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Cassandra Clare

Begonnen von Belle_Carys, 03. Juli 2012, 00:33:13

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Belle_Carys

Vorweg folgendes: Liebe Mods, ich wusste einfach nicht wohin mit dem Thema, bitte verschiebt mich einfach wenn das hier überhaupt nicht hingehört.

Ansonsten: Ich habe in der Suchmaske mal nach Cassandra Clare gesucht und bin dabei über nichts gestolpert was das Thema um das es hier gehen soll anspricht. Ich hoffe mir ist da nichts durch die Lappen gegangen.


Ich bin durch Zufall und auf Umwegen die ich nicht einmal mehr selbst verfolgen kann, im Internet auf folgendes gestoßen: Cassandra Clare hat, bevor sie eigenständige Fantasybücher geschrieben hat, sehr erfolgreiche Harry Potter Fanfiction geschrieben, darunter vor allem die Draco Trilogy. Ich muss dazu sagen, ich selbst habe nichts davon gelesen, allerdings damals viel davon gehört. Ich hatte auch mitbekommen, dass es wohl einige Streitigkeiten wegen Plagiatsvorwürfen gab. Was mir, bis heute abend, überhaupt nicht bewusst war, war das Ausmaß dessen.

Es soll jetzt hier gar nicht darum gehen, einen Hetzpost zu verfassen. Ich habe auch nie eins ihrer Bücher gelesen weil sie mich schlichtweg nicht interessiert haben. Aber ich frage mich doch, wie man als selbst schreibender Leser mit dem Werk von jemandem umgehen soll, der offensichtlich so wenig Bewusstsein und Respekt für das Werk anderer an den Tag legt.

Die Dokumentation des ganzen Vorfalls ist leider nur auf Englisch zu haben und sehr sehr lang. Nichts desto trotz ist sie interessant (und meiner Meinung nach schockierend) zu lesen.

Die Kurzversion hier:

http://www.fanhistory.com/wiki/Cassandra_Claire%27s_Plagiarism

Am Ende des Eintrags sind die Links zur sehr ausführlichen Nacherzählung der Vorfälle zu lesen (wer gleich detailiert nachlesen möchte, das geht hier: http://www.journalfen.net/community/bad_penny/8985.html#cutid1 )


Grundsätzlich geht es darum, dass Claire/ Clare ihren Kapiteln Disclaimer vorangestellt hat, in denen sie einige Quellen nennt aus denen sie wörtlich oder sinngemäß zitiert (Bücher, Filme, Serien).  Zum einen ist die Liste jedoch unvollständig (eine ausführliche Auflistung dessen was wohl bei weitem noch lange nicht alle Fälle von direktem Plagiat ausmacht, ist hier zu finden: http://www.journalfen.net/community/bad_penny/10481.html#cutid1 ), zum anderen wurden direkte Zitate nur selten als solche gekennzeichnet, sondern es blieb bei der schwammigen Aufzählung im Disclaimer.

Inhaltlich möchte ich mich da gar nicht weiter drüber auslassen. Vielleicht liegts dran dass ich eigentlich schon viel zu müde bin um mich noch kohärent über sowas zu äußern, aber mir fehlen ob des Ausmaßes der Abschreiberei doch ein wenig die Worte und mich würde doch mal interessieren was ihr davon haltet, und wie (und ob) euch das beeinflusst, wenn ihr Leser ihrer Bücher seid.

Müde Grüße,

Belle


Silvia

Echt - Cassandra Clare hat die "Draco-Trilogie" geschrieben? Ich habe vor Jahren zwar nur anderthalb Teile davon gelesen, die aber mit großem Interesse  :) Ich hatte mir damals immer gewünscht, Frau Rowling würde sich davon ein Scheibchen abschneiden ... nach dem Lesen aller HP-Bände erst recht. Naja ... Dann hat sie sich mit ihrer "Chronik" auf jeden Fall nochmal gesteigert. Über Plagiatsvorwürfe höre ich heute zum erst Mal was.

Moni

Ganz ehrlich, Plagiatsvorwürfe bei FANfiction?  Was ein Unsinn. Dann wäre ja prinzipiell sowieso jede FanFic ein Plagiat.  :hmhm?: Ich finde es auch schon wieder ziemlich bezeichnend, wie viel Arbeit sich manche Leute machen, um bei Autoren ein Plagiat zu finden... wenn ich mir diese minutiösen Aufzeichnungen ansehe frage ich mich, ob die Leute nix besseres zu tun haben.

Dass Cassandra Clare mal FanFics geschrieben hat, finde ich übrigens absolut nichts ehrenrühriges! Frag mal hier im Forum, wieviel tatsächlich damit ihre ersten Schreibversuche gemacht haben, da kommen einige zusammen.

In ihren Chroniken der Unterwelt ist mir zumindest nichts plagiiertes aufgefallen, ich habe die ersten drei Bände gelesen und fand sie sogar ganz gut.
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

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Malinche

Zitat von: Moni am 07. Juli 2012, 17:14:51
Ganz ehrlich, Plagiatsvorwürfe bei FANfiction?  Was ein Unsinn. Dann wäre ja prinzipiell sowieso jede FanFic ein Plagiat.  :hmhm?:

Hm, na ja. Ich sehe da schon einen Unterschied. Fanfiction an sich nutzt Figuren anderer Urheber, aber dabei ist ja zunächst jedem klar, wer diese Urheber wirklich sind. Und der Kern ist ja normalerweise, diese Figuren dann in der Fanfiction in neuen Handlungsrahmen zu positionieren. Hier liegt dann also trotzdem eine gewisse Schaffenshoheit vor.

Das Problem bei den Vorwürfen gegen Cassandra Clare scheint ja eher zu sein, dass sie sich innerhalb ihrer Fanfictions noch großzügig bei anderen bedient hat und das eben nicht ausreichend kenntlich gemacht hat. Also eigene Schaffenshoheit suggeriert hat, wo sie in Wahrheit abgeschrieben bzw. übernommen und abgewandelt hat. Und da sie diese Texte dann doch einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat - über die Veröffentlichung im Netz -, sehe ich das durchaus als einen Punkt, über den man diskutieren und an dem man auch Anstoß nehmen kann.

Es ironisiert die Sache natürlich auch irgendwie, dass es sich dabei um Fanfictions handelt, aber ich denke nicht, dass das den Plagiatsvorwurf komplett entkräftet. Meiner Meinung nach ist es schon legitim, sich da Gedanken zu machen. Die anderen Fragen sind natürlich, ob diese Sache jetzt Frau Clare als "ernsthafte" Autorin diskreditiert (das bezweifle ich jetzt einfach mal, auch wenn ich noch nie etwas von ihr gelesen habe) und ob die Art und Weise, wie der Konflikt angegangen und auch hochgespult wird, nicht etwas übertrieben ist. Ich habe die Aufzeichnungen jetzt nicht komplett gelesen, hatte aber das Gefühl, dass es da teilweise auch viel um Missverständnisse und die Art und Weise geht, wie da Diskussionen geführt (oder eben nicht) geführt werden.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Calysta

Also, ich habe jetzt ein paar Quotes gelesen und irgendwie will sich bei mir das Gefühl von geistigen Diebstahl nicht einstellen. Ich meine, Sprachen haben nur einen begrenzten Wortschatz und wenn man einen Satz verwendet, der in irgendeinem Zusammenhang in Buch XY auch vorkam, ist es nicht gleich copy past, sondern, dass die beiden Autoren einfach den gleichen Sprachschatz besitzen oder sich irgendwo in ihrem Hirn eben dieser Fetzen festgesetzt hat (und sie diese Worte und Satzbauten gerne benutzen). Das passiert vollkommen unbewusst. 
Aber ein Plagiat ist das noch lange nicht, denn dann müsste auch der Rest sinngemäß übereinstimmen (bzw. ganze Passagen sein). Ein 'echtes' Plagiat ist Axolotl Roadkill von Helene Hegemann  ;)

Und da schließe ich mich Moni auch einfach an, wenn man sich schon so eine Arbeit machen muss, um überhaupt 'Plagiate' zu finden, sollte man sich lieber um sich selbst Gedanken machen.



Rigalad

Ich stimme Malinche zu. Es ging wohl tatsächlich darum, dass Clare sich in ihrer eigenen Fanfiction aus anderen Bereichen bedient hat, ohne das ausreichend zu kennzeichnen. Ich habe das jetzt nicht alles durchgelesen, weil ich das damals, als der Fall aktuell war, auch schon nicht so wahnsinnig spannend fand.
Weil: Ja, wenn man sich an der Kreativität anderer für sein eigenes Schaffen bereichert, muss man das angeben. Aber: Das Ausmaß, dass das angenommen hat, finde ich übertrieben. Es ist immer noch eine Fanfiction. Damit wollte/konnte sie kein Geld verdienen oder sich sonstwie bereichern. Das heißt natürlich nicht, dass der eigentliche Urheber nicht das Recht hat, namentlich ausgewiesen zu werden, aber ob er jetzt wirklich einen Schaden dadurch erlitten hat, bezweifel ich.

Worüber ich mir seit einigen Tagen viel mehr den Kopf zerbreche ist, dass man, wie im Falle von "Fifty Shades of Grey" eine Fanfiction schreibt, später ein paar Details wie Namen etc. ändert und dann dafür einen Sack voll Geld bekommen darf. Wenn man sich den Text mal ansieht, kommen einem viele Twilight-Aspekte doch bekannt vor. Und wenn Christian Grey nicht absolut Edward ist, weiß ich auch nicht.
Ich finde, wenn man solche Kernpunkte von einer anderen Geschichte klaut und damit noch so viel Erfolg hat oder sogar haben darf ... Das ist viel bedenklicher. Meine Meinung.

Tanrien

#6
Auch Cassandra Claires (erste) Romanreihe ist Fanfiction gewesen, oder? Hab da gestern noch mit einer unterhalten, die von ihrer Kollegin dazu gedrängt wurde, die "beste Buchreihe überhaupt" zu lesen - bis die Kollegin dann irgendwann, als der Charakter auch noch ein Symbol auf der Stirn bekam, endlich merkte, dass es vielleicht jetzt noch nicht das originellste vom Originellen ist.

Zitat von: Rigalad am 07. Juli 2012, 17:52:14
Worüber ich mir seit einigen Tagen viel mehr den Kopf zerbreche ist, dass man, wie im Falle von "Fifty Shades of Grey" eine Fanfiction schreibt, später ein paar Details wie Namen etc. ändert und dann dafür einen Sack voll Geld bekommen darf. Wenn man sich den Text mal ansieht, kommen einem viele Twilight-Aspekte doch bekannt vor. Und wenn Christian Grey nicht absolut Edward ist, weiß ich auch nicht.
Ich finde, wenn man solche Kernpunkte von einer anderen Geschichte klaut und damit noch so viel Erfolg hat oder sogar haben darf ... Das ist viel bedenklicher. Meine Meinung.

Magst du dafür ein eigenes Thema aufmachen? Ich finde P2P (Pull to Publish) unglaublich interessant zu diskutieren, losgelöst von dem wank um Cassandra Claire. Hier eine Argumentation einer Erotik-Autorin, die sich darüber beschwert, vor allem, weil der Fan-Stamm der veränderten Fanfiction oft auf den Fans des eigentlichen Mediums besteht und das dann natürlich mehr Erfolg hat als Originale. Die Argumentation ist zwar nicht 100%ig gedenkt, meiner Meinung nach, aber eben mal interessant als Beispiel über P2P-Diskussion. (Wobei jetzt 50Shades natürlich darüber hinaus geht.)

Debbie

Ja, ich habe alle ihre Bücher gelesen - und die Plagiatsvorwürfe lassen mich kalt. FanFiction ist sowieso nie wirklich der Fantasie des Autors entsprungen; insofern interessiert es mich (als sowieso Nicht-Anhänger der FanFiction) nicht, was davon kopiert und/oder nicht rechtmäßig deklariert wurde ...

Ihre eigenen Bücher sind toll, und die Verfilmung verdient. Ich denke da liegt auch der Knackpunkt - wären die Bücher nicht so erfolgreich, würde kein Hahn danach krähen. Aber jetzt gibt es dank der Verfilmung bald den großen Hype, und da will natürlich jeder ein Stück vom Kuchen ab haben. Also kommen jetzt die ganzen Neider und evtl. erfolglosen, aber sensationsgeilen Autoren aus allen Löchern gekrochen, um alle möglichen Haare in der Suppe zu finden  >:(
Ich hab mir die Dokumentation der vermeintlichen Missetaten jetzt nicht angesehen, glaube aber kaum, dass die Plagiatsvorwürfe schlimmer sind, als die gegen Mrs. Rowling. Und ich war damals auch schockiert, weil es auf jeden Fall unübersehbare Parallelen zu gewissen Geschichten gibt; allen voran "Wizard's Hall". Mrs. Yolen hat nie geklagt, aber ihren Unmut in Interviews dezent zum Ausdruck gebracht. Und in gewisser Weise sicherlich berechtigt.
Man muss allerdings realistisch bleben: Yolen's eigentümlicher Schreibstil wäre niemals bestsellertauglich gewesen. Die Berühmtheit von HP hat "Wizard's Hall" also höchstens genutzt. Aber da Rowling ja keine FanFiction geschrieben, und ihr Werk kommerziell vermarktet hat, bleibt irgendwie ein leicht schaler Nachgeschmack zurück.

Was hier abläuft, mit der Fanfiction widert mich ehrlich gesagt nur an - die Leute sollen ihre Zeit doch einfach konstruktiv nutzen  ::) :omn:

@Tanrien: Welche Romanreihe meinst du? "Die Chroniken der Unterwelt"? War kein Fanfiction. Und welches Symbol auf der Stirn?

Rigalad

Zitat von: Tanrien am 07. Juli 2012, 18:27:35
Magst du dafür ein eigenes Thema aufmachen?

Oh, wenn du magst, überlasse ich dir das? :) Meine einzigen Berührungspunkte sind ein Oneshot über Jace und Clary, für den ich mal ein Buchpaket bei Arena gewonnen habe, und diverse Besuche bei Fanfiction.de, aber sonst kenne ich mich in der Szene nicht so gut aus. Ich musste P2P auch gerade erst einmal googlen. Aber diskutieren würde ich darüber auch gern!

Tanrien

Schnelle Antwort vom Smartphone.

Debbie, guck mal Mortal Instruments auf fanhistory nach, hab es selber unter anderem deswegen nicht gelesen. Und so ehrenhaft wie dein Einstand für Cass Claire ist, der im ersten Post verlinkte Text ist gut dokumentiert. Da geht es ja eben nicht um neidische Autoren, die Geld abhaben wollen.

Rigalad, kann ich später machen. :)

Rynn

#10
Ja, was das Ausschlachten von fremdem Erfolg angeht, habe ich mich ja im Artikel über Shades of Grey schon beklagt. Das sollte einem als Schreiberling schon Bauchschmerzen machen.
Auch bei Cassandra Clare muss man sagen, dass da Vieles absolut nicht reibungslos abgelaufen ist. Mit dem Filmerfolg hat das auch überhaupt nichts zu tun; diese begründeten Vorwürfe gibt es schon seit einigen Jahren, lange bevor sie so bekannt wurde, wie sie es jetzt ist. Ganze Dialoge des Fanfiction-Textes ähnelten zum Beispiel Dialogen aus Buffy fast wortgetreu, das hat leider wenig mit begrenztem Wortschatz zu tun. Da wirft man ihr auch vor, dass Jace und Clary im Endeffekt nur Draco und Ginny mit neuen Namen seien. Ob im veröffentlichen Text nun Reste der Fanfic enthalten sind, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht, aber zumindest hat sie ihre Fanfic-Fangemeinde als Sprungbrett genommen.

Ich muss aber dazu sagen: Ich lese ihre Bücher mittlerweile auch recht gern. Sie schreibt gut, mit interessanten Plots (meistens), ihr Erfolg kommt nicht von ungefähr. Im Networking ist sie einfach gut; sie steht in engem Kontakt zur Fangemeinde, das ist marketingtechnisch ein echter Renner. Jetzt macht sie ihr eigenes Ding, jetzt kann man ihre Sachen wohl ohne schlechtes Gewissen lesen. Aber schade vor allem, dass sie sich nicht einfach mal hingestellt und gesagt hat: "Okay, wie meine Karriere losging, das war, seien wir mal ehrlich, ziemlich daneben."
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Kati

#11
Zuerst einmal: Cassandra Clare gehört zu meinen Lieblingsautoren, seit ich City of Bones gelesen habe. Ich liebe einfach ihren ironischen Schreibstil und ihre Charaktere. Sie hat wirklich Talent.

Von den Plagiatsvorwürfen habe ich auch schon gehört, aber mich lassen die auch relativ kalt. Sie hat die Geschichten zwar ins Internet gestellt, aber sie hat damit weder versucht einen Preis zu gewinnen oder Geld damit zu machen. Es ist bloß Fanfiction. Ich will gar nicht wissen, wie viel Fanfiction da draußen rumschwirrt, die abgeschrieben ist, weil sich unbedarfte Erstautoren gar nicht informiert haben, ob das legal ist oder nicht. Es gab da dann auch irgendwann einen Fall, bei dem sich Leute darüber mokiert haben, dass Cassandra Clare von sich selbst geklaut habe, weil sie einige Sätze aus den Draco-Geschichten im selben Wortlaut aber in anderem Kontext in City of Bones verwendet hat. Da kann ich dann wirklich nur noch drüber lachen. Schließlich sind die Sätze von ihr und ich glaube jeder Autor hat schon mal etwas aus einem aufgegebenen Projekt recycelt. (Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass Hohlbein das selbst in seinen verschiedenen Veröffentlichungen macht...)

Was mich in dem Zusammenhang wirklich ankotzt, ist wie da Haare gespalten werden. Nur, weil auch in City of Bones der Bösewicht der Vater ist, heißt das doch nicht, dass es von Star Wars geklaut ist.  :d'oh: Weil das so originell ist und nur in Star Wars so gemacht wurde, ne?

Ich denke auch, dass man eine so talentierte Autorin wie Clare nicht darauf herunterbrechen sollte, dass sie vielleicht irgendwann mal, als sie noch unveröffentlicht war und Fanfiction geschrieben hat, etwas abgeschrieben haben könnte. Ich sehe es auch nicht so, dass sie keinen Respekt vor den Werken anderen hat. Schließlich hat sie diese nicht in ihren richtigen Veröffentlichungen benutzt und auch kein Geld mit der Arbeit anderer gemacht. Keinen Respekt vor den Werken anderer haben wäre es für mich, wenn sie Bücher anderer Personen öffentlich beleidigt oder so.

Tanrien: Ich habe mir das mal angesehen und kann nur sagen: Nur, weil diese Potter-ähnliche Geschichte auch "Mortal Instruments" hieß, heißt das nicht, dass es dieselbe Geschichte ist. Ich kann bei City of Bones jetzt wirklich keine Ähnlichkeiten zu Potter sehen, es geht um Dämonenjäger in New York City. Das sind also zwei verschiedene Geschichten mit demselben Titel.  ;)

Rynn: Ich kann jetzt nicht finden, dass Jace irgendwie Draco ähnelt von der Persönlichkeit her.  :-\

Rynn

#12
Zitat von: Kati am 07. Juli 2012, 19:23:33
Rynn: Ich kann jetzt nicht finden, dass Jace irgendwie Draco ähnelt von der Persönlichkeit her.  :-\
Ah, das sollte ich deutlicher machen, ich glaube, du meinst Draco aus den originalen Büchern, oder? Was ich sagen wollte: Jace ähnelt dem Draco aus ihrer Fanfic, spöttische Einzeiler, aufgeblasenes Ego, schnippische Kommentare, also ein Draco, den sie recht frei interpretiert hat. Und das ist eben der Vorwurf, der unter das von Tanrien angesprochene "Pull to Publish" fällt: Denn abgesehen davon, dass man ihr eben in der Fanfic das Kopieren von Dialogen vorwirft, stören sich viele daran, dass sie damit auf den Erfolg eines anderen aufgesprungen ist, deren Fangemeinde angezapft hat und dann beim Sprung zur Veröffentlichung diese Fangemeinde mitgenommen hat, indem sie die Figuren der Fanfic im Großen und Ganzen beibehalten hat.

Wie gesagt, ich sehe das recht kritisch, lese ihre Bücher aber auch gerne. Denn Fehler macht jeder. Schön wäre es eben gewesen, wenn man zu so einem Fehler steht und sagt: "Okay, zugegeben, das war Mist.", anstatt es unter den Teppich zu kehren.
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Debbie

Zitat von: Rynn am 07. Juli 2012, 19:54:44
Ah, das sollte ich deutlicher machen, ich glaube, du meinst Draco aus den originalen Büchern, oder? Was ich sagen wollte: Jace ähnelt dem Draco aus ihrer Fanfic, spöttische Einzeiler, aufgeblasenes Ego, schnippische Kommentare, also ein Draco, den sie recht frei interpretiert hat. Und das ist eben der Vorwurf, der unter das von Tanrien angesprochene "Pull to Publish" fällt: Denn abgesehen davon, dass man ihr eben in der Fanfic das Kopieren von Dialogen vorwirft, stören sich viele daran, dass sie damit auf den Erfolg eines anderen aufgesprungen ist, deren Fangemeinde angezapft hat und dann beim Sprung zur Veröffentlichung diese Fangemeinde mitgenommen hat, indem sie die Figuren der Fanfic im Großen und Ganzen beibehalten hat.


Man könnte es auch einfach clevere Marketingstrategie nennen  ;)  Und der echte Draco hat mit Jace absolut garnichts gemeinsam, außer das sie beide blond sind; genauso wie Ginny und Clary beide rothaarig sind.

Zitat von: Kati am 07. Juli 2012, 19:23:33
Tanrien: Ich habe mir das mal angesehen und kann nur sagen: Nur, weil diese Potter-ähnliche Geschichte auch "Mortal Instruments" hieß, heißt das nicht, dass es dieselbe Geschichte ist. Ich kann bei City of Bones jetzt wirklich keine Ähnlichkeiten zu Potter sehen, es geht um Dämonenjäger in New York City. Das sind also zwei verschiedene Geschichten mit demselben Titel.  ;)

Bitte sag mir jetzt jemand, dass nicht behauptet wird, City of Bones wäre von HP abgekupfert  :o  - das ist ja vollkommen lächerlich!

Kati

Rynn: Ach sooo. Aber dann finde ich es völlig legitim, dass sie Jace an "ihren" Draco angelehnt hat, wenn "ihr" Draco eh nicht wie der echte Draco ist. Ich sehe aber, was du meinst, mit dem geklauten Fandom. Obwohl man auch da sagen könnte, dass sie nur sehr erfolgreich Werbung gemacht hat. Trotzdem sehe ich ein, dass es eigentlich nicht in Ordnung ist, auf Kosten eines anderen Fandoms sein eigenes aufzubauen, weil man damit natürlich einen Vorteil vor anderen Autoren, die davor vielleicht Skrupel haben, hat. Ich finde es aber ehrlich gesagt nicht so schlimm. Sie hat ja J.K. Rowling nicht ihr Fandom gestohlen. Es hat ja wohl keiner gesagt: "Jetzt, wo es Cassandra Clare gibt, lese ich Rowling nicht mehr." Man mag ja dann beides. Ich finde es gerade etwas kompliziert, was ich von der Sache halten soll. Darüber muss ich nochmal nachdenken.

Debbie: Es gibt Leute, die das behaupten, auch in Rezensionen, aber ich sehe es auch nicht. Das einzige Bindeglied ist die Potter-ähnliche Story "Mortal Instruments". Geht man aber vom Endprodukt "City of Bones" aus, erzählt das eine ganz andere, neue Geschichte, egal was mit Fanfiction da vorher mal war. Da ist keine Parallele mehr zu Harry Potter. Sie hat halt bloß ihre Charaktere Jace und Clary übernommen, wenn ich das richtig sehe. Aber die Idee an sich ist eine völlig andere.