, "Königsplural".

Sorry, konnte mir das Klugscheissern nicht verkneifen  ::)

Wenn etwas "alt" klingen soll kann man in der wörtlichen Rede einfach die zweiter Person Singular durch die zweite Person Plural ersetzen. Hat glaube ich jeder mal gehört:
"Wohin gehst du?"
"Wohin geht ihr?" Man mache daraus nun ein
"Wohin seid ihr des Weges?" und schon steht man mit einem Bein im Mittelalter. Aber war das eigentlich die Frage? Egal!

Gruß,
Ravenwild
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Zealot am 01. Januar 1970, 01:00:00
Oder man spricht in der dritten Person.
"Reich mir mal die Butter" -> "Er/Sie reiche mir die Butter"
ansonsten könntest du auch in der Bibel blättern, die ist ja ach in ziemlich altertümlicher Sprache geschrieben. Oder in irgendwelchen alten Klassikern, Shakespear, Goethe und dergleichen.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das klingt für mich weniger wie Mittelalter als mehr wie Grimms Märchen: "Ei Rotkäppchen, wo hinaus so früh?"
 - ich kann mir nicht vorstellen, daß Menschen jemals wirklich so geredet haben, auch nicht so, wie wir es uns als "altertümlich" oder "mittelalterlich" vorstellen. Genauso, wie auch im 20. Jahrhundert kein Mensch gesprochen hat wie bei Derrick oder in der Schwarzwaldklinik...
Darum verzichte ich in meinen Geschichten bewußt auf sprachliche Altertümelei, es sei denn, um unnötige Fremdworte zu vermeiden (wie beispielsweise mit Vetter und Base). Ich halte meine Sprache eher umgangssprachlich (ungeleich flapsig, wohlgemerk), damit es so normal wie möglich rüberkommt.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Schelmin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitat"Ei Rotkäppchen, wo hinaus so früh?"

Das klingt ja fast nach Yoda  ;D
"Du noch viel lernen mußt, junger Yedi".
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatDas klingt ja fast nach Yoda  ;D
"Du noch viel lernen mußt, junger Yedi".
Ya, aber Yedi bitte ohne Y...  ;D  *ein J rüberreich*
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich sehe/mache es ähnlich wie Maja, ich verzichte eigentlich vollständig auf Altertümeleien (vor allen in den neueren Sachen).

Es geschieht einfach zu schnell, dass es albern wirkt, und natürlich ist es immer gestelzt. Es ist einfach nicht "unsere" Sprache, und da muss man sich zu sehr verbiegen, als dass da etwas Gutes bei herauskommen könnte.

Übrigens, gibt es nicht irgendwo eine Seite, auf der vom Aussterben bedrohten Wörter gesammelt werden...?
Ah ja:
www.bedrohte-woerter.de
;)

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Schelmin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das ist ja witzig!
Dann werde ich doch gleich mal den Düffeldoffel in meine Geschichten einbauen...wenn mir jemand erklären kann, was das ist  ::)

Das ist ja ein richtiger Fundus! Gerade weil die Wörter nicht mehr oft benutzt werden, kann man einige als Inspirationsquelle nutzen.
Aber Halunke kommt bei mir definitiv vor, jawoll. Ich werde dieses Wort retten!
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Dass sie "Flegel" mit aufgenommen haben, enttäuscht mich jetzt aber...

Ein Düffeldoffel ist wohl ein etwas dummer/einfältiger Mensch, ein Döspaddel sozusagen. :)

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Zealot am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatEin Düffeldoffel ist wohl ein etwas dummer/einfältiger Mensch, ein Döspaddel sozusagen. :)

Liebe Grüße,

Elena

Richtig ELena!! Das Wort Düffeldoffel, wurde im laufe der Zeit durch Düsseldorfer ersetzt! ;)

Zealot, der sich als Kölner diesen Kommentar nicht verkneifen konnte.  ;D
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Arielen am 01. März 2006, 07:52:39
Nett nett, aber ich meinte damit speziell Worte, die uns noch vertrauter sind, aber heute nicht mehr unbedingt benutzt werden, weil sie teilweise auch von Anglismen oder Modeworten ersetzt werden.

Das Anreden in der dritten Person war wohl wirklich mal eine Zeitlang gang und gebe, aber sicherlich nur in einer bestimmten sozialen Schicht, die sich von der Masse der Bauern, Tagelöhner, Diener und Arbeiter abheben wollten. Also Adel und höheres Bürgertum. Damals war es ja auch schick französische Begriffe in die Sprache einfließen zu lassen, so wie wir das heute mit den englischen Worten tun.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. März 2006, 11:27:54
Und da hast du ein altertümliches Wort geliefert, Arielen:
Tagelöhner.

Heute nennt man das Aushilfsjobber.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Onyx am 01. März 2006, 15:55:37
Ich habe auch noch ein paar altertümliche Worte ausgegraben:

Kötter – von ,,Käter", d.h. armer Bauer, der in einer kleinen Hütte (Kate) wohnt
Flachsröster – altertümlicher Beruf, der heute anscheinend schon ausgestorben ist
schwarze Herrentorte – antiquierte Bezeichnung für Schokoladentorte
Aschenkreuz – ein alter katholischer Brauch, bei dem den Leuten am Aschermittwoch ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gemalt wurde
Eisenbeis – Bezeichnung für einen besonders ,,harten" Burschen
Wasserclosett – daher der Name WC
Couchkartoffel – Faulpelz
salbadern – dumm daherreden
Lizeum – Gymnasium
Stube -Zimmer

Ach ja, und ein ganz typisches altmodisches Wort ist ,,wohlfeil".

Zu den französischen Begriffen, die früher noch ,,in" waren sind mir noch eingefallen:
Portemonaie, Trottoir und Baggage...

Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Maja am 01. März 2006, 17:16:04
Ähem... die Häfte meine Vorfahren sind/waren Kötter.
Und hier im Münsterland bekam heute immer noch jeder anständige Katholik sein Aschenkreuz auf die Stirn.
Und "Couchkartoffel" ersetzt den antiquierten Faulpelz - nicht umgekehrt...
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Moni am 01. März 2006, 19:24:59
Zitat von: Onyx am 01. März 2006, 15:55:37
Aschenkreuz – ein alter katholischer Brauch, bei dem den Leuten am Aschermittwoch ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gemalt wurde

...
Zu den französischen Begriffen, die früher noch ,,in" waren sind mir noch eingefallen:
Portemonaie, Trottoir und Baggage...


Das Aschenkreuz ist definitiv kein Altertümchen, denn es wird heute noch genauso auf die Stirn gezeichnet, wie früher. 

Das Portemonaie: so nenn ich meine "Geldbörse" eigentlich immer noch und ich kenne auch eine Menge anderer Leute, die das sagen...  kommt vielleicht auf die Gegend Deutschlands an? Hier am Niederrhein jedenfalls noch genauso gebräuchlich wie das ... Aschenkreuz ...  ;)
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Onyx am 02. März 2006, 09:17:28
ZitatUnd "Couchkartoffel" ersetzt den antiquierten Faulpelz - nicht umgekehrt...

Ähm... sorry, war mein Fehler. Ich meinte natürlich umgekehrt. Wobei ich eigentlich beide Bezeichnungen noch verwende...

ZitatUnd hier im Münsterland bekam heute immer noch jeder anständige Katholik sein Aschenkreuz auf die Stirn.

ZitatDas Aschenkreuz ist definitiv kein Altertümchen, denn es wird heute noch genauso auf die Stirn gezeichnet, wie früher.

Uih, das wusste ich nicht. Ich habe das mit dem Aschenkreuz gerade erst erklärt bekommen und dachte, es wäre ein alter Brauch. Aber interessant, dass es das heute noch gibt. Zugegeben, ich kenne mich mit katholischen Bräuchen kein bisschen aus <schäm>

ZitatDas Portemonaie: so nenn ich meine "Geldbörse" eigentlich immer noch und ich kenne auch eine Menge anderer Leute, die das sagen...  kommt vielleicht auf die Gegend Deutschlands an? Hier am Niederrhein jedenfalls noch genauso gebräuchlich wie das ... Aschenkreuz ...

Ich schätze, das kommt wirklich auf die Gegend Deutschlands an. Hier in Franken ist wohl mehr eine evangelisch geprägte Gegend (wenn ich das richtig verstanden habe) und das Aschenkreuz deshalb anscheinend nicht mehr gebräuchlich, in den katholisch geprägten Gegenden aber offenbar schon. 
Portemonaie... das sagte meine Oma auch immer, genauso wie Trottoir und Baggage. Ich benutze manchmal ein noch antiquierteres Wort: ,,Geldkatze". ;)


Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Arielen am 02. März 2006, 19:07:17
Lyzeum war übrigens nicht nur ein anderer Begriff für Gymnasium sondern bezeichnete vor allem die Mädchengymnasien, die eine etwas "minderwertigere" Bildung als die der Jungs boten - sprich frau war nicht so sehr auf wissenschaftliche Themen ausgerichtet und lernte auch mehr weibliche Tugenden.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Manja_Bindig am 02. März 2006, 19:48:33
Abiturientenstufe nannte man übrigens Oberprima.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Onyx am 03. März 2006, 09:42:15

Zitat von: Arielen am 02. März 2006, 19:07:17
Lyzeum war übrigens nicht nur ein anderer Begriff für Gymnasium sondern bezeichnete vor allem die Mädchengymnasien, die eine etwas "minderwertigere" Bildung als die der Jungs boten - sprich frau war nicht so sehr auf wissenschaftliche Themen ausgerichtet und lernte auch mehr weibliche Tugenden.

Wenn man bedenkt, wie stolz meine Oma immer war, dass sie aufs Lyzeum gegangen ist...  :-\



Ach ja, ich hab noch ein ganz nettes Wort gefunden:
Rotvoß - Fuchs

"Der Rotvoß schnürt durchs Gras"

Ja, und dann die Barden: in den alten Bardenliedern (siehe Walther von der Vogelweide u.a.) findet man auch immer wieder ganz brauchbare Archaismen:

"Oh holde Maid"
"Blumen gebochen"
"einen Kranz gewunden"
usw.

Ich meine damit, man könnte die Worte aus dem Mittelhochdeutschen auch einfach ins Hochdeutsche übersetzen und dann hätte man auch eine ganz brauchbare antiquierte Sprache.

War nur nochmal so eine Idee...  :)
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Jules am 04. März 2006, 17:09:02
Ich bin evangelisch getaufter Deeist mit lauter evangelisch oder katholisch getauften Freunden und wir sagen alle meistens Portmone, auch wenn's niemand schreiben kann. Ich hab noch nie jemanden Geldbörse sagen gehört. Eigentlich habe ich das eher für ein Altertum gehalten. Nja. Vermutlich wirklich orthographisch.

Ich gehe auf ein Gymnasium, das früher ein Lyzeum war und es hat jetzt auf jeden Fall einen besseren Ruf, als das ehemalige Jungegymnasium. Auch wenn ich's jetzt nicht so überragend finde. Will nicht wissen, wie die andere ist. -.-
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Escandril am 22. März 2006, 23:15:07
Auf der Seite http://www.odins-raben.de habe ich folgende altertümliche Redewendungen gefunden und mich gut amüsiert (einige sind Neuschöpfungen).


War das Essen nicht gut? = Was rülpset und furzet Ihr nicht, hat es Euch nicht geschmacket? (ein Zitat von Martin Luther, soweit ich weiss)
Feuerzeug = Taschendrachen
Faxgerät = magischer Pergamentkarren
Vorzüglich, gut = trefflich
Kaffee = maurischer Bohnensud
Da hinten fährt der Rettungsdienst = Sehet dort, eine Abgesandtschaft des Ordens vom Roten Kreuze
Wieviel Uhr ist es? = Welch´ Stund würd wohl die Stundenkerze angezeiget haben?
Zigarette = Tabakröllchen
Applaus = Handgeklapper
Haben Sie Zettel und Stift? = Führt Ihr Federkiel und Pergament mit Euch?
Geldbeutel = Geldkatz(e)
Fair = rechtens
Unfair = nicht rechtens/ wider die Regeln
O.K. = Nun gut, wohlan
Stop! = Haltet ein!
Trick = Kunststück, Kunstgriff
Sport = Ertüchtigung
Brille = Augenrädlein
Machste mir schnell ne Gemüsepfanne? = Herr Wirt tischt auf geschwind vom gesottenen Gemus, ich bitt.
begehren, erbitten = um etwas heischen
wohlgesonnen, zugetan = hold
Euro = Silberling, Goldrandtaler, Gulden, Dukaten, Thaler
Cent = Scheibling
Schmuck = Geschmeide
Stoff = Tuch
Handwerk = Gewerk
Zum Abschied = Fahret denn wohl, Gehabt Euch wohl
Begrüßung = Seyd mir willkommen
Essen = Atzung
Internet = Magische Seiten
Musiker = Troubadure
Handy = Hexe im Kasten
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Möchtegernautorin am 24. März 2006, 15:07:52
Mal davon abgesehen, dass mir die altertümlichen Worte hier zum großen Teil bekannt vorkommen, muss ich zugeben, dass ich da nun keinen so großen Unterschied gemacht habe <kopfkratz> Ich meine... ich spreche immer vom Portemonaie oder eben auch meiner ,,Geldkatze" <zu Onyx schiel :)> Aber als Alt habe ich das nie empfunden. 

Allerdings hatte ich in unserer Unibibliothek hier ein Wörterbuchn gefunden mit Übersetzungen alter Worte. Das fand ich sehr schön. Leider habe ich jetzt auf Anhieb keinen Titel oder Link gefunden, sonst hätte ich das eingestellt.
Manchmal sind alte Wörterbücher für so etwas ohnehin ganz nützlich :)
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Zealot am 01. April 2006, 23:38:53
Das Aschenkreuz kenne ich auch!!
Ausserdem muss man, (hier in Köln zumindest noch nen klaren Korn dazu trinken  :d'oh: ). Ich glaube das kommt ein weinig von den alten Bräcueh naus der Bibel.
Weil man früher als zeichen der Buße sich Asche ins Gesicht geschmiert oder auf den Kopf gestreut hat. Daher auch die Redewendung: Asche auf mein Haupt....
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Manja_Bindig am 02. April 2006, 15:24:14
Die Asche aufsd Haupt ist auch heut noch sehr gebräuchlich...

(wir gleiten ein wenig ins OT ab...)
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Arielen am 02. April 2006, 21:26:10
Zitat von: Escandril am 22. März 2006, 23:15:07
Auf der Seite http://www.odins-raben.de habe ich folgende altertümliche Redewendungen gefunden und mich gut amüsiert (einige sind Neuschöpfungen).


War das Essen nicht gut? = Was rülpset und furzet Ihr nicht, hat es Euch nicht geschmacket? (ein Zitat von Martin Luther, soweit ich weiss)
Feuerzeug = Taschendrachen
Faxgerät = magischer Pergamentkarren
Vorzüglich, gut = trefflich
Kaffee = maurischer Bohnensud
Da hinten fährt der Rettungsdienst = Sehet dort, eine Abgesandtschaft des Ordens vom Roten Kreuze
Wieviel Uhr ist es? = Welch´ Stund würd wohl die Stundenkerze angezeiget haben?
Zigarette = Tabakröllchen
Applaus = Handgeklapper
Haben Sie Zettel und Stift? = Führt Ihr Federkiel und Pergament mit Euch?
Geldbeutel = Geldkatz(e)
Fair = rechtens
Unfair = nicht rechtens/ wider die Regeln
O.K. = Nun gut, wohlan
Stop! = Haltet ein!
Trick = Kunststück, Kunstgriff
Sport = Ertüchtigung
Brille = Augenrädlein
Machste mir schnell ne Gemüsepfanne? = Herr Wirt tischt auf geschwind vom gesottenen Gemus, ich bitt.
begehren, erbitten = um etwas heischen
wohlgesonnen, zugetan = hold
Euro = Silberling, Goldrandtaler, Gulden, Dukaten, Thaler
Cent = Scheibling
Schmuck = Geschmeide
Stoff = Tuch
Handwerk = Gewerk
Zum Abschied = Fahret denn wohl, Gehabt Euch wohl
Begrüßung = Seyd mir willkommen
Essen = Atzung
Internet = Magische Seiten
Musiker = Troubadure
Handy = Hexe im Kasten


Wobei davon auch vieles "Neu-Mittelalterlich" ist. Musiker sind auch Spieleute, Jonglares (als Begleiter eines Troubadours). Aber wenn man so schaut sind inzwischen viele Berufsbezeichnungen auch schon Altertümchen, weil die Berufe aussterben. Ich staune immer, wenn sie über aussterbende Berufe berichten - was man früher alles gemacht hat.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Zealot am 29. April 2006, 20:16:53
ich hab mal eine ziemlich blöde Frage (obwohl es ja angeblich keine Blöden fragen gibt) Kann man das WOrt "Okay" in einer Welt, die sich ungefähr kurz vor dem Schritt zur "industriellen Revulution" befindet, benutzen??

Ich hab mal bei Wiki nachgeguckt (da findet man ja echt zu allem etwas :o )
Und da stehen verschiedene Ursprungs "Legenden" für dieses Wort
http://de.wikipedia.org/wiki/Okay
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Maja am 29. April 2006, 20:56:01
Es gibt sicher in jeder Welt, zu jeder Zeit, ein umgangssprachliches Äquivalent zu "okay", das weniger umständlich ist als "geht in Ordnung". Aber bei "okay" läufst du in Gefahr, das Ganze zu zeitgenössisch klingen zu lassen.
Schau dir mal diesen Thread hier an, der geht in deine Richtung, ich hatte ihn aber offenbar bei der Einrichtung dieses Boards übersehen: http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=314.0

Statt "okay" können die Leute auch Jubb, Jo, Jau, "paßt schon"  oder etwas anderes kurz-knapp-bestätigendes sagen.
Titel: Re: Altertümer
Beitrag von: Arielen am 29. April 2006, 22:49:19
Ich würde es nicht verwenden, aber du kannst es ja mal in einem Kontext ausprobieren und dann später bei der Überarbeitetun verwerfen, wenn es doch nicht so wirkt, wie es sollte.